Eure Anstellung als Schatz-Babysitter dauert aktuell, entsprechenden Erfolg vorausgesetzt, bis zu zwei Jahre. Bei den zwei Beförderungen bekommt ihr neue Räume zur Verfügung. Wobei der neue Monsterraum auch mit einem wählbaren Nachteil daherkommt. Ich wählte den Geschwindigkeits-Debuff. Den habe ich aber mit einem Monster einigermaßen kompensiert, das die vor ihr stehenden Einheiten wieder beschleunigt hat. Die Geschwindigkeit bestimmt die Zugreihenfolge im Kampf.

Der geschickte Einsatz von aufgelevelten Fallen kann die Helden entscheidend schwächen.

Wochenweise müsst ihr außerdem Entscheidungen treffen, wobei euch die Ressourcen Tränen, Blut und Gold zur Verfügung stehen. Es wird nämlich nicht jede Woche gekämpft. Meist habt ihr die Wahl zwischen mehreren Events. Beispielsweise könnt ihr Monster auf eine Quest schicken, um – oft mit dem Risiko von Stressschaden – Gold zu akquirieren oder neue Monster zu rekrutieren. Mal kommt der Trainer zu Besuch, und ihr könnt Monster gegen Gold aufleveln, was extrem wichtig für den Erfolg eures Runs ist. Auch Fallen könnt ihr entsprechend verbessern. Es gibt auch Artefakte, die ebenfalls „auflevelbar“ sind. So gibt es ein Artefakt, das euren Fallen die Chance gibt, ein zweites Mal auf die Helden einzuwirken.
 

An dieser Stelle möchte ich auch das sehr gelungene Interface und User-Feedback loben. Es gibt nicht nur überall Tooltips, es wird euch sogar angezeigt, wenn euch ein bestimmtes Ereignis nichts nützt. Beispielsweise erhaltet ihr einen Hinweis, dass es nichts bringt, beim Händler ein Artefakt kaufen zu wollen, weil ihr nicht genug Gold habt. Ihr könnt euch dann für ein alternatives Ereignis entscheiden.

Wenn die Schatzjäger kommen, könnt ihr auch immer wieder auswählen, wie stark sie sein sollen. Je stärker der Heldentrupp, desto härter der Kampf. Es gibt aber auch bessere Belohnungen. Gestresste Angestellte solltet ihr erstmal pausieren lassen. Bevor es losgeht, müsst ihr eure Verteidiger den verschiedenen Räumen zuordnen. Da ihr bei dieser Vorauswahl mehr als drei Charaktere jedem Raum zuteilen könnt, habt ihr bei der späteren Aufstellung der Monster in den Räumen immer noch die Möglichkeit, eine Auswahl basierend auf den Stärken und Schwächen der Angreifer zu treffen. Nach einer erfolgreichen Dungeon-Verteidigung könnt ihr euch dann auch eine besondere Belohnung auswählen, etwa ein Artefakt oder ein neues Monster.
 

Eure Monster könnt ihr auch immer wieder auf Quests schicken, mit Chancen und Risiken.

 

Fazit

Legend of Keepers bereitet mir bereits im Early Access sehr viel Spaß. Bugs habe ich keine bemerkt, das Interface ist gelungen und es gibt über Tooltips zu allem Hinweise. Im Laufe des rund einjährigen Early Access wird der Content ausgebaut: Neue Monster, Fallen, Gamepad-Unterstützung, mehr Musik und Dungeon-Typen, ein dritter Dungeon Guardian, mehr Helden und Events. Version 1.0 soll Anfang 2021 erscheinen. Diese wird auch für die Switch umgesetzt.

Nach einem erfolgreichen Run werdet ihr auch mit Statistiken belohnt.

Die Designphilosophie ist auf kürzere Kampagnen mit einer hohen Wiederspielbarkeit ausgelegt. Ihr braucht also nicht rund 20 Stunden wie in Iratus - Lord of the Dead oder sogar noch mehr in Darkest Dungeon, um das Spiel durchzuspielen. Ein realistischer Zeitansatz sind vielmehr rund drei Stunden. Und es handelt sich um sehr spaßige drei Stunden. Die Monster- und Fallenvielfalt sorgen für eine gute Wiederspielbarkeit. Denn in einem Run könnt ihr ohnehin nicht alle sinnvoll einsetzen, da ihr sie auch aufleveln müsst. Dazu kommen die (derzeit zwei, am Ende drei) Dungeon Guardians mit ihren individuellen Stärken.

Die Run-Länge erlaubt es Berufstätigen und Familienmenschen ohne große Probleme, einen befriedigenden, abgeschlossenen Durchgang zu erleben. Und wenn es die Zeit zulässt, den nächsten zu starten. Wenn ihr also Lust habt, euch immer wieder einen sehr gelungenen, taktischen Snack zu gönnen, könnt ihr bedenkenlos zugreifen. Und zwar auch schon im Early Access. Wenn ihr eine Switch habt und gerne mobil oder auf der Couch spielt, empfehle ich euch jedoch auf diese Version zu warten. Meine ersten Gehversuche könnt ihr euch in meinem englischsprachigen Let’s-Try-Video zu Legend of Keepers anschauen. In meinem Video Angespielt: Legend of Keepers | Spannenendes Dungeon-Defender-Roguelite mit „vertauschten“ Rollen erkläre ich mit etwas Erfahrung die Spielmechaniken. Außerdem könnt ihr den Titel im weiterhin kostenlosen Prolog selbst anspielen.