Mit Ring Fit durch die Pandemie

Mit Ring Fit durch die Pandemie User-Artikel

Eineinhalb Jahre in Bewegung

Sokar / 13. Mai 2023 - 11:12 — vor 48 Wochen aktualisiert
Steckbrief
Switch
Sonstige
7
Nintendo
Nintendo
18.10.2019
Link
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Teaser

Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen. Ein Langzeit-Erfahrungsbericht und Retrospektive zu Ring Fit Adventure, das für Sokar einige Zeit mehr als nur Vergnügen war.
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Nintendo hat schon immer ungewöhnliche Spielkonzepte und Peripherie entwickelt, selbst wenn man ihre Zeit als Spielzeughersteller ausklammert. Bereits das Famicom hatte einige Funktionen verbaut, die ihrer Zeit weit voraus waren. Nicht alles setzte sich durch, aber das hat sie nicht davon abgehalten, neue und innovative Arten, wie Videospiele gespielt werden können, zu entwickeln.

Als hätte der japanische Hersteller die folgende Pandemie erahnt, brachten sie im Herbst 2019 das Fitness-Spiel Ring Fit Adventure für die Switch heraus. Zuerst hatte ich es etwas belächelt, gab es doch andere Möglichkeiten, mich sportlich zu betätigen. Erst als die wegfielen, habe ich mich damit beschäftigt. Mittlerweile sind mehr als drei Jahre vergangen, in denen ich das Spiel sehr intensiv gespielt habe.
 

Ungeplant ins Rampenlicht

Anfang November 2019: Nach langem Hin und Her habe ich endlich den Schritt gewagt und meinen Job, der mir bereits einige Jahre nur Frust bescherte, gekündigt. Ich ging das Risiko eines Sabbaticals ein mit dem Ziel, meinen Traum zu verwirklichen, in der Spiele-Industrie zu arbeiten. Nur ein paar Tage später hörte ich die ersten Berichte von einem neuen Virus, das in China entdeckt wurde und Virologen Sorgen macht. Mir aber erst mal nicht; mein Plan stand fest.

März 2020: Von einem Tag auf den anderen stand die Welt gefühlt still, das SARS-CoV-2-Virus als unbekannte Gefahr hatte unseren Planeten fest im Griff. Auf mich hatte das erst mal wenig Einfluss, ich habe bereits die letzten Wochen daheim verbracht, um an meinem Demo-Projekt zu arbeiten. Die größte Einschränkung für mich war, dass mein Fitness-Studio seine Pforten schließen musste. Ein für mich sehr wichtiger Aspekt, um meine gesundheitlichen Probleme in Zaum zu halten. Aber aus meinen Erfahrungen des Vorjahres, in dem ich viel krank war und deshalb nicht trainieren konnte, hatte ich Alternativen parat. Damit hielt ich mich über Wasser, bis mein Studio wieder öffnen durfte und ich mein Training fortsetzten konnte.

November 2020: Erst wenige Wochen zuvor hatte ich meinen neuen Job als Programmierer bei Gaming Minds Studios angetreten, mich in der Stadt und in der Arbeit noch nicht richtig eingelebt, da kam der nächste Schock: Ein erneuter Lock-Down, wieder wurde das öffentliche Leben heruntergefahren, noch weiter und länger als im vorherigen Frühjahr. Allerdings hatte ich diesmal ein Ass im Ärmel: Über den Sommer konnte ich ein Exemplar von Ring Fit Adventure für die Nintendo Switch ergattern. Eigentlich war es nur als Übergangslösung und zur Ergänzung gedacht, sollte aber mein fester Begleiter für fast eineinhalb Jahr werden.
 
Grafisch einfach bietet das Spiel ein paar schöne Aussichten
Grafisch einfach bietet das Spiel ein paar schöne Aussichten
 

Ein Ring ihn zu drücken und ziehen

Nintendo hat nicht einfach ein paar Übungen aneinander gepackt, sondern ein richtiges Spiel um das Konzept herum gestrickt. Und ohne zu viel zu verraten: Zumindest mir hat das einiges gebracht, weil es mir mehr Kontext gab und damit mehr Spaß machte, als einfach nur stumpf nacheinander Übungen abzuspulen. Einen Vergleich zum wahrscheinlich ungleich populäreren Wii Fit kann ich nicht ziehen, weil ich es nie gespielt habe.

