Das erste Jahr des D&D-MMORPGs

Neverwinter: Ein Rückblick User-Artikel

Matej Samide 16. Mai 2014 - 9:04 — vor 9 Jahren zuletzt aktualisiert
Ein Jahr ist es her, dass sich die Pforten von Neverwinter für alle öffneten. Ein Spieler der ersten Stunde wagt nach längerer Pause einen erneuten Blick auf das Spiel. Was hat sich in der Zeit getan und ist Neverwinter ein besseres Spiel geworden?
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Der Start der offenen Beta-Phase kommt bei Free-To-Play-Titeln einer Veröffentlichung oft sehr nahe. Die Charaktere werden nicht mehr gelöscht und am Spiel ändern sich meist nur noch Kleinigkeiten. Das Prädikat Beta weist hierbei die Spieler vor allem darauf hin, dass es sich um eine Version handelt, in der noch nicht immer alles zu 100% funktioniert und die noch regelmäßig verbessert werden muss. So war es auch bei Neverwinter. Am 30. April 2013 durfte jeder anfangen, die berühmte Stadt zu erkunden. Käufer des Gründerpaketes bekamen schon drei Tage vorher Zutritt.

Decius hat vor einiger Zeit seinen Eindruck aus einem Spieltag in Neverwinter in einem ausführlichen Artikel beschrieben. Viele der Kritikpunkte die dabei aufgeworfen wurden sind berechtigt, im Fazit gehe ich darauf ein, wieso mich viele davon weniger stören. Ich selbst habe Neverwinter schon in der Open Beta begleitet, es aber irgendwann zur Seite gelegt. Das Folgende ist vor allem eine Zusammenfassung der Entwicklungen des letzten Jahres und weniger eine Beschreibung von Spielszenen und Eindrücken, wie in Decius' Artikel. Im Hintergrund steht jedoch die Frage, ob es sich lohnt, zu Neverwinter zurück zu kehren.

Im Reich der Zwerge

Zum offiziellen Release am 20. Juni 2013 verschwand nicht nur die Aufschrift "Beta", sondern es kam auch die erste neue Zone, Gauntlgrym. Das Gebiet ist nicht dauerhaft nutzbar, sondern eventbasiert. Damit ihr dort mitspielen dürft, muss, sich eure Gilde erst für eine der beiden konkurrierenden Seiten entscheiden. Einen spürbaren Unterschied gibt es nicht, ihr tretet nur während des Events für eure Seite an. Ein merkbarer
Wenn ihr es schafft ihre Gunst zu erringen, unterstützen euch die Riesen im Gauntlgrym-PVP.
Einschnitt war die Einführung Gauntlgryms für Solisten. Da ihr euch nicht selbst entscheidet, auf welcher Seite ich kämpfen werdet, sondern das euer Gildenmeister machen muss, können Spieler die keiner Gilde angehören Gauntlgrym nicht nutzen.

Das Gauntlgrym-Event selbst besteht aus drei Phasen. Als erstes startet ein PvE-Event, in dem ihr Gauntlgrym von den Duergar, dunkelhäutigen Zwergen, zurück erobern müsst. Danach könnt ihr eure Truppen unterstützen, in dem ihr Katapulte baut oder die Gunst der ansässigen Riesen erringt.  Alternativ stürzt ihr euch für eure Seite in die 20- gegen-20-PVP-Schlacht. In der dritten Phase stehen euch zwei Gruppen-Instanzen zur Verfügung. Den T1–Dungeon Fardelver-Gruft können alle betreten, die an den vorherigen Events teilgenommen haben, der T2-Dungeon, Gruft des Zwergenkönigs, ist den Siegern vorbehalten, also der Seite, die die Schlacht um Gauntlgrym gewonnen hat. In den ein-Boss-Dungeons könnt ihr zufällige T1 beziehungsweise T2 Set-Gegenstände bekommen. Mit Gauntlgrym kam auch das T2-Set für PVP-Spieler. Wenn ihr es nicht durch Glück über die Gruft des Zwergenkönigs bekommt, könnt ihr es für die Gauntlgrym eigenen Belohnungs-Marken kaufen.

Auch für Handwerker brachte Gauntlgrym eine Neuerung, als Alchemisten könnt ihr eure eigenen Tränke brauen. Gerade bei Bufftränken erleichtert das vieles. Schließlich konnten davor Tränke nur im Spiel erbeutet werden. Dadurch wart ihr sehr stark dem Zufall ausgeliefert. Auch könnt ihr über den Beruf bessere Tränke herstellen, als in der Welt vorkommen. Das neue System des Berufsfortschritts ist den anderen Berufen gegenüber erfrischend anders. Rezepte für neue Tränke erforscht ihr nach einem Zufallsprinzip. Sehr viel schneller als in den anderen Herstellungsberufen werdet ihr aber auch in der Alchemie nicht fortschreiten.

