Preview: Sons of Valhalla Demo

Preview: Sons of Valhalla Demo User-Artikel

User-Preview der Steam Next Fest Demo

Vampiro / 31. Januar 2023 - 19:55 — vor 7 Wochen aktualisiert
Steckbrief
PC
Strategie
Echtzeit-Taktik
Pixel Chest
Hooded Horse
3. Quartal 2023

Teaser

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Mit dem 2D-Pixelart-Roguelike-Basebuilder-Tower-Defense-Actionspiel Kingdom (im Check) hatte ich bereits 2015 viel Spaß. 2018 erschien mit Kingdom - Two Crowns (im Test) der Koop-fähige Nachfolger. Zuletzt erschien 2021 die Erweiterung Kingdom - Two Crowns: Norselands (im Test).

Mit Sons of Valhalla möchte der deutsche Entwickler Pixel Chest in ein ähnliches Horn blasen. Nachdem das "2D base building strategy game" 2022 über Kickstarter finanziert worden ist, gehört es mittlerweile zum Portfolio des Publishers Hooded Horse. Ab dem 6. Februar könnt ihr im Rahmen des Steam Next Fest die neue Demo spielen, die aus dem kompletten ersten Level besteht und unter anderem ein überarbeitetes Runensystem bietet. Ich konnte vorab Probe spielen und verrate euch, was euch erwartet.
 
Die Story wird in vollvertonten Zwischensequenzen und Dialogen erzählt. Sie ist sehr klassisch und daher erfrischend. Der Look erinnert mich an 80er-Jahre Fantasy und klassisches Das Schwarze Auge.


Rache-Story mit mythologischem Twist

Die Geschichte ist zunächst eine zum Szenario passende und gar nicht mehr so oft geschriebene, sehr klassische Rachegeschichte. Als ihr, Thorald, unterwegs wart, wurde euer Wikinger-Dorf überfallen und niedergebrannt. Viele Mitglieder eures Clans starben und auch euer Vater erlag in der Folge seinen Verletzungen. Ihr könnt aber noch jemanden retten: Valgard hat eure Frau nach England verschleppt. Und nebenbei so einige Sklaven genommen. Ihr brecht natürlich auf, um sie zu retten und Rache zu nehmen, während euer Bruder die Geschäfte in der Heimat übernimmt. Die Überfahrt verläuft jedoch nicht planmäßig. Euer Schiff geht in einem Sturm unter und ihr ertrinkt. Als ihr Odin trefft erfahrt ihr, dass eure Zeit noch nicht gekommen sei. Er schickt euch zurück nach Midgard. Allerdings nicht nur, um eure Frau zu retten. Denn scheinbar sind die Welten der Menschen und der Götter in Gefahr und Thorald vielleicht die Rettung für Beide.

Der mythologische Ansatz des Spiels erklärt auch, warum es Runen gibt, die ihr in verschiedenen Kategorien an eurem Gürtel ausrüsten könnt um beispielsweise die Kampfkraft eurer Krieger oder die Wirtschaftlichkeit eurer Produktionsgebäude zu steigern. Und er erklärt, warum ihr beim Ableben jederzeit neu starten könnt. Sterbt ihr im Kampf, findet ihr euch in der Halle Odins wieder. Dort müsst ihr eine Rune opfern um die Balance zu wahren. Das ist nicht ganz so schlimm, denn Runen können als Loot droppen. Anschließend geht es via Bifrost, der Regenbogenbrücke, zurück nach Midgard.
 

Basisbau

In der Demo ist das komplette erste Level spielbar. Ihr habt erstmal nur ein Zelt, könnt euch kostenlos mit Fleisch (sorgt für Heilung) und Met (regeneriert Stamina) ausrüsten. Netterweise schaut regelmäßig ein Schiff aus der Heimat vorbei und bringt euch die Ressourcen Hacksilber, Fisch und Holz. Zudem habt ihr zwei Bauslots. Wenn ihr am Bauplatz steht, könnt ihr per Radialmenü entscheiden, was gebaut werden soll. Zur Verfügung stehen Fischer, Holzfäller, Barracken (trainiert Nahkämpfer), Archery Range (trainiert Bogenschützen), Schmiede (neue Items für Thorald) und Belagerungswerkstatt (Katapulte, Rammen).

