Vor 31 Jahren nahm Dennis' noch junges Hobby eine neue Dimension an: Spielemagazine kamen in sein Leben und sollten eine immerwährende Begleitung seines Zeitvertreibs werden!
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Bereits mein Vorgänger-Artikel, der sich mit einer MAN!AC-Ausgabe der frühen Nullerjahre befasst, beginnt mit der Anekdote um mein allererstes Spielemagazin, die Video Games. Es wird Zeit, den Sprung zurück zu machen - es sind immerhin mittlerweile 31 Jahre - und euch abermals auf eine kleine Zeitreise mitzunehmen.
Es ist 1992, ein typischer Sommer im Ruhrpott. Heißer Asphalt, kühlendes Wassereis. 1992 sollte in den Folgejahren als "Rekordsommer" gelten - und erst 2022 übertroffen werden! Ich bin 13, gerade haben die olympischen Spiele in Barcelona begonnen und die Sommerferien liegen ebenfalls noch zum großen Teil vor mir.
Zusammen mit meinen Freunden verbringe ich angenehme Tage zwischen Bolzplatz und Freibad. Im Frühjahr war ein Doppel-Album namens "Bravo-Hits" erschienen, das in meinem Walkman rauf und runter läuft - mit Hit-Interpreten wie U96, Right Said Fred oder Roxette. Etwas später würde ich erkennen, dass die einzig wahre Musik der Grunge ist. Ich würde mir die Haare wachsen lassen, Gitarre lernen und den viel zu frühen Tod von Kurt Cobain betrauern - aber so weit bin ich 1992 noch nicht.
Gespielt wird auf dem Game Boy und gespart wird für ein Super Nintendo Entertainment System - die Marketingmaschinerie des Club Nintendo und dessen Magazin funktioniert tadellos. Das Super NES ist seit Monaten Thema Nummer eins bei meinen Freunden und mir - denn langsam kommen Informationen dazu auch in beschaulichen Vorstädten in Deutschland an. Um meinen Plan, bis Weihnachten einen finanziellen Grundstock für das begehrte 16-Bit-Gerät aufzubauen, in die Tat umzusetzen, finde ich mich an einem Markttag zusammen mit meinen Schulfreunden auf dem örtlichen Dorfplatz zum Trödeln ein (wenn ich von "Dorf" spreche, dann meine ich Walsum, den nördlichsten Stadtteil Duisburgs, in dem ich aufgewachsen bin. In den 1990ern hatte Walsum als Grenze zwischen Ruhrpott und Niederrhein tatsächlich etwas sehr dörfliches...).
Trödeln bedeutete, auf dem Gehweg vor den ansässigen Supermärkten eine Decke auszulegen und dort die gesammelten - und überflüssig gewordenen - Schätze seiner Kindheit auszubreiten: Dinosaurier-Gummifiguren, halb vollständige Playmobil-Sets oder mit Wellensittich-Bisspuren verzierte Ausgaben des Lustigen Taschenbuchs - natürlich diejenigen, bei denen nur jede zweite Doppelseite farbig gedruckt war. Sorgfältig ausgerissene Rechenkästchen-Zettelchen mit Preisangaben lagen auf den einzelnen Waren. Ich weiß nicht mehr genau, wieviel Geld ich an dem Vormittag verdient hatte, aber ich werde nie vergessen, wofür ich an diesem Tag 3 Mark ausgab: die Ausgabe 8/1992 der Video Games.
Das Heft lag strahlend im Regal des Schätzlein-Supermarktes, mit seinen neon-orangen Farbakzenten, einem Manga-Charakter, den Turtles UND Super Mario und dazu noch mit absoluten Triggerbegriffen wie "COOL" auf seinem Cover. Für den dreizehnjährigen Game Boy-Spieler war das ein "life changing moment".
Bisher bestand meine Videospiele-Welt ausschließlich aus meinen eigenen Erlebnissen und dem Austausch mit den Freunden, die sich zufällig auch für Spiele interessierten. Eine große Neuerung kam höchstens alle paar Monate durch den Kauf eines neuen Spielmoduls dazu - und Informationen darüber bekam man aus wenig vertrauenswürdigen Quellen wie der in die Jahre gekommenen Verkäuferin des örtlichen Spielzeuggeschäfts. Wenn man sie bat, den Spieleschrank aufzuschließen, um einen Blick auf die Rückseite der quadratischen Kartons zu werfen, dann tat sie das kopfschüttelnd - die Spiele wären schließlich "alle gut, man müsse sich halt nur eines aussuchen".
