Nintendo geht gerichtlich gegen Switch-Emulator Yuzu vor

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1. März 2024 - 1:30 — vor 13 Wochen zuletzt aktualisiert
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Anfang der Woche wurde anhand einer Anklageschrift, die dem Game File-Journalisten Stephen Totilo vorliegt, bekannt, dass Nintendo offiziell Klage gegen Tropic Haze, den Entwickler des Switch-Emulators Yuzu eingereicht hat. Im Detail handelt es sich um eine rechtliche Beschwerde von Nintendo of America, die kürzlich beim Bezirksgericht Rhode Island (USA), wo sich auch der Firmensitz des Yuzu-Entwicklers befindet, eingegangen ist. In einer vorläufigen Stellungnahme wird die Abschaltung des Emulators sowie ein Schadenersatz verlangt.

Allgemein weist Nintendo darauf hin, "[...] dass der Beklagte und seine Vertreter sich der Verwendung von Yuzu durch andere zur Umgehung und zur Förderung von Piraterie in kolossalem Ausmaß voll bewusst [seien]." Yuzu ermögliche Benutzern, raubkopierte Switch-Spiele auf Windows-, Linux-, Apple- oder Android-Systemen zu spielen, so die weitere Ausführung.

Mit Yuzu in der Hand hindert einen User nichts daran, illegale Kopien praktisch aller für die Nintendo Switch erstellten Spiele zu erhalten und zu spielen, ohne auch nur einen Cent an Nintendo oder einen der hunderten anderen Spieleentwickler und Publisher zu zahlen, für die Spiele hergestellt und verkauft werden. Tatsächlich verwandelt Yuzu allgemeine Computergeräte in Werkzeuge für massive Verletzungen des geistigen Eigentums an urheberrechtlich geschützten Werken von Nintendo und anderen. Ohne Yuzus Entschlüsselung von Nintendos Codes wäre es nicht möglich, ungenehmigte Kopien der Spiele zu spielen.

Speziell wird der Mitte Mai letzten Jahres veröffentlichte Titel The Legend of Zelda - Tears of the Kingdom als größter Switch-Release 2023 angeführt, der in den anderthalb Wochen vor dem offiziellen Release angeblich über eine Million Mal über alle Systeme hinweg raubkopiert worden sei. Laut Angaben hat sich Tears of the Kingdom im letzten Jahr über 20 Millionen Mal verkauft und stellte neben guten Kritiken auch kommerziell einen großen Erfolg für Nintendo dar.

Obwohl Yuzu beziehungsweise Tropic Haze selbst keine eigenen ROMs herausgeben oder anbieten, würden laut Nintendo die meisten Websites, auf denen ROMs angeboten werden, direkt auf den Switch-Emulator verweisen. Auch behauptet Nintendo, dass Yuzu auf Patreon über 30.000 US-Dollar pro Monat einnehmen würde und dass sich die registrierten User auf der Plattform in den letzten Wochen vor dem Release von Tears of the Kingdom verdoppelt hätten. Auch wenn Emulatoren an sich nicht illegal seien, so sei es aber das Spielen von Raubkopien. Aus diesem Grund fordert Nintendo mit der aktuellen Klageschrift die Abschaltung von Yuzu und einen Schadenersatz in bislang nicht genannter Höhe.

Der Sachverhalt bleibt auf jeden Fall spannend, denn auch wenn Nintendo durchaus bekannt ist für seine strenge Vorgehensweise bezüglich der Manipulation seiner Produkte und Verstöße gegen das geistige Eigentum, konnten die Japaner in der Vergangenheit vor Gericht eher Erfolge gegen ROM-Websites, Hacker, Fan-Spiele und Mod-Chip-Hersteller vorweisen und weniger gegen Emulatoren. Schließlich stammt der bekannte und beliebte 3DS-Emulator Citra auch von Tropic Haze, das kürzlich erst für die VR-Brille Meta Quest erschienen ist. Wie es mit dem Fall weitergeht, ob das Gericht die Klage zulässt und wie die Stellungnahme von Tropic Haze aussehen wird, erfahrt ihr bei uns auf GamersGlobal.

Inso 18 Doppel-Voter - P - 11417 - 1. März 2024 - 2:29 #

Danke für die Info - direkt mal für alle Fälle den Windows-Installer gesichert^^.

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105372 - 1. März 2024 - 6:31 #

Lustig. Und wenn sie "abschalten" verschwindet der Emu wie von Zauberhand aus dem Netz und von privaten Pcs? :D

ds1979 21 AAA-Gamer - P - 25343 - 1. März 2024 - 7:28 #

Nein aber der zukünftige Support und Software ohne Support ist früher oder später nicht mehr nutzbar. Mal sehen wie die Entscheidung ausfällt.

Deepstar 16 Übertalent - 4942 - 1. März 2024 - 9:56 #

Naja, glaube nicht, dass sich da viel ändert.

Mario Royale, AM2R, Super Mario 64 PC, Starfox Event Horizon etc. gibt es trotz DMCA ja immer noch und wird weiterentwickelt und gepflegt.
Nur halt von anderen Leuten. Die müsste Nintendo immer von neuem verklagen.

Das ist letztendlich nur ein Kampf gegen Windmühlen.

Aber Nintendo macht halt Nintendo Dinge.

Sehe da im Falle von yuzu gar keine hohe Chancen, da nicht einmal Markenrechte verletzt werden.
Man kann yuzu ja auch ganz legal mit den Hausmitteln die Nintendo für die Switch anbietet betreiben.
BIOS, Spiele etc. sind ja alle per Netzwerk abrufbar.

ds1979 21 AAA-Gamer - P - 25343 - 1. März 2024 - 9:58 #

Wenn es ein Richterurteil dazu gibt, ist jede zukünftige Klage mit automatischer Löschung durch den Provider und Schadensersatz verbunden und die Löschung wird schon vor dem Urteil durchgeführt. US Recht läuft anders als unseres besonders alles was mit dem DMCA zu tun hat. Deswegen ist ja das Urteil oder die Nichtannahme so wichtig. Deswegen hat Nintendo das ja auch vor ein US Gericht gebracht und nicht in Japan:)

DerBesserwisser 17 Shapeshifter - P - 7915 - 1. März 2024 - 10:45 #

Aber die Beispiele zeigen ja das damit Yuzu nicht "aus der Welt" ist.
Das es vor einem US-Gericht liegt hängt doch sicherlich daran das die Firma an der Yuzu hängt in den USA registriert ist, oder ?

ButterKnecht 11 Forenversteher - 706 - 1. März 2024 - 19:12 #

Das soll ja auch eher zur Abschreckung dienen.

Cyd 20 Gold-Gamer - P - 22668 - 2. März 2024 - 17:43 #

nicht aus dem Netz, z.B. eher aus Patreon und somit monatlich über 26.000$ die wegfallen. Es macht das Ganze schwieriger, weniger attrakativ.

Cyd 20 Gold-Gamer - P - 22668 - 1. März 2024 - 8:07 #

mehr als verständlich.

Harry67 20 Gold-Gamer - - 24538 - 1. März 2024 - 9:47 #

Sehe ich auch so.

TheRaffer 23 Langzeituser - P - 40468 - 1. März 2024 - 8:23 #

Puh, finde ich schwer zu entscheiden. Bin gespannt was dabei raus kommt.

ds1979 21 AAA-Gamer - P - 25343 - 1. März 2024 - 8:46 #

Die berufen sich da auf das DMCA und die haben die besten Anwälte auf dem Gebiet neben Disney, also schätze ich das da was dran sein wird.

Alain 24 Trolljäger - P - 49899 - 1. März 2024 - 9:22 #

Naja. Gesetze sind Grauzonen und können sehr unterschiedlich interpretiert werden.

Nintendo hat nun mindestens eine Geldkeule in der Hand.

Bin gespannt .

DerBesserwisser 17 Shapeshifter - P - 7915 - 1. März 2024 - 10:46 #

Wieso ? Nur weil man die "besten" Anwälte hat trifft das noch lange keine Aussage darüber ob irgend etwas dran ist. Man hat lediglich einen Angriffspunkt gefunden, der bei anderen Emulatoren-Entwicklern nicht relevant schien oder so nicht auftritt. Ryujinx hat keine Klage am Hals, in Grundzügen verhält es sich für den Endnutzer aber gleich, er muss die ROMS und die Keys mitbringen. Der Unterschied ist aber die fehlende, freiwillige Monetarisierung.

Bruno Lawrie 22 Motivator - - 33620 - 1. März 2024 - 11:10 #

Microsoft hat auch schon Verfahren verloren, wo es darum ging, dass gebrauchte OEM-Versionen laut ihrer EULA nicht separat verkauft werden können.

Generell haben Firmen nicht unbedingt ein Interesse, Grauzonen zu klären, denn das kann auch nach hinten losgehen. Da setzt man lieber auf Abschreckung und meidet eine Klärung.

Ein schönes Beispiel wäre auch die lustige Floskel aus dem deutschen Recht, dass es illegal ist, einen wirksamen Kopierschutz zu umgehen. Der Satz ist ja schon ein Widerspruch in sich und bis heute hat keine Firma versucht, ihn vor Gericht klären zu lassen.

AGBn/EULAs sind auch gern einfach mal Wunschzettel von Firmen und nicht immer zu 100% rechtlich wirksam.

In Deutschland sollte man auch immer vor Augen haben, dass es das Recht auf Privatkopie gibt und dass man auf alle möglichen Medien und Geräte auch Urheberabgaben zahlt für die man dann auch eine Gegenleistung erwarten kann. Wenn ich dann ein Switch-Modul auslesen kann ohne einen Kopierschutz zu umgehen und es meinem Bruder gebe, der es im Emulator auf dem Steam Deck spielt, sollte das rechtlich in Ordnung sein.

Auch Spiele ohne DRM und Kopierschutz kann man innerhalb der nahen Familie (Geschwister, Eltern) nach deutschem Recht weitergeben. Dito für von CDs gerippter Musik. Genau deswegen zahlt man bei jeder SSD, jeder SD-Card und jedem USB-Stick Abgaben.

Faerwynn 20 Gold-Gamer - P - 20326 - 2. März 2024 - 11:52 #

Dann hast du aber nicht gut recherchiert, wenn dir die ganzen Fälle entgangen sind, in denen "die besten Anwälte" Fälle verloren haben. Und welche Metrik für "gut, besser, am besten" hast du genau verwendet? ;)

Moe90 22 Motivator - - 31246 - 1. März 2024 - 8:47 #

Kann ich nachvollziehen, dass Nintendo dagegen vorgehen möchte. Beim Ergebnis hoffe ich allerdings, dass sie keinen Erfolg haben.

Maestro84 19 Megatalent - - 18536 - 1. März 2024 - 9:09 #

Bei aktuellen Plattformen sind Emulatoren schon dreist. Da kann Nintendo gerne den Dampfhammer herausholen.

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105372 - 1. März 2024 - 10:01 #

Sehe ich anders. Solange man sich nur seine eigenen Spiele kopiert, um sie in besserer Technik zu erleben (gerade Spiele wie Zelda profitieren massiv) spricht für mich nichts gegen den Emu. Und es gibt nicht wenige welche Yuzu genau nur dafür nutzen.

Maestro84 19 Megatalent - - 18536 - 1. März 2024 - 10:13 #

Die alte Mär der eigenen "Sicherheitskopien"?

DerBesserwisser 17 Shapeshifter - P - 7915 - 1. März 2024 - 10:14 #

Meine Mär liegen bei mir in der Switch-Tasche.

Gorkon 21 AAA-Gamer - - 30273 - 1. März 2024 - 14:52 #

Geht mir auch so. ;-)

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105372 - 1. März 2024 - 19:26 #

Und mir ebenso.

Anw3ndung 10 Kommunikator - P - 548 - 1. März 2024 - 21:35 #

Mach ich auch so, allerdings hat Breath of the Wild bei mir kaum besser ausgeshen weil ichs nicht hinbekommen habe über stabile 30 FPS zu kommen und die Auflösung auf nem 2k Monitor wirkte irgendwie verzerrt und da wars mir dann auch egal ob auf der switch am full hd fernseher oder verzerrt am Monitor. Savegame hab ich auch nicht von der switch bekommen. Also, wenn dann, Spiel kaufen und erst gar nicht auf der Switch starten. Allerdings besitzte ich keine Switch da sie meinem Mitbewohner gehört und eine eigene zahlt sich nicht aus, da ich ja legal mit meinem Account auf ihr spielen kann. Er benutzt sie auch kaum. Ich kann diese frikeligen Controller auch überhaupt nicht leiden und der switch Pro ist auch nur zweckdienlich, aber keineswegs gut. Ich wünsche mir sowieso, dass auch Nintendo endlich Spiele für PC releast. Auch wenns für das Unternehmen nur bedingt Sinn ergibt, es ist ja nur ein Wunsch. Allerdings kann ich mir durchaus vorstellen die switch 2 (oder wie auch immer sie dann heißen wird) zu kaufen, dann sollte sie aber auch abwärtskompatibel zu meinen physisch gekauften Spielen sein. (Ja, ich hab Spiele gekauft ohne die switch zu besitzen...)

Ich erwarte mir komfortablere Controller, bessere Performance und Abwärtskompatibilität, ist das nicht gegeben, werde ich weiterhin darauf "verzichten" bzw. darauf hoffen, dass mein Mitbewohner sich wieder eine kauft.

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105372 - 1. März 2024 - 22:13 #

Die Joycons sind einfach Müll. Hatte schon dreimal Stickdrift. :/

Gorkon 21 AAA-Gamer - - 30273 - 1. März 2024 - 22:20 #

Hey, aber es ist doch Nintendo. *gg*

Harry67 20 Gold-Gamer - - 24538 - 1. März 2024 - 23:43 #

In unserem Haushalt sind drei Switch mit 10 Joycons und 2 Pro Controllern. Der Pro Controller, der fürs Spielen am TV klar vorzuziehen ist, ist topp. Die Joycons halt mehr was für unterwegs oder Multiplayer.
Das mit dem Driften war wirklich eine nervige Kinderkrankheitund hat hat bei uns einen Joycon und einen Pro betroffen. Allerdings war der Support einwandfrei und sehr unkompliziert. Seitdem laufen alle Controller einwandfrei, technisch und haptisch sind sie sowieso erstklassig.

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105372 - 2. März 2024 - 10:09 #

Beim ersten Mal konnte ich noch problemlos tauschen. Nervig wurde es nach Garantieablauf. Beim dritten Mal hab ich mir dann ein Ersatzkit bestellt und die Dinger selbst getauscht. Das war vor 2 Jahren, seitdem ist Ruhe. Wie immer, alles muss man selber machen! :D
Von der Haptik her sind mir die Joycons zu klein, ich bevorzuge den Controller.

Harry67 20 Gold-Gamer - - 24538 - 2. März 2024 - 10:39 #

Die Joycons kommen bei uns nur unterwegs oder beim MP in Einsatz. Selbst im Urlaub war immer ein Controller dabei.

Ersatzkit ist grundsätzlich interessant. Was ich selber machen kann, mach ich auch gerne selber. Wie war das von der Schwierigkeit her?

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105372 - 2. März 2024 - 11:26 #

Easy. Wenn du halbwegs geschickt beim basteln bist, ist es absolut simpel. Sind so gesehen nur 8 Arbeitsschritte.

Faerwynn 20 Gold-Gamer - P - 20326 - 2. März 2024 - 12:12 #

Jupp, 4€ pro Ersatzstick und 3min Arbeitszeit, wenn man es schon mal gemacht hat. Beim ersten Mal vielleicht 20 min bis man sich sicher ist welche geklebten Sachen man mit sanfter Gewalt ablösen muss (den Akku zB).

Harry67 20 Gold-Gamer - - 24538 - 2. März 2024 - 12:45 #

Danke euch! Seit den zwei Reparaturen recht frisch nach Kauf der Switch (ja auch schon wieder an die 5 Jahre her...) ist ja alles fein, aber das ist wirklich gut zu wissen!

