Auch Sion Lenton, Creative Director bei Codemasters, hat eine Meinung zur aktuellen Debatte über Szenarios von Kriegsspielen. Wenig überraschend, dass sein Urteil nicht konträr zum aktuellen Line-up seines Arbeitgebers ausfällt. In einem Interview mit dem britischen Spielemagazin Edge bezeichnet er Games mit einem real stattfindenden Krisenszenario als Hintergrund als unangebracht und geschmacklos:
Ich will mich nicht mit einem laufenden Konflikt beschäftigen, denn ich glaube kaum, dass dies angebracht ist und von gutem Geschmack zeugt.
Seine Vorbehalte begründet er auch mit Ereignissen in seinem beruflichen Umfeld:
Der Neffe einer hier arbeitenden Kollegin wurde vor zwei Monaten durch eine Sprengladung getötet. Wenn ich sowas höre, möchte ich nicht anschließend in einem Meeting sitzen und über die aktuellen Technologien von Sprengwaffen diskutieren. Wir haben niemals daran gedacht, es sei cool, ein Game in Afghanistan spielen zu lassen, weil dort Krieg herrscht und britische Soldaten sterben.
Lenton selbst arbeitet mit seinem Team derzeit an dem Taktik-Shooter Operation Flashpoint - Red River, der in einem fiktiven Kriegsszenario angesiedelt ist. Ausgelöst wurde die Szenarien-Diskussion durch Electronic Arts' Afghanistan-Shooter Medal of Honor, der im Oktober diesen Jahres auf den Markt kam.
auf eine art kann ich seine aussage verstehen....aber moh tier ist meiner meinung nach trotzdem eines der besten kriegsshooter.
So kann man sich auch Sympathien erschleichen. Man sieht, dass das MoH deshalb hier und da angeeckt ist und stellt sich schnell so hin, als würde man das nie machen... Naja.
Ich denke nicht, dass das etwas mit Opportunismus zu tun hat. Ich gebe dem Mann recht und finde, dass MoH die Grenze überschritten hat.
warum hat nur moh eine grenze überschritten? wenn dann müßte man schon sagen das alle kriegsspiele eine grenze überschreiten denn im wesentlichen ähnlen sie sich alle .......
Naja, ein Kriegsshooter ist und bleibt ein solcher. Ob er nun in einem fiktiven Konflikt oder einem realen Konflikt spielt.
Sprengladungen verhalten sich bestimmt gleich.
Von daher finde ich seine Aussage ein wenig heuchlerisch...
Ich irgendwie auch.
Der Neffe der dort arbeitenden Frau wurde getötet.
Fakt.
Und in OPF:RR wird es bestimmt auch Sprengladungen geben. Oder wurden die jetzt nach diesem Vorfall entfernt?. Auch die anderen Waffen im Spiel sind in der Realität tödlich bzw. können es sein.
Wäre interessant zu wissen wie die Meetings nun aussehen, wenn es um Inhalte zum Spiel geht...
genau das dachte ich gerade auch
Unangebracht und geschmacklos ist die Tatsache, dass der Neffe (und zig andere, darunter viele die noch ein langes Leben vor sich haben) in solche Situationen geraten, weil sie Kriege führen sollen.
Aussagen wie in der News lesen sich auf den ersten Blick vernünftig, genauer betrachtet wird aber hingenommen und akzeptiert, dass Kriege geführt werden. Sollte das nicht hinterfragt werden? Und was ist mit Kriegsfilmen? Oder werden Menschen im Vergleich zu Filmen dazu gezwungen, Videospiele zu konsumieren?
Und warum muss anderen Leuten die Möglichkeit, sich ein eigenes Urteil bilden zu können, bereits im Ansatz vermieden werden?
Machen uns die Welt, widde widde...
Einerseits wird's mir auch ein wenig flau bei der Neffe/Meeting-Geschichte, andererseits stimmt's ja: The Hurt Locker spielt auch in einem aktuellen Szenario und bekam einen Oskar... *grübel*
hmmmm, wieso gibt's dann eigentlich kriegsspiele ??? autorennen gibt es auch und da sind auch schon leute gestorben. blöder vergleich, ich weiss.