User-Guide

Japanische Spiele verständlich machen User-Artikel

Keksus 25. Oktober 2011 - 8:26 — vor 12 Jahren zuletzt aktualisiert
Die in Japan veröffentlichten Videospiele, die es nie aus dem asiatischen Raum herausschaffen, sind schon nicht mehr zählbar. Doch viele Leute würden sie trotzdem gerne spielen. Dieser Guide zeigt euch mehrere Methoden auf, wie man ihre Texte für westliche Augen verständlich machen kann – und damit die Spiele an sich.
Dieser Inhalt wäre ohne die Premium-User nicht finanzierbar. Doch wir brauchen dringend mehr Unterstützer: Hilf auch du mit!
「世界を助けって。」 - "Ähm ja. Die Bar ist drei Meter weiter. Bier kostet 1,50€." -- So oder so ähnlich wird es vielen Interessierten gegangen sein, die einmal ein Spiel aus Japan ausprobieren wollten. Bei vielen von euch wird der Rechner bereits die ersten Zeichen womöglich gar nicht korrekt angezeigt haben. Wie kann man den ganzen Spaß nun verständlich machen?

Von vornherein sei gesagt, dass ihr erst einmal das Spiel kaufen müsst. Nur weil diese nicht in unserem Land erschienen sind, wird es dadurch nicht legal, diese einfach herunterzuladen. Ihr solltet euch also auf Importe einstellen. Gerade das Importieren von Visual Novels ist nicht allzubillig. Ein Händler, der auch nach Europa versendet, ist zum Beispiel Paletweb. Jedoch gibt es auch Webseiten, die es euch erlauben, bei Japan-exklusiven Onlinehändlern einzukaufen. Dies funktioniert dann so, dass ihr euch bei diesem in Japan sitzenden Service anmeldet und die Bestellung an diesen schicken lasst. Daraufhin wird das Paket anhand einer Mitgliedsnummer eurem Account zugeordnet, und weiterversendet. Ein solcher Service ist zum Beispiel Tenso.

Visual Novels - Was ist das?
Idolmaster 2 ist ein Beispiel für eine aufwendigere Visual Novel, mit hohem Anteil an Gameplay.
(Bild von der PS3-Version)

Einen Großteil der Spiele aus Japan machen so genannte Visual Novels aus. Wenn man diese jemanden beschreiben will, der sich mit der Materie nicht auskennt, dann ist die einfachste Methode, sie einfach als Nachfolger der Textadventures zu bezeichnen. So ganz unpassend ist diese Beschreibung nicht einmal: In Visual Novels (VNs) wird viel gelesen, viel geklickt und wenig gemacht. Ihren Reiz ziehen diese Spiele aus den Zeichnungen und der Geschichte. Bei Letzterer ist es keine Seltenheit, dass es acht oder mehr unterschiedliche Enden gibt, da ihr mit jeder getroffenen Entscheidung einen anderen Pfad einschlagt. Manchmal sind noch kleinere Minispiele eingebaut. Da diese Spiele im Westen nur ein eher kleineres Publikum ansprechen, ist es nicht verwunderlich, dass kaum ein Publisher sein Geld riskieren will, indem er einen dieser Titel hierzulande veröffentlicht. Und wo offizielle Stellen nicht wollen, sind schon seit Urzeiten die Fans aktiv.

Welche Möglichkeiten gibt es?

Um diese Spiele zu verstehen, kann man natürlich die Sprache lernen. Nur ist das sehr zeit- und geldaufwendig. Wer nicht noch mehr mit der Sprache vorhat, für den wird sich entsprechender Aufwand kaum lohnen. Was ihr selbst jedoch womöglich nicht könnt, das können andere. Und die übersetzen ganze Spiele und bieten ihre Übersetzungen online an. Entweder als Walkthroughs, FAQs oder gleich als ganze Übersetzungspatches. Auch existieren Programme, die die Texte der Spiele automatisch übersetzen. Auf all diese Möglichkeiten werden wir in diesem Artikel genauer eingehen.

FAQs und Walkthroughs

Die womöglich einfachste Methode sind FAQs und Walkthroughs. Diese beschränken sich zudem nicht nur auf Visual Novels, sondern existieren für alle möglichen Spiele aus dem Fernen Osten. Die umfangreichste Anlaufstelle für diese dürfte die Seite Gamefaqs sein. Hier sucht ihr einfach nach dem gewünschten Spiel und schaut nach, ob eine entsprechende FAQ oder Walkthrough existiert. Der Umfang variiert. Manche Komplettlösungen, wie zum Beispiel die des PS3- und Xbox 360-Hits Catherine, erläutern nur die Gameplaymechanismen, wohingegen andere Walkthroughs wie zum Beispiel die zu Ryu ga Gotoku - Kenzan! (auch: Yakuza - Kenzan!) zusätzlich noch die komplette Geschichte erzählen. Vorteile bestehen hier darin, dass ihr auch Übersetzungen für reine Konsolentitel finden könnt, und sich die Auswahl hier nicht nur auf VNs beschränkt. Jedoch müsst ihr euch für bequemes Spielen die gesamten Artikel ausdrucken, oder euch einen weiteren Monitor dazustellen, um jederzeit einen Blick in die Komplettlösung werfen zu können.

