Forscher kritisieren Spielebranche

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4. November 2009 - 20:22 — vor 14 Jahren zuletzt aktualisiert
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Am heutigen Mittwoch fand in München eine Fachtagung über Computerspiele- und Onlinesucht statt, an der rund 300 Mediziner und Forscher teilnahmen. Jobst Böning, Vorsitzender des Fachbeirats Glücksspielsucht, sagte auf einer Pressekonferenz mit dem Thema „Zu Hause und doch verloren: Wenn Computerspiel und Internet zu Parallelwelten werden“, dass die heutigen Spiele immer raffinierter auf ihr Suchtpotential hin ausgerichtet werden. Auf diese Weise würden „die Schwachen, Kranken und Gescheiterten abgeschöpft“, was die Spieleindustrie heutzutage ähnlich macht wie die Zigarettenkonzerne vor einigen Jahren.

Auch der Computerspielforscher und Psychologe Florian Rehbein vom Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen kam zu Wort und sagte, die Spieleindustrie wolle eine möglichst hohe Bindung zum Spieler erreichen. Fälle, in denen es dabei zur Sucht kommt, werden „als Kollateralschaden billigend in Kauf genommen“. Des weiteren forderte er von der Spielebranche, Verantwortung zu übernehmen und Forschungsgelder zur Verfügung zu stellen. Außerdem sollten Spiele mit einem besonders hohen Suchtfaktor – als Beispiel wurde das MMO World of Warcraft genannt – nicht wie derzeit ab 12, sondern ab 18 Jahren zugelassen werden.

In einer umfangreichen Studie, bei der fast 45.000 Schüler befragt wurden, fand Spielforscher Rehbein bei rund drei Prozent der männlichen 15jährigen Symptome von Computerspielsucht. 15 Prozent der männlichen Befragten wiesen sogar exzessives Spielverhalten auf (mehr als 4,5 Stunden täglich). Deutlich geringer war der Anteil bei den Mädchen: Nur 0,3 Prozent zeigten Merkmale von Sucht, ca. vier Prozent spielten exzessiv. Nach Aussage von Rehbein spielt die jeweilige soziale Schicht dabei kaum eine Rolle. Auffällig sei jedoch, dass besonders Jugendliche betroffen sind, die sich in ihrem sozialen Umfeld benachteiligt fühlen (z. B. durch schlechtere Leistungen im Sport oder durch Mobbing in der Schulklasse). Ob dies Folge oder Auslöser sei, ist allerdings nur schwer zu sagen.

Einen wichtigen Unterschied bei der Suchtgefahr gibt es laut Rehbein auch zwischen den verschiedenen Spielen: Da sich zum Beispiel die Welt in Onlinespielen weiterentwickelt – auch wenn der Spieler offline ist – hätten die Nutzer das Gefühl, ständig mithalten zu müssen. Während Film, Musik oder auch Literatur ein zeitweises Entfliehen aus der Realität ermöglichen, ist dies bei PC- und Videospielen schon fast Bedingung: Wer nicht in die virtuelle Welt eintaucht und sich komplett darauf einlässt, findet keinen Spaß daran. Aufgrund der hohen Interaktivität von Spielen werden sie daher auch als besonders intensive Erfahrungen wahrgenommen.

Während die Frage der Schädlichkeit einzelner Spielegenres oder gar bestimmter Spiele immer wieder teilweise heftig diskutiert wird, ist die Möglichkeit von Suchterkrankungen bei Spielern zwar noch weitgehend unerforscht, aber nicht mehr umstritten. Auch werde die Zahl der Computerspielsüchtigen in Zukunft deutlich ansteigen. Ebenfalls darüber einig waren sich die Experten in München, dass die Computerspiel-Industrie eine Mitschuld an der Abhängigkeit der Jugendlichen trage.

Fischwaage 17 Shapeshifter - 6765 - 4. November 2009 - 18:32 #

Ich glaube immer noch nicht das WoW süchtig machen kann, dass ist in meinen Augen totaler Quatsch!

Wer ist den WoW süchtig? Wie schon oben im Artikel erwähnt vor allem Leute die ein geringes oder sogar gar kein soziales Umfeld haben - sprich keine Freunde usw.