Ich kaufte die Video Games monatlich bis zum bitteren Ende rund zehn Jahre später - und gerade in diesen ersten Jahren bestand der überwiegende Teil meines Spiele-Hobbies aus dem Lesen - nein, Studieren - jeder einzelnen Ausgabe. Während meine Spielzeit begrenzt war - durch skeptische Eltern sowie den Batteriehunger des Game Boys - konnte ich quasi zu jeder Zeit lesen. Ich erinnere mich an Fernsehabende, bei denen sich die Restfamilie auf "Wetten, dass...?"konzentrierte, während ich mich mit einem Stapel meiner Magazine an den Esstisch gesetzt hatte und diese durchblätterte. Auch auf langen Autofahrten begleitete mich meist eine Auswahl meiner Spielemagazine - für mich war damit lange vor dem Internet eine Tür aufgegangen, mein Hobby auf einer Art Meta-Ebene weiter zu betreiben, auch wenn die Konsole ausgeschaltet blieb. Und im Grunde ist das heute noch ein wichtiger Teil davon, auch wenn er sich mittlerweile auf andere Medien verlagert hat.
Soviel der Vorrede, hier liegt das Magazin vor mir - in einem für das Alter erstaunlich guten Zustand. Lasst uns gemeinsam hineinblättern...
Die 92er, da bin ich dem Amiga untreu geworden, der PC war dann bei mir angesagt. Trotzdem habe ich auch die VG gekauft und gesammelt. Die ganzen Hefte, alle VGs, musste ich leider bei meinem letzten Umzug opfern. Schöner Artikel, gerne mehr davon. :-)
Wow. Herzlichen Dank für die Erinnerungen. Auch bei mir war das - Club Nintendo außen vor - das erste Heft überhaupt. Habe ich so oft gelesen und ich habe auch, als Sonic das erste Mal auf einem Nintendosystem angekündigt wurde, an genau diese Leserfrage gedacht.
Das waren unglaubliche Zeiten, als Magazine der einzige und auch nur monatliche Weg waren an Informationen zu kommen. Man hat sich so darauf gefreut, dass es eine neue Ausgabe gab.
Schöner Artikel, danke für den schönen Flashback, Moriarty. :) Von der VideoGames selbst hatte ich mir nur ein paar der Ausgaben mal gelegentlich mitgenommen. Zu der Zeit war bei mir die PowerPlay angesagt als festes, monatliches Magazin und dann folgten die PC Player und die Gamestar mit ihren Premieren-Ausgaben. :)
Schöne Zeitreise!
Und gruselig: Die beiden Abschnitte ab "Es ist 1992." treffen 100% exakt auch auf mich zu. Sogar das Alter und der erwachende Musikgeschmack.
Raus aus meinem Kopf, Moriarty!
Und außerdem: Gemäß Benutzernamen warst du nicht 13, sondern 213!
Hendrik
27 Spiele-Experte - P - 93001 - 25. März 2023 - 8:56 #
Schnüff, da werden Erinnerungen wach. Auch bei mir war diese Ausgabe Nummer 1, hab mir danach aber noch die vorherigen Ausgaben nachbestellt. Hab sie alle gehabt, und auch jedes mal das lesen zelebriert, bzw gerne mal alte Ausgaben wieder gelesen. Allerdings las ich damals auch die anderen großen Mags wie Maniac, Mega Fun etc. Jedoch hat die VG für immer einen speziellen Platz in meinem Herzen. Danke für diesen wundervoll nostalgischen Artikel. :)
Ich habe auch die Maniac parallel gekauft, als sie rauskam. Bis etwa 95 sah ich beide ungefähr gleichauf. 1997 hat die Video Games ihr Design aus meiner Sicht zum Schlechten geändert, da war die Maniac bei mir die Nummer 1, das M!Games Abo habe ich bis heute.
