Exit Light / Enter Knight

So entstand Gabriel Knight User-Artikel

Name 30. November 2019 - 13:41 — vor 4 Jahren aktualisiert
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What can you tell me about Voodoo? (Remake)
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Frank N. Furter und Luke Skywalker

Im Zeitalter der Gigabyte-Patches geht gerne mal verloren, dass Platz auf Disketten und Festplatten ein rares Gut war. Ebenfalls im Nebel der Geschichte vergessen: Selbst 1993, dem Erscheinungsjahr des ersten Gabriel Knight, waren CD-ROM-Laufwerke noch keine Selbstverständlichkeit. Also erschien das Spiel am 17. Dezember 1993 gleich in zwei unterschiedlichen Versionen: Der Käufer hatte die Wahl zwischen elf Disketten im handlichen 3,5-Zoll-Format oder einer CD-ROM-Fassung. Zweitere bot diverse Vorteile neben der offensichtlichen Probleme mit dieser Menge an Disketten: Einige der Zwischensequenzen wurden animiert und eine kurze, ziemlich unnötige Sequenz mit einem abfahrenden Motorrad wurde hinzugefügt. Der wichtigste Kaufgrund für diese Fassung war aber die Sprachausgabe, denn das komplette Spiel wurde vertont. Und im Gegensatz zu früheren Sierra-Versuchen, bei denen gerne Mitarbeiter des Hauses vor das Mikrofon gezerrt wurden, ging das Studio hier in die Vollen. In dem Interview mit Craddock erinnert sich Jensen daran, dass die Besetzung der Hauptfigur eine langwierigere Aufgabe war, als zuerst angenommen. Jensen hörte sich einige Schauspieler an und fand einfach nicht die passende Stimme. Stuart Rosen, der das Vorsprechen organisierte, schlug ihr schließlich Tim Curry vor, der aber eine wichtige Eigenschaft Gabriels vermissen ließ: Er war und ist kein Amerikaner. Zum Glück für uns ließ sich Jensen dennoch auf einen Versuch ein und war überrascht, wie perfekt Stimme und Figur miteinander verschmolzen. Der Rest des Casts ist ebenfalls nicht zu verachten: Neben Mark Hamill und Leah Remini ist zum Beispiel auch noch Michael Dorn zu hören. Viele Sprecher sind in einem Promo-Video zu sehen, das Sierra damals veröffentlichte: "The Making of Gabriel Knight". Alles in allem ist das Sprecher-Niveau herausragend – und stellt auch heute noch vieles in anderen Spielen Gebotene in den Schatten. Problematisch für heutige Ohren ist allerdings die Komprimierung, die trotz CD-ROM genutzt werden musste und für ein unangenehmes Rauschen sorgt. Dennoch: Bis in die Nebenfiguren hinein eine sehr gute Besetzung, die beim Hören sehr viel Spaß oder wahlweise auch Gänsehaut erzeugt. Einzig die trantütige Stimme aus dem Off mindert meinen Hörgenuss. Aber ich vermute, dass sie genau so klingen sollte, wie sie nun mal klingt.

Auch musikalisch kann das Spiel überzeugen. Der Komponist Robert Holmes stattete Gabriel Knight mit wunderbar düsteren Klängen aus, die zwar nicht unbedingt zum Mitpfeifen animieren, aber immerhin auch nach Stunden noch nicht nerven. Beispielhaft könnt ihr hier dem Main Theme lauschen. Einzige Ausnahme für mich: "When the Saints go marchin' in", das pausenlos in einem Parkabschnitt dudelt (hier in einer überarbeiteten Version für das Remake). Holmes blieb über die Jahre der Serie und der Designerin treu: Er veredelte jeden der Nachfolger samt des Remakes mit seiner Musik und heiratete Jane Jensen. In dem Buch "Gabriel Knight, Adventure Games, Hidden Objects" von Anastasia Salter erinnert sich Holmes, der neben seiner Komponistentätigkeit auch noch als Produzent des Spiels agierte, dass er und Jensen ihre Verbindung vor dem Team geheim halten wollten. Das ging wohl einige Wochen lang gut, bis sie eines Abends ins Kino gingen und dort auf das halbe Entwicklerteam trafen... In Dagger of Amon Ra übernahm er nach guter alter Sierra-Tradition auch mal eine Sprechrolle, blieb aber ansonsten bei seinen Leisten.

