30 Minuten furioser Demo-Spaß

User-Eindruck: Just-Cause-2-Demo User-Artikel

ChrisL 15. März 2010 - 12:24 — vor 14 Jahren zuletzt aktualisiert
Seit einigen Tagen ist die Demoversion von Just Cause 2 unter anderem auch für Spieler zugänglich, die keinen Xbox-Live-Gold-Account besitzen. Da die in der Vergangenheit veröffentlichten News und Trailer bei mir großes Interesse auf dieses Offene-Welt-Spiel ausgelöst haben, habe ich mir die Demo zu Gemüte geführt.
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Um es gleich vorweg zu nehmen und mit wenigen Worten zu beschreiben: Selten hatte ich so viel Spaß „ohne Regeln“ mit der Probierversion eines Spiels. Zwar ist deren Laufzeit auf ungefähr 30 Minuten beschränkt, innerhalb dieser Zeitspanne konnte ich in Just Cause 2 jedoch bereits einige der zahlreichen Orte auf der Insel Panau entdecken sowie verschiedene kleine Aufgaben erledigen und Kämpfe austragen.

Technisch einwandfrei und beeindruckend

Die Steuerung ist intuitiv und schnell verinnerlicht. Die verschiedenen Aktionsmöglichkeiten – wie beispielsweise das Verbinden zweier Objekte mit dem Enterhaken, besonders wenn diese sich bewegen – erfordert allerdings etwas Übung. Grafisch finde ich das Spiel bzw. die Demo großartig. Alles, von der Umgebung (zum Beispiel Bäume und Gebäude), bis hin zu den vielen unterschiedlichen Vehikeln (Autos, Motorräder, Hubschrauber) oder auch den KI-gesteuerten Zivilisten und Gegnern wirkt detailliert. Die teilweise sehr großen Explosionen hinterlassen ebenfalls einen guten Eindruck, was auch am gelungenen Sound liegen dürfte, der während der Scharmützel sowie in anderen Situationen ebenfalls überzeugt.

Das Besondere am Protagonisten in Just Cause 2 ist, dass dieser am linken Arm einen Enterhaken trägt. Mit Hilfe dieses Werkzeugs habe ich problemlos Dächer oder noch viel höher gelegene Orte erreicht – die dabei fast grenzenlose Bewegungsfreiheit hat mir extrem Spaß gemacht. Aber auch während der Kämpfe ist der Enterhaken unverzichtbar: Durch wenige Aktionen konnte ich meinen Widersachern entkommen oder ihnen in den Rücken fallen. Auf diese Weise spielte sich bereits in der Demo kein Gefecht gleich, da sich durch Nutzung des Enterhakens ständig neue Situationen ergeben haben. Aber auch ohne den Enterhaken passierte jede Menge Spannendes. Die Verfolgungsjagden mit mehreren Fahrzeugen können zum Beispiel sehr halsbrecherisch werden; dem Chaos mit einem gekonnten, flüssig animierten Stuntsprung zu entgehen, ist manchmal eine hervorragende – oder auch die letzte – Lösung und sieht zudem richtig gut aus.

Kaum übertriebene Darstellung: Just Cause 2 bietet Action pur (Screenshot des Herstellers).

