User-Kommentar

Weshalb Gamer kaputte Spiele akzeptieren User-Artikel

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Unfertig auf dem Markt, entbehrte das Remake des alten DSA - Schicksalsklinge mit dem Zusatz HD jeder Grundlage. Neben unfertigen Features und unansehlicher Ästhetik war das Spiel zum Release kaum spielbar. Erst Monate und viele Patches später ist das Spiel wesentlich ansehlicher und spielbar geworden.

Ein sehr bekanntes Beispiel war im März 2013 die Städtesimulation Simcity (GG-Test: 7.5) von Electronic Arts. Schon nach kurzer Zeit offenbarte sich den Spielern ein seltsames Verhalten der „Simulation“.  So rannten die Sims nach ihrem Arbeitstag jede leerstehende Wohnung nach dem Motto „Wer zuerst kommt malt zuerst“ ein. Sollte nicht jeder Sim sein eigenes Heim und eigenen Job besitzen? Feuerwehr- und Krankenhausfahrzeuge blieben artig im Stau stecken – von kruden Wegfindungen ganz zu schweigen.  Nur sehr zögerlich gaben die Entwickler ihre Fehler zu – der Publisher übte sich in professioneller Schadensbegrenzung, beispielsweise dass eben jene Erwartungshaltung durch einen Kommunikationsfehler rühte.

Schuld war zuerst der Spieler. Ich fühlte mich sehr stark an das Krisenmanagement von Siemens Anfang 2012 erinnert, als den Kunden in China fehlerhafter Umgang mit ihren gekauften Kühlschränken vorgeworfen wurde. Das Ergebnis war eine unglaubliche Wut auf Siemens, und etliche in der Produktion fehlerhaft verarbeite Kühlschränke wurden vor der Siemens-Zentrale in Peking mit Vorschlagshämmern zetrümmert. Sehr rabiat – einige würden den Kopf schütteln, doch die Wirkung wurde nicht verfehlt. Siemens lenkte ein – zu groß war das Risko, die Kunden in China ganz zu verlieren. Mürrisch gab Roland Gerke, Geschäftsführer der Bosch und Siemens Hausgeräte dem chinesischen Kunden bekannt: 
Wenn Sie einen Kühlschrank besitzen, dessen Tür nicht einwandfrei schließt, dann beträgt die Fehlerrate bei diesem Produkt aus Ihrer Perspektive 100 Prozent.
Na also, geht doch! Leider ist es kulturell bedingt, dass sich der deutsche Konsument in seiner Beschwerdekultur erst über den Rasen bequemen muss. Aufsehen erregen sieht anders aus. Wir Gamer sind da besonders ambivalent: wir kreischen, stampfen, jammern, sprechen von Verrat, Betrug, Gaunerei und werden zum apokalyptischen Wutgamer auf allen Plattformen und Foren – aber nichts passiert. Bellende Hunde beißen nicht. Wer solche Plattformen und Foren nicht aufsucht, bekommt davon erst gar nichts mit. Daher brauchten sich auch andere angeblich „fertige“ Spiele 2013 nicht hinter Simcity zu verstecken: GTA 5 Online, Battlefield 4, Das schwarze Auge: Schicksalsklinge HD oder X - Rebirth und viele mehr: sie alle schafften es in den Olymp des Ragestorms bei den Spielern.

Wieso machen wir Spieler das mit? Aufregen um des Aufregens willen und um dafür etwa 50 EUR auf den Tisch zu legen? Das kann ich mir nicht vorstellen. Doch der Sache auf den Grund zu gehen, ist nicht einfach und viele Ursachen können dahinter stecken, wieso wir Spieler dennoch als unverzichtbares Zahnrad dieser Tretmühle unseren festen Platz haben. Nun gibt es den hochgerühmten Hype um Spiele, getrieben wie die Sau durch das Dorf von Entwicklern, Marketing, Medien und auch den Spielern. Über Monate wird der Mund wässrig gemacht – da fällt es sehr schwer ohne fundamentales Vorwissen zu einem Produkt nicht Nein zu sagen – auch wenn man bereits gebrandmarkt wurde. Dafür ist das Marketing viel zu raffiniert und schafft es, den Konsumenten bewusst auszutricksen. Illegal ist das nicht und durchaus in Ordnung, denn die Gerichte urteilen nicht über die Mündigkeit des Konsumenten. Da es in diesem Bereich zuviel Spekulationsspielraum gibt, wende ich mich einem meiner geliebten Gebiete zu: Standards und Prozesse.

Standards definieren und Qualität regeln

Viele Arbeitsbereiche, Dienstleistungen und Industrien unterliegen je nach ihrer Bedeutung, ihren Fähigketen und ihrem Alter sehr starken Auflagen, Standards und Prozessschritten. Jahrelang wurde an Standards und Prozessen gefeilt – ganze Systeme widmen sich alleine nur diesen Bereichen. Qualitätsmanagement und Methoden fanden ihren Ursprung in der Autoindustrie vor über 60 Jahren. Ein Auto heutzutage herzustellen besteht aus einer schier unendlichen Vielzahl definierter Prozessschritte, die nur sehr geringe Toleranzen gestatten. Bei einigen sind per Gesetzgeber sogar keine Toleranzen gestattet, beispielsweise bei der Installation, Stärke, Farbe und Reichweite von Autoscheinwerfern. Von Bremsen und anderen essentiellen Bereichen kaum zu schweigen. Standards und Prozesse gibt es überall – auch der Anästhesist im Krankenhaus arbeitet, wenn er den Patienten vor einer Operation in den Tiefschlaf versetzt, nach gesetzlichen Grundlagen. Es wäre undenkbar, wenn es keine Prozesse und Standards bei kritischen Arbeits- und Dienstleistungen wie Lichtmontage oder Anästhesie gäbe – niemand würde freiwillig ein Auto kaufen oder eine Operation an sich durchführen lassen. Die relativ junge Spielindustrie, über die Jahre aus kleinen Garagenproduktionen zu großen, marktdominierenden Konzernen gewachsen, haben standardisierte Prozesse (noch) nicht entwickelt.

Ebenso hat kein Gesetzgeber
Von Entwicklungs- und Qualitätsstandards ist die Spieleindustrie Lichtjahre entfernt.
 jemals verpflichtende Standards definiert. Letzteres dürfte auch nicht zu erwarten sein, da ein Spiel der landläufigen Meinung (und Verhaltens) einiger Gamer nicht als lebensnotwendig erachtet wird. So verrückt es sich anhören mag – ich persönlich würde mich sehr freuen, wenn  Spieleschmiede / Publisher XYZ von einem unabhängigen Zertifizierungsinstitut regelmäßig überprüft werden. Diese werden jedoch noch lange einen Teufel tun und bis dahin dürften die Pressesprecher oder verhohlenen Entwickler Schadensbegrenzung bei einem unspielbaren Computerspiel betreiben; und verfahren lernresistent die selbe Masche wie eh und je. Nichtsdestotrotz definiert die DIN ISO 8402 einen Programmfehler als die Nichterfüllung einer festgelegten Forderung. Wer nicht Software für Gamer erstellt, sondern für Flugzeuge, Atomkraftwerke oder Krankenhäuser kann sich Schlampereien nicht gestatten. Diese unterliegen sehr scharfen Auflagen und Bedingungen. So scharf sollte es bei Computerspielen nun nicht sein – doch ohne ein gewisses Maß wirksamer Auflagen geht es auch nicht. Wer eines der oben genannten Spiele sein Eigen nennt, kann spätestens dadurch ein Liedchen singen.
 
Vorläufig ist von dieser Seite betrachtet kaum Änderung zu erwarten, also bleibt die Frage weiter schmerzhaft offen, wieso wir mündigen Spieler uns das gefallen lassen, dafür bezahlen und keinen Druck ausüben? Was musste ich schmunzeln über die Einträge erster Early-Access-Spiele bei Steam, dass die Spiele nicht so funktionierten wie sie sollten. Vieles wird gerne übersehen und überlesen weil es bequemer ist. Valve wird mit seiner marktführenden Plattform vieles vorgeworfen wie es in der Natur ist, große Konzerne direkt zu befeuern. Doch mit Early-Access haben sie ein Instrument erschaffen, das an die Ehrlichkeit der Spieleentwickler und die Willigkeit der Spielerschaft appelliert. Dort kann ich als interessierter Gamer mit Kaufwilligkeit ein unfertiges Spiel kaufen und testen – wohlgemerkt, dass ich mir darüber auch bewusst bin. Oder ich lasse es sein und erwarte die volle Spielerfahrung und den vollen Spielspaß wenn das Produkt fertig ist. Generelle Faustformel: Bei Vollpreisprodukten die (angeblich fertig) auf dem Markt erscheinen, muss ich mich zusammenreißen und dem Einfluss von Marketing und Hype widerstehen.
 
Horschtele 16 Übertalent - 5693 - 31. Dezember 2013 - 20:27 #

Ich denke schon, dass es Qualitätsstandarts in der Spieleindustrie gibt. Allerdings kommen die nicht von Gesetzgebern oder Publishern, sondern von den Plattformbetreibern. Microsoft, Sony, Apple, teilweise auch Google, haben individuell Auflagen für Softwareentwickler festgelegt, um auf den jeweiligen Konsolen/Smartphones etc. ein Minimum an Qualität sicherstellen zu können.

Darüber hinaus schätze ich, dass große Publisher wie EA und Activision Blizzard fest eingestellte Fertigungsprozesse für die eigene Softwareentwicklung erarbeitet haben. Dabei sind Standarts, Messgrößen, Qualitätssicherungsmaßnahmen, etc. immer mit enthalten. Anders wäre es gar nicht möglich, jährlich ein NFS/Fifa/Battlefield/CoD usw. herauszubringen. Über dieses Thema würde ich mir einen Report von GG wünschen (siehe Weihnachtsaktion dieses Jahr).

Wenn dann ein Spiel wie Battlefield 4 unbrauchbar auf den Markt kommt, dann weil EAs Marktforschung festgestellt hat, dass auch bei einem Fertigstellungsgrad von nur 75% die Kunden ausreichend zufrieden sind, das Spiel zu kaufen. Die Qualität der Software ist klar messbar, das Verhalten der Käuferschaft ebenso. Was am Ende passiert ist nur marktwirtschaftlich orientiertes Verhalten von EA.

Vampiro Freier Redakteur - - 121613 - 2. Januar 2014 - 12:32 #

"Was am Ende passiert ist nur marktwirtschaftlich orientiertes Verhalten von EA."

So schaut's aus. Das kann kein Shitstorm ändern, nur ein geändertes Käuferverhalten.

guapo 18 Doppel-Voter - 11864 - 31. Dezember 2013 - 20:27 #

Um mit Busch zu antworten:

Drum prüfe, wer sich ewig bindet,
Ob sich nicht was Bess'res findet.

Früher gabs doch auch völlig verbuggten Mist und der Weg zum Patch war schwieriger.

Anti Matter (unregistriert) 1. Januar 2014 - 2:44 #

Erm... Nein! Ganz einfach aus dem Grund, da es sich keine Firma leisten konnte, solch verbuggten Mist zu verkaufen. Heute mit dem Internet ist das kein Problem. Die Kosten sind minimal, und man kann auch mal locker GB-schwere Patches zum Release nachschieben.

Hyperbolic 21 AAA-Gamer - P - 25234 - 1. Januar 2014 - 10:41 #

Ohhh doch, schon in den frühen 80er Jahren zu Modul Zeiten kamen die Spiele teilweise verbuggt auf den Markt.
Dann wurden heimlich im Produktionsprozess neue Versionen eingeführt.
Zu Amiga Zeiten konnte man sich dann schon über Online Services der Hersteller Patches runterladen.
Kann mich noch daran erinnern wie verbuggt History Line 14-18 von Blue Byte am Anfang war.

Kinukawa 21 AAA-Gamer - P - 25740 - 1. Januar 2014 - 12:14 #

Schon damals war die Devise: Kaufe nicht zum Releasetag. :)

Mazrim_Taim 16 Übertalent - 4088 - 1. Januar 2014 - 12:33 #

Jedenfals kann ich mich erinnern das man beim Hersteller angerufen hat und die haben dann einem kostenlos! ne Diskette geschickt.
~1992 war INet noch nicht so verbreitet wie heute (wenn man überhaupt schon von INet reden konnte).
Mal eben runterladen war da nicht.

Denoch waren die Spiele zur C64 / Amiga / Anfang der PC-Spiele (hier bis ca. 99 gemeint) Zeit deutlich weniger verbuggt als "heutzutage".
Auch wenn der Artikel sehr gut ist habe ich das Gefühl das all zwei bis drei Jahre irgendwo so ein Artikel auftacht.

Ich habe eigendlich schon vor Jahren angefangen Spiele nur noch als Goty zu kaufen. Ursprünglich wegen den Bugs & "Add Ons" (kennt die noch jemand?) heutzutage wegen eben wegen Bugs, DLCs und €.
Denoch kommt es vor das ich leichtsinnig werde und mir ein Spiel vorbestelle (X) aber richtig lustig wird es wenn meine Lieblings"test"seite meint... ach nöööö die sind immer so lieb zu uns...wir vergeben mal keine Wertung.

Mein Vorsatz für 2014 (und weitere Jahre)
* ersteinmal die Spiele zocken die man schon hat; Liste ist verdammt lang
* Wenn man ein Spiel kaufen will => warten bis als Goty und dann für max. 7,50€
* Überlegen wie viele (Zeitschrieften)Abos man braucht.

Hyperbolic 21 AAA-Gamer - P - 25234 - 1. Januar 2014 - 12:48 #

Internet gabs damals noch gar nicht für Normalsterbliche.
Aber die Hersteller hatten BBS die man direkt anwählen konnte.

guapo 18 Doppel-Voter - 11864 - 1. Januar 2014 - 13:33 #

Naja, 2400-Modems waren schon populär und public BBS boten FTP/UUCP/gateways an.

D43 (unregistriert) 13. November 2014 - 10:40 #

Seh ich ganz genau so, warum für 50€+ "beta testen" und dann alle DLCs nachkaufen wenns das Spiel auch ein Jahr später mit weniger Fehlern und allen DLCs für 10 Steine gibt...

Herbie (unregistriert) 1. Januar 2014 - 16:18 #

Kannst Du Beispiele nennen, welche Module in den frühen 80ern verbuggt herauskamen? Ich war zu der Zeit spieletechnisch schon sehr aktiv, aber mir fällt in dieser Hinsicht gerade nichts ein.

Hyperbolic 21 AAA-Gamer - P - 25234 - 1. Januar 2014 - 20:22 #

zum Beispiel diese:
http://www.intellivisionlives.com/bluesky/games/credits/voice.html

Dennis Ziesecke 21 AAA-Gamer - 30866 - 1. Januar 2014 - 13:52 #

Schon mal "Outpost" gespielt? So ein den 1990ern?

ChuckBROOZeG 20 Gold-Gamer - 21189 - 2. Januar 2014 - 9:11 #

Oder das letzte gute Elder Scrolls ^^ also Daggerfall ...

Kirkegard 20 Gold-Gamer - 21152 - 2. Januar 2014 - 15:15 #

Auf die Patch Diskette warte ich heute noch ^^

ChuckBROOZeG 20 Gold-Gamer - 21189 - 2. Januar 2014 - 15:36 #

Hey den Patch gabs bestimmt auch auf ner Zeitschriften Floppy ^^

Kirkegard 20 Gold-Gamer - 21152 - 2. Januar 2014 - 15:31 #

Auf die Patch und versprochener Inhalt Diskette warte ich heute noch ^^

sigmatix 13 Koop-Gamer - 1400 - 3. Januar 2014 - 10:26 #

Gibts dazu noch keine Open Source Variante?^^

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105030 - 31. Dezember 2013 - 21:17 #

Es gibt doch ein probates Mittel um dem ganzen zu entgehen, du hast es selbst angesprochen. Einfach dann kaufen wenn der letzte Patch draussen ist ;)
Was zwar manchem schwerfallen dürfte, aber vielen wie mir, die sowieso noch gefühlte 500 Spiele auf Halde haben eher nicht.
In der Regel kauft doch ausser bei absoluten Ausnahmegames die Masse eh nicht zum Vollpreis, sondern wartet Steam Sales etc. ab.

eksirf 18 Doppel-Voter - 11744 - 4. Januar 2014 - 17:01 #

Auf den letzten Patch warten? Das ist mal Blödsinn. Diablo II hätte ich also am 27.10.2011 kaufen sollen. Ich hätte also über 11 Jahre (10 Jahre wenn man LoD betrachtet) warten sollen?! Und ganz sicher wäre ich immer noch nicht, ob nicht doch noch etwas nachkommt.

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105030 - 4. Januar 2014 - 17:46 #

Kein Blösinn. Du vergisst das Patchsupport wie bei Blizzard die absolute Ausnahme ist.

Larnak 22 Motivator - 37541 - 4. Januar 2014 - 19:42 #

Es darf in Ausnahmen auch mal der vorvorvorletzte sein :p

Aber nur ausnahmsweise mal zwischendurch!

ChuckBROOZeG 20 Gold-Gamer - 21189 - 4. Januar 2014 - 21:18 #

In dem Falle waren aber die letzten Patches eigentlich Contentupdates.
Ja sowas gabs damals ^^.

eQuinOx (unregistriert) 31. Dezember 2013 - 21:55 #

Es gibt genau einen Grund, warum Spieler kaputte Spiele in Kauf nehmen (akzeptieren ist das falsche Wort, denn niemand akzeptiert das Kaputtsein, aber es wird als mögliches Übel hingenommen).

Und dieser Grund lautet: Angst!

Die Angst etwas zu verpassen! Aus dem gleichen Grund checken Menschen alle 15 Minuten ihre Smartphones, denn es könnte ja jemand was auf Facebook oder Whatsapp gepostet haben. Aus diesem Grund wächst der Steambacklog bei Menschen auf 10.000 Stunden ungespielte Games und mehr. Denn nichts wäre schlimmer als dieser zermürbende, nagende Gedanke im Hinterkopf... DU HAST WAS VERPASST! Und nun stelle man sich vor, da kommt das neue Supergame auf den Markt und ICH bin der einzige auf der Welt, der es am ersten Tag noch NICHT durchgespielt hat!! oO Nein, so viel Verpassen darf nicht sein!

