1993 wiesen die Kioskregale eine Fülle von Spielemagazinen auf, einige bereits zu Klassikern geworden, andere experimentell und kurzlebig. Heute liegt die Play Time auf dem Tisch von Moriarty1779.
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Und damit freue ich mich, zusammen mit euch eine neue Zeitreise zu unternehmen. Wie in den Vorgänger-Artikeln zur Maniac aus 2003 oder zur Video Games aus 1992 werden wir gemeinsam in der Ausgabe blättern und dabei in vergangene Zeiten eintauchen. Wer also nach der tollen Kolumne von Harald Fränkel Lust auf mehr Nostalgie bekommen hat, der lese gerne weiter!
Bevor wir allerdings das Magazin aufschlagen, vergegenwärtigen wir uns einmal, wann und wo wir uns befinden: wieder im Ruhrpott, wieder in einem heißen Sommer - es ist Anfang August und die Ferien in NRW sind etwa halb vorbei. Meine beiden großen Themen im Leben sind meine Musik und mein Computer - Mädchen wahrscheinlich auch, aber noch in einer sehr zaghaften Weise, die vornehmlich durch das "miteinander Gehen" und gemeinsame Kinobesuche - Bodyguard mit Kevin Costner war da so ein Kandidat - geprägt war. Im pubertierenden Kopf spuken abwechselnd Deanna Troi oder Shannen Doherty herum, denn das Fernsehen spielt eine große Rolle bei der täglichen Informationsgewinnung. Noch wichtiger ist mir allerdings die Musik. Ich höre meine Lieblingsbands rauf und runter - und dazu gehören in diesem Sommer Pearl Jam, Nirvana oder die Smashing Pumpkins.
Wenn der Pulli zum PC zur Tapete passt - ich in den 90ern
Auch technisch wurde seit dem Vorjahr aufgerüstet: Ein Highscreen 486er ergänzt meinen Fuhrpark, den ich von meinem Patenonkel übernehmen konnte - er war der IT-Freak in meiner Familie und hatte sich einen der allerersten Pentium-PCs gekauft. Seit Wochen befasse ich mich also zusammen mit meinem besten Schulfreund mit MS-DOS 6, Windows 3.11 und natürlich solchen Highlights wie Indiana Jones And The Fate Of Atlantis, X-Wing oder Strike Commander.
Die Video Games kaufe ich mir noch immer regelmäßig, dazu aber auch immer häufiger verschiedene Multiformat-Magazine wie die Power Play oder eben die Play Timeaus dem Computec-Verlag. Unter den Magazinen dieser Ära nimmt die Play Time eine etwas außergewöhnliche Rolle ein: Gestartet im Mai 1991 brachte sie es auf insgesamt nur 52 Ausgaben und wurde im August 1995 eingestellt. Von Beginn an verfolgte die Play Time dabei ein interessantes Konzept, nämlich das Übersetzen von Artikeln des Computer Fun-Magazins aus England - wem kommt das bekannt vor?
"Warum bleiben uns solche Programme nicht erspart?"
Die Play Time hatte schon damals einen nicht allzu guten Ruf. Im Gegensatz zur Power Play gaben die Tests und Reportagen dem Leser häufig mit ihrer holprigen Sprache und teils unverständlichen Wertungen (noch heute wird auf Retro-Magazin-Seiten über die Top-Wertung des spielerischen Mülls DickTracy diskutiert) das Gefühl, sehr schludrig erstellt worden zu sein. Vielleicht trug auch die englischsprachige Herkunft einiger Artikel dazu bei?
Beispiel gefällig? Lest euch mal den Verriss des Championship Managers 93 im Bild durch - der Test stammt übrigens von Hans Ippisch, der denjenigen unter euch, die die Szene etwas verfolgt haben, durchaus bekannt sein könnte. Hans Ippisch hob später die erfolgreiche N-Zone aus der Taufe, war lange Chef der Amiga Games und unter anderem auch Geschäftsführer der Computec Media mit den Töchtern Golem und 4Players...