Positiv:
  • existieren auch für Konsolenspiele
Negativ:
  • FAQs oder Walkthroughs müssen ausgedruckt werden oder auf einem Rechner in der Nähe angezeigt werden, um halbwegs bequemes Spielen zu ermöglichen
  • Bei zufällig angeordneter Gesprächsthemenauswahl helfen Guides nicht weiter
Vorbereitungen

Wenn ihr über FAQs und Komplettlösungen hinaus geht, ist es von Vorteil, euren Rechner erst einmal so einzustellen, dass er japanische Schriftzeichen anzeigen kann. Manche Methoden setzen das sogar vorraus.

Windoes 95, 98, ME:

Bei älteren Windowsversionen benötigt ihr das Global IME. Das könnt ihr euch direkt bei Microsoft herunterladen. Sobald dieses installiert ist, sollte euer System in der Lage sein, japanische Schriftzeichen anzuzeigen.

Windows 2000 und XP:

Bei Windows 2000 beziehungsweise XP wird die Installations-CD des Betriebssystems benötigt. Wenn ihr diese eingelegt habt, geht ihr in die Systemsteuerung und wählt dort die "Regions- und Sprachoptionen" aus. Im nächsten Menü einfach einen Haken bei "Dateien für ostasiatische Sprachen installieren" setzen, auf "Übernehmen" klicken und spätestens nach einem Neustart sollte euer Rechner fähig sein, die japanischen Schriftzeichen anzuzeigen.

Windows Vista:

Bei Windows Vista geht ihr in der Systemsteuerung unter "Zeit, Sprache, Region" in die "Regions- und Sprachoptionen". Dort klickt ihr auf "Tastaturen und Eingabemethoden ändern". Im Reiter "Tastaturen und Sprachen" klickt ihr dann auf den Button "Tastaturen ändern". Im neuen Fenster klickt ihr dann auf "Hinzufügen", sucht dort nach "Japanisch (Japan)" und setzt einen Haken bei "Microsoft IME". Nun nur noch bestätigen und fertig.

Regionseinstellungen

Ein letztes Problem sind die Regionseinstellungen eures Systems. Die meisten Programme aus Japan funktionieren nicht richtig oder verweigern einfach den Start, wenn sie nicht mit einem auf Japanisch eingestellten Windows gestartet werden. Wenn ihr euer Windows jedoch darauf umstellt, dass Nicht-Unicode-Programme immer mit japanischen Spracheinstellungen gestartet werden sollen, dann werden die meisten westlichen Anwendungen ihren Dienst verweigern. Ihr benötigt also eine Methode, bestimmte Programme mit bestimmten Regionseinstellungen zu starten. Bei 32-Bit-Betriebssystemen reicht das Programm AppLocale von Microsoft. Ist dieses installiert, so könnt ihr mit einem Rechtsklick auf eine ausführbare Datei angeben, dass ihr das Programm mit AppLocale starten wollt. Mehr muss dann nicht getan werden.
Über ChiiTrans die Regionseinstellung ändern geht ganz einfach.

Bei 64-Bit-Betriebssystemen funktioniert AppLocale nicht mehr. Ihr könnt es zwar noch installieren, jedoch wird der neue Auswahlpunkt bei einem Rechtsklick auf eine Datei nicht angezeigt. Hier kommt das Programm ChiiTrans ins Spiel. Dem vollen Umfang dieses Programmes werden wir uns später noch widmen. Hier geht es erst einmal nur darum wie ihr es nutzen könnt, um die Spiele mit den korrekten Regionseinstellungen zu starten. Nach dem Starten von ChiiTrans seht ihr ein leeres Fenster, mit einer Vielzahl Buttons am oberen Rand. Hier klickt ihr einfach auf den zweiten Button. Nun fragt euch das Programm, welche Datei ihr ausführen wollt. Dort gebt ihr entweder direkt den Pfad zur gewünschten Datei an, oder ihr klickt auf "Browse..." und wählt diese aus. Das Feld "AGTH key" ist aktuell noch ohne Bedeutung. Nun nur noch einen Haken bei dem Feld "fix game locale" setzen und auf OK klicken. Im Bild rechts haben wir den Ablauf noch einmal dargestellt. Das bei "Executable File" ausgewählte Programm startet nun mit japanischer Regionseinstellung.