Ohne die mitgelieferte Hardware geht bei Ring Fit Adventure nichts, deshalb ist es auch nicht im eShop erhältlich, sondern nur als Retail-Version. Obwohl es nur zwei relativ simple Geräte sind, sind sie in Kombination mit den JoyCons der Switch erstaunlich flexibel einsetzbar.

Zuerst natürlich der Ring, das namensgebenden Gerät: In ihn wird der JoyCon mit dem Plus-Symbol einsteckt, links und rechts hat er je einen gepolsterten Griff. An den Polstern gehalten, kann er zusammengedrückt oder auseinandergezogen werden. Und das war es auch schon, in Kombination mit den JoyCons kann die Software relative Lageänderungen feststellen. Mit dem eingebauten Infrarot-Sensor kann der Puls gemessen werden. Das scheint mir allerdings sehr ungenau zu sein, weil der angezeigte Wert stark schwankt. Deshalb habe ich das schnell gelassen, zumal die Software betont, dass der Sensor nicht für eine medizinische Diagnose taugt.

Der Ring ist recht steif, speziell Ziehen geht nur ein paar Zentimeter weit. Zusammendrücken kann ich ihn dagegen fast, bis sich die Polster berühren. Aber er ist sehr stabil, ich bin wirklich nicht der Kräftigste, aber selbst bei langer und intensiver Beanspruchung knarzt nichts. Schäden sind nicht mal im Ansatz zu erkennen. Nur die Polster haben sich an den Stellen, wo ich sie halte leicht verfärbt. Das dürfte aber mehr an meinen schnell schwitzigen Händen als an der Verarbeitungsqualität liegen.
 Durch den Lagensensor des JoyCons wird die Haltung erkannt
Links: Der Ring bleibt stabil, auch wenn stark zusammengedrückt. Rechts: Durch den Lagensensor des JoyCons wird die Haltung erkannt

Das zweite Teil ist der Beingurt, hier wird der JoyCon mit dem Minus-Zeichen eingesteckt und um den linken Oberschenkel gespannt. Und das wars auch schon. Der eingebaute Lagesensor dient dazu, die Körperhaltung zu bestimmen. Das funktioniert an sich gar nicht schlecht: Ob ich stehe, sitze oder liege wird meistens passend erkannt. Solange er an der angedachten Stelle bleibt. Damit hatte ich meine Probleme, je nach getragener Hose hält er mehr oder weniger gut, weil es im Prinzip nur ein Gummiband in einer Stoffhülle ist. An manchen Tagen kam er ständig ins Rutschen, egal wie ich ihn angelegt habe. Generell scheinen Hosen mit glatterem Material schlechteren Halt zu bieten als reine Baumwollhosen.

Das klingt alles nicht nach viel, aber die Kombination ist erstaunlich flexibel einsetzbar: Je nachdem, wie ich den Ring halte und drücke oder ziehe, belaste ich unterschiedliche Muskelgruppen. Den Ring über den Kopf zu halten und zu drücken, belastet mehr die Oberarme als die Schultern; hinter dem Kopf andersherum. Ihn vor dem Bauch mit angelegten Armen zu drücken, geht auf die Brustmuskulatur. Andere Übungen wie lang gestreckt Vorbeugen oder Yoga-Übungen sind mehr auf die richtige Haltung ausgelegt - hier ist nur der Lagesensor aktiv. Das System ist nicht perfekt, aber ich habe dadurch zumindest ein wenig Kontrolle, ob ich die Übungen richtig mache.

Vor Beginn jeder Übung muss ich eine Ausgangsposition einnehmen, los geht es erst, wenn sie vom Spiel erkannt wurde. Eigentlich soll mir ein zusätzlicher Countdown helfen, aber mal startet er direkt und scheint Bewegungen von mir zu ignorieren, ein anderes Mal muss ich gefühlt ewig warten, bis es los geht. Hin und wieder zeigen sich die Lagesensoren überempfindlich, so dass selbst kleinste Bewegungen den Countdown abbrechen. Manchmal reagieren sie gar nicht, wenn ich eigentlich eine Pause einlegen will. Ganz fehlerfrei ist die Erkennung nicht, wobei ich auch sagen muss, dass diese Fälle mehr die Ausnahme als die Regel sind. Die meiste Zeit funktioniert alles so, wie es soll.
Vor den Übungen wird erklärt, wie sie auszuführen sind
Vor den Übungen wird erklärt, wie sie auszuführen sind