Aber die Spielerschaft wird älter. Und vielleicht weiser. Und gelassener. Irgendwann setzt sich die Erkenntnis durch, dass man nichts verpasst, wenn man ein Spiel erst 2 Jahre nach Veröffentlichung spielt - im Gegenteil, dass es dann dank Patches meist erst richtig Spaß macht. Und dass man nichts verpasst, wenn man einen AAA-Blockbuster auch mal gar nicht gespielt hat. Genau wie sich die Erkenntnis durchsetzen wird, dass die Welt sich auch weiterdreht, wenn man nur 1x pro Woche in Facebook reinschaut. Und wie schön das Leben eigentlich sein kann, mit ein paar weniger fremdbestimmten Zwängen ;)

So, muss los, sonst verpasse ich noch Silvester!

Maestro84 19 Megatalent - - 18456 - 1. Januar 2014 - 12:17 #

Daran wird es wohl leider auch liegen. Ich hoffe aber mal, dass irgendwann mehr Nutzer sind wie ich und sich nicht von Hypewellen überrollen lassen. Man ist immer wieder erstaunt, wie schnell auch bei einem Nichtkauf bei Release das "Ich muss es unbedingt haben!"-Gefühl weg ist. Mag natürlich bei Teenies auf dem Schulhof anders sein.

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105030 - 1. Januar 2014 - 14:23 #

Klar die haben ja auch andere Prioritäten, siehe Markenklamotten, Smartphonewahn. Wenn du da nicht mithälst bist du doch sofort der Vollnoob. ;)

eQuinOx (unregistriert) 1. Januar 2014 - 16:37 #

Stimmt! Ich war ja früher auch so, dass ich alles immer gleich haben musste. Im Zuge der frühen Kontroverse um Steam, Origins, UPlays (die am Anfang ja noch sehr umstritten waren) habe ich dann auch mal komplett auf den Kauf von Titeln verzichtet, die davor ein "must have" gewesen wären. Und zu meiner eigenen Überraschung: Es fehlte nichts!

Nach wenigen Tagen hat man vergessen, dass es den superduper AAA-Titel überhaupt gibt (der Hype ist nach Release dann ja auch in den Medien meist nach wenigen Tagen vorbei). Nach 1-2 Jahren stolpert man dann wieder über das Spiel in irgendnem Sale. Und wenn ich DANN immernoch genug Lust und auch grad die Zeit habe, das Ding zu spielen, kaufe ich es für kleines Geld und genieße ein bugfreies Spielerlebnis. :)

Kinukawa 21 AAA-Gamer - P - 25740 - 1. Januar 2014 - 19:54 #

So ging es mir Dragon Age 1. Vor vielen Jahren zum Hype "nein" gesagt und jetzt habe ich es beim Steamsale mitgenommen. Es hat mich immer interessiert, aber bisher hatte ich immer genug Zeug zum Zocken.

Jens Janik 12 Trollwächter - 1154 - 2. Januar 2014 - 21:08 #

Guter Kommentar!

Ketzerfreund 16 Übertalent - 5978 - 3. Januar 2014 - 1:03 #

Da fällt mir ein, ich habe immer noch kein Skyrim gespielt. *zitter*

ChuckBROOZeG 20 Gold-Gamer - 21189 - 3. Januar 2014 - 1:18 #

Mach dir nix draus ich hab seit Daggerfall kein Elder Scrolls mehr angefasst. Alles nur Blenderwerke :-D. Kein Verlust ^^.

Penguin No. 42 (unregistriert) 4. Januar 2014 - 11:44 #

Da bist du nicht alleine, und irgendwie habe ich daran auch kein Interesse mehr. Lieber noch mal eine Runde Morrowind :D

Neon 11 Forenversteher - 755 - 31. Dezember 2013 - 23:07 #

Die genannten Spiele sind gute Beispiele, weil sie tatsächlich so kaputt sind oder waren, dass man sie nicht spielen möchte. In vielen Fällen finde ich aber übertrieben, welcher Aufstand wegen kleinerer Fehlerchen (z.B. Glitches, Clippingfehler, seltene Crashes oder Probleme während der erste 2-3 Tage nach dem Launch) gemacht wird.

Software für die Raumfahrt oder Atomkraftwerke ist mit einem Spiel kaum zu vergleichen. Hier wird mWn jede einzelne Funktion mathematisch gegen ihre Spezifikation geprüft. Das ist sehr viel Aufwand für sehr wenig Programmcode. Größere Software (z.B. Betriebssysteme, Browser, Office-Software, und eben auch Spiele) sind im Regelfall voller Fehler, die dem einzelnen Nutzer meistens kaum auffallen.

So viel anders ist das bei Häusern oder Autos im übrigen auch nicht. Auch bei Autos merzen die Hersteller jedes Modelljahr schwächen der Konstruktion aus, und nur sicherheitsrelevante Änderungen werden durch kostenfreie Rückrufaktionen erledigt. Wenn aber der z.B. Türgriff leichter bricht als gewünscht oder der Auspuff aufgrund eines Konstruktionsfehlers schnell verrostet, kann man nur hoffen, dass einem das noch in der Garantiezeit passiert, sonst darf man dafür sogar zahlen. Auch Häuser werden selten 100% perfekt gebaut, nicht selten finden sich später Schwächen am Haus, die nachträglich ausgebessert werden müssen.

Zudem erscheinen mir Bugs nicht zuletzt auch als Ergebnis von ambitionierten Entwicklern. Große Open-World-Spiele und Erstlingswerke von kleinen Entwicklern sind besonders betroffen. Manche davon entwickeln sich später dann zu hochgeschätzten Klassikern: The Witcher, Vampire: The Masquerade, Fallout: New Vegas

Das Spiele trotz Bugs und Glitches Spaß machen können beweisen nicht zuletzt auch Mods wie DayZ, die in der Regel nicht gerade für Ihre Bugfreiheit bekannt sind.

Insgesamt bleibe ich bei Bugs eher gelassen. Wenn ein Spiel wirklich zur Unspielbarkeit verbuggt ist, erfährt man das schnell aus der Spielepresse oder aus der Community. Ansonsten versuche ich kleinere Bugs und Glitches zu ignorieren, das gelingt mir auch eigentlich ganz gut.

RoT 21 AAA-Gamer - P - 26097 - 1. Januar 2014 - 3:06 #

guter kommentar!

1000dinge 17 Shapeshifter - P - 8816 - 2. Januar 2014 - 12:47 #

Das unterschreibe ich 100%

Grundsätzlich bin ich dazu übergegangen nicht mehr blind vorzubestellen, frühestens nach ersten positiven Tests des fertigen Spiels wird gekauft. Das hat den Nebeneffekt, das ich gelegentlich sogar Geld spare, da das Spiel schon billiger zu haben ist.

vicbrother (unregistriert) 2. Januar 2014 - 13:14 #

Der Artikel ist in meinen Augen nur ein besserer Leserbrief, weil er nur eine Seite des Problems beleuchtet.

Es ist doch nicht so, dass jemand ein Spiel verbuggt ausliefern will. Das kostet schliesslich Reputation. Es sind die Spieler, die möglichst schnell das neue Spiel in den Händen halten wollen und aufschreien, wenn nicht die neuste Engine mit den spektakulärsten Effekten verwendet wird.

Warum also machen die Firmen keine besseren Spiele? Viele Firmen können es sich eben nicht wie Blizzard leisten Spiele irgendwann rauszubringen oder auch fertige Spiele nach einigen Tests vollständig einzustampfen. Der Termin- und Kostendruck ist für die Mehrheit zu groß. Dies merkt man auch bei Punkten wie der KI-Entwicklung, die oft nur aus Skripten besteht oder nur rudimentär entwickelt wurde.

Der Fakt, dass mathematische Tests von Software in vollem Umfang praktisch wie auch beweisbar unmöglich sind, fehlt dem Artikel leider.

Übrigens: Es hilft nicht jede Funktion zu testen. In den 90ern verlor die ESA eine Ariane-Rakete, weil man diese zwar stärker gebaut hatte, aber in der Software die stärkeren Triebwerke nicht erfasst hatte.

Ich denke der beste Weg die genannten Probleme zu lösen ist der Weg, die Spieler mehr einzubeziehen:

- EarlyAccess zur Fehlersuche
- KI-Editoren zur Weiterentwicklung der KI mit einer Vielzahl von Strategien

McSpain 21 AAA-Gamer - 29213 - 2. Januar 2014 - 13:34 #

Oder statt EarlyAccess einfach wie früher ein halbes Jahr Tester dransetzen. Also welche die dafür bezahlt werden und nicht welche die dafür bezahlen.

Roland 18 Doppel-Voter - 11619 - 3. Januar 2014 - 2:00 #

hey Vic,

leider hätte ich gerne mehr Seiten des Problems, die es durchaus gibt beleuchtet. Ich befürchte das es jedoch den Rahmen dann gesprengt hätte. Nichtsdestotrotz möchte ich den Artikel 'inoffiziell' mit meiner etwas subjektivieren Meinung unterstreichen - und zwar aus einer nun richtig radikalen Kundensicht: "Warum die Firmen keine besseren Spiele machen" ist wie beschrieben vielschichtig. Bei den einen ist es ein Geldproblem, die anderne haben ein Zeitproblem, andere Kreativitätsprobleme, Umsetzungsprobleme, Unter- oder Überforderung und und und... Jeder Fall ist oftmals eine bunte Mischung vieler Probleme. Aber ...

(Es ist nun wichtig, dass dieses Aber in Schriftgröße 70 dargestellt ist ;)

...als Kunde interessiert es mich nicht. Mich interessieren als Kunde weder die Probleme, dass Teams die Zeit ausläuft, weder ihre Geldprobleme, Frauen- oder Männerprobleme, ihre Über- und Unterforderungen, ihre Kompetenzen, ihre privaten Probleme, ihre beruflichen Probleme und und und... für mich als Endkunde ist nur eines interessant: Das Endprodukt.

Diesen hehren Anspruch haben wir sehr oft überall in der Gesellschaft - in 90% unausgesprochen. Mich interessiert es nicht, dass der Koch im Restaurant einen schlechten Tag hat, wenn ich mit meiner Freundin dort miserables Essen hatte. Mich interessiert nicht das Pardon des Autohändlers, wenn ich feststelle, dass es im Auto an der A-Säule strange rappelt. Mich interessiert auch nicht das Kopfweh meines Handwerkers, der mich sitzen lässt. Auch nicht die Wehwehchen von Mitarbeitern oder Angestellten, die sich am Telefon ellenlang rechtfertigend darüber auslassen. Die Liste lässt sich endlos fortsetzen. Versteh mich nicht falsch - mit Anstand lässt sich zumindest ein gewisser Grad an Mitgefühl kurz aufbringen (keiner von uns ist herzlos außer die die wirklich so agieren) aber in unserem Problem ist mir damit nicht weitergeholfen. Für ein mieses Essen im Restaurant habe ich die Zahlung schon verweigert - jedoch nach 1-2 Bissen und nicht der Mahlzeit. Da half auch kein schwitzender Koch, der mir angab das er zuwenig Personal habe. Das Personalproblem ist sowieso eine Sache: Als ich Heimleiter in der Altenpflege war, teilte ich dieses Schicksal der Personalknappheit mit der ganzen BRD. Das wussten auch die Angehörigen - sie zeigten Verständnis, aber nie Akzeptanz - es ging um ihre Verwandten. Und jeder hatte Recht.

Nun von der positiven Seite und Einstellung: Wenn ich den Kunden als oberstes Maß der Dinge nehme, an dem ich mich orientiere (aber nicht diktiere), dann bin ich in der Lage, dem Kunden großartiges zu bieten. Klassich bei Spieleentwicklern lässt es sich beobachten von denjenigen, die sagen das sie die Community als Absolut nehmen und andere, die sich überhaupt nicht reinreden lassen wollen.

Bei einem Computerspiel erwarte ich ein einwandfreies Produkt. Ich zeige Verständnis für alle Probleme hintendran, auch das eine Seite DIN A4-Code Codefehler hat - aber ich heiße es für falsch, es interessiert mich nicht. Man muss jetzt nicht mit mir eine Meinung sein. Jeder ist darin unterschiedlich. Wer jedoch einmal eine Dienstleistung in Anspruch nimmt, beispielsweise ein Restaurant oder ein Friseurbesuch ... oder einfach mal ein Game gekauft ... akzeptiert jemand bei mieser Qualität, wenn der Verantwortliche sagt: Zu wenig Personal oder meine Frau setzte mich vor die Tür? ;)

vicbrother (unregistriert) 3. Januar 2014 - 2:39 #

Ich kann deine Argumente nachvollziehen, aber für mich gehört in den Artikel auch die Rolle des Spielers als Antreiber und "Fordernder". Es ist nicht leicht ein Spiel zu schreiben, das Know-How für KI scheint ja für viele Firmen ein Buch mit sieben Siegeln zu sein, es existieren aber auch keine Möglichkeiten, Spiele oder Software allgemein verlässlich für alle Fälle zu prüfen.

Daher weise ich als Weg den EarlyAccess und die Möglichkeiten, per Editor Spiele auch in Bereich KI und Mechanik zu verändern. Das ist sozusagen das Wiki-Prinzip: Die Masse weiss und kann mehr, als der Einzelne oder eine einzelne Firma.

Roland 18 Doppel-Voter - 11619 - 3. Januar 2014 - 12:58 #

Damit bin ich vollkommen einverstanden - ein sehr guter Punkt von dir. Early Access und Co. ist für ist für mich aktive wie freiwillige Partizipation. Wenn ich mich richtig erinnere war einer der Fragen am Beispiel von X-Rebirth, wieso ein solches Instrument nicht genutzt wurde.

Sokar 24 Trolljäger - - 48131 - 31. Dezember 2013 - 23:39 #

Generell sollte man beachten, das kein Programm mit Programmcode der länger als eine DinA4-Seite in lesbarer Größe Fehlerfrei ist, ergo dürfte jedes Programm auf einem Rechner Fehler haben - die Frage ist nur ob und wie sie ausgelöst werden und wie schwerwiegend sie sind.
Das Spiele am Anfang alle Probleme haben ist deswegen normal. Crashes und Plot-Stopper sind ein No-Go, Clipping-Fehler dagegen harmlos. Bei klassischen Startschwierigkeiten wie dem Fehler 37 in Diablo 3 zählt wie schnell die Situation sich bessert. Bei D3 war es nur der erste Tag, ab dem zweiten Abend konnte ich Problemlos spielen. Bei SimCity hat es Monate gedauert, keine Glanzleistung. Am ersten Tag ist das mittlerweile keine Seltenheit mehr, hier muss man auch den Standpunkt der Entwickler verstehen: warum für den einen Tag übermäßige Kapazitäten aufbauen die später niemand mehr braucht? Hardware ist teuer und Kauf und Betrieb, wenn alles nach dem ersten Ansturm flutscht ist es kein Problem. Ich kenne auch niemanden er nach einem Versuch es nie wieder versucht und direkt auf die Barrikaden geht. Natürlich gibt es immer einzelne die sich direkt aufregen und damit anderen anstacheln.
Vieles wird auch von ober herunter diktiert. Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass ein Programmierer ohne schlechtes Gewissen sein Baby verbuggt auf den Markt wirft (ich habe eine Zeitlang in einem Betrieb für Industriesoftware gearbeitet wohl Programme auch mal mit bekannten Fehlern veröffentlicht wurde, von den Entwicklern wollte das keiner aber das Management hat auf den Termin bestanden). In den Vorständen der Publisher sitzen nur leider meistens so BWL-Affen die von Spielen keine Ahnung haben und nur die Umsätze sehen. Den Verkaufszahlen von Battlefield 4 dürfte der Release zwei Wochen vor CoD:Ghosts geholfen haben, ob es den DLCs hilft wage ich aber zu bezweifeln - außer die User sind wirklich so naiv und kaufen Inhaltserweiterungen für komplett verbuggte Spiele.
Ich habe mittlerweile aus zahlreichen Erfahrungen damit meine Schlüsse gezogen: ich kaufe nur noch sehr selten brandneue Spiele (mein Backlog wird auch kaum kleiner) und dann checke ich sie erstmal durch: wer ist der Entwickler? Was hat er für einen Ruf (wer bisher nur halbfertige Spiele rausbrachte sammelt schonmal negativ Punkte, komplett neue und unerfahrene Entwickler bekommen zumindest keinen Bonus)? Wann wurde das Spiel angekündigt (lange Zeiten zwischen Ankündigung und Release sind kritisch, da die Hypemaschine nicht ewig am laufen gehalten werden kann und das Teil einfach released wird bevor sich niemand mehr dafür interessiert)? Wer ist der Publisher? Aus den verfügbaren Info-Materialien der Hersteller lässt sich meistens nichts ablesen, da sie das Spiel im bestmöglichen Licht darstellen, also wird auf Vorschauberichte der gängigen Spielemagazine und -webseiten zurückgegriffen. Ich kaufe auch generell keine Early-Access-Spiele und ähnliches, ich habe schlicht nicht die Zeit für jemanden Betatester zu spielen und dafür auch noch zu bezahlen. So bin ich zuletzt von unspielbaren Katastrophen verschont geblieben, alle nagelneuen Spiele, die ich mir dieses Jahr gekauft haben waren sehr gut spielbar vom ersten Tag an. OK, es waren nur 5 auf dem PC aber da kommt eben von der Vorsicht.

Novachen 19 Megatalent - 14947 - 1. Januar 2014 - 1:51 #

Geschlossene Systeme haben es da etwas einfacher. Wie hier schon gesagt wurde, Sony, Microsoft, Nintendo und damals auch Sega hatten schon entsprechende Qualitätsstandards.

Tatsächlich ist das große Problem, dass es bei Videospielen mittlerweile tatsächlich die große Möglichkeit der Nachbesserung gibt. Internet sei dank.