Übersetzungspatches

Übersetzungspatches sind vor allem auf dem PC eine beliebte und einfache Methode die Spiele zu übersetzen. Zwar existieren entsprechende Patches auch für Konsolentitel (einen großen Namen haben sich so genannte Undub-Versionen gemacht, die meist die offizielle englische Übersetzung mit der japanischen Synchronisation verbinden), jedoch sind diese nicht ganz legal, da dafür einmal eure Konsole gecrackt sein muss, und ihr euch manchmal noch das komplette Spiel herunterladen müsst.

Eine allgemeine Anlaufstelle für Übersetzungspatches existiert nicht. Oftmals betreiben die Übersetzer einen eigenen kleinen Blog, in dem sie Neuigkeiten zu ihrem Projekt veröffentlichen. Eine kleine Sammlung an Übersetzungen könnt ihr jedoch in der TLWiki finden. Ansonsten heißt euer bester Freund Google. Dort einfach nach "[Spielname] translation project" suchen, und ihr werdet fündig, sollte ein entsprechendes Projekt existieren. Viele Gruppen veröffentlichen ihre Patches bereits, bevor diese fertig sind. In solchen Fällen ist noch nicht das gesamte Spiel übersetzt. Wie viel bereits lokalisiert wurde, schreiben die Übersetzer in diesen Fällen meist in ihrem Blog oder in einer Readme.

Die Installation ist meist sehr einfach: Nach dem Download führt ihr die heruntergeladene Datei aus, gebt den Pfad des Spiels an, und fertig. Ihr müsst nur darauf achten, dass ihr auch die korrekte Spielversion besitzt.

Positiv:
  • Bestes Übersetzungsergebnis
  • Einfach anzuwenden
Negativ:
  • Nicht alle Spiele werden übersetzt
  • Bei Konsolenspielen nur illegal möglich

Übersetzungspatches sind schnell installiert und bieten das beste Ergebnis von allen Methoden. Nur wird nicht jedes Spiel von den Fans übersetzt. (Bild aus "Little Busters!")

Darth Spengler (unregistriert) 25. Oktober 2011 - 8:42 #

Dieser Keksus hat echt zuviel Zeit ^^ Aber keine schlechte Idee der Artikel. Es gab damals viele Japano Spiele die ich nur zugern gezockt hätte.

ogir 13 Koop-Gamer - 1238 - 25. Oktober 2011 - 10:02 #

Steht doch schon in der Einleitung: JapanologieSTUDENT :D

Wenn ich erst abends um 6 aufstehen müsste, hätte ich auch viel mehr Zeit xD

Keksus 21 AAA-Gamer - 25149 - 25. Oktober 2011 - 10:05 #

"Zukünftiger" :P Aktuell hab ich einfach Ferien. :D

spinatkuchen 14 Komm-Experte - 2289 - 25. Oktober 2011 - 10:18 #

Dann trotzdem viel Spaß! Ich hatte in der Schule ein paar Jahre Japanisch und habe auch meine mündliche Abiprüfung in Japanisch abgelegt :> Ach ja, viel Spaß beim Welt retten ;)

Keksus 21 AAA-Gamer - 25149 - 25. Oktober 2011 - 14:04 #

Wo kommen die nur alle an Schulen wo sie schon im Abi Japanisch haben? :/ Ich muss mich mit Französisch rumquälen.

Darth Spengler (unregistriert) 25. Oktober 2011 - 14:58 #

Die meisten können ja nichtmal Englisch

We all sitting in the same boat !

Keksus 21 AAA-Gamer - 25149 - 25. Oktober 2011 - 15:01 #

There get's the dog in the pan crazy!

Ghostwriter (unregistriert) 25. Oktober 2011 - 16:34 #

XD

Wann werden endlich Kudos für Kommentare eingeführt?!

Maximilian John Community-Event-Team - 10078 - 28. Oktober 2011 - 21:52 #

Wir haben italenisch. Super Sprache, aber Japanisch wäre nartürlich deutlich cooler.

Renraven 14 Komm-Experte - 2357 - 25. Oktober 2011 - 9:45 #

Coole Sache! Hab auch schon einige dieser Spiele probiert und mich teils umständlich mit halbgaren Übersetzungen rumgeschlagen :'D Gerade als Anime und Manga Fan gibt es unendlich viel Kram den man gerne mal probieren möchte XD

Da hab ich doch glatt das ein oder andre Spiel daheim dass ich mit den Tipps ma probieren werde ..

Danke!