Die Einschränkungen der Erkennung kann ich anderweitig ausnutzen: Eine Übung, die ich nie mochte, ist das Turmsegeln. Dabei muss ich teils minutenlang den Ring über den Kopf halten und auseinanderziehen, und das teilweise auch zur richtigen Zeit. Das ging mir nach einer Weile gehörig auf die Nerven. Wann immer es ging, habe ich das Minispiel umgangen, an ein paar Stellen zwingt mich das Spiel aber dazu, es zu machen. Dann habe ich Folgendes gemacht: Ich habe den Ring umgedreht vor meinen Bauch gehalten und ähnlich wie bei der Abwärtspresse genutzt. Da die Lageerkennung recht grob funktioniert und nur relative Bewegungen erkennen kann und keine absoluten Positionen im Raum, dachte die Software, dass alles in Ordnung wäre. Dass ich mich dabei immer ein wenig selbst belüge, weil ich die Übungen falsch mache, weiß ich, weshalb ich es nur in Ausnahmefällen gemacht habe.
 
Die Bewegungssteuerung kann auch zur Navigation in den Menüs genutzt werden, davon bin ich aber schnell abgekommen. Sie ist einfach zu unpräzise und reagiert teils unvorhersehbar. Deshalb würde ich sie am liebsten ganz ausschalten, da ich das ein oder andere Mal in der Hektik Fehleingaben gemacht habe, die sich in den wenigsten Fällen rückgängig machen lassen. Den Ring ruhig halten und Tasten nicht überhastet drücken ist da die einzige Lösung.

Vor und nach jeder Session steht Dehnen an. Der Start besteht immer aus den gleichen fünf Übungen, die zum Abschluss variieren je nachdem, was ich trainiert habe. Das Spiel merkt sich, welche Muskelgruppen während des Spielens besonders belastet wurden, und schlägt dann Übungen vor, um genau diese zu dehnen. Ein wenig schade ist, dass dabei die Erkennung der Haltung durch Ring und Beingurt scheinbar nicht mehr aktiv ist. Ich kann jedenfalls machen, was ich will, ohne dass etwas passiert. Eine der wenigen Dinge, die das Spiel meiner Eigenverantwortung überlässt.
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Die Level sind mit Hindernissen gespickt, einfaches Laufen reicht selten, um unbeschadet das Ziel zu erreichen.
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Sokar 24 Trolljäger - - 48131 - 13. Mai 2023 - 7:35 #

Solange die meisten noch schlafen kann ich den ersten Post nutzen, um Jürgen und Q-Bert für Feedback und Korrekturen zu danken. Ansonsten: Viel Spaß beim lesen =)

Faerwynn 20 Gold-Gamer - P - 20268 - 13. Mai 2023 - 8:33 #

War bei uns auch so, das wurde in der Pandemie angeschafft und begeistert die Kinder bis heute noch sehr. Auch uns Große kann das noch deutlich mehr motivieren als einfach so was zu machen

advfreak 22 Motivator - - 32081 - 13. Mai 2023 - 9:14 #

Vielen Dank für den schönen Artikel, ich kann alles unterschreiben. :)

Ring Fit hat für mich das Fitness-Studio komplett ersetzt. Ich geh nebenbei noch regelmäßig Trailrunning (der neueste heiße Scheixx), Mountainbiken und Skitouren. Da ist der Ring die ideale Ergänzung.

Ring Fit ist definitiv ein Switch Kaufgrund. Ich habe jetzt über 200 Stunden drinnen und hab die Story immer noch nicht durch und das jetzt nach fast 3 Jahren. Ich mache aber jede Welt zu 100%.

Den Paragleiter kann ich ganz gut, für mich am schlimmsten ist das mit den Frisbees wann man als Aufgabe bekommt alle Gegner zu besiegen. Das ist fast unschafbar. Bei der Bootshaltung funktioniert das bei mir so das ich vor dem Start die Beine nicht hebe sondern am Boden bzw. auf der Isomatte lasse. Dann startet die Übung auch richtig.

Der Ring ist super stabil, nur den Stoff muss ich jetzt erstmal waschen, der ist schon arg reudig und speckig.

Ich bin echt total begeistert von Ring Fit und klar, irgendwann hat man zwar alles gesehen und die Gegner immer die selben. Aber die Motivation bleibt trotzdem. Ich boffe irgendwann auf ein Ring Fit 2. Und was die Wii Fit Waage betrifft, dass ist kein Vergleich. Das Wii Fit war bei mir nach 2 Wochen verstaubt in der Ecke. Das konnte leider nie motivieren.

