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Screenshot aus dem Werbevideo zu CoD - Vanguard. |
Tätig ist Potter für renommierte Magazine wie National Geographic, The New York Times, The Washington Post oder auch TIME, um nur einige zu nennen.Alex' Arbeit beschäftigt sich mit Konflikten und Vertrauen, Verlust und Isolation in Gemeinschaften und Beziehungen. Ihr Ziel ist es, die Kluft zwischen dem Fremden und dem Vertrauten zu überbrücken, indem sie zum Nachdenken anregende und emotionale Bilder schafft. Alex ist Trauma-Krankenschwester und Vizepräsidentin von Global Response Management, einer humanitären Non-Profit-Organisation, die Notfallversorgung in ressourcenarmen Hochrisikogebieten anbietet.
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Wäre es möglich, würden auch Tote für die Werbung von Kriegsspielen über ihre positiven Erfahrungen berichten. |
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„Eintauchen in die atemberaubende Action des Zweiten Weltkriegs.“ |
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Auf in die Marketing-Schlacht: Auch Vanguard wird sich wahrscheinlich wieder sehr gut verkaufen. |
Geschmacklos ist dies schon, aber gegen einen guten Obolus würde ich auch für ein Produkt werben. Und am Ende ist hier, mal wieder, fragwürdige Werbung auch gute Werbung.
Die Frage ist, ob der Image-Verlust den Obolus wert ist.
Der Image-Verlust ist vergessen, wenn die ersten Multiplayer-Schlachten laufen. Für die Hand voll Spieler, die DESWEGEN auf den Kauf verzichten kommen durch die mediale Erwähnung allein 20 Hände voll dazu...
Mich würde interessieren, was dich dazu antreibt solche Texte zu verfassen. Nach Studium deiner laaaangen VÖ-Liste bin ich auch auf einen Rant übers Hassen und den Artikel "Warum wir in den Krieg ziehen" gestoßen. Das kann doch nicht Interesse an ernsten Themen an sich sein, oder?
Die Frage verstehe ich nicht. Was soll es sonst sein?
Hätte es Chris nicht geschrieben, hätte ich es geschrieben oder ein anderer engagierter User, denn das Thema ist schon ziemlich relevant, da hier wirklich eine neue Stufe der Geschmacklosigkeit erreicht wurde.
"...weil es bei diesen Spielen nicht um die Glorifizierung von Tod und Verderben geht. Weil nicht das „actionreiche“ Töten hervorgehoben wird"
Ist das so? Für mich entwertet diese doch sehr billige Boulevard-These die kritische Argumentation des Artikels immens.
Was sagt denn ein Verkehrspolizist zur ungehemmten Raserei mit schrecklichen Folgen auf unseren Straßen, wenn er sich Jörgs Forza SDK ansieht?
Wie sieht es denn aus mit der Anwendung von Waffengewalt in allen Strategie und Fantasyrollenspielen?
Der Glorifizierungsvorwurf ist aus meiner Sicht kurz vor der heiligen Inquisiton anzusiedeln.
Deinem Einwand stimme ich tatsächlich zu, bis zu dem Punkt wo das ganze "innerhalb" des Spiels bleibt, also quasi sich das Marketing im Content-Dunstkreis des Spiels befindet, dort vielleicht "Tötungs-"Mechaniken oder "Raser"-Mechaniken oder sowas thematisiert oder gar verherrlicht wird. In dem Moment, wo versucht wird, das ganze mit einer Schnittmenge des Realen (wie hier die Fotojournalisten) zu versehen, wird es pervers. Das wäre im Fall von Forza 5 tatsächlich der fall, wenn Microsoft echte Polizisten ins Marketing einspannen würde, die über die "echte" Raserei in den Innenstädten, den Rennen und Sunts im Spiel philosophieren würden und einen Bezug zur Realität herstellen würden.
Du hast einen Aspekt vollkommen vergessen: das Verarbeiten der Realität. Ich habe mit ca. 14 Jahren vollkommen entsetzt Originaldokumente zum zweiten Weltkrieg und zum Holocaust angesehen (da hat irgendwie niemand ein Problem mit, wenn sich Jugendliche mit Büchern und Filmen traumatisieren, hauptsache es kommt nicht aus dem Internet oder ist kein Computerspiel). Es ist aus der Traumatherapie bekannt, dass es z. B. hilft wenn Spinnenphobiker in VR regelmäßig virtuellen Nahkontakt zum Objekt ihrer Angst haben. Mir geht es mit Shootern oder Filmen ähnlich; ich weiß zu was die Menschheit fähig war und ist und es tut mir gut, mich regelmäßig in einer kontrollierten Umgebung damit zu beschäftigen. Wie du selbst geschrieben hast erwartet ja keiner von uns dass so ein Spiel die exakte Realität abbildet.
"Mir geht es mit Shootern oder Filmen ähnlich; ich weiß zu was die Menschheit fähig war und ist und es tut mir gut, mich regelmäßig in einer kontrollierten Umgebung damit zu beschäftigen."
Kann ich gut nachvollziehen.
Krieg und uns Faschismus sind halt geil, solange man fett und feist in Freiheit auf dem Sofa sitzt.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass was anderes gemeint war.
Danke, aber sein Post sagt deutlich mehr über ihn aus, als über mich. :)
Mein Kommentar war auch auf mich bezogen. So mag ich ein Imperium in Star Wars oder Warhammer 40k und stehe auf martialisches Militärgebahren, aber in der Realität bin ich doch gerne ein Bürger eines demokratischen Staates, der nicht im Schildwall oder Schützengraben verrecken muss. ;)
Da haben wir‘s: ein Gefolgsmann des Leichenimperators. ;) Bei 40k rufe ich auch gerne „Blood for the blood god! Skulls for the skull throne!“ während ich das in der Realität auch eher nicht mag.
Töten wir nicht Alle gerne im Namen des Gottimperators Maurice Weber?
Vielleicht solltest du nicht immer nur die Deutschen in solchen Spielen spielen? Dann hat man die Option fett und feist in Freiheit auf dem Sofa so zu tun, als ob man andere von Krieg und Faschismus befreit.
Wobei es gerade interessant wäre, würde man, wie in Filmen üblich, auch die deutsche Seite zeigen. Andere Kulturmedien haben da nach wie vor Mehr drauf.
Aber auch nur, weil Spiele ziemlich selektiv sind. Brandbomben über Zivilgebieten in Dresden und Tokio abwerfen, Einsatz im zerstörten Hiroshima, vietnamesische Wälder mit Napalm abfackeln, Hochzeitsgesellschaften mit Drohnen abschießen, "Volkssturm"-Kinder erschießen und Deutsche aus Böhmen vertreiben kommen ja auch nicht vor.
Die großen Shooter zeigen Krieg nie so, wie er wirklich ist. Will ja auch kein normaler Mensch spielen.
Richtig. Dann soll Activision aber auch nicht versuchen, den Bezug zur Realität herzustellen.
Natürlich. Mir ging es nur darum, dass die Seite, die man spielt, nicht so entscheidend ist. Ich kann mir keinen Krieg vorstellen, wo nur eine der Kriegsparteien Leid über die Bevölkerung bringt. Das sind immer beide.
Nur das Ausmaß kann unterschiedlich sein. Ich würde auch keine Sekunde anzweifeln, dass die Deutschen und die Japaner im Zweiten Weltkrieg weitaus schlimmer als die Amerikaner waren. Aber auch die Amerikaner haben halt Brandbomben auf Zivilisten geworfen. Sowas klammern Spiele und Filme aber bewusst gern aus.
Obwohl sie gern mit Kontroversen spielen, hat sich ja auch kein Call of Duty bisher an eine Enola-Gay-Mission gewagt. Obwohl es ja ein großer Wendepunkt war. Andere Wendepunkte wie D-Day, Pearl Harbor, Schlacht um Okinawa oder Stalingrad wurden hingegen alle umgesetzt. Das ist schon interessant.
Ja, richtig.
Beim Jugendschutz wird viel mit zweierlei Maß gemessen. Struwwelpeter, Max und Moritz, Grimms Märchen und weite Passagen der Bibel dürften an sich alle nicht unter 16 verfügbar sein. In alten Lurchi-Comics ist es lustig, wenn Tiere brutal gequält und verstümmelt werden. Und in Bayern, wo ich aufgewachsen bin, hängen brutale Folterdarstellung in den Klassenzimmern und stehen auch viel draußen in der Landschaft herum.
Eigentlich müsste man all das mal trollen, indem man sehr vorlagentreue Videospiele daraus macht und schaut, was passiert. :-)
Schade auch, dass nicht jeder eine Indizierung vorschlagen kann. Da hätte ich einige der o.g. Werke einfach mal eingereicht.
