Ungewöhnliches Strategiespiel

User Test: Rise of Legends User-Artikel

Vin 25. September 2009 - 13:45 — vor 14 Jahren zuletzt aktualisiert
Da Vincis Privatarmee kämpft gegen die ausgestorbenen Akzeten kämpft gegen tausend und eine Nacht. Hört sich seltsam an? Aber Rise of Legends geht nicht nur in Sachen Fraktionen andere Wege.
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Rise of Legends ist ein ungewöhnliches Echtzeitstrategiespiel, denn es mischt packende Massenschlachten mit einem komplexen, an Aufbauspiele erinnernden, Aufbau- und Wirtschaftsteil. Wer nur mal so ein bisschen spielen will sollte sich am besten ein anderes Strategiespiel suchen, Rise of Legends ist mit seiner großen Anzahl an Einheiten, Spezialangriffen und Handeslmöglichkeiten eines der komplexesten Echtzeitstragegiespiele der letzten Zeit. An Umfangsmonster wie Hearts of Iron kommt das Spiel trotzdem nicht heran, dafür hat der Titel andere Stärken. Anders als in ähnlichen Strategiespielen ist außerdem, dass man erstens große, zusammenhängende Städte baut, und zweitens nicht in einem klischeehaften Fantasy-Universum spielt .

Städte
Eine Armee der VInci, bereit zum Kampf.

Anders als in Warcraft 3 oder Schlacht um Mittelerde 2 ist die Stadt das absolute Herzstück einer Basis, denn nur in einem bestimmten Radius um seine Basis (Territorien genannt) kann man Produktions- und Militärgebäude bauen. Die Städte selbst baut man mit verschiedenen Modulen zur Mega-Metropole aus. Kriegsbezirke stärken die Verteidigung der Stadt und rufen kostenlose Truppen herbei, Handelsbezirke erhöhen das Resourcenlimit. Des Weiteren hat jedes Volk einen Spezialbezirk. Hat man eine bestimmte Anzahl an Bezirken gebaut, kann man seine Stadt zur Großstadt bzw. zur Metropole ausbauen. Dann sehen sie nicht nur schicker aus, sondern bietet rassenspezifische Boni.
 
Schlachten & Einheiten

Einheiten werden, wie inzwischen üblich, in Kriegstrupps ausgebildet. Was jedoch neu ist: Jede Einheit desselben Typs kostet mehr als die Vorherige. Dasselbe ist übrigens auch bei den Gebäuden so. Das bringt das Stein-Schere-Papier Prinzip noch mehr zur Geltung. Jedes Volk besitzt zusätzlich zu den normalen Einheiten auch drei Helden und eine „Supereinheit“ wie z.B. eine Art riesige Spinne. Auch gibt es eine Art Formationsfunktion wie in Schlacht um Mittelerde 2, Veränderungen an den Aufstellung sind allerdings nicht möglich. Wenn einmal zwei große Armeen aufeinander treffen kommt es zu einem effektvollen Feuerwerk. Da verbrennen zwei Salamander einen Teil verwirrt rumlaufender Musketenschützen, dort schlagen Raketen der Vincis mit großen Explosionen in eine Alin Stadt ein, wieder woanders beschwört ein Held einen Eisblitz. Im Kampf ist die Pause-Taste wohl euer bester Freund, oft muss das Geschehen pausiert werden, um den Überblick in den Schlachten zu bewahren. Eine weitere Eigenheit des Titels sind die so genannten Dominanzen, wer z.B. in einem Bereich führend ist bekommt eine kleine weitere Fähigkeit.

Völker

Die Völker können optisch nicht unterschiedlicher sein. Spielerisch reichen sie zwar nicht an die Rassen aus Starcraft heran, sind aber um einiges abwechslungsreicher als im Vorgänger Rise of Nations. Die Vinci setzten auf technische Einheiten, die Alin sind orientalisch angehaucht und die Cuotl erinnern an die Azteken. Die Vinci können Prototypen erforschen, die Alin sind Meister im Umgang mit der Magie und die Cuotl besitzen die stärksten Entwicklungen. Zwar braucht man etwas Zeit um sich in die Alin und Cuotl einzugewöhnen, danach sind sie aber spannender zu spielen als die Vinci. Zwar haben alle Völker in etwa das gleiche Grundgerüst (Minen, Land und Lufteinheiten, Produktionsgebäude, etc), trotzdem spielen sich die Völker erstaunlich unterschiedlich. Die Vinci sind aufgrund ihrer schweren, langsamen Panzereinheiten eher gemäßigt, die Cuotl können ihre Produktionsgebäude bewegen und sind daher besonders flexibel.