Ring Fit ist für mich definitiv eine 10 von 10 und in einer Reihe mit Mario Odyssee und dem neuen Zelda. Ein Spiel für das ich Nintendo sehr danke und auch froh bin das Nintendo weiterhin sein Ding durchzieht und innovativ bleibt. Mit solchen Ideen steckt Nintendo eine PSVR2 oder einen Xbox Gamepass locker in die Tasche. :)

Allen ein schönes Wochenende noch, mein Ring Fit wartet nämlich schon. :*

Jürgen (unregistriert) 13. Mai 2023 - 10:44 #

Danke für den aufschlussreichen Artikel. Vorher konnte ich mir doch nichts so richtig vorstellen, wie das Ding dann im Praxisbetrieb ist. Ich fürchte, das muss ins Haus.

Bruno Lawrie 22 Motivator - - 33453 - 13. Mai 2023 - 11:16 #

Ich hab Ringfit in den ersten drei Pandemie-Monaten benutzt und war überrascht, wie nah es an normalem Sport ist und wie wenig man das gleichzeitig merkt, da man es als Spiel sieht. Hab damit sogar etwas abgenommen. Ist auf jeden Fall um Welten motivierender als die Wii/WiiU-Waage.

Aber als man wieder aus dem Homeoffice raus konnte, hab ich es dann schnell wieder gelassen. :-) Das größte Problem ist wie immer bei sowas halt auch Zeit. Im Gegensatz zu anderen sportlichen Betätigungen zuhause kann man halt nichts anderes parallel machen. In meinem Fall Lernen mit Anki, Serien in anderen Sprachen schauen oder sich YouTube-Tutorials zu Machine Learning ansehen.

Man kann natürlich den Ring nehmen und die Übungen aus Ringfit ohne das Spiel machen, aber da fehlt bei mir dann ein erheblicher Teil der Motivation. Das Spiel dazu wirkt schon Wunder.

advfreak 22 Motivator - - 32081 - 13. Mai 2023 - 11:27 #

Jep, und auch das haptische Feedback mit der Vibration ist schon sehr wichtig. Der Ring alleine ist fad und langweilig und würde ohne das Game für mich nicht funktionieren. :)

euph 30 Pro-Gamer - P - 130097 - 13. Mai 2023 - 14:54 #

War hier ganz genauso. Als die Fitness-Studios zu waren, wurde das recht viel genutzt. Nachdem das aber vorbei war, lag es ziemlich lang herum und hat jetzt einen neuen Besitzer. An sich aber wirklich toll umgesetzt und glaube ich schon wirklich ganz gut für sportliche Betätigung.

Sokar 24 Trolljäger - - 48131 - 13. Mai 2023 - 15:51 #

Also ich habe meistens was nebenher auf Notebook oder PC laufen lassen, ging eigentlich ganz gut. Wobei da nie was wirklich gehaltvolles dabei war, schon früher konnte ich nie Fachliteratur während des Sports lesen (z.b. Fahrrad im Studio), das war einfach zu anstrengend. Aber für die meisten Podcasts, die ja doch eher Unterhaltungswert haben, hat es gereicht.

Bruno Lawrie 22 Motivator - - 33453 - 13. Mai 2023 - 20:09 #

Ja, reine Unterhaltung, v.a. wenn es nur Audio ist, wird ganz gut gehen. Ich hab heute auch die ganze Zeit Podcasts gehört während ich Zelda gespielt habe, weil man da halt auch zu 95% nur rumläuft und Zeug zusammenklebt. :-)

In meinem Fall muss ich mich aber schon stark auf das Material konzentrieren und das geht mit dem Spiel parallel nicht. Es geht aber durchaus, wenn ich die Übungen einfach so mache. Aber das empfinde ich halt als eher nervig, das Spiel macht bei mir schon einen enormen Unterschied aus. :-)

Ganz generell hasse ich alles mit klassischem Sport oder Fitnessstudio, das macht mir nicht mal ansatzweise alles Spaß. RingFit war tatsächlich mal eine Ausnahme. Das hat mir richtig Spaß gemacht. Es war für mich vom Feeling her zu 99% Videospiel und zu 1% Sport. Das hat funktioniert.

Admiral Anger 27 Spiele-Experte - P - 83414 - 13. Mai 2023 - 14:53 #

Danke für den Artikel, du hast mich überzeugt.
Nachdem ich hier auf GG generell viel Gutes über Ring Fit gelesen habe, werde ich es mir mal holen.
Ich mache mir nur ein wenig Sorgen um die Nachbarn unter mir...