Aber wenns WoW nicht geben würde, dann wären sie wahrscheinlich Gothic süchtig oder demnächst Dragon Age süchtig...halt Allgemein süchtig nach Computerspielen. Wobei ich finde das dies auch nix mit Sucht zu tun hat sondern man hat halt keine andere Alternative als sein Leben vor dem Rechner zu verbringen, das ist traurig.

PS: Sehr schön geschriebene News - Super Leistung, würde es eher als einen Artikel reinstellen - eine News wird diesem tollen Artikel nicht gerecht!

Timbomambo (unregistriert) 4. November 2009 - 18:46 #

Finde auch dass das einen Artikel wert wäre. Ich möchte dennoch diesbezüglich den Herrn Gollert aus seiner letzten Kolumne hier unkommentiert zitieren:
"Doch wir Spieler wissen mit dem Problem umzugehen. Wir setzen Prioritäten. Und das Spiel kommt ganz sicher nicht als erstes."

Gucky 27 Spiele-Experte - - 78925 - 4. November 2009 - 18:57 #

Das Problem ist, das Spiele wie WoW wirklich ein hohes Suchtpotential haben.

Dennoch ist mir die Studie vom KFN zu einseitig. Immer dieser Versuch eon Problem an einer Ursache festzumachen und dauernd mit Verboten zu argumentieren ist nicht nur falsch, sondern auch ermüdend.

Leider bekommen der KFN aufgrund seiner Arbeit immer regelmäßig Geld von der Regierung, weil sie schnelle und scheinbar kompetente Lösungen anbieten.

Nur wird dabei das Problem nicht bei der Wurzel gepackt, weil die Ursachen für Spielesucht nr zum Teil beim Spiel zu suchen ist.

Medienkompetenz ist hier das Zauberwort, nicht nur beim Spieler, auch bei den Eltern minderjähriger Spieler.

Medienkompetenz muss ein zentraler Schwerpunkt werden in der Erziehung, nicht nur zuhause, sondern auch im Kindergarten und der Schule.

Das umzusetzen kostet Geld, was natürlich nie da ist. Ein Verbot kostet so gut wie gar nichts. Ebenso wie das schlecht reden der USK.

Grmmpppfff, zum Haare raufen....

P.S.: Tolle News, übrigens...

ChrisL 30 Pro-Gamer - P - 199512 - 5. November 2009 - 9:28 #

Stimme dir zu, Medienkompetenz sollte deutlich mehr an Bedeutung gewinnen, als es bisher der Fall ist. Nicht nur, was das Spielen im Allgemeinen betrifft, sondern geltend für alle heutigen Medien bzw. deren Angebote. Dass Kinder und Jugendliche (und deren Eltern) beispielsweise lernen, dass es gut überlegt sein sollte, was man in den sogenannten sozialen Netzwerken von sich preisgibt, ist da nur ein kleiner Bestandteil.

CH64 14 Komm-Experte - 1885 - 4. November 2009 - 18:56 #

Fällt euch was auf?
Florian Rehbein ist vom Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen. Direktor dieses Instituts und damit Vorgesetzter ist ein gewisser Prof. Dr. Christian Pfeiffer.

Gucky 27 Spiele-Experte - - 78925 - 4. November 2009 - 18:58 #

Ja, und die Studie kann man von deren Seite runterladen. Ich bin gerade dabei sie zu lesen...

Porter 05 Spieler - 2981 - 4. November 2009 - 19:01 #

ich hatte noch nie was gegen einen geilen Gehirnfick, wobei WoW echt schon harter Stoff für mich war...

tja wie gesagt: Auf diese Weise würden „die Schwachen, Kranken und Gescheiterten abgeschöpft“
und gerade weil ich von Jahr zu Jahr mehr merkte welche doch eigentlich kaputten Leuten sich in so manchen "elite guilds" tummeln war für mich dann Schluss.

aber hey, auch die Computerspiel Industrie befriedigt nur Bedürfnisse, wie jede andere Ware es auch tut.

bolle 17 Shapeshifter - 7789 - 4. November 2009 - 19:01 #

"Forscher" sagen alles mögliche.