Im freien Fall einen Hubschrauber entern

Wie erwähnt, bieten die 30 Minuten Spieldauer der Demo viele Möglichkeiten. So habe ich mich zum Beispiel nach einer Art „Tutorial-Basis“ in die Tiefe gestürzt und mithilfe des Fallschirmes – der ebenfalls jederzeit zur Verfügung steht – in die Richtung eines Militärstützpunktes begeben. Nach Erreichen des Bodens, habe ich kurzerhand ein Fahrzeug übernommen (was wie alles andere animationstechnisch toll aussieht) und meinen Weg auf diese Weise fortgesetzt. Im Stützpunkt angekommen, erkannte ich im Augenwinkel einen Kampfhubschrauber. Da die Neugier natürlich siegte, stahl ich diesen, erhob mich in die Lüfte ... und wurde augenblicklich zusätzlich zu den Bodentruppen von Luftabwehrraketen und einem zweiten Hubschrauber angegriffen. Bereits nach wenigen Augenblicken ging mein Fluggerät in Flammen auf. Dem sicheren Tod durch Absturz aus luftiger Höhe konnte ich in letzter Sekunde entkommen, indem ich dem feindlichen Hubschrauber während des Fallens den Enterhaken entgegenschleuderte. Somit befand ich mich direkt an der Unterseite des Vehikels und konnte selbiges nach einigem Hin und Her (ich wusste anfangs gar nicht, welche Möglichkeiten ich nun habe) ebenfalls in meine Gewalt bringen. Dem Piloten verhalf ich beispielsweise zu einem Freiflug, nachdem ich in bestimmten Momenten verschiedene Buttons des Controllers gedrückt hatte. Im Nachhinein war ich selbst erstaunt darüber, dass dieses Gefecht in so kurzer Zeit so viel grandios inszenierte Action geboten hatte.

Der Enterhaken in Aktion: Immer wieder hilfreich und darüber hinaus sehr spaßig (Screenshot des Herstellers).

Einstürzende Kräne und Minispiele

Bei einem weiteren Probespiel habe ich mich nicht in den erwähnten Armeestützpunkt begeben, sondern in die entgegengesetzte Richtung. Mit dem PDA, in dessen Datenbank alle möglichen Informationen zu Orten, Aufträgen und anderen wichtigen Themen gespeichert werden – und der daher anfangs auch etwas überladen wirkt – habe ich eine unbekannte Ortschaft markiert. So lange diese Markierung aktiv ist, wird die ständig aktualisierte Entfernung zum Zielort angezeigt. Darüber hinaus helfen kleine Pfeile, die richtige Richtung beizubehalten. Gut gelöst fand ich, dass – sobald ich mich auf der Straße in einem Fahrzeug befand – die Richtungspfeile deutlich vergrößert und in der Mitte der Fahrbahn angezeigt wurden.

Der markierte Zielort entpuppte sich als eine Art Energiestation mit zahlreichen Transistoren, Pipelines und auch drei sehr hohen Kränen. Perfekt geeignet, um etwas Chaos anzurichten (je mehr Chaospunkte, desto besser, da auch auf diese Weise das Ansehen bei verschiedenen Gruppen steigt oder bestimmte Dinge freigeschaltet werden). Da ich mich diesmal anfangs etwas vorsichtiger verhielt und keinen Alarm verursachte, hielt sich die gegnerische Abwehr in Grenzen. Das änderte sich allerdings schnell, nachdem ich den ersten Kran mit einigen aufgesammelten Splittergranaten scheinbar physikalisch korrekt einstürzen ließ. Mit einem Sturmgewehr im Anschlag stellten die Gegner in diesem Abschnitt allerdings keine echte Gefahr dar, was sicher auch am Zielsystem liegt: Man muss nicht ständig darauf achten, die jeweilige Zielperson beizubehalten – das wird ganz gut vom Spiel übernommen, ohne jedoch dem Spieler die (Ziel-)Entscheidung aufzudrängen.

Auch zwei kleine Minispiele ergaben sich: Um die Gasversorgung der Insel zu stören, hatte ich die Möglichkeit, diese zu überlasten. Dazu musste ich an den entsprechenden Stellen unter Zeitdruck eine bestimmte Folge von Buttons auf dem Controller drücken, was mir persönlich generell nicht zusagt. War das erfolgreich, explodierten die Versorgungsstationen und ein Teil der Rohre. Ähnliches Button-Drücken kommt beispielsweise auch vor, wenn man verschlossene Türen mithilfe von erbeuteten Zugangskarten öffnen möchte.

Die gewaltigen Explosionen sind grafisch und soundtechnisch klasse umgesetzt (Screenshot aus der PC-Demo).