ChrisL 30 Pro-Gamer - P - 199487 - 25. Oktober 2011 - 10:34 #

Allein für die Fleißarbeit gibt es Kudos! :)

motherlode (unregistriert) 25. Oktober 2011 - 17:12 #

Ebenso :)

Woldeus 15 Kenner - 3169 - 25. Oktober 2011 - 11:26 #

ich denke, der markt wäre gar nicht mal so klein, würde man diese spiele richtig vermarkten.

volcatius (unregistriert) 25. Oktober 2011 - 11:31 #

Weiß nicht, die Japan-Beigeisterung hat sich in den letzten Jahren nach meinem Eindruck doch etwas gelegt.

skelethor 14 Komm-Experte - 2375 - 25. Oktober 2011 - 12:29 #

Naja..aber ich glaube Japanischesprachausgabenspiele mit englischen Untertiteln würden ausreichend Käufer finden um die rein textuellen Übersetzungskosten zu decken. Reicht ja als Download...muss ja nicht im Laden stehen

Keksus 21 AAA-Gamer - 25149 - 25. Oktober 2011 - 14:17 #

Bei den Visual Novels bezweifel ich das eher. Solche Spiele wie Catherine oder Yakuza ja ... aber die werden meistens ja auch übersetzt. Für die 20.000 Visual Novels wird es schon schwieriger hierzulande einen großen Absatzmarkt zu finden, weil die gameplaymäßig einfach nicht allzuviel bieten. Die sind halt eher wie ein Mass Effect, das man allein auf die Gespräche reduziert.

Cohen 16 Übertalent - 4995 - 26. Oktober 2011 - 20:34 #

Sag das mal CAPCOM. Die bezweifeln immer noch, dass sich eine Lokalisierung von "Ace Attorney Investigations 2" für den westlichen Markt lohnt... trotz Zehntausender Fans, einer Petition mit über 12.000 Unterschriften und Synergie-Effekte für den Verkauf anderer Spiele, in denen Phoenix Wright & Co. vorkommen (Professor Layton vs. Ace Attorney, Ultimate Marvel vs. Capcom 3, Neuauflagen der bisherigen Ace-Attorney-Spiele, gerne auch für den 3DS, iOS und Android):
http://www.capcom-unity.com/ask_capcom/go/thread/view/7371/27423285/Why_Arent_You_Localizing_Ace_Attorney_Investigations_2?pg=1
http://www.petitiononline.com/mod_perl/signed.cgi?AAI2US

Keksus 21 AAA-Gamer - 25149 - 27. Oktober 2011 - 9:03 #

Capcom ... Capcom glaubt auch sie müssten aufgrund deutscher Gesetze dafür sorgen, dass niemand in Deutschland Dead Rising 2 - Off the Record installieren kann.

partykiller 17 Shapeshifter - 7405 - 8. Dezember 2011 - 1:37 #

Ja, das finde ich auch sehr schade, der zweite Teil von Gyakuten Kenji interessiert mich auch sehr und ich überlege, wie ich drankommen soll. Import ist natürlich kein Problem, aber natürlich die Sprache. Aber eine weitere Fremdsprache lernen, hm, wäre auch mal wieder interessant, warum nicht?

Woldeus 15 Kenner - 3169 - 25. Oktober 2011 - 18:37 #

sowas muss nichts mit japanbegeisterung zu tun haben. teilweise sind diese "interaktiven romane" richtig gut und spannend.

wenn wimmelbild"spiele" schon so erfolgreich werden konnten, dann auch sowas.
nur, würde es mal eine deutsche portierung geben,würde eine 08/15 geschichte halbgar und schlecht übersetzt. die werbung würde sich auf insider konzentrieren. das es dann nicht läuft, ist fast schon vorhersehbar.(die schwarzkopierei in animekreisen nicht einmal dazugerechnet)

sicher, die kosten und der aufwand für so ein risiko sind hoch, aber wer nicht wagt.... ;)

Keksus 21 AAA-Gamer - 25149 - 25. Oktober 2011 - 18:47 #

Die meisten Leute, die Japan nicht interessant finden, oder keine Anime mögen, werden die entsprechenden Spiele aber trotzdem nicht anfassen, so gut die Geschichte auch sein mag. Entweder stört sie dann der Grafikstil, oder dass alle japanisch reden. Sowas hör ich nämlich von den meisten Leuten als Grund, wieso sie sich Spiel X oder Y nicht ansehen wollen, oder Serie Z nicht sehen wollen. Und das obwohl sie es nie versucht haben. Die Meinung wird einfach festgesetzt und fertig. Manche Leute können so voreingenommen sein. :/

Wäre die Mehrheit der Leute wirklich fähig über sowas hinwegzusehen, dann hast du natürlich recht. Nur leider ist es die Mehrheit eben nicht. Sieht man immer wieder, wie viel Wert Leute einfach nur darauf legen, dass ihnen die Grafik gefällt.