Sokar 24 Trolljäger - - 48131 - 13. Mai 2023 - 15:53 #

In meiner ersten Wohnung wir war es auch sehr hellhörig mit Holzboden, aber mit einer Yoga-Matte + in Socken trainieren und ich hatte nie Beschwerden. Es gibt fürs Laufen auch einen leisen Modus, wo du nur die Knöchel anhebst, dann machst du so gut wie keine Geräusche mehr. Aber war bei mir nie nötig.
Mit Ende der Pandemie ist es auch gut und günstig zu habe. So gut, wie der Ring verarbeitet ist, würde ich sogar ein gebrauchtes nicht ausschließen. Die Polster am Griff kann man entfernen und waschen, ich bin da glaube ich nur einmal mit Febreze ran und das wars.

Hermann Nasenweier 21 AAA-Gamer - P - 26390 - 13. Mai 2023 - 17:59 #

Ich habe Ring Fit auch relativ lange benutzt, da ich generell nicht ins Fitnesstudio gehen mag. Im Sommer hab ich viel Bewegung bei der Gartenarbeit, aber im Winter eher weniger. Außer ich muss Schneeräumen :)

Ich habe das wirklich lange durchgezogen, immer mittags so 20-30Minuten. Irgendwann hat mir dann aber die Abwechslung gefehlt. Es war aber ein guter Wrsatz für Wii Fit, dass mir nach mehreren Jahren wirklich fad geworden ist.

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105028 - 14. Mai 2023 - 11:41 #

Warum magst du nicht ins Studio?
An Abwechslung hast du dort normalerweise genug.

Sokar 24 Trolljäger - - 48131 - 14. Mai 2023 - 18:36 #

Das muss jeder für sich entscheiden. "Gerne" gehe ich da auch nicht hin, das liegt aber eher daran, dass ich Sport im allgemein nicht so mag ;)
Für mich hat es den Vorteil, dass ich in sehr kompakter Zeit sehr gezielt das Trainieren kann, was ich will. Aber ist nicht für jeden was, alleine sein Programm abzuspulen. Jemanden dabei zu haben hilft da immer. Meine Kollegen haben zudem an den Kursen bei uns gefallen gefunden, das kann auch eine Alternative sein für die, die nicht nur Gewichte stemmen wollen.

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105028 - 14. Mai 2023 - 21:54 #

Klar muss das jeder für sich entscheiden. Ich war nur neugierig. ;)
Bin auch Sportmuffel, hab mich aber vor 3 Jahren doch dazu aufgerafft ins Studio zu gehen, und mag es seitdem nicht missen. Bin aber auch in Begleitung, das macht viel aus.

advfreak 22 Motivator - - 32081 - 15. Mai 2023 - 9:07 #

Also ich bin jahrelang alleine gegangen, angefangen hab ich es wegen Liebeskummer und wollte damit meine Traurigkeit kompensieren. :'( Das hat auch gut geklappt und das Selbstwertgefühl wieder gesteigert. Nur wurde es mir dann zu langweilig immer die gleichen Faden Maschinen zu bedienen die der Trainer mir zusammen gestellt hatte. Und die Leute die da waren (es war eine nur 19,90 pro Monat Kette), mit denen Konte man sich nicht anfreunden, mehr als Hallo sagen war da nicht drin, die zogen ihr Ding durch und waren wieder dahin. Hab dann die Mitgliedschaft gekündigt.

Der Ring ist so praktisch, ich brauch nicht extra in die Stadt fahren sondern bloß die Isomatte vor dem Fernseher ausrollen. Vor allem hab ich da auch noch zusätzlich die Gymnastik die ich im Studio nicht gemacht habe. Der virtuelle Trainer erklärt und kommentiert ja immer alles und feuert an. Ich finde das so motivierend. Das ist schon genial gemacht. Ich möchte es heute nicht mehr vermissen.

Das ist meine Fitness-Studio Story. Sorry fürs hinein mischen. :'

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105028 - 15. Mai 2023 - 9:28 #

Ich bin in der etwas gehobeneren Klasse unterwegs, da geht es schon ein wenig familiärer zu. Der Trick ist übrigens nicht nur stur Geräte zu machen. Immer im Wechsel mit diversen Kursen wird das ganze nie langweilig.

