1990 erschien mit Wings eine sehr beliebte Flugsimulation für Amiga, die auch heute noch als Klassiker gilt. Fast ein Vierteljahrhundert später erschien nun ein HD-Remake unter dem Titel Wings - Remastered Edition. Kann das Remake an die Qualität des Originals anknüpfen?
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Cinemaware ist ein Entwicklerstudio, dass vor allem Spielern bekannt sein dürfte, die ihr Hobby schon länger als zwei Jahrzehnte betreiben. Vor allem Ende der 80er und Anfang der 90er überzeugte das Entwicklerstudio mit zu damaligen Verhältnissen cineastischen Spielen auf Heimcomputern. Lange war es still um die Spieleschmiede gewesen, doch innerhalb der letzten zwei Jahre gab es immer wieder Lebenszeichen. Neben diversen Mobile-Umsetzungen der Amiga-Klassiker erschien nun auch ein Remake eines alten Spiels:
Wings - Remastered Edition.
Flieger, grüß mir die Sonne!
Wings - Remastered Edition ist ein Flugspiel, das als Setting den ersten Weltkrieg verwendet. Der Spieler kämpft auf Seiten der Entente gegen den Dreibund. Die Geschichte ist zwischen 1916 und 1918 angesiedelt, also in den letzten zwei Kriegsjahren. Wer allerdings eine tiefe, historische Geschichte erwartet, wird bitter enttäuscht: Es gibt zwar vor jeder Mission eine kurze Einleitung, eine zusammenhängende Geschichte ist allerdings kaum existent. Der Hauptfokus von Wings - Remastered Edition liegt eindeutig auf dem Gameplay.
Wie im Orginal gibt es drei Typen von Missionen. Zum einen wären da die Dogfights, in der der Spieler aus Flugzeug aus einer Perspektive hinter dem Kopf des Piloten steuert. Das ist vergleichbar mit einer Egoperspektive, nur das eben in der Mitte des Bildes ein, zugegeben nett animierter, Kopf zu sehen ist. Durch Flügel und Kopf wird das Sichtfeld allerdings etwas zu sehr eingeschränkt, was auch bei
Wings für Amiga schon ein Problem darstellte. An dieser Stelle wäre eine Option, die Flügel und den Pilotenkopf auszublenden, schön gewesen, wie es sie auch in der Umsetzung für Gameboy-Advance gibt.
Sperrige, aber historisch akkurate Flugzeuge
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Wird das Flugzeug getroffen, bedeutet das in den meisten Fällen den baldigen Absturz. |
Die Steuerung der Flugzeuge in den Dogfights ist gewöhnungsbedürftig. Statt direkt nach links oder rechts zu lenken, muss der Spieler der Flugzeug in eine vertikale Lage bringen und anschließend nach oben oder unten steuern. Nach einer Eingewöhnungszeit geht dies allerdings recht gut von der Hand. Auch sonst ist die Steuerung der Flugzeuge recht historisch akkurat umgesetzt, so fliegen sich die Flugzeuge etwas sperrig, Loopings oder riskante Manöver sind nur schwer und langsam ausführbar.
Dasselbe gilt auch für die gegnerischen Piloten. Die KI-Flieger bewegen sich vergleichsweise langsam durch die Luft. Hier gelten die gleichen Voraussetzungen für alle, der Spieler wird durch die sperrige Bewegung seines Flugzeugs nicht beeinträchtigt. So schlimm wäre dies aber nicht unbedingt, denn die Dogfights sind generell etwas zu leicht geraten. Selbst auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad segnen gegnerische Piloten sehr gerne sehr schnell das Zeitliche. Sie scheinen das eigene Flugzeug nur selten zu treffen. Wenn sie allerdings treffen, ist die Mission für den Spieler meistens schon vorbei.
Danke für deinen Check. Hatte mal kurz reingeschaut, ist meiner Meinung nach schön kurzweilig.
Für Backer gab es heute eine Mail das ein Update verfügbar ist, zudem wurde gestern der Link für die Android-Version verschickt.
Danke für den Check. Klingt ganz gut. Kann aber warten, bis das evtl. mal in einem Sale zu haben ist.
Sieht mit Nostalgiebrille ganz nett aus. Eine Simulation war Wings allerdings nie.
Aber was Fliegen angeht, da habe ich kürzlich War Thunder entdeckt. Das ist doch schon eine ganz andere Kategorie und noch dazu quasi kostenlos.
Aja, ok.
Habe ich früher auf dem Amiga ab und zu gerne gespielt. Ob ich das heute trotz "Remastered Edition" noch wollte?
Nä, eher nicht.
Und mit Simulation hatte das damals schon nicht das geringste zu tun. Da gab es ganz andere Spiele, z.B. von MicroProse.
Danke für den Check, ich spiele das Spiel derzeit sehr gerne,ist es doch zum einen eine Erinnerung an die gute alte Zeit - ohne die damaligen Wartezeiten. Zum Anderen macht mir das Spielprinzip immer noch Spaß. Nur die Strafingmissionen, da versage ich regelmäßig.
Ich habe mir das Spiel gestern abend geholt und obwohl ich vom Original keine Ahnung hatte, macht das Spiel Laune. Mal echt was für Zwischendurch. Ich kann mich eigentlich dem Fazit nur anschließen, sehr kurzweilig, obwohl sich im Prinzip alles mal ständig wiederholt. Allerdings reißt das gerade für mich die kleine Hintergrundgeschichte wieder raus. Ich bin doch immer wieder gespannt was in dem Journal steht.