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Rocket Knight Adventures für das Mega Drive ziert das Titelbild der Ausgabe 9/1993
Danke für den schönen Artikel!
Die Play Time habe ich mir damals ein paar mal zur Ansicht gekauft. Die ersten Ausgaben kosteten ja nur 1 DM. Aber das Heft gefiel mir schon damals nicht im geringsten. Die Artikel hatten echt so einige sprachliche Holprigkeiten und irgendwas war ständig im Layout oder Druck falsch gelaufen. Ein Kumpel von mir hat die weiterhin gekauft, so dass ich da immer mal wieder reinlesen könnte. Aber das war echt kein Verlust und ich blieb immer meiner Power Play treu...
euph
30 Pro-Gamer - P - 130149 - 7. Mai 2023 - 9:45 #
Ging mir auch so, die Erstausgabe hatte ich auch und auch noch 2-3 weitere gekauft. Aber gegen die damalige Konkurrenz hatte das Blatt bei mir keine Chance.
Ich hab anscheinend nur die Erstausgabe, dann hats mir wohl,gereicht. Beim Nachschauen fiel mir dann noch die Smash 3/4 89 und drei Joystick von 89 in die Hände. Hat mich wohl alles nicht so begeistert :)
Die Joystick habe ich erst mit einem Kumpel zusammen auf einem Flohmarkt gefunden. Da war sie schon eingestellt. Aber die Lösungen im Heft waren echt gut... Glaube ich... Ist echt lange her :D Aber leider auch ein Heft von vielen, das es nicht auf viele Ausgaben geschafft hat.
Ich muss mal bei Gegegeneit da reinlesen, kann mich kaum noch dran erinnern ob die was getaugt hat. Aber vermutlich garnicht so verkehrt, wenn ich drei Hefte gekauft hatte. Zu dem Zeitpunkt habe ich andere Spielezeitschriften nicht regelmäßig gekauft.
Markus K.
16 Übertalent - 5631 - 7. Mai 2023 - 8:32 #
Schöner Rückblick!
Leserbriefe sind ja dank Kommentaren in der Online-Welt obsolet geworden, aber ich hätte nichts gegen ein regelmäßiges Format, in dem ein gewisser Jörg L. auf "besonders einfallsreiche" Userrückmeldungen reagiert. :)
Natürlich gab es beim Club Nintendo Magazin keine Tests. Aber auch wenn man sich in der Retrospektive die Jahrgänge 1992-1996 so anschaut, wurden nie Gurken gefeatured. Sondern durchweg gute Spiele. Nicht nur die Spiele von Nintendo selbst, sondern auch von Drittanbietern.
Das eigentlich geniale waren aber die wirklich umfangreichen Tipps & Tricks Seiten mit wirklich guten, detailierten Levelkarten usw. Diese Seiten hatten die Qualität kommerzieller Lösungsbücher. Was auch daran liegt, dass dieselbe Redaktion damals auch die Spieleberater produzierte.
Abgerundet wurde das Magazin mit teilweise weirden Comics und nicht minder lustigem Humor in den Texten. Claude M. Moyse + Redaktion haben da alle Arbeit geleistet, eben KEINE klassische Werbebröschüre zu gestalten, verglichen mit der amerikanischen Nintendo Power. Sondern das alles unterhaltsam zu präsentieren.
Das war einfach ein schönes Kontrastprogramm zur Maniac, die ja überstreng waren und selbst gute Spiele einfach niedergemacht haben, nur weil sie "technisch veraltet" waren.
Dazu kommt, dass das Club Nintendo Magazin auch ein wunderschönes Layout hatte, mit hochwertigen Screenshots, Artdesigns der Hersteller, schönen Hintergründen, usw. Das Magazin hat man sich auch einfach super gerne angeschaut.