Ich persönlich bin wirklich der Meinung, dass das Internet für die Spieleindustrie eher ein Fluch anstatt ein Segen ist. Sieht man auch ganz gut bei der ersten Internet-Festplatten Konsolengeneration mit PS3 und X-Box 360. Da sieht man doch schon ziemlich gut in welchem Zustand Spiele teilweise veröffentlicht wurden. Killzone 3 lief erst nach einem 1 GB Patch überhaupt fehlerfrei. Sowas war halt in der vorherigen Generation noch undenkbar. Da gab es keine wirkliche Patchmöglichkeit und Spiele mussten Fehlerfrei, oder zumindest keine kritischen Fehler aufweisen. Das Spiele damals auch Fehler hatten, muss ich ja keinem erzählen, aber sie waren eben funktionsfähig und die Fehler haben das Spiel nicht kaputt gemacht. Da reichte es halt später eine gepatchte Neurevision zu veröffentlichen, aber der vorherige Kunde hatte keinen wirklichen Nachteil daran, wenn er diese nicht gekauft hat.
Spiele die wirkliche kritische Fehler hatten, waren eben damals eine extrem kostenspielige Sache. Entweder blieben sie in den Regalen liegen oder sie mussten unter großen Kostenaufwand zurückgerufen werden, das letzte Spiel welches so eine Aktion hatte und woran ich mich erinnere war Zelda: Skyward Sword, weil es damals einen Plot-Stopper hatte. Jeder der es nicht zu Nintendo geschickt hat, konnte sich aber glaub ich später so ein Reparaturprogramm für Spielstände runterladen. Ging zwar auch, aber gegenüber der neu zugeschickten Version konnte man halt trotzdem immer wieder in diesem Bug geraten. Heute ist das halt nicht mehr so, heute sind Spiele wie Bananen und reifen beim Kunden, weil man ja mittlerweile einen Weg gefunden hat Spiele direkt bei ihm nachzubessern.

Unreal Championship für die erste X-Box war damals eigentlich als absolut abschreckendes Beispiel in Presse, Medien und Spielern. Das erste Konsolenspiel was nen runterladbaren Patch brauchte damit es überhaupt (ruckelfrei) läuft. Heute regt sich leider niemand drüber auf.

Damals war es halt teurer für den Entwickler nen kaputtes Spiel auf den Markt zu werfen als es noch ein paar zusätzliche Monate im Studio zu halten. Heute ist es ja tatsächlich egal in welchem Zustand Spiele erscheinen... kann man ja problemlos immer noch korrigieren. Und ich glaube so denken auch die Käufer. "Wird doch eh gepatcht"...

partykiller 17 Shapeshifter - 7410 - 2. Januar 2014 - 3:24 #

Du verwendest da einen wichtigen Satz. "es gibt die große Möglichkeit der Nachbesserung. Internet sei Dank."
Nachbesserung ist ein Rechtsbegriff aus der Sachmängelhaftung (Gewährleistung).
Die Gewährleistung für unfertige Spiele findet doch im Endeffekt durch diese ganze Vernetzung der Geräte gar nicht mehr vor Ort beim Händler/Verkäufer statt, sie wird doch quasi komplett über das Internet geregelt.
Wir machen keine Reklamation mehr vor Ort, wir tun unseren Unmut direkt online in Foren kund, lassen unserem Unmut freien Lauf und reklamieren in Form von Ragestorms oder Meckerthreads oder was auch immer, manchmal natürlich auch in Form von Beschwerdemails beim Kundendienst des Publishers direkt. Und die "Reparatur"/Nachbesserung als Form der Mängelbeseitigung erfolgt dann eben per Patch.
Das hat sich irgendwie verschoben und scheint einigermaßen anerkannt zu sein.
Wenn es gar zu unerträglich wird, dann wird der jeweilige Publisher das bei nachfolgenden Spielen über verhaltene Verkaufszahlen merken, zumindest ist das eine These. Immer funktioniert diese Logik nicht.

Vielleicht sind wir auch einfach zu bequem. Es stimmt, diese Proteste mit den Kühlschränken sind schon vehementer. Und die französischen Landwirte fahren auch schon mal zusammen nach Paris und kippen 'ne Ladung Mist vor den Sitz der "assemblée nationale", wenn denen was nicht passt. Diese Wehrhaftigkeit ist den Deutschen irgendwie abhanden gekommen, zumindest habe ich das Gefühl.

Robert (unregistriert) 1. Januar 2014 - 2:15 #

Danke für diesen Artikel!

Skeptiker (unregistriert) 1. Januar 2014 - 2:19 #

Der Fachjournalismus könnte durchaus Qualitätskriterien definieren und Spiele für die Nichteinhaltung abwerten. Was der Getränkehalter im Auto, ist für mich zum Beispiel die Unterstützung von Profilen im Spiel, damit unter meinem Steam-Account die ganze Familie spielen kann und mein eigener Spielstand trotzdem erhalten bleibt. Pflicht sollte auch mehr als ein Spielstand (pro Profil) sein, damit defekte Spielstände nicht zum kompletten Neustart zwingen. Auch ein sauberer Neustart (inkl. Neuanzeige von Achievements) ist oft nicht möglich.

Solange Menschen aber Spiele vorbestellen und nicht einmal erste Tests abwarten, ist ihnen einfach nicht zu helfen. Ganz im Gegenteil, es gibt sogar Leute die rennen freiwillig und regelmässig zu Sneak-Previews ins Kino. Warum tut man das? Gibt es da Therapiebedarf?

Ich empfehle an dieser Stelle (noch einmal) den Anti-Vorbesteller-Weihnachtssong von Total Biscuits Kanal auf YouTube!

ChuckBROOZeG 20 Gold-Gamer - 21189 - 2. Januar 2014 - 9:25 #

für die faulen und unwissenden ^^

http://youtu.be/ytPjClyQGo8

D43 (unregistriert) 13. November 2014 - 11:04 #

Bestellt heute noch jmd vor?? Das hab ich mir vor jahren schon abgewöhnt... Man ärgert sich ja doch nur :(

Desotho 18 Doppel-Voter - 9421 - 1. Januar 2014 - 2:50 #

Und für sowas gibt es Testberichte ;)

Anti Matter (unregistriert) 1. Januar 2014 - 3:04 #

Welche? Selbst hier auf GG werden doch die Triple-Bäh-Titel in den Himmel hochbewertet, obwohl sie eigentlich nicht spielbar sind. Vorallem wenn sie von einem "großen" Publisher kommen, sind Höchstwertungen angesagt.

Was das Spiel wirklich taugt, und ob es wirklich spielbar ist, das erfährt man doch erst von den Spielern, die sich das Spiel gekauft haben. Von der "Fachpresse" erfährt man dazu in der Regel nichts, oder erst nach heftigen Spielerprotesten. Der ganze Triple-Bäh Markt ist doch inzwischen nur noch krank.

Desotho 18 Doppel-Voter - 9421 - 1. Januar 2014 - 4:09 #

Ich frage eher dich: Welche? ;)

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105030 - 1. Januar 2014 - 11:55 #

Völliger Unsinn siehe zb Resident Evil 6. Wenn ein Triple A wirklich gut ist seh ich jedenfalls keinen Grund diesen schlecht zu werten. Und bei Mist hoch 10 hat GG bisher noch keinen Bock geschossen, da gibts sogar Kaufwarnungen.Wenn du negative Bewertungen ohne Grund willst schau doch mal bei 4players vorbei, die sind doch stolz drauf das sie anti sind.

icezolation 19 Megatalent - 19280 - 2. Januar 2014 - 0:13 #

Call of Duty Reihe, Battlefield 4... höhö ^^

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105030 - 2. Januar 2014 - 1:13 #

Ausnahmen gibts immer, Hö Hö^^

Novachen 19 Megatalent - 14947 - 1. Januar 2014 - 3:04 #

Bei X-Rebirth nicht :P.

Larnak 22 Motivator - 37541 - 1. Januar 2014 - 5:26 #

Für sowas gibt es Kaufwarnungen! ;D

Kinukawa 21 AAA-Gamer - P - 25740 - 1. Januar 2014 - 7:39 #

Die Entwickler/Publisher selber haben es geschafft, dass ich keinen Titel bei Release kaufe. Die sind doch selber schuld, dass viele erst bei GOTY oder noch später zu den Spielen greifen. Es gibt leider Ausnahmen wie GTA, Battlefield oder CoD, wo der Kunde nur Zahlvieh ist.

Gargar (unregistriert) 1. Januar 2014 - 12:12 #

Zeit = Geld.
Leider ist das so und bei Battlefield 4 sah man es sehr gut.
Es mussten immer mehr Features ins Spiel, dass Spiel MUSSTE vor call of duty, also der Konkurenz auf den Markt, koste es was es wolle.
Und so schmiss EA, obwohl DICE sie gewarnt hatten, auf den Markt, es ist ja nicht das erste Mal.
Genauso war es mit anderen Spielen, patchen kann man ja immernoch später und gekauft wird es sowieso.
Das ist die Billianz vom neuen System.
Früher war es wesentlich schwieriger, da es kein Steam gab, wo man mal eben automatisch patchen konnte, aber heute ist das kein Problem und dass ist das Problem.
Zeit und die einfache Möglichkeit zu patchen, spätere Käufer merken den Unterschied garnicht, da sie automatisch die neue Version runterladen.

Ich habe gelernt zu warten, gerade bei Einzelspieler Titeln, aber auch bei Mehrspieler titeln.
Leider kann man ja nicht mal mehr auf gute Marken wetten, BF3 lief nach einigen Wochen wieder gut, bei BF4 hat es einen Monat und ~20 Tage gedauert.
Das nächste Mal werde ich ein Spiel einfach später kaufen, warum auch nicht?
Ich habe einen Monat nach den Problemen von BF4 auch gewartet und habe keinen Nachteil.
Sicher ist der Drang immer groß, etwas neues sofort vor anderen oder genau mit anderen zu besitzen.
Aber gerade in der heutigen Zeit, lohnt es sich IMMER zu warten.

Ich kann mich noch an Saints Row erinnern, vor GTA IV.
Da kam die Xbox 360 ins Haus und ich bestellt für 10 euro Saints Row, ich zockte es einen Monat, es war extrem spassig, obwohl es schon so alt war zu diesem Zeitpunkt, gleiches mit Halo 3.
Es lohnt sich einfach zu warten!

Maestro84 19 Megatalent - - 18456 - 1. Januar 2014 - 12:14 #

Ich akzeptiere keine kaputten Spiele mehr, daher gibt es auch nur noch wenige Spielefirmen, darunter nach Diablo 3 gerade noch Blizzard, aber kein Bioware mehr, deren Titel ich wirklich vorbestelle. Allgemein habe ich die Schnauze voll und warte mindestens 2-3 Wochen nach Release ab, was passiert. Das hat mir in diesem Jahr bei z.B. Sim City einen Fehlkauf erspart und nebenbei kommt es oft vor, dass ich nach ein paar Wochen das Spiel schon günstiger bekomme als zu Release. Irgendwann wurde man halt genug verarscht.

Triton 19 Megatalent - P - 17161 - 1. Januar 2014 - 12:59 #

Sehr schöner Artikel. Ich setze mal bei "Liebe mach Blind" an...

... es gibt aber sehr viele blinde aber auch scheinheilige Spieler.
Die Schuld immer bei den anderen suchen ist Standard. Erst mal immer dem Publisher die Schuld geben, aber warum können sich besonders große Publisher immer wieder leisten Murks abzuliefern? Weil sie Spieler deren Spiele immer wieder kaufen, warum also Qualität liefern wenn Quantität auch gekauft wird.

Und da geht die Scheinheiligkeit los. Immer wieder über Publisher XY aufregen aber trotzdem dessen Spiele kaufen. Es würde viel besser aussehen wenn die Spieler nicht nur sagen das sie nichts mehr kaufen, das es dann auch wirklich tun. Aber es ist ja einfacher dem Publisher die Schuld zu geben oder den anderen Spieler - denn die sollen sich ändern - Ich soll mich ändern? - NEIN!!!

Wenn ein Publisher mit mehreren miesen Spielen so viel Geld verdienen kann wie mit einem guten, das ein vielfaches in der Entwicklung kosten würde, warum soll er sich dann bessern? Es sind Unternehmen die Geld verdienen müssen, bekommen sie es auch so brauchen sie sich nicht ändern. Würden sie kein Geld verdienen, müssten sie sich ändern.

Ändert kann sich nur etwas wenn die Hunderttausende die sich immer wieder beschweren, nach dem erneuten Spielkauf von Publisher XY, einfach nicht mehr kaufen würden. Die Qualität der Spiele würde massiv steigen. Aber das wird auch im Jahre 2014 nicht passieren.

Ich jedenfalls würde eher wieder 600€ in Star Citizen stecken oder in andere Crowdfunding Spiele als mein Geld den etablierten Publisher zu schenken. Da schenke ich es lieber neuen Entwicklern und kann sagen das ich nicht nur rede sondern auch handle.

Hexer92 13 Koop-Gamer - 1646 - 1. Januar 2014 - 14:24 #

Nur ein Wort: Petition. Dass hat bei den Entwicklern von Dark Souls doch auch funktioniert. Es war zwar ein sehr schlechter Konsolen-Port, aber immerhin hat es Gehör gefunden. Wieso also keine Petition ? An wen könnte man die wohl richten ? E*hust*A ?

Ich steige nur sehr selten auf einen Hypetrain auf. Ich mag nichtmal Ego-Shooter oder generell Shooter. Ebenso ließ ich Sim city an mir vorbeiziehen. Das einzig verbuggte Spiel, was ich bis heute noch so manches Mal spiele ist Gothic 3.Ich finde aber nicht, dass sich die Community um die Fehler der Entwickler kümmern sollte. Immerhin ging es nicht nur um Kleinigkeiten. Hier geht es tatsächlich eher um's Prinzip. Der Frosch im warmen Wasser, das langsam zu kochen beginnt.

Ich werde aber sicher nicht eine Petition aufsetzen. Genauso wenig wie die, die das hier lesen. :D

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105030 - 1. Januar 2014 - 14:27 #

"Das einzig verbuggte Spiel, was ich bis heute noch so manches Mal spiele ist Gothic 3."
Na ja aber Gothic 3 ist ja nun dank der Community kein verbuggtes Spiel mehr. Trotzdem ist es rein storytechnisch immeer noch ne Niete :)
Und das die Community richten musste was der Publisher versaut hat ist bis heute zum Glück einzigartig .

Hexer92 13 Koop-Gamer - 1646 - 1. Januar 2014 - 16:03 #

Das stimmt schon. Aber ich finde trotzdem, dass Gothic 3 rein Gameplay-technisch ein fortschritt zu den anderen Spielen der Reihe ist. Außerdem gibt es auch eine Reihe von Contentpatches Bzw. die "Questpakete", die auch gute und sinnvolle Quests hinzufügen. Ich persönlich mochte Gothic3. Bin aber auch ein riesen PB-fan schon seit ich klein bin ^^

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105030 - 1. Januar 2014 - 16:22 #

Damit wir uns nicht missverstehen, ich auch. Ich mag auch Risen sehr, obwohl oder grade weil es sehr an Gothic erinnert. Aber von der Gothic Reihe fand ich Teil 2 persönlich um Längen besser.Ich warte ja auf die Ankündigung von PB Gothic 4, da ich das Verbrechen was sich Arcania nennt, nicht dazuzähle. ;)

Hexer92 13 Koop-Gamer - 1646 - 1. Januar 2014 - 17:12 #

Guter Mann. Arcania ? Was ist das ?

Na gut ... Ich muss zugeben ... ich hab es mir tatsächlich gekauft. Zum Vollpreis sogar. War natürlich gnadenlos enttäuscht. Mehr verschändelung geht echt nicht mehr. Die sogenannte Götterdämmerung ist genau so ein Datenmüll. Und, wie ich finde, wesentlich schlimmer als G3 zum Release. Heute fehlen immernoch teile der Synchronisation. Man kann immernoch manche Quests nicht nachvollziehen, da der dazu gehörige Text noch immer fehlt.

Ich find's echt dreist was sich Jowood/Spellbound da geleistet hat. Die Serie hatte genug potenzial um mit TES zu co-existieren.

Risen. Nagut ... Ich fand's toll. Vor allem als Gothicfreak. Doch heute hänge ich lieber in G2 rum und spiele so manche mods :)
Risen 2 hingegen hat PB ziemlich verkackt, finde ich. Ich hatte mir unter dem Piratensetting eher sowas wie die Piraten von G2 erhofft. Echt schade ...

Für mich ist Gothic bisher unerreicht. Nichtmal Skyrim kann es für mich vom Thron schubsen, obwohl ich manches Feature von Gothic 1 in Gothic 2 vermisse. (Beispielsweise das hier: http://www.youtube.com/watch?v=D6X6R2SWtVU)

Jeden Tag den ich auf die Ankündigung von PB warte ist ein schlechter Tag ! :D

Ansonsten liegt meine momentane Hoffnung in "Lords of the Fallen"

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105030 - 1. Januar 2014 - 17:20 #

Zum Vollpreis ? OMG, lass mich raten seitdem liest du Spieletests :)
Götterdämmerung hab ich noch nicht angefasst, aber es soll doch dank Community gut spielbar sein oder nicht ? Ich fand Risen 2 gut,obwohl dort durchaus noch Luft nach oben wäre. Skyrim hingegen ist für mich wie alle anderen TES Spiele vor allem eins: laaangweilig. Bethesda kann viel, aber Storytelling gehört mit Sicherheit nicht dazu :(

Hexer92 13 Koop-Gamer - 1646 - 1. Januar 2014 - 17:52 #

Ich war damals von der größe von Gothic 3 so begeistert und habe den Shitstorm einfach nicht nachvollziehen können. Gothic 1 habe ich übrigens durch 'ne ScreenFun ausgabe kennengelernt. Also nein, nicht erst seitdem. ^^

Naja ... Götterdämmerung ist an und für sich relativ Interessant. Es ist wohl Spielbar, aber ein Genuss ist es nicht. Ich finde die Community von Gothic bzw. World of Gothic einfach nur erstaunlich. Wie lebendig die Community trotz des Alters immernoch an dem Spiel arbeitet. Ich hab' das bisher nur bei TES so gesehen. Ich finde den reiz an TES nicht unbedingt beim Spiel an sich, sondern die Mods und die Community um das Spiel/die Spiele. Beispielsweise Nehrim ist Pflicht für jeden Gothicfan ! (wobei Nehrim doch etwas wenig Content hat für so eine große Welt)

SureAI hat's schon echt drauf. Vor allem dafür, dass das ein kostenfreies Spiel ist. Ich bin echt gespannt, was sie so für Projekte bringen, wenn sie ihre eigenen, echten Spiele entwickeln :-)

Da fällt mir auch gerade ein Betrag von LeFloid in irgendeinem Auftritt im öffentlich Rechtlichem ein. Es war sowas wie ein Duell wo es um Spiele gegen Bücher geht.