Noch während der Entwicklung des Spiels führte Sierra eine neue Version der SCI-Engine für ihre Adventures ein und sorgte mit diesem Schritt dafür, dass das Team sechs Monate lang auf Bug-Suche ging. Trotzdem schafften sie es, den Dezember-Termin 1993 zu halten – wenn auch unter Ächzen und Mühen. Jensen erinnert sich an eine bis dahin problemlose Entwicklung, die plötzlich in hektische Betriebsamkeit ausuferte.

Diesen Ärger am Entwicklungsende sieht man dem Endprodukt und auch seiner Verpackung glücklicherweise nicht an. Das düster gehaltene Cover macht mit seinem Motiv eines Gehängten direkt klar, dass es sich hier nicht um ein Spiel für Kinder handelt. Der Packung war auch ein schön gezeichneter Comic aus Jensens Feder beigelegt, der die Geschichte rund um Gabriels Albtraum erzählt. Gezeichnet wurde er von Terese Nielsen, die einige Jahre später zu Wizards of the Coast ging und am Design der Magic - The Gathering-Karten beteiligt war. Einzige Unart dieser ansonsten schön inszenierten Geschichte, die auch im Comic zum dritten Band wieder aufgegriffen wurde: Die Texte in jeder einzelnen Sprechblase wurden in Anführungszeichen gesetzt. Warum auch immer.
Gabriels Großmutter erzählt ihm einiges über seine Familie. Und sie ist die einzige Frau, auf die er hört. (Original)

Im Rahmen der Entwicklung wurden natürlich noch Kleinigkeiten geändert, von denen sich einige sogar als Dateien auf der CD finden lassen. So existiert ein früher Startbildschirm, auf dem das Spiel noch "Gabriel Knight - Shadowhunter" hieß. Falls der Name jemals konkret im Gespräch war, wurde er vermutlich fallen gelassen, weil er zu viel vorab verriet. Außerdem gibt es noch einige komplett ausgearbeitete Portraits von Gabriel und Grace. Gabriel wirkt um einiges älter und seine Frisur ist viel ordentlicher. Grace dagegen lächelt im Gegensatz zum ernsten Bild des fertigen Spiels ein wenig. Laut der Internet-Seite "Cutting Room Floor" gibt es noch einiges mehr an geschnittenem Material, das sie aber (bisher) leider nicht veröffentlicht haben. Unter anderem findet sich der Startbildschirm von King's Quest 6 auf der Disc. Und im entsprechenden Eintrag auf der Internetseite ist die Rede von einem "unused script".
 

Gepanschter Wein in neuen Schläuchen

21 Jahre nach der Veröffentlichung bekam Gabriel Knight ein Remake spendiert, das passenderweise den Untertitel "20th Anniversary Edition" trug. Aber die erreichte Volljährigkeit ist ja auch eine Neuauflage wert (hier der Kurztest auf GamersGlobal). Jensen hatte mittlerweile eine neue Firma namens Pinkerton Road gegründet und im Rahmen einer Kickstarter-Kampagne für zwei neue Adventures Geld gesammelt. Namentlich angekündigt war das im April 2014 erschienene Moebius - Empire Rising (im Test, Wertung: 6.5) und ein mysteriöses Spiel X, das sich dann als Neuauflage des ersten Gabriel-Knight-Teils entpuppte. Bereits im Oktober 2014 erblickte diese Version das Licht der Welt – und war leider gleichzeitig auch schon wieder das Ende des Studios, das zwar meines Wissens nach noch offiziell existiert, aber auf seiner Internet-Präsenz seit Jahren keine Neuigkeiten mehr veröffentlicht hat. Das Forum dort ist ebenfalls geschlossen. Das verpasst meinen vagen Hoffnungen auf eine richtige Fortsetzung der Serie einen Dämpfer, aber ganz gebe ich die Hoffnung noch nicht auf.

Für dieses Spiel hat sich das Studio jedenfalls ins Zeug gelegt: Die Grafiken wurden komplett neu geschaffen, die Musik von Original-Komponist Robert Holmes runderneuert und auch am Gameplay samt den Rätseln wurde gefeilt. Wie so häufig bei Neuauflagen führte das Remake zu Licht und Schatten. Einerseits sind die neuen Grafiken größtenteils gelungen, speziell die Hintergründe sind naturgemäß sehr viel detaillierter als im Original. Andererseits wurden einige Animationen oder gleich ganze Figuren gestrichen – vermutlich, um Geld zu sparen. Grace trug nun nicht mehr ihren langen Rock, stattdessen enge Jeans. Ob das nun einfacher zu animieren war oder schlicht Unbedachtheit der Grafiker: Ich mochte den alten Look, der für mich ihre Persönlichkeit mit definiert hatte.