Demo macht definitiv Lust auf mehr

Mit Just Cause 2 könnte ich mich Ende März 2010 nach langer Zeit mal wieder für einen Einzelspieler-Titel begeistern. Das Zusammenspiel von offener, sehr großer Spielwelt, toller Technik und Umsetzung sowie einem hohen Spaßfaktor – der gerade auch durch die fast grenzenlosen Möglichkeiten entsteht – ist zumindest sehr verlockend. Allerdings frage ich mich, ob die verschiedenen Aufträge und Missionen für genug Abwechslung sorgen können oder ob es auf Dauer eventuell nicht doch etwas eintönig wird, ständig „nur“ für Chaos zu sorgen. Wen das Actionspiel interessiert, dem sei empfohlen, die Demo selbst auszuprobieren oder alternativ unseren Angetestet-Artikel vom Juni 2009 zu lesen.
ChrisL 15. März 2010 - 12:24 — vor 14 Jahren zuletzt aktualisiert
Olphas 26 Spiele-Kenner - - 66877 - 15. März 2010 - 16:38 #

Nachdem ich von der Just Cause 1 - Demo eher verschreckt war, klingt das hier so, als sollte ich der Demo des Nachfolgers doch mal eine Chance geben. Das Konzept an sich find ich eigentlich super, nur die Umsetzung wirkte im ersten Teil eher bescheiden, zumindest von dem was ich gesehen habe.

Find die Idee mit der Demo-Beschreibung gut, vor allem bei einer so vielfältigen Demo. Und gut geschrieben ist es obendrein.

EDIT: AAAAH! Mist ... ich sollte wohl doch mal langsam XP hinter mir lassen ... Just Cause 2 unterstützt Windows XP gar nicht. Schade.

Tr1nity 28 Party-Gamer - P - 110364 - 15. März 2010 - 12:58 #

Sehr schöner Artikel. Da kriege ich wieder Lust, die Demo heute Abend nochmal anzuspielen und mich auszutoben :). Ich will ja noch in diesen Raketensilo (der auf der Basis, etwas links vom Basejump-Startpunkt aus), schaffte es aber noch nicht, lebend da unten anzukommen :).

ChrisL 30 Pro-Gamer - P - 199512 - 15. März 2010 - 13:01 #

Danke - und dir danke für den (PC-)Screenshot mit der Explosion. :)
Raketensilo? Oha, da muss ich auch noch hin. Eine Radarstation hab' ich mir auch mal angeschaut - da war auch das Militär etwas stärker.

Tr1nity 28 Party-Gamer - P - 110364 - 15. März 2010 - 13:52 #

Bitte bitte, die Screenshots sind ja auch u.a. für sowas gedacht :). Bei der Radarstation (ganz oben glaub ich), war ich auch schon. Hab mich da mit dem Haken am Berg immer wieder hochgezogen und gleich mal den anderen, größeren Heli (siehe Screenshots) "ausgeborgt" :). Muß ich auch nochmal mit einer anderen Taktik hin, da dort wirklich mehr Gegenwehr ist.

Schade, daß JC2 keinen Koop hat. Denn DAS wäre mal eine Mords Gaudi :).

ganga 20 Gold-Gamer - 22827 - 15. März 2010 - 13:45 #

Schöner Eindruck ChrisL. Hab bisher 3x30 Minuten gespielt und finde es durchwachsen. Der Enterhaken braucht doch einiges an Übung, gerade wenn man bewegliche Objekte verknüpfen möchte. Das Waffenumschaltsystem finde ich gewöhnugnsbedürftig und mit der Munition kommt es mir irgendwie umständlich vor.
Beim dritten Mal hatte ich relativ schnell über 4000 Chaospunkte gesammelt (ich glaube u.a. weil ich diesen General auf dem Minitstützpunkt erledigt habe). Damit hab ich die Mission freigeschaltet in einem etwas größeren Stützpunkt irgendne Key-Card zu besorgen die dann die GPS Daten von nem Verdächtigen hatte. Das war ganz lustig, obwohl es schon nicht einfach war mit den vielen Feinden. Hat man dann die Daten wird man von nem Heli abgeholt, an den man sich natürlich dranhängt und soll dann den Konvoi mit dem Verdächtigen überfallen. Leider waren meine 30 Minute gerade rum als ich mich via Fallschirm und Enterhaken an den Wagen des Verdächtigen gehängt hatte.

