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In unserer Rubrik Indie-Check stellen wir regelmäßig ein interessantes PC-Spiel eines unabhängigen Entwicklerstudios vor. Die Rubrik wird von unseren Usern Der Marian, Zaunpfahl, Vampiro und Dominius betreut.
Willkommen zum nächsten Indie-Check, diesmal werfen wir einen Blick auf
Hacktag vom französischen 3-Mann-Studio Piece of Cake. Das Koop-Spiel entführt uns in eine Welt voll anthromorpher Tiere, in der wir zu zweit in Firmen einbrechen und Daten stehlen sollen. Der Clou dabei: beide Spieler müssen zwar zusammenarbeiten, kontrollieren als Agent und Hacker aber zwei verschiedene Ebenen derselben Umgebung.
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Unser Hasen-Agent hat gerade einen Alarm deaktiviert und muss die weiß hervor gehobenen Rechner noch per Tastendruck "hacken". |
Zwei Tiere, zwei Sichtweisen, ein Ziel
Bevor wir in die Geschichte von Hacktag einsteigen können, müssen wir uns als erstes einen Charakter basteln. Zur Wahl stehen dabei verschiedene Tier-Arten wie Hase, Katze oder Reh, die wir mit freischaltbaren Fell-Farbtönen, Outfits, Hüten und Accessoires ausstatten können. Im Tutorial lernen wir die grundlegende Bedienung unseres Agenten, der sich klassisch mit WASD oder per Gamepad durch die isometrischen Innenräume bewegen lässt. Der Hacker hingegen sieht denselben Level aus der Perspektive des Netzwerks und springt von Knoten zu Knoten. Während der Agent sich vor patrouillierenden Wachen, Kameras und Laserschranken in Acht nehmen muss, sind es beim Hacker Netzwerkscanner, die bestimmte Knotenpunkte anspringen und ebenso patrouillierende Viren-Scanner. Die Partner können sich dabei gegenseitig das Leben leichter machen und zum Beispiel die Kameras kurzzeitig deaktivieren, oder das Antivirenprogramm zu einem bestimmten Punkt im Netzwerk locken, um ihrem Mitstreiter das Weiterkommen zu ermöglichen. An manchen Punkten in den sehr linearen Levels müssen dann beide gleichzeitig aktiv werden, um Türen zu öffnen oder den finalen Rechner zu hacken.
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Um die Tür zu öffnen, müssen beide Spieler einen identischen Code in der Liste finden. Hier aus der Sicht des Hackers. |
Mini-Spiele und Quick-Time-Events
Das Hacken funktioniert über kleine Mini-Spiele. Eine Firewall, die dem Hacker den nächsten Bereich im Level öffnet, wird meistens mit einem kleinen Pfeiltasten-Rhythmus-Spielchen geöffnet, bei dem wir die vorgegebene Kombination aus oben, unten, rechts und links möglichst schnell drücken müssen. An Türen finden sich Passwort-Codes, bei denen beide Spieler dieselbe Zahlenkombination entweder aus einer Liste suchen oder in verdeckten Felder aufdecken müssen. Keines dieser Minigames ist besonders schwer, durch den Zeitdruck und eventuell patrouillierende Wachen in der Umgebung, sowie immer länger werdenden Codelisten sind sie trotzdem nicht ganz einfach zu lösen. Wird einer der beiden Charaktere bei einer Aktion erwischt, ist das Spiel trotzdem nicht gleich vorbei, wir haben die Chance ihn aus einem Gefängnis zu retten. Mit der Zeit steigen wir im Level auf und können bis zu drei Fähigkeiten mitnehmen, die uns den Hacker-Alltag erleichtern, darunter ein verlängertes Zeitlimit für die Mini-Spiele oder einmalig verwendbare Unsichtbarkeit, um Wachen zu entkommen.
