Worte zum Abschied User-Artikel

Wie lange kennen wir uns schon? 12 bis 14 Jahre dürften es locker sein. Ein langer Zeitraum, in dem ich stets auf dich zählen konnte. Doch alles ist vergänglich, auch unsere Zeit ist nun vorüber.

Dich einfach gehen zu lassen, ohne zumindest ein wenig an unsere gemeinsamen Erlebnisse zu erinnern, möchte ich nicht. Zugleich sollen diese Zeilen deutlich machen, dass ich vieles von deiner Einsatzbereitschaft unbewusst als völlig normal angesehen habe. Sicher, nicht ohne Grund haben wir vor über einem Jahrzehnt zusammengefunden. Aber das darf freilich nicht bedeuten, dass man das „Zur Stelle sein“ nicht würdigen sollte.

Gemeinsam sind wir mehrmals umgezogen und haben uns an neue Umgebungen und Anschaffungen gewöhnen müssen, stets darauf bedacht, zusammen das Bestmögliche daraus zu machen. In machen Zeiten hast du mir – im wahrsten Sinne des Wortes – Halt gegeben.
 

Gemeinsam arbeiten

Von Beginn an waren wir sehr eng miteinander verbunden. Schon nach Kurzem wusste ich, dass bereits ein kleiner Stubs ausreichte, um deine Aufmerksamkeit zu wecken. Ab diesem Moment warst du voll konzentriert und von nichts aus der Ruhe zu bringen, was auf mich nicht immer zutraf.

Unabhängig davon, ob wir uns beispielsweise mit HTML, CSS, PHP, MySQL und JavaScript auseinandergesetzt oder mit Programmen wie Photoshop, GIMP, OpenOffice, Notepad++ (sowie vielen anderen) und Software-Umgebungen wie zum Beispiel LaTeX oder auch unterschiedlichen Browsern beschäftigt haben: In jeder Situation warst du zur Stelle, sodass wir sie gemeinsam gemeistert haben. Und wie oft bin ich ohne deine Hilfe nicht weitergekommen … Viele Male musste ich dich bei kleinen und größeren Schwierigkeiten zusätzlich zu den eigentlichen Arbeiten in Anspruch nehmen, um auf diese Weise letzlich doch zu einem zufriedenstellenden Ergebnis zu gelangen. Wenn ich dich nicht gehabt hätte …

Nicht zu vergessen natürlich dein Mitwirken bei GamersGlobal, für das ich dir gar nicht genug danken kann! Mehr als zehn Jahre haben wir gemeinsam die unterschiedlichsten Inhalte erstellt, stets mit dem Anspruch im Hinterkopf, möglichst gute Arbeit abzuliefern. Auch hierbei war auf dich Verlass, zudem ging es ja nicht nur um das Verfassen von News und ähnlichem, sondern auch um die Recherche, das Prüfen von Quellen, das Korrigieren und so weiter. Ich kann mich nur wiederholen: Ohne deine Beständigkeit wäre all dies kaum bis gar nicht möglich gewesen!
 

Gemeinsam spielen

Auch beim Spielen sind wir immer gut miteinander ausgekommen. Erinnerst du dich noch an unsere langen Echtzeitstrategie-Partien oder die Shooter und Adventures, die wir im zurückliegenden Jahrzehnt zusammen gespielt haben? Oder an die Hack and Slays – vor allem die Diablo-Serie –, in denen du mit Abstand am meisten gefordert warst? Schöne Zeiten waren das!

Es heißt ja, dass es nicht immer funktioniert, wenn sowohl Arbeit als auch Freizeit miteinander verbracht werden. Bei uns hatte ich nicht das Gefühl, dass es zu Problemen führte. Eher im Gegenteil: Wir fanden noch mehr zusammen, sodass ich irgendwann ganz intuitiv wusste, wie du in welcher Situation reagierst. Andererseits hast du dich auch nie „beklagt“ oder dich gar geweigert – das habe ich als gutes Zeichen wahrgenommen.

Aber ich muss auch ehrlich mir selbst gegenüber sein: Es gab Momente, in denen ich dich nicht gut behandelt habe, weil manches, das ich mir vorgenommen hatte, nicht funktionierte. Dass es nur äußerst selten vorkam, ist dafür natürlich keine Entschuldigung.
 

Ende und Anfang

Mir ist erst jetzt bewusst, wie sehr ich dich hin und wieder gefordert habe. Aber ich behaupte, das hat sich auch deshalb so ergeben, weil ich immer auf dich zählen konnte: Ich wusste, du bist zur Stelle und erledigst deinen Job absolut zuverlässig.

Unser gemeinsamer Weg dürfte nicht nur sinnbildlich ungezählte Kilometer lang sein. Doch jeder Weg, jede gemeinsame Zeit findet irgendwann ein Ende. Nicht selten sind das fortgeschrittene Alter und die damit einhergehenden Folgen wie Beeinträchtigungen und dergleichen dafür verantwortlich. Das stelle ich nicht nur an mir selbst fest, sondern auch – so leid es mir tut – an dir.

Sei versichert, dass ich sehr gerne auch weiterhin mit dir zusammengearbeitet und gespielt hätte. Aber aufgrund der Umstände ist das leider nicht (mehr) möglich. Es hat mehrere Monate in Anspruch genommen und war ein ständiges Hin und Her, aber schließlich habe ich mich schweren Herzens doch dazu durchgerungen, mich nach all den gemeinsamen Jahren von dir zu trennen.

Dein Platz ist nicht unbesetzt geblieben. Bislang bin ich zwar noch nicht so recht mit deiner Nachfolgerin zufrieden, manches geht aber auch nicht von heute auf morgen. Auch kommt sie etwas moderner daher, was wahrscheinlich nicht verkehrt und den Entwicklungen der Zeit geschuldet ist, woran ich mich allerdings erst gewöhnen muss. Auch hat mir an dir deine ruhige Art gefallen, was sich ebenfalls geändert hat, darüber hinaus habe ich nun eine „kleine Zicke“ im Haus, was ich von dir überhaupt nicht kenne.

Machs gut, alte Freundin! Du hast es nach über einem Jahrzehnt und tausenden gemeinsam verbrachten Stunden mehr als verdient, dass ich zum Abschied ein paar Worte mehr über dich verliere! Und ich bin mir sicher, dass es da draußen zahllose andere Begleiter gibt, denen gegenüber wir uns hin und wieder erkenntlich zeigen sollten.
 
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