Den Schneider aus Struwwelpeter und das Zerhacken eines lebenden Oktopus' in Lurchi sind tatsächlich ziemlich üble Kindheitserinnerungen für mich. Die sehr plastischen Kruzifixe fand ich als Kind auch sehr abstoßend.
Man regt sich ernsthaft über angeblich geschmacklose Werbung auf? Bei einer Werbung für ein Computerspiel, in denen man Spaß bei der Tötung virtueller Menschen hat? DAS ist scheinheilig.
Außerdem dachte ich, Spiele hätten diese Art von Diskussionen längst hinter sich…
"Man"? Ich sehe hier eine Auseiandersetzung (keine Aufregung!) mit einer Thematik, die wir hoffentlich niemals "hinter uns lassen".
Ich glaube hier liegt ein Missverständnis vor. Der Artikel, so wie ich ihn verstehe, prangert nicht die geistlose Werbung für Kriegsspiele wie eh und je an, das wär ja auch pfffff, sondern kritisiert das Überschreiten einer imaginären Grenze, das so noch nicht gemacht wurde. Echte Journalisten aus echten Konflikten bescheinigen dem Spiel "Echtheit". Das ist in meinen Augen der eine Schritt zuviel und somit geschmacklos und pervers.
"behaupte ich, dass sich ein auf real getrimmtes Kriegsspiel niemals „echt“ anfühlen wird – egal, was die Werbung behauptet. "
Absolut richtig. Sieht man daran, dass es schon im Simulator beim simulierten Feuergegecht (Leinwand, laut, unbequem, ggf heiß, echte, natürlich modifizierte, Waffen, eingespielte Störungen) zu Ausfällen kommt. Und das ist weit weg von einem Manöver oder gar echten Einsatz.
Der Thread schwächelt noch ein bißchen. Ich fürchte, unsere GG-Moralapostel haben sich in Verlängerung und Nachspielzeit zum Indianer-Thread letztens zu sehr verausgabt. Brauchen wir längere Erholungspausen, um die Empörung qualitativ und quantitativ halten zu können?
Zumindest wäre schon hilfreich, wenn auch Leute wie du mal den Unterschied zwischen politischer Diskussion und moralisierender Empörung verstehen könnten. Würde das Niveau schlagartig heben und wir könnten auf Sprüche wie den deinen verzichten.
Aber gerade bei dir gibt es da keinen erkennbaren Unterschied.
Weiß ich doch, dass du das so siehst ;)
Krieg...Krieg bleibt immer gleich.
Aber grafisch wären Drohnenbilder in 4k und in Farbe noch geiler.
Keine Frage, aber das geben die Datenleitungen im Nahen Osten einfach nicht her.
Sarkasmus ist eine perfekte Deckung. Wird sehr oft von Hinterbänklern verwendet, weil man jeden, der Stellung bezieht, wunderbar abschießen kann. Nicht besonders sympathisch, aber effizient, keine Frage :)
Aha, Sarkasmus mal zweckentfremdet, weil man nicht weiss, wie man es einsetzt? ;) Na gut, keine Sorge, der Thread wird noch ordentlich anziehen, ich war die Woche im Urlaub, bin jetzt wieder da. ;)
Gebe dir vollkommen Recht, ChrisL. Nur um es sich nochmal auf der Zunge zergehen zu lassen:
"atemberaubende Action des Zweiten Weltkriegs"
Moralischer Kompass muss wohl an der Tür abgegeben werden bei Activision.
Diese Art von atem(be)raubender Action wird neudeutsch auch als Engagement verkauft.
Sehr schöner Artikel! Vielen Dank dafür!
„Niemand möchte Krieg tatsächlich erleben“
Da bin ich mir leider nicht so ganz sicher. Sonst würde es wohl keine Söldner auf der Welt geben. Oder, meist männliche Individuen, die es geil finden mit einer Ak 47 und hässlichen Tarnklamotten in der Gegend rumzulaufen, wie in vielen Ländern auf der Welt.
Aber der Artikel ist sehr gut und spricht mir aus dem Herzen. Ich verstehe die zwei Fotografen auch nicht.
Er meint damit sicher auch nur "normale" Menschen und nicht all die kranken Psychopathen, die Waffen in die Hand nehmen.
Ich glaub schon, dass zB Amis einen anderen Blick darauf haben und Krieg, Militär als Zweig der Politik sehen, um zB Interessen durchzusetzen bzw zB Einfluss zu schützen
Ja, das ist leider so. Hast recht. Es macht es nur nicht besser.
Danke Chris, für dieses wichtige Thema und das Offenlegen der eklig-schmierigen Verstrickung der Games-Industrie mit realen Kriegsteilnehmern. Da läuft eine Propaganda-Maschinerie der Kriegsverharmlosung (bzgl. der Opfer) und Glorifizierung (bzgl. der NATO/US-Taten). Man stelle sich nur mal vor, aus Russland oder China würden ähnlich propagandistische Machwerke mit genauso dollargetränkten PR-Kampagnen kommen, auauau, die SPIEGEL-Leserschaft würde im Kreis rotieren... so bleibt es aber an ein paar User-Artikeln, das Thema ins Bewusstsein zu rücken.
Activision hat leider in Bezug auf CoD eine Tradition, die Grenzen der virtuellen und realen Welt aufzuweichen. Mit jedem Kauf des Spiels fließen auch ein paar Cent an Lizenzgebühren an echte Waffenhersteller - dieses Spiel simuliert daher nicht nur echten Krieg, es finanziert ihn! Dem Gaming wird dadurch die "Unschuld" genommen, es seien doch nur Pixel, die da sterben...
EA ist mit der Medal of Honor-Serie nicht viel besser, die haben voller Stolz ihre Partnerschaften mit Kriegswaffenherstellern zur Schau gestellt und sogar auf deren Webseiten verlinkt. Warum nicht gleich "10% Rabatt auf Automatikfeuerwaffen für alle Käufer des Spiels"? Nein, da ist bei mir nicht nur die Grenze des guten Geschmacks überschritten.
Ich hab über diese Vorgänge in Q-lumne 9 geschrieben:
https://www.gamersglobal.de/user-artikel/q-lumne-9-totale-gehirnwaesche-teil-2
Und für mich den Schluss gezogen, dass ich keine solchen Spiele mehr kaufe (obwohl ich durchaus die Faszination des Military-Tech-Porn nachfühlen kann). Letztenendes muss das jeder für sich entscheiden, aber mich wundert doch, dass es anscheinend auch bei allen anderen, echten Kriegsberichterstattern da keinen Protest gibt, wenn sich "Kollegen" für eine Handvoll Dollar so vor einen Karren spannen lassen.
Gab es da nicht einen Shooter mit Falludja (oder ähnlich geschrieben) im Titel, in dem man besagte Stadt von den Amerikanern befreien soll? Der wurde gleich wegen der Thematik verrissen. Da wundert mich die Doppelzüngigkeit, wenn mit verkehrten Rollen, nur noch auf die Technik geschaut wird.
Zum Punkt Aufreger: Schlechte Presse ist besser als keine Presse. Entsprechend viel Aufmerksamkeit gab es damals für ein Level, in dem Geiseln im Flughafen abgeschossen werden musste. Da hat sich anscheinend nicht viel verändert.
Ich selbst mag keine realitätsnahen Shooter. Ich habe keine Probleme damit, mit der Kettensäge fliegende Tomaten zu zerschneiden. Aber diesen Militärshootern konnte ich nie etwas abgewinnen.
Sorry, deine erste Behauptung ist inhaltlich falsch! Das Spiel das du meinst heißt "Six Days in Fallujah" und stellt die Eroberung der Stadt aus Sicht der Amerikaner dar! Die zurecht geäußerte, öffentliche Kritik betrifft genau die Befürchtung, dass hier eine pro-amerikanische Sicht propagiert und Kriegsverbrechen der US-Soldaten verschwiegen werden könnten.
Mittlerweile hat das Spiel Entwickler und Publisher ausgetauscht und wartet nach wie vor auf seine Veröffentlichung.
Es ist allerdings ganz auch eine Kampagne aus Sicht von Bewohnern der Stadt, die vor dem Angriff flüchten, geplant.
Mag sein, dass sie das mittlerweile planen, aber die ursprüngliche Kritik betraf eine mögliche einseitig pro-amerikanische Sicht!