Ehrlich gesagt weiß ich das nicht mehr. Ich glaube, das Nintendo Club-Magazin lag an den Kassen in den Kaufhäusern aus und kostete für Nicht-Clubmitglieder etwas, nach dem Vorzeigen des Clubausweises konnte man das dann so mitnehmen - vielleicht spielt mir da aber meine Erinnerung auch einen Streich...
Nannte sich ja nun auch Club Nintendo Magazin...
Ich denke mal, da Nintendo zu der Zeit recht hochwertige Spiele produzierte, fiel das "Club" nicht so ins Gewicht. Die Hefte waren definitv edel und hochwertig. ;)
Wenn man ein Club Nintendo-Magazin von damals mit der N-Zone von heute vergleicht, oh Mann... da wüsste ich nicht, ob das Clubmagazin da nicht die Nase vorn hat.
Aktuelle N-Zones versprühen manchmal teilweise den Charme alter N-Clubhefte, in den Leserbriefen gibt's immer noch selbstgemalte Kirby-Bilder oder aus Bügelperlen gefertigte Marios zu sehen - die Nintendo-Szene ist da immer noch sehr klassisch unterwegs. Keineswegs nur Kinder - manchmal findet man neben Fotos der eingesandten Koopa-Häkelfigur dann den Text "Von Leserin Beate, 45". Wer also die Vibes der 90er mag, der blättere am Kiosk mal in die Leserseiten der N-Zone (leider taugt das Heft ansonsten kaum noch...)
Hatte ich kein Problem mit, die Spiele die dadurch beworben wurden fand ich damals alle gut/finde ich heute noch gut (im Gegensatz zu mancher Gurke, die in manchem "kritischen" Magazinen durchaus hochgelobt wurde) und die Tipps und Tricks - Teil war für mich als schlechter Spieler pures Gold wert.
Zwar nicht so ganz vergleichbar, aber mir fällt kein passenderes, aktuelles Druckerzeugnis ein: Das Lego-Club Magazin, das man auch kostenlos beziehen kann ist eher eine 90% Werbpostille: ein Paar kurze Comics, sehr viele Seiten zum aktuellen Produktkatalog, genau eine Doppelseite mit einer Bauanleitung (die meißtens nicht sehr ansprechend ist) und als "Community"-Feigenblatt eine Seite bis Doppelseite mit Bildern von den Bauleistungen anderer Kinder.
Da wäre so viel Potential drin, wie man viel Mehrwert für die Kinder mit Kaufanreizen verbinden könnte...
Danke für den spannenden Artikel. :) Die Playtime hab ich damals auch gekauft weil sie so billig war. Aber das spiegelte sich in den Texten und Bildern auch wieder. Für mich war die immer nur ein Fetzen den man nicht ernst nehmen konnte. Aber ein netter billiger Zeitvertreib trotzdem. Vor allem wegen den Leserbriefen und dem kultigen Rainer Rosshirt. :D
Ich habe damals vor allem Powerplay und die auch in diesem Jahr neu erschienene PC Player gelesen. Die Playtime habe ich mir aber auch so 2-3 mal zu Gemüte geführt und ich hatte den Eindruck, dass sie sich vor allem mit dem Schreibstil der ASM anbiedern wollte, die damals ihre besten Zeiten schon lange hinter sich hatte.
Die Playtime musste sich bei mir hintenanstellen und wurde daher eher selten gelesen/gekauft. Der Bedarf war meist schon durch die anderen Magazine gedeckt.
Mit der Playtime wurde ich nie recht warm damals. Inhaltlich würde ich das noch nichtmal sagen - das stand und fiel auch mit dem jeweiligen Redakteur. Was mir bei der Ausgabe 9/93 beim Durchblättern angenehm auffällt, dass es scheinbar kaum Ausreißer bei den Wertungen gab. Capatain Planet auf dem Mega Drive ist heute stark umstritten und da sind 71% erstaunlich wohlwollend. Oh - und der mMn beste Konami-Release für die Konsole (Rocket Knight Adventures) hat es sogar auf das Cover geschafft...
