User-Interview

Mit Crowdfunding zum Nehrim-Hörspiel User-Artikel

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Der unter anderem aus verschiedenen Werbespots bekannte Gordon Piedesack leiht dem Erzähler seine Stimme.

Frage: Über 3.100 Euro sind über die Finanzierungsplattform Pling zusammengekommen, wodurch das Projekt entscheidend vorangebracht wurde. Wie fühlt man sich mit so großen Zuspruch?

Benjamin Arlet: Ich war wirklich sehr glücklich darüber. Momentan gibt es ja diesen großen Crowdfunding-Hype in der Indie-Entwickler-Szene, und wie es bei Hypes nunmal ist, regen sich viele Menschen schon wieder darüber auf. Ich aber halte die Idee hinter dem Crowdfunding immer noch für großartig. Es geht ja hier darum, den Fans eine Möglichkeit zu geben, Teil der Entstehung eines Produkts zu werden – eines Produktes, das sie haben wollen. Sie haben dann die Möglichkeit, für einen beliebigen Betrag das Vorhaben zu unterstützen, und je nach Höhe der Beteiligung ist auch der Einfluss größer, den sie auf das Produkt nehmen können beziehungsweise die Belohnung, die sie erhalten. Deshalb halte wohl nicht nur ich den Zuspruch für einen Riesenerfolg, sondern auch alle, die das Projekt unterstützt haben.

Frage: Entsteht auch ein gewisser Erwartungsdruck?

Benjamin Arlet: Den hatte ich nicht. Die Unterstützer haben ja die Demo gehört, die ich im Vorfeld produziert hatte und die eine gute Aussicht auf die Qualität gab. Ich wusste, dass es möglich ist, das gesamte Hörspiel in dieser Qualität zu erzeugen, sonst hätte die Demo anders geklungen. Was das Sounddesign betrifft, hat sie sich ja jetzt auch noch verbessert, denn bei der Demo habe ich damals nur kostenlose Samples aus dem Netz benutzt. Für das fertige Hörspiel wurden die Sounds professionell in einem Tonstudio produziert.

Frage: Ganz ehrlich: Hättest du gedacht, dass die Crowdfunding-Aktion tatsächlich so erfolgreich verlaufen würde und das Projekt somit realisiert werden konnte?

Benjamin Arlet: Ich gehe davon aus, dass in den meisten Fällen genau das eintrifft, was man erwartet. Wer etwa erwartet, niemals mehr als 20.000 Euro im Jahr zu verdienen, der wird auch niemals mehr verdienen – weil er dann keine Anstrengung hineinsteckt. Das Crowdfunding ist am Anfang etwas schleppend gelaufen, aber es war die letzte Möglichkeit, das Projekt in absehbarer Zeit realisieren zu können. Ich habe fest daran geglaubt, dass es möglich ist, die Summe zusammenzutragen, und alle Unterstützer haben dasselbe geglaubt. Zusammen haben wir genug Werbung gemacht, so dass gegen Ende hin immer mehr Unterstützer dazu gekommen sind. Letztendlich hatten wir das Ziel schließlich bereits einige Tage vor Ablauf der Frist erreicht. Es war ein tolles Beispiel für das, was man im Englischen „spirit“ nennt. Denn möglich war der Erfolg nur, weil alle fest mit ihm gerechnet und deshalb etwas investiert haben.

Frage: Du verzichtest auf Digital Rights Management – welche Gründe hat diese Entscheidung?

Benjamin Arlet: Amazon MP3 bietet gar nicht die Möglichkeit an, DRM-Sachen einzubauen. Das ist aber kein Problem für mich. Ich gehe nämlich davon aus, dass jemand, der das Hörspiel unerlaubt weitergibt (zum Beispiel, indem er es irgendwo hochlädt) und damit meine Rechte als Autor und Produzent verletzt, das auch tun würde, wenn ich Digital-Rights-Management-Sperren eingebaut hätte. Digitaler Vertrieb ist eben nicht vereinbar mit totaler Kontrolle. Diesen Umstand kann man entweder bekämpfen (was ich für sinnlos halte) oder man kann sich ihm anpassen.

Ich bin der Meinung, dass es da draußen weitaus mehr ehrliche Menschen gibt als solche, die immer nur alles umsonst haben wollen. Außerdem werden Letztere auch früher oder später in ihrem Alltag merken, dass ihre Rechnung nicht aufgeht. Das ist dann ihr Problem, aus dem sie immerhin lernen können. Mir sind diese Leute ziemlich egal. Ich habe nämlich sinnvollere Dinge zu tun, als jeder möglicherweise illegal hochgeladenen Kopie des Hörspiels hinterherzurennen.

Links das Cover des Hörspiels, rechts eine Karte der Nehrim-Spielwelt.
Metalstryke 12 Trollwächter - 853 - 7. Juli 2012 - 20:31 #

Das Hörspiel ist echt genial wenn auch etwas kurz aber für den Preis verkraftbar =)

Ich kann auch bestätigen, das man das Spiel echt nicht gespielt haben muss um in die Welt von Nehrim einzutauchen. Wegen dem Hörspiel werd ich mir Nehrim sogar mal anschauen bzw die oben genannte Mod.

Die ist damals irgendwie total an mir vorbei gegangen Oo

Barkeeper 16 Übertalent - 4420 - 10. Juli 2012 - 23:46 #

Danke für das Interview. Ist wirklich interessant und gibt einen netten Eindruck von dem was die Jungs (Und Mädels?) von SureAI da so auf die Beine stellen :-)

EDIT: Omg es ist zu spät.. Ist ja schon draußen das Hörspiel.. Gekauft, habe ich wenigstens was zum für "Auf die Arbeit fahren"-Hören :-)