... Übrigens hab' ich Götterdämmerung bis heute nicht durchgespielt/durchspielen können.

Ketzerfreund 16 Übertalent - 5978 - 3. Januar 2014 - 1:21 #

"...dass Gothic 3 rein Gameplay-technisch ein Fortschritt zu den anderen Spielen der Reihe ist." - Das lese ich nicht zum ersten Mal, und ich verstehe es immer noch nicht. Irgendwann wars mal hier auf 'ner Zeitschriften-DVD nebst Community-Patch. Ein Mal angespielt, das Kampfsystem und den beschissenen Anfang mit dem Gefecht, in dem die Orks einen dauernd ohnmächtig hauen (so frustrierend, dass man immer gleich ganz draufgeht, sollte das wohl doch nicht sein :P) erlebt, nie wieder auch nur mit dem Hintern angeguckt. Dabei hatte ich die Teile 1 und 2 wirklich geliebt und verschlungen. Und bin auch mit deren Kampfsystem hervorragend zurechtgekommen.

Koffeinpumpe 15 Kenner - 3823 - 1. Januar 2014 - 16:03 #

Hier wird am Thema vorbei diskutiert. Es geht doch nicht um die Frage warum Spiele unfertig auf den Markt kommen, sondern warum sie gekauft werden.

Im Text findet sich leider nur ein Grund: Marketing. Das erzeugt sicherlich ein "Haben will" Gefühl, ist aber nicht der eigentliche Punkt. Im Normalfall sollte der Verstand vor der Gier, ein Freizeitprodukt haben zu wollen, sitzen. Genau das funktioniert bei vielen aber nicht. Gier frisst Hirn - der Spruch kommt nicht von ungefähr. Bei Computerspielen bräuchte es nur etwas Geduld, um die Lage zu ändern. Dabei geht es nur um wenige Tage nach Release, spätestens dann sind stark verbugte Spiele entlarvt.
Neben der Geduld gibt es noch das Prinzip Hoffnung. "Vielleicht habe ich ja Glück und auf meinem System läuft es und so schlimm werden die Fehler schon nicht sein." So lange Menschen ihr Geld mit Lotto verpulvern, wird sich auch daran nichts ändern. ;)

ThokRah 17 Shapeshifter - 6966 - 1. Januar 2014 - 16:45 #

Wie du und andere hier schon richtig sagen: Gier frisst Hirn. Das "Haben will" Gefühl ist einfach bei vielen deutlich größer, als die Vernunft.
Auf der anderen Seite muss man aber auch sehen, dass verbuggte Spiele erst mal von irgend wem gekauft werden müssen, bevor sie als verbuggt entlarvt werden können.
Des weiteren sind nicht alle Spielekäufer so informiert wie wir. Soll jetzt nicht arrogant klingen, aber es ist doch so, dass viele Einkäufe eher auf Spontankäufe basieren. Oder aber man war vom Vorgänger einfach so angetan, dass man den Nachfolger blind kauft. Das Marketing der Publisher tut dann natürlich noch sein übriges.
Ob man also mit dem Prinzip "ich kauf's mir erst als GOTY im Sale" was bewirken kann, bezweifle ich stark. Leute mit dieser Einstellung sind meiner Meinung nach stark in der Minderheit.
Auch ist der Gedanke "ach, das wird schon noch gepatcht" heutzutage weit verbreitet und "Dank" des Internets für die Entwickler einfach umzusetzen. Natürlich wäre es ehrlicher von den Entwicklern/Publishern zu sagen: "Hey, wir brauchen (dringend) Geld für die weitere Entwicklung. Und es wäre in dem Zuge toll, wenn ihr uns unterstützen könntet." Leider wird Early-Access auch von vielen Spielern "missbraucht" bzw. missverstanden.

Ob sich in naher Zukunft was der Einstellung ändert, sowohl bei uns Spielern als auch bei den Entwicklern/Publishern, wage ich mal zu bezweifeln.

Koffeinpumpe 15 Kenner - 3823 - 1. Januar 2014 - 20:38 #

"Auf der anderen Seite muss man aber auch sehen, dass verbuggte Spiele erst mal von irgend wem gekauft werden müssen, bevor sie als verbuggt entlarvt werden können."

Wenn wirklich niemand mehr blind kaufen würde, könnten Tests diese Aufgabe erfüllen.

GOTYs sind für mich perfekt und etwas anderes kaufe ich eigentlich nicht mehr. Fertig, Vollständig und günstig.

vicbrother (unregistriert) 2. Januar 2014 - 16:20 #

In der Tat sind die Spieler das Problem. Man braucht nur in Foren zu schauen, wo noch nicht erschienene Spiele diskutiert werden. Da werden Ideen, die auf dem Papier schon schlecht klingen von vielen hochgelobt, Spiele fehlerhaft analysiert und viele Spieler schlagen dann auch noch Features vor, die ein Spiel nur komplexer und letztlich unspielbar machen. Die Spieler sind in Masse einfach sehr leicht zu beeinflussen.

kommentarabo 15 Kenner - 2841 - 1. Januar 2014 - 16:12 #

"So verrückt es sich anhören mag – ich persönlich würde mich sehr freuen, wenn Spieleschmiede / Publisher XYZ von einem unabhängigen Zertifizierungsinstitut regelmäßig überprüft werden."

So verrückt es sich anhören mag - ich persönlich wünsche mir vorher bitte ein unabhängiges (also staatliches) Text-Zertifizierungsinstitut, das bitte dermassen hohle und blauäugige Texte verhindert. Vielleicht wollen VG Wort oder die Gema ja den Job machen?

Hexer92 13 Koop-Gamer - 1646 - 1. Januar 2014 - 17:06 #

Made my day :'D

Tr1nity 28 Party-Gamer - P - 110368 - 1. Januar 2014 - 23:21 #

Eine Meinung als hohl abzustempeln ist nicht gerade konstruktive Kritik.

J.C. (unregistriert) 2. Januar 2014 - 2:57 #

War wohl auch nicht die Intention.

kommentarabo 15 Kenner - 2841 - 2. Januar 2014 - 13:16 #

ja, bin da übers ziel hinausgeschossen und möchte mich auch entschuldigen. mein eigentlicher punkt war, dass ich es für keine gute idee halte, eine neue kontrollinstanz zu etablieren, weil einem ein bestimmer missstand nicht passt. als hätte man als deutscher gamer mit dem jugendschutz nicht genug ärger, da braucht es keinen weiteren laden mit quasi zensorenrechten.

Herbie (unregistriert) 1. Januar 2014 - 16:13 #

Inhaltlich ein guter Text, aber leider schwer zu lesen. Ich würde es gut finden, wenn die Sätze kürzer wären und Du an den richtigen Stellen Kommata setzen würdest. Zudem ist es hilfreich, hier und da etwas schneller auf den Punkt zu kommen. Manchmal schweifst Du zu sehr ab oder es dauert zu lange, bis der Pudels Kern sichtbar wird.
Soll kein Gemeckere sein, einfach nur ein netter Hinweis.

Roland 18 Doppel-Voter - 11619 - 1. Januar 2014 - 19:20 #

Vielen Dank für dein Feedback. Für den nächsten Artikel werde ich insbesondere den Punkt langer Sätze berücksichtigen. :)

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 266509 - 1. Januar 2014 - 17:43 #

Danke für den Artikel, auch wenn sich bis auf weiteres an diesem unbefriedigenden Zustand nichts ändern wird. Jedenfalls wurde ich wieder an mein persönliches Gothic 3 Desaster erinnert, das ich dachte eigentlich erfolgreich verdrängt zu haben... ;)

Ultrabonz 14 Komm-Experte - 2316 - 1. Januar 2014 - 18:41 #

Alte Gamer-Weisheit: Niemals ein Spiel kaufen oder vorbestellen, bevor es ausführlich getestet wurde. Mal ehrlich: Was habe ich davon, wenn ich ein Spiel vorbestelle? Ich kriege es ja nicht früher als die anderen. Die Konsumkids finden es einfach geil, wenn sie das Spiel bereits besitzen, obwohl ihnen das überhaupt nichts bringt.

Kürzlich habe ich eine Webseite gefunden, wo Assetto Corsa zum besten Rennspiel 2013 gewählt wurde. WTF? Das Spiel ist unvollständig, hat nicht mal KI-Fahrer und auch sonst wenig Inhalt. Hier wird einfach nach dem Prinzip Hoffnung bewertet. Man hofft, dass AC mal das beste Rennspiel wird und deshalb ist es natürlich bereits jetzt das beste Rennspiel. WTF! AC wird vielleicht(!) in 2014 mal ein gutes Spiel, vielleicht sogar ein sehr gutes. Aber in 2013 ist Assetto Corsa Schrott, es ist nicht mal eine brauchbare Demo.

Auf Steam nimmt Early Access Überhand. Ich finde das gar nicht schlecht, schliesslich bezahlt man bei Kickstarter-Spielen auch zum Voraus. Allerdings finde ich die Preise für diese Beta-Versionen viel zu hoch. Mir persönlich müsste man einen Rabatt von mind. 50% geben, damit ich sowas unterstütze.

Vampiro Freier Redakteur - - 121613 - 2. Januar 2014 - 12:30 #

Allerdings kaufst du ja nicht die Betaversion, sondern eigentlich das Spiel. Du erhälst halt Zugriff auf die Beta.

JohnnyJustice 13 Koop-Gamer - 1474 - 1. Januar 2014 - 20:31 #

"Diese unterschliegen sehr scharfen Auflagen und Bedingungen." Korrektur nötig.

ChrisL 30 Pro-Gamer - P - 199512 - 2. Januar 2014 - 13:32 #

Danke, ist behoben.

Skotty 13 Koop-Gamer - 1300 - 1. Januar 2014 - 20:44 #

Guter Artikel.
Es wird sich aber nichts ändern, wenn die Hersteller das Problem nicht an ihrem Geldbeutel spüren. Shitstorms und Forengezeter nützt da gar nichts. Das perlt ab. Verkauft ist verkauft, egal ob läuft oder läuft nicht. Beim nächsten Titel ist das eh wieder vergessen und es wird wieder gekauft usw usw usw.
Man müßte schon den Klageweg beschreiten und das wird niemand machen bei den geringen Einzelbeträgen, da das ja jeder für sich selbst machen müßte (Bis man sich auf eine Sammelklage geeinigt hat ist eh das Interesse erloschen).
Bei Business-Software sieht es übrigens nicht besser aus.
Der Kostendruck der für verfrühte Releases sorgt und die Arroganz der Hersteller tut sein Übriges.

In der Liste fehlen noch meine Schmerzkandidaten Silent Hunter 3, 4 und besonders 5.

Gothic 3 konnte ich bis auf das Wildschweintrauma ganz gut spielen.

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45113 - 1. Januar 2014 - 22:11 #

An sich ein schöner Artikel, aber die Thematik wird mal wieder unnötig aufgebauscht. Sicher sind die im Artikel genannten Spiele echte Paradebeispiele dafür, wie Publisher und / oder Entwickler NICHT mit den Konsumenten umgehen sollten.
Dennoch gehöre ich seit jeher zu den Menschen, die bestimmte Spiele auch vorbestellen und trotzdem hatte ich im gesamten Jahr 2013 kein einziges Game, dessen Spielspaß durch Bugs ge- oder gar zerstört wurde. Aussagen wie "Ich kaufe grundsätzlich nur noch Gotys" finde ich da ziemlich abgehoben, zumal nur ein Bruchteil der Veröffentlichungen entsprechende Editionen bekommen und man sich dadurch so manche Perle durch die Lappen gehen lässt.

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105030 - 1. Januar 2014 - 23:12 #

Perlen ? Editionen Wie zum Beispiel Mass Effect 3"Wir schneiden Inhalt raus und packen ihn wieder als exclusiven Vorbesteller dlc dazu" ?
Die meisten Editionen bekommt man zudem auch später hinterhergeworfen auf Amazon & Co.

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45113 - 2. Januar 2014 - 0:38 #

Wenn ich Dich richtig verstehe, sprichst Du von Limited Editions, die zum Release rausgehauen werden. Die meinte ich aber nicht. Ich sprach davon, dass sich Spieler, die "nur noch Gotys" kaufen, etliche Spieleperlen entgehen lassen, weil die meisten Games eben nie eine Goty (aka Edition mit allen bisher veröffentlichten DLCs etc.) bekommen. Zumindest trifft dies auf den Konsolensektor zu.

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105030 - 2. Januar 2014 - 1:12 #

Aso. Typisches Aneinandervorbeireden :)
Tja was zb Mass Effect 2 angeht hätte ich, so ich auf GOTYS warten würde schon was verpasst. Ich warte eher auf Sales da ich genug Backlog habe um net alles sofort spielen zu müssen. Aber wenn ich was haeben will wirds irgendwann gekauft GOTY oder nicht.

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45113 - 2. Januar 2014 - 2:06 #

Oh ja, Backlog. Ich müsste Millionär sein und der Tag aus 48 Stunden bestehen, damit ich alles spielen könnte, was mich interessiert :)
Ich brauche ja nun auch gewiss nicht alles direkt zum Release, aber bei bestimmten Spielen kann ich einfach nicht anders. Als eingefleischter J-RPGler hätte ich z.B. nie und nimmer auch nur eine Minute länger auf Ni no kuni warten können. Und ich wurde nicht enttäuscht. Es ist ein wirklich sehr gutes (aber bei weitem nicht perfektes) Spiel mit reichlich Charme und - Donnerwetter - fast völlig bugfrei direkt bei Release.

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105030 - 2. Januar 2014 - 13:57 #

Tja das Game würde mich auch interessieren aber mangels PS 3 ... und nur für ein Spiel kauf ich mir keine Konsole :(

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45113 - 2. Januar 2014 - 18:38 #

Wenn Du zufällig in Sehnde wohnst, leih ich es Dir^^

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105030 - 2. Januar 2014 - 23:46 #

200 km weiter nördlich in Kiel, aber du kannst gerne vorbeikommen XD

ChuckBROOZeG 20 Gold-Gamer - 21189 - 2. Januar 2014 - 9:43 #

Wenns keine GotY gibt gibt es aber sicher später einen, wie nennt man das neuerings, Deal.

Und irgendwie mit Vorbestellungen den immer wieder betriebenen Inhaltssplit zu unterstützen klingt für mich irgendwie nicht stimmig.

Am Ende des Tages führen Vorbestellungen nur dazu das Publisher bestärkt werden und ihre Wahre schneller auf den Markt werfen können.

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45113 - 2. Januar 2014 - 18:23 #

"Wenns keine GotY gibt gibt es aber sicher später einen, wie nennt man das neuerings, Deal."

-> Klasse, da kommen wir der Sache doch schon näher. Letztendlich geht es halt doch nur darum, Geld zu sparen, wo es nur geht. Wenn schon keine Goty mit allem drum und dran zum Spottpreis, dann eben der Deal. Warum auch 40 - 60€ für ein erstklassiges Spiel ausgeben, welches das Geld - wenn wir mal ehrlich sind - tatsächlich wert wäre? Sind ja auch nur Familien, die mit den Einnahmen ernährt werden müssen und es sind ja auch nur weitere erstklassige Games, die finanziert werden müssen.

Mit Deinem letzten Satz implizierst Du, dass wir Vorbesteller "schuld" daran sind, dass Spiele zu früh und unfertig rausgehauen werden. Herzlichen Glückwunsch, mit Deiner Theorie könntest Du bestimmt einen Spielernobelpreis gewinnen.

ChuckBROOZeG 20 Gold-Gamer - 21189 - 2. Januar 2014 - 23:53 #

"Klasse, da kommen wir der Sache doch schon näher. Letztendlich geht es halt doch nur darum, Geld zu sparen, wo es nur geht"

Nein es geht darum das die Release Politik scheiße ist. Das geht los mit entwertetem Kontent durch DRM und weiter mit dem im Artikel erwähnten Release Rush zu lasten der QA und am Ende darum das die DLC Schwämme ein nicht komplettes Spiel impliziert.
Daher das warten auf gepatchte GotY und wenn die nicht kommen halt auf die Deals welche dann in aller Regel auch schon gepatched sind.
Mal ganz abgesehen von der Problematik das es viel zu viele zumindest auf dem Papier gute Spiele gibt so das man (außer man schränkt sich in den Genres selber ein) genug Alternativen da sind um nicht Early Adopter zu sein.

Und nicht Early Adopter zu sein ist allgemein genau wie bei Hardware sehr oft die bessere Wahl.

Und ganz persönlich nur aus meiner Sicht vorab zu bezahlen bzw vorzubestellen (da herrschen ja einige Unterschiede je nach Region) ist genau das falsche was man machen kann wenn man möchte das sich in in Sachen Produktqualität etwas zum besseren ändert. Auch da gibt es natürlich ausnahmen aber eine Standardversion eines beliebigen AAA Titels muss echt nicht sein.

