Ein Wald in der französischen Provence. Nur eines der vielen optischen Highlights von Battlefield 5 (PC, 4K)

 

Sprechertext zu Battlefield V (Kampagne)

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Hallo zusammen, hier ist Dennis Hilla mit dem GamersGlobal-Test der Singleplayer-Kampagne von Battlefield V. In dem First-Person-Shooter von DICE kämpft ihr euch durch aktuell drei sogenannte "Kriegsgeschichten" aus dem Zweiten Weltkrieg. Eine vierte, bei dem man einen Deutschen spielt, soll später in diesem Jahr folgen. Nachfolgend verrate ich euch, wie sich der Solomodus spielt und ob ich eine Bindung zu den Hauptcharakteren aufbauen konnte.

Bevor ihr in einer der Stories einsteigt, erwartet euch die Auftaktmission „Mein Land ruft“. Diese führt euch durch schnelle Wechsel in Battlefield 5 und dessen Szenarios ein. Ihr startet in einem Feuergefecht in Norwegen, danach fahrt ihr in einem Panzer durch Afrika, kämpft als Scharfschütze in Algerien und macht den deutschen Luftraum in einem Kampfflugzeug unsicher. Dieser flotte Einstieg mit seinen gemischten Spielelementen hat mir richtig gut gefallen.

Die nachfolgenden drei Kampagnen behandeln je einen eigenen Zeitpunkt sowie Schauplatz des Krieges. So werdet ihr 1942 als Taugenichts Billy Teil einer britischen Spezialeinheit, befreit 1943 als die Widerstandskämpferin Solveig eine Verbündete in Norwegen und helft 1944 als Deme mit, die Provence in Frankreich zurückzuerobern. Wenngleich die Schauplätze stimmig gestaltet und auch schön anzuschauen sind, waren mir die Protagonisten mit ihren klischeebeladenen Geschichten sehr schnell egal.

Doch auch wenn mir die Charaktere am verlängerten Rücken vorbei gehen, die Schauplätze sind erfrischend neu und interessant. Anstatt das hundertste Mal den D-Day nachzuspielen, bin ich hier Teil einer heute fast in Vergessenheit geratenen französischen Truppe aus Senegalesen. Oder ich verhindere in Norwegen, dass die Deutschen Schweres Wasser zur Herstellung einer Atombombe produzieren.

Wie ihr vorgeht, steht euch in den Missionen meist frei – mit Ausnahme der französischen Kampagne Tirailleur, hier kann man hitzigen Gefechten meistens nicht entgehen. Wenn ihr lieber langsam und bedacht vorgehen wollt, dann könnt ihr das ohne Weiteres tun. Die Spielbereiche sind weitläufig und bieten verschiedene Einstiegs- und Fluchtpunkte. Per Fernglas verschafft ihr euch von einer erhöhten Position ein Bild von der Situation, Feinde in eurem Blickfeld werden automatisch markiert und ihr seht ihre Standorte anhand eines kleinen Symbols eingeblendet. Auch sind ihre Silhouetten teilweise noch durch Wände sichtbar.

Direkt im Prolog klemmt ihr euch hinter das Steuer eines deutschen Panzers und macht die Wüste unsicher.

Habt ihr euch einen Überblick verschafft und für die lautlose Herangehensweise entschieden, bewegt ihr euch am besten mindestens in geduckter, wenn nicht in am Boden liegender Haltung voran. Sollten einmal mehr als zwei Gegner auf einem Fleck stehen, werft ihr einen Köder, um sie von ihrer Position weg zu locken. Da es sich jedoch nur um eine Blechdose handelt, funktioniert dieser Ansatz nur sehr unzuverlässig, im Zweifel verratet ihr mit dem Wurf eher euren eigenen Standort.