Ebenfalls definierenden Charakter hatten die Sprecher. Da die alten Tonspuren wegen ihrer starken Kompression für eine Neuauflage nicht zu gebrauchen waren und die Originalsprecher für ihre Rollen zu alt waren, wurde alles neu aufgenommen. Prinzipiell beide Daumen hoch für die Mühe, die im Großen und Ganzen wirklich überzeugt. Leider bis auf den Hauptdarsteller. Jason Victor gibt zwar sein Bestes – aber das ist hier leider viel zu viel. Tanzt Tim Curry virtuos auf der Klinge und lässt uns trotz aller schlechten Eigenschaften mit Gabriel mitfühlen, so schlägt meine Begeisterung, wieder mit Gabriel durch New Orleans zu wandern, nach den ersten Sätzen von Jason Victor in blankes Entsetzen um. Er klingt ständig wie ein rolliger Kater. Da hilft mir die technisch natürlich überlegene Sprachausgabe leider herzlich wenig.

Was mich zum Fazit diesen kleinen Ausflugs führt: Welcher Version solltet ihr bei Gelegenheit mal einen Mausklick-Finger leihen? Ich bevorzuge dank der fantastischen Arbeit von Tim Curry ganz klar die alte CD-Fassung. Die Sprachausgabe ist im Vergleich zur Disketten-Version ein unglaublicher Atmosphäresprung. Und die Neuauflage? So schön sie auch aufpoliert wurde: Teilweise wirkt sie mir zu klinisch. Auch die in meinen Ohren nicht besonders gelungene neue Sprachausgabe schreckt mich zwar ab, Neueinsteiger mit einem Faible für erkennbare Details auf dem Bildschirm können aber beim Remake bedenkenlos zugreifen.

Zu erwähnen ist noch, dass Jane Jensen aus diesem Spiel einen Roman machte. Eine Praktik, die sie auch beim zweiten Teil fortsetzte. Ich besitze mittlerweile den ersten und freue mich schon darauf, ihn zu lesen. Etwas irritierend ist allerdings das Cover, da sowohl Elemente von Sins of the Fathers als auch des zweiten Spiels auftauchen. Den zweiten Roman werde ich mir wohl nicht leisten können, da er gebraucht ab 80 Euro aufwärts gehandelt wird. Leider schrieb Jensen nie einen Roman zu Teil drei und verarbeitete auch die Ideen zum vierten Teil nicht weiter.
 

The Beast Within

Der große Erfolg blieb Gabriel Knight verwehrt. Wohlwollenden Reviews standen solide, aber nicht überragende Verkäufe gegenüber. Aber es reichte, um eine Fortsetzung in Angriff zu nehmen. Und wie zu Beginn dieses Artikels schon geschrieben, schälte sich die Reihe aus ihrer alten Haut wie ein Werwolf bei Vollmond. Aus einem gepixelten Point-and-Click-Adventure wurde ein spielbarer Film. Oder der Versuch eines solchen. The Beast Within ist bisher mein persönlicher Lieblingsteil der Reihe. Und wenn ihr wollt, auch bei Gelegenheit Gegenstand eines weiteren Artikels. Teil drei liegt noch ungespielt auf meinem virtuellen Stapel und seit einigen Wochen auf endlich physisch in meinem Regal. Einem "neuen" Ausflug mit Gabriel steht also nichts im Wege.
Es lebe der Zentralfriedhof... (Remake)
30. November 2019 - 13:41 — vor 4 Jahren aktualisiert
Danywilde 30 Pro-Gamer - P - 163008 - 30. November 2019 - 13:14 #

Danke für diesen Artikel über eine von mir sehr geschätzte Spielreihe, zumindest Teil 1 & 2.

Mir hat die Atmosphäre bei beiden Spielen sehr gut gefallen, auch wenn es einige Designungereimtheiten gab. Ich erinnere nur an das Friedhofsworträtsel im ersten Teil und die Klickorgien in Neuschwanstein im zweiten Teil.

Jürgen (unregistriert) 30. November 2019 - 14:17 #

Das Friedhofsrätsel ist die Pest, das stimmt. Auch andere Rätsel sind jetzt nicht unbedingt logisch. Aber diese Monente, wenn man als Pfarrer verkleidet Gespräche führt. Oder in der Kirche einen Toten zu beklagen hat. Oder oder oder...

schlammonster 31 Gamer-Veteran - P - 277636 - 30. November 2019 - 17:03 #

... oder im Park auf geradezu arcadige Art Pantomimen zu Polizisten locken muss *grrr!*

Jürgen (unregistriert) 30. November 2019 - 17:11 #

Wenn man erst mal drauf gekommen ist, ging es. Aber bis dahin... Aber ich liebe die Idee :)

schlammonster 31 Gamer-Veteran - P - 277636 - 30. November 2019 - 19:19 #

War klar. Bei deinem Hang zum *neugierigebitteimzitierthreadnachschauen* hätte ich das wissen sollen ;)

euph 30 Pro-Gamer - P - 130123 - 30. November 2019 - 13:29 #

Ein super schöner Text, danke Jürgen!

