Gothic Playable Teaser

Gothic Playable Teaser User-Artikel

"Der letzte Scheiß!"

Labrador Nelson / 4. April 2020 - 15:35 — vor 4 Jahren aktualisiert

Teaser

Wer die Bedürfnisse der Gothic-Fans nicht ernst nimmt, ihre Sehnsüchte falsch deutet und mit ihren Gefühlen spielt, der weckt den Zorn Beliars. Statt volles Pfund aufs Maul gibt es diesen Verriss.
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Der 13. Dezember 2019 war ein windiger Tag. Etwas zu warm für die Jahreszeit, brachte ein Sturmtief aus Skandinavien nicht nur Böen zu uns, auch blies der Wind ein unerwartetes "Geschenk" in Form eines digitalen Weidenkörbchens vor meine virtuelle Haustür. Es war jener finstere Tag, an dem THQ Nordic der Hafer stach und sie einen Testballon gen Himmel schickten, auf dass sie Feedback bekämen für ein sinistres Machwerk, das sie Gothic Playable Teaser nannten. Die ominöse Software schien mit heißer Nadel gestrickt, begleitet von Beteuerungen, man wolle nur mal vorfühlen, abtasten und nichts sei in Stein gemeißelt.
 

"Schläfer erwache!" - Erstkontakt

Nun gut, nichts gegen eine spontane Demo aus dem Off. Ist an sich sogar eine ziemlich gute Idee. Mich traf die Nachricht über die Veröffentlichung auf Steam bis ins Mark. So etwas muss doch wohlüberlegt sein. Schließlich handelt es sich doch um Gothic. Gothic! Und dann auch noch völlig ungewohnt ohne Vorankündigung einer Ankündigung. Aber in Ordnung, ich hatte Vertrauen zu THQ Nordic. Schließlich haben sie beziehungsweise die Schweden der Embracer Group nach der Pleite des Gangstersyndikats Jowood gute Arbeit geleistet. Sie haben vielversprechende Franchises an Land gezogen, solide Titel veröffentlicht und sogar Piranha Bytes unter ihre Fittiche genommen. Diese Playable-Teaser-Aktion wird schon Hand und Fuß haben. Pustekuchen!

Eine kleine Gruppe mutmaßlich unbekannter Designer aus Spanien bekam den Auftrag, eine spielbare Schnupperumgebung als potenzielle Remake-Basis mit "Gothic-Flair" zu konzipieren. Story, Charaktere und Atmosphäre sollten unangetastet bleiben, Grafik, Gameplay, Bedienung und Kampfsystem modernisiert werden. Das Interesse der Spielerschaft an nichts Weniger als einer Neuauflage des legendären ersten Gothic-Teils sollte mit dieser Initiative abgeklopft werden. Der Wunsch der Fans ist ja auch nicht neu. Seit Jahren schon sind die einschlägigen Boards, Foren und Social-Media-Kanäle voll von Wünsch-dir-was-Einträgen. Aus diesen kann zumindest eine klare Linie, wenn auch nur ziemlich oberflächlich, destilliert werden: Die Community kann sich ein Remake oder ein Remaster der alten Gothic-Teile eher vorstellen, als eine Fortsetzung. Das mag tendenziell die richtige Beobachtung gewesen sein, nur werfe ich THQ Nordic vor, den Sachverhalt nicht näher analysiert und mit besagter Oberflächlichkeit die Sache vorangetrieben zu haben.
                                                                                    Vieles wird zwar noch offen gelassen sowie zur Disposition gestellt. Ein Fragebogen mit zahlreichen Antwortmöglichkeiten wird mitgeliefert und die Einbindung der Community in den Entwicklungsprozess versprochen. Doch im Grunde ist der abgelieferte Teaser die ausschlaggebende Basis jeder Diskussion. Daran kann die Intention und die Sichtweise des Entwicklers abgelesen, seine Kompetenz im Durchschauen der Grundidee eines Spiels festgestellt und sein Vermögen sowie seine Bereitschaft erkannt werden, die zugrundeliegende Essenz eines Klassikers bewahren zu wollen. Dies ist mit Blick auf die präsentierte Software-Demo von THQ Nordic Barcelona nahezu nicht existent.
 

"Hast ja nicht mal Gold dabei!" - Grundlagen

Dem Studio (und höchstwahrscheinlich auch dem Publisher) fehlt das Grundverständnis für das Original aus 2001. Warum ist das Spiel so wie es ist und warum hat es noch heute einen so starken Impact? Wie hängen Spielwelt, Story und Atmosphäre zusammen? Wie wirkt sich das Verhalten der Spielfigur im Verhältnis zur Umgebung und den NPCs aus? Inwieweit ergeben sich daraus Notwendigkeiten in der Gestaltung der zwar simplen, aber dennoch maßgeblich bestimmenden Dramaturgie? All das scheint komplett unreflektiert geblieben zu sein beim flüchtigen Versuch, ein geistloses Abbild eines offensichtlich kaum bis gar nicht verstandenen Grundstoffes zu erschaffen. Ist nun die ernüchternde Herangehensweise von THQ Nordic an das Thema als naiv zu bezeichnen oder als ignorant? Wenn ihnen etwas an der Sache läge, wovon man angesichts der Beteuerungen glatt ausgehen könnte, wäre schlicht mehr Einsatz geboten. Beispielsweise durch die Beauftragung eines kompetenten oder gar bekannteren Studios oder durch die Einbindung der Originalentwickler oder durch die Nennung eines Spieldesigners mit Hintergrund. Bei Adanos! Niemand würde doch Uwe Boll mit der Neuverfilmung von Citizen Kane beauftragen.

