Update vom 17.08.2013
Nachdem auch den Entwicklern klar war, dass die Precinct-Kickstarter-Kampagne zehn Tage vor Ablauf mit gerade mal 85.756 US-Dollar (1.870 Backer) die angestrebten 500.000 US-Dollar nicht erreichen würde, hat das Team um Jim Walls das Vorhaben zumindest bei Kickstarter vorerst abgebrochen.
Nun soll es eine eigene Crowdfunding-Kampagne auf der offiziellen Website des Entwicklers richten. Vorgesehen ist eine stufenweise Entwicklung, die bereits bei 25.000 Dollar mit einem Prototypen beginnen und über mehrere Milestones von 90.000, 250.000 bis zu 400.000 Dollar eine allmähliche Fertigstellung des Polizei-Adventure-Projekts gewährleisten soll. Die Kampagne läuft zeitlich unbegrenzt und kann bereits mit 1 US-Dollar unterstützt werden. In jedem Fall könnt ihr eine DRM-freie Kopie des Spiels nach erfolgreichem Abschluss erhalten. Aktuell steht der Zähler bei über 10.000 Dollar.
Aus Kostengründen soll auf Belohnungen verzichtet und ein Online-Store mit Merchandising eröffnet werden. Des Weiteren wird es auf besonderen Wunsch der bisherigen Backer eine Retail Collector's Edition geben. Ein eventueller Finanzierungs-Relaunch auf Kickstarter wird zumindest nicht ausgeschlossen.
Ursprüngliche News vom 18.07.2013
1987 erschien der erste Teil der Police-Quest-Serie von Publisher und Entwicklerlegende Sierra On-Line. Die Reihe feierte im Vergleich zu anderen Veröffentlichungen des Hauses Sierra (Space Quest, Hero's Quest) mäßige Erfolge, war jedoch bei der Spielerschaft sowie den Kritikern weit beliebter als sich dies in direkten Verkaufszahlen äußerte.
Nun melden sich die beiden Entwicklerveteranen des Klassikers, Jim Walls und Robert Lindsley, mit dem Konzept eines auf realen Kriminalfällen basierenden Polizei-Adventures namens Precinct im Rahmen einer Kickstarter-Kampagne aus ihrem wohlverdienten Ruhestand zurück. Walls, der vor seiner Karriere als Spieleentwickler selbst Polizist gewesen ist, möchte mit der frisch gegründeten Firma Jim Walls Reloaded einen an die legendäre Police-Quest-Reihe angelehnten 3D-Titel auf Basis der Unity-Engine entwickeln.
Inhaltlich werdet ihr es in Ego-Perspektive mit polizeilicher Ermittlung gegen Korruption, Gewalt und Verbrechen in der fiktiven Stadt Fraser Canyon zu tun bekommen. Zu Beginn sollt ihr als einfacher Straßenpolizist Maxwell Jones die Möglichkeit erhalten, mit erfolgreicher Polizeiarbeit – Verhaftungen, Verfolgungsjagden und Schießereien inklusive – Karriere zu machen und die kalifornische Provinzstadt von allerlei Abschaum zu säubern.
Für das ambitionierte Projekt haben die beiden Alt-Designer 500.000 US-Dollar veranschlagt. Am zweiten Kampagnentag sind bislang knapp 40.000 Dollar zusammengekommen. Obligatorische Stretchgoals in 100.000-Dollar-Schritten versprechen üppige Zusatzinhalte, Versionen für alle gängigen Plattformen sowie Lokalisierungen in unterschiedlichen Sprachen. Bis zum 16. August habt ihr bei Interesse die Möglichkeit, das Projekt zu unterstützen. Ab 29 Dollar (circa 22 Euro) könnt ihr das Spiel in digitaler Form nach erfolgreichem Kampagnenabschluss euer Eigen nennen.
Wenn alles nach Plan läuft, soll Precinct, was auf deutsch so viel heißt wie "Polizeirevier", im Juni 2014 für PC und Mac erscheinen. Einen ersten Trailer könnt ihr hier gleich im Anschluss anschauen sowie ein kurzes Video-Statement von Jim Walls zur Kickstarter-Kampagne in den Quellen.
Gute Idee, Police Quest wiederzubeleben — allerdings sind 29 Dollar für das Spiel äußerst happig. Meiner Meinung nach liefe das besser, wenn der Einstieg in die preiswerter wäre (immerhin handelt es sich um eine langfristige Vorfinanzierung auf Vertrauensbasis und ohne Ergebnisgarantie).
Titel gelesen, Hoffnungen gehabt, 3D-Engine gesehen, Preis gesehen, Funding-Ziel gesehen, Hoffnung begraben.
Dann lieber Police Quest 1-4 für 9,99$ bei GOG.
kampagne sieht auch etwas lieblos aus...