Jürgen (unregistriert) 30. November 2019 - 14:51 #

Vielen Dank für das Lob :)

Harry67 20 Gold-Gamer - - 24311 - 30. November 2019 - 17:23 #

Da schließe ich mich an, und freue mich schon auf den nächsten Teil :)

doom-o-matic 17 Shapeshifter - P - 8580 - 30. November 2019 - 13:35 #

Ach da kommen Erinnerungen hoch, das war so ein tolles Spiel.

wooks 16 Übertalent - - 5707 - 30. November 2019 - 13:43 #

Sehr, sehr toller Artikel. Da Teil 2 zu einem meiner absoluten Lieblingsspielen gehört, würde ich mich sehr über einen Artikel dazu freuen...

Danke Jürgen! :)

StefanH 26 Spiele-Kenner - - 65052 - 30. November 2019 - 14:04 #

Dem kann ich mir nur anschließen :) Teil 2 war der erste Teil der Serie, den ich gespielt habe. DAS ist der Gabriel, den ich vor meinem inneren Auge im Pixelmeer des ersten Spiels Jahre später sah :D

Jürgen (unregistriert) 30. November 2019 - 14:50 #

Es war auch mein erster Teil. Und obwohl ich ihn „erst“ vor ca. 10 Jahren zum ersten Mal gespielt habe, hatte ich damit einen Heidenspaß.

Jürgen (unregistriert) 30. November 2019 - 14:50 #

Gerne doch. Ich glaube, dass ich mich zuerst um den zweiten Artikel zu Larry kümmern werde. Aber dann...

Harry67 20 Gold-Gamer - - 24311 - 30. November 2019 - 17:21 #

Sehr schön! Teil 2 ist auch mein Favorit :)

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105030 - 30. November 2019 - 14:57 #

Sehr schön.
Wie Larry sehr gut geschrieben, liest sich recht fluffig. Weiter so.
Zum Spiel: Nie gespielt, aber zumindest der 20th Version würde ich nach dem Artikel eine Chance geben. Was für mich aus dem Text nicht so hervorgeht, ist deine Bemängelung der neuen Sprachausgabe nur so eine Nostalgiefrage für Kenner der Originals, oder wird auch ein Neuling mit der neuen nicht glücklich?

Jürgen (unregistriert) 30. November 2019 - 15:29 #

Du wirst mit der neuen Sprachausgabe glücklich werden. Sie klingt technisch natürlich viel sauberer und die meisten Sprecher sind richtig gut, ohne einen großen Namen zu haben. Gabriel klingt für mich einfach unerträglich - aber das liegt wahrscheinlich hauptsächlich am Vergleich mit dem Original. Es gibt im Netz Vergleichsvideos zwischen den beiden Versionen, in denen es unter anderem auch um die Stimmen geht. Aber die spoilern mir zu viel. Deshalb hab ich sie nicht verlinkt.

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105030 - 30. November 2019 - 16:38 #

Danke für die ausführliche Antwort. :)

Hyperlord 18 Doppel-Voter - 12024 - 30. November 2019 - 15:02 #

Die Serie habe ich voll vergessen, ich war zu jung damals fürs Setting. Schöner Artikel, bin versucht, das nachzuholen!

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 75314 - 30. November 2019 - 15:32 #

Hab das Original vom ersten Gabriel Knight nie gespielt und das Spiel darum in Form des Remakes nachgeholt. Mir hat es gut gefallen, auch der neue Sprecher. Wahrscheinlich weil ich ihn nicht mit dem des Originals vergleichen konnte. ;)

Jürgen (unregistriert) 30. November 2019 - 15:35 #

Aufgrund deines Avatars kann ich schlecht behaupten, du hättest einfach schlechten Geschmack. Daher wird es wohl der fehlende Vergleich sein ;)

schlammonster 31 Gamer-Veteran - P - 277636 - 30. November 2019 - 17:04 #

In einem Wort: Geil! Bitte mehr davon!

Jürgen (unregistriert) 30. November 2019 - 17:11 #

Vielen Dank.