Sokar 24 Trolljäger - - 48131 - 15. Mai 2023 - 10:33 #

Das richtige Studio finden ist auch eine Kunst. Mein altes war der beste Platz im Ort und entsprechend teuer, dafür war die Betreuung super, allgemein wenig los und entsprechend gehobenes Publikum. Mein aktuelles ist günstiger und vor allem deutlich jüngeres Publikum, mit dem ich auch nicht so kann (und bedenkt: ich bin erst 36 und damit einer der jüngeren hier!). Aber ich ziehe es halt durch, nur zwei Stockwerke runter ist unschlagbar, plus Firmen-Tarif.
Aber es zu wechseln ist keine Schande und kann ich echt lohnen. Oft bieten sie auch Tarife für Wechsler an, z.b. übernehmen ein paar Wochen/Monate vom alten. Im August gehen die Anmeldungen runter, da bieten sie oft auch so Schnupperangebote an, da kannst auch mal schauen. Sofern du das überhaupt noch in Betracht ziehst. Mir geht es so besser wie "nur" mit Ring Fit.

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105028 - 15. Mai 2023 - 14:45 #

Mir hat mein Firmentarif den Anstoß gegeben. Mir werden 15 Euro vom Lohn abgezogen, dafür kann ich alle Fitnesstudios abseits großer Ketten sowie alle hiesigen Schwimmbäder nutzen. :)

Hermann Nasenweier 21 AAA-Gamer - P - 26390 - 16. Mai 2023 - 0:15 #

Zu weit, zuviel Aufwand, zuviele Leute, zu teuer. Sind halt lauter so wischi waschi Gründe eigentlich. Aber ich fühle mich da schon unwohl wenn ich so etwas durchs Fenster sehe. Kann Dir ehrlich gesagt keinen richtigen Grund nennen.

Ich mache lieber daheim was alleine für mich.

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105028 - 16. Mai 2023 - 2:12 #

Un es mal mit Cookie aus "You dont know Jack" bei Auswahl des Einspieler Modus zu sagen:
"Oh, sie spielen also gerne mit sich selbst, was?"
Dann weiter viel Spaß. ;)

Sokar 24 Trolljäger - - 48131 - 16. Mai 2023 - 8:58 #

Kein Problem, jeder muss das für sich finden, wo mit man sich wohl fühlt. Kann jeden nachvollziehen, der das nicht mag, und mal ehrlich: so ein riesen Fan bin ich auch nicht. Aber für mich überwiegen dann doch die Vorteile der Betreuung und Auswahl der Geräte.

Frohgemuet 15 Kenner - - 3920 - 13. Mai 2023 - 21:29 #

Gibts das als Multiplayer? Also zweiten Ring dazu und mit Partner rumhampeln?

Sokar 24 Trolljäger - - 48131 - 13. Mai 2023 - 21:50 #

Nein, es gibt glaube ich sowas hier Highscore Listen bzw. Vergleich der Trainingsleistung mit Leuten aus deiner Freundesliste. Aber da das bei mir scheinbar niemand (in meiner zugegebenermaßen sehr übersichtlichen Liste) niemand hat, geht da auch nix.

LRod 19 Megatalent - - 18641 - 13. Mai 2023 - 21:50 #

Ich habe daran auch gute, an die Begleitumstände entsprechend schlechte Erinnerungen. Sehr lange habe ich das auch nicht genutzt, weil mein Sportverband dann irgendwann auch mit Online-Training über Zoom angefangen hatte, aber für diese frustrierende Zeit davor war das genau das richtige!

DerBesserwisser 17 Shapeshifter - P - 7896 - 15. Mai 2023 - 9:08 #

Von der Idee her toll, aber nach zwei Anläufen staubt es nun wieder seit einem halben Jahr vor sich hin: Geschichte als motivierender Faktor ist für mich einfach Ideal, wenn die Geschichte nicht so dämlich und langweilig wäre.
Der Zeitfaktor ist der nächste große Malus, da ich gut 30% der Zeit nur mit dem wegdrücken von sinnentleertem Gelaber verbringe. Dabei könnte das genau der Aufhänger sein: "Du hast nicht viel Zeit und sowieso keinen Bock auf Sport? Hier hast du was, damit du wenigsten 30 min am Tag ein bisschen Bewegung in den Bürostuhl-Körper bekommst".
Also bitte eine Ring Fit Anthology aufmachen: erster Eintrag: "Ring Fit: Fit with Zombies on the High Seas": Zombie-Ausbruch auf einem Luxusdampfer. Da bekommt man alle Aktivitäten die es bis jetzt gab unter, und dank des Genres kann man die Textausgabe auch wesentlich reduzieren.

