Als Lehrling hat man's schwer

User-Test: Orcs Must Die User-Artikel

Phin Fischer 12. November 2011 - 19:05 — vor 12 Jahren zuletzt aktualisiert
Man nehme etwas Tower Defence und eine Prise Action-RPG. Dazu Comic-Grafik, Humor und gebe noch eine Armee Orcs in den Topf. Fertig ist eine relativ preisgünstige Suppe. Ob diese seltsame Mischung reicht, um ein fesselndes Spiel zu liefern, erfahrt ihr im folgenden Artikel.
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Ich bin ehrlich: Bis vor zwei Wochen habe ich noch nie von Orcs Must Die gehört. Eigentlich war ich damit beschäftigt, mir das Konkurrenzprodukt Dungeon Defenders als Demo bei Steam zu laden. Beim Stöbern im dortigen Shop, bin ich dann allerdings auf das Taktik-Actionspiel gestoßen. Da ich ein Mensch bin, der sehr viel Wert auf stimmige Optik legt, hat das schön gemachte Logo auch gleich mein Interesse geweckt und mich dazu verleitet, das Spiel zu googlen. 
Tower Defence (TD)
Tower Defence ist ein Untergenre der Echtzeit-Strategie. Hier geht es darum Angreifer mithilfe von meist unbeweglichen Verteidigungsanlagen zurückzuhalten und durch diese ein bestimmtes Ziel zu schützen. Seinen Ursprung hat die TD in Westwoods Strategiespiel Dune 2, in welchem es aufgrund der Beschränkungen der Einheitenanzahl von Vorteil war, die Verteidigung der Basis den eigenen Wachtürmen zu überlassen.
Wie sich herausstellte, ist das Spiel eine Mischung aus einem Action-RPG und starken Tower-Defence-Elementen. Kurz gefasst: Bei Orcs Must Die geht es darum, mithilfe von "Türmen" (hier sind es vor allem Fallen) eine unüberwindbare Verteidigung zu erstellen, um angreifende Gegnerwellen abzuwenden und somit das Angriffsziel, den sogenannten "Spalt", zu schützen.

Der Beginn
 
Ihr beginnt das Spiel mit etwas Gold, einer Armbrust und den Bauplänen verschiedener Fallen. Dazu zählen nicht nur Standard-Fallen wie Stachelfallen, Minen oder Selbstschussanlagen, sondern auch ausgefallene Dinge wie Kreissägen, Lavabecken oder pendelnde Morgensterne. Ihr baut also, solange der Goldvorrat reicht, eure Fallen auf den Boden, an die Wände oder an die Decken eurer Festung. Sobald das geschehen ist, gebt ihr per Tastendruck das Kommando, die heranstürmende Orc-Armee in die Festung zu lassen. Ziel ist es, alle Orcs zu töten und zu verhindern, dass diese den erwähnten "Spalt" erreichen. Dabei erhaltet ihr durch jeden gefallenen Orc Goldmünzen. Je stärker der Gegner, desto mehr Münzen gehen auf euer Konto. Ein normaler Orc gibt beispielsweise nur 15 Münzen, ein gepanzerter Oger wirft schon bis zu 50 Münzen ab.
  
Für Kopfschüsse und das Töten mehrerer Gegner innerhalb kürzester Zeit gibt es Bonusmünzen – das wird Jugendschützer sicher freuen. Mit diesen Münzen könnt ihr – auch während der laufenden Schlacht – neue Fallen aufstellen, um so die immer stärker werdenden Angriffswellen abzuwehren. Meist kamen trotz dutzender Fallen immer wieder Gegner durch. Diese können aber auch von der eigenen Spielfigur per Stab, Armbrust oder Zauber erledigt werden. Ihr seid also nicht zum Zuschauen verdammt, sondern müsst euch aktiv im Kampf beteiligen und euch immer wieder die Hände schmutzig machen.

 
Eure Belohnung
Nach jedem erfolgreich absolvierten Level schaltet ihr neue Fallen, Zauber und Waffen frei. Außerdem könnt ihr für euer vorhandenes Arsenal Verbesserungen kaufen, mit denen zum Beispiel die Kosten einer Falle sinken oder die entsprechende Falle einen größeren Wirkungsbereich erhält. Außerdem werden im Laufe des Spiels drei verschiedene Talentbäume freigeschalten, mit deren Hilfe ihr Bonusmünzen, stärkere Zauber oder verbesserte Fallen für das laufende Level erwerbt. Ist das Level zu Ende, setzen sich alle verteilten Talentpunkte zurück, so dass ihr in jedem Level eine neue Taktik verwenden kann. 

Fazit
 
Die Stachefalle: Die Grundlage jeder Festung.
Besonders hervorheben möchte ich nicht den gelungenen Grafikstil oder die nette Spielidee, sondern die Hingabe, mit der das eher trockene Spielprinzip umgesetzt wurde. Denn der einzigartige und zynische Humor ist es, der das Spiel so unterhaltsam macht. Permanent werden euch während des Spiels (auch in der deutschen Version) äußerst gelungene Einzeiler um die Ohren geworfen, die definitiv für das ein oder andere Schmunzeln sorgen werden. Auch die Story, die euch durch die Kampagne begleitet, erinnert auf eine gewisse – wenn auch gewalttätige–- Art und Weise an die Märchen, die wir früher im Disneyprogramm oder beim Schlafengehen erzählt bekommen haben.
 