Jürgen (unregistriert) 30. November 2019 - 17:23 #

Hier auch mal ein herzliches Danke an Testleser Elfant und die beiden Ober-Artikel-User ChrisL und Admiral Anger für alle Anmerkungen. Und dazu an Q-Bert für die Einsprengsel bei dummen Fragen meinerseits.

Olphas 26 Spiele-Kenner - - 66900 - 30. November 2019 - 17:24 #

Die ersten beiden fand ich auch super und hab sie vor gar nicht allzu langer Zeit noch mal gespielt. Wobei ich da die 20th Anniversary Edition gespielt habe. Klar war Tim Curry der bessere Gabriel, aber so schlimm wie es immer behauptet wurde fand ich den neuen Sprecher gar nicht. Gut, es hat einen Moment gedauert, bis ich mich dran gewöhnt habe, aber ansonsten fand ich es okay.
Bei der Gelegenheit wollte ich auch den dritten Teil mal nachholen, aber hab den vor lauter technischen Problemen nicht vernünftig zum laufen gekriegt.

Danywilde 30 Pro-Gamer - P - 163008 - 30. November 2019 - 17:33 #

Ja, der dritte Teil. Den wollte ich auch irgendwann mal nachholen, aber diese Optik schreckt mir doch sehr ab.

Jürgen (unregistriert) 30. November 2019 - 17:36 #

Ich hab mir die GoG-Version gekauft und dann noch die alte Packung gebraucht ersteigert, weil ich den Comic "in echt" haben wollte :D
Die GoG-Version krankt bei mir momentan noch daran, dass jede Bewegung einen dicken schwarzen Streifen in den Hintergrund fräst, der erst beim nächsten Kamerawechsel weg ist. Da geht die Zerstörung dann wieder von vorne los.

Drapondur 30 Pro-Gamer - - 161754 - 30. November 2019 - 17:46 #

Schöner und interessanter Artikel! Die Serie kam zwar zu meiner aktiven Adventurezeit, ist aber an mir vorbei gegangen.

Jürgen (unregistriert) 30. November 2019 - 18:04 #

Es ist nicht zu spät! Schreib Dich nicht ab! Lern Lesen und Schreiben! Äh... Spiel Gabriel Knight!

Drapondur 30 Pro-Gamer - - 161754 - 30. November 2019 - 19:33 #

Meine Adventurezeit ist (leider) vorbei. Hab erst letztens Thimbleweed Park gespielt. Und obwohl ich die leichte Variante gewählt habe, habe ich trotzdem ständig in die Lösung gelünkert. Adventures sind nichts mehr für mich... :|

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 75314 - 30. November 2019 - 22:00 #

Hat es dir denn auch keinen Spaß gemacht? Denn in anderen Genres spielst du ja auch auf Leicht oder cheatest gern, da machts doch nix, wenn du in nem Adventure mal in die Lösung schaust, solange du Spaß dabei hast. ;) Und gibt ja mittlerweile immer mehr Adventures mit Hinweis-System. Hatte nicht Thimbleweed Park auch eines? Da konnte man doch ne Hilfe anrufen, oder nicht?

Drapondur 30 Pro-Gamer - - 161754 - 1. Dezember 2019 - 23:11 #

Ja, da habe ich auch oft angerufen. :) Aber es stellte sich kein Flow ein. Anfangs habe ich es ja noch selber probiert aber hinterher habe ich fast ständig die Hotline angerufen oder in die Lösung geschaut. Die Story fand ich zwar ganz witzig aber das spielen selbst war mehr ein Abarbeiten.
Ich frage mich immer wieder, wie ich das damals geschafft habe. Anfang bis Mitte der 90er habe ich fast ausschließlich Adventures gespielt und ich habe die alle selber gelöst. Die Lösung gab es oft erst ein, zwei Monate später in einer Zeitschrift. Internet gab es ja in der Form noch nicht. Irgendwie fehlt mir mittlerweile die Geduld für Adventures.

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 75314 - 2. Dezember 2019 - 0:14 #

Ich glaub, wenn man viele Adventures spielt, hat man irgendwann so ein spezielles Denken drin. Ich spiel ja ziemlich viele Adventures und die wenigsten fordern mich noch. Liegt natürlich zum einen daran, dass es heutzutage kaum noch Adventures gibt mit fordernden Rätseln, die meisten verzichten ja darauf "zugunsten des Story-Flusses". Wie ich die Begründung hasse. Wenn ich Spaß am Rätseln hab, stört es mich doch nicht, wenn die Story dadurch unterbrochen wird, beim Shooter stört es mich ja auch nicht, wenn ich zwischen den Storyschnipseln ballere. Naja, ich schweife ab.