Ganon 27 Spiele-Experte - - 84129 - 2. März 2024 - 13:27 #

Ich wundere mich immer über diese Berichte über Drifts, ei mir kam sowas nie vor. Hab die Switch aber auch erst seit 2021, vielleicht war das Problem bei der Auflage schon behoben. Ganz fehlerfrei funktionieren die Joy-Cons bei mir allerdings auch nicht, der rechte verliert immer mal mitten im Spiel die Verbindung zur Konsole und muss dann über einen Knopfdruck neu verbunden werden. Interessanterweise passierte mir das bisher in allen Spielen außer Tears of the Kingdom. Vielleicht also irgendwie ein Software-Problem? Müsste mal andere, ähnlich neue Titel ausprobieren, hauptsächlich hole ich bisher eher ältere nach.

Hermann Nasenweier 21 AAA-Gamer - P - 26433 - 2. März 2024 - 14:18 #

Das Drift Problem ist ja nicht nur bei Nintendo. Die 360 Controller waren da auch schon von betroffen, ich habe auch einen der konstant in eine Richtung zieht obwohl ich ihn nur selten benutzt hatte. Bei der Switch wars halt besonders doof, weil da ja die Lite rauskam wo man die Joycons nicht einfach ersetzen kann.

Aber meine Day One Switch plus extra Joycons die ich dazugekauft hatte, funktionieren z.B. noch einwandfrei.

Ganon 27 Spiele-Experte - - 84129 - 5. März 2024 - 11:49 #

Ok, da wundert es mich noch mehr. Meinen 360-Controller habe ich gebraucht gekauft und (am PC) etliche Jahre genutzt, bis das Gummi an den Sticks sich auflöste. Der war technisch perfekt und hat nie irgendwelche Macken gemacht.

Bruno Lawrie 22 Motivator - - 33620 - 2. März 2024 - 14:37 #

Das kann auch lange gutgehen. Ich hab die Switch am Lauchtag im März 2017 gekauft und das Driftproblem kam erst November 2021.

Mit etwas handwerklichem Geschick ist es aber schnell gefixt. Entweder haben sich zuviele Dreckpartikel durch die Gummihaube ins Innere geschoben. Da muss man nur die Gummihaube anheben und mit Druckluftspray den Dreck rausblasen, dafür muss man nicht mal den Controller öffnen.

Bei mir war es kein Dreck und ich weiß auch nicht, was die Ursache war, aber mir ist aufgefallen, dass der Stick mit etwas Druck keinen Drift mehr hat. Hab den Joycon dann aufgeschraubt, ein Stück Pappe unter den Stick gelegt, damit mehr Druck (nur diesmal von unten) auf ihm lastet und danach war er wieder normal.

Generell muss man bei so Problemen aber auch immer vor Augen haben, dass manche Leute einfach wahnsinnig grob mit ihren Sachen umgehen. Mir ist es bis heute ein Rätsel, wie man die Gummiummantelung der PS4-Sticks zerstört bekommt, aber das war auch ein gängiges Problem.

A propos grob - wenn man einen Joycon öffnet sollte man die Schrauben mit äußerster Vorsicht behandeln. Die sind sehr minderwertig und man kann sie extrem leicht zerstören wenn sie zu fest sitzen, ich musste eine dann aufbohren. Sind auch keine Kreuzschlitz, sondern in Y-Form.

Bei Verbindungsproblemen kann es sich lohnen, mal andere funkende Geräte zu checken. Bluetooth funkt im 2,4GHz-Bereich, wo so ziemlich alles funkt. Bei WLAN in dem Bereich kann es schon reichen, mal den Kanal zu wechseln.

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105372 - 1. März 2024 - 19:26 #

Lesen, dann schreiben. Ich hab nichts von Sicherheitskopien geschrieben.

DerBesserwisser 17 Shapeshifter - P - 7915 - 1. März 2024 - 10:16 #

Jaja, ich finde es auch total dreist das PC-Nutzer auf ihren PCs machen können was sie wollen. Wird Zeit das das eingeschränkt wird wie bei Konsolen, schließlich sind alle PC-Besitzer Raubkopierer.

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36360 - 1. März 2024 - 9:59 #

Ich persönlich nutze den Emulator zwar nicht, aber hoffe mal, dass er weiter bestehen bleibt. Natürlich sollte man ihn nur für Spiele verwenden, die man selber gekauft hat. Die Möglichkeit Titel wie Tears of the Kingdom auf stärkerer Hardware zu spielen, ist verständlicherweise sehr reizvoll.

Moe90 22 Motivator - - 31246 - 1. März 2024 - 10:03 #

Yep, und genau deswegen finde ich diese Emulatoren so reizvoll/toll. Man kann einfach die Spiele in besserer Qualität spielen, als sie jemals auf Konsole verfügbar waren. Eternal Darkness und Metroid Prime habe ich vor 2-3 Jahren so nochmal genießen können. Ebenso läuft Breath of the Wild auf dem Cemu einfach ein wie ein Brett und sieht wundervoll in hohen Auflösungen auf. Oder zB das Original Demons Souls über eine PS3 Emulator in 4K und 60 fps. Zucker! (Ich habe übrigens das Original Spiel mit PS3 hier rumstehen, spiele es aber viel lieber über den Emulator, da einfach vielfach angenehmer für die heutigen Sehgewohnheiten).

Das Nintendo etwas dagegen hat, steht natürlich außer Frage :)

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36360 - 1. März 2024 - 10:29 #

Wenn Nintendo clever ist, veröffentlichen sie einfach ihre Spiele mit Verzögerung bei Steam. Es besteht ja offenbar eine Nachfrage danach sie auf dem PC zu spielen. Also warum diese nicht befriedigen und die Aktionäre glücklich machen?

Hermann Nasenweier 21 AAA-Gamer - P - 26433 - 1. März 2024 - 11:36 #

Das wäre schon möglich, aber die Käufer werden vermutlich eher andere Leute sein als die Emu Benutzer. Meiner Meinung nach benutzt der Großteil den Emu um Kopien zu spielen, die werden dass Spiel dann auch am PC einfach kopieren.

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36360 - 1. März 2024 - 11:53 #

Ich glaube man sollte den Faktor Bequemlichkeit nicht unterschätzen. Wenn man die Spiele einfach bei Steam kaufen kann, dann ist das sicher auch für Nutzer des Emulators interessant. Vor allem wenn die Umsetzungen kompetent gemacht sind.

Hermann Nasenweier 21 AAA-Gamer - P - 26433 - 1. März 2024 - 12:37 #

Ich gehe stark davon aus dass die meisten Leute die jetzt den Emu nutzen das Spiel dann nicht auf Steam kaufen. Stattdessen wird es dann kopiert und die „Ich hätte es ja gekauft, aber der Preis ist zu hoch“ Karte gezogen.

Selo 14 Komm-Experte - 1940 - 1. März 2024 - 12:41 #

Raubkopien sind ein Riesenproblem auf PC. Deswegen finde ich es gut, dass GTA VI erstmal nur für Konsolen erscheint.

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 75672 - 1. März 2024 - 19:17 #

Das macht Rockstar doch hauptsächlich, damit die Leute das Spiel am besten doppelt kaufen. Und auch wenn Raubkopien ein Problem sind, bringt der PC als Plattform dennoch genug Kohle, so dass nur noch die wenigsten Publisher drauf verzichten können.

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105372 - 1. März 2024 - 19:31 #

Ich glaub nicht daß es noch so ein Problem ist wie vor 10 bis 20 Jahren.

Nischenliebhaber 18 Doppel-Voter - 10921 - 1. März 2024 - 19:50 #

Vor 10 Jahren vielleicht noch. Aber mittlerweile gibt es doch etliche Spiele die erst teils nach Monaten auf entsprechenden Seiten auftauchen, bspw. die Yakuza Teile. Die PC-Version von Lost Judgment findest Du bis heute nicht auf den üblichen Seiten.

Zudem ist Piraterie auch echt anstrengend. Gerade bei Spielen die häufig geupdatet werden. Also sowas wie Power Wash Simulator, Euro Truck Simulator, House Flipper, etc. Das nervt dann irgendwann, ständig die kompletten Daten neu runterzuladen. Da ist das über Steam echt bequemer. Zudem fehlen dann ja auch Achievements, Online-Funktionen, Steam Workshop (also Mod-Support) etc.

Will heißen, Piraterie bietet bei vielen PC-Spielen einfach keine geile Erfahrung.

Moe90 22 Motivator - - 31246 - 1. März 2024 - 11:50 #

Ich würde mal davon ausgehen, dass Nintendo schon sehr klar und bewusst Sachen macht bzw. sie eben nicht macht. Die Veröffentlichung der Spiele auf anderen Plattformen wird bestimmt schon unzählige Male diskutiert worden sein bei Nintendo. Ob die Entscheidung am Ende es nicht zu tun dann die richtige oder die falsche ist, das vermag ich nicht zu beurteilen. Sie werden im Zweifel schon wissen, was sie da machen.

Aber natürlich wäre ich begeistert über einen Release von Nintendo Spielen auf Steam. Da würde ich sicher Geld lassen :D

Sokar 24 Trolljäger - - 53482 - 1. März 2024 - 15:19 #

"Einfach" ist da gar nichts, weil die Spiele auf die Switch abgestimmt sind. Die müsste man erstmal portieren. Und Ports von PCs auf andere Plattformen waren in der Vergangenheit ja immer super...
Dazu hat Nintendo daran kein Interesse, und auch nicht die Aktionäre. Ihre Plattform läuft, die Spiele verkaufen sich wie geschnitten Brot und sie haben alles unter Kontrolle, müssen sich um Cheats und Mods wenig Gedanken machen. Ich sehe jetzt nicht, dass sich für sie der Aufwand der Portierungen lohne würde. Sie sind in einer anderen Position wie Sony und insb. Microsoft.

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36360 - 1. März 2024 - 16:01 #

Die Entwicklung von Spielen wird immer teurer. Auch deswegen verkaufen Microsoft und Sony ihre Spiele mittlerweile bei Steam. Das Problem wird mit steigender Hardwareleistung auch irgendwann Nintendo betreffen. Eine gleichzeitige Veröffentlichung bei Steam ist eher unwahrscheinlich, aber ich glaube nicht, dass sie sich der Plattform vollkommen verschließen werden. Auf Smartphones sind sie ja bereits mit einigen ihrer Marken aktiv. Und in China haben sie ja schon einige Gamecube- und Wii-Spiele auf die Nvidia SHIELD portiert, obwohl die ursprünglich auf andere Hardware abgestimmt waren. Sie könnten ja ein eigenes Studio gründen, das sich nur um die PC-Portierungen kümmert.

Tasmanius 21 AAA-Gamer - - 28918 - 1. März 2024 - 23:02 #

Aber nur weil man ein Spiel gekauft hat, heißt das nicht, dass man damit auch die Lizenz erworben hat, gecrackte und illegale Kopien aus dem Netz zu ziehen.

Nischenliebhaber 18 Doppel-Voter - 10921 - 1. März 2024 - 10:46 #

Wer sich hier so diebisch drüber freut, sollte folgendes bedenken:
- Ohne Emulatoren würde es schliche keine Spiele-Präservierung geben
- Ohne Emulatoren hätten die Firmen nie gesehen, dass es einen Markt für bspw. Remakes und Remaster gibt
- Ohne Emulatoren würde es keine Homebrew für alte Konsolen geben
- Ohne Emulatoren würde es schlicht keine Retro-Kultur und schlussendlich auch keine Zeitschriften wie die Retro Gamer geben.

Denkt mal drüber nach.

duchess 10 Kommunikator - 447 - 1. März 2024 - 11:18 #

Das stimmt alles, es stimmt aber auch, dass es den allermeisten nur darum ging, TotK für lau (oder noch fragwürdiger, mit einer Spende ans Yuzu-Team) auf der eigenen Lieblingsplattform zu spielen.

Hermann Nasenweier 21 AAA-Gamer - P - 26433 - 1. März 2024 - 12:29 #

Ich sehe das genauso. Vor allem weil andere eben Geld damit verdienen. Und heute gibts ja genug Auswahl an guten und günstigen Spielen, da muss man wirklich nix mehr raubkopieren.

RomWein 15 Kenner - 3192 - 1. März 2024 - 11:30 #

Das Hauptproblem dürfte hier sein, dass mit der Switch ein aktuelles System emuliert wird und so illegale Kopien von Spiele gespielt werden können, die brandaktuell sind oder, wie im Fall von Zelda:TotK, sogar über eine Woche vor dem offiziellen Release gespielt werden können (und an denen der Hersteller noch massiv verdienen will).
Das ist vom finanziellen Schaden her eine ganz andere Hausnummer, als wenn es sich um eine alte Konsole und alte Spiele handeln würde, die man höchstens noch über den Gebrauchtmarkt bekommt und wovon der Hersteller ohnehin finanziell nichts mehr hat.
Der Erhalt von alten Spielen trifft hier also (noch) gar nicht zu. Auch Remakes gab es früher schon, siehe Titel wie Super Mario All-Stars oder Mega Man: The Wily Wars. Was die Hersteller nun halt gelernt haben, ist, dass man den Leuten heutzutage mit solchen Sachen deutlich mehr Kohle aus der Tasche ziehen kann als früher. ;)

Ich kann Nintendo schon verstehen, dass sie zumindest versuchen dagegen vorzugehen. Hier geht es schließlich nicht um einen GB-, NES- oder SNES-Emulator. Sony und wahrscheinlich auch MS würden ebenso handeln, wenn es PS5- und XBSX|S-Emulatoren gäbe, mit denen man Spiele min. genauso gut oder gar besser als auf den Originalkonsolen spielen könnte.

Für mich ist Emulation durchaus in Ordnung, wenn es sich dabei um Systeme handelt, die der jeweilige Hersteller nicht mehr produziert.

DerBesserwisser 17 Shapeshifter - P - 7915 - 1. März 2024 - 11:36 #

Aber dann solltest du auch gegen die Emulation alter Systeme sein, da es inzwischen genug Firmen gibt die mit irgendwelchen "Classic-Collections", Mini-Konsolen oder gar Online-Diensten versuchen ihren alten Spielekatalog nochmal zu monetarisieren.

Bruno Lawrie 22 Motivator - - 33620 - 1. März 2024 - 12:07 #

Das sind aber schon verschiedene Qualitäten. Das meiste Geld verdient man bei einem Spiel in den ersten paar Wochen nach dem Launch.

Die Umsätze, die ein Zelda TotK in der ersten Woche einfährt, sind sicher um Dimensionen größer als was mit Virtual Console (als man die Spiele noch einzeln kaufen konnte) in einem kompletten Jahr verdient wurde.

Und dass wir aktuell eine Situation haben, wo Switch-Spiele sogar in besserer Qualität ab Tag 1 auf dem PC (sogar auf billigen Handhelds wie Steam Deck oder ROG Ally) gespielt werden können, ist dann halt nicht ganz so unproblematisch für Nintendo.

Auch wenn ihnen jetzt sicher nicht wie in Amiga-Zeiten direkt der ganze Spielelaunch versemmelt wird, die meisten werden es schon noch einfach für die Switch kaufen. Aber die entgangenen Umsätze sind trotzdem ein ganz andere Kaliber als durch irgendwelche uralten SNES-Games.

DerBesserwisser 17 Shapeshifter - P - 7915 - 1. März 2024 - 13:34 #

Es sind aber auch verschiedene Größenordnungen bei den Firmen. Zumal es ja nicht mal ansatzweise Spekulationen darüber gibt wie viel Geld Nintendo da verloren haben soll. Mit fast 20 Millionen Verkäufen hat Tears of The Kingdom auch in 6 Monaten geschafft wofür Breath of the Wild grob 4 Jahre gebraucht hat, obwohl die Raupkopie schon eine Woche vor Start im Unlauf war. Auf einer Hardwarebasis die zwar in dem Zeitraum stark gewachsen ist, sich aber auf keinesfalls zwischen den beiden Veröffentlichungsdaten vervierfacht hatte.
Ich habe starke Zweifel das die Zahl sich überhaupt vor dem Komma nach oben korrigiert hätte, wenn es Switch-Emulatoren nicht gäbe.