Technik

Trotz relativ geringen Hardwareanforderungen sieht dass Spiel sehr gut aus. Zwar kann es nicht mehr gegen aktuelle Titel antreten, allerdings haben die dampfenden Maschinen oder die glänzenden Eismonster ihr eigenes Flair. Sehr gut: Im Optionsmenü sind alle Unterschiede in der Performance vermerkt. Entsprechend dem Alter läuft das Spiel inzwischen auch auf günstigeren Notebooks. Die Musik wird zwar auf die Dauer eintönig, wirkt aber nicht so überheblich wie in Spellforce 2. Die Soundeffekte sind sehr gut gelungen. Die Sprecher sind motiviert bei der Sache, wiederholen sich jedoch zu schnell.
 
Story & Kampagne

Geschichtlich ist Rise of Legends sicherlich kein Meisterwerk. Während die Welt noch sehr außergewöhnlich gestaltet wurde ist die Handlung eher schmückendes Beiwerk. Der Vater des Protagonisten wurde vom bösen Dogen getötet, dieser sinnt nun auf Rache. Dabei trifft er nach und nach auf weitere Helden und Völker. Auch das Missionsdesing ist eher mittelmäßig, zwar sind Storymissionen immer schön gestaltet und durchgeplant, jedoch treten diese viel zu selten auf. Die meiste Zeit des Spiels schlägt man sich in Skirmishpartien gegen die KI. Motivierend ist das ganze aber dennoch, in einer großen Übersichtskarte könnt ihr Provinzen verwalten und euer Reich begutachten.

Die Spezialeinheiten der Cruotl (links) und der Alin (rechts) in Aktion

Fazit

Jeder der nach der Demo mit einem Kauf geliebäugelt hat sollte spätestens jetzt zugreifen! In den letzten drei Jahren ist das Spiel erstaunlich wenig gealtert und immer wieder für einige Partien gut. Die Kampagne ist zwar nicht mehr auf dem aktuellsten Stand, als Aneinanderreihung von Skirmishspielen taugt sie aber noch. Gerade die sehr unterschiedlichen Völker und das auf Vielseitigkeit getrimmte Truppendesing sind heute immer noch erfrischend neu. Wer vor Starcarft 2 noch ein schönes und komplexes Strategiespiel sucht ist hier auf jeden Fall richtig.


von:
victorypoint.de

Vin 25. September 2009 - 13:45 — vor 14 Jahren zuletzt aktualisiert
Dennis Ziesecke 21 AAA-Gamer - 30866 - 25. September 2009 - 21:39 #

Nette Echtzeitstrategie für Zwischendurch. Klasse auch für grafikschwache Notebooks!

Bei Victorypoint gabs leider nie eine wirkliche Diskussion zu deinem Test, schade. Vielleicht findet sich ja bei GG der eine oder andere, der etwas dazu beitragen möchte.

Robert Stiehl 17 Shapeshifter - 6035 - 25. September 2009 - 23:32 #

Bei der Zeichensetzung solltest du vielleicht noch einmal drüber gehen. Das sticht doch recht stark ins Auge und tut dem Lesefluss auch nicht gut.

GingerGraveCat (unregistriert) 25. September 2009 - 23:44 #

Das Spiel befindet sich auch in meinen Spieleschrank und ich kann mich dem Fazit nur anschließen. Das Spiel sieht heute immer noch schön aus und braucht sich hinter Genre Größen wie Warcraft 3 oder Starcraft nicht zu verstecken. Ich kann auf jeden Fall eine klare Kaufempfehlung aussprechen.

ichus 15 Kenner - 2987 - 12. November 2009 - 22:07 #

Ich liebe Rise of Nations, kann ich mich ohne Probleme etc. an diesen Titel wagen?

mihawk 19 Megatalent - 16921 - 30. Januar 2013 - 20:09 #

Wäre schön, wenn es dieses Spiel noch wo zum Schnäppchenpreis gäbe ...