Und selbst wenn - ein süchtier Zocker ist ein Patient mehr für die Ärzte, so what?

Sephix 13 Koop-Gamer - 1452 - 4. November 2009 - 19:36 #

TV kann auch süchtig machen und dort steht kein ab 18 drauf... von der Verblödung der Zuschauer mal ganz zu schweigen.

sid1848 11 Forenversteher - P - 568 - 4. November 2009 - 22:16 #

Dass exzessives Computerspielen zu süchtigem Verhaltem führen kann, kann heute niemand mehr ernsthaft bezweifeln, eindrückliche Fallbeispiele gibt es mittlerweile genug. Ich war auf der Tagung und was ich an den Ergebnissen des KFN am bemerkenswertesten fand, waren nicht die 3% Abhängige, das war zu erwarten. Interessanter finde ich, dass 15% der Befragten zwar exzessiv spielen (über 4,5 Std./Tag), aber NICHT abhängig sind. Mit der Computer/Onlinesucht scheint es also so zu sein wie mit allen Abhängigkeitserkrankungen: Nicht die Substanz (oder in diesem Fall das Spiel) alleine führt zur Sucht, es wirken verschieden Faktoren zusammen. Und es gibt Faktoren, die vor einer Abhängigkeit bewahren. Diese für die Prävention zu finden sollte nun vorrangiges Ziel der Forschung sein.
Und was den von CH64 erwähnten Herrn Pfeiffer betrifft: Sein medienwirksames Auftreten und seine (eigenwillige) Interpretation der Forschungsergebnisse des KFN sind in der Fachwelt nicht unumstritten, was aber die Qualität der Arbeit des KFN nicht mindert (das ja nicht nur aus Hernn Pfeiffer besteht).
Christian Schmidt von der Gamestar war übrigens auch da und hat zusammen mit einer Mitarbeiterin einer Suchtpräventionseinrichtung einen guten Vortrag gehalten. Dabei wurde auch das Dilemma der Spielindustrie deutlich: Die suchtfördernden Faktoren eines Computerspiels kann man auch als gutes Spieldesign bezeichnen, ein Spiel ohne diese Mechanismen wäre vermutlich auch stocklangweilig.

Gucky 27 Spiele-Experte - - 78925 - 5. November 2009 - 9:10 #

@sid

Interessante Ansätze und mit Vielem hast du recht. Nur sind mir die die Studien des KFN zu einseitig. Wie du schon richtig gesagt hast, spielen mehrere Faktoren zusammen, damit eine Sucht ausgelöst wird.

Nache ienr ersten Sichtung geht der KFN zu sehr rein auf das Spiel bei der Befragung bzgl. Abhängigkeit ein und zwar nach Faktoren des ICD 10.

Alleine durch Fragen ankreuzen hier einen Zusammenhang zu skizzieren finde ich etwas vermessen, denn dieses Instrument sollte in der Therapie und direkten Befragung eingesetzt werden. Dabei könnten externe Faktoren wie z.B. der Einfluss der Familie und des Freundeskreises ebenso berücksichtigt werden.

Was ich damit sagen will. Ich könnte solch eine aufgeblasene Studie auch an Eltern durchführen und feststellen, dass vielleicht 20% der Eltern keine Medienkompetenz besitzen und man daher Eltern in ihrer Medienerziehung stärken müsste, um Spielesucht ihrer Kinder verhindern zu können.

Daher meine Bitte, auch an den KFN. Bitte mit diesen Monokausalitäten aufhören und bitte etwas globaler in bezug auf unsere Gesellschaft denken.

Durch Verbote und höhere Altersbeschränkungen bekommen wir dieses Problem nicht beseitigt. Hier verlangt es einer wesentlich größeren Anstrengung, vor der sich die Entscheidungsträger immer noch drücken...