Jedenfalls, dadurch dass ich viele Adventures spiele, hab ich halt so ne Art Erfahrungsschatz und Denken aufgebaut (kann es grad nicht besser beschreiben), so dass ich meistens sehr schnell weiß, was die Entwickler da jetzt von mir wollen und manche Rätsel sogar schon löse, bevor es gefordert wird. Und wahrscheinlich ist es so, wenn man gar keine Adventures mehr spielt, dass man da etwas einrosten kann. Noch dazu gehört ja Thimbleweed Park auch zu den schwereren Adventures. Müsstest es vielleicht mal mit einem etwas leichteren ausprobieren, um rauszufinden, ob Adventures wirklich grundsätzlich nix mehr für dich sind. :)

Naja, und fehlende Geduld ist natürlich heutzutage auch ein größeres Problem, wo man haufenweise ungespielte Titel rumliegen hat, da will man dann eher nicht viel Zeit ohne Fortschritt verschwenden. ;)

SupArai 25 Platin-Gamer - - 61473 - 2. Dezember 2019 - 16:13 #

Welche Adventures würdest du denn in die Kategorie "Leicht" einsortieren?

Ich tue mich nämlich auch echt schwer mit den Rätseln in Adventuresu und mache eher einen Bogen drum...

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 75314 - 2. Dezember 2019 - 16:30 #

Die neueren Sachen von Daedalic wie Silence oder Die Säulen der Erde. Oder manche Spiele von Wadjet Eye, die komplette Blackwell-Reihe fand ich z.B. ziemlich einfach. Auch eher leicht fallen mir Adventures in nem realistischeren Setting, da es dort meist keine abgedrehten Rätsel gibt, wie z.B. die Black-Mirror-Reihe. Wobei dort der erste Teil fordernder ist als die beiden Nachfolger. Da fällt mir auch noch The Raven von KingArt ein, schönes Detektiv-Adventure, bei dem ich die Rätsel als recht leicht in Erinnerung hab.

SupArai 25 Platin-Gamer - - 61473 - 2. Dezember 2019 - 18:33 #

Cool, danke! :-)

Von Daedalic habe ich The Whispered World und einen Deponia-Teil begonnen, bin aber irgendwann zu ungeduldig geworden und habe in eine Lösung geschaut. Und wenn ich diese Schwelle einmal überschritten habe, ist die Luft raus, dann finde ich nicht mehr ins Spiel zurück.

Black Mirror ist ja ein Asbach-Adventure, das gab es doch schon vor 20 Jahren oder ist das sogar noch älter? Das habe ich abgebrochen, weil da später so Logik-Rätsel gelöst werden wollten. An denen bin ich kläglich gescheitert, natürlich NUR weil die richtig schlecht designt wurden... ;-)

Ich schaue mal nach den genannten Titeln...

Despair 17 Shapeshifter - 7557 - 2. Dezember 2019 - 18:55 #

Wenn's noch einfacher sein soll: Die Telltale-Adventures ab "The Walking Dead" oder "Life is Strange". Die spielen sich quasi von allein. ;)

Jürgen (unregistriert) 2. Dezember 2019 - 19:34 #

Ich finde die Sachen zwar toll, aber als Adventures nach der Definition "Was mit Rätseln" laufen sie nicht.

SupArai 25 Platin-Gamer - - 61473 - 2. Dezember 2019 - 23:43 #

Danke für die Idee, aber danke nein, ich habe die ersten beiden Teile zu The Walking Dead gespielt und das hat mir gereicht an Telltale... ;-)

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 75314 - 2. Dezember 2019 - 19:58 #

Ja, das erste Black Mirror ist schon ziemlich alt, die beiden Nachfolger aber noch nicht ganz so, erschienen 2009 und 2011. :D Aber Adventures altern ziemlich gut (außer sie haben auf 3D-Grafik gesetzt), also ist das egal. ;) Hab jetzt mal eher bekanntere Titel von bekannteren Entwicklern genannt, gibt natürlich noch haufenweise unbekannteres Zeug, worunter auch leichte Titel sind. ;) Vor kurzem hab ich z.B. Agatha Knife gespielt, dsa ist sehr skurril, aber auch ziemlich einfach.

Und ja, die älteren Sachen von Daedalic sind eher fordernd, vor allem The Whispered World, da musste ich auch mal was nachschauen. Von ihren älteren Adventures fällt mir noch A New Beginning ein, das ist auch ganz empfehlenswert und meiner Erinnerung nach nicht so schwer.