Mit ungefähr sechs Stunden Spielzeit ist der Titel zwar recht kurz, dafür kostet er auch nur 15 Euro. Die Demo ist auf alle Fälle einen Blick wert.

Phin Fischer 12. November 2011 - 19:05 — vor 12 Jahren zuletzt aktualisiert
maddccat 19 Megatalent - 14075 - 12. November 2011 - 20:09 #

Dune 2 hatte kein knappes Einheitenlimit! Da konnte man die reinsten Massenschlachten austragen. Was Dune 2 hatte, waren Mauern und unterschiedliche Geschütztürme, die in größerer Anzahl häufig als Verteidigung ausreichten. Hinzu kam noch, dass die KI Probleme mit den Mauern hatte und man diesen Umstand einfach ausnutzen konnte. Dafür brauchte man nur ein U aus Mauern an der Stelle errichten, aus der die Gegner in schöner Regelmäßigkeit anrollten. Die KI kam damit nicht klar, die Fahrzeuge und Soldaten liefen in das U rein und rührten sich nicht mehr. :)

Phin Fischer 16 Übertalent - 4390 - 12. November 2011 - 20:35 #

27 Einheiten. Mehr konntest du nicht bauen. Jedenfalls in der Ursprungsversion. Oder irr ich mich da?

Edit: 25 war das Maximum

maddccat 19 Megatalent - 14075 - 12. November 2011 - 20:55 #

Das kann eigentlich nicht sein bzw. deckt sich nicht mit meinen Erinnerungen und wundert mich daher sehr. Nenne bitte mal deine Quelle.

Phin Fischer 16 Übertalent - 4390 - 12. November 2011 - 21:15 #

http://www.gamespot.com/gamespot/features/all/real_time/p2_02.html

"Furthermore, there is a 25-unit build limit, after which point you can buy units only from a spaceport."
Gut, den Raumhafen hab ich jetzt nicht mitgerechnet.

maddccat 19 Megatalent - 14075 - 12. November 2011 - 21:29 #

Okay. Da haben wir den springenden Punkt. Dune 2 ohne Massenschlachten? Undenkbar.^^ Wie man an die vielen Einheiten kam, hatte ich aber auch vergessen.

Phin Fischer 16 Übertalent - 4390 - 12. November 2011 - 21:34 #

Und schön brav jede Einheit einzeln auswählen :)
Aber ich habe ohnehin nur 15 Hightech Fabriken gebaut, um dann simultan mit 15 Ornithoptern anzugreifen ^^
Aber sagmal, wenn du Massenschlachten meinst, wie viele Einheiten hattest du denn?

Ich änders mal in der Infobox ab.

maddccat 19 Megatalent - 14075 - 12. November 2011 - 21:43 #

Einheit -> Move -> Zielort
Einheit -> Attack -> Gegner
...

Wie viele Einheiten es im späteren Spielverlauf waren, weiß ich nicht mehr aber die alle zu bewegen, wenn man den Gegner gegen Ende einer Mission überrennen wollte, war ziemlich mühseelig (zumal die oft mitten im Feld irgendwo stehen blieben). Außerdem kann ich mich gut daran erinnern, wie ich die Einheiten hinter der eigenen Basis ausgehoben und nach Klassen sortiert habe.^^

volcatius (unregistriert) 13. November 2011 - 0:33 #

Ich fand bei den Ornithoptern immer nervig, dass man die Dinger nicht direkt steuern konnte (?). Oder war das nur bei den Harkonnen-Raketen so?

Komisch, dafür habe ich noch den Klang einiger Sounds genau im Ohr.
"Fremen Unit Destroyed".

Phin Fischer 16 Übertalent - 4390 - 13. November 2011 - 10:50 #

Nein, du konntest sie wirklich nicht steuern. Aber wenn du ein Duzend davon gleichzeitig losschickst ist die Gegnerbasis Kleinholz.

Ukewa 15 Kenner - 3689 - 13. November 2011 - 7:12 #

Die deutschen Stimmen sind wirklich klasse! Was hab ich mich kaputtgelacht an manchen Stellen..
Auch die dümmlich klingenden Orcs sind super: "Ich bin nur zur hälfte Orc!", oder "Ich will nach hause". Aber die Selbstgespräche des Helden sind am Besten, wenn es mal wieder eine ganze Ladung Orcs zerlegt: "Ist das eine Leber?" "Ich muss gleich kotzen!" Einfach herrlich!
Oder die Story: Ein uralter mächtiger Magier hat zehntausende von Orcs vernichtet, stirbt aber weil er in Koboldblut ausrutscht und sich das Genick bricht - wer denkt sich so einen Schwachsinn aus - super :)

Zille 21 AAA-Gamer - - 26060 - 13. November 2011 - 9:44 #

Schöner Test!