Wow, danke für den Flashback ins Jahr 1992. Gerade Abi gemacht und dann 6 Wochen Möbel geschleppt im Ferienjob, um mir dann meinen ersten eigenen PC zu finanzieren. Meine Zeitungen waren vorher die ASM, Happy Computer, Powerplay etc. und nun war endlich die Zeit gekommen nicht nur zu schmökern, sondern auch alles selbst zu erleben, was in den Zeitschriften so toll beschrieben wurde. ;-)
v3to
17 Shapeshifter - P - 8374 - 25. März 2023 - 13:00 #
Super Star Wars Spiele speist den enormen Schwierigkeitsgrad leider zu großen Teilen aus einer unglücklichen Kombination aus mäßig austariertem Leveldesign und der etwas unausgegorenen Spielmechanik. Das ganze Gamedesign drehte sich offensichtlich um die Reproduktion ikonischer Momente der Filme, erreicht aber leider nicht ansatzweise die Balance damaliger Referenz-Platformer. Super Star Wars lebt durch die Atmosphäre, war und ist sonst mMn kein guter Genrevertreter und wurde für meine Begriffe in der Video Games etwa 20 Punkte zu hoch bewertet.
Ich glaube, damals wurde der schiere Bombast, den das Spiel auf den Schirm brachte, gepaart mit einem Fan-Herzen bewertet… (wir reden von einer Zeit, in der jeder Nerd auch Star Wars-Fan war, VOR den Re-Releases mit CGI-Jabba und vor allem VOR Jae Jar Binks).
v3to
17 Shapeshifter - P - 8374 - 25. März 2023 - 13:36 #
Das war ohnehin noch eine Zeit, wo Gamedesign hauptsächlich auf der Ebene "Abwechslung" und "Schwierigkeitsgrad" besprochen wurde, bzw. Spielmechanik und Balance nicht wirklich reflektiert... und dann kam das Spiel auch noch in 256 Farben daher, was 1992 einen spürbaren Wow-Faktor nach sich zog.
Wieder diese Versuch in eine subjektive Sache (Wertungen) einen objektive Sache (vergleichbare Prozentwertung) reinzubringen. Wissen wir doch das das Humbug, Voodoo oder auch Schmarn ist. Gibt sicherlich 10 Leute die deiner Meinung folgen aber mindestens 5 die sich nicht Teilen. Ich hab Super Star Wars erst Jahre später auf der WII angespielt und dachte mir Ach Guck Bockschwer gut das ich damals keine 130 Mark gelöhnt habe. Mir wäre Wurscht gewesen ob die VG 70 oder 90 gegeben hätte, für mich ist es unspielbar schwer.
v3to
17 Shapeshifter - P - 8374 - 25. März 2023 - 17:41 #
Es ist in erster Linie ein schlecht designter Platformer, der aus dem Zeitgeist heraus abgefeiert wurde. Wir reden hier nichts desto trotz bei Spiele-Reviews von einem Medium, dass sich bis tief in die 2000er hinein objektivierbare Maßstäbe auf die Fahnen geschrieben hat.
Naja, ich finde immer noch das das, in der damaligen Marktsituation, in einem gewissen Rahmen OK war - als sich das dann später verselbständigte und man (vermutlich aus dem Konkurrenzkampf heraus) versuchte die Spielerfahrung immer mehr quantifizierbar zu machen war das natürlich alles andere als sinnvoll.
Ich glaube, das ist heute einfach kaum noch vergleichbar - und wie so oft kommen da eben auch unterschiedlichste Aspekte zusammen.
Im Grunde ist es heute immer seltener geworden, dass ein Spiel ein totaler Reinfall ist - bzw. anders herum ausgedrückt: es gibt noch Reinfälle - aber dann passiert auch meist ein regelrechter "Anti-Hype" um das Spiel.
Selbst ohne schon den großen "Gamestar-Test" oder ähnliches zu irgendeinem Spiel gelesen zu haben, überschwemmt mich meine Informations-Bubble schon Tage vor dem Release mit Info-Häppchen, dass Spiel X große Probleme hat.
Schon bevor ich das Spiel überhaupt kenne, scrolle ich durch meine Youtube-Startseite und schnappe Teaserbilder auf mit Titeln wie "Darum testen wir X nicht..." oder reißerischer "Skandal um Spiel X!". Da können dann die Alarmglocken schonmal einen Spontankauf bei Amazon verhindern.
Selbst wenn ich das gar nicht aktiv will, bekomme ich vor dem Kauf eines Spiels genügend "Signale", ob der Kauf evtl. doch nicht lohnt.