Bruno Lawrie 22 Motivator - - 33620 - 1. März 2024 - 14:06 #

Wie gesagt, viel wird das nicht ausgemacht haben. Aber trotzdem noch um Dimensionen vor bspw. SNES-Titeln. Das hatte ich ja alles bereits selbst schon geschrieben.

Und auch wie gesagt, Spiele verkaufen sich in den Anfangswochen am stärksten. Als BotW rauskam, war die Basis an Switches (und WiiUs) eher klein, heute ist sie riesig. Entsprechend verkauft es sich dann natürlich auch besser. Der Longtail ist bei Nintendo sicher deutlich besser als bei anderen Studios, aber den Releasehype und die Werbekampagnen kompensiert das dann trotzdem nicht.

DerBesserwisser 17 Shapeshifter - P - 7915 - 1. März 2024 - 14:54 #

Ich hab ja die Hardwarebasis mit einbezogen und selbst wenn man die versucht grob rauszurechnen hat sich Tears of the Kingdom besser verkauft.

Das mit den Dimensionen ist so eine Sache, bei Nintendo ist das sicher der Fall. Aber auch kleinere Publisher/Entwickler/Rechteinhaber setzen auf Retro und da kann das auf den Gesamtumsatz schon andere Auswirkungen haben. Deshalb: entweder ist man komplett dagegen oder eben nicht ein Mittelding gibt es im aktuellen Markt nicht.

Bruno Lawrie 22 Motivator - - 33620 - 1. März 2024 - 15:11 #

Das Problem ist halt, dass man solche Faktoren einfach nicht wirklich messen kann. Auch dein Beispiel mit den beiden Zeldas kann man nicht direkt vergleichen, da die Hardwarebasis zum Launch nicht nur unterschiedlich groß war, sondern auch aus ziemlich unterschiedlichen Leuten bestand. Da Zelda ein Launchtitel war, haben es zum Launch halt ausschließlich Early Adopters gekauft, die auch die Konsole direkt zum Tag 1 hatten. Bei TotK war die Situation dann schon ganz anders mit einem sehr breiten Publikum und natürlich auch all den Leuten, die den Vorgänger schon kannten.

Deswegen wird Nintendo da auch nicht lange überlegen, sondern eine potentielle Gefahr einfach bekämpfen. Auch wenn es effektiv am Ende vielleicht so gut wie gar nicht finanziell geschadet hätte.

Die Switch ist ja auch wegen ihres Formfaktors so beliebt und damit konkurriert der Emulator dann nur auf den Handheld-PCs, die eine kleine Nische sind. Ich denke auch nicht, dass der Schaden durch sowas wie Yuzu auf Steam Deck nennenswert ist.

Gibt übrigens auch Bereiche, wo Nintendo komischerweise nicht in Erscheinung tritt. Es gibt einen gar nicht mal so kleinen Bereich, wo reine Emulationshandhelds (z.B. Ambernic RG35XX) mit hunderten bis tausenden Nintendo-Titeln verkauft werden. Die gibt es seit Jahren. Dito für DS-Cards, die mit hunderten DS-Titeln verkauft werden. Die halten sich bei Amazon seit Ewigkeiten ohne dass ständig Anbieter und Produkte variieren.

Im Vergleich gibt es bei Amazon auch NFC-Karten mit Amiibo-Codes, wo ständig Anbieter und Produkte durchrotieren, die scheint Nintendo konstant zu bekämpfen. Github-Repositories mit allen Amiibo-Codes interessieren sie aber wieder gar nicht, obwohl Leute die einfach nur auf ein NFC-fähiges Smartphone laden müssen und dann direkt verwenden können.

Alles etwas seltsam. :-)

Ganon 27 Spiele-Experte - - 84129 - 1. März 2024 - 11:31 #

Yo, aber es geht halt hier nicht um einen Emulator für einen 80er-Jahre-Heimcomputer, sondern für ein aktuelles System, das weiterhin Hardware und Software verkaufen will. Ein Emulator umgeht zumindest ersteres und bei illegal geladenen ROMs (und das war schon immer der hauptsächlich genutzte Weg) auch das zweite. Da ist Nintendos Sichtweise schon verständlich.

Grumpy 17 Shapeshifter - 8039 - 1. März 2024 - 11:38 #

1) wie der gigaleak gezeigt hat ist besonders nintendo sehr gut darin, alle ihre spiele zu präservieren
2) warum?
3) warum?
4) warum?

Nischenliebhaber 18 Doppel-Voter - 10921 - 1. März 2024 - 14:21 #

Wie soll es denn eine Retro-Kultur geben ohne die Möglichkeit alte Spiele und Systeme in ihrer ganzen Tiefe nachzuvollziehen? Schau Dir nur mal die Retro-Artikel an, die in den letzten Monaten von mir, Jürgen oder TheLastToKnow kamen. Ohne Emulation wären die schlicht nicht möglich.

Nimm als Beispiel meinen Artikel zum Thema Multimedia-CDs: https://www.gamersglobal.de/user-artikel/multimedia-cds-der-90er-jahre

Noch vor 10 Jahren wäre so ein Artikel mit nur extrem viel Aufwand möglich gewesen, da es noch keine PC-Emulatoren gab in denen man Windows 95, Windows 98 usw. ganz easy installieren konnte. Da musste man noch auf virtuelle Maschinen und sowas zurückgreifen, oder ganz auf alte Hardware. Das ist heute viel leichter solche Themen nachzurecherchieren.

Auch weil durch die neuerlichen PC-Emulatoren wie 86Box es auch unter den Leuten sehr viel mehr Anreiz gibt die obskursten und seltensten CDs und Disketten aus der damaligen Zeit zu digitalisieren und auf Archive.org zugänglich zu machen. Während sich die Szene in den 2000ern noch nur auf MS DOS spezialisierte, denn mehr als DosBox gab es nich nicht was PC-Emulation betraf, ist heute der Anreiz größer auch die Win 95 bis Win XP Zeit abzudecken und zu präservieren.

Was dann wiederum Menschen wie mir zugute kommt, die gerne drüber schreiben.

Machine Head 10 Kommunikator - P - 394 - 1. März 2024 - 11:59 #

Bei all den tollen positiven Sachen, darf man aber auch nicht unterschlagen, dass viele die Emulatoren eben doch dafür nutzen, Spiele kostenlos zu spielen, die sie nie gekauft haben. Zudem reden wir hier über einen Emulator einer aktuellen Hardware, nicht einer Plattform, die schon 10 Jahre nicht mehr bedient wird.

Außerdem fällt es mir schwer, Emulatoren als Robin Hood der Spielers haft zu sehen. Letztlich geht es um das geistige Eigentum der Entwickler und Publisher und diese entscheiden selbst, was sie mit ihren Werken machen. Klingt hart, aber wo steht verbrieft, dass man als Spieler ein Recht darauf hat, jedes Spiel zu jeder Zeit, auf jeder Plattform spielen zu können?

Bruno Lawrie 22 Motivator - - 33620 - 1. März 2024 - 12:27 #

Es geht dabei ja mehr um das Kulturgut Spiele.

Durch Emulatoren entsteht eine hohe Motivation, die Spiele zu rippen. Damit können sie sich dann stark verbreiten und verschwinden nicht mehr so leicht.

Gerade heutzutage, wo vieles nur noch als drm-verdongleter Download existiert, ist das schon ziemlich relevant, damit in 200 Jahren nicht eine Lücke aus der Anfangszeit der Spiele existiert, wo selbst beliebte Titel nicht mehr existieren, da sie entweder nur als Download existierten oder die Trägermedien hinüber sind (CDs und Flashspeicher halten nicht ewig).

Wie schnell das gehen kann, sieht man leider an iOS-Games. Die würde ich in ihrer Anfangszeit als kulturell und historisch sehr interessant ansehen, da Smartphones sich gerade etabliert hatten und das die ersten Spiele aus einem zentralen Download-Store waren.

Und dann kommt halt so eine ignorante Arschlochfirma wie Apple daher und killt all diese Spiele von heute auf morgen, weil sie entweder nur als 32 Bit Version vorliegen und der zweitwertvollste Konzern des Planeten nicht ein paar Kaffeekassen-Dollar für die weitere Pflege von 32-Bit-Libs aufbringen will. Oder weil der Entwickler dahinter nicht mehr die $100 Dev-Gebühr pro Jahr zahlt, wo Apple dann sofort alles von ihm aus dem Store löscht und auf alle Kunden scheißt, die das wegen eines Gerätewechsels nochmal neu runterladen müssten.

Was Apple gemacht hat, ist spielehistorisch halt in etwa wie das Abbrennen einer großen Bibliothek vor 1000 Jahren.

Wenn man Spiele in irgendeiner Form rippt bzw. den Kopierschutz entfernt, werden sie halt für die Zukunft gerettet.

Ohne Emulatoren würde das nicht gut funktionieren, da für viele Leute dann einfach die Motivation fehlt, diese Spiele zu sichern. Siehe iOS. Der Verlust dort ist viel größer als z.B. beim erheblich älteren C64.

Nischenliebhaber 18 Doppel-Voter - 10921 - 1. März 2024 - 14:08 #

Das ist sehr, sehr richtig! Habe selbst noch tausende .ipa Dateien auf externen Festplatten, die ich damals konvertiert habe, als ich 2012 entdeckte das die ersten Spiele aus dem Store verschwinden und auch nicht mehr unterladbar waren. Da ist wirklich ein wichtiges Stück Spielekultur und Spielegeschichte verloren gegangen.

Allein das es heute so schwer ist die Geschichte von Digital Chocolate nachzuvollziehen. Immerhin einer der größten Hersteller von Mobile Games in den 2000er, gegründet und geleitet von EA-Gründer Trip Hawkins. Ohne nicht enorm viel Aufwand zu betreiben, sind diese Spiele schlicht verschwunden. Das ist spielehistorisch einfach nicht gut, wenn wir Spiele als Kulturgut anerkennen wollen.

Bruno Lawrie 22 Motivator - - 33620 - 1. März 2024 - 14:43 #

Ich hab meine auch noch auf einem iPod Touch 4gen und iPad 3 archiviert. Und noch ein zwölf Jahre altes MacBook, wo noch eine alte iTunes-Version läuft, die noch die Apps lokal backupen konnte (das hat Apple aus iTunes ja auch entfernt).

Finde das aber nicht optimal, da es einerseits lästig ist und andererseits auch irgendwann die Akkus alle hinüber sind.

Ein iOS6-Emulator wäre da schon was Feines. V.a. könnten Leute auch in 50 Jahren damit noch diese Ära nachvollziehen. Wie damals Spiele funktionierten, ist ja heute fast schon ein Relikt, da alles im Mobilesektor von F2P dominiert wird.

Nischenliebhaber 18 Doppel-Voter - 10921 - 1. März 2024 - 14:53 #

Es gibt ja experimentelle iOS Emulatoren wie TouchHLE: https://touchhle.org/
Aber bis man damit was wirklich vernünftiges machen kann, werden noch Jahre vergehen. Selbst die Entwicklung des J2ME Loader für Android hat zig Jahre gedauert, und da geht es "nur" um Flash-Spiele alter Feature Phones.

Ich finde das alles auch nicht optimal. Habe hier noch gejailbreakte Geräte (iPod Touch 4, iPad 2, iPad 4, iPhone 5) mit jeweils iOS 5, 6 und 7. Alle auch vom Akku her noch gut in Schuss. Spiele damit immer noch regelmäßig alte Spiele aus den Jahren 2008 bis ca. 2012.

Aber ja, optimal ist was anderes.

ds1979 21 AAA-Gamer - P - 25343 - 1. März 2024 - 23:54 #

So ein Unsinn, egoistisch Verhalten wird jetzt mit dem angeblich Erhalt von „Kulturgütern“ gerechtfertigt. Das dafür dann ausgerechnet die Spielchen auf IOS dafür herhalten läßt nicht vor lauter lachen am Boden rollen. Wenn du deine Argumente ehrlich meinst wende dich an die Politik, es ist Aufgabe des Gesetzgebers und nicht einer Bande von Video Robin Hoods Gesetze zu ändern.99 Prozent aller Medien dienen der Unterhaltung ihre kulturelle Relevanz liegt nahe Null. Wer Apple nicht mag soll Kunde bei einem anderen Unternehmen werden und wird feststellen das sobald seine geliebte Firma die Größe von Apple erreicht diese auch „Arschlochmoves
„ durchzieht, Konzerne haben weder Moral noch Ethik sie haben eine Bilanz.

MicBass 21 AAA-Gamer - P - 29029 - 2. März 2024 - 10:39 #

Das ist überhaupt kein Unsinn. Das MAME-Projekt beispielsweise erhält alte Arkadeklassiker, die sonst nach mittlerweile fast 50 Jahren nicht mehr da wären. Und ja, das sind Kulturgüter.

Gorkon 21 AAA-Gamer - - 30273 - 4. März 2024 - 9:44 #

Ja MAME ist grossartig. Hier spiele ich, im Gegensatz zu den Mini-Konsolen, tatsächlich hin und wieder alte Automatenklassiker aus meiner Kindheit. :-) Wenn das wegfallen würde......

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36360 - 2. März 2024 - 11:05 #

Wenn die Konzerne so übel sind, warum empört dich dann das Verhalten der Nutzer von Emulatoren? Wenn Du die kulturellen Relevanz nicht erkennen kannst, ist das Dein Problem. Mir wäre auch neu, dass sich Unterhaltung und kulturelle Relevanz gegenseitig ausschließen. Die Politik wird sicher nichts beschließen, was nicht im Sinne der Konzerne ist. Ich habe damals auch etliche Spiele auf dem iPod Touch gekauft und die frühen Smartphone-Spiele haben durchaus einen historischen Wert für Menschen, denen das Medium am Herzen liegt.

Bruno Lawrie 22 Motivator - - 33620 - 2. März 2024 - 13:42 #

Mich interessiert ehrlich gesagt nicht, ob du Spiele als Kulturgut ansiehst oder nicht. Für viele sind sie das und rechtlich sind sie mittlerweile auch als solche in Deutschland anerkannt.

Ob es rechtlich geregelt ist oder nicht, spielt in der Praxis keine nennenswerte Rolle wie man sieht. Im Zweifelsfall geistern sie halt nur inoffiziell als Torrent durch das Netz bis sie irgendwann durch abgelaufenes Urheberrecht legitimisiert werden und durch die ehemals rechtlich fragwürdige Verbreitung erhalten wurden.

In Deutschland muss man übrigens durchaus heute schon Medien beim Bundesarchiv hinterlegen. Das interessiert aber einen Entwickler aus den USA oder Japan, die ihr Spiel nur online anbieten, nicht. Und als deutscher Staatsbürger hab ich keinen Einfluss auf die Gesetzgebung und Politik dieser Länder, dein Tipp ist nutzlos.

ds1979 21 AAA-Gamer - P - 25343 - 2. März 2024 - 16:25 #

Klar Robin Hood, scheiß auf Regeln:)

Bruno Lawrie 22 Motivator - - 33620 - 2. März 2024 - 17:39 #

Robin Hood war "Nimm von den Reichen und gibt es den Armen". Mit Präservation von Kuturgütern hatte der meines Wissens nichts zu schaffen.

Ich bin grundsätzlich auch strikt dagegen, dass sich jemand Switch-Spiele für den Emulator runterlädt und nicht bezahlt. Wenn man sich z.B. Zelda TotK für den Emulator runterlädt, sollte man es auch gekauft haben.