Ausreichend Ressourcen vorausgesetzt rüstet ihr euer Hauptgebäude zweimal auf. Ihr könnt dann mehr Truppen rekrutieren und bekommt jeweils zwei Bauplätze dazu, so dass ihr in einer voll ausgebauten Stadt jedes Gebäude einmal bauen könnt. Oder ihr reißt irgendwann in der in Sicherheit liegenden Stadt die Barracken ab und errichtet ein weiteres Produktionsgebäude. Nach Ausbau des Hauptgebäudes könnt ihr die anderen Gebäude nachziehen. Einheiten werden dann schneller trainiert. Außerdem könnt ihr immer bessere Buffs erforschen: Schneller fischen und Holz hacken, mehr Lagerplatz, schnellere Attacken der Nahkämpfer, bessere Blockchance der Schildträger oder auch eine höhere Reichweite der Bogenschützen. Der Ausbau eurer Siedlungen und die Verbesserung eurer Truppen und auch von Thorald sind von enormer Bedeutung, wenn ihr erfolgreich durch das Level kommen wollt.
 
Das Interface überzeugt. In der unteren Leiste bekommt ihr einen groben Überblick über die Orte (Dreieck = Stadt, Raute = Stützpunkt), darunter seht ihr, mehr im Nahbereich, sogar einzelne Einheiten.
 

Kampfsystem und Fortschritt

Ihr werdet immer wieder von euren Feinden attackiert. Mit Thorald greift ihr dann selbst ins Geschehen ein. Ihr könnt blocken, schlagen und kräftig schlagen, Pfeile schießen und euch abrollen. Später werft ihr beispielsweise auch Wurfspeere. Alleine kommt ihr aber nicht weit, ihr seid auf eure Männer angewiesen. Einfache Krieger kosten einen Slot, andere wie beispielsweise Schildträger auch mehr.

Einmal rekrutiert, könnt ihr euren Männern verschiedene Befehle geben, etwa stehenbleiben, euch folgen oder anzugreifen. Dann scheinen sie sich immer bis zum nächsten Eingang beziehungsweise, wenn er euch gehört, Ausgang der nächsten Stadt oder des nächsten Außenpostens vorzukämpfen. Leider könnt ihr nicht alle frisch rekrutierten Jungs direkt an einen bestimmten Ort schicken. Um Befehle zu geben, öffnet ihr ein Radialmenü und wählt den Befehl aus. Dabei pausiert das Spiel, anders als bei der Auswahl eurer Fernkampfwaffe, nicht. Unter euch glüht dann der Boden mit Runen und ihr könnt euch bewegen, bevor ihr den Befehl erteilt. Alle von den Runen erfassten Einheiten führen den Befehl aus.

Bei den Kämpfen habe ich meist versucht, erst mal die feindlichen Bogenschützen auszuschalten. Außerdem klappt es ganz gut, Gegner von Türmen zu schießen. Mit einem Kopftreffer schickt ihr eure Feinde direkt ins Jenseits.
Per Radialmenü steuert ihr Produktion und Forschung in euren Gebäuden. Ihr könnt auch mehrere Forschungen/Rekrutierungen gleichzeitig durchführen. Eine Queue gibt es aber nur für Truppen.


Beim Vorkämpfen Richtung Levelende könnt ihr die bereits angesprochenen Städte und Außenposten befreien. Dazu müsst ihr das Areal von Feinden säubern und einen Moment bei der Flagge im Zentrum ausharren. Im ersten Level habe ich zwei Außenposten befreit: Eine Farm und ein Holzfällercamp. Die produzieren wie eine Stadt regelmäßig Ressourcen, ihr könnt sie aber nicht ausbauen. Dafür könnt ihr Fische beziehungsweise Holz gegen Hacksilber tauschen. Die frisch eroberte Stadt könnt ihr ganz normal ausbauen. Am Anfang musste ich erst noch etwas ins Spiel reinkommen und die richtige Balance zwischen Angriffs- und Ausbauphasen finden. Da habe ich auf dem normalen Schwierigkeitsgrad den ersten Außenposten auch mal wieder verloren. Im Spielverlauf kämpften meine Truppen und ich dann aber immer effizienter.
 