Und auch persönlich nur aus meiner Sicht. Ich habe heute das erste Spiel seit der HL2 CE meinem damals erstellten Steam Account hinzugefügt weil DRM Knast einfach nicht das ist was ich unterstützen will. Und wenn dann kommt mir das Ganze nur ins haus wenns wirklich günstig ist um mir Steam schmackhaft genug zu machen. Lieber spiele ich einen DOS Klassiker (von denen ich btw auch noch nicht alle durch habe siehe das Agrument es gibt zu viele ^^) als das ich das aktuelle Spielchen von halbfertigen Spiel mit Kontentlöchern oder zu teuren (weil in aller Regel zu kurzen) belanglosen Sidequests für Extrageld mitmachen würde.

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45113 - 3. Januar 2014 - 1:07 #

Gut, vermutlich kommen wir beide aus verschiedenen Lagern. Wenn ich das richtig verstehe, scheinst Du vorrangig am PC zu spielen, ich dagegen bin seit jeher Konsolero. Und da sieht es schlichtweg nicht so schlimm aus, wie hier häufig immer wieder zu lesen ist. DRM gibt es bei uns auch im digitalen Bereich, aber wir können genauso gut Retails kaufen und mit denen dann machen, was auch immer wir wollen. D1-Patches sind auch bei Sony und Microsoft inzwischen an der Tagesordnung, ganz klar, finde ich persönlich aber nicht so schlimm (wobei ich aber zugegeben auch schnelles Internet habe). Die Zeiten haben sich nunmal geändert, für Publisher gibt es neue Möglichkeiten und es ist doch logisch, dass das auch genutzt wird. Solange ich am Ende ein Spiel habe, dass sich einwandfrei spielen lässt, egal ob durch Patches oder ohne, ist für mich alles in Butter.
Dass DLCs unkomplette Spiele implizieren finde ich aber zu pauschal. Klar gibt es "böse" DLCs wie z.B. in AC2, wo ganze Story-Sequenzen aus der Haupthandlung rausgeschnitten wurde. Es gibt aber auch gute Beispiele, denn in AC3 gab es drei zusammenhängende Story-DLCs, die eine völlig vom Hauptspiel unabhängige Story erzählt haben. Der kommende Left-behind-DLC zu TLoU ist auch eines der (wie ich finde) guten Beispiele.

Ni no kuni habe ich vorbestellt. Ich habe ein fast völlig bugfreies, vollständiges Spiel bekommen.
Beyond Two Souls habe ich vorbestellt. Das Spiel hatte glaube ich noch nichtmal einen D1-Patch und lief wunderbar, war auch komplett.
So könnte ich jetzt noch weitermachen, aber ich denke, Du weißt, was ich ausdrücken will.
Abschließend möchte ich mich noch wegen meinem etwas harschen Tonfall vorhin entschuldigen ;)

thepixel 15 Kenner - P - 3643 - 1. Januar 2014 - 23:31 #

Bugs in Software wird es immer geben. Heutzutage können wir froh sein, dass Patches über das Web verbreitet werden.

Das Problem ist immer der Konflikt zwischen Management und Entwicklung. Und da die einzige Möglichkeit, die man als Käufer hat, auf diese Beziehung einzuwirken der Geldbeutel ist, bleibt auch keine Möglichkeit des Protestes ausser eben nicht zu kaufen - so funktioniert die Endkundenwelt (im Unternehmensumfeld ist das durchaus anders)

Entwickler und/oder Publisher, die dann Pleite gehen oder sich neu ausrichten müssen sind langfristig die logische Konsequenz. Natürliche Selektion.

Käfer (unregistriert) 2. Januar 2014 - 0:14 #

Soll der Käfer im Teaser so falsches Englisch sprechen?
So ne Art buggy bug?

icezolation 19 Megatalent - 19280 - 2. Januar 2014 - 0:15 #

'AYBABTU'

http://de.wikipedia.org/wiki/All_your_base_are_belong_to_us

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 75314 - 2. Januar 2014 - 1:16 #

Danke für den Artikel. Ich hole mir mittlerweile nur noch sehr selten Spiele zum Release oder kurz danach und dann aber auch erst, wenn ich schon genug Meinungen aus der Community gelesen habe. Ansonsten kann ich auch sehr gut warten, ohne das Gefühl zu haben, ich würde was verpassen. Das Warten hat auch viele Vorteile. Die Spiele sind gepatcht und noch dazu bekommt man sie viel günstiger, vielleicht sogar mit DCLs dazu. Und nur weil ein Spiel nicht mehr brandneu ist, heißt das ja nicht, dass es dann keinen Spaß mehr macht. Und ich bin auch kein Grafikfetischist, so dass mich eventuell veraltete Grafik nicht stört.

Leo94nidas (unregistriert) 2. Januar 2014 - 8:00 #

Ich warte grundsätzlich immer auf die GOTY- oder Complete-Editions, weil ich so die Bugs und die VERFLUCHTEN Add-ons und DLCs umgehe. :)
Wer so mutig ist sich die erste Verkaufsversion von irgendwas zu kaufen, ohne eine gewisse Zeit abzuwarten ist selber schuld.
Man sieht es ja an X-Rebirth oder den Next-Gen-Konsolen, alles voller Fehler. :)

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45113 - 2. Januar 2014 - 8:16 #

"Wer so mutig ist sich die erste Verkaufsversion von irgendwas zu kaufen, ohne eine gewisse Zeit abzuwarten ist selber schuld."

-> Du tust ja gerade so, als ob heute nahezu jedes Spiel völlig verbugt und unfertig auf den Markt geschmissen wird. Nenn mir eines und ich nenne Dir drei Gegenbeispiele ;)

Koffeinpumpe 15 Kenner - 3823 - 2. Januar 2014 - 9:33 #

So schlimm ist es nicht, aber warum ein Risiko eingehen? Es gibt mehr Spiele als man jemals spielen kann, darum ist es egal ob ich Game X nun Weihnachten 2013 oder 2014 zocke.
Dafür erhalte ich dann ein ausgereiftes und vor allem vollständiges Spiel.
Denn nicht die Buggefahr und falsche Versprechungen (Bsp. SC 5) halten mich von Releasekäufen ab, sondern die DLC-Politik. Selbst wenn es später keine ausgewiesene GOTY gibt, kauft man eben das Hauptspiel für 7,48 und drei DLCs für je 1,74€ dazu.

Ausnahmen sind Onlinespiele, die mit dem Alter nicht besser werden, weil die Spielerzahlen schwinden. Aber auch bei denen sollte man eine Woche warten, bevor man eine Kaufentscheidung trifft.

vicbrother (unregistriert) 2. Januar 2014 - 13:30 #

Mehr Spiele die man spielen kann? Sicher, wenn man denn wahllos spielt. Ich möchte gerne rundenbasierte Fantasy-Strategie spielen und die letzten Spiele (Warlock, Fallen Enchantress, Eador) waren schlecht und die kommenden (Endless Legends, Warlock 2, Age of Wonders 3 und Worlds of Magic) zeigen bereits in den vorveröffentlichten Infos offensichtliche Designmängel. Gamedesign scheint viele zu überfordern.

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45113 - 2. Januar 2014 - 18:42 #

Also ich spiele gewiss nicht wahllos alles, was in den Regalen steht und dennoch kann ich beim besten Willen nicht alles zocken, was mich interessiert.

ChuckBROOZeG 20 Gold-Gamer - 21189 - 2. Januar 2014 - 23:44 #

Also schränkst du dich selber in der Auswahl durch Genre und dann noch Subgenre ein und meins es gibt dazu keine Alternativen?
Du willst nur rundenbasierte Fantasy-Strategie spielen?
Ok dann mag das sein das du manchmal lange warten musst um was neues zu bekommen das du spielen "kannst".

vicbrother (unregistriert) 3. Januar 2014 - 2:45 #

Nein, ich spiele schon alles mögliche an, aber das kann mich alles nicht sehr lange fesseln. Mein Schwerpunkt liegt daher sehr klar auf diesem kleinen Subgenre - ich denke jeder hat seine Spiele-Vorlieben und kann sein Genre sogar mit gern gesehenen Spielmechaniken oder Szenarios weiter auf ein Subgenre eingrenzen.

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45113 - 2. Januar 2014 - 18:36 #

Warum ein Risiko eingehen? Weil das Risiko, bei Release ein hoffnungslos verbugtes Game zu haben auch in der heutigen Zeit noch immer recht gering ist. Ich bestelle regelmäßig Games vor, die mich interessieren, aber das einzige Spiel, womit ich tatsächlich Probleme hatte wegen Bugs war Skyrim. Alle anderen Spiele hatten wenn überhaupt nur Bugs wie "Trophäe XY wird nicht getriggert" oder ähnliches, was nun wirklich leicht zu verschmerzen ist.
Desweiteren erkenne ich den Wert eines Spieles an. In Deinem Beispiel willst Du für ein Spiel insgesamt keine 15€ ausgeben. Zugegeben, jetzt kommt es auf das Spiel an, auf das Du Dich beziehst, aber schau Dir mal die Credits aktueller Spiele an: Dass eine dreistellige Zahl von Menschen an der Entwicklung eines Titels beteiligt sind, ist keine Seltenheit mehr, sondern normal. Die arbeiten mehrere Jahre an so einem Spiel mit monatlichem Gehalt. Ich bin kein BWLer, aber mir fällt es da schwer zu erkennen, wie Publisher und Studios bei Einnahmen von 15€ pro Einheit noch Gewinn erwirtschaften können.

Koffeinpumpe 15 Kenner - 3823 - 2. Januar 2014 - 19:00 #

Och, spontan fallen mir für 2013 z.B. SC5 oder aktuell Rebirth ein... ;)
Ich war mal bereit, mehr für ein Spiel zu zahlen. Seit einigen Jahren aber fühle ich mich von der Spieleindustrie nur noch über den Tisch gezogen.

Die komplette Marge der Einzelhändler wird bei der digitalen Distribution eingespart. Der Vorteil wird nicht an die Kunden weitergegeben.
DRM enteignet die Kunden und DRM untergräbt den Gebrauchtmarkt.
Spiele erscheinen immer öfter unvollständig. Will man sie komplettieren, muss man zusätzlich Geld für DLCs, Season Pässe oder Microtransaktionen ausgeben.

Der einzige Kontrapunkt zu diesen Gewinnmaximierungsmaßnahmen sind die Deals. Deswegen soll ich ein schlechtes Gewissen bezüglich hungernder Entwicklerfamilien haben? Guter Witz. ;)
Gebt mir ein DRM-freies, fertiges und vollständiges Spiel, dann gebe ich gerne auch wieder 50€ aus.

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45113 - 2. Januar 2014 - 19:18 #

Und mir fallen spontan The last of us, Tales of Xillia, Ni no kuni, Gran Turismo 6, Beyond Two Souls, Der Puppenspieler, GTA5 (nicht online! Das ist quasi schon ein Spiel für sich), Bravely Default ein. Und komisch, keines der Spiele gibt Dir das Gefühl, noch mehr Geld für DLCs oder Mikrotransaktionen ausgeben zu müssen. Nein, auch GT6 nicht.

Und das DRM überhaupt erst entstanden ist, na das haben wir nicht der Geldgier der Publisher zu verdanken, sondern dem Geiz der Raubkopierer, die zwar konsumieren, aber nicht zahlen wollen.

Koffeinpumpe 15 Kenner - 3823 - 2. Januar 2014 - 19:22 #

Was soll mir das jetzt sagen? Habe ich irgendwo behauptet, alle Spiele seien verbugt oder unvollständig?
War GT6 das 60€ Spiel, wo ein Auto 150€ Euro kostet? Sagen wir mal so: Ab wann Kunden das Gefühl haben über den Tisch gezogen zu werden, ist sehr subjektiv...

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45113 - 2. Januar 2014 - 19:39 #

Ja, GT6 ist genau dieses Spiel. Es ist das Spiel, dessen Gameplay nicht ein bisschen zugunsten der Mikrotransaktionen verändert wurde. Es ist das Spiel, dass Dich niemals auf die Möglichkeit der Credit-Boosts hinweist (es gibt einen einzigen "versteckten" Hinweis, den man selbst aktiv aufrufen muss). Es ist das Spiel, in dem man sich die 150€-Autos immer noch sehr gut selbst erspielen kann. Wo genau wird der Kunde jetzt über den Tisch gezogen?

Nein, Du hast nicht behauptet, dass jedes Spiel verbugt und unvollständig veröffentlicht wird. Aber Du hast Beispiele dafür genannt und dann musst Du schon damit rechnen, dass ich mit Gegenbeispielen ankomme ;)

Larnak 22 Motivator - 37541 - 2. Januar 2014 - 20:01 #

Die Gegenbeispiele helfen aber nicht, wenn es darum geht, zu zeigen, dass ein Risiko besteht, in so eine Falle zu tappen. Ein Risiko lässt sich nicht negieren, indem darauf hingewiesen wird, dass es auch gut ausgehen kann. Stichwort Restrisiko, AKW, und so weiter :D

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45113 - 2. Januar 2014 - 20:08 #

Natürlich besteht immer ein Risiko, ganz klar :)
Die Frage ist doch auch nur, wie groß das Risiko ist. Geht man nach einigen Kommentaren, die hier zum Besten gegeben wurden, scheint dieses Risiko immens hoch zu sein, was aber Blödsinn ist. Insofern finde ich persönlich die Aussage, auf Gotys oder Deals zu warten, nur damit eventuell unter Umständen ganz vielleicht Bugs umgangen werden oder um sicherzugehen, dass das Spiel auch wirklich vollständig ist, doch etwas seltsam.

Koffeinpumpe 15 Kenner - 3823 - 2. Januar 2014 - 20:45 #

Bezogen auf DLC & Co, ist das Risiko nicht gerade klein. Ich lehne mich jetzt mal ganz weit aus dem Fenster und behaupte, es erscheinen mittlerweile mehr Spiele mit DLC als ohne.
Du magst das anders sehen, aber ich möchte komplette Spiele und wie weiter oben schon geschrieben, ist das lange nicht der einzige Grund, keine 50€ mehr für ein Spiel auszugeben.

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45113 - 2. Januar 2014 - 21:06 #

Klar, ist das alles subjektive Wahrnehmung. Meine Argumentation möchte ich auch keinesfalls als unumstößliche Wahrheit verstanden wissen (nur für den Fall, dass Du es so aufgefasst hast).
Ich verstehe auch, dass Du Dich von der Industrie über den Tisch gezogen fühlst und es gibt genug Publisher, die zu Recht dafür verantwortlich sind. Aber Deine Argumente weiter oben spiegeln eben auch nur die Sicht des Konsumenten wider. Du sagst z.B., dass die digitalen Versionen nicht günstiger angeboten werden, obwohl Kosten durch Einzel- (und auch Groß)handel wegfallen. Das stimmt natürlich aber ich vermute mal, dass auch Valve, Sony und Microsoft Geld dafür nehmen, dass Spiele ins Sortiment aufgenommen werden. Desweiteren wird die Entwicklung von Spielen immer kostenintensiver, gleichzeitig können die Release-Preise nicht erhöht werden, da sie sich bereits an der Obergrenze dessen befinden, was der Konsument akzeptiert. Wie also sollen die Kosten gedeckt werden, wenn nicht durch DLCs oder Mikrotransaktionen? Zumal Raubkopien auch heute noch nicht ausgestorben sind.
Wie ich schon erwähnte, es geht hier sicherlich nicht nur um die zum Teil vorhandene Raffgier der Publisher, sondern auch darum, dass mit jedem Spiel zig Familien ernährt werden und Finanzressourcen für weitere Spielentwicklungen vorhanden sein müssen. Daher tue ich mich auch mit Deiner Aussage, nur noch 15, 20€ für komplette Spiele ausgeben zu wollen, reichlich schwer. Für die andere Seite ist das nämlich garantiert ein Verlustgeschäft und kontraproduktiv für unser liebes Hobby.

Koffeinpumpe 15 Kenner - 3823 - 3. Januar 2014 - 10:21 #

Wird Spieleentwicklung wirklich immer teurer? Klar, im Vergleich zu Pac Man oder Tetris natürlich.
Vor Jahren las ich eine News zu einem Adventure, welches ursprünglich mit gemalten Hintergründen erscheinen sollte, dann aber doch ein 3D-Gerüst bekam, weil Zeichnungen zu teuer gewesen wären. Das fand ich schon sehr erstaunlich.
Heute wird oft auf fertige Engines zurückgegriffen, Animationen müssen nicht mehr mühsam von Hand erstellt werden, Motion Capturing Systeme erledigen das schnell und effektiv. 3D Modelle werden eingescannt, Texturen entstehen per Digitalkamera und müssen nicht mehr von Hand gezeichnet werden usw.
Spiele sind natürlich deutlich aufwendiger geworden, dafür wurden die Werkzeuge aber auch mächtiger. Zieht man die gewaltigen Marketingkosten ab, die nichts mit der Spielentwicklung an sich zu tun haben, zeigt sich ein ganz anderes Kostenbild.

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45113 - 3. Januar 2014 - 20:28 #

Da hast Du allerdings gute Argumente, Engines und andere Entwicklersoftware minimieren natürlich Arbeitsaufwand und senken somit die Kosten für die Entwicklung.
Aaaaaber (sorry^^) die Marketingkosten müssen eben auch wieder ausgeglichen werden. Sie haben zwar nichts mit der Entwicklung des Spieles an sich zu tun, werden in der Preisgestaltung, in der Gewinnkalkulation dennoch logischerweise berücksichtigt.
Jetzt lässt sich vortrefflich darüber streiten, ob die hohen Marketingkosten wirklich notwendig sind. Ich persönlich finde, dass in Marketing generell zuviel Geld reingepumpt wird, nicht nur bei Videospielen.

Larnak 22 Motivator - 37541 - 3. Januar 2014 - 2:53 #

Klar ist das eine Frage der größe des Risikos. Es ist aber auch eine Frage des Aufwandes, es zu umgehen. Und angesichts eines "Backlogs" hoch wie Türme ist es eigentlich keine Kunst, ein Spiel liegen zu lassen. Ergo: Es tut bei den meisten (nicht bei allen) Spielen überhaupt nicht im mindesten weh, auf die GotY-Edition zu warten. Und wenn das so ist (und das Sofortkaufen keinen Vorteil beinhaltet), kann man das Bugfest-Risiko quasi im Vorbeigehen auch direkt noch mit minimieren.