Allerdings bin ich mich inzwischen auch bei der Power Play aus der Ära zwiegespalten. Die frühen 90er war genau die Zeit, wo die Tests inhaltlich nach mehr Inhaltsangaben waren und systemübergreifend mit vielerlei Maß gemessen wurde und dass technische Kompetenz nicht so wirklich Priorität hatte. Wertend war an sich nur Meinungskasten und die Zahl daneben, was meinem damaligen Verständnis von objektiven Tests widersprach. Allerdings hatten PowerPlay-Tests zu der Zeit allgemein mehr Fleisch auf den Rippen. Man erfuhr bei Tests ab einer Seite wesentlich mehr, als in anderen Magazinen zu der Zeit. Und einige Redakteure nutzten den Meinungskasten inzwischen, die eigentliche Wertung zu dokumentieren.
ich habe früher kaum spielemagazine gelesen... an pc action erinnere ich mich, pc games und vielleicht die cbs noch... hatte abba auch nur einige hefte davon, weil ich früher eher weniger in leselaune war... zumindest was games angeht... heute hab ich die retrogamer im abo, die return und die animania... :D
der link zu den alten ausgaben is super... so viel zu lesen und so wenich zeit... :/
Alain
24 Trolljäger - P - 47341 - 8. Mai 2023 - 9:35 #
Erklärt einiges. War zwar fest auf PowerPlay, VideoGames und später auch "mal" PC Player verhaftet - aber am Kiosk hab ich immer mal in die anderen reingeschmökert. Insbesondere die amerikanischen Zeitschriften am Bahnhofskiosk hatten eine ziemliche Anziehungskraft auf mich.
Bahnhofskioske haben auch heute noch so eine Anziehungskraft auf mich. Die EDGE und auch die Retro Gamer UK habe ich so kennen und schätzen gelernt. Heute sieht es da ja eher dünn aus, wenn man in die Spiele-Ecke guckt :( Aber Zeiten ändern sich halt...
MichaelK.
13 Koop-Gamer - P - 1480 - 7. Mai 2023 - 22:44 #
Die Playtime war furchtbar! Aber eigentlich waren alle Computec Magazine nicht gerade so toll. Nur die Amiga Games und die PC Games Hardware fand ich eigentlich immer gut. Der Rest war irgendwie nie so überzeugend wie die Power Play/PC Player/Gamestar/Maniac Konkurrenz.
Ach ja die Playtime, das Magazin, bei dem der erste (und der zweite und der dritte) Blick immer zuerst in die Leserbrief-Rubrik ging. Hab sie hin und wieder gekauft, aber hauptsächlich weil sie billig war, wegen der Leserbriefe und weil sie aufgrund des Multiplattform-Ansatzes viel Anlaß für "Ach wie schön es doch wäre, wenn ich einen Amiga/MegaDrive/.. hätte" Gedankenspiele gab.
Wie immer ein großes Dankeschön für den "Trip down memorylane", wie der Amerikaner sagen würde.
Hach, die Play Time. Irgendwie an mir vorbeigegangen, bzw. nie richtig warm mit geworden. Das Niveau war m.E. auch nicht so hoch, oft hatte ich das Gefühl das Artikel nicht richtig zu Ende geschrieben wurden, oder das da am Ende niemand mehr so richtig Korrektur gelesen hatte. Gerade die Erstausgabe war schon ziemlich an der Grenze.
Die PlayTime war damals meine Lieblingszeitschrift und bin ihr bis zum Schluss treu geblieben. Für einen 11-jährigen mit kleinem Taschengeld bezahlbar und Rainer Rosshirt's Leserbriefecke immer urkomisch und für viele Lacher gut.
Ich besitze sogar auch noch alle Ausgaben zum nostalgischen nachblättern. ASM und Power Play habe ich bei Freunden fremdgelesen. Als es mit der PlayTime zu Ende ging bin ich zur PC Player gewechselt.