Gerade in China werden nationalistische Spiele produziert, nur schaffen diese es nie zu uns.
lass uns doch wenigstens teilhaben
Mag sein, aber in welchen Ländern führt China illegale Angriffskriege, die mit Propagandaspielen weißgewaschen werden müssten? Oder gibt es in China nationalistische Handelskriegsspiele? Die müssten in Deutschland doch eigentlich ein Renner sein, wir mögen doch Hanse & Co. :]
China betreibt eine Zerstörung der Kulturen seiner kleinen Völker, allen voran Tibetaner und Uiguren, durch Verbot der Ausübung der Kulturen, massiver Zuwanderung von Han-Chinesen und betreibt sogar quasi Konzentrationslager bei den Uiguren. Ach ja, und die wöchentliche Drohung der "Heimholung Taiwans ins Reich" fällt auch unter Folklore. Man kann am Imperialismus der USA viel kritisieren, aber so zu tun, als wäre China ein toleranter und fairer Handelspartner - das Gegenteil ist der Fall - und betreibe China keinen Imperialismus - nur dezenter, u.a. durch die Seidenstraße -, ist einfach gesagt dumm oder absichtlich gelogen.
Es tut hier niemand so, als wäre China ein toleranter Partner oder würde nicht sehr erfolgreich den europäischen Imperialismus kopieren. Die Schandtaten der Chinesen sind hinlänglich bekannt, es vergeht ja kein Tag, wo das nicht medial ausgebreitet würde.
Dumm ist dabei nur deine falsche Annahme, aus Kritik an den USA automatisch abzuleiten, dass damit irgendwie alles okay wäre, was die Chinesen tun. "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns und für die anderen". Ja klar, mit solchem Schwachsinn kriegt man Menschen dazu, Kriege mit gutem Gewissen zu führen.
China betreibt hauptsächlich einen gobalen Handelskrieg. Damit haben sie fast ganz Afrika erobert und den Westen in der Tasche. Sie könnten ein Uiguren-KZ-Manager Remake rausbringen oder ein Battlefield Tibet - Annihilation oder Total War Taiwan DLC... ;)
Also jetzt gerade China als Vergleich rein zu setzen finde ich schon ziemlich derb. Eine direkte Autokratrie deren Bezug auf Menschenrechte im untersten Sektor anzusehen ist und kritische Stimmen mit Gewalt niederschlägt, dass halte ich für weitaus problematischer als ein geschmackloses Videospiel.
Und ich bezeifle einfach mal, dass ein chinesiches Spiel dieser Art nicht vor Patriotismus strotzen würde. Alles andere würde von der Führung des Landes schlicht weg nicht geduldet. Gegenbeispiele kann man gerne nennen.
Ein Regime, das kritische Stimmen im eigenen Land mit Gewalt niederschlägt, ist ohne Zweifel böse. Nur was genau macht eine Demokratie, die in dutzenden fremden Ländern illegale Kriege geführt hat und noch führt, dabei hunderttausende unschuldige Menschen ermordet hat, nun moralisch so überlegen, als dass sich da ein Vergleich China/USA verbietet? Oder gelten Menschenrechte immer nur im eigenen Land?
Genau solche Doppelstandards sind der sichtbare „Erfolg“ von Propaganda und Whitewashing durch distanzlose Haltungs-Journalisten und geschmacklose Videospiele.
Übrigens geht‘s in meinem Kommentar gar nicht darum, OB China solche Spiele produziert, sondern darum, was hier medial los wäre, würden dieselben beiden Kriegsreporter für ein russisches oder chinesisches Spiel „die realistische Kriegsaction“ bewerben.
"Oder gelten Menschenrechte immer nur im eigenen Land?", ja, deswegen ist Guantanamo auch im Ausland errichtet worden.
"Warum zur Hölle erklären sich Fotojournalistinnen, die in echten Krisen- und Kriegsgebieten Leid und Verzweiflung erlebt haben, dazu bereit, an einer derartigen Marketing-Aktion zu einem Kriegsspiel mitzuwirken?"
Vielleicht turnt sie das ja schlicht und ergreifend an?
Gerade bei Kriegsberichterstattern, die aus vielen Konflikten berichten, würde ich nicht unbedingt davon ausgehen, dass das alle komplett abstößt. Dass man sich das einmal antut, weil man noch nicht wirklich weiß, was einen erwartet, kann ich mir gut vorstellen. Aber jemand, der das immer wieder macht, hat eine gewisse Motivation. Das kann natürlich auch einfach das Aufzeigen der Gräuel sein, aber es kann genauso auch niedere Motive bedienen. Wie bei Söldnern auch.
Oder so jenad geht aufgrund seiner Erfahrung davon aus, dass jedem klar sein sollte, dass hier ein unrealistisches Spiel beworben wird.
Die Frage ist halt, wo man eine Grenze ziehen will. In Civ gehts darum Weltkriege anzuzetteln und ganze Kulturen auszulöschen. Komischerweise finden das ziemlich viele Leute sehr spannend und unterhaltsam.
Mag daran liegen, dass bei Civ & Co. nicht damit geworben wird, dass die "Abtrennung von Gliedmaßen nun dynamischer denn je" seien. Okay, bei Battle Chess gab's das tatsächlich mal. :)
Makaber, da liegt ein Kadaver ... ;)
So weit geht die Detailfreude in der CoD Werbung zum Glück dann doch nicht.
Laut dem Artikel da oben steht das mit den dynamisch abgetrennten Gliedmaßen in der CoD-Pressemitteilung. (Ich kann's grad nicht nachprüfen, der Jugendschutzfilter lässt mich nicht... ^^)
"Sledgehammer Games bringt außerdem völlig neue Multiplayer-Innovationen ins Spiel. Personalisiert eure Waffen mit dem erweiterten Waffenbauer in nie dagewesenem Detailreichtum. Im neuen Caliber-System wirken sich Waffenarten wie nie zuvor auf Gameplay und Umgebung aus – Zerstörung, Abtrennung von Gliedmaßen und Schussrate sind nun dynamischer denn je. Seid außerdem gespannt auf die nächste Generation des wegweisenden 2v2-Gunfight-Modus, der erstmals in Call of Duty: Modern Warfare eingeführt wurde."
Jupp. Wobei, ich das jetzt nicht unbedingt mit der Ebene der Kriegsreporter vermengen würde. Das hier ist, auch wenn es komisch klingt, eher die Ankündigung von Gameplay Features. Das könnte so auch in jedem Fallout angekündigt werden.
Stimmt schon, viele Spiele (Far Cry, Fallout etc.) setzen darauf, möglichst effektvolle Kills darzustellen. Warum auch immer - mir ist da das Abstrakte lieber als Realismus. Aber wenn dann z.B. zwei Journalisten, die Fukushima/Chernobyl erlebt haben, Werbung für die "absolut realistische Strahlenschäden in Fallout" machen würden, fänd ich das genauso makaber wie die Nummer hier mit den Kriegsreportern.
Dann lieber zurück zu Barbarian, wo man den Gegnern schwungvoll die Köpfe abschlagen konnte (inkl. des niedlichen Trolls, der dann damit Fussball gespielt hat, hihi). Was hat sich die Presse und der Jugendschutz damals darüber aufgeregt... heute rennen 8-Jährige mit SquidGame-Kostümen zu Halloween rum. Komische Welt.
Farcry Primal war noch echter Nahkampf mit Keule. Da gab es tatsächlich etwas auf die Rübe und ist nicht gerade zartbesaitet.
Das mit den Gliedmaßen erinnert mich an einen Shooter, der mit 27 Trefferzonen warb (Soldier of Fortune 2). Damals war die Empörung groß. Heute sind wir da zu abgestumpft.
Ich gebe zu, ich spiele von jeher Spiele mit teils roher Gewalt.
Ich lehne aber Gewalt im realen Leben ab.
Ich schaue auch Filme. Und mittlerweile denke ich, dass beide Medien nach wie vor die Grausamkeit des Krieges, auch des zweiten Weltkrieges nicht darstellen. Aber das dargestellte reicht mir bereits.
Nur mal als Beispiel. In allen möglichen Filmen kommt das deutsche MG34 zum Einsatz. Guckt euch mal bei Wiki an, was dieses Gewehr tatsächlich "leistete" und wie dann davon getroffene Menschen eigentlich aussehen müssten.
Auszug:
50-Schuss-Trommel mit Zweibeinstütze für kurze Feuerstöße eingesetzt; das Bereich von 200 m bis 2000 m ab. Eine Lafette mit optischer Zielvorrichtung erlaubte länger anhaltendes präzises Feuer im Direktschuss bis 3000 m, indirekt bis 3500 m. Kadenz 800-900 Schuss pro Minute. Kaliber 7,92 × 57 mm.
Ich glaube da ist nicht mehr viel übrig von einem Mensch in der Realität.
Ich habe in einer Ausstellung Bilder vom WK1 und den dortigen MG-Opfern gesehen. Schön war das nicht. Damals sind sie sogar noch direkt dort hinein gerannt.