Bei uralten Spielen, die nicht mehr im Handel zu bekommen sind, ist es für mein Fairness-Verständnis aber okay, wenn man sie runterlädt, da ja kein Schaden entsteht. Das sieht der Gesetzgeber rein prinzipiell auch so ähnlich, denn irgendwann verfällt das Urheberrecht. Das Problem ist nur, dass der Zeitraum aktuell so lange ist, dass v.a. unbekanntere Titel bis dahin verschollen wären und Datenträger wie Disketten und CDs bis dahin nicht mehr funktionieren. Von daher ist die Verbreitung via Torrent & Co für die Präservation von Vorteil.

Es gibt halt kein weltweites zentrales Archiv, was die Präservation garantiert. Wir haben sowas in Deutschland, aber Deutschland ist bei Spielen halt leider fast irrelevant.

Cyd 20 Gold-Gamer - P - 22668 - 2. März 2024 - 17:57 #

Dann wäre es auch kein Problem, wenn dieser Emulator erst in 10 Jahren erscheint.

Die knapp 30.000$, die jeden Monat auf Patreon zusammenkommen, kommen sicher nicht von Unterstützern, die für die "Präservation von Kuturgütern" spenden. ;) Aktuell geht es bei diesem Emulator nicht um Präservation, sondern um das Abspielen von illegalen Kopien (+ einige, die die Spiele kaufen, dumpen und damit spielen). Die Switch ist da, die Software ebenfalls. In 10, 20, x Jahren sieht es anders aus.

Nintendo geht hier ja nicht gegen ein NES oder SNES Emulator vor (obwohl sie mit den Spielen auch für ihr Online-Angebot werben), aber um einen Emulator, der ihre aktuelle Hardware emuliert, auf dem man ihre aktuelle Software auch kostenlos und illegal abspielen kann.

Bruno Lawrie 22 Motivator - - 33620 - 2. März 2024 - 18:11 #

Das kann schon ein gewisses Problem sein, da mit Emulator ein viel größerer Anreiz da ist, die Spiele zu archivieren.

Mal ein Beispiel aus der Realität: reine Download-Titel auf der WiiU kann man nur archivieren indem man den Schutz der Konsole umgeht. Neu kaufen geht seit knapp einem Jahr nicht mehr. In zehn Jahren kann man sie vermutlich auch nicht mehr mit Lizenz downloaden. Zusätzlich geht die WiiU kaputt, wenn man sie lange nicht verwendet ("NAND corruption"). Wenn das Ding dann 15 Jahre im Keller lag und dann erst ein Emulator erscheint, wird man u.U. gar nicht mehr an seine Download-Titel herankommen.

Wenn da erst Ewigkeiten später ein Emulator da ist, wird eher was verloren gehen als wenn man jetzt einen hat und sich die Spiele alle runterkopiert um sie mit besserer Qualität auf einem PC spielen zu können.

Dass es auch Fälle gibt, wo Leute nur die Spiele runterladen und weder das Originalspiel noch die Konsole haben, müssen wir nicht diskutieren, natürlich gibt es das. Aber genauso kann man sich auch totsaufen oder jemanden mit einem Küchenmesser erstechen und trotzdem sind Alkohol und Küchenmesser erlaubt.

Nintendos Vorgehen kann ich auch gut nachvollziehen. Deswegen muss ich es aber noch lange nicht mögen.

Grumpy 17 Shapeshifter - 8039 - 2. März 2024 - 18:23 #

"Dass es auch Fälle gibt, wo Leute nur die Spiele runterladen und weder das Originalspiel noch die Konsole haben, müssen wir nicht diskutieren, natürlich gibt es das. Aber genauso kann man sich auch totsaufen oder jemanden mit einem Küchenmesser erstechen und trotzdem sind Alkohol und Küchenmesser erlaubt."

das verhältnis ist aber komplett umgedreht, mindestens 90% (wenn nicht sogar über 99%) nutzen emulatoren illegal (aka heruntergeladene roms/isos, selbst wenn man das original besitzen sollte)

Bruno Lawrie 22 Motivator - - 33620 - 2. März 2024 - 20:18 #

Wenn man das Spiel besitzt, entsteht ja kein Schaden, wenn man es aus Bequemlichkeit runterlädt statt zu rippen. Das ist dann halt eher wie nachts in der leeren Stadt bei Rot über die Ampel zu laufen.

Ob hauptsächlich Leute alte Spiele runterladen, die sie nicht haben, würde ich auch anzweifeln. I.d.R. will man ja einfach die alten Spiele von damals nochmal spielen und kann bei denen über veraltete Technik und Mechanismen hinweg sehen. Bei Spielen, die man damals nicht gespielt hat, sieht man alles viel kritischer. Bis auf ein paar sehr exotische Ausnahmen spiele ich nur Titel, die ich mal gekauft habe und auch noch in irgendwelchen Kisten und Schachteln rumliegen habe. Alles ab der PS2-Ära ist sogar selbstgerippt, da es dort im Vergleich zu einem SNES halt ohne extra Hardware machbar ist.

DerBesserwisser 17 Shapeshifter - P - 7915 - 2. März 2024 - 22:44 #

Diese "mindestens 90%" hast du nochmal aus welcher wissenschaftlichen Erhebung ?

Selo 14 Komm-Experte - 1940 - 1. März 2024 - 12:46 #

Ein Recht gibt es natürlich nicht, aber dass auf einer offenen Plattform wie Windows Emulatoren existieren überrascht doch hoffentlich niemanden? Und natürlich kopieren viele die Spiele lieber als hunderte Euro für ein Originalmodul bei eBay zu zahlen. Selbstverständlich gehen Konzerne gerichtlich dagegen vor, aber ganz verhindern kann man sowas niemals. Außer vielleicht in einem autoritären Staat wie China, wo es Negativpunkte geben könnte wenn man Emulatoren nutzt.

Bruno Lawrie 22 Motivator - - 33620 - 1. März 2024 - 14:36 #

Ob man ein 30 Jahre altes Originalmodul bei eBay kauft oder sich das ROM runterlädt, erzeugt exakt die gleichen Umsätze beim Entwickler:

Null

Zumindest moralisch sehe ich da dann keinen Unterschied. Da empfinde ich einen ROM-Download als genauso fair wie das Modul teuer zu erstehen.

Interessanter sind eher Spiele, die noch verkauft werden. In der Hinsicht ist Nintendo sicher auch ein Spezialfall, da die ihre 1st- und 2nd-Party-Spiele konstant weiterverwerten. Das ist in dem Ausmaß ziemlich einmalig in der Spielelandschaft.

Bei Microsoft und Sony kommt man selbst an ehemals starke Exklusivtitel wie Project Gotham Racing und Killzone nicht mehr mit aktueller Hardware ran.

Maestro84 19 Megatalent - - 18536 - 1. März 2024 - 12:49 #

Bei aktuellen Konsolen haben Emulatoren nunmal Geschmäckle. Bei der Emulation einer SNES dürfte Nintendo nicht mehr so hart einsteigen.

Machine Head 10 Kommunikator - P - 394 - 1. März 2024 - 13:03 #

Ganz genau. Wir haben hier eine ganz andere Qualität. Es geht um eine aktuelle Generation an Spielen und Hardware. Da kann doch keiner ernsthaft mit der "Konservierung" von Spielen für die Ewigkeit argumentieren.

Wie gesagt, wenn wir von vergangenen Generationen reden, sehe ich es auch etwas anders. Aber wer ein aktuelles Spiel spielen will, kauft es sich entweder für die Plattform auf der es dieses gibt, oder lässt es halt. Die Möglichkeiten hat jeder.

Cyd 20 Gold-Gamer - P - 22668 - 1. März 2024 - 13:02 #

Es ist für mich zumindest ein riesengroßer Unterschied, ob es ein Emulator zu einer aktuellen Konsole ist (so wie hier) oder ein Emulator zu Retro-Konsolen, deren Hardware und Module man nur noch gebraucht kaufen kann.

Hier habe ich mehr als nur Verständnis und drücke Nintendo die Daumen, dass sie damit durchkommen - auch wenn alle den Emulator natürlich nur benutzen, um ihre gekauften Spiele zu dumpen und dann darauf zu spielen. ;)

Machine Head 10 Kommunikator - P - 394 - 1. März 2024 - 13:04 #

Amen! Sehe ich ganz genauso.

Alleine das Beispiel mit der Millionen Enukopien vor Release. Hilfe!

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36360 - 1. März 2024 - 13:30 #

Finde es immer schräg, wenn man sich mit milliardenschweren Konzernen solidarisiert. Die müssen dagegen vorgehen, weil sonst die Aktionäre wütend werden, aber prinzipiell finde ich es gut, wenn die Switch-Spiele nicht für immer an die Switch-Hardware gebunden sind. Illegale Kopien kann man auch auf einer modifizierten Switch spielen, dafür braucht es keine Emulatoren.

Maestro84 19 Megatalent - - 18536 - 1. März 2024 - 13:57 #

Zum Einen kann Jeder von uns auch Teil dieser Aktionäre werden, zum Anderen denke ich schon, dass ich mich als Konsument mit Firma x im Fall y solidarisieren bzw. zumindest Verständnis zeigen kann. Nintendo liefert seit jeher nunmal sehr gute Qualität, auch wenn mich die letzten beiden Zelda-Teile nicht abgeholt haben. Aber selbst zu Zeiten von Gamecube und WiiU war ich sehr zufrieden mit den Produkten dieser Firma.

Nischenliebhaber 18 Doppel-Voter - 10921 - 1. März 2024 - 14:02 #

War ja klar, dass das Argument kommt, dass es einen Unterschied gäbe, ob man alte Konsolen emuliert oder neue. Aber nein, da gibt es keinen Unterschied. Denn Emulatoren wurden immer schon dann angefangen zu entwickeln, als die Systeme aktuell waren! Die ersten (primitiven) NES, SNES, Mega Drive usw. Emulatoren wurden in den 90ern veröffentlicht. Und erst seit wenigen Jahren gibt es überhaupt einen SNES / NES Emulator, der so akkurat ist, dass man den für das Testing in der Spieleentwicklung nutzen kann.

Dolphin oder PCSX2 werden seit über 20 Jahren entwickelt und sind noch weit von entfernt perfekt zu sein. Auch Yuzu ist noch lange nicht fertigentwickelt.

Die Entwicklung von Emulatoren dauert nicht Jahre, sondern Jahrzehnte. Und wenn jetzt Firmen sagen dürften, es darf keine Entwicklung von Emulatoren geben, dann sieht das für die Spiele-Präservierung in der Zukunft schlecht aus. Siehe WiiWare oder die digitalen Spielen des 3DS. Ohne Emulatoren wären die heute nicht mehr zugänglich! Und das nach nur wenigen Jahren.

Inso 18 Doppel-Voter - P - 11417 - 1. März 2024 - 11:40 #

Kurze Recherche hat ergeben dass man wohl eh alle Switch Konsolen hacken kann. Wer also einfach nur nicht zahlen will braucht einfach nur die Hardware und muss sich durch einen Guide arbeiten. Entsprechend sehe ich so einen Emulator deutlich weniger kritisch.

Grundsätzlich ist Big N halt auch einfach scharf drauf den Kunden das Leben schwer zu machen. Man muss nur an die Ankündigung Ende letzten Jahres denken: da hat man verboten von Konsolen zu streamen bei der die Hardware geändert wurde. Sprich jemand der seinem original SNES einen HDMI Mod spendiert hat und sein original Spiel in der Konsole steckend streamed ist denen schon ein Dorn im Auge. Kundenbindung sieht anders aus..

Grumpy 17 Shapeshifter - 8039 - 1. März 2024 - 11:56 #

"neuere" (seit 2019 oder so) hardware braucht eine hardware modifikation, also ganz so einfach ist das nicht

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105372 - 1. März 2024 - 19:44 #

Alles über Firmware 6.2 braucht einen Modchip.

Grumpy 17 Shapeshifter - 8039 - 1. März 2024 - 20:14 #

die launch modelle können auch auf der neuesten fw sein und brauchen keinen chip

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105372 - 1. März 2024 - 20:28 #

Mag sein. Ich hab meine Mitte 18 gekauft, da ging das schon nicht mehr.

DerBesserwisser 17 Shapeshifter - P - 7915 - 1. März 2024 - 15:08 #

Warum eigentlich erst jetzt?

Frmknst 05 Spieler - 32 - 1. März 2024 - 16:47 #

Wieviele hier illegales gut heissen, aber wenn jemand ankommen würde, und zb die Retrogamer kostenfrei zur Verfügung stellen würde. Immer zu geil.

Nischenliebhaber 18 Doppel-Voter - 10921 - 1. März 2024 - 17:00 #

Wenn die Spiele-Industrie es schaffen würde, für langfristige Spiele-Präservierung zu sorgen - das heißt dauerhaft für alle verfügbar zu halten - gäbe es ja keine Notwendigkeit, dass es Privatpersonen machen müssen.

Laut einer Studie der VGHF sind 87% aller erschienenen Videospiele auf legalem Wege nicht zugänglich! 87%! Stell Dir nur mal vor, man würde mit Musik, Büchern oder Filmen so umgehen! https://gamehistory.org/87percent/

Dazu kommt ja auch, dass die ESA aktiv Spiele-Präservierung bekämpft. https://arstechnica.com/gaming/2023/03/why-game-archivists-are-dreading-this-months-3ds-wii-u-eshop-shutdown/

Nun kann man natürlich der Meinung sein, das alles sei illegal. Aber nimmt man dann Spiele als Kulturgut ernst?

Tasmanius 21 AAA-Gamer - - 28918 - 1. März 2024 - 23:05 #

Es ist aber nicht dein Job urheberrechtlich geschützte Werke von anderen gegen ihren Willen zu Präservieren.

Nischenliebhaber 18 Doppel-Voter - 10921 - 2. März 2024 - 0:52 #

Gehst Du auch aufs Argument ein?

Tasmanius 21 AAA-Gamer - - 28918 - 2. März 2024 - 13:37 #

Ich dachte, das wäre ich. Ich meinte das so: Wenn der Rechteinhaber eines Werkes kein Interesse daran hat, sein Werk für die Nachwelt zu erhalten, dann hat man sich entweder damit abzufinden, oder man wählt eine LEGALE Methode dies doch zu tun. Spiele cracken und auf Emulatoren zum laufen zu bringen gehört nicht dazu. Wogegen vermutlich keiner etwas hat: Kauf dir die originale Konsole, kaufe dir die originale Cartrige und bunkere sie in deinem feuchtigkeitsregulierten Salzstollen ein.
Und wer Kunst, Künstler und Werkschaffende ernsthaft ernst nimmt und nicht nur so tut als ob, der nimmt das Urheberrecht ernst.

Moe90 22 Motivator - - 31246 - 2. März 2024 - 13:49 #

Gibt allerdings schon einen Unterschied zwischen einem Künstler (in dem Fall Spieleentwickler), Publisher damals und Rechteinhaber heute. Oder im Beispiel von Apple sogar nur jemandem, der die Spiele über eine Plattform bereitstellt.

Klar, rechtlich heißt das immernoch nicht, dass man einfach dieses Spiele sich emulieren bzw. rauskopieren sollte. Moralisch habe ich bei gewissen Fällen überhaupt kein Problem - aber das kann jeder auch völlig anders für sich selbst bewerten.

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105372 - 2. März 2024 - 20:53 #

Also darf ich um deiner Überlegung zu folgen, Sachen nur konsumieren wenn der Rechteinhaber diese auf dem Markt hält? Mal als Beispiel, ein Film wie der Pate würde nur noch illegal existieren. Dann darf ich ihn nicht mehr schauen? Und wem genau soll das nützen? Wem schadet es wenn der Urheber bzw der Inhaber an dem Werk nichts mehr verdient?

Tasmanius 21 AAA-Gamer - - 28918 - 2. März 2024 - 21:26 #

So meinte ich das nicht. Du darfst keine illegalen Kopien anfertigen diese verkaufen. Du darfst nicht gegen das Urheberrecht verstoßen.

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105372 - 2. März 2024 - 22:13 #

Ach so, alles klar.

