TimeSplitters

TimeSplitters User-Artikel

Future Perfect

CharlieDerRunkle / 9. April 2023 - 0:31

Teaser

Das Jahr 2401. Die Menschheit wird bedroht durch die Time Splitters: Finstere Gestalten, die an der Vergangenheit herum pfuschen. Doch sie haben die Rechnung ohne Sergeant Cortez gemacht!
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Die TimeSplitters-Reihe gehört zu den populärsten Shootern auf den diversen Spiele-Konsolen. Während der erste Teil nur für die PlayStation 2 erschien, gab es den zweiten Teil auch auf den anderen Konsolen der sechsten Konsolen-Generation (außer der Dreamcast, deren Produktion zu dem Zeitpunkt bereits eingestellt worden war). Die ersten beiden Teile der Serie haben nicht nur die Engine und das Spielprinzip gemeinsam, sondern auch die Tatsache, dass es keine durchgehende Handlung gibt. Natürlich findet die Handlung im TimeSplitters-Universum statt, aber eine richtige Geschichte wird nicht erzählt. Stattdessen gibt es einzelne Level, die in unterschiedlichen Zeitepochen spielen und in denen bestimmte Gegenstände eingesammelt und Gegner kaltgemacht werden müssen. Das änderte sich mit dem dritten Teil der Serie, dem 2005 erschienen TimeSplitters - Future Perfect.
 

Vom Regen in die Traufe

Wir steuern Sergeant Cortez, der schon im Vorgänger Protagonist war und die Zeitkristalle einsammeln musste. Dort war das letzte Level eine Raumstation im Jahr 2401. Von dieser kehrt Sergeant Cortez zurück, findet sich aber sofort in einem Gefecht gegen die Time Splitters und andere unbekannten Angreifer wieder. Er schafft es zur Basis und wird von dort in die Vergangenheit geschickt, um mehr über die Kristalle und die Time Splitters herauszufinden, da diese widerlichen Kreaturen eine große Gefahr für die Menschheit darstellen. Neben der Fähigkeit, sich unsichtbar zu machen, neigen die Time Splitters dazu, durch die Zeit zu reisen und Unfug anzustellen. Doch zum Glück gibt es Sergeant Cortez, der wirklich was drauf hat! Gut, er handelt gerne impulsiv, ohne sich großartig Gedanken zu machen. Ohne Bedenken springt er in Wurmlöcher, auch wenn ihm davon abgeraten wird. Was soll schon passieren? Cortez weiß es also oft besser und ist eher so der Hau-Drauf. Oder halt ein typischer Amerikaner, der stereotype Held, wie auch immer. Viele Figuren in der TimeSplitters-Reihe sind vollkommen überzeichnet, nichts und niemanden darf man hier ernst nehmen. So begibt sich Sergeant Cortez auf eine spannende Zeitreise – nicht zum ersten Mal…
Ein TimeSplitter materialisiert sich - und kriegt eine übergebraten.

Das erste Ziel ist eine schottische Insel im Jahr 1924. Wir treffen auf Captain Ash, mit dem wir die Festung auf der Insel angreifen. Dort kämpfen wir gegen Schmuggler, stellen aber fest, dass irgendetwas nicht stimmt. So verwenden einige der Gegner Waffen, die es gar nicht geben dürfte. Zudem laufen wir einem unbekannten Mann über den Weg, der sich im Besitz mehrerer Zeitkristalle befindet und durch ein Wurmloch in eine andere Epoche verschwindet. Cortez nimmt natürlich die Verfolgung auf. Wir landen im Jahre 1969, also in der Zeit von James Bond, Hippies und freier Liebe. Dort treffen wir auf Harry Tippet, einen leicht unterbelichteten Geheimagenten, dessen Gegenspieler Archibald Khallos (ein Blofeld-Verschnitt) ist. Wir verkleiden uns und mischen uns unter die Handlanger des Bösewichts. So gelangen wir in seine geheime Basis und können ihm einen Strich durch die Rechnung machen. Khallos hat den Franzosen eine Nuklearwaffe gestohlen und plant, damit den dritten Weltkrieg auszulösen. Wir schaffen es, seinen Zug zu zerstören und ihn zu besiegen.
 