Dein Punkt, dass es bei dem ganzen aber nicht nur um raffgierige Publisher, sondern auch um berechtigte Interessen, Kosten zu decken, geht, ist aber auch richtig.

Ultrabonz 14 Komm-Experte - 2316 - 3. Januar 2014 - 1:20 #

"Und das DRM überhaupt erst entstanden ist, na das haben wir nicht der Geldgier der Publisher zu verdanken, sondern dem Geiz der Raubkopierer, die zwar konsumieren, aber nicht zahlen wollen."

hm...in meiner Jugend kostete ein PC-Spiel noch locker 80 EURO. Da war die Versuchung schon gross, es vom Kumpel zu kopieren. Heute kriege ich viele Spiele für 15 EURO, wenn ich bereit bin, ein bisschen zu warten. Der Aufwand für illegale Downloads ist mir zu gross, wenn ich mit zwei Mausklicks ein neues Spiel installieren kann. Die 15 EURO nehme ich da gerne in Kauf.

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45113 - 3. Januar 2014 - 1:29 #

Klar war die Versuchung da groß. Da nehme ich mich selbst nicht raus. Als ich meine PSX hatte, habe ich auch schlimme Dinge getan. Aber zum Glück bin ich inzwischen erwachsen und verstehe, dass Spiele nicht auf Pixelbäumen wachsen, sondern von Menschen entwickelt werden müssen. Und Du kannst mir nicht erzählen, dass mit 15€ pro verkauftem Spiel die Kosten für aktuelle AAA-Titel auch nur annähernd gedeckt werden können. Aber wie großzügig von Dir, dass Dir bei den Preisen der Aufwand für illegale Downloads zu groß geworden ist. Bist mein Held.

Ultrabonz 14 Komm-Experte - 2316 - 3. Januar 2014 - 1:40 #

Ich bin kein Held, ich mache hier einfach nur eine kühle Kosten/Nutzen-Rechnung.

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45113 - 3. Januar 2014 - 1:43 #

Ja und zwar eine ziemlich egoistische. Sei bloß froh, dass nicht alle so denken wie Du. Sonst gäbe es unser Hobby nicht mehr.

Ultrabonz 14 Komm-Experte - 2316 - 3. Januar 2014 - 4:49 #

Die Gamedesigner sind eben nicht meine Helden. Ich schenke denen nichts. Mir schenkt auch niemand was für meine Arbeit. Ausserdem machen die meisten von denen auch eine knallharte Kosten/Nutzen Rechnung, also warum sollte ich das nicht auch tun?
Spiele spielen ist für mich auch kein Hobby. Es ist reine Unterhaltung, genau wie Filme schauen. Wenn du mit RPG-Maker eigene Kreationen entwickelst, das ist ein Hobby. Aber einfach vor dem Bildschirm zu sitzen und sich geile Grafikeffekte reinzuziehen, das ist für mich noch lange kein Hobby.

Larnak 22 Motivator - 37541 - 3. Januar 2014 - 20:51 #

"Ausserdem machen die meisten von denen auch eine knallharte Kosten/Nutzen Rechnung"
Das glaube ich nicht. Dann würden die meisten von denen da nicht arbeiten, sondern sich einen Job suchen, bei dem auch richtig Nutzen (Geld) aus den Kosten (Arbeit) entsteht :D

Ultrabonz 14 Komm-Experte - 2316 - 3. Januar 2014 - 21:25 #

Da gebe ich dir teilweise recht. Bestimmt gibt es Leute, die das aus Leidenschaft tun und nicht nur aufs Geld schauen. Ist ja in der Musikbranche auch so. Allerdings wird es verdammt schwierig, idealistisch zu bleiben, wenn du einmal 300 Leute anheuern musst, um ein Spiel zu entwickeln. Dann muss der Rubel einfach rollen, sonst geht alles den Bach runter. Ein Buch oder Musikstück kannst du noch im Alleingang schreiben, und das kostet eigentlich nichts. Bei Spielen oder Filmen hingegen brauchst du ein grosses Team, und dieses muss bezahlt werden. Also musst du einfach Erfolg haben und deshalb bist du fast dazu gezwungen, nur das zu produzieren, was auch Geld einbringt.
Aber das was du sagst ist doch genau der Grund, weshalb nur sehr wenige Menschen in DE Gamedesigner werden. Die Alternativen, also sog. "normale" Jobs sind einfach zu verlockend. Warum ein Risiko eingehen, wenn ich auch als einfacher Postangestellter mein Geld verdienen kann? In den USA sieht das ein bisschen anders aus. Dort gilt: Alles oder nichts. In den USA hast du weniger Sicherheiten, die "normalen" Jobs sind häufig total unterbezahlt. Deshalb sind die Leute dort gezwungen, mehr Risiken einzugehen. Not macht erfinderisch, deshalb gibt es in Kalifornien und auch NY so viele Künstler. Die Schweiz ist noch extremer als DE. Hier braucht es wirklich sehr viel, bis ein Mensch seinen sicheren, gut bezahlten Job aufgibt und Künstler oder was ähnliches wird. Denn die Löhne sind höher als in DE und als Künstler verdienst nicht mehr oder sogar weniger als in DE. Für den Nutzen, den du kriegst, sind also die Kosten sehr hoch. Du siehst: Alles ist eine Kosten/Nutzen Rechnung.

Ultrabonz 14 Komm-Experte - 2316 - 3. Januar 2014 - 1:14 #

"...aber mir fällt es da schwer zu erkennen, wie Publisher und Studios bei Einnahmen von 15€ pro Einheit noch Gewinn erwirtschaften können."

Masse, mein Freund, Masse. 3mio mal 15 EURO, das kannst du selber ausrechnen.

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45113 - 3. Januar 2014 - 1:19 #

Das ist der Umsatz, nicht der Gewinn.

Ultrabonz 14 Komm-Experte - 2316 - 3. Januar 2014 - 1:28 #

ok, Klugscheisser.
Und wie errechnest du den Gewinn? Bei Spielen im Laden gebe ich dir noch teilweise recht, denn dort kommen noch Kosten für Logistik, Handel, Transport etc. dazu. Aber bei Steam ist es ziemlich egal, wieviele Leute ein Spiel kaufen. Wenn die Server einmal stehen, dann kannst du das Spiel 100mio mal verkaufen, und dir entstehen kaum höhere Kosten als wenn du das Spiel nur 1mio mal verkaufst. Deshalb gibt es all diese Supersales auf Steam. Die wissen genau: Selbst wenn wir pro Spiel nur noch 5 EURO Umsatz machen, erreichen wir dank der hohen Nachfrage dennoch einen riesen Umsatz, und das bei gleichbleibenden Kosten.

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45113 - 3. Januar 2014 - 1:32 #

Erstmal brauchste mich nicht beleidigen.
Ist ja schön, dass Kosten wie Logistik bei digitalen Versionen wegfallen. Sonst haben die Spiele keine Kosten verursacht? Marktforschung? Entwicklung? Gehaltszahlungen, Mieten für Büroräume, Strom für die Rechner? Alles umsonst?
Und nochmal, der Umsatz kann noch so hoch sein. Am Ende muss Gewinn bei rausspringen.

Ultrabonz 14 Komm-Experte - 2316 - 3. Januar 2014 - 2:06 #

Das ist eben gerade das Business-Model von Steam.
Die Kosten, die du hier aufzählst sind fix. Die hast du sowieso, egal ob du dein Spiel verkaufst oder nicht. Das geniale an Steam ist eben die Tatsache, dass bei 1mio Verkäufen die Kosten für den Vertrieb nicht viel höher sind als bei 100mio Verkäufen. Wenn dein Spiel 10mio gekostet hat, und du einen Umsatz von 20mio erreichen willst, dann spielt es eben (bei Steam) keine Rolle mehr, ob du diese 20mio mit 400'000 Verkäufen erreichst oder mit 4mio Verkäufen. Die variablen Kosten bleiben ziemlich gleich, du musst nicht mal mehr CDs brennen. Am Ende hast du einen Gewinn von 10mio, und das ist dein Ziel. Es kann dir doch egal sein, zu welchem Preis dein Spiel verkauft wird, dich interessiert nur der Gesamtumsatz. Es kann sogar ein Vorteil sein, wenn dein Spiel zu einem niedrigeren Preis häufiger verkauft wird, denn dann hast du später auch einen grösseren Markt für deine DLCs etc. Letztendlich ziehst du bei Steam nur Daten auf deinen PC. Diese Daten selbst haben gar keinen Wert. Du bezahlst für das Recht, diese Daten zu nutzen, und dieses Recht muss weder aufwändig transportiert werden, noch im Regal stehen noch sonst was. Einzig die Infrastruktur der Server musst du bezahlen und diese Kosten sind natürlich etwas höher, je mehr Käufer du hast.
Das ist der Kern der digitalen Distribution und deshalb sind die Jungs von Valve inzwischen alles Bonzen. Auch das Marketing ist für Steam extrem einfach. Steam selbst ist die Werbeplattform. Dort wo du spielst wirst du auch umworben, etwas Besseres gibt es aus der Sicht des Verkäufers gar nicht. Zudem können die mit zwei Mausklicks die Preise ändern und Rabatte geben, etwas Einfacheres kann ich mir gar nicht vorstellen.

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45113 - 3. Januar 2014 - 2:43 #

Solange wir bei Steam bleiben, hast Du recht, zumindest im Großen und Ganzen. Aber Steam ist ja nicht der einzige Marktplatz für Games, es gibt nach wie vor den Retailmarkt und es gibt Konsolen (ich schreibe hier als Konsolero) und da ist die Sache eben nicht mehr so simpel.

Ich als außenstehender Laie denke aber auch, dass mit den Steamsales nicht das große Geld gemacht wird. Das übernehmen jene, die die Spiele schon vorher kaufen (und meiner eigenen Meinung nach auch die Arbeit hinter den Spielen mehr würdigen). Erst dadurch können sich die Publisher und Entwickler das "Verramschen" überhaupt erst leisten.

Diese Geizmentalität mag ich einfach nicht. Wenn ein Spiel tolles Gameplay, schöne Graphik und ausreichend Umfang bietet (exklusive den DLCs), dann sollte man auch bereit sein, mehr Geld für das Spiel hinzublättern statt auf den nächsten Supersale zu warten.

Larnak 22 Motivator - 37541 - 3. Januar 2014 - 2:50 #

Steam und andere, allen voran die Publisher, würden diese Deals nicht machen, wenn sie nicht lukrativ wären. Genau das sind sie aber, weil damit viel mehr Menschen kaufen, als es normalerweise der Fall wäre (Stichwort Backlog). Natürlich zahlen diese Kunden dann weniger als die "Early Adopter", aber immerhin: Sie kaufen und zahlen, was sie zum Vollpreis nicht getan hätten.

Klar, es besteht das Risiko, dass dieses Deal-Konstrukt den Entwicklern irgendwann auf den Kopf fällt wie der sprichwörtliche Himmel, wenn klassische "Early Adopter" sich in Scharen zu fragen beginnen, warum sie eigentlich für teuer Geld früh adoptieren, wenn sie das gleiche auch später für weniger Geld bekommen können. Solange sie das nicht tun, sind die 15€ pro Titel gewinnbringend kalkuliert.

Bei klassischen Box-Titeln ist der Preisverfall ja aus gutem Grund nicht so drastisch, eben weil da noch Logistik und Co anfallen. Allerdings musst du bei dem Einwurf "Ich bin doch aber Konsolero, hier gibts noch Packungen" bedenken, dass die 15€, auf die du dich beziehst, vermutlich den Downloadpreis darstellen, einen DLC gibt's bestimmt nicht für je 1,74 als Packung (Wobei gerade DLCs ja auch schon einfach nur noch als Codekarte in den Laden gestellt werden wie bei F2P-Spiel-Guthaben, da ist dann wirklich nicht mehr viel an Kosten dran).

Zusammenfassung: Momentan(!) sind die Niedrigpreisaktionen kein Verlust, sondern Gewinn für die Publisher, das kann beispielsweise aus Steam-Jubelarien oder den Äußerungen diverser Entwickler ableiten, eben wegen der Masse. Das muss nicht so bleiben. Aber in dem Fall muss ja kein Anbieter diese Angebotsaktionen anbieten ...

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45113 - 3. Januar 2014 - 2:57 #

Mir ist natürlich bewusst, dass die 15€ der Downloadpreis sein sollten.
Deiner Argumentation kann ich folgen und stimme dem auch soweit zu. Das Problem ist aber eben - das hast Du ja selbst schon indirekt geschrieben - dass die Deals für sich genommen eben nicht lukrativ sind. Das alles funktioniert nur, weil es vorher schon die Erstkäufer gab, die genug Geld in die Kassen gespült haben, sodass der Publisher die Deals überhaupt erst anbieten kann, einen Verlust gibt es ja nicht mehr zu befürchten.

Ultrabonz 14 Komm-Experte - 2316 - 3. Januar 2014 - 4:58 #

Das stimmt eben nicht!
Diese Deals sind lukrativ. Es ist immer noch besser für dich als Publisher, wenn jemand 15 EURO für dein Spiel ausgibt als gar nichts.
Diese Deals entstehen nicht aus Wohlwollen gegenüber finanzschwachen Gamern. Es handelt sich hier reines ökonomisches Kalkül, wie Larnak es beschreibt. Die haben nur ein Ziel: Möglichst viel Umsatz. Du sprichst hier von Würdigung der Arbeit, aber warum sollte ich ein schlechtes Gewissen haben, wenn ich mit 15 EURO ein Spiel unterstütze, das ich sonst vielleicht gar nie gekauft hätte? Ich betrachte Spiele nicht wie Kunstwerke. Spiele sind Massenware, keine Einzelstücke. Ich muss nicht einen Millionenbetrag hinblättern wie bei Bildern, um an die besten Stücke zu kommen. Und wenn die ihre Werke für 15 EURO verramschen, dann sind es höchstens sie selbst, die ihre eigenen Werke nicht würdigen. Wenn mir ein Künstler sein Bild für 15 EURO anbieten, dann kaufe ich es eben für 15 EURO. Warum sollte ich mehr bezahlen? Das hat doch mit Würdigung überhaupt nichts zu tun, das ist reine Marktwirtschaft. Es gibt eine Spielereihe, die das nicht oder nur bedingt mitmacht: COD. Die CODs kosten schon bei Release 60 statt 50 EURO und es dauert sehr lange, bis man hier Rabatte kriegt. Das hat aber nichts damit zu tun, dass diese Spiele grundsätzlich mehr wert sind oder mehr gewürdigt werden. Es ist halt einfach so, dass alle das neue COD haben müssen, egal zu welchem Preis. Dieser Hype ist das lukrativste Geschäft, denn der Publisher rechnet damit, dass sein Spiel selbst bei einem hohen Preis sowieso gekauft wird und er nur Geld verlieren würde, falls er den Preis senkt. Die Spielebranche ist reine Ökonomie, mehr nicht. Du kannst höchstens irgendeinen Indie-Entwickler unterstützen, der vielleicht gar nicht auf Steam publiziert (amaranthia.com). Ich persönlich bin ein Fan von CD Projekt Red. Für mich befinden die sich irgendwo zwischen Mainstream und Indie. Sie haben sowohl Witcher 1 wie auch 2 im Nachhinein gehörig aufgepeppt, ohne dafür Geld zu verlangen. Deshalb werde ich mir Witcher 3 wahrscheinlich kaufen, selbst wenn die Wertungen nicht allzu gut ausfallen werden. Ich will diese Jungs einfach unterstützen. Ich würde auch für Nehrim oder Enderal bezahlen, aber die haben leider kein Recht, ihr "Mod" zu verkaufen. Wenn ich Bethesda wäre, ich hätte mit diesen Jungs schon lange einen Deal gemacht, um aus diesem mod eine eigenständige Marke zu machen.
Larnak hat es bereits erwähnt: Solange es immer noch genug Gamer gibt, die das Spiel unbedingt bei Release haben wollen (oder sogar noch früher, was ich gar nicht nachvollziehen kann), solange werden 6 Monate später eben diese Rabatte gegeben, weil eben nur die wenigsten den Schluss ziehen, diese Spiele gar nicht mehr bei Release zum Vollpreis zu kaufen. Ich gehöre zu dieser Hype-resistenten Gruppe, und ich muss mich überhaupt nicht entschuldigen dafür. Ich halte mich an die Gesetze der Marktwirtschaft, genau wie alle anderen auch. Aus meiner Sicht ist jeder selber schuld, der die Dinge immer als erster haben muss und sogar bereit ist, stundenlang anzustehen, um Dinge wie das neue iPhone als erster zu kriegen. Mir persönlich bringt das nichts, da warte ich lieber und kaufe zu einem günstigeren Preis. Du nennst es vielleicht Geiz, ich nenne es rationales Handeln. Für mich sind diese Vorbesteller-Jungs irrationale Konsumkids, die ihrer Kaufgier nicht widerstehen können. Nur weil ich das nicht mitmache, bin ich noch lange nicht geizig.

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105030 - 3. Januar 2014 - 12:12 #

Volle Zustimmung. Es hat absolut nichts mit Geiz zu tun, wenn man den Vollpreis nicht bereit ist zu zahlen, grade bei Masseware die zwar interessant aussieht aber man schon 1000 mal in anderer Form gezockt hat. Außerdem möchte ich behaupten, das grade durch günstige Preise man sich persönlich mehr Spiele kauft als man dies sonst getan hätte.
Ich für mein Teil hab auch noch andere Sachen die bezahlt werden müssen, und könnte mir Spiele trotzdem zum Vollpreis leisten. Aber weshalb ? Damit ich für 50 Euro verbuggte Machwerke als Alpha Tester spielen darf, siehe Battlefield 4 oder früher Gothic 3 ? Den Publisher dafür belohnen, das er Müll auf den Markt wirft ?
Und was den Retail Markt angeht, der ist jetzt schon nur ein Zugeständnis, oft nur noch die Schachtel mit nem Datenträger, auf dem das Handbuch als PDF liegt+ Steamcode, ergo wozu Retail ? Schachteln sinnloserweise im Schrank stehen haben mit Datenträgern die ich nach der Erstbenutzung vom Prinzip her wegwerfen kann ? Der Retail Markt für PC Games wird meiner Überzeugung nach, in spätestens 10 Jahren komplett verschwunden sein.