Selo 14 Komm-Experte - 1940 - 1. März 2024 - 17:30 #

Ob legal oder illegal ist ja erstmal nur eine juristische Frage und keine moralische. Und kopiert werden Spiele schon seit den 80er-Jahren. Das ist glaube ich ganz normal bei einem digitalen Medium. Gab es bei TV-Serien auch ganz viel bis es Netflix etc. nach Deutschland geschafft haben. Oder bei Musik bis Spotify erfunden wurde. Legale Angebote können die illegalen Angebote verdrängen.

Moe90 22 Motivator - - 31246 - 1. März 2024 - 17:31 #

Ich finde Nischenliebhabers Punkte wirklich super relevant. Zu viele Spiele gehen einfach über die Zeit verloren. Klar, da reden wir jetzt nicht über ein Tears of the Kingdom zum Zeitpunkt heute, das ist nicht gefährdet. Aber schau mal 20 Jahre zurück. Da gehen einfach manche Spiele komplett verloren.

Klar, da kann ich jetzt natürlich weiterhin sagen, dass dies mir nicht das recht gibt, das Spiel zu emulieren. Da hast du auch recht. Da bin ich aber völlig schmerzbefreit. Da geht mir mein eigenes Wohl (und dazu würde ich sowas zählen) deutlich über das Wohl von irgendwelchen Großkonzernen, denen es eh mehr als gut geht. Und sollten Spiele verloren gehen, da es die Entwickler/Publisher so in dieser Form nicht mehr gibt, oder die Rechte irgendwo brach liegen (Hallo No One Lives Forever) wäre mir das sowas von egal, ob das jemand raubkopiert, emuliert oder was auch immer. Da habe ich sowas von kein schlechtes Gewissen.

Übrigens bin ich ja weiterhin der Meinung, dass das nicht unbedingt verboten ist. Ich habe zB Demons Souls und Eternal Darkness beides hier in meinem Schrank stehen. Dazu habe ich sogar (überraschenderweise) noch eine PS3 und einen Gamecube. Und trotzdem spiele ich es viel lieber auf einem Emulator. Klar, ich will mir auch nichts vormachen, dass es genug andere Leute gibt, die auch neue/neuere Spiele raubkopieren. Das finde ich auch nicht in Ordnung!

Mal zum Vergleich zur Retro Gamer. Retro Gamer ist ein kleines Magazin (nicht böse nehmen, Jörg ;=D) von Liebhabern mit Passion für Retro-Videospiele, das sich erstmal am Markt beweisen muss und profitabel werden muss. Da finde ich den Vergleich zu großen Publishern fehlplatziert. Insbesondere auch wenn ich mir anschaue, wie asozial dieser Markt gerade mit seinen Talenten umgeht! (Wichtig: da trifft es mit Nintendo jetzt den falschen, die sind ja meist noch die good Guys).

Selo 14 Komm-Experte - 1940 - 1. März 2024 - 17:43 #

Ich glaube das hängt auch stark von der Epoche ab. Ein NES-Spiel ist 100 Kilobyte groß. Man findet mit wenig Aufwand im Netz ZIP-Ordner mit allen je erschienenen NES-Spielen. Schwieriger wird es schon bei PS3-Spielen, die oft bis zu 50 Gigabyte groß sind. Auch bei Xbox 360 Spielen würde ich mir wünschen, dass Microsoft seinen Emulator für x86-Systeme Open Source macht. Aktuell funktioniert der nur bei ausgewählten Spielen auf Xbox One und Xbox Series.

Ich habe Nintendo Switch Online und den Expansion Pass abonniert, aber da sind längst nicht alle GBA-Spiele drin. Daher habe ich kein schlechtes Gewissen dabei manche GBA-Spiele stattdessen auf dem Steam Deck zu spielen. Vor allem so Lizenzkram zu Filmen wird es eh nie ins Abo schaffen.

Bruno Lawrie 22 Motivator - - 33620 - 1. März 2024 - 18:16 #

Das ist nur eine Frage der Epoche. In den 80ern war es auch nahezu undenkbar, dass man sich alle NES-Spiele über das Internet runterlädt.

In 40 Jahren wirst du auch Zips mit allen Xbox360-Spielen finden, die für die Bandbreite und Speicher dieser Zeit genauso wenig ein Problem sind wie für die NES-Spiele heute.

Genauso hab ich Ende der 90er mal alle meine CDs gerippt und in 128 KBit/s MP3s umgewandelt, was damals in Sachen belegter Speicher hart am Limit war.
Heute hab ich einiges mehr an CDs und alle in verlustfreiem FLAC gerippt und die passen auf eine microSD-Card, die 20€ kostet.

Und meine bescheidene 50-MBit/s-Internetverbindung hat die 7fache Lesegeschwindigkeit meiner ersten Festplatte von 1994.

Exponentielles Wachstum löst solche Probleme relativ schnell. :-)

Damit kann man auch lustige Gedankenexperimente machen. Wenn man z.B. das komplette Leben einer Person, die 85 Jahre alt wird, von Tag 1 ab als Audio aufnimmt, was als MP3 mit 128 KBit/s aufgezeichnet wurde, belegt das nur 40TB.

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105372 - 2. März 2024 - 21:01 #

Hehe, meine Cd Sammlung hab ich vor einigen Jahren komplett als Flac gerippt. Auch weil viele langsam aber sicher Fehler produzierten. Gerade solche aus den Anfangsjahren fingen an zu spinnen. Teilweise löste sich auch die Beschichtung auf. Bin froh daß sie auf der Festplatte sind. Müsste man zb eine komplette Ps 2 Sammlung nicht schon problemlos auf ner 8 GB HDD unterkriegen? Was hatten die Scheiben, 4 Gb?

Bruno Lawrie 22 Motivator - - 33620 - 3. März 2024 - 13:55 #

PS2-Games erschienen auf CD (z.B. Ico), Singlelayer-DVD und Doublelayer-DVD. Also mit 700MB, 4,7GB oder 8,5GB. Die beiden God of Wars sind z.B. Spiele, die die 8,5GB-Variante gut ausnutzen.
Ich hab damals mehr am PC und auf der ersten Xbox gespielt und nicht so viele PS2-Discs. Die passten alle locker auf eine 256GB-SD-Card, die man via Memorycard-Adapter in die PS2 bekommt. :-) Mit alternativem Launcher via McBoot-Softhack kann man dann die ISOs starten. Bei der alten Fat-PS2 kann man sogar eine Festplatte einbauen und die verwenden.

Ich hab mal bei Reddit gesucht und alle ca. 2500 PS2-Games belegen knapp 18TB. Passen heutzutage also schon auf eine einzelne HDD.

Ich hab mittlerweile alle meine Medien auf SSD- und HDD-RAIDs inkl. Backup gesichert und meine Erfahrung ist, dass die billig produzierten Discs mit der Zeit kaputtgehen. Das hängt v.a. mit der Fertigungsqualität zusammen.

Von DVDs, die eine zeitlang mal auf Fernsehzeitschriften waren, ist die Hälfte bei mir kaputt.

Hörbücher mit sehr vielen CDs (ich habe eines mit 20) gehen auch relativ schnell kaputt. Die sind mein Rekordhalter im schnellen Sterben, da reichen schon zehn Jahre. Die mit wenigen CDs sind viel unproblematischer.

Serienboxen mit vielen DVDs haben auch welche, wo die Fehlerkorrektur arg am Rumeiern ist bis alles ausgelesen ist.

Bei BDs ist bei mir noch keine einzige defekt gewesen, aber die sind auch alle jünger als die kaputten DVDs, meine älteste ist von 2009.
Aber auch hochwertige CD-Alben von halbwegs bekannten Künstlern haben seit den späten 80ern/frühen 90ern bei mir alle überlebt. Interessanterweise auch alle Maxis.
Hochwertige Filme auf DVD funktionieren bei mir auch noch alle, die ältesten hab ich 2000 gekauft.

Aber wenn die billigen jetzt schon defekt oder am sterben sind, ist es bei den höherwertigeren wohl auch nur eine Frage der Zeit. Schon interessant, dass sie für ein normales Menschenleben nicht reichen. LPs sind da anscheinend beständiger (wenn man sie nicht oft abspielt).

Die meisten Medientode hab ich aber - sowohl privat wie beruflich - mit HDDs erlebt.

Inso 18 Doppel-Voter - P - 11417 - 1. März 2024 - 18:54 #

Das zu pauschalisieren ist einfach quatsch.
Roms zu nutzen bedeutet nicht dass man das Produkt nicht besitzt, sondern erstmal nur dass man mit einer Sicherheitskopier arbeitet statt mit dem original Medium.

Die Gründe dafür sind verschieden:
bei alten Titeln ist die Hardware sperrig, man will sie nicht immer rumschleppen und auf- und abbauen.
Selbst wenn scheitert man oft an den Schnittstellen, da alte Konsolen bspw keinen HDMI out besitzen.
Und spätestens wenn die Konsole das Zeitliche segnet ist halt vorbei und man braucht einen Plan B.
Hier bieten Systeme wie der MiSTer halt die Möglichkeit die Spiele Cycle-Perfect von einer kleinen Kiste zu spielen, die dazu noch Annehmlichkeiten wie die freie Wahl der Eingabegeräte bietet, so dass man nicht mit krampfigen Pads wie vom Master System oder NES spielen muss, sondern was ergonomisches in der Hand hat. Emulatoren bieten hingegen Cheats und Save States, so dass man klassische harte Nüsse auch endlich mal ordentlich durch spielen kann. Dazu kommen mehr FpS und solche Sachen - spiel mal heute Star Fox direkt vom Modul, da vergeht dir bei max 15 FpS und massig Slowdowns aber schnell die Lust^^.
Hier bei dem Switch-Emulator geht es halt zumeist auch um die Qualität der Darstellung. Moderne PCs können das Spiel halt nochmal deutlich aufwerten, warum sollte man sich also selbst auf die Switch als Hardwarebasis beschränken? So lange das Spiel als Original im Schrank liegt sehe ich da überhaupt kein Problem.

An dieser Stelle auch mal ein paar Gedanken zu Konsolen die es schon lange nicht mehr neu zu kaufen gibt:
Was wenn man einen klassischen Titel nicht besitzt? Bei EBay kennen die Preise seit Jahren nur eine Richtung: nach oben. Spiele wurden als Geldanlage entdeckt und entsprechend zahlt man heute teils drei- bis vierstellige Preise. Das Geld geht dann in die Taschen von Händlern, die Lizenzbesitzer sehen davon keinen Cent.
Sagst du hier ernsthaft das ist unterstützenswert?

Noch schlimmer sieht es aus wenn Titel nur digital angeboten wurden. Der 3DS eShop hat bspw 2023 zu gemacht, man kann zwar die alten Käufe noch runter laden, aber Nachkaufen ist nicht mehr möglich. Wer hier nicht mit Roms arbeitet kann diese Titel einfach nicht mehr bekommen und Ende. Ja, da kann Big N die Downloadseiten verklagen, aber bringen wird ihnen das am Ende halt keinen müden Cent.

Grundsätzlich sehe ich den Hersteller in der Pflicht, ihre Titel auch weiter an zu bieten, wenn er nicht möchte dass der Kunde sich nach dem Verschwinden aus den Läden wo anders um schaut. Aktuelle Switch Titel ohne sie zu besitzen zu kopieren ist ein No Go, ich denke da wird dir hier kaum einer widersprechen. Aber wenn der Hersteller mir nach dem Ende der Hardware den Stecker zieht und gar nicht die Möglichkeit bietet die Titel weiter zu erwerben ist es halt Quatsch.
Ja, das Gesetz sagt aber.. nur ist das Gesetzt halt durch ordentlich Lobbyeinfluss entstanden und pauschalisiert einfach erstmal alles, da hat halt keiner der die Probleme kennt Einfluss gehabt. Ich denke das sollte man immer im Hinterkopf behalten bevor man hier allen unredliches Verhalten vor wirft.
Gerade die Enthusiasten geben halt grundsätzlich auch viel Geld für ihr Hobby aus, und kauft dabei viele Spiele auch doppelt und dreifach - wie oft ich die Sonic-Teile des Mega Drive hier auf diversen Systemen und in X Editionen gekauft habe möchte ich bspw gar nicht zählen^^.

DerBesserwisser 17 Shapeshifter - P - 7915 - 1. März 2024 - 21:17 #

Ich finde nicht das eine nur hochpreisige Verfügbarkeit das Herunterladen einer illegalen Kopie rechtfertig. Kauf es, wenn du es spielen willst, ansonsten lass es einfach.

Selo 14 Komm-Experte - 1940 - 1. März 2024 - 21:52 #

Kann doch jeder selber entscheiden, ob und was für Spiele er zockt. Was interessiert dich das?

DerBesserwisser 17 Shapeshifter - P - 7915 - 1. März 2024 - 22:09 #

Hä?

Inso 18 Doppel-Voter - P - 11417 - 1. März 2024 - 23:10 #

Es geht mir dabei gar nicht um den Preis an sich, sondern um die Geschäftemacherei mit den alten Spielen. Wenn weder das Studio noch der Publisher was davon haben und sich nur ein gieriger Mittelsmann die Taschen füllt und die Preise hoch treibt seh ich es einfach nicht ein..

DerBesserwisser 17 Shapeshifter - P - 7915 - 2. März 2024 - 22:45 #

Für mich spielt das keine Rolle, du hast keine Nutzungsrecht an den Spielen erworben.

Inso 18 Doppel-Voter - P - 11417 - 2. März 2024 - 23:54 #

Wenn es dir da mehr um das Prinzip als um Vernunft geht nehme ich das einfach mal so hin^^.
Nebenher nehme ich natürlich an dass du dich entsprechend deines Auftretens natürlich deinerseits ebenso nie über Gesetze und Verordnungen hinweg gesetzt hast.. also bspw die gesetzlich vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit jemals überschritten hast oder so, unabhängig davon ob da jetzt ein Knöllchen draus resultierte oder nicht ;)

DerBesserwisser 17 Shapeshifter - P - 7915 - 4. März 2024 - 8:31 #

Verstehe ich nicht, andere Verfehlungen machen die eigenen doch nicht wett: Ich beobachte in einem Laden wie jemand etwas klaut und einfach damit durch die Tür verschwindet. Ich ahme das nach, werde aber vor dem verlassen erwischt - kann ich mich dann darauf berufen das es beim Anderen geklappt hat ?
Was das mit Vernunft zu tun haben soll verstehe ich auch nicht. Entweder du hast das Spiel erworben, dann darfst es auch nutzen oder du hast es eben nicht erworben, dann eben nicht. Mir wäre neu das in anderen Lebensbereichen die Ausrede "aber das ist so teuer" illegale Handlungen rechtfertigen würde.

Es gibt einen Grund warum ich mir von meiner Frau anhören muss "Du fährst wie eine alte Oma".

Inso 18 Doppel-Voter - P - 11417 - 4. März 2024 - 15:32 #

Nochmal, es geht jetzt hier nicht um den Preis, sondern darum dass hier versucht wird über Wiederverkäufe den Preis hoch zu treiben, damit private Händler sich die Taschen füllen können.
Kann ich wie im Fall der Sonic-Neuveröffentlichungen ganz normal eine Lizenz erwerben von der Sega auch was hat tue ich das auch - und das obwohl ich das Original noch im Schrank stehen habe. Ich möchte es aber lieber in der Steam-Bib nutzen, also kaufe ich es mir halt noch einmal da, gar keine Frage.
Aber nein, ich fülle keinem die Taschen der sich die Gesetzeslage einfach nur zunutze macht um allein für sich einen Vorteil daraus zu ziehen, ohne mit den Spielen jemals etwas zu tun gehabt zu haben.

Das Beispiel vom Strassenverkehr soll darauf hinweisen dass es gar nicht so unüblich ist dass Menschen sich auch mal gern über Gesetzte hinweg setzen - die Frage ist halt vor allem ob man bereit ist die Strafe zu akzeptieren.