Fazit

Sons of Valhalla spricht mich vom Setting und vom Look total an. Kein Wunder: Auch Kingdoms hatte mir schon sehr gut gefallen. Und die Orientierung an Kingdom ist unverkennbar. Es gibt aber doch einige Unterschiede: In Sons of Valhalla müsst ihr nicht eure Untertanen abreiten, um Ressourcen zu bekommen. Es ist auch transparenter. In Kingdom haben sich viele Mechaniken nicht sofort erschlossen, auch wenn sie oft irgendwie logisch waren. Zum Beispiel, dass die Stamina des Pferdes sich beim Gras Futtern auflädt. Dazu kommt das sehr übersichtliche Interface. Per Schiff könnt ihr euch schnellreisend zwischen euren Städten, nicht aber den Außenposten bewegen.

Mir gefällt auch das direkte Eingreifen von Thorald ins Schlachtgeschehen, so dass Sons of Valhalla spürbar actionorientierter ist. Wenn wirklich große Truppen aufeinandertreffen, wird es aber schon mal etwas unübersichtlich. Dass Sons of Valhalla dann auch noch auf Bossduelle setzt, ist die genau richtige Konsequenz. Die magischen Buffs über Runen und das "Wiederbeleben" von Thorald fügen sich dank der Story sehr gut ins Spielerlebnis ein.

Mir haben die knapp zwei Stunden in der Demo riesigen Spaß gemacht, wie ihr auch in meinem englischsprachigen Video sehen könnt. Wenn ihr auf 2D Action, Wikinger und/oder Kingdom steht, solltet ihr euch die im Rahmen des Steam Next Fest ab 6. Februar verfügbare, kostenlose Demo nicht entgehen lassen.
 
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Nach knapp zwei Stunden habe ich das Level und damit die Demo mit einem spannenden 1v1 Endkampf beendet.


 
Vampiro 31. Januar 2023 - 19:55 — vor 7 Wochen aktualisiert
Vampiro Freier Redakteur - - 93402 - 31. Januar 2023 - 20:03 #

Viel Spaß beim Lesen und vielen Dank @Jürgen!

Deklest 08 Versteher - 195 - 31. Januar 2023 - 23:44 #

Danke für die tolle Preview. Klingt super interessant. Wenn du davon später noch einen Test machen würdest, das wäre schon ein Träumchen.

Vampiro Freier Redakteur - - 93402 - 1. Februar 2023 - 1:25 #

Vielen Dank für dein positives Feedback, das freut mich natürlich sehr :)

Ich habe wie geschrieben damals, also 2015, einen Check zu Kingdom machen dürfen. Hagen hat sowohl Kingdom - Two Crowns als auch Norselands in einem Test+ behandelt. Ich bin mir also zu 99% sicher, dass zum Release von Sons of Valhalla etwas kommen wird, sei es von Hagen oder jemand anderen (u.a. mir), der Gewehr bei Fuß steht :)

Moriarty1779 18 Doppel-Voter - - 12850 - 1. Februar 2023 - 19:53 #

Danke für den Artikel!
Die Zwischensequenzen erinnern mich vom Style her an die gute alte Amiga-Zeit...

Vampiro Freier Redakteur - - 93402 - 1. Februar 2023 - 20:48 #

Sehr gerne :)

Stimmt, Amiga passt auch, bei mir war es dann, hatte nie einen, die Assoziation mit dem 486er und sowas wie DSA (gab es glaube ich auch für Amiga).

Sokar 21 AAA-Gamer - - 29271 - 10. Februar 2023 - 11:53 #

Hab die Demo auch gespielt, aber hat mich nicht so mitgenommen. Die Mischung der Genres scheint mich nicht so anzusprechen.
Wenn ich Aufbau spiele, will ich eher als gottgleiche Entität über allem schweben und zuschauen, wie meine Untertanen (oder Maschinen/Fließbänder) arbeiten und Waren transportieren.
Wenn ich Side-Scrolling Action spiele, will ich konstant Action haben statt in einer Basis stehen und darauf warten, dass neue Kämpfer erscheinen - der Hauptcharakter allein sieht gerade gegen Barrikaden schlecht aus, außer die KI bugged und greift nicht an.
Ich mag beide Genres einzeln, aber die Kombination ist für mich weder Fisch noch Fleisch.

Vampiro Freier Redakteur - - 93402 - 12. Februar 2023 - 21:33 #

Gegen die Barrikaden gibt es dann noch Siege weapons.

Hast du denn Kingdom mal gespielt?