Die Geschichte führt uns weiter ins Jahr 1994. Dort soll ein altes Herrenhaus unter merkwürdigen Umständen abgebrannt sein. Ach ja, übrigens wurde es auf einem Friedhof errichtet, ist also ein bisschen verflucht. Das nur so nebenbei. Wir treffen die Teenagerin Jo-Beth Casey, die hier Zombies fotografieren will. Zusammen bekämpfen wir ein paar Untote und andere ebenso widerliche wie unfreundliche Kreaturen und helfen einigen Wissenschaftlern – oder sehen dabei zu, wie diese gefuttert werden oder anders umkommen. Macht auch Spaß. Hier lernen wir auch unseren eigentlichen Erzfeind kennen: Dr. Jacob Crow. Mithilfe der Zeitkristalle, die er erschaffen hat, will er… na ja, die Weltherrschaft oder so. Ist halt ein genialer, verrückter und skrupelloser Wissenschaftler. Habe ich schon erwähnt, dass das Spiel auf stereotype Figuren setzt? Und auch auf Slapstick sowie bescheuerten Humor? Cortez muss Dr. Crow durch die verschiedenen Zeitepochen folgen und seine Arbeit vernichten, bevor es zu spät ist. Wobei, eigentlich ist es das schon, aber wir haben es hier ja mit einer Zeitreisegeschichte zu tun, also ist das auch schon egal.
 

Zurück in die Zukunft

Wir landen in weiteren Epochen, so auch der Zukunft. Im Jahr 2052 leitet Dr. Crow anscheinend ein Unternehmen, in das wir eindringen müssen. Dabei sollten wir auf die Überwachungssysteme achten, sonst machen wir Bekanntschaft mit Wachleuten und Robotern. Viel geschickter stellt sich dabei Amy Chen an, die wir hier kennen lernen und die Dr. Crow offensichtlich ebenfalls nicht leiden kann. Dummerweise entkommt der Bösewicht ein weiteres Mal. Etwa 200 Jahre später, im Jahr 2243, haben die Roboter die Kontrolle über die Welt an sich gerissen und führen Krieg gegen menschliche Rebellen. Cortez gelingt es, einen Roboter namens R-110 umzuprogrammieren, der dadurch zu unserem Verbündeten wird und uns fortan begleitet. Dabei entwickelt er immer mehr eine eigene Persönlichkeit, sehr zum Leidwesen seiner Feinde, denn er scheint Gefallen am Töten zu finden, was er durch passende wie humorvolle Kommentare unterstreicht („Was ist der Unterschied zwischen einem Menschen und einem verrotteten Stück Fleisch? Eine Woche!“).
Wir kämpfen gegen Killer-Roboter.

Am Ende stellen wir Dr. Crow, der mittlerweile zu einem Hybriden aus Mensch, Time Splitter und Kampfmaschine mutiert ist. Nach einem heftigen Kampf scheint er besiegt – steht aber wieder auf und entpuppt sich als unbesiegbar. Zumindest ist er ein zu großer Brocken für Cortez. Doch das ist das Schöne an Zeitreisen – wir werden zurück ins Jahr 1924 geschickt, denn dort sollen die Zeitkristalle ursprünglich herstammen. Mithilfe eines U-Bootes erreichen wir eine geheime Basis auf dem Meeresgrund, wo Bohrungen durchgeführt wurden. Die Zeitkristalle wurden anscheinend aus einem Meteoriten erschaffen, der hier vergraben liegt. Um die bevorstehende Vernichtung der Menschheit durch die Time Splitters, mörderische Roboter und die Verwüstung der Welt zu verhindern, muss lediglich dieser Meteorit zerstört werden. Dummerweise entpuppt sich Dr. Crow auch hier wieder als zu stark. Doch durch ein weiteres Wurmloch taucht ein zusätzlicher Cortez auf und hilft uns – nicht das erste Mal. Am Ende landen wir wieder in der Gegenwart, Zeitmaschinen, Roboter und die Time Splitters verschwinden aufgrund des Zeitparadoxons. Die Menschheit ist gerettet. Zumindest für heute.
 

Alter Schwede!

TimeSplitters - Future Perfect führte viele Neuerungen für die Serie ein, darunter Fahrzeuge, die in manchen Leveln gesteuert werden können, sowie eine durchgehende Handlung mit Zwischen-Sequenzen. In jedem Level finden wir der jeweiligen Epoche entsprechende Waffen, meistens eine Pistole und ein MG, entweder mit normalen Projektilen oder in Form von futuristischen Laserwaffen. Meistens haben wir einen Begleiter dabei, der uns unterstützt und die Handlung vorantreibt, indem er uns bittet, ihm bei einer Rettungsmission zu helfen. Dabei stehen wir in ständigem Kontakt mit Anya, die uns aus der eigentlichen Gegenwart mit Informationen und Tipps versorgt. Und uns davon abrät, in Wurmlöcher zu springen, aber was weiß die schon? Durch den Sprung in ein Wurmloch wird ein Zeitparadoxon ausgelöst, durch das ein weiterer Cortez auftaucht und uns unterstützt. Häufig erhalten wir von ihm irgendeinen wichtigen Gegenstand mit der Aufforderung, diesen an uns selbst weiter zu geben, sobald wir ihn nicht mehr benötigen. Und tatsächlich laufen wir später unserem einige Momente jüngeren Ich über den Weg und geben ihm den Gegenstand, damit er exakt das gleiche tut wie wir eben. Klingt kompliziert, ist aber den Zeitreisen geschuldet.
 