Im Folgenden möchte ich näher auf den Inhalt, die Präsentation und die Technik des Gothic Playable Teasers eingehen. Aus diesem Grund sind diverse Spoiler kaum vermeidbar. Wer also noch vorhat, die Demo mit einem jungfräulichen Kenntnisstand anzugehen, möge erst ab Ausblick weiterlesen. Allen anderen viel Vergnügen mit den folgenden, aus Frust und Entsetzen geborenen, zum Teil irrational motivierten und mit Sicherheit auch ziemlich unfairen Worten der Vernichtung.  
 

"Zeig mir deine Ware." - Einblicke

Schon im Intro wird deutlich, dass die Spanier kein Interesse an einem Remake haben.
                                                                                 Bereits im Intro wird deutlich, dass die Spanier gar kein Interesse an einem Remake als solches haben. Der spielbare Teaser ist offensichtlich nicht aus der Mitte der Handlung gerissen, sondern soll eindeutig den Anfang der Geschichte rund um die Minenkolonie von Khorinis unter der magischen Barriere markieren. Diese beginnt mit der Szene rund um die Inhaftierung des namenlosen Helden. Dadurch treten willkürliche Änderungen an den Grundprämissen der Handlung besonders zu Tage: Erhält der Protagonist im Original bereits zu Beginn den ersten Auftrag, eine Schriftrolle den Feuermagiern zukommen zu lassen, bleibt im Teaser die Herkunft und die Bestimmung der sich in seinem Besitz befindlichen Schriftrolle im Dunkeln.

Es folgt eine wohl dem heutigen Medienkonsum geschuldete cineastische Cutscene mit bedingt spektakulären Actionszenen. Ein Beinaheabsturz und die komplette Zerstörung des verbindenden Lastenaufzugs mit der Außenwelt samt Explosionen und Flammen. Sehr vielen Flammen. "Wozu zum heiligen Ulu-Mulu?", könnte man fragen. Effekthascherei? Bombast als Selbstzweck? Die Spannung hält sich in Grenzen, da man ja bereits weiß, dass der Held überleben wird. Neue Zielgruppen oder jüngere Spieler mal ausgenommen. Die Zerstörung des Fahrstuhls ist auch ein einschneidendes Ereignis: Spätere Quests mit Blick auf die Verbindung zur Außenwelt, zum Beispiel eventuelle Erzlieferungen wie im Original, werden dadurch faktisch ausgeschlossen. Auch geht damit die Eigenschaft des namenlosen Helden, dass er nur einer von vielen ist, also ein Niemand, verloren und er avanciert zum letzten Häftling, der die Kolonie betritt.

Aber bleiben wir doch mal beim Flammeninferno am Boden inmitten der brennenden Trümmer. Schätzungsweise aus Tutorial-technischen Gründen, was schon per definitionem in einem Gothic fehl am Platz wäre, ist die Steuerung und die allgemeine Interaktion mit der Spielfigur stark eingeschränkt. Wohl um mich als Spieler an die Bewegung im Raum und den Umgang mit Items zu gewöhnen. Nur wieso werde ich mitten in diesem grellen, alles erleuchtenden Flammenmeer gezwungen, eine Fackel aufzuheben, anzuzünden und mir in aller Grelligkeit heimzuleuchten? Wieso werde ich gleich zu Beginn mit Snappern konfrontiert, mit einem der gefährlichsten Gegner des Originalspiels? Wieso eilt mir ein Diego, der einem LGBT-Zorro-Musical entsprungen zu sein scheint (wogegen nichts zu sagen wäre), unter Einsatz seines Lebens zur Hilfe, während links und rechts Leichen von Neuankömmlingen liegen? Wieso erscheinen mir durchweg alle NPCs als Karikaturen ihrer selbst? Da könnte man fast schon Mud vermissen. Wieso wird mein vorsichtiges Vortasten alle fünf Meter immer wieder von Cutscenes unterbrochen? Wo bleibt der behutsame Einstieg eines Piranha-Bytes-Spiels? Nun gut, eventuell sind einige dieser Punkte der notwendigen inhaltlichen und Feature-bedingten Verdichtung bei der Präsentation einer Demo geschuldet. Aber allein schon die bunte Grafik zeugt von einem tiefsitzenden Fehlverständnis der besonderen Atmosphäre eines Gothic 1.
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"Die meisten, die sie hier reingeworfen haben, sind Arschlöcher" - Bloodwyn (2001)
Faerwynn 20 Gold-Gamer - P - 20268 - 4. April 2020 - 12:27 #

Ohje, da ist aber jemand mit Vernichtungswille ans Werk gegangen. Und hat dabei liebevolle Hommagen übersehen, wie z.B. die Wache am Tor, die auf der Laute eine Instrumentalversion von Herr Mannelig spielt, das im Original In Extremo im Alten Lager gespielt haben. Was sie in einer Alpha aus Lizenzgründen natürlich nicht bringen können, aber sie haben immerhin jemanden die Harmonien auf einer Laute spielen lassen. Find ich nett. Und der Teaser hat mir auch durchaus Spaß gemacht. Ich seh es genau umgekehrt: wer schon in Pre-Production so etwas auf die Reihe kriegt, der kann dann in der vollen Produktion durchaus etwas auf die Reihe kriegen.

Und wie Stephen King mal zu den Verfilmungen seiner Bücher sagte: Die Originale sind immer noch für euch da. Wen die Neuinterpretation stört, der kann jederzeit zum Original greifen.