Civilization bietet dir die Möglichkeit dazu, ja, aber es ist nur eine von vielen möglichen Spielvarianten. Ein kultureller oder wissenschaftlicher Sieg ist ebenfalls möglich..ohne im gesamten Spiel auch nur einen Krieg zu führen. Krieg ist hier auch nicht die ultimative Waffe. Wer clever spielt, der kommt mit Erungenschaften und Diplomatie einiges weiter. Diese Wahl hast du in Spielen wie Call of Duty halt nicht.
>> "Vielleicht turnt sie das ja schlicht und ergreifend an?"
Es wird jetzt wahrscheinlich Offtopic und ich weiß noch nicht, wo der Gedanke hinführen soll, aber ich musste gerade irgendwie an Bild denken. Dort rühmt man sich damit, dass einige Leute vorher auch Kriegsberichterstattung gemacht haben. Vielleicht stumpft man durch sowas ja auch ab und ist leichter bereit, moralische Grenzen zu überschreiten.
Meinst du mit "moralische Grenzen überschreiten", dass die Reporter sich an dieser Werbekampagne beteiligt haben?
Nein, das war jetzt eher auf Bild gemünzt. Witwenschütteln, Opferfotos zeigen und Co. - vielleicht geht das leichter, wenn man seelisch entsprechend abgehärtet ist. Wie gesagt: Ich hab den Gedanken noch nicht zu Ende gedacht... ;)
Wobei das bedeuten würde, das Abhärtung dazu führt, dass ich Rechtpopulismus, opportunistisches Kampagnendenken, Voyeurismus befriedige und presseethische Grundsätzen zu meinen Gunsten verklären kann.
Edit: Oder? Ob das als Erklärungansatz dienen kann, da bin ich mir noch unschlüssig.
Wobei ich die Tage ein Interview mit dem Innenminister von NRW, Herbert Reul, im Deutschlandfunk gehört habe, der die Erlebnisse in der Alltagsarbeit von Polizeibeamten als potentielle (Rechts)Radikalisierungsgefahr benannt hat.
Herbert Reul macht es sich da sehr sehr leicht. Klar, die böse Welt treibt die armen Beamten in die Rechtsradikalität (von linksradikalen Polizisten habe ich nämlich noch nie was gehört). Ein gewisse und gar nicht so geringe Anzahl von Polizeianwärtern sympatisiert bereits vorher schon mit rechtem Gedankengut. Aber wir haben ja keine verlässlichen Zahlen dazu, weil das Innenministerium ja eine wissenschaftliche Studie dazu immer noch untersagt. Warum wohl? ;)
Das is schon klar. Reul ist auch nicht DIE Instanz um Radikalisierungs-Theorien zu erklären.
"Klar, die böse Welt treibt die armen Beamten in die Rechtsradikalität": Aber genau um diesen einen, meines Erachtens platten, Erklärungsansatz ging es in dem Interview nicht.
Letztlich würde es mich schon sehr interessieren, was die Damen und Herren Kriegsreporter da bewogen hat.
Als weitere Möglichkeiten würde ich noch anführen:
- Knallharter Pragmatismus, Krieg ist nun mal ein täglicher Fakt in unserer Welt und kein Tabu.
- Die kennen in ihrem Leben nichts anderes mehr und leben quasi in der Kriegsblase.
- Sie wollen auf ihre Bedeutung aufmerksam machen
- Sie fanden es einfach mal eine interessante und harmlose Abwechslung zum harten Alltag
- Sie sind über den Tisch gezogen worden.
Bin mir aber ziemlich sicher, dass alle davon ausgehen, dass einem intelligenten Menschen der Abstand zu echtem Krieg hinlänglich bekannt ist und der provokative Effekt nicht wirklich umschlägt.
Ich könnte mir vorstellen, daß es eine kleine Aufmerksamkeit als Gegenleistung für das wohlwollende Urteil gab. Mit dem man mich als Doom- und Quake-Veteranen allerdings nicht erreicht: CoD ist wegen des miesen Gameplays und wegen des nicht vorhandenen Level-Designs der letzte Dreck, ob mit oder ohne Propaganda.
Na ja gut, das Gameplay hatte mich schon in den früheren Teilen sehr schnell verloren. Diese stumpfsinnigen Gegenerwellen waren ja nicht auszuhalten. Weiß nicht ob das immer noch so ist?
Obolus? Bestimmt. Vielleicht auch einen kritischen Hintergedanken ...
Diese Werbung würde ich btw gerne mal mit PETA Leuten und dem Landwirtschaftssimulator sehen. Die stehen doch auf knallharten Realismus.
Wenn ich genug Zeit hätte, gäbs schon längst einen Artikel zu den ganzen dämlichen Angelspielchen in Games und dem scheiss Hahnenkampf in Far Cry 6... ;)
Dämliche Angelspielchen? Ich glaub, mein Schwein pfeift! Ein JRPG ohne Angelspiel ist kein JRPG!!!
Sogar in Resident Evil Village mussten die Japaner den Fischfang einbauen. :-)
Ich kenne die Beziehung der Japaner zu Meeresgetier allgemein sehr gut, habe es in Japan zu Genüge erfahren dürfen. Ich finds halt abartig, wenn alte japanische Omis in Restaurants vor sich hin kichern, wenn bereits zur Hälfte filetierte aber noch lebendige Fische auf dem Teller mit weit aufgeklappten Mündern und Kiemen verzweifelt zu atmen versuchen und während ihres qualvollen Sterbeprozesses verspeist werden. Oh, die sind aber frisch, ganz toll, hmmmm, mjammm... Die Japaner sind auch die einzigen, die noch Waale kommerziell fangen dürfen unter dem Deckmantel der "Wissenschaft". Da wundert es mich nicht, dass das genze seit Jahrzehnten in den JRPGs vorherrschend ist.
Nicht das turnt sie an, sondern das Geld was sie für ihre Werbung für das Spiel bekommen.
""Warum zur Hölle erklären sich Fotojournalistinnen, die in echten Krisen- und Kriegsgebieten Leid und Verzweiflung erlebt haben, dazu bereit, an einer derartigen Marketing-Aktion zu einem Kriegsspiel mitzuwirken?"
Vielleicht turnt sie das ja schlicht und ergreifend an?"
--> Ganz ehrlich, dieser Gedanke kam mir auch. Und wäre ein Gedanke, der dann in einer "Welt" statt fände, die ich mir absolut nicht vorstellen könnte, aber ich halte es für eine realistische Erklärung. Ich denke auch, das andere Länder, wie die USA, einen ganz anderen (historischen) Blick auf Kriege haben. Den es so bei uns (zum Glück) seit einiger Zeit nicht mehr gibt.
Es ist aber vage.
Sich am Leid anderer zu erfreuen, ist ja erschreckend weit verbreitet. Das fängt bei harmlosen Dingen an wie Schadenfreude bei Videoclips, wo Leute "lustig" stürzen, geht weiter zu Gaffern bei Unfällen, Leuten, die vor ein paar Jahren gezielt nach den IS-Mordvideos gesucht haben usw.. Dass es dann Leute gibt, die das Leid bei Kriegen als unterhaltsam oder faszinierend empfinden, wenn sie selbst dabei halbwegs unbeschadet herauskommen, ist dann nur eine gesteigerte Variante von solchem Verhalten. Als Journalist in Kriegsgebieten kann man solche Triebe vermutlich ganz gut befriedigen, während man selbst weniger davon betroffen ist als die Soldaten und die Zivilbevölkerung vor Ort.
Ob das bei diesen Journalisten so ist, kann man auf Basis der Infos natürlich nicht sagen und das will ich auch gar nicht. Ich sehe es nur als eine von vielen denkbaren Möglichkeiten.
Würde jemand, der diesen Job aus Idealismus macht, um nur das Leid in den Kriegsgebieten zu zeigen, dann solche Statements bei CoD gegen Geld machen? Schwer vorstellbar für mich. Aber wenn die Person sehr dringend Geld braucht und das gerade mit weitem Abstand der wichtigsten Aspekt in ihrem Leben ist, kann sie sich natürlich auch passend verstellen.
So sehe ich es auch.
Bei Kriegsreporter habe ich verinnerlicht, den idealistischen bis sachlichen Typ, der das Elend dokumentieren will. Dann führt auch diese Werbung zum Fazit geschmacklos.
Evtl gibt es auch Kriegsreporter die eher sachlich bis pro (amerikanische) Kriege sind. Und die einen Feldzug dokumentieren. Vermutlich sehen die das dann anders und haben auch kein Problem mit den Werbebotschaften.