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45113 - 3. Januar 2014 - 19:45 #

Womit wir dann wieder bei der Behauptung wären, dass das Risiko für Erstkäufer, unfertige Spiele zu erwerben, viel zu hoch sei. Das ist aber nunmal Unsinn. D1-Patches sind heute gang und gäbe, Internetzugang hat heute auch nahezu jeder Spieler. Vor allem die, die Steam nutzen^^
Natürlich besteht immer das Risiko, ein völlig verbugtes Spiel zu bekommen, das ist doch klar! Das Risiko ist bei weitem aber nicht so hoch, dass es eine Rechtfertigung dafür wäre, auf Deals oder Gotys oder was auch immer zu warten, nur damit auch alles schön gepatcht ist. Klar ist das meine subjektive Meinung (die sich aus eigenen Erfahrungen speist), Du kannst ja auch gerne eine andere haben. Vielleicht sind die Unterschiede zwischen Konsolen- und PC-Titeln auch noch immer so groß, dass ich eure Angst vor Bugs nicht nachvollziehen kann.
Denk mal an Nintendo. Wann passiert es schon, dass man von Bugs in Nintendo-Spielen bzw. -Versionen hört? So gut wie nie.

Larnak 22 Motivator - 37541 - 3. Januar 2014 - 21:04 #

Dazu werfe ich nur nochmal meinen Beitrag von oben ein, in dem ich beschrieben habe, dass es nicht nur auf die Höhe des Risikos ankommt, sondern auch darauf, wie "schwer" es ist, das Risiko zu umgehen.
Restrisiko für GAUs durch Atomkraftverzicht eliminieren? Schwer, da der Strom aus irgendwas anderem kommen muss!
Restrisiko für verbuggte Spiele eliminieren, indem später gekauft wird? Sehr leicht, da die Spiele nicht weglaufen, später ohnehin günstiger, gepatcht und erweitert sind und der Backlog auch keine übermäßige "Sehnsucht" nach dem Spiel aufkommen lässt.

Warum sollte also das Risiko das Warten, wie du schreibst, nicht rechtfertigen, wenn das Warten doch so leicht ist? (Zumindest, wenn man nicht gerade gehyped ist, was, ich gebe es zu, auch mir manchmal passiert :) )

Ich kann ja verstehen, wenn du für dich sagst, dass dir die Vollständigkeit nicht wichtig ist (Auch hier gebe ich gern zu, dass die bisweilen auch etwas Negatives hat, aber das auszuführen, würde zu weit führen), du mit dem hohen Preis auch gern die Arbeit der Entwickler honorierst (Das tue ich bei einigen Entwicklern auch und kaufe absichtlich Vollpreis, ohne konkrete Spielabsichten zu hegen), du dir keines signifikanten Risikos bewusst bist und du auch nicht warten möchtest. Aber die oben genannte Argumentation, nach der du nicht nachvollziehen kannst, dass andere es genau anders herum halten, kann ich wiederum aus oben genannten Gründen nicht nachvollziehen :)

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45113 - 3. Januar 2014 - 21:35 #

Okay, hier hast Du mich jetzt ausgeknockt.
Verdammt :)

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105030 - 3. Januar 2014 - 21:55 #

Ich hab nicht behauptet das das Risiko hoch ist, sondern dies ist zumindestens im Pc Sektor seit Jahren Standart. Wenn du etwas anderes behauptest verschließt du die Augen vor der Realität :)
Ausserdem schrieb ich auch das dies nicht der Grund ist sondern einfach die Tatsache das im Gegensatz zu dem was du anscheinend glaubst, kein Programmierer verhungert, weil viele das Game nicht zum Vollpreis kaufen. Auch die Typen machen ihren Job, werden dafür bezahlt und gehen glücklich nach Hause. Die sitzen nicht bibbernd in einer Garage, die Zeiten sind vorbei.Den Verlust macht nur der Obermotz, und der muß sicher nicht deshalb am Hungertuch nagen.
Es gab und gibt ABSOLUT KEINEN Grund sich ein Spiel sofort am ersten Tag zu kaufen.

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45113 - 3. Januar 2014 - 22:03 #

Natürlich verhungert im Moment (!) kein Programmierer, denn sonst würde es die Sales ja nicht geben. Mir geht es darum, wie sich die Zukunft durch den eingeschlagenen Weg entwickelt, das habe ich hier ja auch schon erläutert.
Und ich habe auch schon geschrieben, dass wir ganz offensichtlich aus verschiedenen Lagern kommen. Im Jahr kaufe ich locker 5-7 Spiele am Release oder sehr dicht nach der Veröffentlichung. Und trotzdem hatte ich seit dem Kauf meiner PS3 vor fünf Jahren nur ein Spiel, das schwerwiegend verbugt war und das war Skyrim. Wenn also das Risiko für buggy Games so gering ist, bleibt nur noch der Geiz, um auf Sales zu warten. Und ich bin nicht geizig.

Ultrabonz 14 Komm-Experte - 2316 - 3. Januar 2014 - 22:29 #

Ich finde diese Diskussion erhellend, und deshalb noch ein Kommentar:
Ich bin nicht geizig. Wahrscheinlich gebe ich genau so viel Geld aus wie du für deine 5-7 Spiele. Nur habe ich dann eben 7-12 Spiele gekauft für das gleiche Geld. Und da ich im Moment viel mehr Zeit habe als Geld, ist das rational betrachtet das richtige Verhalten für mich. Wenn du natürlich aus Zeitgründen sowieso nicht mehr als 7 Spiele zocken kannst, dafür aber Geld im Überfluss hast, dann ist dein Verhalten für dich auch das richtige Verhalten.
Dein Ziel: Ich habe nur x Stunden Zeit pro Jahr zum Zocken und in dieser Freizeit möchte ich die Spiele zocken, die ich unbedingt zocken will.
Mein Ziel: Ich habe 200 EURO und möchte mit diesem Geld möglichst viele Spiele zocken, die mich interessieren.

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45113 - 3. Januar 2014 - 22:47 #

Die Ziele hast Du denke ich sehr treffend zusammengefasst. Mein Kommentar mit dem Geiz war eher auf mich bezogen, nicht auf andere: Ich habe kaum verbugte Games am Release gehabt und ich bin nicht geizig, ergo kann ich mir Releasekäufe erlauben (soweit es meine Finanzen zulassen).
Es war nicht meine Absicht, Dir oder Henbab oder wem anderen Geiz zu unterstellen, ganz ehrlich nicht. Gründe für Saleskäufe können vielfältig sein, ich selbst schlage ja auch gerne mal bei Schnäppchen zu.
Gestern klangen meine Kommentare glaube ich noch etwas anders, dafür möchte ich mich entschuldigen.

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105030 - 3. Januar 2014 - 23:52 #

Dann fasse ich auch nochmal zusammen. Ich bin weder geizig, im Gegenteil, wenn ich den Worten meiner Frau glauben schenke bin ich ein Verschwender :)
Ich habe keine Angst davor ein buggy Game zu erwerben. Wenn dies passieren würde, so what ? Bleibt es halt liegen, bis es gepatcht ist.
Der einzige Grund warum ich Games nicht am Releasetag kaufe, lautet schlicht und einfach : Keine Lust. (Und natürlich Backlog) ;)

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45113 - 4. Januar 2014 - 0:12 #

Mensch, ich glaube wir können unsere Diskussion tatsächlich beenden, ohne uns an die Gurgel zu gehen.
Ganz ehrlich: Mir hat es Freude bereitet, mit Dir und Ultrabonz Meinungen auszutauschen, auch wenn wir auf keinen gemeinsamen Nenner gekommen sind :)

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105030 - 4. Januar 2014 - 0:50 #

Klar, ich mag es auch wenn Leute nicht gleich ausfallend werden, nur weil man anderer Meinung ist. Können jederzeit gerne wieder diskutieren ;)

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105030 - 3. Januar 2014 - 23:53 #

Auch in Zukunft wird glaub ich ein fähiger Programmierer trotz Sales nicht verhungern :)

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45113 - 4. Januar 2014 - 3:50 #

Stimmt. Er kann ja dann einfach meinen zukünftigen Wasserkocher programmieren^^

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105030 - 4. Januar 2014 - 12:23 #

Ach so, damit der selbständig Wasser holen geht ? XD

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45113 - 4. Januar 2014 - 12:37 #

Genau. Hast Du Dir das nicht auch schon immer gewünscht? Sei ehrlich!

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105030 - 4. Januar 2014 - 14:16 #

Natürlich , genau wie den Kühlschrank der selbstständig einkauft und mir das Essen serviert XD

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45113 - 4. Januar 2014 - 14:34 #

Das selbständige Einkaufen gibt es glaube ich tatsächlich bei aktuellen Zukunftshaus-Projekten O.O

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105030 - 4. Januar 2014 - 14:53 #

Jawoll, das hab ich schon mal in einer Reportage gesehen. Der KS ist mit dem Netz verbunden, und wenn bestimmte Lebensmittel eine definierte Grenze unterschreiten, bestellt er den Kram. Wers braucht.....

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45113 - 3. Januar 2014 - 19:50 #

Ein Spiel.
100.000 kaufen für 50€ = 5.000.000€
1.000.000 kaufen für 15€ = 15.000.000€
Zusammen sind das 20.000.000€

Dasselbe Spiel. Aber hier sind etliche Erstkäufer auf die Idee gekommen, dass sie doch total blöd wären, wenn sie den Vollpreis bezahlen.

10.000 kaufen für 50€ = 500.000€
1.090.000 kaufen für 15€ = 16.350.000€
Zusammen sind das 16.850.000€

Okay, mit Sales wird also doch das große Geld gemacht, da muss ich meine Vermutung weiter oben revidieren - solange es genug Erstkäufer gibt. Denn die Differenz beträgt trotzdem über 3.000.000€, obwohl meine verwendeten Käuferzahlen deutlich niedriger als in der Realität sein dürften, gerade bei hoch angesehenen AAA-Titeln. Jetzt muss nur noch der Fall eintreten, dass dieses Spiel fixe Entwicklungskosten 18.000.000€ hatte. Und das wird oft der Fall sein, weil die Publisher auch knallhart kalkulieren und nicht einfach nur das Geld bei sich horten. Schon ist aus dem vermeintlich lukrativen Deal-Angebot ein böses Eigentor geworden. Und ich garantiere Dir, genauso wird es kommen. Nicht heute, nicht morgen, aber in 10 Jahren. Weil immer weniger Käufer einsehen werden, den Vollpreis zu zahlen, wenn es auch viel günstiger geht.
Was meinst Du, passiert dann? Die Deals wird es natürlich nicht mehr geben, jeder soll wieder schön den Vollpreis bezahlen. Dumm nur, dass die Kunden das nicht mitmachen werden und somit sinken die Einnahmen weiter, als das sie wieder steigen. Et voila, schon haben wir eine Situation, die dem Videospiele-Crash der 80er in nichts nachstehen wird, auch wenn die Ursache eine andere ist.
Also erzähl mir bitte nicht, Deals wären lukrativ. Im Moment sind sie es wohl, weil die Einnahmen aus meinem ersten Beispiel niedriger wären, gäbe es keine Deals sondern nur den Vollpreis. Da stimme ich Dir also zu. Es wird aber nicht so bleiben.

Mit Deiner Aussage zum Schluss, Vorbesteller und Erstkäufer wollen ja eh bloß alles sofort haben, nur um cool zu sein oder mitreden zu können, damit, mein Lieber, schießt Du gewaltig über's Ziel hinaus. Ich bin auch Erstkäufer, aber ich suche mir die Spiele genau aus, die ich sofort kaufe. Und zwar nicht nach dem Kriterium "Ich will mitreden können und jeden Hype mitmachen" sondern nach "Dieses Spiel interessiert mich inhaltlich so sehr, dass es mir 50, 60€ wert ist, auch wenn ich es später günstiger haben kann". Und ich bin sicherlich nicht der Einzige mit dieser Einstellung.

Larnak 22 Motivator - 37541 - 3. Januar 2014 - 21:29 #

"Schon ist aus dem vermeintlich lukrativen Deal-Angebot ein böses Eigentor geworden."
Einspruch :)

Die Entwicklung ist ja richtig dargestellt und darüber, dass das Verhalten prinzipiell riskant ist, haben wir oben ja schon gesprochen. Dennoch zwei Dinge dazu:

1) Sollte die Preispolitik bei Spiel A ein Problem werden, wird der Publisher diese nun nicht mehr günstige Politik bei Spiel B durch ein anderes ersetzen (vergleiche Abomodell-Spiele in den letzten Jahren). Weiter unten habe ich zur Änderung der Preispolitik noch mehr geschrieben.

2) Nimm mal die Sales in deiner Rechnung ganz weg.
100.000 kaufen für 50€ = 5.000.000€
0 kaufen für 15€ (Weil es nicht mehr geht)= 0€
Zusammen sind das 5.000.000€

Möglicherweise entscheiden sich dann langfristig doch noch einige von den Sale-Käufern zum Vollpreis:

300.000 kaufen für 50€ = 15.000.000€
0 kaufen für 15€ = 0€
Zusammen sind das 15.000.000€
Unterm Strich immer noch weniger als mit deiner Variante 2.

Selbst, wenn man deine Variante 2 weiter strickt und nur noch Deal-Preis gezahlt wird, bleibt mehr übrig:

0 kaufen für 50€ = 0€
1.100.000 kaufen für 15€ = 0€
Zusammen sind das 16.500.000€

Gut, wir sind uns sicher beide einig, dass diese Rechenspiele sehr milchmädchenartig anmuten, aber ich glaube es ist klar, worauf ich hinaus möchte :)

Zu deiner weiteren Argumentation auch noch ein paar Dinge:
- Deine Aussage, dass sich das Kaufverhalten derart ändern wird, dass Early Adopter weniger werden, ist durch nichts belegt und (so vermute ich) auch nicht belegbar. Ich würde mich auch überhaupt nicht wundern, wenn sie falsch ist. Den Early Adoptern geht es nicht darum, ein gutes Schnäppchen zu schlagen, sondern das Spiel sofort zu kaufen (Siehe das CoD-Beispiel von Ultrabonz). Ich sehe keinen Hinweis, dass sich das ändern wird. Im Gegenteil: Durch die verstärkte Einbeziehung von Online-Interaktionen und Sozialsystemen in die Spiele, wird der Druck, sofort dabei zu sein, eher erhöht, denn gesenkt.
- "Was meinst Du, passiert dann? Die Deals wird es natürlich nicht mehr geben, jeder soll wieder schön den Vollpreis bezahlen. Dumm nur, dass die Kunden das nicht mitmachen werden"
Die Antwort auf diese Situation gibt es schon heute in Märkten, in denen es teure Vollpreisprodukte traditionell schwer haben. Free2Play ist eine davon, die mittlerweile auch bei uns einen großen Anteil am Markt hat. Und wenn es hart auf hart kommt, werden auch andere Antworten gefunden werden.
Darüber hinaus ist es meiner Meinung nach auch nicht besonders bedeutend, ob es die Kunden gut finden: Solange es das Bedürfnis nach neuen Spielen gibt (Und die Publisher sind Experten darin, genau dieses Bedürfnis zu generieren), werden sie auch wieder höhere Preise zahlen, sofern es die günstigen Preise nicht mehr gibt. Denn dann ist die Alternative, auf das Spiel ganz zu verzichten. Und wenn es eine Sache gibt, die Spieler nicht gut beherrschen, dann ist es Konsumverzicht :D

Ich sehe also wie schon gesagt das Risiko, was du siehst, auch. Ich schätze aber zusammenfassend die Warhscheinlichkeit, dass es eintritt, als recht gering ein, ebenso, wie ich seine Auswirkungen als gering einschätze. Und ein Risiko, das weder sonderlich wahrscheinlich ist, noch gravierende Auswirkungen hat, ist nicht bdeutend, ich muss mir darum keine großen Sorgen machen.

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45113 - 3. Januar 2014 - 21:54 #

Zu Punkt 2:
Die Sales gibt es nicht mehr, weil von den 100.000 Erstkäufern 90.000 zu den Sales-Käufern abgewandert sind. Also würden nicht 300.000 den Vollpreis zahlen, sondern 210.000 (zum Rechnen bin ich jetzt zu faul^^).
Und die weiter unten aufgeführten 16.500.000€ liegen noch immer unter meinen natürlich nur beispielhaft gesetzten Entwicklungskosten von 18.000.000€, wodurch noch immer Verlust besteht.
Aber ja, wir sind uns einig: Es sind stark vereinfachte Milchmädchenrechnungen, wir wollen ja auch nur das grundsätzliche Prinzip verdeutlichen.

Natürlich kann ich nicht belegen, dass die Early Adopter weniger werden. Ich bin mir aber schon sicher, dass es so kommen wird, einfach weil sich die Sales immer weiter etablieren und auch neue Märkte (z.B. Konsolen, wo es noch nicht so stark grassiert oder Mobile-Games) erschließen werden. Dazu kommen dann noch die Freundeskreise. "Was, Du zahlst immer noch Vollpreis? Bist Du panne?" "Hm, ja, hast eigentlich recht (und ich möchte ja auch so schlau wie meine Kumpels sein)".
We gesagt, meine Einschätzung ist natürlich rein hypothetisch :)

Das Bedürfnis nach neuen Spielen wird natürlich immer vorhanden sein, es wird auch immer Early Adopter geben (z.B. mich^^). Am Ende läuft es wohl auf folgende Frage hinaus: Was ist der stärker? Das Verlangen nach neuen Spielinhalten oder die fehlende Einsicht, plötzlich wieder das dreifache der gewohnten Preise zahlen zu müssen?
Ich denke, es wird auf jeden Fall ein hartes Battle.