An einigen Stellen müssen wir auch Rätsel lösen (die einen jetzt nicht unbedingt überfordern). Beispielsweise besitzen wir ein Terminal Uplink genanntes Gerät, über das wir nicht nur kommunizieren, sondern mit dem wir auch Objekte per Telekinese bewegen können. Das Herablassen einer Brücke, deren Bedienfeld sich auf der anderen Seite einer Schlucht befindet, ist damit kein Problem mehr. Manchmal müssen wir erst einmal einen Schalter finden, der an einer anderen Stelle eine Tür öffnet. Und immer wieder taucht dieser glatzköpfige Cortez auf, den wir unterstützen müssen, denn das wird er auch für uns tun. Oder hat es bereits getan.
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Wir treffen auf unser eigenes Ich.
 
lordxeen 15 Kenner - P - 3441 - 9. April 2023 - 8:29 #

Ein Klassiker, den ich bisher nur kurz angespielt habe, obwohl ich ihn und den Nachfolger für mehrere Konsolen besitze.
Die Kritik an der fehlenden Maus + Tastatursteuerung hat mich verwirrt. Dachte kurz der Titel wäre auch für PC gekommen, aber war nur auf Konsole.

TheLastToKnow 30 Pro-Gamer - - 125267 - 9. April 2023 - 11:34 #

Danke für den Artikel! Habe damals auf dem Gamecube immer damit geliebäugelt, aber irgendwie ist es nie was mit uns geworden.

Moe90 21 AAA-Gamer - - 30229 - 9. April 2023 - 20:07 #

Genau so auch bei mir. War ja immer eines der Spiele, von dem gehört hatte, es dann aber dann doch nicht gespielt hat.

Jürgen (unregistriert) 9. April 2023 - 11:39 #

Klingt sehr interessant, aber auf der PS2 hab ich einmal bei meinem Cousin Max Payne ausprobiert und die Steuerung verflucht. Damalige Shooter gehen für mich an der Konsole gar nicht.

ds1979 20 Gold-Gamer - P - 21396 - 9. April 2023 - 18:22 #

Halo hat um die Zeit die Gamepad Steuerung etabliert und wird dafür bis heute gelobt. Muss man halt flexibel sein, daran scheitert es halt bei der PC Herren Race;)

Jonas S. 21 AAA-Gamer - P - 25071 - 9. April 2023 - 18:24 #

Flexibel heißt auch das jeweilige Genre mit der bestoptmiertesten Steuerung zu spielen. ;)

Jürgen (unregistriert) 9. April 2023 - 18:32 #

Ich spiele viele unterschiedliche Sachen auf Konsole und PC. Jeweils die Genre, bei denen die Steuerung optimal ist.

Deklest 13 Koop-Gamer - 1542 - 9. April 2023 - 12:55 #

Ein sehr cooler Artikel. Finde es immer wieder Klasse von alten Titeln zu lesen.
Timesplitters war auch mal auf meiner Wunschliste, hat es aber nie in meinem Besitz geschafft.

Dre 16 Übertalent - - 4130 - 9. April 2023 - 18:16 #

Teil 2 fand ich deutlich besser als Teil 3. Ich kann es zwar nicht beschreiben, aber Teil 2 fühlte sich für mich besser an und auch der Multiplayer hat mir und Freunden mehr Spaß gemacht. Halo 2 war damals der King und dagegen stank Future Perfect ab.

partykiller 17 Shapeshifter - 7410 - 9. April 2023 - 20:09 #

Man kann die alten Timesplitters Teile von der ganz alten Xbox sogar auf der neune X-Series spielen, zumindest Teil 2 und Future Perfect. Bei teil 2 muss man auch sagen, dass er zwar eine Story hat, dass aber der Großteil des Spiels aus dem Arcade-Mode besteht, der Unmengen an spaßigen Levels enthält.

Dre 16 Übertalent - - 4130 - 15. April 2023 - 13:45 #

Teil 1 war glaube ich PS2-exklusiv bzw. kamen GC und Xbox raus als Teil 2 schon (fast) fertig war.

Da lohnte sich wohl eine Portierung von Teil 1 nicht.

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83934 - 19. April 2023 - 11:41 #

Von der Reihe hatte ich immer mal gehört, aber wegen der Konsolenexklusivität habe ich keins gespielt. Shooter gehören bei mir auch auf den PC mit Maus & Tastatur (oder Pointer-Steuerung wie bei der Wii ;-) ).
Sollte ein neuer Teil kommen, wird der bestimmt auch für PC erscheinen. Bei guter Qualität würde ich mir denn dann auch anschauen. Ich persönlich liebe Zeitreisegeschichten und storybasierte Sci-Fi-Shooter erst recht.