Faerwynn
20 Gold-Gamer - P - 20278 - 8. Mai 2023 - 12:48 #
Ach ja, die Play Time... Die hatte ich nur zum Einführungspreis gekauft, dann reichte das Taschengeld auch noch für Ein "Tschisi"-Eis dazu. Selbst als 13jähriger war mir die Qualität zu schlecht, angefangen von den furchtbar übersetzten Tests bis hin zu Layoutsünden, die einem selbst in MS Word nicht passieren dürften. Im Nachhinein ist das jetzt Kult und Teil meiner Jugend, aber damals blieb ich lieber der PowerPlay treu.
140 Kudos
Unabhängig. Meinungsstark.
Danke für den schönen Artikel!
Die Play Time habe ich mir damals ein paar mal zur Ansicht gekauft. Die ersten Ausgaben kosteten ja nur 1 DM. Aber das Heft gefiel mir schon damals nicht im geringsten. Die Artikel hatten echt so einige sprachliche Holprigkeiten und irgendwas war ständig im Layout oder Druck falsch gelaufen. Ein Kumpel von mir hat die weiterhin gekauft, so dass ich da immer mal wieder reinlesen könnte. Aber das war echt kein Verlust und ich blieb immer meiner Power Play treu...
Der Text im Header-Bild ist ja schon mal sehr visionär! Ich vermute das war eine Archivaufnahme von 1993? ;)
Ging mir auch so, die Erstausgabe hatte ich auch und auch noch 2-3 weitere gekauft. Aber gegen die damalige Konkurrenz hatte das Blatt bei mir keine Chance.
Ich hab anscheinend nur die Erstausgabe, dann hats mir wohl,gereicht. Beim Nachschauen fiel mir dann noch die Smash 3/4 89 und drei Joystick von 89 in die Hände. Hat mich wohl alles nicht so begeistert :)
Die Joystick habe ich erst mit einem Kumpel zusammen auf einem Flohmarkt gefunden. Da war sie schon eingestellt. Aber die Lösungen im Heft waren echt gut... Glaube ich... Ist echt lange her :D Aber leider auch ein Heft von vielen, das es nicht auf viele Ausgaben geschafft hat.
Ich muss mal bei Gegegeneit da reinlesen, kann mich kaum noch dran erinnern ob die was getaugt hat. Aber vermutlich garnicht so verkehrt, wenn ich drei Hefte gekauft hatte. Zu dem Zeitpunkt habe ich andere Spielezeitschriften nicht regelmäßig gekauft.
Ich hatte alle drei Smash-Ausgaben. Aber irgendein Umzug forderte seinen Tribut. Ich Depp.
Schöner Rückblick!
Leserbriefe sind ja dank Kommentaren in der Online-Welt obsolet geworden, aber ich hätte nichts gegen ein regelmäßiges Format, in dem ein gewisser Jörg L. auf "besonders einfallsreiche" Userrückmeldungen reagiert. :)
Das brauchts nicht, da reicht es wenn der das DLC zu Cyperpunk testet und gewisse User wieder ausflippen:)
Stimmt, da kommt ja noch was. :)
Das nächste Mal gerna das Club Nintendo Magazin. :-) Für mich tatsächlich eines der besten deutschsprachigen Magazine der frühen 90er!
Bitte was? Das Ding war eine reine Werbebroschüre!
Nö.
Sag, hast Du je Ausgaben gehabt? ;-)
Natürlich gab es beim Club Nintendo Magazin keine Tests. Aber auch wenn man sich in der Retrospektive die Jahrgänge 1992-1996 so anschaut, wurden nie Gurken gefeatured. Sondern durchweg gute Spiele. Nicht nur die Spiele von Nintendo selbst, sondern auch von Drittanbietern.
Das eigentlich geniale waren aber die wirklich umfangreichen Tipps & Tricks Seiten mit wirklich guten, detailierten Levelkarten usw. Diese Seiten hatten die Qualität kommerzieller Lösungsbücher. Was auch daran liegt, dass dieselbe Redaktion damals auch die Spieleberater produzierte.