Q-Bert 25 Platin-Gamer - P - 56357 - 30. November 2019 - 18:08 #

Wunderschönes Titelbild und klasse Metallica-Referenz in der Überschrift. Leider kann ich zu Gabriel nicht viel sagen, da ich nie einen Teil der Reihe gespielt habe. Deswegen ist es spitze, dass es solche Artikel auf GG gibt, um meine Wissenslücken zu schließen :)

Jürgen (unregistriert) 30. November 2019 - 18:18 #

Inhaltlich habe ich ja nicht viel verraten. Ich wollte mehr Hintergrund liefern und das Spiel anteasern, damit auch junge Hüpfer noch unbeschwert das Spiel genießen können :)

SupArai 25 Platin-Gamer - - 61473 - 2. Dezember 2019 - 16:15 #

Da kann ich mich anschließen. Sierra hatte ich generell nie auf dem Schirm.

Aber danke für den UA, Jürgen, interessant und gut zu lesen! :-)

Jürgen (unregistriert) 2. Dezember 2019 - 19:36 #

Vielen Dank, das freut mich.

Splatter 13 Koop-Gamer - P - 1529 - 30. November 2019 - 19:04 #

Schöner Artikel, danke dafür. GK gehört zu meinen Lieblingsadventures von Sierra, trotz einiger kruder Rätsel (in deutsch war das Friedhofsrätsel dank einiger Übersetzungfehler kaum lösbar). Aber es bot eine tolle Story mit dichter Atmosphäre. Und auch mir gefällt das englische Original (CD) am Besten. Der 2. Teil bot dann leider bestenfalls unfreiwillige Komik (auch wenn er unter den FMVs noch ganz gut dastand), der 3. Teil hingegen gar nichts mehr.
Jane Jensen arbeitete übrigens auch noch an anderen Spielen mit, u.a. Gray Matter und Cognition, beides richtig gute Adventures.

StefanH 26 Spiele-Kenner - - 65052 - 30. November 2019 - 19:32 #

Danke für den Hinweis auf Cognition! Das sieht interessant aus und ist bei Steam und GOG gerade auch echt günstig zu haben :) Gray Matter habe ich auch RICHTIG gerne gespielt!

Olphas 26 Spiele-Kenner - - 66900 - 30. November 2019 - 20:13 #

Mir hat Cognition auch sehr gut gefallen und es ist schade, dass das so unter dem Radar geblieben ist. Also: spielen :)

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 75314 - 30. November 2019 - 22:01 #

Wurde da nicht sogar mal ne zweite Staffel angekündigt? Hab ich auch ewig nix mehr von gehört. Mir hat Cognition aber auf jeden Fall auch ziemlich gut gefallen. :)

Despair 17 Shapeshifter - 7557 - 30. November 2019 - 23:40 #

"Moebius: Empire Rising" fand ich auch ganz ok. Hat ein paar nervige Momente, aber auch dezente Gabriel Knight-Vibes. Für aktuell 4,49 € im Steam-Sale kann man es mitnehmen.

Splatter 13 Koop-Gamer - P - 1529 - 1. Dezember 2019 - 0:46 #

Ja, war auch nicht übel (bis auf das Labyrinth-Gedöns am Ende) und für den Preis macht man da nix verkehrt. Leider flogen die ganzen neueren Jensen-Adventures etwas unter dem Radar. Das dürfte auch der Grund sein, warum es z. B. zu Cognition noch keinen Nachfolger gab.
Gibts auf GOG übrigens z. Z. für 4,09 €, genau wie Cognition.

Drapondur 30 Pro-Gamer - - 161754 - 30. November 2019 - 19:30 #

Alle drei Teile gibt es aktuell bei gog für jeweils 3,49 Euro. Das Remaster vom ersten Teil kostet 6,09 Euro.

Slaytanic 25 Platin-Gamer - - 62092 - 30. November 2019 - 20:51 #

Vielen Dank für den sehr lesenswerter Userartikel.

Alain 24 Trolljäger - P - 47335 - 1. Dezember 2019 - 0:00 #

Schöner Artikel...

Und starker Hinweis auf einige Titel meines Pile of Shame.

Jürgen (unregistriert) 1. Dezember 2019 - 18:45 #

Vielen Dank. Gib ihnen ne Chance.

Nivek242 33 AAA-Veteran - P - 899460 - 1. Dezember 2019 - 11:21 #

War schön zu lesen, danke dafür.