Früher (TM) war das ja so, dass man zum Spielehändler um die Ecke getigert ist, dort völlig fasziniert die Packungen durchgeschaut hat und maximal noch die hippen Verkäufer dort gefragt hat - bei Konsolenspielen war das allerdings der Spielwarenhandel und das Wissen um Games = Null. Ich habe dann meist das gekauft, worauf ich Bock hatte, z.B. "Star Trek: Judgement Rites" auf meinem ersten PC (war zum Glück kein Reinfall) oder "Star Wars" auf dem Game Boy (war leider einer...).
Daher waren Magazine für mich die absolute und einzige Quelle für verbindliche Informationen zu den Games.
Schlarp
13 Koop-Gamer - P - 1453 - 26. März 2023 - 10:07 #
Schöner Zeitsprung, vielen Dank!
Ich habe neulich im Keller meiner Mutter die Amiga Joker 11/90 gefunden und durchgeblättert. Auch ein interessantes Zeitdokument
Ja, die Amiga Joker war und später die PC Joker kannte ich auch, habe aber nie selbst Hefte besessen. Bei mir fing das mit den Magazinen sehr konsolenlastig an, 92 mit der VG, dann später habe ich unregelmäßig mal Play Time oder Power Play gekauft, als ich dann Mitte der 90er einen 486er von meinem Onkel bekam.
Vielleicht werde ich dazu auch mal ein Retro-Blättern machen!
Vielen lieben Dank für diesen Artikel. Ich erinnere mich sogar noch an die Ausgabe, das Papier, etc. und wie ich am anderen Ende des Ruhrgebiets vor dem Coop saß und das Magazin verschlungen habe.
yagee
17 Shapeshifter - P - 8955 - 26. März 2023 - 23:05 #
Mir ging es genauso. Tests für Spiele, war die beste Erfindung überhaupt. Kann mich an SNES Spiele bis zu 150 DM erinnern, da gab es pro Jahr nur 1-2 Spiele und viel wurde getauscht. Video Games war ein Highlight und an den Leserbrief mit Sonic, der niemals jemals auf Nintendokonsolen erscheinen würde musste ich seit dem immer wieder denken. Schon witzig.
Faerwynn
19 Megatalent - P - 17405 - 27. März 2023 - 9:47 #
Hach ja, das war eine Zeit... der perfect storm aus Zeit haben und einer neuen Technik. Dazu kam noch, sich nicht mit den Niederungen des Alltags beschäftigen zu müssen, weil das die Eltern machten. Wenn man nur gewusst hätte, wie fantastisch das war. Stattdessen konnte man gar nicht schnell genug erwachsen werden. ;)
Ah, die Leserbriefecke...als Leser des Konkurrenzblattes "Play Time" war ich ein absoluter Fan von Rainer Rosshirt. Der erste Blick galt immer den neuesten Eskapaden des fränkischen Originals bei der Beantwortung mehr oder weniger irrer Leseranfragen. Schön war die Zeit. :-)
Ach ja, Videogames, PlayTime & Co zu der Zeit die Hauptlieferanten von Ideen für die reinste Freude, die Vorfreude.
Das oftmals dunkle Erwachen war dann nicht so schön. Besonders wenn man sich halt doch Markenverwurstung X (danke Ocean!) statt das was die Magazine empfohlen gekauft hatte. Aber selbst wenn doch mussten man doch immer noch mit der eigenen Unfähigkeit klar kommen.
DerBesserwisser
17 Shapeshifter - P - 7270 - 28. März 2023 - 10:58 #
Mist, habe ich ja ganz vergesen: Das ist doch alles FAKE !!! Die Spielpackungen auf dem Bild können doch niemals noch heute in dem Zustand sein! Oder sind die außerhalb des sichtbaren Bereichs total runtergerockt ?
Guter Spielgeschmack übrigens, zwei wirklich exzellente Title für den Gameboy. Auch wenn sich Mystic Quest beim Wiederspielen letztes Jahr doch als recht repetitiv erwiesen hat.
Das gab es bei mir glücklicherweise nicht und hätte bei den NES-Spielen sicher zu massiver Störung des Familienfriedens gestört. Das Zimmer war nur irgendwann voll und da musste halt manches raus.