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 266425 - 4. April 2020 - 13:35 #

Ist sicher einiges meinem "Quarantäne-Lagerkoller" geschuldet. Aber im großen und ganzen fand ichs wirlich nicht gut. Ich versuche es hier aber dennoch mit etwas Humor rüberzubringen, ich hoffe das merkt man. ;) Die kleinen Prisen an Hommage können das leider auch nicht aufwiegen. Wenn es quasi in diese Richtung gehen sollte, was der Teaser andeutet, dann lieber gar kein Remake. Ist eben meine Meinung, die kann man teilen, muss man aber nicht. :)

Cupcake Knight 18 Doppel-Voter - 11032 - 4. April 2020 - 12:35 #

Ich habe 0-Plan was ich mir hierunter vorstellen soll
"Wieso eilt mir ein Diego, der einem LGBT-Zorro-Musical entsprungen zu sein scheint"

Kati G. 17 Shapeshifter - 6621 - 4. April 2020 - 12:41 #

Alles wird gut...

CaptainKidd 22 Motivator - P - 34306 - 4. April 2020 - 13:25 #

Toll geschrieben! Ob's inhaltlich stimmt, kann ich nicht beurteilen. Kenne weder Original noch Remake Teaser. Aber unterhaltsam war's ;-)

euph 30 Pro-Gamer - P - 130083 - 5. April 2020 - 10:21 #

Geht mir auch so ;-)

Despair 17 Shapeshifter - 7556 - 4. April 2020 - 13:34 #

Ich hatte mit dem Playable Teaser durchaus Spaß, obwohl auch mir der Held zu geschwätzig, der Beginn zu stark gescriptet, die Grafik zu bunt und das Kampfsystem zu hakelig war. Das Erkunden der (logischerweise noch stark eingeschränkten) Spielwelt hatte aber seinen Reiz. Auch den herumtänzelnden, dezent an einen der drei Musketiere erinnernden Diego fand ich eher amüsant als despektierlich. Ein Remake muss sich meiner Meinung nach nicht sklavisch an die Vorlage halten, ein wenig Spielraum sollte erlaubt sein. Sonst kann man ja direkt nochmal das Original herauskramen.

Andererseits: Gegen ein Gothic-Remaster in der Elex-Engine hätte ich auch nichts einzuwenden.^^

Wesker (unregistriert) 4. April 2020 - 13:46 #

Da hat mir jemand aus der Seele geschrieben. Habe ja den Teaser schon nach 10 Minuten ausgemacht, weil ich die ständigen Unterbrechungen im Gameplay heutzutage nicht mehr sehen will ...

Und das was ich gesehen habe, war schon mies.

Woldeus 15 Kenner - 3171 - 4. April 2020 - 14:28 #

kann dem artikel nur zustimmen. ich habs 2 mal versucht, aber nach spätestens 40 minuten musste ich dieses machwerk wieder beenden.
bis dahin läuft einfach alles falsch.
aus sicht eines gothic-remakes sowieso. aber das wurde hier ja bestens aufezeigt.
betrachtet man diesen teaser aber so, als ob es ein eigenständiges spiel wäre, kommmt es mmn noch schlechter weg.

der einstieg könnte mich nicht mehr langweilen. alles nach schema f(-fekt). explosion da, übermächtige gegner hier, diego ex machina da drüben.

der versuch des kampfsystems ist nur lästig. solche kampfsysteme sind weder spannend noch unterhaltsam, sondern erinnern mehr an QT-events - man starrt mehr auf reaktionstestpfeile, anstatt dass man wirklich auf den gegner reagiert und evt. seine taktik anpassen kann.

dann der held. war er im orginal meist stumm, und wenn nicht, dann wohl sarkastisch, muss er hier gefühlt alle 10 sekunden die situation als klassenclown in der hinteren reihe kommentieren.

extremst genervt, steht dann nach der rettung diego vor mir. und der labert. und labert.
der dialog fühlt sich wie ein telekollegvideo mit 30minütiger aufzählung aller wichtigen polyeder in einer supplenzstunde vor schulschluss an.
als er endlich fertig ist, darf ich ein wenig erkunden. und es ist wirkt alles falsch. klassischer tutorialhub. paar quests mit suche dies, truhe da. gameplay ohne bedeutung. aber dies scheint momentan der standard zu sein.

weiter bin ich nie gekommen.

sehen wir uns noch kurz den originalen einstieg ins minental an:
kurzes introvideo, das die umstände umreisst. dann wird man von einer faust, anschließend von diego begrüßt, der meint, man solle ihn im alten lager besuchen.
der schlauch bis kurz vor dem alten lager lehrt einem das wichtigste, während man schnell merkt, dass man nur eine arme wurst ist.

man ist nur einer von vielen. der aufzug und alles drumherum muss nicht explodieren. nicht die effekte oder die action sollen fesseln, sondern die welt und die atmossphäre.

warum das orig. intro so viel besser ist, als das bombastding im teaser?
es fühlt sich organisch an.

sie hätten für den teaser einfach nur diesen schlauch bis an die tore des alten lagers machen können. selbst mir modernisierungen und anpassungen hätten sie so viell. zeigen können, dass sie gothic auch mal gespielt haben. (es zu verstehen sollte nicht schwer sein. ist mmn eher eine geschmacksfrage, ob man es auch annimmt)
so wirkt es für mich, als ob ein junges studio beweisen wollte, dass sie massentaugliche spiele machen können. um beim bsp. schule zu bleiben: thema verfehlt, ungenügend.

JensJuchzer 21 AAA-Gamer - P - 28203 - 4. April 2020 - 15:10 #

Krazzer Spiele Check :) Das hätte ich von Dir nicht erwartet, aber das TEil muss echt schlecht gewesen sein. Schön dass du es mutig auch so subjektiv darlegst.