Falls ihr entdeckt werdet, gibt es Battlefield-typische Schusswechsel. Eine offene Konfrontation solltet ihr grundsätzlich vermeiden, da ihr bereits auf dem zweiten von vier Schwierigkeitsgraden nicht allzu viele Treffer vertragt. Solltet ihr doch einmal am Rande des Exitus stehen, verschanzt ihr euch am besten und wartet hinter einer Deckung, bis euer Lebensbalken sich wieder gefüllt hat.

Ebenfalls stets im Hinterkopf haben solltet ihr den Bulletdrop sowie den Rückstoß. Bereits auf mittlere Distanz ist eine Maschinenpistole – nun ja, ich will nicht sagen unbrauchbar, einen Feind zu treffen wird aber extrem schwer. Hier macht sich der deutlich realistischere Ansatz beim Waffenhandling gegenüber Call of Duty bemerkbar.

Auch wenn sich das alles sehr gut spielt, so fehlt es an großen Highlights. Zwar gibt es kleinere Auflockerungen, wie die Skifahrten in Norwegen, im Kern bleibt Battlefield 5 aber auch mit Stealth-Elementen und offeneren Gebieten ein Shooter.

Auf optischer Seite kann der Titel richtig punkten. Die Schauplätze warten mit vielen kleinen und großen Details auf, seien es die am nordafrikanischen Himmel vorbeifliegenden Bomber oder die orange-roten Blätter an den Bäumen in Frankreich. In 4K verstärkt sich dieser Eindruck durch die erhöhte Bildschärfe nochmals, doch auch in 1080p lässt die Grafik des Spiels wenig Raum zum Meckern. Lediglich die vorgerenderten und trotzdem immer wieder stark ruckelnden Zwischensequenzen passen nicht so recht ins positive Gesamtbild.

Noch ein Stück besser gefällt mir die Audiokulisse. Das liegt auch an den wuchtigen Waffeneffekten, satt scheppernden Explosionen oder den realistischen Umgebungsgeräuschen, wie dem Pfeifen des Windes. Was für mich die Immersion aber deutlich nach oben treibt, ist die sehr gute Sprachausgabe. Das hängt, abgesehen von den famosen Sprechern, mit dem Umstand zusammen, dass jeder Charakter seine Muttersprache spricht.

So reden die Wehrmachtssoldaten untereinander deutsch, Solveig unterhält sich mit ihrer Mutter auf Norwegisch und Billy feuert seine albernen Sprüche im feinsten British English ab. Natürlich gibt es zum besseren Verständnis deutsche Untertitel für die Dialoge.

Damit will ich zu meinem Fazit kommen. Die Kriegsgeschichten -- und damit der Solomodus -- sind auch in Battlefield 5 eher schmückendes Beiwerk als Verkaufsargument. Zwar sind die aktuell drei Kampagnen gut designt und lassen etwas Spielraum für eigenes Vorgehen, richtig packend werden sie aber nie. Dafür sind die Charaktere zu belanglos und es fehlt an Abwechslung. In den meisten Fällen schleiche ich so lange durch eine Basis, bis ich erwischt werde, dann folgt ein großes Feuergefecht, und nachdem dieses gewonnen ist, muss ich noch ein Objekt stehlen oder sprengen.

Das bewährte, im Vergleich zu Call of Duty sehr realistische, Waffenhandling fühlt sich sehr gut an und die Präsentation des Titels ist DICE fantastisch gelungen. Auch die Audiokulisse und die Sprachausgabe haben mich überzeugt. Euch erwartet also keine Shooter-Offenbarung. Doch die ein bis eineinhalb Stunden langen Kampagnen – was inklusive der noch fehlenden vierten vier bis sechs Stunden Gesamtspielzeit entspricht – bieten Popcornunterhaltung auf durchgehend hohem Niveau.

Meine Note für den Solomodus von Battlefield 5 lautet daher 7.5 von 10. Diesen Test gibt es als Audio, Video und Text. Weitere Informationen zum Spiel findet ihr auf GamersGlobal.

Die durchaus hübschen Cutscenes erzählen belanglose Geschichten und ruckeln häufig sehr stark.