Abgerundet wurde das Magazin mit teilweise weirden Comics und nicht minder lustigem Humor in den Texten. Claude M. Moyse + Redaktion haben da alle Arbeit geleistet, eben KEINE klassische Werbebröschüre zu gestalten, verglichen mit der amerikanischen Nintendo Power. Sondern das alles unterhaltsam zu präsentieren.
Das war einfach ein schönes Kontrastprogramm zur Maniac, die ja überstreng waren und selbst gute Spiele einfach niedergemacht haben, nur weil sie "technisch veraltet" waren.
Dazu kommt, dass das Club Nintendo Magazin auch ein wunderschönes Layout hatte, mit hochwertigen Screenshots, Artdesigns der Hersteller, schönen Hintergründen, usw. Das Magazin hat man sich auch einfach super gerne angeschaut.
Hinzu kommt: die Nintendo Club-Karte, die lange Jahre Teil meines Portemonnaie-Inhalts war.
Konnte man damit eigentlich was machen ?
Ehrlich gesagt weiß ich das nicht mehr. Ich glaube, das Nintendo Club-Magazin lag an den Kassen in den Kaufhäusern aus und kostete für Nicht-Clubmitglieder etwas, nach dem Vorzeigen des Clubausweises konnte man das dann so mitnehmen - vielleicht spielt mir da aber meine Erinnerung auch einen Streich...
Ja, ich hatte Ausgaben davon. Ich las dann aber doch lieber die strengen Magazine. :D
Nannte sich ja nun auch Club Nintendo Magazin...
Ich denke mal, da Nintendo zu der Zeit recht hochwertige Spiele produzierte, fiel das "Club" nicht so ins Gewicht. Die Hefte waren definitv edel und hochwertig. ;)
Wenn man ein Club Nintendo-Magazin von damals mit der N-Zone von heute vergleicht, oh Mann... da wüsste ich nicht, ob das Clubmagazin da nicht die Nase vorn hat.
Aktuelle N-Zones versprühen manchmal teilweise den Charme alter N-Clubhefte, in den Leserbriefen gibt's immer noch selbstgemalte Kirby-Bilder oder aus Bügelperlen gefertigte Marios zu sehen - die Nintendo-Szene ist da immer noch sehr klassisch unterwegs. Keineswegs nur Kinder - manchmal findet man neben Fotos der eingesandten Koopa-Häkelfigur dann den Text "Von Leserin Beate, 45". Wer also die Vibes der 90er mag, der blättere am Kiosk mal in die Leserseiten der N-Zone (leider taugt das Heft ansonsten kaum noch...)
Hatte ich kein Problem mit, die Spiele die dadurch beworben wurden fand ich damals alle gut/finde ich heute noch gut (im Gegensatz zu mancher Gurke, die in manchem "kritischen" Magazinen durchaus hochgelobt wurde) und die Tipps und Tricks - Teil war für mich als schlechter Spieler pures Gold wert.
Zwar nicht so ganz vergleichbar, aber mir fällt kein passenderes, aktuelles Druckerzeugnis ein: Das Lego-Club Magazin, das man auch kostenlos beziehen kann ist eher eine 90% Werbpostille: ein Paar kurze Comics, sehr viele Seiten zum aktuellen Produktkatalog, genau eine Doppelseite mit einer Bauanleitung (die meißtens nicht sehr ansprechend ist) und als "Community"-Feigenblatt eine Seite bis Doppelseite mit Bildern von den Bauleistungen anderer Kinder.
Da wäre so viel Potential drin, wie man viel Mehrwert für die Kinder mit Kaufanreizen verbinden könnte...