Necromanus 20 Gold-Gamer - - 23096 - 4. April 2020 - 15:44 #

Ich finde deinen Artikel zwar sehr lustig, teile jedoch nicht deine Meinung über den Teaser. Ist ja auch einfach Geschmackssache. Ich fand gerade die ganzen kleinen Andeutungen und Anspielungen sehr liebenswert. Vieles, wie du auch selbst geschrieben hast, dürfte natürlich auch noch dem Alphastatus zu verdanken sein.
Wo ich z.B. gar nicht mitgehe ist die Sache mit dem Tutorial. Die Argumentation ist da für mich genauso holprig wie die der Dark Souls Fans, dass das Spiel nicht leichter sein darf. Natürlich darf es das und natürlich darf es ein Tutorial geben und die Steuerung muss nicht eine Katastrophe sein. Versteh mich nicht falsch. Ich liebe Gothic I und II. Eine Modernisierung würde dem Spiel aber nicht schaden und das fand ich hier super rüber gebracht. Und dennoch, jedem seine Meinung :-)

Cyd 20 Gold-Gamer - P - 22598 - 4. April 2020 - 18:12 #

Bezüglich Dark Souls und Schwierigkeitsgrad hole ich mal als "Alles-Auf-Very-Easy-Spieler" etwas aus.

Silent Hill 2. Ich hatte es vor langer Zeit mal gespielt gehabt, natürlich auf dem leichtestem Schwierigkeitsgrad. Ich fand das Spiel ok, Amtosphäre Top, aber ansonsten... naja, ok halt. Rannte meist rum und freute mich, wenn ich nen Gegner sah. Ein einziges mal draufhauen und schwups war er tot. Konnte mich dann nett an den Gegner abreagieren, lief freudig immer auf sie zu, Schlag -> Gegner tot. Lief auch immer nur mit der Stange rum. Nur bei den Endgegner nicht. Aber auch dort mit der Pistole 3-4 getroffen -> Gegner tot. Munition hatte ich in Massen, Heilmittel genauso. Ich fand das Spiel überhaupt nicht gruselig.

Und dann spielte es ich es irgendwann - ein paar Jahre später - nochmal, auf einem höherem Schwierigkeitsgrad. Die Gegner hielten was aus, ich musste andere Waffen holen, meine Taktik ändern, hatte recht wenig Munition, wenig Heilmittel, musste kämpfen, musste überleben... das Spiel wurde zu einem anderem Spiel.

Es kam nämlich eine neue Komponente hinzu: Die Bedrohung.

Jeder Gegner war nun eine solche Bedrohung. Ich überlegte zwei Mal ob ich mich dem Gegner überhaupt stellte. Und mit der Bedrohung kam auch der Grusel, die Angst, das vorsichtige Herantasten, hinter jeder Ecke lauerte das Grauen, konnte mich ein Gegner überraschen. Ich fand das Spiel nicht mehr nur "ok", sondern wahnsinnig gut. Diese Bedrohung gepaart mit der Atmosphäre, ich fand es klasse.

Dark Souls ist kein Gruselspiel. Aber was dem Spiel komplett abhanden kommen würde, mit einem Easy-Modus, das wäre eben diese Bedrohung. Dark Souls hat für mich ebenso eine ganz besondere Atmosphäre, eine melanchlische, triste Welt, ein Sog der einen gerne immer weiter runterzieht... und in diese Welt passt diese Bedrohung ebenfalls perfekt rein. Ohne diese Bedrohung, könnte ich in Dark Souls im Easy-Modus leichter rumlaufen, würde es ein anderes Spiel werden, ähnlich wie damals für mich mit Silent Hill 2. Das Spiel - Dark Souls - wäre ok, ein weiteres Actionspiel unter vielen, aber es wäre ganz sicher nicht das was es jetzt ist.

Und das sage ich als "Alles-Auf-Very-Easy-Spieler". Ohne den Schwiegkeitsgrad wäre Dark Souls ein anderes Erlebnis. Vielleicht kann man ein klitze kleines bisschen nachvollziehen, warum die Entwickler auf einen Easy-Modus verzichten. Sie wollen ein bestimmtes Erlebnis schaffen und das geht nur mit dem entsprechendem Schwierigkeitsgrad, mit dieser steten Bedrohung. Wäre diese nicht da, wäre es nicht mehr Dark Souls.

Cupcake Knight 18 Doppel-Voter - 11032 - 4. April 2020 - 19:15 #

Normale Gegner in Soulslike sind selten schwer oder stellen eine Bedrohung da, zumindest wenn sie alleine sind.

Cyd 20 Gold-Gamer - P - 22598 - 4. April 2020 - 19:53 #

och, ich hatte da quasi immer - in einem neuem Gebiet - erstmal Respekt vor (neuen) Gegnern. Hatte stes das Gefühl der Bedrohung im Nacken. Danach je nachdem.

Jetzt stell dir aber das Ganze also in nem Easy-Mode vor. Da wären selbst im Pulk die Gegner eher lustiges Kanonenfutter als bedrohlich, furchteinflößend und das Ganze von Anfang an. ;) Es würde zumindest den für mich in diesem Spiel wichtigen Aspekt der Bedrohung noch mehr kaputt machen, als dem dienen.

John of Gaunt 27 Spiele-Experte - 78508 - 5. April 2020 - 8:15 #

"zumindest wenn sie alleine sind"

Also sind sie meist doch schwer. Standardgegner in Souls, die allein auftreten, kann man quasi an einer Hand abzählen. Und wenn ich mich nicht sehr täusche sind die dann sehr wohl auch anspruchsvoller.