Ich für meinen Teil habe in meinem Leben noch kein Ticket für zu schnelles Fahren bekommen, da ich es grundsätzlich für unsinnig halte andere und auch mich selbst vorsätzlich zu gefährden, nur um meine Reisezeit möglicherweise um wenige Prozent zu verkürzen.
Im Falle von Roms die man beim Publisher nicht mehr kaufen kann würde ich aber lieber die Strafe zahlen wenn ich für einen Download zur Kasse gebeten würde - dann wüsste ich zumindest dass das Geld in die Tasche des Rechteinhabers fliesst ;)

Die Gesetzgebung ist halt einerseits stark von Lobbyarbeit beeinflusst, und kann andererseits gar nicht alle Ausnahmefälle abdecken.
Ein paar "interessante" Rechtssprechungen:
Bekannter hat mal ein Knöllchen bekommen weil hinter ihm ein Rettungswagen mit Blaulicht und Martinshorn durch wollte, und er in der Einbahnstrasse keinen Platz machen konnte. Also schneller gefahren, geblitzt worden, und Einspruch hat nix gebracht. Da sagen dann selbst auch mal Richter dass man sich ja eigentlich sogar richtig verhalten hat, das Gesetz aber was anderes sagt, und er sich danach richten muss.
Es gibt andererseits Lücken, wodurch Dinge halt nicht illegal sind, die man andererseits aber mindestens als moralisch fragwürdig einordnen würde. Siehe die ganzen CDU Politiker die sich beim Kauf von Masken zu Coronabeginn vor allem selbst die Taschen gefüllt haben.
Und dann gibt es so Lobby-Sprechungen wo eine über 80jährige alleinlebende für Urheberrechtsbruch irgendwelcher Chart-Musik verknackt wird, weil ihr Router nicht richtig abgesichert war und darüber irgendwas geteilt wurde.
Oder wo die Polizei Wohnungen durchsucht und Rechner beschlagnahmt hat weil ein EBay 30€ Windows Key genutzt wurde, und man ja hätte wissen müssen dass dieser zu günstig ist.
Gibts Artikel auf Heise und Co zu wer sich dafür interessiert, und stellen gerade halt auch nur eine bunte Auswahl dar.

Da kommt halt kein normaler Menschenverstand mehr mit. Und es bedeutet für mich halt auch, dass ich mir meine eigenen Gedanken mache, und bei so ganz abstrusen Sachen dann akzeptiere dass der Gesetzgeber da eine andere Meinung zu hat. Kann ich wunderbar mit leben..

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105372 - 1. März 2024 - 19:46 #

Uhhhhh, es ist illegal....knastet sie alle ein, die miesen Schweine!

DerBesserwisser 17 Shapeshifter - P - 7915 - 1. März 2024 - 21:15 #

Wenn die Retrogamer in einem verschlüsselten Container ausgeliefert würde und man ein entsprechendens Lesegerät bräuchte und dann jemand eine Software schreiben würde, mit der man nicht mehr das Lesegerät bräuchte, aber sehr wohl den Schlüssel, den man aus seinem Lesegerät auslesen muss, dann wäre es vergleichbar. Ansonsten ist es einfach nur Blödsinn...

Q-Bert 25 Platin-Gamer - P - 57010 - 2. März 2024 - 1:36 #

https://www.gamersglobal.de/user-artikel/q-lumne-12-danke-ihr-raubkopierer

Nischenliebhaber 18 Doppel-Voter - 10921 - 1. März 2024 - 17:17 #

Mal als Beispiel wie man richtig cool sein kann: Der BigPEmu ist ein Atari Jaguar Emulator, der intern für Digital Eclipse / Atari für Atari 50 entwickelt wurde. Die haben den Entwickler erlaubt den Emulator öffentlich verfügbar zu machen und auf eigene Faust weiterzuentwickeln. https://www.richwhitehouse.com/jaguar/

Ganon 27 Spiele-Experte - - 84129 - 1. März 2024 - 17:27 #

Und glaubst du, Atari würde das auch bei einer aktuellen Konsole machen, wenn es die von ihnen gäbe?

Nischenliebhaber 18 Doppel-Voter - 10921 - 1. März 2024 - 19:21 #

Die hätten ja auch sagen können: "Was? Wir haben hier den einzigen vernünftigen Jaguar-Emulator entwickelt, der alle Spiele fehlerfrei abspielt. Den machen wir nicht öffentlich, sondern veröffentlichen Jaguar Collection 1, 2 und 3."

Tschingderassa Bumm 10 Kommunikator - 467 - 1. März 2024 - 18:25 #

Ein GPL-lizensiertes und deswegen beliebig forkbares Stück Software wird sich kaum wegklagen oder sonstwie eindämmen lassen.

Claus 31 Gamer-Veteran - - 421865 - 1. März 2024 - 22:56 #

Finde ich gut und richtig von Nintendo.
Die leben von ihren Switch-Verkäufen als auch den Spielen.

Selo 14 Komm-Experte - 1940 - 2. März 2024 - 12:41 #

Den Emulator gibt es seit Jahren und von solchen Umsatzzahlen wie der Switch Hardware und Software träumt Microsoft. Sie können also trotz des Status Quo sehr gut davon leben. Die meisten Nutzer des Emulators sind Hardcore-Nintendo-Fans und keine Casuals, die gerne Kopien von Switch-Spielen auf ihrem Steam Deck spielen. Dafür ist das ganze einfach zu kompliziert.

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 268523 - 2. März 2024 - 12:32 #

Hm...ich kann mich an eine Untersuchung zum Thema erinnern, wo herauskam, dass 80% der Raubkopierer die Software auf legalem Weg gar nie gekauft hätten, womit die Behauptung von Herstellern, sie hätten einen Komplettverlust durch Piraterie erlitten, gar nicht stimmt. By the way bleibt die Nutzung für private Zwecke vor dem Gesetz weiterhin legal.

Selo 14 Komm-Experte - 1940 - 2. März 2024 - 13:12 #

Viele Raubkopierer kommen auch aus Ländern wie Südafrika, Kenia und Nigeria. Die Jugendlichen dort haben gar nicht die Kaufkraft um sich legal Musik, Filme und Computerspiele zu besorgen. Konsolen kann man dort meist nur mit einem satten Zollaufschlag kaufen. In Brasilien war deswegen das Sega Mega Drive noch bis Ende der 90 die beliebteste Konsole. Die Playstation und das N64 waren schlicht zu teuer für die meisten Brasilianer.

Nischenliebhaber 18 Doppel-Voter - 10921 - 2. März 2024 - 13:50 #

Sogar nur das Master System. https://www.atlasobscura.com/articles/brazil-is-a-video-game-alternate-universe-where-sega-beat-nintendo

Da gibt es auch hübsche Interviews mit JoyMasher (Oniken, Blazing Chrome, usw.), einer der wenigen bekannten Indie-Studios aus Brasilien, die über die brasilianische Spielekultur in den 90ern und 2000ern erzählten. Die hatten tatsächlich lange Zeit nur das Master System zur Verfügung und überhaupt erst durch das Internet und den Emulatoren öffnete sich da eine komplett neue Welt für die dortigen Gamer. Übrigens darf man sich auch hier das nicht wie im Westen vorstellen. Schnelles Internet kennen die meisten dort erst seitdem es Smartphones und mobiles Internet gibt.

Daher wundert es nicht, dass es erst seit wenigen Jahren eine regelrechte Welle an portugisischen Translations gibt: https://www.romhacking.net/?page=translations&status=&platform=&languageid=11&order=&perpage=20&dir=&title=&transsearch=Go

Der Hintergrund ist, dass viele Menschen dort kein Englisch sprechen und durch diese Translation-Patches verstehen die Menschen diese Spiele erstmals.

Also während diese alten Spiele für die Menschen im Westen kalter Kaffee sind, ist das dort so, dass Gamer in diesen Ländern diese Spiele heute das erste mal richtig erschließen können.

Nischenliebhaber 18 Doppel-Voter - 10921 - 2. März 2024 - 14:12 #

Übrigens, auch in Ländern wie Russland, Filippinen, Indien, Nordkorea, China, usw. werden solche Emulatoren wie Yuzu genutzt. Entweder weil es die Switch in diesen Ländern offiziell nicht gibt (Nordkorea), weil der eShop in diesen Ländern stark zensiert ist (China), weil die Menschen nicht so viel Geld haben (Flippinen, Indien, etc.) oder weil Nintendo den Support eingestellt hat (Russland).

Wenn man nun also fordert, solche Emulatoren sollte es nicht geben - dann ist das eine sehr westlich-zentrierte und eine recht privilegierte Haltung.

Jeder, der noch die DDR erlebt hat, weiß wie furchtbar sowas ist. Die Jugendlichen hatten in der DDR auch Westmusik wie Depeche Mode, The Cure & Co. gehört, obwohl es die nicht offiziell gab. In dem die Alben einfach von Kassette zu Kassette überspielt wurden.

Genauso wie heutige Jugendliche in nicht-demokratischen, westlichen Industrieländern eben auf diese Weise Spiele spielen wozu sie sonst keinen Zugang haben. Das ist eben auch eine Sichtweise, die man mal einnehmen kann. Gerade als ostdeutscher sozialisierter Mensch kann ich das extrem gut nachvollziehen (auch wenn ich erst 84 geboren wurde und meine kulturelle Sozialisierung mit dem Mauerfall begann - aber ich kenne ja die Erzählungen von wenig älteren Menschen).

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 268523 - 2. März 2024 - 14:35 #

Zu meinen C64er Zeiten hatte ich sicher über 90% meiner "Sicherheitskopien" von einem guten Bekannten aus Budapest Disketten-Bündelweise erhalten, als wir dort öfter Urlaub gemacht haben in den 80ern. Ganz davon abgesehen, dass ich als Kind keine Vorstellung von Urheberrecht hatte, waren die Titel hierzulande für mich offiziell eh unerschwinglich. Und damals waren alle Titel aktuell und hatte ja nichts mit Retro zu tun, war also eine ähnliche Debatte wie heute mit Yuzu. Im "Ostblock" gab es zu der Zeit ja eh keine richtige Rechtsgrundlage zur Thematik. By the way, nur so konnte z.B. CD Projekt überhaupt groß werden und uns heute mit Spielehits versorgen...

Nischenliebhaber 18 Doppel-Voter - 10921 - 2. März 2024 - 14:52 #

Mir geht es um diese Moralisiererei in den Kommentaren. Es ist halt nur aus der privilegierten Sicht eines Menschen in einem westlichen Wohlstandsland moralisch Kultur legal zu konsumieren.
Wobei, für einige ist ja "schnöde Unterhaltung" nicht mal Kultur. Wie konnten sich nur je Jugend- und Subkulturen um Musikgenres bilden? Oder um Animes und Games? Ist ja alles nur Unterhaltung...

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 268523 - 2. März 2024 - 15:15 #

Ja, scheinbar bedarf es einer Definitionsdiskussion über den Begriff Kultur, da manche damit offenbar nur Puccini-Opern zu konnotieren in der Lage sind. ;)

Tasmanius 21 AAA-Gamer - - 28918 - 2. März 2024 - 15:37 #

Nein, darum geht es in der Diskusison überhaupt nicht. Es geht um das Urheberrecht. Das unterscheidet nicht zwischen Kunst und Krempel. Deswegen braucht man auch keine Definition von irgendwas.

Nischenliebhaber 18 Doppel-Voter - 10921 - 2. März 2024 - 16:38 #

Nochmal: Was ist Urheberrecht denn wert, wenn die Werke dahinter zu 87% nicht mehr verfügbar sind? Was ist Urheberrecht in Ländern wert wo Zensur herrscht?

Das ist einfach nur eine sehr einseitige, extrem privilegierte Sichtweise. Genauso wurde sich übrigens früher auch über Kassetten und die Möglichkeit Musik zu kopieren beschwert. Genauso wurde sich beschwert, als VHS aufkam. Oder digitale Dateiformate wie die MP3. Es ging immer um nichts weniger als den Untergang des Abendlandes.

Mal ein Beispiel: Das Projekt Flashpoint Archive konserviert Flash- und andere Browserspiele sowie Animationen der 2000er nachhaltig. https://flashpointarchive.org/

Nun könnte man anführen, dass das ja billige Spielchen wären, die sowieso nicht erhaltenswert wären. Man könnte aber auch sehen, dass für die Kinder und Jugendlichen, die in den 2000ern mit dem Medium aufgewachsen sind, genau diese Spiele emotional sehr wichtig sind. Weil sie Teil ihrer Sozialisation und der Jugendkultur des Internets der 2000er waren - denn unter den Animation gibt es auch viele, die beispielsweise die Angst vor dem Terror der frühen 2000er thematisieren. Oder Animationen, die Mental Health zum Thema haben oder ganz andere jugendkulturelle Themen der 2000er Jahre. Natürlich gehört auch sowas nachhaltig und langfristig bewahrt.

Stell Dir vor, ein großer Konzern würde plötzlich zu Dir sagen, dass Du keinen Zugriff mehr auf die Musik Deiner Jugend haben darfst. Nicht mehr auf die Songs, die liefen während Du das erste Mädchen geküsst hast. Nicht mehr auf die Songs die liefen, als Du Deine erste Wohnung bezogen hast, nicht mehr auf die Songs die auf den Parties Deiner Jugend liefen.

Wenn man kalt und kapitalistisch immer nur das Urheberrecht in den Mittelpunkt stellt, dann argumentiert man zutiefst kulturfeindlich. Alles - ALLES - ist Kunst und Kultur. Denn irgendjemanden hat es bestimmt berührt. Sei es die kleine Flash-Animation aus dem Jahr 2004 genauso wie Bohemian Rhapsody von Queen. Demzufolge gehört alles auch bewahrt und dauerhaft zugänglich gemacht.

MicBass 21 AAA-Gamer - P - 29029 - 2. März 2024 - 17:24 #

Das ist aber ein schlechtes Beispiel weil Bohemian Rhapsody von Queen ist ja gerade keine Kunst. Alles von Queen ist keine Kunst.

Tasmanius 21 AAA-Gamer - - 28918 - 2. März 2024 - 17:30 #

Es ist aber nicht an dir zu entscheiden wann und wo Urheberrecht etwas wert ist.
Und ich habe ja gar kein Problem mit irgendwelchen Archiven; so lange sie urheberrechtskonform sind.

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36360 - 2. März 2024 - 18:01 #

Also dürfte man Spiele wie No One Lives Forever auf gar keinen Fall archivieren? Das würde ja nicht urheberrechtskonform funktionieren. Oder was ist mit den Forza Motorsport Spielen? Da sind die Lizenzen ausgelaufen und es ist nur noch der aktuelle Teil mit Always Online kaufbar. Sollte man Forza Motorsport 1-7 daher nicht archivieren?

Das Problem betrifft ja nicht nur Spiele. Viele Filme und Serien werden ausschließlich für Streaming-Dienste produziert und fliegen irgendwann aus dem Abo. Muss man dann akzeptieren, dass diese Serien und Filme für immer verloren gehen?

Tasmanius 21 AAA-Gamer - - 28918 - 2. März 2024 - 19:21 #

Zu deinem letzten Absatz: Ja, muss man wohl. Wenn den Produktionsstudios nichts daran liegt, dann.. tja...
Und das hat ja auch etwas Gutes: Vielleicht möchte ein Autor nicht, dass eines seiner alten Werke weiterhin verbreitet wird, weil er mit diesem nichtmehr einverstanden ist. So lange die Recht bei ihm liegen, hat er die Hoheit darüber zu haben.
Zum ersten Absatz: Wenn die Rechtelage unklar ist, kann man es ja versuchen. Wehrt sich der Rechteinhaber aber (so wie hier Nintendo), dann muss halt juristisch entschieden werden.

Nischenliebhaber 18 Doppel-Voter - 10921 - 2. März 2024 - 22:29 #

Nintendo hat aber keine Rechte an den Emulator. Was anderes wäre es, würde der Emulator mit den BIOS-Dateien (also das Betriebssystem) daherkommen. Ist aber nicht so, die BIOS Dateien muss man ebenso als Nutzer auslesen um den Emulator überhaupt starten zu können.