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Zwischen den Missionen wird die Geschichte des Spiels mit simulierten Chats erzählt, die wir, um ehrlich zu sein, weder verstehen, noch besonders interessant finden. |
Zu zweit ist alles besser
Theoretisch besitzt Hacktag auch einen Solo-Modus, empfehlen können wir den aber nur Tastatur-Akrobaten mit der Reaktionsgeschwindigkeit eines Düsenjets. Wer sich Solo ins Geschehen stürzt, kontrolliert im Splitscreen beide Figuren parallel, was bei zeitkritischen Passagen arg stressig wird. Nicht ganz unschuldig hieran ist der Umstand, dass das Umschalten der Kontrolle zwischen beiden Charakteren einen Moment braucht. Da ist es deutlich besser mit einem Freund entweder im Splitscreen am selben PC oder Online zu spielen. Dann kann der Hacker Kameras ausschalten, während sich der Agent darauf vorbereitet, im richtigen Moment darunter durch zu laufen. Die Minispiele beim Hacken, die man häufig gemeinsam lösen muss, werden so ebenfalls leichter lösbar.
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Der Einzelspieler-Splitscreen ist zwar möglich, macht das Spiel aber wesentlich anspruchsvoller. |
Fazit
Hacktag ist eine unterhaltsame Zwei-Spieler Erfahrung, die zwar unter etwas konfusen Menüs leidet und deren Bedienung im Spiel noch nicht hunderprozentig optimiert ist, aber definitiv Laune macht. Die Absprache beider Spieler ist entscheidend und häufig müssen Aktionen gut koordiniert werden, um eine Mission erfolgreich zu bestehen. In späteren Levels – wir haben ungefähr sechs Stunden gespielt – wird das nicht nur durch anspruchsvollere Minigames schwieriger, auch die Gegner werden zahlreicher und gemeiner. Die Lernkurve ist dabei aber angenehm ansteigend. Kurz um: wir können Hacktag im Koop sehr empfehlen, hoffen aber darauf, dass die Entwickler wie versprochen noch ein paar Fehlerchen ausmerzen können.
- Koop-Action-Adventure
- Einzelspieler, Splitscreen- und Online-Koop
- Für Fortgeschrittene und Profis
- Preis: 19,99 Euro
- In einem Satz: Hase und Waschbär brechen gemeinsam auf zum Datenklau im asymmetrischen Koop.
Oh, klingt ja spannend! Und Koop-Spiele gibt es viel zu wenige, also - immer her damit! Danke für den Check!
So viele Ausrufezeichen...! (^_^;)
Danke!!1!1 ;)
Interessantes Konzept. Werde ich mir mal genauer anschauen.
Interessant, aber wenn das by Design solo "unspielbar" ist, denkt der Entwickler, er wird mit der Zielgruppe viel verkaufen? IMHO nein. Ich hab's meinem Co-Op Partner Mal weitergeleitet, aber wenn der kein Bock hat, werde ich es wohl liegen lassen.
Das ist doch immer das Risiko bei solchen Spielen. Aber hier ist einfach das Konzept wichtiger als Verkaufszahlen.
Ein wenig sollte man trotzdem den Verkauf im Auge haben, meinst du nicht?
Hört sich wirklich interessant an. Ein Freund und ich suchen immer nach guten Koop-Titeln. Muss ich mir mal anschauen.
Danke für den kurzweiligen Check. :)
Dem kann ich mich nur anschliessen.
Schöner Check, und gar nicht so uninteressant. Nur leider nicht meine Plattform.
Vielleicht kommt es ja noch für deine Plattform, eventuell gibt es ja eine Konsolenportierung. ;)
Koop geht immer. Kommt das auch für Konsole?
Im Presskit des Entwicklers werden Konsolenversionen ohne spezifische Angaben erwähnt, von daher könnte eine Portierung noch erfolgen.
Na, da bin ich ja mal gespannt.
Für MacOS? Dann ist es auch für mich interessant.
grafisch spricht mich das leider gar nicht an.
Die Grafik sieht doch so schlecht nicht aus?
Es geht!
Zweckmäßig halt, mehr aber auch nicht. Muss ja an sich nichts Schlechtes ein, solange der Rest des Spiels stimmt. ;)
Sieht ganz interessant aus, aber leider kein SP.
Koop und ich war draußen