SirCartman 14 Komm-Experte - 2298 - 25. Oktober 2011 - 20:22 #

Ich glaube das ist zu kurz gedacht. Ich finde auch Untertitel bei Filmen eher bescheiden. Studios geben heute viel Kohle für Synchronisation aus und Vollvertonung wird als Feature gepriesen. Schlechte Synchro führt zu Kritiken durch die Fachpresse usw. Die Originalsprache könnte auch russisch oder englisch (für Leute die es nicht sprechen) sein und es würde viel stören. Die Beuntertietelung von Red Dead Redemption habe ich auch eher ertragen als genossen. Auf den Bildschirm schauen und gleichzeitig lesen ist ätzdend. Ganz ausmachen wollte ich die Untertitel dann aber doch nicht, da man sonst schnell Sachen "überhört" bzw. Redewendungen und Wörter genuschelt werden, die man nicht kennt. Das Spiel war es aber wert, sich diesen kleinen Kummer zu machene. Animes und Japan finde ich nicht interessant genug um mich da jetzt mit irgendwelchen Übersetzungen zu quälen.

Keksus 21 AAA-Gamer - 25149 - 25. Oktober 2011 - 20:35 #

Da gelangen wir in die Synchronisationsdiskussion. Ich finde, dass die Originalsynchro immer noch am besten ist, weil sich die Entwickler das so gedacht haben. Und da hab ich tausend mal lieber Untertitel, anstatt irgendeine andere Synchro. Es gibt nur einen einzigen Fall, wo ich die deutsche Synchro besser finde als das Original. So allgemein zu sagen, dass Untertitel ätzend sind passt da auch nicht ganz. Das ist eine subjektive Sache.

Des weiteren zeigst du auch, wie viele Leute denken: Du sagst Anime sind nicht interessant genug. Das ist im Endeffekt wie zu sagen "Serien sind nicht interessant genug." oder "Filme sind nicht interessant genug."

SirCartman 14 Komm-Experte - 2298 - 25. Oktober 2011 - 22:43 #

Mag sein, dass ich ein bisschen verallgemeinere. Und klar gibt es auch Leute die gerne originalsprache schauen obwohl sie diese nicht verstehen. Einfach wegen der Originalität und des Feelings.
Aber grundsätzlich denke ich, dass wenn die Leute die Wahl zwischen Produkt A in annehmbarer Synchro und Produkt B mit Untertiteln haben (davon ausgehend, dass die Originalsprache nicht verstanden wird!) sich die meisten Leute für die Synchro entscheiden werden. Unabhängig davon ob es sich um Japanisch, Chinesisch, Türkisch oder Albanisch handelt.
Ich finde z.B. den Manga und Anime-Stil super toll. Ich kann mich noch erinnern, wie ich mitten in der Nacht Vox geschaut hab, weil die irgendwelche Animes zu unmöglichsten Zeiten gesendet haben. Oder das ich mich saumässig gefreut hatte, als Arte ein paar Animes (u.a. Ghost in the Shell) im Rahmen einer "Aktion" ausstrahlte. Trotzdem empfinde ich es als anstrengend einen Film mit Untertiteln zu schauen und würde es mir dreimal überlegen sowas zu schauen, wenn Alternativen greifbar sind. Dazu kommt noch, dass ich irgendwann feststellte, dass ich anscheinend einen großteil der Themen und Plots von Animes und auch Spielen (bin nie mit Japanorollenspielen warm geworden!) nichts abgewinnen kann. Vieleicht bin ich da aber auch nur über die falschen gestollpert.
Was ich sagen will, mann muss nicht verbohrt sein oder intolerant um beuntertitelte Medien zu meiden. Es reicht schon, wenn sie als nicht interessant genug wahrgenommen werden um den Mehraufwand zu rechtfertigen. (Mein Fall!). Wenn du mich aber kurz fragen würdest, warum ich dieses oder jenes Spiel nicht ausprobieren will, würde ich wahrscheinlich auch antworten: Die reden ja alle japanisch...

Btw. Respekt für den tollen Artikel!

Keksus 21 AAA-Gamer - 25149 - 25. Oktober 2011 - 22:53 #

"Aber grundsätzlich denke ich, dass wenn die Leute die Wahl zwischen Produkt A in annehmbarer Synchro und Produkt B mit Untertiteln haben (davon ausgehend, dass die Originalsprache nicht verstanden wird!) sich die meisten Leute für die Synchro entscheiden werden. Unabhängig davon ob es sich um Japanisch, Chinesisch, Türkisch oder Albanisch handelt."

