Sowohl das Schleichen als auch das Ballern sind in der von uns gespielten Version anspruchsvoller als im ersten Teil.

Anspruchsvoller als der Erstling

Der eher niedrig angesetzte Schwierigkeitsgrad des ersten Dishonored war für viele Spieler einer der größten Kritikpunkte. Denn Genreerfahrene wurden selbst auf „schwer“ nur begrenzt gefordert. Für Dishonored 2 scheint sich Arkane die Kritik zu Herzen genommen zu haben. Grundsätzlich scheint uns insbesondere das Schleichen anspruchsvoller geworden zu sein, da die Wahrnehmung der Gegner und deren Positionierung in den Levels eine größere Herausforderung darstellt. Die Kämpfe steigen leicht im Schwierigkeitsgrad an, was vor allem daran liegt, dass die Clockwork-Soldiers ordentlich Schaden austeilen.
 
Die KI kann uns nun besser in benachbarte Räume folgen, zudem eilen im Falle eines Alarms auch Wachen aus Nebenräumen zur Hilfe. Grundsätzlich ändert sich am Kampfsystem allerdings nicht viel. Wir blocken wie gehabt Angriffe ab, weichen aus und schlagen im richtigen Moment zu. Wer will, platziert Springminen im Nebenraum und lockt die Gegner dann dorthin. Spielereien mit Lichtwänden sind genauso möglich wie Fähigkeitenkombinationen. So verlangsamen wir mit Corvo die Zeit, kochen eine Handgranate ab und lassen sie dann mitten in einer Feindgruppe explodieren. Ausrüstungsobjekte gibt es spezielle, die nur bei mechanischen Gegnern wirken. So können wir so etwas wie EMP-Minen platzieren, um die Clockwork-Soldiers für einen Moment lahmzulegen und leichter angreifbar zu machen.

Emily verkettet mit ihrer Fähigkeit "Domino" mehrere Wachen. Verpasst sie einem einen Kopftreffer, stirbt auch der andere.

 

Länger als Dishonored

Auch in Dishonored 2 fliegen Köpfe und andere Körperteile, die ihr dann auch durch die Gegend werfen könnt.

In der Clockwork-Mansion-Mission können wir jeden töten, dem wir begegnen, müssen es aber nicht. Wer sich im Labor von Jindosh etwas genauer umsieht, kann seinen Elektroschock-Stuhl selbstverständlich nutzen, um dem Wissenschaftler das Hirn wegzubrutzeln – als Alternative zu seiner Tötung. Auch hier bleibt vorerst unklar, wie sich diese moralische Entscheidung auf den Spielverlauf auswirkt. Deutlich mehr als im ersten Dishonored werden diese Dinge, genauso wie entdeckte Informationen in den unzähligen optionalen Schriftstücken, regelmäßig von der Heldin oder dem Helden kommentiert (ja, auch der ehemals stumme Corvo darf in Dishonored 2 den Mund aufmachen).
 
Noch haben wir lediglich die englische Fassung gehört, aber um die deutsche machen uns keine Sorgen: Corvo und Emily werden hierzulande vom erfahrenen  Manfred Lehmann und dessen Tochter Dascha gesprochen. Bei Kim Hasper für den erneut vertretenen Outsider wird es ebenfalls bleiben.

Dishonored 2 soll länger als der Vorgänger werden – und womöglich auch etwas freier. Ob dem so ist, werden wir im Test natürlich ausgiebig überprüfen.

Autor: Benjamin Braun, Redaktion: Jörg Langer (GamersGlobal)