Gleich mal gespeichert, wird nachher genüßlich konsumiert. Vielen Dank für den Einblick in die Play Time, die ich selbst nie gelesen habe. :-)
Danke für den spannenden Artikel. :) Die Playtime hab ich damals auch gekauft weil sie so billig war. Aber das spiegelte sich in den Texten und Bildern auch wieder. Für mich war die immer nur ein Fetzen den man nicht ernst nehmen konnte. Aber ein netter billiger Zeitvertreib trotzdem. Vor allem wegen den Leserbriefen und dem kultigen Rainer Rosshirt. :D
Ich habe damals vor allem Powerplay und die auch in diesem Jahr neu erschienene PC Player gelesen. Die Playtime habe ich mir aber auch so 2-3 mal zu Gemüte geführt und ich hatte den Eindruck, dass sie sich vor allem mit dem Schreibstil der ASM anbiedern wollte, die damals ihre besten Zeiten schon lange hinter sich hatte.
Bei der Softsale-Werbung sieht man es eindeutig. Aus DM wurde Euro, fast 1:1. :)
Spielt aktuell (7,2 Inflation pro Monat) keine Rolle mehr:)
Die Playtime musste sich bei mir hintenanstellen und wurde daher eher selten gelesen/gekauft. Der Bedarf war meist schon durch die anderen Magazine gedeckt.
Danke für den tollen Trip in die Vergangenheit. Da ist es mir egal, welches Magazin du vorstellst. Ich freue mich schon auf den Nächsten.
Schon erstaunlich, wie viele Parallelen es in unserer Jugend gab. :)
Wir beide sind einfach so typische Kinder unserer Zeit
Mit der Playtime wurde ich nie recht warm damals. Inhaltlich würde ich das noch nichtmal sagen - das stand und fiel auch mit dem jeweiligen Redakteur. Was mir bei der Ausgabe 9/93 beim Durchblättern angenehm auffällt, dass es scheinbar kaum Ausreißer bei den Wertungen gab. Capatain Planet auf dem Mega Drive ist heute stark umstritten und da sind 71% erstaunlich wohlwollend. Oh - und der mMn beste Konami-Release für die Konsole (Rocket Knight Adventures) hat es sogar auf das Cover geschafft...
Allerdings bin ich mich inzwischen auch bei der Power Play aus der Ära zwiegespalten. Die frühen 90er war genau die Zeit, wo die Tests inhaltlich nach mehr Inhaltsangaben waren und systemübergreifend mit vielerlei Maß gemessen wurde und dass technische Kompetenz nicht so wirklich Priorität hatte. Wertend war an sich nur Meinungskasten und die Zahl daneben, was meinem damaligen Verständnis von objektiven Tests widersprach. Allerdings hatten PowerPlay-Tests zu der Zeit allgemein mehr Fleisch auf den Rippen. Man erfuhr bei Tests ab einer Seite wesentlich mehr, als in anderen Magazinen zu der Zeit. Und einige Redakteure nutzten den Meinungskasten inzwischen, die eigentliche Wertung zu dokumentieren.
ich habe früher kaum spielemagazine gelesen... an pc action erinnere ich mich, pc games und vielleicht die cbs noch... hatte abba auch nur einige hefte davon, weil ich früher eher weniger in leselaune war... zumindest was games angeht... heute hab ich die retrogamer im abo, die return und die animania... :D
der link zu den alten ausgaben is super... so viel zu lesen und so wenich zeit... :/
¯\_(ツ)_/¯
Danke für den Artikel. 1993 hab ich mich noch nicht für Spiele oder Magazine interessiert, das fing erst 1997 langsam an bei mir.
In der M!Games 341 gibt es übrigens ein ausführliches Special zu den Ottifanten-Spielen:
https://www.maniac.de/m-games/die-neue-m-games-341/
Huh.
Die Zeitung ist mir komplett unbekannt. Und das obwohl der Zeitraum der Veröffentlichung meine Haupt-Gaming Zeit war.
Wenn ich mich richtig erinnere, gab es die auch nicht bei jedem Zeitschriftenhändler.