Aber klar, du hast deinen ersten Spieldurchgang bestimmt No Hit No Death gemacht...

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 75314 - 5. April 2020 - 14:51 #

Außerdem kann dich auch ein einzelner Standardgegner schnell mal töten, wenn du zu leichtsinnig bist. Dass sie keinerlei Bedrohung sind, stimmt also nicht.

Cupcake Knight 18 Doppel-Voter - 11032 - 6. April 2020 - 16:39 #

Das geht in jedem Spiel auf Normal, also keine wirklich Besonderheit von Soulslike.

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 75314 - 6. April 2020 - 21:31 #

Ne, in jedem Spiel bin ich auf Normal nicht nach zwei Schlägen von nem Standard-Mob tot. Aber ist auch egal, denn ich hab nirgends gesagt, das sei eine Besonderheit von DS. Hab nur gesagt, dass dein Gelaber von wegen keine Bedrohung nicht stimmt.

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 266425 - 4. April 2020 - 19:40 #

Da möchte ich ganz uneigennützig auf meinen anderen User-Artikel zum Thema verweisen: https://www.gamersglobal.de/user-artikel/sekiro-und-die-easy-mode-debatte :)

Necromanus 20 Gold-Gamer - - 23096 - 4. April 2020 - 20:34 #

Dass diese These nicht zutrifft beweist Jedi: Fallen Order. Es ist an einigen Stellen Souls Like und hat, ja jetzt kommt das pure Böse, einen einstellbaren Schwierigkeitsgrad. Dark Souls ist nicht so mega schwer wie es viele behaupten, es ist an einigen Stellen einfach nur sperrig. Minimal längere Zeitfenster zum reagieren würde es (für diejenigen die es haben wollen) immer noch zu einem spannenden Spiel machen aber ohne das Frust-potenzial. Oh und es ist an einigen Stellen einfach unfair, da kann man behaupten was man will. Und ja ich habe alle drei Teile gespielt (wobei ich nur den dritten durchgespielt habe).
Wenn der Schwierigkeitsgrad für das Erlebnis wichtig ist, dann muss es auf Easy halt nur dezent leichter sein oder andere Vergünstigungen haben, die etwas den Frust rausnehmen. Siehe hierzu wieder Fallen Order.

Ich fand und finde Sekiro um Welten schwerer (an dem Spiel bin ich bislang leider wirklich gescheitert obwohl es mir prinzipiell Spaß macht). Auch hier wäre ein Modus der die Zeitfenster geringfügig erhöht durchaus wünschenswert. Aber auch hier gilt, ist nur meine Meinung und muss nicht geteilt werden.

Cyd 20 Gold-Gamer - P - 22598 - 4. April 2020 - 20:40 #

Ich mochte Jedi Fallen Order, aber hab nie wirklich verstanden warum es mit den Souls-Spielen verglichen wird? Eventuell liegt es daran, dass ich es auf Easy gespielt habe. ^^ Aber diese Bedrohung hatte ich nie. Nie das Gefühl, dass die Gegner wirklich gefährlich sind. Habe mich nie langsam in neue Gebiete vorgewagt... es war ein schönes Actionspiel, das insbesondere durch die Star Wars Lizenz bei mir punkten konnte... ohne Lizenz, naja.

Nicht falsch verstehen: Ich würde mich über einen God-Modus in Sekiro freuen, dann könnte ich es durchspielen (im Gegensatz zu Bloodborne und Co. komme ich dort net weiter). Aber es geht mir um die Entwickler, zu verstehen, warum diese keinen Schwierigkeitsgrad haben wollen. Es ist ihr Werk und sie möchten dieses eine Erlebnis schaffen, dass nicht variabel ist. Gefällt nicht jedem, aber so ist das bei vielem. Ich stelle wie gesagt die Spiele gerne auf die einfachste Schwierigkeitsstufe. Mag es aber auch ab und an mal ein Spiel so zu spielen wie es die Entwickler gerne möchten. Nicht dass sich das Spiel auf mich einstellt (Easy-Modus), sondern dass ich mich mal auf das Spiel einstellen muss.

Aber wenn Dark Souls eh nicht so schwer ist (auch Cupcake Knight empfindet die Gegner wohl als nicht so schwer), dann braucht es doch keinen einfacheren Schwierigkeitsgrad. Es bräuchte dann eventuell ein paar Anpassungen, um einige frustige Stellen zu entschärfen (z.B. massiv unfaire Stellen), aber das hat mit einem Easy-Modus nicht unbedingt was zu tun.

Cupcake Knight 18 Doppel-Voter - 11032 - 4. April 2020 - 20:44 #

"Es ist ihr Werk und sie möchten dieses eine Erlebnis schaffen, dass nicht variabel ist."
Dass das Unsinn hat Entwickler von Celeste bewiesen.

Cyd 20 Gold-Gamer - P - 22598 - 4. April 2020 - 20:55 #

Inwiefern? Geht es den Entwicklern von Celeste um das Gleiche wie den Entwicklern von Dark Souls? Wollen beide das gleiche Erlebnis beim Spieler erreichen? Wollten die Celeste-Entwickler z.B. auch, dass die Welt von Celeste bedrohlich wirkt, man stets dieses Gefühl des Versagens hat usw.? Und die haben das alles im Easy-Modus beibehalten können?
Oder sind es eventuell vielleicht unter Umständen zwei verschiedene Spiele mit einem jeweils anderem Fokus? I

Cupcake Knight 18 Doppel-Voter - 11032 - 4. April 2020 - 21:02 #

Informiere dich bevor du eine Textwand ins Netz schreibst.