Mal eine Frage an die Veteranen. Man kann ja am Anfang des Spiels Punkte fürs Schießen und Fliegen verteilen. Verbessert sich mein Pilot dann im Laufe der Kampagne automatisch? Und wie siehts aus, wenn der Pilot dann stirbt, werden die Werte des Vorgängers übernommen oder startet man wieder bei null?
Aber zu guter letzt wollte ich noch Zille, Claus und Sciron danken, die durch ihre Beschreibung des Spiels in einer News mein Interesse am Spiel überhaupt erst geweckt haben, es wäre ansonsten an mir vorbeigerauscht.
Wenn ein Pilot des Spielers stirbt, muss du vom letzten Speicherpunkt neu laden.
Ich hab mich wohl etwas unglücklich ausgedrückt: Ich rede von den Charakterwerten. Beispiel : Ich hab einen Piloten X der super Schießen kann aber dann trotzdem abgeschossen wird. Dann kann ich ja mit Pilot y weiterspielen. Kann der dann auch super Schießen oder hat der wieder andere Werte?
Jeder Pilot hat andere Werte.
Die Werte verändern sich im Laufe des Spiels dadurch, dass man beispielsweise die optionalen Ziele trifft bzw. erfüllt.
Man selber kann aber keine Punkte neu verteilen, dies erfolgt anhand der Missionsbewertung / - erfüllung automatisch.
Ein neuer Pilot ist ein neuer Pilot. Prägnanter kann man es nicht zusammenfassen, denke ich.
Gerne :-)
Anmerkung zum Test:
Grundsätzlich:
Streiche Dreibund, stetze Mittelmächte.
Streiche "einer Perspektive hinter dem Kopf des Piloten", setze 3rd Person, oder gar kein Hinweis (man kann schließlich auch via Funktionstaste aus der Cockpit-Perspektive spielen).
Streiche "Unterstützermission", setzte Tiefflieger-Mission
Ansonsten:
Die Information, dass es keine tiefe historische Geschichte gibt, ist leider völlig falsch. Genau das war und ist die Hauptstärke von Wings. Erzählt wird die Geschichte der 56sten Squadron. Der Hinweis "wird bitter enttäuscht" ist daher leider selber bitter entäuschend.
Die Ziele (ALLE ZIELE) werden vor der Mission immer benannt. Wer diese nicht erfüllt oder abgeschossen wird, erfüllt die Mission nicht. Das Prinzip ist also ganz einfach, wenn man sich darauf einlässt.
Die Bombardierungs-Mission bietet eine Top-down Perspektive, bei der man mitnichten "über Gebäude fliegt", vielmehr fliegt man über eine Landschaft und muss mal Gebäude, mal Brücken, mal Uboot etc. bombardieren.
Im Test wird leider nicht der verwendete Schwierigkeitsgrad erwähnt.
Wer eine dem Amiga-Original entsprechende Herausforderung haben will, muss den höchsten Schwierigkeitsgrad verwenden. Der ist knackig, aber nicht schwerer als das Amiga-Orignal. Alle anderen Einstellungen sind in der ungepatchten Version einfacher als das Original.
Es gibt bereits den ersten Patch, der diverse Verbesserungen bringt:
- Verbesserte Joystick-Unterstützung
- Verbesserung der Spielbalance (Schwierigkeitsgrad)
- diverese kleinere Bug-Fixes
Oder kurz: danke für den Test, auch wenn ich ihn für leider nicht besonders gelungen erachte.
:)
Gibt es in der Third-Person-Perspektive kein Seitenruder? Oo
Nein, wird aber auch nicht gebraucht und war im Amiga-Original auch nicht dabei. Du willst nach recht - drück den Joystick nach rechts und zieh ihn dann nach hinten. Ein fehlendes Seitenruder stört bei Wing Commander oder Privateer auch niemanden, solange das Spiel Spaß macht.
:)
Naja, oben steht halt "Auch sonst ist die Steuerung der Flugzeuge recht historisch akkurat umgesetzt[...]", was damit schon mal nicht stimmt. Zu Wing Commander und Privateer sei erwähnt, dass man dort quasi automatisch mit dem "Seitenruder" steuert, weil die Jäger dort eben nicht kippen! ;)
Das an dem Test einiges nicht so ganz stimmt, hatte ich auch selber schon bekrittelt.
:)
Im Original musste man sich ebenfalls erst auf die Seite drehen um Kurven fliegen zu können. Somit ein "feature" ;)
Schöner Artikel, danke! Ich hatte bei der Demo auch noch Angst vor dem Schwierigkeitsgrad, da man da doch sehr schnell abgeschossen wurde... aber jetzt ist es wirklich schon fast zu leicht.
Dennoch trifft es den Charme des Originals sehr gut. Das Computerspiele sich in der Zwischenzeit weiterentwickelt haben kann man einem Remake ja kaum ankreiden.
Guter Test allerdings ist es voll daneben die miese Technik auf die eigentlich sehr gute UNITY Engine zu schieben. UNITY kann richtig überzeugen und es gibt viele Beispiele dafür.
Guter Test. Hab ich intesiv aufn Amiga gezockt. Ist in Richtung iOS sowas geplant? Ist die Steuerung mit einem USB Joystick möglich?
Laut Amiga News arbeitet "gelegentlich" noch ein Entwickler - der keine Vergütung für seine Arbeit erhalten hat - an Demoversionen von Wings Remastered für AmigaOS 4, MorphOS und AROS (siehe: https://www.amiga-news.de/de/news/AN-2020-02-00019-DE.html ).