Erklärt einiges. War zwar fest auf PowerPlay, VideoGames und später auch "mal" PC Player verhaftet - aber am Kiosk hab ich immer mal in die anderen reingeschmökert. Insbesondere die amerikanischen Zeitschriften am Bahnhofskiosk hatten eine ziemliche Anziehungskraft auf mich.
Bahnhofskioske haben auch heute noch so eine Anziehungskraft auf mich. Die EDGE und auch die Retro Gamer UK habe ich so kennen und schätzen gelernt. Heute sieht es da ja eher dünn aus, wenn man in die Spiele-Ecke guckt :( Aber Zeiten ändern sich halt...
Ich höre auch zum Ersten Mal von dieser Zeitung. ;)
Die Playtime war furchtbar! Aber eigentlich waren alle Computec Magazine nicht gerade so toll. Nur die Amiga Games und die PC Games Hardware fand ich eigentlich immer gut. Der Rest war irgendwie nie so überzeugend wie die Power Play/PC Player/Gamestar/Maniac Konkurrenz.
Die Mega Fun von Computec habe ich zwischen 1999 und 2000 gerne gelesen.
Mega Fun hatte ich bis zu ihrem plötzlich Ende auch als feste Zweitzeitschrift neben der Maniac.
Weiß jemand warum die damals so plötzlich verschwand? Die gab es ja auch lange Zeit.
Es hieß nur, die Redaktion ziehe um. ( was auch stimmt, von Nürnberg nach Fürth ) Aber das Heft wurde ansonsten klammheimlich eingestellt.
Amiga Games hab ich auch einige gekauft, aber hauptsächlich wegen den Disketten.
Das Sega Magazin mochte ich als Sega-Fanboy so richtig gerne. :) Später auch die Nasty-N-Zone. :D
Ach ja die Playtime, das Magazin, bei dem der erste (und der zweite und der dritte) Blick immer zuerst in die Leserbrief-Rubrik ging. Hab sie hin und wieder gekauft, aber hauptsächlich weil sie billig war, wegen der Leserbriefe und weil sie aufgrund des Multiplattform-Ansatzes viel Anlaß für "Ach wie schön es doch wäre, wenn ich einen Amiga/MegaDrive/.. hätte" Gedankenspiele gab.
Wie immer ein großes Dankeschön für den "Trip down memorylane", wie der Amerikaner sagen würde.
Hach, die Play Time. Irgendwie an mir vorbeigegangen, bzw. nie richtig warm mit geworden. Das Niveau war m.E. auch nicht so hoch, oft hatte ich das Gefühl das Artikel nicht richtig zu Ende geschrieben wurden, oder das da am Ende niemand mehr so richtig Korrektur gelesen hatte. Gerade die Erstausgabe war schon ziemlich an der Grenze.
Die PlayTime war damals meine Lieblingszeitschrift und bin ihr bis zum Schluss treu geblieben. Für einen 11-jährigen mit kleinem Taschengeld bezahlbar und Rainer Rosshirt's Leserbriefecke immer urkomisch und für viele Lacher gut.
Ich besitze sogar auch noch alle Ausgaben zum nostalgischen nachblättern. ASM und Power Play habe ich bei Freunden fremdgelesen. Als es mit der PlayTime zu Ende ging bin ich zur PC Player gewechselt.
Ach ja, die Play Time... Die hatte ich nur zum Einführungspreis gekauft, dann reichte das Taschengeld auch noch für Ein "Tschisi"-Eis dazu. Selbst als 13jähriger war mir die Qualität zu schlecht, angefangen von den furchtbar übersetzten Tests bis hin zu Layoutsünden, die einem selbst in MS Word nicht passieren dürften. Im Nachhinein ist das jetzt Kult und Teil meiner Jugend, aber damals blieb ich lieber der PowerPlay treu.
Sehr schöner Rückblick. Vielen Dank dafür und bitte mehr. Da kommt auch nochmal wirklich Nostalgie auf.