Korrekturhinweis: mit dem Konzept eines auf reale Kriminalfälle basierenden Polizei-Adventures (auf realen Kriminalfällen)
*check
Kleinlich, aber... ein Akut ist kein Apostroph
Collector´s --> Collector's
*check ;)
Klingt an sich interessant, aber mangels PC leider nichts für mich. Die Beschreibung erinnert mich an L.A. Noire, was mir auch recht gut gefallen hat.
*schauder*...Brr, alte grottige Sierra-Adventures treiben mir heute noch eine Gänsepelle auf den Rücken.
Naja, zumindest kann man sagen, das der neue 3D-Ansatz schon etwas für sich hat. Mal abwarten, wie das Endergebnis aussieht.
Da überlege ich noch ein wenig... Reizen tuts mich schon.
Ach, das ist ja auch gecancled worden das Projekt, gab ja jetzt doch einige Kickstarts in den letzten Wochen die es nicht mehr schaffen.
Es gab aber auch viele, die es geschafft haben:
http://www.kickstarter.com/discover/categories/video%20games/successful?ref=more#p3
Nur geben die Backer lieber einem Newcomer ihr Geld, als einem ehemaligen Programmierer, mit völlig überzogenen Vorstellungen darüber was so ein Spiel in der Entwicklung kosten sollte. Als Adventure für 50.000$ im Stil von Police Quest, wäre dieses Spiel hier auch problemlos gebackt worden.
Genau.. so ein Spiel kostet weit unter 500.000 in der Entwicklung.. Ahaha, aua.. Junge, du hast nicht sonderlich viel Ahnung, oder?
Und ja, leider backen Leute auf Kickstarter hauptsaechlich Crapneuauflagen aus den 90ern, ohne jegliche Neuerungen, anstatt sowas, wo versucht wird, das Spiel nach Vorne zu bringen, anstatt wie bei Shadowlands und Co.
So ein Spiel wie vorgestellt, kostet natürlich weitaus mehr als 50.000$. Aber warum sollte man für so ein Spiel 500.000$ hinlegen, wenn ein Spiel wie Ghost Control nur 7.500 Pfund kostet? Das ein Indie-Spiel auch ohne Hochglanz-Optik die Gamngwelt bereichern kann, sieht man an Minecraft, Machinarium, Limbo und Braid.
Also die letzten 3 haben für mich alle eine Hochglanz-Optik. Natürlich nicht im Sinne von Specular Lighting, sondern "auf maximale Schönheit getrimmt".
Da dann besser sowas wie VVVVVV, FTL, Gunpoint, etc. anführen, IMHO.
Nachdem das Spiel um das es hier geht ja eigentlich eine Police Quest-Neuauflage ist, kann deine Theorie so nicht GANZ der Realität standhalten, oder?
Völlig überzogen war ein anvisiertes Budget von 500k ja nun nicht. Das geplante Spiel schien mir schon etwas aufwändiger als die meisten kickstarter-finanzierten Adventures. Mit dynamischer 3D-Grafik schießen die Kosten schnell in die Höhe.
Andere Sierra-Veteranen wie Jane Jensen (Moebius), Al Lowe (Larry Reloaded), Scott Murphy + Mark Crowe (SpaceVenture) sowie Corey + Lori Cole (Hero-U) haben bei Kickstarter auch alle Budgets im ähnlichen Bereich (435k - 655k) zusammenbekommen, also war auch aus dieser Sicht ein 500k-Budget nicht "völlig überzogen".
Selbst Police Quest 4 oder auch das VGA-Remake von Police Quest 1 waren damals schon recht teuer in der Entwicklung und zugunsten des Realismus und der Immersion wollte man bei Precint wohl in die Ego-Perspektive gehen.
Ich bin zwar mit der PQ-Serie nie ganz warm geworden (viel zu viele Polizeiregeln, deren Nichtbeachtung zum Game Over führten), aber man kann das Projekt nicht so recht mit den Budgets von den sierra-inspirierten Spielen "Quest for Infamy" oder "Mage's Initiation" vergleichen. Deren Projekte wären längst nicht kostendeckend, wenn die Entwickler nicht hunderte Stunden unentgeltlich in das Projekt stecken würden.
Infamous Quests und Himalaya Studios (AGD Interactive) hatten ja bereits vorher etliche Sierra-Klassiker-Remakes gratis als Freeware zur Verfügung gestellt. Die hätten "Quest for Infamy" und "Mage's Initiation" auch ohne Kickstarter durchgezogen, hätte bloß länger gedauert.
Es gibt aber genaue Infos zum neuen Funding über die Webseite, die wurden bei Kickstarter veröffentlicht! Hab dich schon angePMt, Labrador, also bitte füg die Info noch ein, damit jeder Bescheid weiß :)