TSH-Lightning 26 Spiele-Kenner - - 65103 - 1. Dezember 2019 - 11:22 #

Auch ohne irgendeinen Teil gespielt zu haben ist die Entstehungsgeschichte sehr interessant. Habe aber schon ewig kein Adventure mehr gespielt und wenn ich ehrlich bin werde ich auch diese vermutlich niemals nachholen.

EvilNobody 15 Kenner - 3141 - 1. Dezember 2019 - 12:46 #

Schaut euch mal die "Spiele mit Bart"-Folge zu GK2 an. XD

Faerwynn 20 Gold-Gamer - P - 20270 - 1. Dezember 2019 - 14:40 #

Toll, vielen Dank. Ich habe den ersten Teil 2000 gespielt und ihn sehr geliebt. Den zweiten Teil könnte ich damals nicht ertragen, vielleicht probiere ich es nochmal.

Jürgen (unregistriert) 1. Dezember 2019 - 18:46 #

Die Optik ist besser gealtert als die des dritten Teils.

Currypuff 13 Koop-Gamer - 1434 - 5. Dezember 2019 - 11:53 #

Ich könnte mir gut vorstellen, dass der dritte Teil auch sonst heute eher nicht mehr gut zu spielen ist. Damals kam er zu einer Zeit raus, wo Sierra um Teufel komm raus von ihrem perfektionierten 2D-Look auf 3D gewechselt haben (King‘s Quest 8 und eben Gabriel Knight 3). Sah also schon zu Release ziemlich grützig aus. Die Steuerung in 3D steckte für Adventures auch noch in den Kinderschuhen (Grim Fandango, Monkey Island 4) und war in meiner Erinnerung echt nervig. An die Story habe ich keinerlei Erinnerung mehr, aber Charaktere und Rätsel haben mich damals echt nicht vom Hocker gehauen. Baphomet‘s Fluch ging ja in eine ähnliche Richtung, und ich weiß noch, dass ich das in jeder Hinsicht für das bessere Spiel gehalten habe und immer noch tue.

Despair 17 Shapeshifter - 7557 - 5. Dezember 2019 - 14:22 #

Ich fand die Geschichte um die Rennes-le-Château-Legende recht interessant. Aber die Steuerung war wirklich totale Grütze. Die Grafik könnte ich mir zur Not heute noch antun, aber die Steuerung nicht mehr.

TheRaffer 23 Langzeituser - P - 40298 - 5. Dezember 2019 - 14:08 #

Vielen Dank für den schönen Artikel. Das wirft bei mir die Frage auf, warum ich diese Spiele bis jetzt sträflich vernachlässigt habe, wo ich doch ein Adventurefreund bin. :)

Jürgen (unregistriert) 6. Dezember 2019 - 16:09 #

Das ist in der Tat eine gute Frage. Teuer sind sie ja nun nicht mehr und wenn Du nicht grundsätzlich ein Sierra-Problem hast, dann solltest Du sie mal anspielen.

TheRaffer 23 Langzeituser - P - 40298 - 7. Dezember 2019 - 18:04 #

Habs auf die Liste gepackt und beim nächsten GO der Finanzministerin ist es meins :)

Jürgen (unregistriert) 7. Dezember 2019 - 18:17 #

Das freut mich. Viel Spaß damit!

Michael D. 20 Gold-Gamer - - 22879 - 30. Dezember 2019 - 22:58 #

Vielen Dank für den tollen User-Artikel, Jürgen.
Ich bin bei Gabriel Knight damals nie richtig reingekommen, habe mir aber zum Release des Remakes das Original bei Steam gekauft. Dieses habe ich gerade installiert und werde es jetzt spielen (nachdem ich heute nach vielen Jahren nochmal Indy 4 beendet habe)

Jürgen (unregistriert) 30. Dezember 2019 - 23:04 #

Vielen Dank! Ich hoffe, Du hast Spaß damit. Ich habe gerade für einen User-Artikel Larry 2 beendet und kann aus dem direkten Vergleich her sagen, dass GK entschieden weniger frustrierende Passagen hat. Es gibt natürlich trotzdem so einige, aber die Strukturierung vermeidet einige Sackgassen.

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 266509 - 5. Januar 2020 - 19:17 #

Super Artikel! Danke für den Einblick und die Erinnerungen an eine Spieleserie, die damals komplett an mir vorbeiging, obwohl ich Space Quest, Police Quest, Kings Quest und sonst so einiges von Sierra geliebt habe.

Jürgen (unregistriert) 5. Januar 2020 - 19:34 #

Vielen Dank! Freut mich sehr. An Police Quest trau ich mich einfach nicht ran :D