Was primär auch daran liegt, dass die große Masse sich nicht weiter damit beschäftigt. Sie sehen halt was hierzulande erscheint (und ehrlich gesagt ist das meist fast nur die unterste Schublade) und urteilen danach. Was nie aus Japan rauskommt ist oftmals wirklich das bessere Zeug. Und wenn die Serie an sich schon schwach ist und ich nichts weiter damit zu tun hab, dann denk ich mir auch: "Warum soll ich mir dafür eine unbekannte Sprache anhören?" Sobald man sich aber damit befasst, dann merkt man schnell, dass die Übersetzungen hierzulande oftmal falsch sind, damit das ganze kindgerecht wird. Aus "töten" wird da zum Beispiel "besiegen". Und dann merkt man auch, wie schlecht die Synchros hierzulande meist sind, und wie viel Atmosphäre dadurch verloren geht. Und dann kommt man am Ende dabei raus, dass man mit der Originalversion einfach am besten beraten ist.

DELK 16 Übertalent - 5488 - 25. Oktober 2011 - 23:41 #

Aber was hilft mir die Originalversion, wenn die Untertitel oft selbst von Fans übersetzt werden? Und viele Synchros sind wirklich gut gelungen, vor allem im englischsprachigen Bereich, aber auch im Deutschen. Und nein, Übersetzungen von Naruto auf RTL2 zählen nicht als Gegenbeispiel ;)

Keksus 21 AAA-Gamer - 25149 - 26. Oktober 2011 - 10:39 #

Die Fanübersetzungen sind doch nicht gleich automatisch schlecht. Natürlich gibt es welche, die qualitativ nicht so gut sind. Und die Originalsynchro nimmt man einfach, weil es die Originalsprecher einfach irgendwie am besten schaffen Emotion rüberzubringen. Und ich hab schon einen ganzen Haufen Synchros gehört: Der einzige Film wo ich die deutsche besser fand war Full Metal Jacket. Bei El Shaddai hingegen war die Englische noch ganz gut ... aber ich hab es trotzdem nie auf englisch durchgespielt.

Sonst ist es irgendwie immer so der Fall, dass vielleicht einige Charaktere ganz gut klingen, aber dann hat man irgendwo einen, der richtig scheiße klingt. Irgendwie wurde bei dem was ich bisher gesehen hab nie ein durchgehend konstantes Niveau gehalten werden können. Irgendwelche Sprecher haben es immer unerträglich gemacht.

SirCartman 14 Komm-Experte - 2298 - 26. Oktober 2011 - 12:09 #

Ich denke jetzt haben wir einen Punkt erreicht bei dem die Diskussion nicht mehr weiter kommt. Ich fuer meinen Teil kann mit einer Vertonung nichts anfangen, die ich nicht verstehe. Japanisch waere fuer mich nur gebrubbel im Hintergrund, auf das ich nicht besonders achte. Ich bin ja mit lesen und trotzdem Bilder einfangen beschaeftigt. Allerdings kann ich auch gut nachvollziehen wenn du lieber Originalstimmen hoerst.

Keksus 21 AAA-Gamer - 25149 - 26. Oktober 2011 - 12:17 #

Und ich kann deine Einstellung nachvollziehen ... mit der hab ich auch mal angefangen. Irgendwann gabs dann die erste Serie die ich sehen wollte, wo es sowieso nur den japanischen dub gab ... seit dem will ichs nicht mehr anders sehen.

Flopper 15 Kenner - 3665 - 25. Oktober 2011 - 11:35 #

Interessanter Artikel, auch wenn ich noch nie ein Spiel auf japanisch gespielt habe und es wohl auch nie werde ;)

Derumiel 13 Koop-Gamer - 1450 - 25. Oktober 2011 - 13:38 #

Sehr schöner Artikel! Kudo!:D
Es wäre wirklich schön, wenn es öfter mal Produktionen hier hin schaffen würden...

Anonymous (unregistriert) 25. Oktober 2011 - 14:39 #

@keksus

du solltest dir auf jeden Fall den Trick mit dem OCR im Hinterkopf behalten, wenn dein Studium beginnt. Ich habe Jahre gebraucht, um mir diese Technik Stück für Stück anzueignen und zu verfeinern. Die Zeit, die man sich beim heraussuchen der Kanjis spart, wenn man nicht nach Strichzahl und Radikal im Langenscheidt suchen muss, ist enorm. Benutzt man dann noch die Notizfunktion vom Acrobat Reader kann man Texte sehr angenehm mit den Übersetzungen versehen.

Keksus 21 AAA-Gamer - 25149 - 25. Oktober 2011 - 14:50 #

Aber wäre es fürs lernen nicht besser die Kanji immer brav danach rauszusuchen? Alternativ halt so ein elektronisches Wörterbuch, wo man die Kanji selbst zeichnen muss, damit sie einem rausgesucht werden.