Nebenbei ist der Ring auch ein Gradmesser wie "runter" die JoyCons schon sind - meine Orginal-JoyCons (Switch ist aus einer der ersten in DE verkauften Chargen) kann ich nicht damit nutzen, da der JoyCon am Ring durch die Bewegung ständig die Verbindung verliert.

advfreak 22 Motivator - - 32081 - 15. Mai 2023 - 9:14 #

Ich glaube es gibt aber auch eine Art Schnellspiel ohne Story wo man sich selber das Workout zusammenstellen kann und eingibt welche Partien man trainieren möchte.

Ja die Story ist billig, am nervigsten sind die Ladenbesitzer und Oma Libra. Drako ist noch am Coolsten. :)

Die Joycons funktionieren zum Glück noch, aber fürs normale Zocken am TV hab ich zum Glück ein Pro Pad.

DerBesserwisser 17 Shapeshifter - P - 7896 - 16. Mai 2023 - 7:09 #

Kenne ich, aber da ist die Gefahr das ich das zu einseitig mache und damit knipse ich ja eigentlich auch wieder einen Teil der eigentlichen Idee weg > da kann ich auch gleich eine Irgendwas-Fit/Workout Alternative nehmen.

Sokar 24 Trolljäger - - 48131 - 15. Mai 2023 - 10:29 #

Ich hatte nie eine große, umfangreiche und in irgendeiner Form gehaltvolle Story erwartet, deshalb war ich davon auch nicht enttäuscht. Der zweite Durchlauf bringt nur noch ein paar nette Details, der dritte dann so gut wie gar nix mehr,
Wenn du nur kurz trainieren willst sollte du mal den freien Modus ausprobieren, weil du das sehr flexibel anpassen kannst - ganz ohne Dialoge und Story und dementsprechend auch Zeiteffizienter.
Ich hatte auch eine OG-Switch von 2017, aber nie Probleme mit den JoyCons, weder Drift noch sonst was. Ich habe mir auch schon länger ein zweites Set gekauft (eigentlich für Labo gedacht, was noch eingepackt rumliegt), die ich oft genutzt habe, einfach damit ich nicht so auf die Batterielaufzeit achten muss. Die habe ich auch noch und nutzte sie, die Originalen habe ich zusammen mit meiner Switch letztes Jahr verkauft und auf OLED umgestellt.

DerBesserwisser 17 Shapeshifter - P - 7896 - 16. Mai 2023 - 7:15 #

Ich brauch da auch kein oskarverdächtiges Drama, aber irgendwas was zumindest leichte Ausschläge auf der Interesse-Skala erzeugt, da ist bei RFA einfach eine Nulllinie bei mir: So eine 08/15-"Geschichte", die auch noch totgelabert wird.

Was die JoyCons angeht, spielt in meinem Fall auch sicher rein, dass die Switch von drei Personen im Haushalt genutzt wird, da ergeben sich ganz andere Nutzungszeiten als bei einer Person. Während das erste Paar bei Nintendo zur Reparatur war habe ich mir einen zweiten Satz bestellt (das aber auch schon bei Nintendo war und ein halbes Jahr danach haben sich die LEDs darin verabschiedet) mit dem Nutze ich den Ring, mal sehen ob das in einem Jahr auch noch geht.

Sokar 24 Trolljäger - - 48131 - 16. Mai 2023 - 8:56 #

Ganz ehrlich und ich glaube das kommt auch im Text rüber: die Story war mir völlig egal. Eher: ich war überrascht, wie viel davon drin ist. Ich hatte da mit noch weniger gerechnet. Ja es wird viel gelabert, teilweise ist es aber auch ganz witzig. Muss man aber mögen ;)

Das mit den JoyCons stimmt natürlich, ich nutze meine Switch alleine und habe sie die ersten Jahre auch ehrlichgesagt wenig und dann meistens auch noch im Dock genutzt, fast ausschließlich mit dem Pro Controller. Da wurde sie einfach nicht so stark belastet wie bei einer "Familie-Maschine", wo du evtl. bei Kindern noch eher die JoyCons in der Halterung nutzt statt dem recht großen Pro Controller. Wahrscheinlich ein Grund, warum es mich nie getroffen hat.

Hannes Herrmann Community-Moderator - P - 42935 - 16. Mai 2023 - 10:19 #

Ich sollte die Nutzung meiner Ring-Fit auch wieder irgendwie in den Tagesablauf einbauen.