Spiritogre 19 Megatalent - 13401 - 4. November 2009 - 22:04 #

4,5 Stunden am Tag und man gilt als süchtig und als Loser?
Oha, ich hoffe die Eltern der KFN Leute (sie selbst ja wohl nicht) schauen nicht den ganzen Abend fernsehen...
Wo ich gerade denke, meine Mutter liest sehr oft Bücher. Da kommen an manchen Tagen sicher mehr als fünf Stunden zusammen...
Wann wird übrigens Arbeit verboten? Die macht sicher hochgradig süchtig, immerhin muss der normale Mensch das acht(!) Stunden am Tag ertragen...
Übrigens, ich bin süchtig nach atmen... das tue ich doch tatsächlich 24 Stunden am Tag!

spooky 08 Versteher - 213 - 4. November 2009 - 23:52 #

solche Antworten sind wohl nicht sehr hilfreich oder sinnvoll. Ich verstehe nicht wieso Spieler nicht auch ein verantwortungsvolles Denken an den Tag legen können. Es gibt mittlerweile glaube ich genügend Beispiele dafür, dass Leute süchtig (oder von mir aus sehr exzessiv sich damit beschäftigen) nach Spielen (auch sowas wie SecondLife oder so) wurden. Selbst wenn das jetzt nicht viele Leute betrifft so muss auch die Branche eine Verantwortung dafür übernehmen. Es ist jetzt natürlich schwierig zu sagen: Dieses Spiel macht süchtig, dieses nicht usw. Aber hier wäre wohl eine entsprechende Freigabe (erst für ältere Personen) sinnvoll. Inwiefern das Problem dadurch behoben werden kann ist natürlich die andere Frage. Selbstverständlich sind auch hier die Eltern angehalten ihren Beitrag zu leisten. Wenn ein 12 jähriger anfängt zu rauchen sollte schließlich auch mit ihm geredet werden. Genau so sollte es sich meiner Meinung nach bei Kindern/Jugendlichen verhalten die täglich min. 4-5 Stunden zocken.

bersi (unregistriert) 5. November 2009 - 4:42 #

Verantwortung? Sorry, aber dem einzigen dem Ich und alle anderen Spieler verantwortlich gegenüber sein müssen, sind wir selbst.

WoW hat seine Freigabe erhalten. Dass alle immer auf dem Spiel rumhacken, weil es ja "so süchtig macht" ist meiner Meinung nach nichts weiter als die Suche nach einem Sündenbock. Es ist unbestritten das erfolgreichste Spiel weltweit. Es verzeichnet halt die meisten Userzahlen. Dementsprechend exzessiv wird es halt gespielt. Man kann auch nicht sagen "Bacardi macht einen schneller Alkoholabhängig als Bier, weil das mehr Prozente hat." Ist doch Schwachsinn. Man verliert sich halt in dem, was einem gefällt.

Die einzigen die man hier zur Verantwortung ziehen kann ist jeder Spieler für sich, oder im Falle von Minderjährigen die Eltern, die natürlich den Konsum regeln müssen.

Suchtfaktoren sind keine messbaren Werte die man in eine Skala einträgt an der man dann abließt, wie süchtig das Spiel macht. Ergo kann man auch keine Altersfreigabe anhand der "Suchtgefährdung" machen. Warum also WoW ab 18 freigeben? Was meinst du, wieviele Menschen ich schon getroffen habe, denen WoW so am Arsch vorbeigeht und die über dem Gameplay einschlafen?

Weiterhin finde ich nicht, dass 4-5 Stunden zocken am Tag einen gleich zum Süchtigen machen. Es ist das Problem wie eh und je. Videospiele sind ein von der Gesellschaft nicht anerkanntes Unterhaltungsmedium. Wer spielt, ist zurückgeblieben (Sowas machen doch nur Kinder), hat keine Freunde, kein Leben oder weiß sonst nichts mit sich anzufangen. Wer jedoch Woche um Woche ein Modellflugzeug fertigstellt hat ein nennenswertes Hobby.