Da schon alles gesagt ist, einfach nur danke für den Artikel. Tut gut, Teil einer Community zu sein, die nicht nur von abgestumpften Zynikern durchsetzt ist. Dieser Kommentarthread eignet sich hervorragend, die wenigen, die es nun mal überall gibt, dauerhaft einzugrauen ;)
Activision ist sicher professionell genug, um die Zielgruppe der CoD-Kandidaten schon vor langer Zeit ausgiebig analysiert zu haben. Und das Ergebnis sind sicher nicht feingeistige Bildungsbürger, sondern eher eine in jeder Hinsicht weniger priviligierte Gruppe, für die diese Art der Werbung eben bestens geeignet ist.
Nur muss man diese "subtile" Art der Trump-ifizierung wirklich billigen? Ich denke da darf man gerne lautstark Kiritik üben.
Kurz gesagt
Evtl. Können die beiden Reporter auch Realität und Fiktion trennen?
Lang gesagt
Ich selber bin Krankenpfleger seit 20 Jahren.
Gesehen hab ich viel, sicherlich nicht alles aber viel.
Leute die gesprungen sind und mit dem Kopf zuerst aufgekommen sind.
Krebskranke im Sterbeprozess. Verunfallte. Altersbedingt gestorben ach die Liste ist lang.
Aufgeilen tut mich nichts, ich bin da, mach was ich kann. Lasse sie nicht alleine, mal erfolgreich ... mal nicht.
Geht es einen ans Herz ja. Macht es mich krank nein.
Es ist mein Beruf ich werde für bezahlt.
Mache es gerne und manchmal nicht.
Und trotzdem Spiele ich PC spiele, eigentlich alles. Blut Gedärme. Horden von Gegner niedergeschlagend in unzähligen Spielen.
Was mich nicht so schockiert sind die Reporter.
Eher das Anprangern der Reporter hier kotzt mich gelinde gesagt an und schockiert mich mehr.
Die Aussagen wie "die finden es geil" etc.
Merkt ihr eigentlich was ihr da schreibt?
Was ihr den Reportern da andichtet?
Evtl. stimmt es aber evtl auch nicht.
Aber welche Diskussion kommt zustande mit dem erhobenen Zeigefinger und der Herabwürdigung der Arbeit der Reporter anhand eines Beispiels was euch nicht passt?
Straft die Entwickler von mir aus ab, einfach nicht kaufen.
Zum Kommentar.
Als Kritik.
Ja man kann es schreiben und sollte es sicherlich auch tun.
Aber wie?
2 Reporter angreifen die sich sowieso nicht wehren können? Ist halt einfach.
Wurde bei irgendwen eine Stellungnahme mal angefragt ?
Warum nicht gleich die Spieler anprangern die sowas spielen?
Ach die besuchen ja diese Seite also dann doch die lieber nicht?
Also bitte. Konstruktiv und nicht durch Herabsetzung.
Ich selber komme von 4Players.de und suche.. gezwungenermaßen ...eine neue unabhängige und Meinungsstarke Seite.
Und keine die im Deckmantel der Meinungsfreiheit Personen und ihre Arbeit herabgewürdigt.
Die Werbung ist von CoD geschmacklos punkt.
Dieser Kommentar idtves auch punkt.
Trifft aber den Zahn der Zeit.
Fragt im Forum von CoD nach.
Schreibt die Entwickler an.
Oder Kauft es einfach nicht.
Du, ich würde dir ja recht geben, wenn hier alle einheitsgemeint jede Meinungsvielfalt abtöten würden. Aber schau doch mal genau hin: Genau diese Meinungstärke hast du doch hier. Dazu gehören eben auch unterschiedliche Sichtweisen. Ich würde Diskussion nicht mit Verbot verwechseln - scheint momentan ja irgendwie Trend zu sein.
Und ja, du kannst natürlich Punkte setzten und ein Ende der Diskussion fordern, finde ich aber irgendwie widersinnig.
Bei den ersten Absätzen gebe ich dir ansonsten recht. Arbeite selbst im Pflegesektor und habe durchaus Sensibilitäten bei gewissen Themen, aber kein Problem mit virtuellen Ballereien.
Ich möchte noch darauf hinweisen, dass es ein User-Artikel ist und kein redaktioneller Beitrag. Da jetzt zu unterstellen, dass sich nicht getraut wurde, Spieler anzugreifen, weil sie die Seite besuchen, oder auch das fehlen von offiziellen Stellungnahmen zu kritisieren, passt für mich nicht.
Das ist ein Meinungsbeitrag, den man teilen kann oder nicht und unter dem jetzt lebhaft diskutiert wird.
PS: "Deckmantel der Meinungsfreiheit" ist für mich ein schlimmer Begriff. Diese Freiheit gilt gerade dafür, Kritik zu äußern. Wenn Meinungsfreiheit nur dann in Ordnung wäre, wenn nichts und niemand kritisiert wird, dann könnten wir die auch aus dem Grundgesetz streichen.
1. Die Aussage "die finden es geil" steht nirgends in dem User-Artikel und auch nicht in den Kommentaren - nicht in Bezug auf die beiden Reporter. Du dichtest hier dem Autor/Usern ein Zitat an und beschwerst dich im selben Atemzug, dass Reportern damit etwas angedichtet wird? Perfide...
2. Die Arbeit der Reporter wird explizit NICHT herabgewürdigt. Lies den User-Artikel nochmal! ChrisL geht ausführlich auf die professionelle Arbeit der beiden ein, in keinem Wort findet dabei eine Abwertung der Arbeit statt - ganz im Gegenteil. Bis vor ein paar Jahren galt "Einen guten Journalisten erkennt man daran, dass er sich nicht gemein macht mit einer Sache - auch nicht mit einer guten Sache", das war das Credo der ARD/Tagesthemen. Von dieser professionellen Distanz ist anno 2021 nicht mehr viel übrig - sehr traurig - aber sich mit einer SCHLECHTEN Sache wie Kriegsverharmlosung gemein zu machen, wird ja wohl noch hinterfragt werden dürfen.
3. In keinem Wort werden die Spieler von CoD angegriffen. Du forderst, konstruktiv zu bleiben, aber du argumentierst maximal destruktiv. Ausserdem siehst du doch, wie fleissig hier diskutiert wird... deine steile These, dass der "erhobene Zeigefinger" da irgendwie hinderlich wäre, fällt ganz offensichtlich durch den Faktencheck.
4. In einem Punkt gebe ich dir Recht: Es wäre die Aufgabe von Journalisten, die Entwickler anzuschreiben, die beiden Werbe-Reporter zu befragen und um Stellungnahme zu bitten. Dass das praktisch niemand tut und erst private User die dubiosen Praktiken hinterfragen (müssen), zeigt dir, wie es mit dem Journalismus aktuell bestellt ist.
Finde deinen Comment interessant, ohne ihm allerdings zuzustimmen. Eine Anmerkung und eine Bitte: Es handelt sich um einen User-Artikel, nicht um die Meinung der Redaktion (weil du unterstellst, Abwägungen bezüglich der Seitenbesucher hätten eine Rolle gespielt). Und bitte schreibe deinen Comment das nächste Mal am Stück, die ganzen Returns nach praktisch jedem Satz plustern ihn gerade am Smartphone arg auf. Danke :-)
Danke für den Artikel, ChrisL. Leider habe sich Tabubrüche als Werbemaßnahme schon oft bewährt. Leider werden wir davon noch etliche sehen.
Dem Artikel von ChrisL ist nichts mehr hinzuzufügen.
Einfach geschmackslos.
Erinnert an andere Tiefpunkte, wie zum Beispiel die "Sie will es" Anzeige. Erinnern im Sinne von wirklich übel.
Ist halt Werbung, wo da der große Aufreger sein soll verstehe ich nicht. Hast du bei den Benetton Kampagnen der 90er auch Probleme gehabt?Du findest es geschmacklos und bist damit wohl nicht Zielgruppe.Und Sex & Crime und War verkaufen sich halt. War so und wird immer so sein.
Stimmt, die Benettion-Werbung fand ich auch übel.
Natürlich ist er Zielgruppe, wenn er es geschmacklos findet.
Er ist dann Zielgruppe, wenn er trotzdem, oder deswegen kauft ;)
Hmm, vielleicht verstehe ich unter dem Begriff etwas anderes. Gehören die Menschen, die über die Werbekampagne sprechen und sie damit verbreiten bzw. Aufmerksamkeit generieren nicht auch irgendwie zur Zielgruppe? Keine Ahnung.
Jupp. Das Spiel und seine Werbung wären ohne diesen User-Artikel komplett an mir vorbeigegangen.
Sehr guter Text, Chris. Das ist es ja, was mich schon lange an dieser Art Spiele stört: Die Inszenierung von Krieg als Popcorn-Action. Eigentlich nur konsequent, dass man das im Marketing nun auch so formuliert. Ich möchte mal wissen, wie viele von denen, die sich darüber empören, hinterher dann doch CoD Vanguard kaufen und spielen.