Unterhaltsam ist es schon, allerdings wird mir wahrscheinlich die Story zu dünn sein. Das Fahrverhalten der Autos fand ich auch etwas seltsam ehrlich gesagt.

ChrisL 30 Pro-Gamer - P - 199512 - 15. März 2010 - 14:11 #

Jepp, das Verbinden eines gegnerischen Soldaten mit einem vorbeifahrenden Fahrzeug ist beispielsweise etwas schwierig. Das Wechseln der Waffen habe ich anfangs überhaupt nicht verstanden, bis ich dann doch mal im PDA nachgeschaut habe. :) Was meinst du bezüglich der Munition? Die wird doch automatisch aufgesammelt, oder?

Jamison Wolf 19 Megatalent - P - 14073 - 15. März 2010 - 13:50 #

Die ersten 5 Minuten war ich nicht gerade begeistert von Just Cause 2, typischer Einheitsbrei. Explosionen ganz nett, Grafik oK... dann dachte ich mir: "Ach, springste hier einfach von dem Berg und machst der Demo ein Ende". Falscher fehler, weil danach war ich 3x30minuten unterwegs. Einfach eine Super-Gaudi mit dem Fallschirm durch die Gegend zu gleiten - dazu die Weitsicht von ganz hoch oben - Phenomenal!

Also Demo hochfahren, raus aus dem Mini-Camp und Spass haben!

Spiritogre 19 Megatalent - 13401 - 15. März 2010 - 15:26 #

Lol, so ähnlich ging es mir auch.

Philipp Spilker 21 AAA-Gamer - P - 25137 - 15. März 2010 - 22:48 #

Schöner Artikel. ChrisL. Deckt sich mit meinen Einschätzungen. Just Cause 2 tut sich mit der gelungenen Demo wirklich selbst einen großen Gefallen. Mich hat es zuvor überhaupt nicht interessiert, aber nach der Demoversion bin ich nun doch sehr auf das fertige Spiel gespannt. In meiner ersten Euphorie hätte ich sogar gesagt: Das könnte ... (großes KÖNNTE) ... eins der großen Spiele diesen Jahres werden. Aber immer langsam mit den jungen Pferden.

ChrisL 30 Pro-Gamer - P - 199512 - 16. März 2010 - 8:43 #

Danke.
Das "könnte" sehe ich inzwischen ganz ähnlich. Nachdem ich gestern vom Autodach eines fahrenden Fahrzeuges meine Verfolger bearbeitet habe (und deren Jeep zum Explodieren brachte), schwang ich mich per Stuntsprung auf das ebenfalls gegnerische Motorrad, dessen Fahrer mich per MP angriff. Dieses Ablaufen des Ganzen in einem Guss trägt dabei extrem zum Spielspaß bei.
Vom geklauten Panzer will ich gar nicht erst anfangen. ;)

Earl iGrey 16 Übertalent - 5093 - 17. März 2010 - 0:46 #

Hey cool, das Spiel habe ich mir definitiv schon vorgemerkt. ;)

Anonymous (unregistriert) 3. August 2012 - 20:23 #

hallo ich habe ein problem bei der pc demo. ich hab sie mir bei steam runtergeladen, funktioniert auch, aber wenn ich auf demo starten klicke, steht da: "A-Knopf drücken um fortzufahren" aber ich hab keinen controller... kann mir jemand helfen?

Jamison Wolf 19 Megatalent - P - 14073 - 4. August 2012 - 2:08 #

Optionen ändern, von Controller-Steuerung auf Tastatur/Maus? Oder einfach mal ESC, Return, Enter oder Links-Rechts Mausklick ausprobieren.