Wut der Elfen

Im August kam dann auch schon die erste offizielle Erweiterung zu Neverwinter. Modul eins hört auf den Namen Fury of the Feywild und brachte neue Inhalte, die eng mit dem Elfenreich Sharandar verbunden sind. Sharandar ist eine Sammelstelle für Tagesquests. Nach und nach erspielt ihr weitere Teile des Gebietes und sammelt verschiedene Abzeichen. Mit Hilfe dieser Abzeichen könnt ihr im neuen Kampagnensystem weiter kommen und somit euren Charakter durch nette Boni, wie beispielsweise zusätzliche kritische Trefferwertung, verbessern. Auch wenn Tagesquests oftmals einen etwas faden Beigeschmack haben, schließlich handelt es sich um repetitive Aufgaben, bietet das Kampagnensystem recht viel Abwechslung.

Die Aufgaben in jedem der drei Quest-Knotenpunkte sind von Tag zu Tag unterschiedlich. Natürlich wiederholen sie sich nach einiger Zeit, wenn ihr in der Kampagne jedoch Fortschritte macht, wechselt ihr recht flott das Gebiet, was Abwechslung in das Spiel bringt. Früh schaltet ihr auch den neuen Dungeon, Malabogs Burg, frei. Dort warten auf jede Klasse neue Gegenstände. Hierbei handelt es sich um Rüstungen und Waffen im elfischen Stil, die zwar neu sind, jedoch keinen Fortschritt gegenüber den früheren Gegenständen bedeuten. Mit Feywild kamen also keine T3-Gegenstände, sondern neue T2-Gegenstände.

Als weitere Neuerung brachte Feywild zwei neue Berufe. Spielern ist es seit Feywild nicht nur möglich Rüstungen selbst herzustellen. Mit Kunstwerk für Kleriker- und Magierwaffen und Waffenschmieden für die nicht-magischen Klassen habt ihr seit dem auch die Möglichkeit Waffen zu bauen. Am Grundprinzip des Craftings, das vor allen Dingen zeitintensiv ist, änderte sich allerdings auch mit den neuen Berufen nichts.

Über die Portale kommt ihr zu den unterschiedlichen Tagesquestsgebieten von Sharandar.
Zottel 16 Übertalent - 5546 - 16. Mai 2014 - 10:06 #

Kleiner Fehler im Text:"grenzwertigeShop-Angebote."

Ansonsten geht aus dem Artikel hervor, dass es sich seit dem Release leicht verbessert hat, aber nicht inwieweit es sich gegenüber anderen MMO's schlägt. Ok, ist zwar nicht ganz Thema des Artikels, aber hätte dennoch mal Erwähnung finden dürfen, oder hab ichs übersehen?

Matej Samide 12 Trollwächter - 1181 - 16. Mai 2014 - 18:28 #

Danke für den Hinweis, nein hast du nicht übersehen, es war tatsächlich als reiner Rückblick geplant. Irgendwie dachte ich wohl, die Tests von Release hätten diesen Punkt genug abgedeckt, aber nun da du es sagst... wäre ein netter Zusatz gewesen. ich merke mir für meinen nächten Artikel, mehr auf das große Ganze der Spielewelt schauen.

Kirkegard 20 Gold-Gamer - 21152 - 16. Mai 2014 - 10:12 #

Ich habe es einen Monat gespielt und hatte Spaß. Es gibt definitiv schlimmere F2Ps.
Vom Spielmodell her kann man für wenig finanziellen Einsatz ein relativ gutes MMO spielen.
Also wem langweilig ist ^^

Drosan (unregistriert) 16. Mai 2014 - 10:38 #

Toller Artikel!
Neverwinter habe ich kurz nach Release gespielt und habe irgendwann aufgehört. Durch die neue Erweiterung bin ich aber wieder neugierig geworden und wollte immer mal wissen was sich in der Zwischenzeit so getan hat. Da kam der Artikel genau richtig :)

volcatius (unregistriert) 16. Mai 2014 - 14:01 #

Da merkt man mal wieder, wie alt man ist, wenn man nach flüchtigem Lesen Bioware, Premiummodule, Obsidian und Mask of the Betrayer damit assoziiert.

Nagrach 14 Komm-Experte - 2677 - 17. Mai 2014 - 11:05 #

Ich spiel wieder NWN2 auf dem Server Amdir :D

Darth Spengler 18 Doppel-Voter - 9372 - 19. Mai 2014 - 13:00 #

Ok der erste Absatz des Fazits sagt eigentlich alles. Aua ^^

Matej Samide 12 Trollwächter - 1181 - 20. Mai 2014 - 7:17 #

Darauf folgt ein großes ABER, die ganzen red flags sind tatsächlich nicht soo schlimm wie sie sich anhören mögen