Ja, ich spiele auch gerne brutale Ego-Shooter. Aber eben ohne reale Szenarien und Hurra-Patriotismus.
Stimme dem Artikel zu. Dass sich die Marketing-Abteilung irgendein geschmackloses Blabla ausdenkt, okay. Aber dass sich zwei Reporter, die selber hautnah miterlebt haben, wie Krieg wirklich ist, sich für so ein Marketing einspannen lassen, kann ich auch nicht so ganz nachvollziehen, das passt für mich auch nicht zusammen. Wüsste gern deren Beweggründe, warum sie da mitgemacht haben.
Hallo Chris,
vielen Dank für Deinen Artikel. Du hast Deine Meinung klar formuliert. Ich teile sie aber nicht ganz. Natürlich will niemand wirklich Krieg erleben. Ich bin mir ziemlich sicher, auch die beiden Fotojournalisten wollen das nicht. Ich glaube, Du lässt etwas Wichtiges außer Acht: Computerspiele sind eine moderne Form des Geschichtenerzählens. Ein Qualitätsmerkmal (und vielleicht der wichtigste Grund, warum wir Geschichten lieben) war schon immer die Möglichkeit der Immersion. Wir lieben es, Abenteuer zu erleben, ohne sie wirklich bestehen zu müssen. Egal, ob mündliche Erzählung, Buch, Film oder Game. Wer will schon wirklich Beowulf begegnen, Eroberungskriege fürs Römische Reich führen oder das durchmachen, was Gordon Freeman und Max Payne hinter sich haben? In meinen Augen zielt die Kampagne für COD-V auf diese Unmittelbarkeit der Erfahrung ab. Schlüpfe in die Rolle von... tue so, als ob...
Dass das immer überzeugender wird (VR hat da bestimmt eine ordentliche Schippe drauf gelegt), ist eine andere Sache. Das ist dann die Frage, wie viel Realismus verträgt man überhaupt.
Stimme ich zu. Wir lieben es virtuell Abenteuer in Videospielen zu erleben.
Gerade VR oder später mal eine Art Holodeck bieten dann ja die Möglichkeit, Spiele richtig zu erleben, denn da wäre ich Täter und/oder Opfer. Dies könnte das Kulturmedium Spiele massiv nach vorne bringen.
Im Grundsatz stimm ich dir zu, nur geht deine Annahme diesen Artikel betreffend etwas daneben. Wir alle lieben es gefährliche Abenteuer virtuell zu erleben, vor allem wenn sie "realitätsnah" rüberkommen, gerade wegen der Immersion dann. Ich brauche aber definitv keine "Echtwelt-Experten" die mir auf geschmacklose Weise bescheinigen, dass das Spiel "total realistisch" ist, so wie die Reporter hier. Dann könnte ich ja auch darauf bestehen in C&C Generals einen potentiellen Selbstmordattentäter zu interviewen, ob die Amok-Spengungen genau so ablaufen oder einen Serienmörder dazu zu befragen ob das Messer-Gameplay bei Stealth-Kills in Dishonored richtig realistisch ist oder einen Henker aus Saudi-Arabien dazu Stellung nehmen lassen oder das Abtrennen von Kopf und Gliedmaßen in Chivalry 2 so korrekt ist. Meiner Meinung nach gibt es da eine imaginäre Linie zur Realität, die man im Marketing schon aus Anstand nicht überschreiten sollte.
Das zweite Zitat von den dreien ist wirklich geschmacklos (Das mit dem Abtrennen der Gliedmaßen). Insofern gebe ich Dir und dem Artikel Recht. Die anderen beiden Zitate sind für mich völlig im Rahmen.
Das Zitat stammt meines Wissens nicht aus dem Video, sondern aus aus einem anderen Text, in dem Gameplay Features beschrieben werden.
Ansonsten wird in der Diskussion hier teilweise ganz schön hysterisch pauschalisiert: Worauf genau bezieht sich denn dieses "realistisch"?
Dass auch für einen Kriegreporter ästhetische Kriterien, sowie ein guter Riecher für Action wesentlich sind um spannende sprich fesselnde Fotos zu machen, sollte für einen erwachsenen Menschen doch außer Frage stehen.
Die Überschrift dieses Artikels bezieht sich auf die Reporter. Das ist aus meiner Sicht nicht gut durchdacht und wie zu erwarten von wohlfeilen Thesen getragen (Glorifizierung von Gewalt durch Computerspiele). Über die Gründe der Reporter wissen wir aber nichts.
Eher offensichtlich für mich ist eine zynische Grundhaltung des Marketings.
Zumindest einer der beiden Reporterparteien ist männlich, da hätte ich die Schriftform Reporterinnen und Reporter bevorzugt. Selbst in verschiedensten Genderpositiven Berichten wird bei dieser Schreibweise zumindest das - innen farblich definiert. Und dem Bericht wird mal so, mal so definiert, was mir die Lesefreude doch genommen hat. Abgesehen davon das ich keinen Mehrwert sehe, Geschlechter falsch zu definieren. Meinetwegen gerne mit Nennung beider Geschlechter, so ist das leider die typisch deutsche political correctness der heutigen Tage..und von der Lesequalität negativ.
Zum Bericht selbst. Schocken tut mich das nicht. Wenn man die Beweggründe der beiden kennen möchte, hätte man die betreffenden Personen ja hierzu anschreiben können. Alles andere sind Mutmaßungen.
Was das Spiel betrifft. Ich kenne es nicht, Militärshooter konnten mich (und werden mich auch mit dieser PR Aktion) noch nie reizen, daher weiß ich auch nicht, in wie weit da jetzt die Thematik Krieg glorifiziert wird. So oder so ist es aber, wie schon festgestellt wurde im Bericht, aber ein Spiel. Man kann darüber streiten ob geschmacklos oder nicht, das muss jeder für sich selbst ausmachen.
Man kann das Marketing jetzt kritisieren ja, da wäre ein CoD aber nicht alleine im Raum. Wo will man da die Grenze im Film- und Computerwesen denn treffen?
Und ehrlich, wenn mir ein Marketingmensch jetzt erklärt das sich "so" Krieg anfühlt, dann lässt das schon tief auf die Qualität blicken.
So oder so, im Endeffekt obliegt es dem Spieler, ob er sich mit Marketing und Spiel dazu verleiten lässt, ein Produkt zu kaufen. Wer mit der Art nicht einverstanden ist, der kann heutzutage viele soziale Kanäle für seine Unmutsäußerungen nutzen.
"So oder so, im Endeffekt obliegt es dem Spieler, ob er sich mit Marketing und Spiel dazu verleiten lässt, ein Produkt zu kaufen. Wer mit der Art nicht einverstanden ist, der kann heutzutage viele soziale Kanäle für seine Unmutsäußerungen nutzen."
Zum Beispiel User-Artikel bei GG. ;-)
Ein sehr guter Artikel mit einem wichtigen Inhalt. Solche Auseinandersetzungen hätte ich gerne auch mal im professionellen Games-Journalismus, kommt mir aber leider viel zu selten unter (bezogen auf den deutschsprachigen Raum).
Hatte nicht GS letztens mal einen Artikel rund um Kriegsverbrechen im Bereich Plus? Ich hab da kein Abo.
Ich auch nicht :)
Ja, der ist auch in der aktuellen Print-Ausgabe. Generell befasst die die GS durchaus mal mit solchen Themen. Dass es in der deutschen Spielepresse gar nicht stattfindet, kann man also nicht sagen.
Ich habe nicht gesagt „gar nicht“. Nur einfach viel zu selten, dabei finde ich solche kritischen Auseinandersetzungen sehr wichtig, unabhängig von der eigenen Meinung. Und mir ist natürlich auch klar, dass oft genug auch die wirtschaftliche Situation einer Redaktion bzw. eines Verlages dem gegenübersteht. Insofern keine Kritik an beispielsweise GamersGlobal und gerade die GameStar hat ganz sicher mit am meisten Ressourcen, um solche Themen aufzumachen.
Ein Artikel, wie völlig aus der Zeit gefallen. Sowas habe ich zuletzt Ende der Achtziger/Anfang der Neunziger gelesen.
Ich denke das die Siegerländer des 2WK schlicht eine völlig andere Einstellung zu Krieg haben als wir Deutschen. Nicht mehr, und nicht weniger.
Teilweise hat es schon etwas den Duktus der "Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien" in den 90ern.
Na ja, ich begebe mich dann mal wieder in mein UBOAT und befördere ein paar Frachterbesatzungen in ihr kaltes, nasses Seemansgrab ...