Was Programmierer von Emulatoren tun ist nichts anderes als klassisches Reverse Engineering. Und DAS sollte nun echt nicht als illegal eingestuft werden. Es wäre furchtbar, wenn es so wäre. Dann könnten Hersteller von technischen Geräten die Art wie sie Geräte zusammenbauen ja schützen lassen. Dann gäbe es nur einen Autohersteller, nur einen Hersteller von Computern, usw.

Tasmanius 21 AAA-Gamer - - 28918 - 2. März 2024 - 23:16 #

Ob das, was Yuzu hier macht illegal ist oder nicht sollen die Juristen entscheiden, ich habe keinen blassen Schimmer.
Aber das entwertet nicht die Diskussion. Einige hier sagen, Emulatoren sind wichtig, damit Spiele für die Nachwelt erhalten bleiben können. Ich sage, dass in diesem Fall in der Regel aber eine Raubkopie des Spiels erstellt werden muss und deshalb diese Form der Archivierung nicht mit dem Urheberrecht (wobei das natürlich Nonsens ist, es gibt nicht DAS Urheberrecht, sondern viele) vereinbar ist. Das ist mein Standpunkt, nicht mehr, nicht weniger. Wer ein Spiel für die Nachwelt erhalten möchte, dann bitte als originale Kopie mit originaler Hardware - oder mit dem Segen des Rechteinhabers auf eine andere Art und Weise. Aber nicht mittels Selbstjustiz, der Zweck rechtfertige die Mittel.
Ihr könnt mir hier gerne noch hundertmal widersprechen, ich glaube, ich klinke mich hier aus.
(Und falls jetzt hier wieder jemand mit Moralapostel um die Ecke kommt: ich habe Pokemon Gelb und Smaragd auf dem PC gespielt.)

Grumpy 17 Shapeshifter - 8039 - 2. März 2024 - 23:20 #

"(Und falls jetzt hier wieder jemand mit Moralapostel um die Ecke kommt: ich habe Pokemon Gelb und Smaragd auf dem PC gespielt.)"
anzeige ist raus :P

Nischenliebhaber 18 Doppel-Voter - 10921 - 3. März 2024 - 1:32 #

Jetzt kommt die Pointe: Ohne Emulatoren und Roms hätte es von Nintendo nie die Virtual Console gegeben. Es würde auch sowas wie diese Retro-Apps auf der Switch nicht geben. Denn: Dafür werden genau dieselben No Intro Roms genutzt. Sieht man sehr schön an die Checksum-Zahlen.

Auch die offiziell lizenzierten Arcade Archives Spiele von Hamster (http://www.hamster.co.jp/american_hamster/arcadearchives/) sind dieselben MAME-Roms wie man sie überall im Internet findet.

Denkst Du ernsthaft, die machen sich die Mühe die alten Cartridges und Platinen alle nochmal selbst auszulesen?

Das ist ja der Gag an der Sache: Ohne diese Bemühungen der "Selbstjustizler" würde es diese Angebote schlicht und ergreifend gar nicht geben. Oder zumindest nicht in der Form, dass Firmen diese sehr einfach anbieten können ohne selbst nochmal an die alten Module und Platinen ranzumüssen.

Grumpy 17 Shapeshifter - 8039 - 3. März 2024 - 10:45 #

das wurde schon vor einiger zeit widerlegt. die haben die roms nicht einfach aus dem internet gezogen sondern einen entwickler des ines teams eingestellt und dadurch eben auch ähnliche/gleiche header, obwohl sies selbst gedumpt haben. aber ist natürlich nicht so interessant wie "NiNtEnDo KlAuT rOmS aUs DeM iNtErNeT!1!"

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105372 - 3. März 2024 - 12:00 #

Trotzdem ist es eine Tatsache daß es ohne die Emu Szene Nintendo wahrscheinlich nie gemerkt hätte, wieviel Kohle man mit dem alten Kram machen kann. Oder siehe Blizzard mit der WoW Vanilla Geschichte. Erst Leute verklagen die das kostenlos stellen, und dann selbst verticken.

Harry67 20 Gold-Gamer - - 24538 - 3. März 2024 - 12:10 #

Das ist jetzt bitte aber kein Argument für irgendetwas, oder?
Ohne dich jetzt speziell zu meinen: Die hinterhergeschobene "Wir sind die Guten" Moralkeule, wenn man anderen Leuten ihre Urheberrechte schlicht stiehlt und schmarotzerisch auswertet, finde ich schon dreist. Da wird immer so eine Art Kriegsrecht proklamiert, natürlich nur zum Schutz der Spielekultur, aber Plünderei bleibt nun mal Plünderei. Keinen eigenen kreativen Gedanken haben, aber wie auch immer profitieren wollen.

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105372 - 3. März 2024 - 12:32 #

Ich zumindest verteidige nichts illegales.
Aber ich kann die Argumentation zb von Nischi durchaus nachvollziehen. Vielleicht sollten du und andere hier auch mal ihre Haltung und Argumentation überdenken.
Es gibt bei euch Verteidigern nur schwarz oder weiß.
Keinerlei Annäherung.
Vor allem immer dieses Hochtrabende: Ich bin moralisch überlegen, weil ich das voll verurteile.
Ist vielleicht nicht mal so gemeint, spritzt aber aus vielen Zeilen hervor. Redet doch mal vernünftig miteinander.
Jede Seite brachte hier unter der News gute und weniger gute Einwürfe. Aber son Kack wie " schmarotzerisch", "Robin Hood", "Plünderei" etc muss echt nicht sein.
Zudem hab ich manchmal das Gefühl hier schreiben Nintendos Anwälte. Einfach mal locker durch die Hose atmen und plaudern hat noch keinem geschadet. Ist ok wenn man das doof findet, das muss man aber nicht so aggro rüberbringen.
*mic drop*

Harry67 20 Gold-Gamer - - 24538 - 3. März 2024 - 13:01 #

Na ja, schau dir die Argumente doch an. Sie basieren alle darauf, dass man anderen ihre Urheberrechte wegnehmen darf. DAS ist Aggro, egal wie freundlich man es formuliert. Einfach anderen die autonome Entscheidungsfreiheit über das eigene Werk wegnehmen? Kann ich nicht richtig finden. Von anderen gegen deren Willen profitieren, ist für mich Schmarotzertum, was soll der Begriff denn sonst bezeichnen? Das kann man schon auch mal ganz pragmatisch sehen.

Ach so (edit): Und wen die hochgeschätzten Artikel von Nischenliebhaber, einfach mal wo anders verwurstet würden, dann hört der Spaß auf. Garantiert.

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105372 - 3. März 2024 - 13:11 #

Und was ist mit denen, welche das eigene Werk schnuppe ist? Überleg mal wie lange es brauchte bis Nintendo allein mal merkte, daß die Leute gerne ihre Spiele auf einer neuen Konsole weiterspielen möchten.
Und nicht jedesmal eine neue Version kaufen wollen. Was nun Urheberrecht angeht, was ist mit Entwicklern die es nicht mehr gibt? Die nichts mehr dran verdienen? Ohnehin verdient man nichts mehr am Werk wenn dieses am Markt nicht mehr erhältlich ist. Und dazu zähle ich auch den Gebrauchtmarkt. Solange das Spiel nur gebraucht erhältlich ist, hat der Urheber null davon.
Ich denk mal du argumentierst auch sehr mit der Publisher Brille. Immerhin hast du doch auch mit Urheber Kram zu tun oder?

Harry67 20 Gold-Gamer - - 24538 - 3. März 2024 - 13:44 #

Ja, ich bin da durchaus parteiisch :) Die Urheber sind ganz allgemein diejenigen, die in diesen Diskussionen als erste ignoriert werden. Wurde hier in den Kommentaren ja auch wieder deutlich. Eigentlich ist es doch ganz einfach: Wem die Weiterverwertung schnuppe ist, der gibt es frei. Wird ja oft genug aus guten Gründen so gemacht.

Gutes Beispiel: JA2, aus meiner Sicht eines der besten Spiele, die die Welt gesehen hat: Open source for educational purposes. Nur ein Ja ist ein Ja.

Gerade Nintendo war in punkto Kompatibilität ja schon lange äußerst entgegenkommend:
Die volle Abwärtskompatibilität zum Gamecube auf der Wii oder jetzt gerade mal 40€ fürs Jahresabo mit Zugriff auf die Klassiker. Von den unterschiedlichen Handheld Generationen gar nicht zu reden Was gibt es denn daran zu kritisieren?

Der Gebrauchtmarkt ist so wie er ist, schlicht aus den Gegebenheiten entstanden, da ist halt keine weitere Verwertung und auch kein Einfluss möglich, das wird auch nicht durch die Bank negeativ gesehen. Viele Softwarefirmen sind z.B. bereit Lizenzen zu übertragen. Die Gründe für die Entscheidung liegen aber beim Rechteinhaber.

Wo es keine Rechteinhaber gibt, gibt es nun mal keine. darum geht es mir auch nicht. Abandonware ist ein eigenes Thema, das ist eine Grauzone mit der ich gut leben kann.

Und wenn man sich mal überlegt, wie gleich loskritisiert wird, wenn ein Spieleentwickler ja nicht eigenständig genug kreativ ist ... aber ein Emulator schon ... Schweinewelt! :)

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105372 - 3. März 2024 - 13:58 #

Wo wir uns auf jeden Fall einig sind: Sachen die noch im Laden oder im Netz käuflich erwerblich sind gehören nicht illegal ins Netz gestellt.
Wo ich allerdings kein Problem mit habe, wenn zb um mit Yuzu seine Switch Games mit besserer Technik zu erleben diese erworbenen Spiele selbst gerippt werden. Da mögen die AGBs tausendmal was anderes schreiben, aber wenn ich ein physisches Spiel erworben habe, ebenso wie eine Switch, hat es Nintendo egal zu sein was ich mit meinem Eigentum mache, solange ich den Rip nicht weitergebe. Punkt.

Cyd 20 Gold-Gamer - P - 22668 - 3. März 2024 - 14:11 #

Ja, aber mal ehrlich: Die meisten die Yuzu nutzen werden sich keine Switch kaufen, diese modifizieren (Hardware oder Software), sich die Spiele kaufen, diese dumpen/rippen/wieauchimmer und eine entsprechende Hardware haben, um sie in besser spielen zu können.

Dafür ist es ja super, kann ich nachvollziehen.

Aber Nintendo nicht zu verstehen, dass sie selbst gegen diesen Emulator sind, da er eben eine aktuelle Hardware und aktuelle Spiele emuliert, verstehe ich eben nicht.

Argumente wie Präservation von Switch-Spiele sind aktuell für Yuzu noch nicht valide, werden es in ein paar Jahre sein. Hier dauert die Entwicklung des Emulators auch keine Jahrzehnte mehr (anderes Argument).

Daseinsgrund für Yuzu ist doch derzeit:
1. Eigene Spiele in besser spielen zu können.
2. Illegal und kostenlos Spiele zu spielen.

Ohne Statistik, aber ich gehe mal schwer davon aus, dass Punkt 1 eher weniger als Leute aus Punkt 2 sind.

Aber auch egal. Solange Punkt 2 sich überhaupt auf eine aktuelle Konsole bezieht, habe ich vollstes Verständnis, alles zu unternehmen dieses zu unterbinden. Und den Emulator so zu entwickeln, dass nur noch Punkt 1 geht, wird wohl nicht möglich sein.

Harry67 20 Gold-Gamer - - 24538 - 3. März 2024 - 17:02 #

Dann sind wir uns im wesentlichen wirklich einig.

Bruno Lawrie 22 Motivator - - 33620 - 3. März 2024 - 14:24 #

"Überleg mal wie lange es brauchte bis Nintendo allein mal merkte, daß die Leute gerne ihre Spiele auf einer neuen Konsole weiterspielen möchten."

Nintendo ist da ein eher schlechtes Beispiel. Die haben von Anfang an ihre alten Spiele immer wieder verwertet, ein paar Beispiele:

- die Game & Watch Spiele gab es auch als Modul für den GameBoy
- das SNES hatte ein Gameboy-Adapter-Modul
- auf dem SNES gab es ein Remake der vier NES-Mariotitel
- auf dem GBA gab es unzählige Remasters von SNES-Titeln
- der GameCube hatte ein Addon mit dem man GB- und GBA-Titel spielen konnte
- Ocarina of Time gab es auch für den GameCube
- Link's Awakening bekam ein Remaster für den GBC
- auf der Wii gab es schon 2007 viele Emulatoren, sogar den C64

Nintendo ist der Urvater der Retro-Games-Szene! :-) Die haben schon Retro-Spiele verkauft als es noch gar keine Emulatoren gab und waren schon mit Emulatoren am Start als es noch eine wirklich winzige Nische war.

Cyd 20 Gold-Gamer - P - 22668 - 3. März 2024 - 13:55 #

Dafür braucht es keine Emulatoren und Roms, da reicht schon der Blick auf den Gebrauchtmarkt (10 Minuten Ebay z.B.), um zu sehen wieviel Geld sich damit machen lässt.

Bruno Lawrie 22 Motivator - - 33620 - 3. März 2024 - 14:16 #

Sorry, aber du erzählst hier leider auch ziemlichen Quatsch.

In Deutschland ist es legal, sowas wie Module und Discs auszulesen, solange man keinen wirksamen Kopierschutz dabei umgeht (selbst wenn man einen umgeht, ist das durch das lustige "wirksam" im Gesetzestext noch eine Grauzone, die erst gerichtlich geklärt werden muss). Ältere Spielesystem haben bei den Medien keinerlei Kopierschutz.

Also kann ich privat diese Spiele völlig legal auslesen. Ich darf sie dank Privatkopie-Regelung und der dafür abgeführten Urheberrechtsabgaben auf Medien sogar vollkommen legal an nähere Familienmitglieder wie Eltern oder Geschwister weitergeben.

Das ist auch mit Musik-CDs und DVDs ohne Kopierschutz so. Und ja, es gibt einige DVDs ohne Kopierschutz. Erst bei Film-BDs war der immer dabei.

Da man bei jeder SSD, HDD, SD-Card usw. eine Urheberrechtsabgabe zahlt, die der Kompension der Privatkopie dient, sollte man da auch echt kein schlechtes Gewissen haben, wenn man seine Rechte wahrnimmt.

Einen Aspekt, den du hier auch komplett unter den Tisch fallen lässt, ist, dass optische Medien nicht endlos leben. Die gehen in ein paar Jahrzehnten kaputt. Wenn man sie nicht ausliest, ist in vielleicht 50 Jahren nichts mehr davon da. Je nach Qualität der Pressung auch schon mal nach 10 Jahren nicht mehr. Ich hab Hörbücher in diesem Alter, bei denen mittlerweile nicht mehr alle Discs lesbar sind. Das Archivieren der Original inkl. Original-Hardware ist also nur für einen vglw. kurzen Zeitrahmen eine Alternative.

Übrigens verfällt in der EU der Urheberrechtsschutz erst 70 Jahre nach dem Tod des letzten Urhebers. Da kommt man also locker auf einen Schutz von 100 Jahren und mehr. Solange wird kein massenhaft und günstig gefertigtes optisches Medium überleben.

Tasmanius 21 AAA-Gamer - - 28918 - 3. März 2024 - 14:27 #

Okay, das kann ich so nicht stehen lassen. Ich schreibe immer explizit von Verstößen gegen das Urheberrecht. Private Kopien zu erstellen mag unter gewissen Umständen legal sein, damit habe ich kein Problem. Aber diese Kopien dann im Netz für alle verfügbar zu machen, ist mit Sicherheit nicht legal. Bitte lies meine Kommentare richtig, ich beziehe mich immer auf den Verstoß gegen das Urheberrecht.
Und ob optische Medien mit der Zeit verfallen oder nicht spielt für das Urheberrecht keine Rolle.