Natürlich gibt es süchtige Spieler. Aber das ist etwas, was nur jeder für sich feststellen und im Bedarfsfall beheben kann. Man kann Videospiele nicht wie Drogen pauschalisieren. Alkohol und sonstige Drogen setzen direkt in den Zellen an. Es sind Gifte, die darauf abzielen süchtig zu machen. Videospiele sind dies aber nicht, da ihre Wahrnehmung von Mensch zu Mensch unterschiedlich ist. Wäre dem nicht so, müsste ja quasi jeder Mensch, der über einen gewissen Zeitraum WoW konsumiert nicht mehr davon los kommen.

spooky 08 Versteher - 213 - 5. November 2009 - 13:24 #

Genau darum geht es ja. Ich habe ja geschrieben das es nicht leicht ist ein Spiel so oder so einzustufen. Aber es gibt nunmal leider auch viele negativ Beispiele von Leuten die dadurch Probleme bekommen haben. Und hier gehört meiner Meinung nach nicht immer nur gesagt selbst schuld sondern eventuell sollten auch die Personen oder Eltern aufgeklärt werden (und zwar objektiv).

Und weil du schreibst du kennst viele denen WoW am Arsch vorbei geht: Logisch, hat ja hoffentlich nicht jeder ein Problem damit (sonst wäre es wohl schon sehr spät mit einer Aufklärungskampagne).

Ich schreibe auch nicht das jeder der 4-5 Stunden zockt ein Problem hat, ich würd mir nur persönlich Gedanken machen wenn wer sagen wir bis 16:00 Uhr in der Schule oder in der Arbeit ist und dann jeden Tag bis zum schlafen gehen zockt. Aber wenn du das anders siehst ist es auch ok.

Trotzdem denke ich, dass es hier Aufklärungsbedarf gibt und es sicher nicht hilfreich ist wenn alle immer gleich schreien und niemand vernünftig darüber diskutiert.

Azzi (unregistriert) 5. November 2009 - 1:07 #

Sorry, aber mit dem meisten was da steht hat er einfach Recht, wer wird denn heute noch bestreiten das PC Sucht existiert mit teilweise gravierenden Folgen.
Auch stimme ich voll damit überein, dass ein MMO nicht für unter 18 Jährige (wenigstens aber 16 Jahre) erlaubt sein sollte. MMOs sind grundlegend darauf ausgerichtet möglichst viel Zeit reinzu investieren aber Kinder und Jugendliche sollen sich möglichst auf ihre Schule konzentrieren und nicht auf ein MMO. ausserdem fehlt ihnen doch eh das eigene Geld und Verantwortungsbewusstsein, das zum Spielen dieser spiele nötig ist...

Was allerdings seltsam ist, 4,5 stunden Extremzocker und Suchti. Soviel häng ich auch oft vorm PC, trotz Freunde und Uni und andren Hobbies. Ich schau dafür halt kaum TV und lesen tu ich eigentlich auch kaum noch (weil ich das eh für due Uni schon bis zum Erbrechen muss^^). Nach der Definition wären locker 30% aller Zocker Extremzocker.

Auch wird bei der Studie volkommen ignoriert das es noch soetwas wie Onlinesucht gibt. Kenne ziemlich viele Frauen die Minimum ihre 3 Stunden vor Facebook und Chats etc. am Tag hängen...

Achja wo stellt eigentlich die Alkohol,Tabak und Glücksspielindustrie massive Forschungsgelder zur Verfügung, wenn man das schon von der Spieleindustrie fortdert?

Easy_Frag 16 Übertalent - 4341 - 5. November 2009 - 7:47 #

Naja die Kunst bei Spielen wie WoW ist es eine Balance zu finden was aktuell leichter ist als vor einigen Jahren (eigene Erfahrung).

Man sollte den Schülern mal sowas wie zeitmanagement beibringen :)

Jamison Wolf 19 Megatalent - P - 14085 - 5. November 2009 - 10:07 #

Wenn man das liest, wird einem Regelrecht schlecht. Wie stehts mit Fernsehen, Serien, Talkshows die auch darauf ausgelegt sind zu Unterhalten um die "Sucht" nach mehr anzufachen? Irgendwie heisst das: Wenn Du etwas (Geschrieben, Programmiert, Gedreht) gut machst, müssen wir es verbieten - oder erst ab 18 Jahren freigeben. Thats B*llsh!t.