Anonymous (unregistriert) 25. Oktober 2011 - 15:41 #

nun ich persönlich habe dem heraussuchen nichts abgewinnen können. Es ist ja nunmal nur verlorene Zeit, wenn man mit einer Lupe versucht die Strichzahl festzusetzen, um dann im Anhang weitere Minuten damit zu veschwenden das Kanji dort zu finden. Die japanischen Übersetzer sind tatsächlich hilfreiche WErkzeuge, nur sind sie für meinen Geschmack etwas teuer. Ich bin mir auch nicht so ganz sicher, ob diese kleinen Helferlein, die Strichreihenfolge anzeigen können, da sie ja eigentlich für Japaner produziert werden und dann evtl. davon ausgegangen wird, das jeder Japaner weiss welcher Strich dem nächsten folgt. Die Strichreihenfolge ist übrigens eine ausgesprochen wichtige Sache, denn viele Kanji-Erkennungsprogramme in denen man selbst die Kanjis zeichnen kann, verwenden dieses Strichreihenfolgenmuster zur Erkennung. Letzlich hilft es dir auch beim Einprägen der Kanjis.
Ich persönlich habe lange versucht Kanjis einzeln zu lernen, doch mit wenig Erfolg, denn Japanisch ist im Gegensatz zu Chinesisch in der Schrift eine ausserordentlich komplizierte Sprache, denn jedes der abertausend Kanjis kann dem Kontext entsprechend (also dem Wort in dem es vorkommt) eine andere Aussprache und Bedeutung haben. Daher macht es eigentlich mehr Sinn Kanjis immer als Komplex zu lernen, um die verschiedenen Erscheinungsformen kennenlernen zu können. Ein ganz simples Beispiel: 日 ausgesprochen hi, bedeutet es soviel wie Sonne oder auch Tag. Im Zusammenhang mit dem Wort Japan 日本 wird es nihon ausgesprochen, also nicht mehr hi, sondern ni. Im Zusammenhang mit 一日 was "ein Tag" bedeutet, wird es ichinichi ausgesprochen, also statt hi oder ni ist es in diesem Fall nichi. So haben wir für das ganz einfache Wort hi, als alternative Aussprache ni und nichi, eben dem Kontext entspechend. Hier haben zumindest alle diese Alternativen die gleiche Bedeutung, aber es gibt auch genug Beispiele in dem sich die Bedeutung mit der Aussprache ändert. Generell ist das Lernen von Kanjis eine sehr zeitraubende Angelegenheit und für mich war jede Möglichkeit, die mich beim heraussuchen der Aussprache und Bedeutung eines Kanjis unterstützt hat willkommen. Man sollte sich da immer vor Augen halten, das z.B. ein Japaner der das Alphabet beherrscht auch ein ihm unbekanntes deutsches Wort aussprechen und so auf einfache Weise auch die Bedeutung im Duden nachschlagen kann. Ein Deutscher dagegen wird aber seine Mühe haben ein ihm unbekanntes Kanji, dessen Aussprache er nicht kennt in irgendeinem Dictionary nachschlagen zu können. Bei längeren Texten dagegen ist selbst das Arbeiten mit einem der japanischen Übersetzer mit Zeichenpad umständlich und langwierig. Daher bin ich dann zum OCR mit Adobe, jgloss bzw. Wadoku übergegangen.

Keksus 21 AAA-Gamer - 25149 - 25. Oktober 2011 - 16:21 #

Ich weiß schon wie Kanji funktionieren. Hab selbst schon einige gelernt. Die elektronischen Wörterbücher profitieren von der richtigen Reihenfolge. Notwendig ist sie bei den aber nicht. Zumal die Reihenfolge wie man die Striche setzt auch immer bei jedem Kanji gleich abläuft. Müsste mir das nur nochmal ansehen, aber mit Kanji hab ich mich länger nicht mehr befasst. Hab erstmal Grammatik und Vokabeln priorisiert. Kanji kommen bald wieder.

Anonymous (unregistriert) 25. Oktober 2011 - 16:47 #

um die Sprache zu sprechen, benötigt man die Kanjis ja auch garnicht. Habe mich für Japanisch ja auch nicht wegen der Schrift, sondern wegen des für mich einzigartigen Klanges dieser Sprache entschieden. Sie ist einfach schön und erhaben. Ich wünsch dir noch viel Freude mit dieser Sprache, mir hat sowohl die Sprache als auch das Land und die Kultur viel auch über mich selbst gelehrt.