Cyd 20 Gold-Gamer - P - 22598 - 4. April 2020 - 21:03 #

Bring Argumente, bevor du etwas behauptest.

Und damit hat es sich an dieser Stelle hier - für mich - mit dir erledigt.

Cupcake Knight 18 Doppel-Voter - 11032 - 4. April 2020 - 21:10 #

Ich habe alles gesagt, den Rest findest du mit der Suchmaschine deines Vertrauens selber raus.
Wenn du dazu zu faul bist und lieber willst, dass andere die Arbeit für dich machen, dann hast du halt Pech gehabt.

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 75314 - 4. April 2020 - 21:14 #

Echt super, wie du diskutierst. :D Seh auch nicht, was jetzt die Design-Entscheidung des Celeste-Entwicklers, was den Schwierigkeitsgrad betrifft, damit zu tun hat, wie sich From Software entschieden hat.

Cupcake Knight 18 Doppel-Voter - 11032 - 4. April 2020 - 21:41 #

Alle Fragen hätte er sich selber beantworten können.
Wer sich seines Verstandes nicht bedienen will und lieber anderen die Lebenszeit klaut will keine Diskussion.
Kostenlosen Full-Service gibt es nicht.

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 75314 - 4. April 2020 - 23:31 #

Wow. :D Hast mir aber immer noch nicht erklärt, wie Celeste beweist, dass es Unsinn ist, dass manche Entwickler ganz bewusst keine Schwierigkeitsgrade einbauen. War ja deine Behauptung, musst du auch begründen können und nicht nur drauf hinweisen, dass man sich alles selber zusammensuchen soll.

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 266425 - 4. April 2020 - 23:59 #

Ich hab mich mit der Thematik intensiv beschäftigt. Die Intention von Matt Thorson in Celeste bezüglich des Schwierigkeitsgrades und seines nachträglich implementierten Assist-Modes ist eine vollkommen andere als die Philosophie von H. Miyazaki und From Software. Da sollte man nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Und weil der eine das so und der andere anders macht, wird weder der eine belegt noch der andere widerlegt. Da scheint sich ein Denkfehler eingeschlichen zu haben in deine schwammige These.

Cupcake Knight 18 Doppel-Voter - 11032 - 5. April 2020 - 0:11 #

Das hier "The basic approach is to let players experience a sense of accomplishment through overcoming difficulties."
https://metro.co.uk/2016/03/01/dark-souls-3-hands-on-preview-and-hidetaka-miyazaki-interview-im-not-necessarily-pursuing-the-latest-trends-in-the-industry-5727018/
ist also vollkommen anders als das hier
"Celeste is intended to be a challenging and rewarding experience."?
https://www.vice.com/en_us/article/43kadm/celeste-assist-mode-change-and-accessibility

Wobei im Text zu Dark Souls das gleiche steht wie bei Celeste
https://www.playstation.com/en-au/games/dark-souls-ps3/

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 266425 - 5. April 2020 - 1:43 #

Ja. Allein schon weil der eine einen Assist-Mode vertreten kann, um mehr Spielern die Erfahrung zu ermöglichen. Für den anderen ist das nicht vorstellbar. Das ist der Unterschied.

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 6. April 2020 - 10:32 #

Ich habe jetzt die Links nicht gelesen, aber es bestehen wesentliche Unterschiede zwischen Celest und Dark Souls und ich würde sagen, daß ihr versucht Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Celest benötigt diese "Vereinfachung" mittels Assist - Mode, weil das Spiel stellenweise mit einer Fehlertoleranz von nahezu 0 gebaut ist. Alles andere als eine perfekte Leistung führt an diesen Stellen unweigerlich zum Tod. Wenn man anfangs noch Abkürzungen bei einer Mechanik nutzen kann, fallen diese einem später komplett auf die Füße.

Dark Souls ist grundsätzlich anders gebaut. Es verlangt an keiner Stelle auch nur annähernd diese Perfektion der Bedienung. Es ist eine Henne - Ei - Frage, ob dies am variantenreichen RGP - System liegt oder ob das System aufgrund der Aussage des Entwicklers entstanden ist: Jeder soll dieses Spiel spielen können. Wir haben hier mit Jörgs Let's Play des Remakes ein gutes Anschauungsbeispiel dafür und ich möchte dort besonders auf die Folge mit dem Ziegendämon inklusive der Kommentarspalte verweisen. Mit beharrlichen Grind und stetigem Lernen kommt auch die mittelmäßigste Gamepadnulpe ans Ziel.

Sekiro befindet sich dabei deutlicher in der Mitte. Es erlaubt keinerlei Grind wie DS und beschränkt auch die Hilfsmittel für einen einzelnen Kampf. Dazu zu kommen noch ein paar ziemlich harte Fähigkeitsschranken. Aber es erlaubt an allen Stellen Abkürzungen im Kampf und ist so etwas weichherziger als Celest..

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 266425 - 6. April 2020 - 10:52 #

Danke für die erhellenden Worte. :) Ich habe aber weiter oben, quasi nur ein post drüber, das gleiche mit den Äpfeln und Birnen bereits gesagt und in meinem Sekiro-Artikel sowieso sehr deutlich schon ausgeführt. Aber man kann es ja nicht oft genug sagen, drum thx nochmal. :)

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 6. April 2020 - 12:19 #

Ich bin mit dem neuen Trolljäger - Rang noch zu sehr damit beschäftigt, nicht den gesamten Strang zu löschen und habe so den falschen Kommentar erwischt. Es sollte in der Tat eine Bestätigung Deiner Weisheit sein.