Falls Du den Game Boy interessant findest, vor zwei Jahren habe ich mal darüber referiert:
https://www.gamersglobal.de/user-artikel/nintendo-game-boy-eine-liebeserklaerung
Hatte ich bereits gelesen (und kommentiert). Aber danke für den Hinweis und vor allem für die Artikel ! Ich kann mich ja auch nicht den inneren Zeitreisen erwehren, wenn ich die lese :o)
Die 92er, da bin ich dem Amiga untreu geworden, der PC war dann bei mir angesagt. Trotzdem habe ich auch die VG gekauft und gesammelt. Die ganzen Hefte, alle VGs, musste ich leider bei meinem letzten Umzug opfern. Schöner Artikel, gerne mehr davon. :-)
Wow. Herzlichen Dank für die Erinnerungen. Auch bei mir war das - Club Nintendo außen vor - das erste Heft überhaupt. Habe ich so oft gelesen und ich habe auch, als Sonic das erste Mal auf einem Nintendosystem angekündigt wurde, an genau diese Leserfrage gedacht.
Das waren unglaubliche Zeiten, als Magazine der einzige und auch nur monatliche Weg waren an Informationen zu kommen. Man hat sich so darauf gefreut, dass es eine neue Ausgabe gab.
Schöner Artikel, danke für den schönen Flashback, Moriarty. :) Von der VideoGames selbst hatte ich mir nur ein paar der Ausgaben mal gelegentlich mitgenommen. Zu der Zeit war bei mir die PowerPlay angesagt als festes, monatliches Magazin und dann folgten die PC Player und die Gamestar mit ihren Premieren-Ausgaben. :)
Schöne Zeitreise!
Und gruselig: Die beiden Abschnitte ab "Es ist 1992." treffen 100% exakt auch auf mich zu. Sogar das Alter und der erwachende Musikgeschmack.
Raus aus meinem Kopf, Moriarty!
Und außerdem: Gemäß Benutzernamen warst du nicht 13, sondern 213!
Schnüff, da werden Erinnerungen wach. Auch bei mir war diese Ausgabe Nummer 1, hab mir danach aber noch die vorherigen Ausgaben nachbestellt. Hab sie alle gehabt, und auch jedes mal das lesen zelebriert, bzw gerne mal alte Ausgaben wieder gelesen. Allerdings las ich damals auch die anderen großen Mags wie Maniac, Mega Fun etc. Jedoch hat die VG für immer einen speziellen Platz in meinem Herzen. Danke für diesen wundervoll nostalgischen Artikel. :)
Respekt dafür 10 Jahre der Video Games treu geblieben zu sein. Mit Erscheinenden der Maniac war die für mich durch.
Zeitweise habe ich unregelmäßig auch die Maniac gelesen, aber erst nach dem Ende der VG bin ich dann richtig umgestiegen.
Ich habe auch die Maniac parallel gekauft, als sie rauskam. Bis etwa 95 sah ich beide ungefähr gleichauf. 1997 hat die Video Games ihr Design aus meiner Sicht zum Schlechten geändert, da war die Maniac bei mir die Nummer 1, das M!Games Abo habe ich bis heute.
Die Maniac hat in der Tat sehr viel sehr richtig gemacht. Der Titel wäre vielleicht die einzige Fehlentscheidung, wenn man mich fragt. Aber gut.
Auf jeden Fall ist der Titel besser als der ursprünglich angedachte, der -wenn ich mich richtig erinnere- "Hardcore" hätte sein sollen.
Wow, danke für den Flashback ins Jahr 1992. Gerade Abi gemacht und dann 6 Wochen Möbel geschleppt im Ferienjob, um mir dann meinen ersten eigenen PC zu finanzieren. Meine Zeitungen waren vorher die ASM, Happy Computer, Powerplay etc. und nun war endlich die Zeit gekommen nicht nur zu schmökern, sondern auch alles selbst zu erleben, was in den Zeitschriften so toll beschrieben wurde. ;-)
Bei "Grunge, die einzig wahre Musik" musste ich aufhören zu lesen. Da schüttelt es ja einen durch.
Wenn du zur Grunge-Zeit im richtigen Alter bist und den richtigen Umgang hast, dann stimmt das. ;)
Ganz genau, vieles darf man nur im Kontext der Zeit bewerten.
Nö, richtige Zeit, richtiges Alter vielleicht etwas älter. ABER Grunge.Nö. :-)
Ein weiter Freund der einzig wahren Musik, der Polka;)
Sauerkraut-Polka!
Wenn sie von Darkthrone kommt, gerne. ;-)
Dachte dabei eher an den Klassiker von Gus Backus. :P
Würde ich Fenriz zutrauen…
Das!