Raug 08 Versteher - 208 - 25. Oktober 2011 - 20:01 #

Ich weiß nicht wo/wie und mit welchem Abschluss du studierst, aber wenn du mehr als nur sechs Semester Bachelor machst solltest du dir auf jeden Fall ein Elektronisches kaufen. Und dann auch nicht sparsam sein, zumindest das jap-eng sollte so komplett wie möglich sein.

estevan2 14 Komm-Experte - 2190 - 25. Oktober 2011 - 16:46 #

Wenn die app 'Word Lens' irgendwann mehr Sprachen erhält, dann wird das Leben einfacher.

Anonymous (unregistriert) 25. Oktober 2011 - 16:56 #

ich halte nicht viel von automatischen Übersetzern ala Google. Sie sind ausgesprochen ungenau, selbst bei relativ einfachen englischen Texten kommt oft nur Quark dabei raus. Leider werden Google und Co. auch gerne von Schülern verwendet, um z.B. seine Englisch oder Französisch Hausaufgaben zu erledigen. Copy Paste Prinzip. Dabei lernen die Kinder natürlich nichts, sondern machen sich das Leben nur leicht.

Keksus 21 AAA-Gamer - 25149 - 25. Oktober 2011 - 17:12 #

Google ist jedenfalls lernfähig und Atlas funktioniert mit japanisch relativ genau. Aber an sich halte ich es auch für besser eine Sprache wirklich zu erlernen.

estevan2 14 Komm-Experte - 2190 - 25. Oktober 2011 - 17:47 #

Word lens funktioniert ja schon sehr gut. Und ja, ich glaube auch, spätestens wenn so eine app in der brille eingebaut wird, wird sie die welt verändern. Warum sollte man Vogonisch lernen, in einer Welt, in der es Babelfische gibt. Ich finde es in der heutigen Welt toll, mehrere Sprachen Sprechen zu können. Aber ich habe in meiner Ausbildung damals fast ein Jahr lang lernen dürfen, wie in einem DOS Programm Zeichnungen per Text Sonderzeichen eingebunden wurden. Verschenkte Zeit sage ich nur :)

-Stephan- 14 Komm-Experte - 2131 - 25. Oktober 2011 - 18:12 #

Sehr netter Artikel, vielen Dank dafür :)

Kirika 15 Kenner - 3833 - 25. Oktober 2011 - 19:17 #

Schöner Artikel, Vielen Dank dafür :)

viamala 15 Kenner - 3249 - 26. Oktober 2011 - 0:32 #

war mir neu das es solche möglichkeiten gibt, interessanter guide.danke dafür

Keksus 21 AAA-Gamer - 25149 - 26. Oktober 2011 - 10:41 #

Auf die automatischen Übersetzungen bin ich auch erst vor kurzem gestoßen. Das mit dem OCR hatte ich mir mal selbst überlegt. Aber verdammt ist das umständlich bei den Massen an Text. Zumal man dann noch zusätzlich irgendwie Sinn reinbringen muss.

Cohen 16 Übertalent - 4995 - 26. Oktober 2011 - 18:00 #

Smartphone-Apps wie Word Lens könnten das OCR in (naher?) Zukunft komfortabler machen:
http://mashable.com/2010/12/17/word-lens/
http://www.youtube.com/watch?v=2-t80mHtM-Y

Keksus 21 AAA-Gamer - 25149 - 27. Oktober 2011 - 9:08 #

Zukunftsmusik. Der Text auf dem Beispielscreenshot da ist sehr groß und hebt sich dazu noch sehr stark vom Hintergrund ab (weiß auf blau). Solche Texte wie in Spielen so zu übersetzen wird noch eine Weile dauern. Gerade die Sache, dass sich der Text stark genug abheben muss wird noch eine lange Zeit ein Problem bleiben, wenn selbst Anwendungen wie Photoshop Probleme haben das zu erkennen, wenn man die Automarkierfunktion nutzt.

Und gerade bei japanischen Schriftzeichen, wo sich einige nur in 2 - 3 Strichen unterzeichnen wird das noch sehr lange dauern.

Thomas_de_Ville 14 Komm-Experte - 2233 - 3. November 2011 - 1:06 #

Wirklich interessanter Artikel ,jedoch der Aufwand um die Texte mit
OCR usw. zu bearbeiten ist zu groß ausserdem man wird aus dem Spielerlebnis gerissen.
Da lehrne ich lieber die Sprache ;).

Keksus 21 AAA-Gamer - 25149 - 3. November 2011 - 1:17 #

Schreib ich ja auch als Negativpunkt mit hin. ;) Manch einen störts aber vielleicht nicht.

Lea (unregistriert) 5. Mai 2012 - 18:59 #

Danke für den Artikel hat mir sehr weitergeholfen :)