Mit dem Serious Games Award werden in Deutschland entwickelte Anwendungen prämiert, die sich zwar Technologien aus dem Unterhaltungssoftwarebereich zunutze machen, jedoch nicht hauptsächlich der Unterhaltung dienen, sondern vielmehr Bildung und Information vermitteln. Veranstaltet werden die Serious Games Conference sowie die Serious Games Awards gemeinsam vom Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware e.V. (BIU) nordmedia – Die Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen mbH in Kooperation mit dem hessischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung und deren Landesinitiative Hessen IT.
Die zum dritten Mal stattfindende Preisverleihung wurde vor wenigen Tagen auf der CeBIT im Anschluss an die Serious Games Conference verliehen, mit der nach Angaben der Veranstalter in den vergangenen Jahren eine zentrale Plattform für die Serious-Games-Bewegung in Deutschland geschaffen wurde. In diesem Jahr begutachtete die Expertenjury – bestehend aus Dr.-Ing. Stefan Göbel (TU Darmstadt), Prof. Eku Wand (HBK Braunschweig) und Moses Grohé (Stellvertretender Chefredakteur des GEE-Magazins) – 57 Einreichungen, von denen fünf in die engere Auswahl rückten.
Ausgezeichnet mit dem diesjährigen Serious Games Award in Gold, der mit 10.000 Euro dotiert ist, wurde schließlich das Analphabeten-Lernadventure Winterfest. Das Spiel ist Teil des Alphabit-Projekts des Entwicklers Daedalic Entertainment (unter anderem A New Beginning, The Whispered World) für die Verbundpartner des Fraunhofer-Instituts für Graphische Datenverarbeitung Rostock, des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung, des Deutschen Volkshochschulverbandes und der VHS Mecklenburg-Vorpommern.
Winterfest richtet sich an Erwachsene mit einer Lese-, Schreib- und/oder Rechenschwäche. Nach Meinung der Jury glänzt das Adventure „... durch eine spannende Geschichte, einer schönen Grafik und wissenschaftlich fundierten, abwechslungsreichen Aufgaben, die es zu meistern gilt.“. Der Spieler wird in die Zeit des Mittelalters versetzt und damit in einen Zeitabschnitt, in dem es ihm möglich ist, sich selbst mit geringen Kenntnissen im Lesen, Schreiben oder Rechnen hervorzutun. Um wieder in die eigene Epoche zurückzukehren, muss er diese Fähigkeiten bei verschiedenen Aufgaben, fordernden Rätseln und unterhaltsamen Minispielen benutzen: „Eine intelligente Spielidee, die viel Fingerspitzengefühl erkennen lässt und ausgesprochen motivierend wirkt.“, so die Meinung der Experten.
Den zweiten Platz sowie 7.500 Euro erhielt das in der AD(H)S-Therapie zum Einsatz kommende Geschicklichkeitsspiel Dr. Bonneys Zappelix Zaubert der MultiMediaManufaktur aus Frankfurt am Main. Mit dem Bronze-Award und einem Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro wurde die interaktive Anwendung Universum der Ozeane des ZDF zur gleichnamigen Terra X-Dokumentation ausgezeichnet, mit der die Unterwasserwelt in 3D erkundet werden kann.
Schön das es auch so etwas gibt und unterstützt wird. Denn genau das zeigt wozu Computer Spiele auch fähig sein können.
Find ich auch, gute Sache.
Aber wo bleibt denn da der Profit? Die Zielgruppe ist doch garantiert winzig...da kann man doch woanders bestimmt mehr scheffeln...was für bescheuerte Firmen...
"2003 galten weltweit 862 Millionen Menschen als Analphabeten. In Deutschland sind 2011 nach einer Studie der Universität Hamburg ca. 4 % der Erwachsenen totale sowie 14 % funktionale Analphabeten." (WP)
<- also das, dass eine große Zielgruppe ist, die nicht unbedingt behinderte Kinderlernspiele für 1. Klässer spielen wollen, sollte man auch erkennen, wenn man nur noch in Gewinnspannen denken kann.