Super Star Wars Spiele speist den enormen Schwierigkeitsgrad leider zu großen Teilen aus einer unglücklichen Kombination aus mäßig austariertem Leveldesign und der etwas unausgegorenen Spielmechanik. Das ganze Gamedesign drehte sich offensichtlich um die Reproduktion ikonischer Momente der Filme, erreicht aber leider nicht ansatzweise die Balance damaliger Referenz-Platformer. Super Star Wars lebt durch die Atmosphäre, war und ist sonst mMn kein guter Genrevertreter und wurde für meine Begriffe in der Video Games etwa 20 Punkte zu hoch bewertet.
Ich glaube, damals wurde der schiere Bombast, den das Spiel auf den Schirm brachte, gepaart mit einem Fan-Herzen bewertet… (wir reden von einer Zeit, in der jeder Nerd auch Star Wars-Fan war, VOR den Re-Releases mit CGI-Jabba und vor allem VOR Jae Jar Binks).
Das war ohnehin noch eine Zeit, wo Gamedesign hauptsächlich auf der Ebene "Abwechslung" und "Schwierigkeitsgrad" besprochen wurde, bzw. Spielmechanik und Balance nicht wirklich reflektiert... und dann kam das Spiel auch noch in 256 Farben daher, was 1992 einen spürbaren Wow-Faktor nach sich zog.
Wieder diese Versuch in eine subjektive Sache (Wertungen) einen objektive Sache (vergleichbare Prozentwertung) reinzubringen. Wissen wir doch das das Humbug, Voodoo oder auch Schmarn ist. Gibt sicherlich 10 Leute die deiner Meinung folgen aber mindestens 5 die sich nicht Teilen. Ich hab Super Star Wars erst Jahre später auf der WII angespielt und dachte mir Ach Guck Bockschwer gut das ich damals keine 130 Mark gelöhnt habe. Mir wäre Wurscht gewesen ob die VG 70 oder 90 gegeben hätte, für mich ist es unspielbar schwer.
Es ist in erster Linie ein schlecht designter Platformer, der aus dem Zeitgeist heraus abgefeiert wurde. Wir reden hier nichts desto trotz bei Spiele-Reviews von einem Medium, dass sich bis tief in die 2000er hinein objektivierbare Maßstäbe auf die Fahnen geschrieben hat.
Naja, ich finde immer noch das das, in der damaligen Marktsituation, in einem gewissen Rahmen OK war - als sich das dann später verselbständigte und man (vermutlich aus dem Konkurrenzkampf heraus) versuchte die Spielerfahrung immer mehr quantifizierbar zu machen war das natürlich alles andere als sinnvoll.
Ich glaube, das ist heute einfach kaum noch vergleichbar - und wie so oft kommen da eben auch unterschiedlichste Aspekte zusammen.
Im Grunde ist es heute immer seltener geworden, dass ein Spiel ein totaler Reinfall ist - bzw. anders herum ausgedrückt: es gibt noch Reinfälle - aber dann passiert auch meist ein regelrechter "Anti-Hype" um das Spiel.
Selbst ohne schon den großen "Gamestar-Test" oder ähnliches zu irgendeinem Spiel gelesen zu haben, überschwemmt mich meine Informations-Bubble schon Tage vor dem Release mit Info-Häppchen, dass Spiel X große Probleme hat.
Schon bevor ich das Spiel überhaupt kenne, scrolle ich durch meine Youtube-Startseite und schnappe Teaserbilder auf mit Titeln wie "Darum testen wir X nicht..." oder reißerischer "Skandal um Spiel X!". Da können dann die Alarmglocken schonmal einen Spontankauf bei Amazon verhindern.
Selbst wenn ich das gar nicht aktiv will, bekomme ich vor dem Kauf eines Spiels genügend "Signale", ob der Kauf evtl. doch nicht lohnt.
Früher (TM) war das ja so, dass man zum Spielehändler um die Ecke getigert ist, dort völlig fasziniert die Packungen durchgeschaut hat und maximal noch die hippen Verkäufer dort gefragt hat - bei Konsolenspielen war das allerdings der Spielwarenhandel und das Wissen um Games = Null. Ich habe dann meist das gekauft, worauf ich Bock hatte, z.B. "Star Trek: Judgement Rites" auf meinem ersten PC (war zum Glück kein Reinfall) oder "Star Wars" auf dem Game Boy (war leider einer...).