Tauchen, tauchen, tauchen!
No risk, no fun!
Darum geht es aber in diesem Artikel gar nicht.
Ich finde, dass sowohl dieser Werbung als auch dem Spiel bereits zu viel Aufmerksamkeit gewidmet wurde. Die Werbekampagne ist somit offensichtlich geglückt.
Wieso dem Spiel zu viel Aufmerksamkeit? CoD ist eine sehr beliebte Erfolgsserie, natürlich steht das Spiel im medialen Fokus.
Darf es ja auch, aber für meinen Geschmack ist es zuviel. Ein Test hätte meiner Meinung nach gereicht.
Es handelt sich doch aber um einen User-Artikel, der mit redaktionellen Inhalten nichts zu tun hat. "Nur" weil die Redaktion einen Titel behandelt heißt das doch nicht, dass die User zu diesem nichts mehr schreiben sollen/dürfen/was auch immer.
Ich habe bewusst "medialer Fokus" geschrieben. Das beeinhaltet alle möglichen Formen der Auseinandersetzung auf diversen Plattformen.
Aber möglicherweise beziehst du dich vielleicht auf TheLastToknow?
Upps, sorry ... ja, die Antwort sollte an TheLastToknow gehen.
Der mit dem Fingerbrecher-Nick ;)
Du darfst zu allem schreiben, was du möchtest. Hast du mit deinem Artikel der Werbung aber nicht genau das gegeben, was sie wollte? Grundsätzlich finde ich das okay, für mich hätte es das aber nicht gebraucht.
Ich finde das Thema erfordert eine Auseinandersetzung, auf jeden Fall eine inhaltliche, so wie hier. Egal ob man da einer Marketing-Maschinerie eventuell in die Hände spielt oder nicht. Kritik an einer genau solchen unmöglichen Kampagne soll und muss sein, weil man von außen draufschauen kann und sich nicht innerhalb des Werbekreisels bewegt. Man könnte meiner Meinung nach sogar anmerken, dass es schade ist, dass es "nur" ein User-Artikel ist und nicht von der GG-Redaktion kommt. Solche Stellungnahmen zu relevanten aktuellen Themen wünschte ich mir nämlich öfter oder überhaupt.
Wir haben bereits Stellung zum Thema bezogen: im WoSchCa vom 29.10.21.
Stimmt, hast recht. Hatte ich vergessen. Wobei der Woschca natürlich nur ein Audioformat im Premium ist und nicht für alle frei. Vielleicht dann mal bei den Schnuppercontents monatlich. :)
Das ist schön.
Nur höre ich euren Podcast nur ausnahmsweise.
Daher wäre ich auch über einen Artikel sehr intessiert.
Ich finde der Podcast hat zu viele Themen, da geht das unter.
Danke für den Artikel
Guter Artikel.
Ich stelle mir gerade vor, ich liege halb bei Bewusstsein irgendwo in Beirut unter Schutt, werde von einem/einer der beiden fotografiert, ohne dass sie mein Einverständnis haben, und in Ihrem Heimatland nehmen Sie an dieser Werbekampagne teil. Das fände ich schon irgendwie blöd.
Zumindest hierzulande gibt es doch (bzw. gab es doch) so etwas wie einen Pressekodex. Es könnte noch hinzukommen, um die beiden wenigstens etwas zu verstehen, dass glaube ich Leute in anderen Ländern zum Teil einen ganz anderen Blick auf Kriege haben. Aber viel mehr Hintergrundwissen habe ich hier nicht und finde dank meiner "Erziehung" das Verhalten der beiden irgendwie doch auch sonderbar.
Danke Chris. Einfach Danke für die wahren Worte!
Guter Artikel. Diese Form der Werbung finde ich auch sehr schlecht. Bis vor ein paar Jahren mussten sich Computerspiele noch als "Killerspiele" titulieren lassen, jetzt wird mit sowas geworben. Halte ich für nicht gut. Was sich die beiden Journalisten dabei gedacht haben? Ich weiß es nicht, wüsste es aber gern.
Vielen Dank für diesen Artikel! Du sprichst mir aus der Seele und hast mich stark zum Nachdenken angeregt. Meiner Meinung nach ein sehr wertvoller Beitrag hier auf GG.
Finde ich auch.
Die Marketingkampagnen zu Kriegsspielen sind schon länger moralisch fragwürdig. So hat Microsoft im Oktober mit der "nächsten Generation des totalen Krieges" für Battlefield 2042 geworben:
https://twitter.com/xcrowingx/status/1445445331068461056
Ich glaube das weiß auch Chris, daß wir bei einem BF oder CoD seitens der Entwickler/Publisher solche Werbekampagnen haben. Chris geht es im Artikel aber speziell darum, daß sich sogenannte Kriegsreporter für sowas jetzt auch noch hergeben.
Richtig. Das scheint leider mancher Kommentator nicht zu erkennen.
War mehr eine Ergänzung zu dem Artikel und keine Kritik an diesem. Es wird übrigens auch der Publisher im Artikel kritisiert:
"Das hinderte die Marketing-Abteilung von Activision jedoch nicht daran, das Niveau der Werbung ins nahezu Bodenlose abzusenken."
"Wann ist die Grenze überschritten? Auf welche Ideen kommen die „Kreativen“ als nächstes?"
Natürlich wird der Publisher kritisiert, der kam ja schließlich auf die glorreiche Idee Kriegsreporter dafür zu bestech... zu bezahlen, daß diese das mitmachen und so Werbung für das Spiel machen. Daß die eigenen Devs da sitzen und uns sagen wie geil und so das neue CoD wird, reicht wohl nicht mehr. Chris ging es daher um die Art und Weise und daß man damit wohl eine Grenze als Journalist überschreitet, wenn man sich für solche Werbung hergibt. Kann man so sehen wie er. Kann man nicht so sehen. Aber man darf und sollte drüber ruhig sprechen können. Für uns Deutsche ist das wohl besonders befremdlich als bei den Amerikanern. Für die ist auch ein Kinderüberraschungsei gefährlicher in den Händen ihrer Kids als eine AR15.
Danke, dass Du diesen Text verfasst hast. Ich empfinde das vermutlich noch intensiver, als die meisten hier. Ich fasse Shooter mit Weltkriegsszenarien nicht an, weil sich das einfach falsch anfühlt. Unterhaltung ist bei mir Fantasy, Sci-Fi, eben Spinnerei. Aber ich will keine Menschen realitätsnah und in großer Zahl hinrichten, egal wie sehr man Realität und Fiktion trennen kann.
Ich sehe allerdings auch ungerne Splatter und andere übertriebene Gewaltorgien. Da ich mal als Schüler auf einem Schlachthof gearbeitet habe, kann ich jedem zur "Unterhaltung" mal diesen Job empfehlen. Man denkt später respektvoller über diese Zusammenhänge nach, wenn man mal wieder ganz "easy" das abgepackte Fleisch im Supermarkt in den Warenkorb wirft. Ich habe eine Zeit lang gar kein Fleisch mehr angefasst und später dann weniger.
Eine Teilnahme an einem echten Krieg empfehle ich trotzdem niemandem, auch nicht zur Abgewöhnung, obwohl ich da bei einigen Politikern eventuell eine Ausnahme machen würde.
Ich kann übertriebenen Splatter tatsächlich als Unterhaltung sehen, schlimemr finde ich "realistische" Gewaltdarstellung, Folter und so etwas. Damit komme ich nicht mehr klar und frage mich, was daran noch unterhaltsam sein soll.
Ja, wenn Splatter in einer Komödie verpackt ist, geht das noch. Aber einige Produktionen präsentieren das ja ziemlich ernst, als "Horror".
Hmm, habe den Artikel gerade gelesen. Ich bin anderer Meinung als der Autor, fühle mich durch seine Einstellung sogar sehr "getriggert". Werde jetzt jedoch keinen Aufsatz über scheinheilige, realitätsfremde Empörungskultur verfassen, da bereits alles in den Kommentaren über mir abgehandelt wurde.
Aber um das mal ganz pragmatisch herunterzubrechen und zu eruieren:
Hierzu würde ich gerne einmal eine Abstimmung haben - gerne auch als Sonntagsfrage.
Toller Artikel, danke ChrisL. Du sprichst mir aus der Seele.
Interessanter Artikel. Im Kern kann ich dem gelesenen zustimmen aber wirklich schockiert oder empört bin ich nun auch nicht. Ich erwarte von Werbung schlicht gar nichts, meide sie nach Möglichkeit und lasse mich von Werbung nach meinem Empfinden kaum beeinflussen.