SupArai 25 Platin-Gamer - - 61471 - 6. April 2020 - 12:14 #

Sehr deutlich und erhellend beschrieben! :-)

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 6. April 2020 - 12:40 #

Hmm schon wieder "erhellend". Es ist entweder ein Witz, welchen ich nicht kapiere oder ihr versucht den Dämon des Hasses zu triggern.

SupArai 25 Platin-Gamer - - 61471 - 6. April 2020 - 14:02 #

Argh, erhellend hatte Labrador Nelson bereits geschrieben, lese ich gerade...

Nur weiß ich nicht mehr, ob ich seinen Beitrag vor dem Verfassen meines Kommentars gelesen habe, in dem Fall würde ich meinen "Diebstahl" als Einfallslosigkeit geißeln...

Oder ob du es einfach so gut und prägnant erklärt hast, dass der Himmel aufbrach und gleißendes Licht die Dunkelheit vertrieb!

In dem Sinne: Mein Fehler, lass den Dämon stecken. ;-)

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 6. April 2020 - 14:58 #

Ach gelegentlich (sprich immer) bin ich einfach nur paranoid.

Der brennende Bulle, Lady Butterfly und der Dämon waren zwar langwieriger und frustrierender, aber zum Fluchen hat mich nur der Wächteraffe gebracht. Zweimal.

Cupcake Knight 18 Doppel-Voter - 11032 - 6. April 2020 - 16:36 #

Die Fehlertoleranz ist nicht nahe bei Null, da sind andere Jump and Runs deutlich härter.

Sekiro ist hat was seine Bosse angeht, zumindest die die man nicht sehr einfach cheesen kann deutlich kritischer und erlaubt weniger Fehler.
Ist imho das schwerste/härteste Soulslike, was auch daran liegt das man sich hier keine Hilfe von anderen Spielern holen kann.
Daher steht bei mir Sekiro über Celeste, wenn auch nicht so viel.

Dass Nioh/Bloodborne/Dark Souls/Code Vein deutlich einfacher sind stimmt dagegen.

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 6. April 2020 - 19:17 #

Stellenweise ist da das Schlüsselwort. Und klar gibt es härtere Spiele als Celeste.

Sekiro erlaubt bei allen Bossen eine Hit & Run - Taktik und um nur bei bestimmten Mustern langsam die LE abzuarbeiten. Kein Boss hat in meiner Erinnerung einen Instantkill und dazu kommen die Heilitems sowie die mehreren Leben. Die "viele" Minibosse lassen sich auch cheesen, um mit einem Attentat den Kampf zu beginnen. Bei der Wahren verdorbenen Nonne sollen sich so auch die ersten zwei Phasen überspringen lassen.

Dies ist bei mir eine relativ große Fehlertoleranz als bei Celeste.

Necromanus 20 Gold-Gamer - - 23096 - 5. April 2020 - 13:34 #

Du hast dir doch schon selbst die Antwort gegeben, warum diese ganze Diskussion aus meiner Sicht heraus quatsch ist. Die Auswahl eines Schwierigkeitsgrades erlaubt es dem Spieler das Spiel zu erleben, wie er es will. Du bevorzugst es ein möglichst einfaches Spiel zu erleben. Ich spiele meistens auf normal bzw. dem empfohlenen Schwierigkeitsgrad. Wenn ich merke ich komme mangels persönlichem Skill nicht weiter (Sekiro), dann hätte ich aber dennoch gern die Option es mir einfacher zu machen.
Die (Ihr?) Souls Jünger redet eifrig nach was man so überall an PR-Sprech liest. Letztlich schreibe ich als Entwickler einfach dazu, welchen Schwierigkeitsgrad ich empfehle um das perfekte Erlebnis zu haben. Ich bin der festen Überzeugung dass es einfach nur ne (ich gebe zu, geniale) PR Aktion ist und den Entwicklern ist es ***ei* egal ob du den Schwierigkeitsgrad wählen kannst.

Im Restaurant werden sie dir dein Essen auch so bringen wie du es willst und nicht zwingend so, wie es der Koch es sich vorstellt. Kein vernünftiger Koch wird dir z.B. freiwillig ein Rindersteak durchgebraten bringen und trotzdem machen sie es auf Wunsch des Kunden. Da es die Diskussion gibt, ist der Wunsch der Kunden offensichtlich da. Da er nicht umgesetzt wird haben die PR- und Marketingmenschen offensichtlich entschieden, der Ruf des knüppelharten Spieles verkauft sich besser als ein angepasstes. Ob das stimmt, werden wir wohl nicht erfahren. Jedi Fallen Order hat sich ja sehr gut verkauft (und auf normal oder schwer weißt du auch ganz schnell warum es ein Souls Like ist, auch wenn es noch mehr Anleihen hat)

Tasmanius 21 AAA-Gamer - - 28807 - 5. April 2020 - 13:53 #

Weiß nicht, ob ich diese Meinung teile. Nein, ich bin sicher, dass ich sie nicht teile. Hätte Munch sein "Schrei" auch in einer expressionistischen, impressionistischen, realistischen, einer kubistischen Variante und als Fotografie veröffentlichen sollen? Um möglichst viele Geschmäcker zu bedienen. Der Schwierigkeitsgrad von DS gehört zur künstlerischen Vision des Spiels. Und der Vergleich mit dem Restaurant hinkt. Es gibt Restaurants, da wirst du achtkant rausgeworfen, wenn du nach Ketchup zu deinem Kaviar fragst.

Jürgen (unregistriert) 5. April 2020 - 14:26 #

Munch brauchte nur eine einzuge Person, die ihm das Bild abkauft.