Daher waren Magazine für mich die absolute und einzige Quelle für verbindliche Informationen zu den Games.
Schöner Zeitsprung, vielen Dank!
Ich habe neulich im Keller meiner Mutter die Amiga Joker 11/90 gefunden und durchgeblättert. Auch ein interessantes Zeitdokument
Ja, die Amiga Joker war und später die PC Joker kannte ich auch, habe aber nie selbst Hefte besessen. Bei mir fing das mit den Magazinen sehr konsolenlastig an, 92 mit der VG, dann später habe ich unregelmäßig mal Play Time oder Power Play gekauft, als ich dann Mitte der 90er einen 486er von meinem Onkel bekam.
Vielleicht werde ich dazu auch mal ein Retro-Blättern machen!
Vielen lieben Dank für diesen Artikel. Ich erinnere mich sogar noch an die Ausgabe, das Papier, etc. und wie ich am anderen Ende des Ruhrgebiets vor dem Coop saß und das Magazin verschlungen habe.
Das waren noch Zeiten…
Vielen Dank, gerne mehr davon!
Mir ging es genauso. Tests für Spiele, war die beste Erfindung überhaupt. Kann mich an SNES Spiele bis zu 150 DM erinnern, da gab es pro Jahr nur 1-2 Spiele und viel wurde getauscht. Video Games war ein Highlight und an den Leserbrief mit Sonic, der niemals jemals auf Nintendokonsolen erscheinen würde musste ich seit dem immer wieder denken. Schon witzig.
Hach ja, das war eine Zeit... der perfect storm aus Zeit haben und einer neuen Technik. Dazu kam noch, sich nicht mit den Niederungen des Alltags beschäftigen zu müssen, weil das die Eltern machten. Wenn man nur gewusst hätte, wie fantastisch das war. Stattdessen konnte man gar nicht schnell genug erwachsen werden. ;)
Letzter Satz: signed! Wenn ich das heute meinen Kindern vermitteln will, dann klinge ich für die immer wie damals mein Opa ;-)
Ah, die Leserbriefecke...als Leser des Konkurrenzblattes "Play Time" war ich ein absoluter Fan von Rainer Rosshirt. Der erste Blick galt immer den neuesten Eskapaden des fränkischen Originals bei der Beantwortung mehr oder weniger irrer Leseranfragen. Schön war die Zeit. :-)
War bei mir ganz genauso
Ach ja, Videogames, PlayTime & Co zu der Zeit die Hauptlieferanten von Ideen für die reinste Freude, die Vorfreude.
Das oftmals dunkle Erwachen war dann nicht so schön. Besonders wenn man sich halt doch Markenverwurstung X (danke Ocean!) statt das was die Magazine empfohlen gekauft hatte. Aber selbst wenn doch mussten man doch immer noch mit der eigenen Unfähigkeit klar kommen.
Mist, habe ich ja ganz vergesen: Das ist doch alles FAKE !!! Die Spielpackungen auf dem Bild können doch niemals noch heute in dem Zustand sein! Oder sind die außerhalb des sichtbaren Bereichs total runtergerockt ?
Guter Spielgeschmack übrigens, zwei wirklich exzellente Title für den Gameboy. Auch wenn sich Mystic Quest beim Wiederspielen letztes Jahr doch als recht repetitiv erwiesen hat.
Sind auch meine beiden besterhaltenen Spielekartons. Und alle nicht mehr original aus der Jugend, sondern später (teuer) ersatzbeschafft.
Früher war das ja echt so, dass Mutter die Pappkartons nach dem Kauf weggeschmissen hat, und man nur die Module und Anleitungshefte aufbewahrt hat.
Das gab es bei mir glücklicherweise nicht und hätte bei den NES-Spielen sicher zu massiver Störung des Familienfriedens gestört. Das Zimmer war nur irgendwann voll und da musste halt manches raus.
Falls Du den Game Boy interessant findest, vor zwei Jahren habe ich mal darüber referiert:
https://www.gamersglobal.de/user-artikel/nintendo-game-boy-eine-liebeserklaerung
Hatte ich bereits gelesen (und kommentiert). Aber danke für den Hinweis und vor allem für die Artikel ! Ich kann mich ja auch nicht den inneren Zeitreisen erwehren, wenn ich die lese :o)