Bruno Lawrie 22 Motivator - - 33620 - 3. März 2024 - 15:19 #

Du hast das hier geschrieben:

"Einige hier sagen, Emulatoren sind wichtig, damit Spiele für die Nachwelt erhalten bleiben können. Ich sage, dass in diesem Fall in der Regel aber eine Raubkopie des Spiels erstellt werden muss und deshalb diese Form der Archivierung nicht mit dem Urheberrecht (wobei das natürlich Nonsens ist, es gibt nicht DAS Urheberrecht, sondern viele) vereinbar ist."

Darauf bezog ich mich. Von illegalen Downloads war da nicht die Rede, im Gegenteil, du sagst ja explizit, dass erst eine "Raubkopie" (blödes Wort mit eingebauter Wertung und Übertreibung) erstellt werden muss. Also eben kein Download, sondern bei Discs das Rippen.

Und dass Urheberecht und Präventierungspraxis nicht immer zueinander kompatibel sind, ist klar. Aber du hast ja einen Alternativvorschlag gemacht, der einfach in der Praxis nicht funktioniert. Darauf bezog ich mich.

Tasmanius 21 AAA-Gamer - - 28918 - 3. März 2024 - 16:00 #

Achso. Ich benutze das Wort Raubkopie um auszudrücken, dass ich von _illegalen_ Kopien spreche. Die legale Kopie klammere ich sogar explizit aus. In dem ganzen Kommentarstrang war nie von der privaten Kopie die Rede, sondern von (Internet-)Archiven, die die Titel für die Allgemeinheit verfügbar machen. Und du schreibst ja selber,
"dass Urheberecht und Präventierungspraxis nicht immer zueinander kompatibel sind".
Mein Standpunkt: Erhalt von Software darf nicht gegen geltendes Recht verstoßen, egal wie edel die Motive sein mögen. _Das_ versuche ich zum Ausdruck zu bringen. Mehr nicht. Ich möchte nicht gegen Fälle argumentieren, in denen der Erhalt (oder die Erhaltung?) der Software _nicht_ gegen geltendes Recht verstößt.

Bruno Lawrie 22 Motivator - - 33620 - 3. März 2024 - 19:49 #

Sobald man die Spiele im Internet verbreitet, ist es natürlich eindeutig. Zumindest in den starken Spielemärkten USA, EU und Japan. Je nach Land kann es auch da noch vollkommen legal sein, in Deutschland aber nicht.

Rein moralisch gesehen bin ich auch dagegen, dass man Spiele, die aktuell noch verkauft werden und die man selbst nicht hat, illegal runterlädt. Das Ökosystem Spiele braucht ja auch Einnahmen.

Bei älteren Titeln finde ich es aber legitim aus Gründen des Erhalts alles online anzubieten, auch wenn das in Deutschland nicht legal ist. Einfach weil die Rechtsprechung in der Hinsicht weltfremd ist. Kulturerhalt ist wichtiger als Urheberrecht, v.a. wenn sowieso kein Geld mehr damit verdient wird. Museen sind i.d.R. ja auch nicht wirtschaftlich und werden trotzdem defizitär vom Staat betrieben. Dito für das Bundesarchiv. Leider betrifft letzteres halt nur Werke von Deutschen, was bei Spielen nicht sehr hilfreich ist.

Tasmanius 21 AAA-Gamer - - 28918 - 3. März 2024 - 21:00 #

Dann würde ich vorschlagen, dass wir diese Diskussion auf dieser versöhnlichen Note beenden. Ich zumindest bin des Themas müde :-)

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 268523 - 3. März 2024 - 16:05 #

Private Kopien zu erstellen ist unter ALLEN Umständen in Deutschland legal. Das ist Gesetz. Lediglich das öffentliche Anbieten solcher Inhalte ist illegal.

Cyd 20 Gold-Gamer - P - 22668 - 3. März 2024 - 16:27 #

Nein, nicht bei allen. Der Kopierschutz darf in Deutschland nicht umgangen werden (sofern man nicht die Erlaubnis hat): § 95a Abs.1 UrhG

Bruno Lawrie 22 Motivator - - 33620 - 3. März 2024 - 19:38 #

Ein "wirksamer Kopierschutz" darf nicht umgangen werden. Meines Wissens wurde bisher nicht gerichtlich geklärt, ob der Schutz bei DVDs und BDs als wirksamer Kopierschutz gilt. Bei Spielen wird es sehr kleinteilig sein und bei manchen vermutlich auch schon vor Gericht geklärt worden sein.

Man kann wohl auch davon ausgehen, dass die Rechteinhaber das nicht immer geklärt haben und lieber eine abschreckende Grauzone haben wollen, die zu ihren Gunsten wirkt, weil sich dadurch bspw. niemand traut, eine Kopiersoftware für BDs im Laden zum Kauf anzubieten. Eine Klärung könnte prinzipiell ja auch zum Ergebnis führen, dass das kein wirksamer Kopierschutz ist und dann stehen alle Tore weit offen.

So Aspekte sollte man auch bedenken, wenn man bspw. für sich selbst privat die eigene Film-Sammlung rippen und die Risiken abwägen will. Denn verklagen wird einen eh keiner, da man keine Klärung will und sowieso kein Schaden entstanden ist.

Interessant ist in dem Zusammenhang auch, dass HDMI-Splitter gern die HDCP-Verschlüsselung entfernen und dann ein unverschlüsseltes Signal über beide Ausgänge ausgeben, was man dann wieder capturen kann. Bewusst hat man da keinen Kopierschutz umgangen, bei den Produktbeschreibungen der Splitter steht das auch nicht dabei. Frage mich, wie sowas gewertet werden würde. An sich hat man beim Capturen ja keinen Kopierschutz umgangen und dass man einen Splitter verwendet, um das Bild gleichzeitig auf Fernseher und Capturegerät zu haben, ist auch nicht ungewöhnlich.

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 268523 - 3. März 2024 - 21:30 #

Ja eben, das mit dem "wirksamen Kopierschutz" ist nicht abschliessend geklärt worden.

Bruno Lawrie 22 Motivator - - 33620 - 3. März 2024 - 22:20 #

Ist halt eine Grauzone. Also weiß man schlichtweg nicht, ob es legal oder illegal ist, wenn man sich privat seine BDs rippt.

Wirklich sicher kann man sich also nicht sein, aber als Privatmensch ist das Risiko praktisch Null, da kein Contentanbieter dafür riskieren würde, dass eine Klage nach hinten losgeht und plötzliche alle Rip-Tools legitimisiert.

Wobei ich davon ausgehen würde, dass ein Gericht eher zu Gunsten der Rechteinhaber entscheiden würde. Die Kopierschutzmaßnahmen sind ja nicht trivial. Aber vermutlich wird man das nie erfahren, da die Ära der physischen Medien leider eh gerade zuende geht und es danach keinen mehr interessiert.

Tasmanius 21 AAA-Gamer - - 28918 - 3. März 2024 - 16:29 #

Keine Ahnung, ich bin kein Jurist. Ist aber auch unerheblich, oder?

Nischenliebhaber 18 Doppel-Voter - 10921 - 2. März 2024 - 18:02 #

Dann muss das Urheberrecht an die digitale Gesellschaft angepasst werden. Siehe unten.

Tasmanius 21 AAA-Gamer - - 28918 - 2. März 2024 - 19:19 #

Ja, darüber könnnen wir sprechen. Ich bin mir aber nicht sicher, ob wir das Urheberrecht dahingehend ändern sollten, dass es Raubkopieren Tür und Tor öffnet (ohne dein siehe unten bisher gelesen zu haben).

Cyd 20 Gold-Gamer - P - 22668 - 2. März 2024 - 17:35 #

Du hättest also als Künstler 0 Probleme damit, wenn es für dein aktuelles Werk, mit dem du aktuell Geld verdienst, auch eine Plattform gibt, auf der man dein Werk ohne Einschränkungen (gar etwas verbessert) illegal und kostenlos nutzen könnte (da einige der Meinung sind, dass es toll ist, dein aktuelles Werk somit erhalten bleibt und somit auch alle dein Werk nutzen können)? Und dass die Betreiber der Plattform damit auch Geld verdienen, mit der man dein Werk kostenlos nutzen kann, ist für dich auch vollkommen ok? Finde ich super, dass du so denkst, kann aber verstehen, wenn es andere nicht so sehen und solch eine Plattform gerne verbieten möchten.

EDIT: Aber gut, ist ja sicher nur ein millardenschweres Unternehmen, dann gelten natürlich andere Regeln. Sollen sie sich mal nicht so anstellen und ein wenig cooler sein.

Nischenliebhaber 18 Doppel-Voter - 10921 - 2. März 2024 - 18:00 #

Es spricht ja niemand von aktuellen Werken. Aber das jetzige Urheberrecht ist über 100 Jahre alt und passt nicht in die heutige Zeit. Mein Vorschlag wäre eine Schutzzeit von 10 Jahren: Wenn ein Urheber wie eine Spielefirma einen Titel 10 Jahre nicht aktiv anbietet, kann dieser kostenlos, aber unverändert, angeboten werden. Quasi als Zwischenschritt von Urheberschaft zu allgemeinfrei. Nach weiteren 10 oder von mir 20 Jahren wo ein Werk nicht kommerziell angeboten wird, wird es allgemeinfrei.

Oder würdest Du behaupten, dass das Urheberrecht in eine digitale Gesellschaft passt?

Cyd 20 Gold-Gamer - P - 22668 - 2. März 2024 - 18:03 #

"Es spricht ja niemand von aktuellen Werken."

doch, es geht hier um den Switch-Emulator.

Würden Nintendo gegen SNES, NES oder andere Retro-Emulatoren vorgehen, würde ich es auch anders sehen.

Nischenliebhaber 18 Doppel-Voter - 10921 - 2. März 2024 - 18:16 #

Nochmal: Die Entwicklung von Emulatoren dauert Jahrzehnte. Und die heute aktuelle Konsole ist die Retro-Konsole von morgen.

Außerdem ist ja nicht der Emulator illegal - da gibt es Urteile zu - sondern illegal heruntergeladene Spieldateien. Mit einem Emulator ohne die entsprechenden Dateien kannst Du nix anfangen.

Zudem Du Goal Post Moving betreibst. Ihr sagt die ganze Zeit was von Urheberrecht, ich argumentiere, dass das Urheberrecht reformiert gehört. Emulatoren gehören so oder so nicht zum Urheberrecht.

Zudem ich das auch als Einfallstor sehe: Würde der Yuzu-Emulator selbst tatsächlich als illegal eingestuft werden, würde Nintendo natürlich sofort gegen alle anderen Emulatoren auch vorgehen, genauso wie Microsoft und Sony. Machen wir uns nichts vor.

Cyd 20 Gold-Gamer - P - 22668 - 2. März 2024 - 18:20 #

und hier nochmal: Du hättest als Künstler 0 Probleme, wenn es eine Plattform gibt, mit der man dein aktuelles Werk illegal und kostenlos nutzen kann, mit dem du aktuell Geld verdienst? Die Begründung: So eine Plattform zu entwickeln dauert Jahrzehnte und die Plattform ansich ist nicht illegal, also ist es ok, dass es diese jetzt schon gibt. Ich zumindest hätte was dagegen.

Und ganz ehrlich, so viele Jahrzehnte haben sie für den Switch-Emulator scheinbar nicht gebraucht, wenn man damit schon Switch-Spiele in besser spielen kann.

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 268523 - 3. März 2024 - 1:42 #

Das liegt an den Geldsummen über Patreon, da sie sich so in Vollzeit um Yuzu kümmern konnten. Dieses Privileg haben bei weitem nicht alle Emulator Entwickler.

Cyd 20 Gold-Gamer - P - 22668 - 3. März 2024 - 9:39 #

jup, weswegen Nintendo wohl auch gerichtlich dagegen vorgeht, nicht damit der Emulator aus dem Netz verschwindet (was nicht geht), sondern damit der Patreon-Geldhahn zugedreht wird.

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36360 - 2. März 2024 - 18:10 #

Aber wichtiger ist es doch gegen die Websites vorzugehen auf denen man die Switch-Spiele runterladen kann. Wenn jemand seine gekauften Switch-Spiele auf den PC zieht und per Emulator spielt, kann das Nintendo doch egal sein.

Cyd 20 Gold-Gamer - P - 22668 - 2. März 2024 - 18:19 #

jup, das auch. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass sie mit dem Switch-Emulator fast um die 400.000$ pro Jahr verdienen und sie ihnen somit den Geldhahn zudrehen wollen.

Tasmanius 21 AAA-Gamer - - 28918 - 2. März 2024 - 19:17 #

Es ist Nintendo aber nicht egal. Und es ist ihr gutes Recht, dass es ihnen nicht egal ist.

Hermann Nasenweier 21 AAA-Gamer - P - 26433 - 2. März 2024 - 20:30 #

Wobei ich die Situation doch schin anders sehe. Damals hat ein C64 Spiel auf Kassette so um die 30 DM gekostet, Diskette war so 50-60DM. Bei meinem Taschengeld von 5DM pro Monat war das unerschwinglich. Hab für den C64 damals auch nur vier Originale gehabt, wovon eines nicht mal spielbar war, selbst nach Umtausch nicht (Airline).

Wenn ich heute schaue was meine Neffen als Taschengeld bekommen und mir dann die Preise auf Steam im Sale anschaue, denke ich schon dass man Spiele mittlerweile problemlos kaufen kann.

Allerdings hab ich das damals natürlich auch deutlich anders gesehen. Man hatte als Kind da halt auch null Unrechtsbewusstsein, bzw. war das ganze Thema so nerdig und neu dass man da einfach nicht drüber nachgedacht hatte. Wenn ich überlege wie lange es gedauert hat bis ich verstanden habe warum sich manche Disketten kopieren liesen, andere (originale) aber nicht :)

Tschingderassa Bumm 10 Kommunikator - 467 - 2. März 2024 - 19:35 #

Für die Bestimmung des wirtschaftlichen Schadens ist es völlig unerheblich, was jemand gekauft hätte, wenn er Lust gehabt hätte, und man da sonst noch an Konjunktiven dranhängen kann.

Der wirtschaftliche Schaden entsteht in dem Zeitpunkt, in dem jemand die Software nutzt, ohne die Lizenz erworben zu haben, und er entspricht mindestens dem entgangenen Gewinn des Lizenzgebers. Gegebenenfals auch dem sonstiger Zwischenhändler, sofern diese am Erwerb der Lizenz zwingend beteiligt wären.

Grumpy 17 Shapeshifter - 8039 - 4. März 2024 - 19:53 #

beide parteien haben sich bereits geeinigt. yuzu wird $2.4mio an nintendo zahlen und der emulator wird eingestellt
https://twitter.com/OatmealDome/status/1764704580724576465

Inso 18 Doppel-Voter - P - 11417 - 4. März 2024 - 19:57 #

Sicher dass die Quelle vertrauenswürdig ist?
https://www.golem.de/news/switch-emulator-yuzu-macher-wollen-sich-offenbar-gegen-nintendo-wehren-2403-182826.html

Grumpy 17 Shapeshifter - 8039 - 4. März 2024 - 20:10 #

da die gerichtsdokumente direkt verlinkt sind, ja

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 268523 - 5. März 2024 - 0:57 #

Würde ja gern n Newsupdate machen, aber Sokar hat bereits einen Newsvorschlag dazu in der Matrix...

Hannes Herrmann Community-Moderator - P - 43146 - 5. März 2024 - 8:51 #

Wenn du die Zeit hast, mach den gern. Der NV kann ja jederzeit anderweitig genutzt werden.

Holzkerbe 14 Komm-Experte - - 1839 - 5. März 2024 - 10:41 #

Nintendo being Nintendo. Ist natürlich ihr gutes Recht als Urheber, doch gegen die Entwickler eines Emulators vorzugehen. Na ja, viel Glück damit. Sollten sich lieber (wieder) den Anbietern von ROMs etc. widmen.