Warum werden eigentlich nicht Harry Potter bücher verbrannt, ich hab mir sagen lassen der Hype ist ziemlich gross. :)

Anonymous (unregistriert) 5. November 2009 - 11:38 #

Ich finde des Thema Spielesucht extrem wichtig! Man sollte dort weiter Forschung betreiben und die Konsequenzen allen Spielern deutlich machen, ähnlich den Logos auf Zigarettenschachteln bspw. "Computerspiele können süchtig machen.". (Keine Ironie!) Das wäre Transparent und jeder Käufer kann selbst entscheiden, was er tut. (Bspw. steht in Einleitungen von Fritteusen, dass man sich abwechslungsreich ernähren soll - und nicht allein aus der Fritteuse. Sowas finde ich den Verbrauchern gegenüber fair und gerecht!). Woran es mangelt, sind Informationen. Ist sich der Kunde dessen bewusst, kann er das handhaben, wie er will. Er kann WoW daddeln, bis zum umfallen. Nur soll er sich dann nicht mehr beschweren, dass er in der realen Welt nicht mehr zurecht kommt. Wenn der Spieler aber aus der Misere herauskommen will, dann soll die Gesellschaft in Form von Suchtberatung etc. helfen. Süchtig kann letztendes alles machen - wenn man sich dessen aber durch mangelnde Information nicht bewusst ist, kann es schwierig werden!

ChrisL 30 Pro-Gamer - P - 199512 - 5. November 2009 - 11:56 #

Das sehe ich ähnlich. Durch die Spieler selbst geschieht sicher auch oft unbewusst eine Verharmlosung. Hinzu kommt, dass man das Lesen von Büchern oder das Fernsehschauen nun mal nicht mit einem (Online-)Spiel vergleichen kann, da - wie auch in der News erwähnt - Spiele einen Nutzer viel stärker fordern bzw. viel mehr von ihm verlangen.

Ein Problem sehe ich auch darin, dass sich viele (wirklich süchtigen) Spieler gar nicht beschweren. Entweder sie bemerken ihre Sucht nicht oder streiten sie ab (was Bestandteil des Suchtverhaltens ist). Hier müsste man also schon viel früher - wie du schon geschrieben hast - informieren und auf die (Sucht-)Gefahren aufmerksam machen.
Ein Aufdruck "Computerspiele können süchtig machen." ist da glaub' ich zu wenig.

MimiruGeR 05 Spieler - 56 - 5. November 2009 - 14:36 #

Na wenn da mal nicht wieder mein lieblingssatz auftaucht:
"wiesen sogar exzessives Spielverhalten auf (mehr als 4,5 Stunden täglich)"
Ich Persöhnlich verbringe auch jeden Tag meine 4-5Stunden am PC, aber dennoch erleb ich bei Verwandten eine höhere Gefahrenquelle, die immer nicht zur Show gestellt wird.
Und zwar das Thema Fernsehen...
Einberechnet mit Frühstück, zwischendurch und am Abend komm ich zusammen auf 6-8Stunden was die vor der Glotze hängen.
Aber im gegensatz zu Computerspieler wird das noch als "Normal bzw. in den Regeln" eingegrenzt, welches bei Gamern schon als ich sag mal "Krankhafte Störung" eingezoggen wird.
Man kann es sehen wie man es will, aber wenn mich jemand als "Krank" oder "Süchtig" bezeichnet, aber fast doppelt so lange vor der Glotze hängt, dann kann ich der Person auch nicht weiter helfen.
Gr33tz
MimiruGeR

Gucky 27 Spiele-Experte - - 78925 - 5. November 2009 - 15:57 #

Ein Problem ist auch, was aus der Studie glaube ich nicht hervorgeht, dass die meisten Spieler ja nicht immer 4,5 Stunden am Tag spielen, sondern das viele für einen gewissen Zeitraum exzessiv spielen und dann mal wieder weitaus weniger spielen.

Zumindest ist das bei mir so und bei vielen Freunden die ich kenne und einigen mit denen ich darüber gesprochen habe.

prax 11 Forenversteher - 575 - 6. November 2009 - 15:06 #

Ich bin Spielesüchtig, und ich finds gut so. Deshalb vernachlässige ich trotzdem nicht mein soziales Umfeld (das übrigens mein Hobby teilt :D ).

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