TheRaffer 23 Langzeituser - P - 40297 - 18. Mai 2023 - 8:00 #

Vielen Dank für deinen Artikel!

Seit es Ring Fit gibt, überlege ich eine Anschaffung. Fitty funktioniert für mich einfach nur semi, da die Hürde von An- und Abfahrt zu hoch ist. Es ist einfach nichts "um die Ecke" und somit immer mit extra Aufwand verbunden.

Sokar 24 Trolljäger - - 48131 - 22. Mai 2023 - 9:08 #

Ich glaube das wichtigste ist, es passend in seinen Tagesablauf einzubauen. Aktuell ist das bei mir ziemlich einfach, weil ich vom Büro nur zwei Stockwerke runter muss und bin schon da - ich kann auch mein Fahrrad einfach am normalen Abstellplatz stehen lassen, gehe dann halt später. Aber das ist schon eine Luxussituation.
Früher hatte ich quasi nur dafür ein Auto, das entsprechend nur zweimal die Woche fuhr (alle Probleme damit rührten fast nur daher, dass ich so wenig damit gefahren bin). Ich hatte das so gemacht, dass ich morgens meine Tasche gepackt ins Auto gelegt habe, und auf dem Heimweg erst gar nicht in meine Wohnung, sondern direkt zur Garage und los. Nach kurzer Zeit wurde das reine Routine, bin quasi automatisch an den Tagen zur Garage statt Wohnung gelaufen.
Großer Vorteil ist für mich, dass ich zum Trainer gehe, genau sage wo es zwickt und was ich machen will, und sie mir einen passenden Plan ausarbeiten. Bei anderen Sportarten fehlt mir meist das eine oder andere, speziell für den Rücken - das wird einfach vorausgesetzt, aber nicht explizit trainiert. Im Fitness-Studio kann ich dagegen sehr zielgerichtet genau das trainieren, was mir wichtig ist.
Fürs Ring Fit habe ich irgendwann die Übungen herausgefunden, die mir helfen und wichtig sind, und entsprechend in meinen Plan gepackt.

TheRaffer 23 Langzeituser - P - 40297 - 22. Mai 2023 - 17:51 #

Mein Standard-Wochentag geht von ca. 5 bis 17 Uhr. Die spärliche Freizeit danach möchte ich nicht noch mit Hin- und Herfahren verbringen. Deswegen brauche ich etwas mit niedriger Hürde, quasi "Einschalten und los" oder es passiert nix (außer auf meiner Waage)...

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83896 - 20. Mai 2023 - 11:16 #

Toller Artikel, das kann ich größtenteils gut nachvollziehen, was du schreibst. Nur das Zurückschlagen der Frisbees kriege ich nicht hin, das ist bei mir das Minispiel, das ich möglichst überspringe. ;-)
Ganz so intensiv wie du habe ich es aber nie gespielt. Habe auch erst Ende 2021 angefangen, als mein üblicher Sport eigentlich schon wieder möglich war, aber es wurde eine gute Ergänzung. Fitness-Studio ist gar nichts für mich, aber ich mach zweimal die Woche Karate. Da hab ich feste Zeiten, zu denen es stattfindet und da bin ich dann auch immer dabei. Sich selbstständig aufzuraffen, hat bei mir nie so geklappt. In den Ferien fällt das Training aber halt mal aus. Da habe ich anfangs bis zu fünfmal die Woche Ring Fit gespielt, später eher so zwei- bis dreimal. Durch die spielerischen Elemente machte es echt Spaß und konnte mich auch mit den häufigen Levelaufstiegen motivieren. Bis zum Frühling hatte ich dann die Story einmal durch und dann reichte es auch erstmal. Zu der Jahreszeit gehe ich lieber raus zum Laufen. Letzten Winter habe ich wieder angefangen und ein paar Kapitel im "New Game+" gemacht. Tatsächlich wurde es mir jetzt aber doch langsam zu eintönig. Ob es an der fehlenden Story liegt (eher nicht, die war ja wirklich Banane), den fehlenden Nebenaufgaben oder einfach an den inzwischen weit über 80 Stunden, weiß ich nicht. Aber jetzt ist eh erstmal wieder Laufen angesagt und nächsten Winter sehen wir weiter. ;-) Bis hierhin fand ich es jedenfalls insgesamt ein Meisterstück von Nintendo, der Ring ist wirklich hochwertig verarbeitet und stabil und die Software dazu verbinden Spiel und Sport einmalig gut.