Larnak 22 Motivator - 37541 - 3. Januar 2014 - 22:41 #

Meiner Meinung (und Erfahrung) nach funktionieren die Freundeskreise meistens genau umgekehrt:
"Boah, krass, hast du schon das neue X [Anm. d. Autors: X ist eine Variable für einen Spielenamen, kein Spielename :p] gespielt? Soooo geil! Hab gestern mit y [Anm.: Name eines Freundes] richtig abgerockt alta!"
"Mh, ne, hab ich nicht. Aber sagtmal, habt ihr beiden morgen Lust auf eine Runde Y [Anm.: Name eines 6 Monate alten Spiels]?"
"Neee du sorry, wir spielen weiter X! Sooooo endsgeil alder! Kraaasse Scheiße! Aber du kannst mitmachen, wennde Bock hast! yomahn"
"Ehm ... *Brieftasche zieh*"
:)

"Das Verlangen nach neuen Spielinhalten oder die fehlende Einsicht, plötzlich wieder das dreifache der gewohnten Preise zahlen zu müssen?"
Beim Spielekauf hat in den vergangenen Jahrzehnten die Emotion immer den Verstand überflügelt, ich glaube, das wird auch so bleiben, solange Spiele emotionale Angelegenheiten sind, und sich sogar noch erweitern, solange die Publisher immer neue Marketing-Tricks finden, die den Hype noch weiter anheizen

Aber gut, Meinung gegen Meinung, da kann man wohl nicht viel tun :D

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45113 - 4. Januar 2014 - 0:20 #

Ja, da treffen Welten aufeinander^^

Aber auch Dir möchte ich gerne sagen, dass mir die (etwas weniger ausufernde) Diskussion mit Dir Spaß bereitet hat. Immerhin gab es endlich mal wieder einen Grund, GG-Exp zu sammeln ;)

Larnak 22 Motivator - 37541 - 4. Januar 2014 - 0:27 #

Ebenso :)

Ultrabonz 14 Komm-Experte - 2316 - 3. Januar 2014 - 21:56 #

Ich stimme dir vollkommen zu. Du beschreibst hier sehr schön, wie Kapitalismus funktioniert: Es wird kurzfristig möglichst viel Geld gemacht, langfristig kommt irgendwann der Kollaps, eben weil die Preise immer mehr sinken. Das war schon immer so und wird immer so bleiben. Aber mir als Gamer ist das doch egal. Die verkaufen mit jetzt ihre Spiele mit 50% Rabatt also schlage ich zu. Und was in 10 Jahren sein wird, ist mir doch egal, vielleicht zocke ich dann gar nicht mehr. Es ist doch nicht meine Aufgabe als Gamer, den Fehlern des Kapitalismus entgegenzuwirken. Ich glaube auch, dass wir in Zukunft gar nicht mehr einzelne Games kaufen werden, sondern ein Abo, das uns Zugriff auf die allermeisten Games gewährt. Gibt es ja zum Teil schon heute.
Deine letzte Aussage ist allerdings irrational. Selbst wenn dich ein Spiel sehr interessiert, kannst du es trotzdem auch 6 Monate später spielen. Es interessiert dich dann ja immer noch. 6 Monate später kriegst du kein schlechteres Spiel, sondern allenfalls sogar ein besseres. Nur bist du dann vielleicht der Einzige, der es noch zockt und es wird auch keine Werbung mehr gemacht dafür. Du bist bereit, jetzt 50 EURO hinzublättern, weil das Spiel jetzt in aller Munde ist und überall Reviews und Youtube-Videos auftauchen. Das ist der Hype und manchmal mache ich da auch mit, aber eben immer seltener. Das einzige Spiel, das ich je vorbestellt hatte, war Command & Conquer 1. Damals war ich ein Fan von Dune 2 und ich wusste, dass C&C ähnlich sein wird und deshalb musste ich es unbedingt haben. Aber gebracht hat mir das nichts, ich kriegte das Spiel nicht früher. Damals gab es die Spiele nur im Laden und der war dann vielleicht zeitweise ausverkauft. Aber Steam ist nie ausverkauft. Die haben einen unendlichen Vorrat von jeden einzelnen Spiel und deshalb ist es nie vergriffen. Wer vorbestellt und nicht warten kann, der hat einfach das Problem, dass er es nicht aushalten kann, dass er das Spiel jetzt haben KÖNNTE. Das wird natürlich umso schlimmer, je mehr deiner Kumpels das Spiel schon zocken und dir berichten, wie verdammt geil es ist. Dieses Verhalten ist nicht rational, aber aus emotionalen Gründen nachvollziehbar. Ich sage nicht, dass Rationalität besser ist als Emotionalität, aber Rationalität ist auf jeden Fall rationaler ;)

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45113 - 3. Januar 2014 - 22:15 #

Sehr schöner letzter Satz :D
Trotzdem widerspreche ich Dir, aber das hast Du sicherlich erwartet^^
Wenn ich ein Spiel zum Release kaufe, tue ich das wirklich nur sehr selten wegen des Hypes (bei GTA5 war es z.B. durchaus der Hype, der mich mitgerissen hat), aber ein CoD würde ich nicht mal für 'nen Zehner vom Grabbeltisch mitnehmen, obwohl es alle spielen und ich Shootern nicht abgeneigt hin. Die Stories sind mir trotzdem zu kurz und albern.
Warum sollte ich denn sechs Monate warten, wenn ich ein Spiel auch gleich zocken könnte? Es stimmt, das Warten fällt mir bei bestimmten Spielen tatsächlich schwer, aber dies ist nur ein Resultat meiner eigenen Interessen und Vorlieben, nicht des Hypes, den ein Spiel möglicherweise verursacht. Mir macht es nix aus, 50€ für ein Spiel auszugeben, obwohl ich auch nur ein popeliger Erzieher mit durchschnittlichem Gehalt bin. Also brauche ich auch nicht warten, den Preis dafür zahle ich ja gerne (und verbugten Spielen habe ich noch fast nie Erfahrungen machen müssen).

Wo Du recht hast, ist das Abo für Spielepakete. Im Musiksektor ist das längst etabliert, bei Filmen und Serien geht es auch los. Unser Hobby wird da sicher keine Ausnahme sein.

Ultrabonz 14 Komm-Experte - 2316 - 3. Januar 2014 - 22:42 #

Ich bin sogar der Meinung, dass man darüber streiten kann, ob rein rationales Handeln wirklich rational ist, aber das würde jetzt zu weit führen...
Es ist ein bisschen so wie beim Autoleasing. Warum sollte ich Geld sparen und auf meinen neuen BMW warten, wenn ich ihn doch auch sofort haben kann dank Leasing? Eben darum, weil ich beim Leasing mehr bezahle als wenn ich spare und das Auto kaufe. Die Frage ist einfach: Was ist schlimmer für mich: Die emotionalen Kosten wenn ich warten muss oder die finanziellen Kosten, wenn ich ein Leasingvertrag abschliesse? Genau gleich bei Steam: Wenn ich sofort kaufe habe ich mehr finanzielle Kosten, wenn ich warte habe ich mehr emotionale Kosten. Und wieder sind wir bei der Kosten/Nutzen Rechnung. Ich persönlich glaube immer noch an den "Homo Economicus", aber was die Ökonomen schlicht ignorierten, waren die emotionalen und sozialen Kosten, die eben auch Tatsache sind. Hättest du als Mensch keinerlei Emotionen, dann wäre es in jeden Fall falsch, bei Steam zum Vollpreis einzukaufen.

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45113 - 4. Januar 2014 - 0:08 #

Hätte der Mensch keine Emotionen, gäbe es Steam ja gar nicht erst. Spielen tut man ja der Emotionen willen. Gott, ohne Emotionen wäre das Leben so viel einfacher.
... Okay, jetzt schweifen wir ab ;)

(Nur um sicherzugehen: Dieser Kommentar war kein Angriff oder so)

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36252 - 2. Januar 2014 - 15:58 #

Die "VERFLUCHTEN Add-ons und DLCs" würdest du auch umgehen, wenn Du sie einfach ignorieren würdest. ;-)

Außerdem gibt es längst nicht zu jedem Spiel eine GOTY- bzw. Complete Edition. Ich sag nur Mass Effect 2 und Mass Effect 3.

Ich hatte bisher selten Probleme mit Bugs, aber das hängt wohl auch vom Spielegeschmack ab. Fans von Weltraumsimulationen haben wohl öfter mit Bugs zu kämpfen, als Anhänger von Action-Adventures.

icezolation 19 Megatalent - 19280 - 2. Januar 2014 - 16:07 #

Es geht da wohl eher ums Prinzip. Manch Publisher hält es für eine wunderbare Methode, Spielern mit Meldungen von DLCs zu bombardieren. Und es gibt Leute die kaufen es schlichtweg, weil es angeboten wird.

Koffeinpumpe 15 Kenner - 3823 - 2. Januar 2014 - 19:02 #

Das geht noch einfacher - das ganze Spiel ignorieren. ;)
(Echte) Addons sind klasse, aber dieser DLC/Micro Mist ist eine Seuche.

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36252 - 2. Januar 2014 - 21:21 #

Hängt vom DLC ab. Bei Assassin's Creed 3 und 4 sind das eigene Kampagnen, die nichts mit dem Hauptspiel zu tun haben. Die sind für mich kein Grund zur Ärgernis. Übel ist es natürlich wenn der Epilog nur als DLC erhältlich ist, so wie es bei Final Fantasy XIII-2, Asuraths Wrath und Tomb Raider Underworld der Fall war.

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105030 - 3. Januar 2014 - 12:15 #

Aber grad bei Mass Effect 2 gibt es welche die man als Fan nicht ignorieren sollte ;)

Vampiro Freier Redakteur - - 121613 - 2. Januar 2014 - 12:29 #

Schön wäre es mal, wenn Verbraucher ihre Gewährleistungsrechte durchboxen würden oder, wenn so ein Fall vorliegt, eine Verbraucherschutzzentrale wegen Verstößen gegen das UWG einschreitet.

WizKid 15 Kenner - 2910 - 2. Januar 2014 - 15:53 #

Ich finds enttäuschend das selbst Bugs auf den Konsolen mittlerweile was normales sind.
Spontan fällt mir The Walking Dead auf den Konsolen ein.
Ein Bekannter kaufte sich die komplette Fassung für die PS3 und die war im Gegensatz zu den einzelnen Episoden noch keinen Patch drauf.

Beeindruckenster Bug: Verlust des Controler Signales auf Grund eines Fehlers.
Hatten wir vorher noch nie gesehen.

Ultrabonz 14 Komm-Experte - 2316 - 3. Januar 2014 - 1:04 #

Früher waren die Spiele eben weniger komplex und deshalb weniger Bug-anfällig. Ein SuperMario wird immer weniger Bugs haben als ein Skyrim.
Ausserdem waren bestimmt auch die meisten PS2-Spiele verbuggt, nur gab es die Möglichkeit von Patches damals nur auf dem PC und deshalb glaubten viele daran, dass Konsolenspiele weniger Bugs hatten als PC-Spiele. Patches sind ein Vorteil, kein Nachteil. Allerdings ist die Versuchung natürlich da, ein Spiel vorschnell zu veröffentlichen. Heute kann man ein Spiel noch retten, früher wäre man verloren gewesen.

Ultrabonz 14 Komm-Experte - 2316 - 3. Januar 2014 - 0:56 #

Eigentlich bin ich ja froh, dass so viele Gamer die Spiele zum Release oder eben sogar noch früher kaufen. Denn so sind viele Spiele bereits 6 Monate später für die Hälfte zu haben. Ich gehöre eindeutig zu den Schnäppchen-Jägern auf Steam. Ich warte jeweils auf den Weihnachts-Sale, Sommer-Sale oder Herbst-Sale und schlage dann zu. So kriege ich erst noch eine bereits gepatchte bzw. gemodete Version. Nachteil: Ich kann so nicht mitdiskutieren, z.B. bei Dark Souls. Denn bis ich soweit bin und das Spiel spiele, haben es die meisten anderen bereits wieder vergessen. Dafür kaufe ich mir mit dem Überschuss an Geld dann Zigaretten...

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105030 - 3. Januar 2014 - 12:14 #

Oder wenn man Multiplayer mag, sind die Server meist schon wieder leer. Die Gamer Karawane zieht weiter....

Ultrabonz 14 Komm-Experte - 2316 - 3. Januar 2014 - 22:04 #

Stimmt, das ist vielleicht der grösste Nachteil.

Rainer (unregistriert) 3. Januar 2014 - 1:30 #

Du kannst mein "Mimimi" ruhig stehen lassen - es ist ein allgemein gültiger Code für die erwähnten First World Problems und meine Meinung über das x-te Wiederkäuen einer sattsam bekannten Problematik, die auch in diesem Artikel schon wieder arg tendenziell und unangenehm bemüht ausfällt. Als wenn irgendwelche sinnfreie Schiller-Zitate die Aussage aufwerten würden.

McSpain 21 AAA-Gamer - 29213 - 3. Januar 2014 - 9:56 #

Das hier ist ein Kommentar ohne Schiller-Zitat, aber mit dem Wunder von ganzen Sätzen und mehr als einem dieser schicken Wörter-Dinger. Damit ein schöner Kommentar der nicht gegen den Kommentarknigge von GG verstößt und damit auf dieser Seite seine ruhmreichen Tage fristen darf. :)

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105030 - 3. Januar 2014 - 12:13 #

Ach deshalb ging letztens ein Smiley von mir flöten :)

Ultrabonz 14 Komm-Experte - 2316 - 3. Januar 2014 - 22:10 #

Grundsätzlich hast du recht mit First World Problems. Aber ich lebe nun mal in der Ersten Welt und nicht in Afrika. Es erfüllt mich nicht, genug zu Essen und zu Trinken zu haben. Ich weiss nicht, aber diese First World Problems- Sätze tauchen immer wieder auf in Foren wie diesem hier, in denen es ausschliesslich um First World Problems geht. Also wenn du keine First World Problems hast, warum bist du dann überhaupt hier?

Rainer (unregistriert) 4. Januar 2014 - 2:45 #

Weil ich dieses Früher-War-Mehr-Lametta-Gequatsche faszinierernd finde. In diesem Fall den melodramatischen alten Wein in neuen Schläuchen. Seit dem C16 ist mir auf jedem System verbuggte Software untergekommen. Die Meditationen des Guru auf dem Amiga waren so selbstverständlich der Bluescreen von MS und natürlich werden die Bugs mit immer komplexeren Systemen auf immer mehr unterschiedlichen Konfigurationen auch zahlreicher. Ich persönlich bin erstaunt, wie wenig ich angesichts dieser Tatsache mit Bugs kämpfen muss. Das Rumreiten auf die bekannten Ausnahmen ist schnöder Service für einen bestellten Mob. Und solange Firmen wie EA zur Worst Company noch vor Google, Apple und AT&T gewählt werden, verfolge ich weiterhin die kleine Welt der eitlen Bauchnabelschauer mit Vergnügen.44 Und mit Grusel.

Ultrabonz 14 Komm-Experte - 2316 - 4. Januar 2014 - 14:53 #

Mir jedenfalls ist es wichtig, ob mein Spiel verbugt ist oder nicht. Ob das einen hungernden Afrikaner interessiert, interessiert mich nicht. Früher fand ich ein Spiel geil, einfach weil es ein Spiel war. Diese Zeiten sind jedoch längst vorbei. Die Ansprüche sind gestiegen und deshalb wird auch mehr diskutiert. Selbstverständlich ist ein Skyrim buganfälliger als ein SuperMario, aber wenn man schon zweistellige Millionenbeträge in die Entwicklung eines Spiels steckt, dann erwarte ich auch, dass es mehr oder weniger bugfrei daherkommt. Ausserdem wurden die PC-Systeme in den letzten Jahren eher einfacher, nicht komplizierter. Heute hast du ATI und Nvidia, und sonst nichts. Früher gab es 10 verschiedene Hersteller für Grafik und Sound. Der PC wurde also eher einfacher, während die Konsolen komplizierter wurden. PC und Konsole sind sich nicht nur in dieser Hinsicht näher gekommen. Deshalb hast du heute auf der Konsole auch viele Bugs, vielleicht weniger als beim PC, aber nicht viel weniger.

Rainer (unregistriert) 5. Januar 2014 - 14:53 #

Das ist natürlich Quatsch. Auf geschlossenen Systemen hat man IMMER weniger Bugs als auf offenen Systemen - nicht nur "vielleicht". :D Schließlich ist das ein Qualitätsmerkmal für Apple & Konsorten, aber die Behauptung beweist mal wieder den minimal die Wahrnehmung bei solchen Themen ausfällt. Da kannste in nächster Zeit noch einiges erwarten. :D

Roland 18 Doppel-Voter - 11619 - 5. Januar 2014 - 15:01 #

Und was ist nun mit der hungernden dritten Welt?!

Ultrabonz 14 Komm-Experte - 2316 - 10. Januar 2014 - 22:58 #

???

Roland 18 Doppel-Voter - 11619 - 12. Januar 2014 - 3:42 #

Glaub mir, ich kann ihm auch nicht mehr folgen. Mir fällt dazu nur folgendes ein: http://pocketnow.com/wp-content/uploads/2012/10/52-sense-this-picture-makes-none.jpeg

Rainer (unregistriert) 5. Januar 2014 - 16:56 #

"Rickeracke! Rickeracke! Geht die Mühle mit Geknacke"

Richard WIlhelmet 11 Forenversteher - 665 - 19. März 2014 - 2:33 #

Es gibt Publisher von denen kaufe ich einfach nix mehr. Z.B. von Electronic Arts. Seit Origin haben sie mich als Kunden verloren und zwar dauerhaft. Ist zwar schade um manche Spiele, aber ich kann auch so weiterleben...

Aber so wirklich gravierende Bugs hatte ich schon ewig nicht mehr oder habe ich da einfach nur Glück?