Das die Entwickler von Kriegsspielen möglichst nah an der Realität sein wollen kann ich nachvollziehen, das sie sich das von Kriegsberichterstattern beurteilen lassen kann ich ebenfalls nachvollziehen und finde es pers. nicht problematisch. Das Urteil derer als Werbeslogans zu nutzen ist vlt. geschmacklos aber nicht verwunderlich. Das was auf mich wirklich befremdlich wirkt ist das die beiden Reporter anscheinend ihr ok dazu gegeben haben sie zu Marketingzwecken zitieren zu dürfen.
Das ganze hält mich jetzt weder davon ab das Spiel zu kaufen noch hyped es mich. Wenn ich mal wieder Bock auf CoD hab mache ich mir ein eigenes Bild davon.
Danke für den Artikel, ChrisL.
Bisschen arg empfindlich, das Empörungspublikum
Natürlich ist das Erleben eines Videospiels nicht vergleichbar mit dem realen Erleben eines Krieges. Behauptet auch keiner, was soll also der Strohmann? Den beiden Fotojournalist*innen ging es wohl mehr um die Ästhetik der Bilder und die Gestaltung der Spielwelt. Und in der Beziehung haben die Entwickler anscheinend einen guten Job gemacht. Vielleicht weckt das Spiel sogar bei jungen Menschen das Interesse sich mit dieser Epoche zu befassen und mit Büchern und Filmen mehr darüber zu erfahren. Ich hatte bei den Call of Dutys im Zweiten Weltkrieg nie das Gefühl, dass der Krieg glorifiziert oder gar verherrlicht wurde. Es ging darum Europa vom Faschismus zu befreien. Man ist nicht in den Krieg gezogen, weil man Krieg so toll fand. Das empfinde ich als Beleidigung gegenüber den Familien, die ihre Söhne im Krieg gegen den Faschismus verloren haben. Die amerikanische Sicht auf den Zweiten Weltkrieg ist auch eine andere als die deutsche. Kann man natürlich ignorieren und dann so einen Rant schreiben...
" Es ging darum Europa vom Faschismus zu befreien. Man ist nicht in den Krieg gezogen, weil man Krieg so toll fand. Das empfinde ich als Beleidigung gegenüber den Familien, die ihre Söhne im Krieg gegen den Faschismus verloren haben. Die amerikanische Sicht auf den Zweiten Weltkrieg ist auch eine andere als die deutsche. Kann man natürlich ignorieren und dann so einen Rant schreiben..."
Und jetzt erklär mir mal bitte, wie du das mit den obigen drei Zitaten bzw der pr-kampagne in Verbindung bringst. Bzw wo du deine geschilderte Sicht auf den zweiten Weltkrieg in diesen Zitaten bzw der pr-kampagne wiederfindest.
immer dieses rum gepienze im Internet. lasst die Leute doch machen was sie wollen. Wenn dich die Werbung stört, kauf das Spiel halt nicht. scheint eh das Geld nicht wert zu sein. Durch solche Artikel fördert man solchen werbe Unfug auch noch. wirst du evtl von Activision bezahlt?
> "wirst du evtl von Activision bezahlt?"
Wow! Pass beim Rausgehen bitte auf, dass du nicht über das Niveau stolperst. Tiefer kann es jetzt wirklich nicht mehr sinken.
Es gibt halt in jeder noch so netten Community auch immer ein paar Ausnahmen...oder mit den Worten des Chefredakteurs: "Leuchten" ;)
Unterstellungen, gerade solche, sind nicht nett und führen bei Wiederholung zu einer Verwarnung, da Verstoß gegen Regel 1 der Kommentarregeln.
Ist ja bei ihm nun wirklich nichts Neues. Da helfen leider auch die beiden + nichts.
"Krisenreporter ohne Gewissen"
Ist dem so? Gibt es mehr Background? Weiß man wie der Werbespot entstanden ist? Weiß man was im Vertrag steht? etc.
2 Photographen die eine Art Kamera in die Hand gedrückt bekommen und virtuell ihrem Beruf nachgehen sollen. Für ein paar Minuten? Danach beschreiben sie wie sich das Virtuelle anfühlte. Dass sowas, auch aus dem Kontext gerissen, bei rauskommt wie: „faszinierend war, Teil einer Art von Kampf zu sein, an der ich nie teilgenommen habe“, „so sehen Krieg und Konflikte aus“ oder auch „Call of Duty - Vanguard wirkt real“ finde ich doch ganz normal, sicherlich nicht unpassend, hohl oder sonstwie. Die Darstellung ist nunmal recht realistisch, eventuell noch mehr überraschend, wenn man zuvor nicht viel mit Videospielen zu tun hatte. Das Fotografieren ist ihre Passion, das Fotografieren in Kriegsgebieten ihre Profession, natürlich kann es dann auch etwas faszinierendes an sich haben, so etwas mal virtuell zu erleben, was man ansonsten nur real erlebt.
Verstehe nicht, wieso man die beiden Reporter so an den Pranger stellt, ohne irgendetwas über die Hintergründe, die Entstehung zu wissen.
Danke für den Kommentar. Du hast vollkommen Recht mit dem was du schreibst. Ich muss leider gestehen das ich, warum auch immer, direkt davon ausgegangen bin das die Reporter die zitierten Sätze konkret für die Marketingkampagne geliefert haben.
Die, gar nicht mal unwahrscheinliche, Tatsache das die einfach aus dem Kontext gerissen sein könnten und die betroffenen darauf gar keinen direkten Einfluss hatten habe ich leider nicht bedacht.
So kann ich dir nur beipflichten das es eigentlich ziemlich daneben ist sich das Maul über die Reporter zu zerreissen ohne die von dir gestellten Fragen beantwortet zu haben.
Verdeutlicht mir selbst mal wieder wie wichtig es ist den Kopf richtig einzuschalten bevor man aus einem Impuls einen Kommentar raushaut.
Bis zu diesem User-Artikel hatte ich weder CoD Vanguard viel Aufmerksamkeit geschenkt noch von der Werbekampagne gehört. Ich denke, dass ich unverdächtig bin, Kriegspiele "cool" zu finden, aber die Kampagne hat offenbar ihr Ziel erreicht, Aufmerksamkeit zu generieren und - auch durch Artikel wie den von ChrisL - ihre Reichweite zu erhöhen. Ein schmaler Grat zwischen gerechtfertigter Kritik und ungewollter Verbreitung der Werbebotschaft. Eine Lösung habe ich allerdings auch nicht. Bin aber auch nicht Zielgruppe - ich habe noch nie ein CoD gespielt und das auch in Zukunft nicht vor.
Computerspiele der Art an sich finde ich nicht schlimm. Auch die Werbung dafür an sich sieht doch meist ähnlich aus - da sehe ich noch kein Problem.
Was die zwei Journalisten angeht, die sich auf so eine Art vor den PR-Karren spannen lassen gilt das aber nicht. Selbst wenn man die kulturell etwas anders zu verstehende "amerikanische Art" der Kommunikation hier berücksichtigt, dann bleiben immer noch zwei Menschen über, die es besser wissen und trotzdem, wohl wissend, verherrlichenden Blödsinn von sich geben.
Ich denke, die PR gewinnt dabei wenig, aber die Teilnehmenden verlieren eine Menge Glaubwürdigkeit.
Also ich frage mich bei dem Video schon bei 0:36 "... that would be any journalists dream ...". Was soll das? Träumt ein Kriegsreporter von einem tollen großen Krieg mit vielen Toten? Ist das sein Karriereziel?
Ich spiele schon lange keine Shooter mehr. Früher gerne Doom, Duke Nukem. Aber schon bei Operation Flashpoint habe ich mir Gedanken gemacht.
Ich finde es gut wenn Medien wie Gamersglobal eine rote Linie ziehen. Dafür sind Medien da, um einen auch zum Nachdenken anzuregen.
Meine rote Linie ist schon viel früher, und manche haben ihre rote Linie halt später. Alles ok. Aber es muss auch eine finale rote Linie geben, wie in allen Bereichen. Wo die ist überlasse ich der Diskussion. Aber man sollte auch hier immer den Jugendschutz in Betracht ziehen denke ich. Für wen ist diese Werbung? Wer soll sich mit diesen Themen und Spielen befassen?
Ich freue mich dass Gamersglobal zumindest hier einmal die Diskussion anregt.
Das ist ein Userartikel und nicht die GG Meinung. GG bietet eine Platform zum Austausch enthält sich aber einem Urteil.COD ist ein FSK 18 Spiel und damit beantwortet sich die Frage nach dem Jugendschutz und ich habe noch nicht gehört das dafür Werbung in Kitas und Grundschulen gemacht wird. Die Werbung zielt auf das COD Publikum ab, zu dem du offensichtlich nicht gehörst. Die einen essen Fleisch, die anderen nicht. Leben und leben lassen.