Necromanus 20 Gold-Gamer - - 23096 - 5. April 2020 - 14:27 #

Klar, aber er mein Vergleich soll ja nur auf etwas verdeutlichen und nicht perfekt passen. Klar gibt es zu nahezu jeder Regel auch eine Ausnahme. Dein Vergleich mit Munch hinkt dafür aber auch etwas. Wir haben nicht über die Darstellungsform gesprochen. Sprich hätte DS in Cellshading auch funktioniert? Oder in Hyperrealismus? Keine Ahnung, darum geht es ja gerade auch nicht. Abgesehen davon tue ich mich schwer verschiedene Kunstarten miteinander zu vergleichen. Funktioniert Musik in einer anderen Tonart? Bei manchen Liedern ja. Funktioniert Musik in unterschiedlichen Tempi? Bei manchen Liedern ja.
Mir geht es darum dass ich die Aussage dass das Spiel nur vom Schwierigkeitsgrad lebt für quatsch halte. Schwierigkeit ist etwas sehr relatives. Ein Freund von mir stirbt sehr selten in den Souls spielen. Er hat eine sehr gute Reaktion, eine gute Beobachtungsgabe und allgemein einen hohen Skill. Für ihn ist somit das Spiel leichter als für mich. Daher ist es für mich ja gerade so offensichtlich, dass es sich hier nur um Marketing handelt.

Ihr müsst diese Meinung auch nicht teilen. Ich habe inzwischen so viele Artikel/Kolumnen/Meinungen zu diesem Thema gelesen, dass sich das halt als meine Meinung gebildet hat. Ob du sie jetzt teilst oder nicht. Ich sehe aber vieles im Spielesektor aber auch nicht mehr so romantisch verklärt wie manche hier.

Cyd 20 Gold-Gamer - P - 22598 - 5. April 2020 - 14:34 #

[Und in der Kunstgalerie wird dir der Künstler auch nicht das Bild anders malen, der Musiker seine Musik ebenfalls nicht anpassen, der Autor sein Buch umschreiben, wenn es dir nicht so gefällt wie er es für richtig hält.] EDIT: Ok, du wolltest auf was anderes hinaus, oben gelesen. :)

Ich selbst würde mich sehr über einen Easy-Modus freuen, würde mich gar noch mehr über nen God-Modus freuen, am liebsten in allen Spielen.
Aber, ich kann auch die Entwickler verstehen und deren Entscheidung akzeptieren, wenn sie drauf verzichten einen Schwierigkeitsgrad anzubieten, auch welchen Gründen auch immer. Eventuell, da sie befürchten, dass ein Easy-Modus dem Spiel auch schaden könnte (s. mein Beispiel zu Silent Hill 2). Ich sehe es als deren künstlerische Freiheit an, das Spiel so zu gestalten wie sie es wollen, es ist ihr Werk.

EDIT: Und jep, wenn es Marketing ist, vielleicht nicht nur, aber dafür wird es definitiv auch genutzt, dann finde ich das absolut ok. Die Strategie geht ja auf. ;)

Dark Soouls ist nicht das erste, einzige und letzte Spiel, das keinen wählbaren Schwierigkeitsgrad anbietet. Weswegen wird es eigentlich bei Dark Souls so sehr gefordert und nicht bei anderen Spielen?

Necromanus 20 Gold-Gamer - - 23096 - 5. April 2020 - 14:53 #

Dark Souls hat dank seiner sehr guten PR ziemlich stark polarisiert. Wobei dieses entweder bist du Hater oder Jünger dasein, die letzten Jahre sowieso gefühlt zugenommen hat. Kaum ein Spiel geht mit seinem Schwierigkeitsgrad so hausieren, wie DS. Wenn sich das mehr Spiele ebenso auf die Fahne schreiben würden, denke ich würde es auch mehr gefordert werden.

Abschließend kann ich nur sagen, ich spiele DS (insbesondere den dritten Teil) wirklich gern. Wenn ich mal wieder zu viel Zeit habe, werde ich auch garantiert Sekiro nochmal versuchen (und wahrscheinlich wieder scheitern^^) und dennoch würde ich mich über verschiedene Schwierigkeitsgrade freuen.

Cyd 20 Gold-Gamer - P - 22598 - 5. April 2020 - 15:08 #

Eben, der Schwierigkeitsgrad gehört doch zur Marke dazu. "Souls-Spiele sind schwer", den Ruf haben sie sich erfolgreich aufgebaut. Ob dem so ist, es wirklich so schwer ist, das muss jeder selbst entscheiden. Aber es funktioniert, man spricht von Souls-Like, sie haben genau damit etwas erschaffen mit dem sie sehr erfolgreich sind. Da kann ich verstehen, dass sie sich dieses mit einem Easy-Modus nicht unter Umständen kaputt machen wollen. Hinzu kommt für mich noch der Aspekt, dass ein Dark Souls in einfach, einfach anders wäre und diese Bedrohlichkeit, diese stete Gefühl des Versagens bei mir dann eventuell nicht mehr da wäre.

Und Sekiro... ja das ist ein anderes Kaliber für mich. Dat schaff ich net. Hänge an diesem General oben auf dem Dach (weiß nicht mehr wie der heißt). Aaaah, was würde ich mir nen God-Modus wünschen und ihn ein für alle Male über den Jordan schicken können. ;)

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 75314 - 5. April 2020 - 15:39 #

Auf welcher Plattform spielst du? Am PC gibt es ja Mods, die das Spiel einfacher machen, z.B. indem sie einfach die Zeitfenster für Konter erhöhen. Ist auf Konsole aber natürlich keine Option.

Cyd 20 Gold-Gamer - P - 22598 - 5. April 2020 - 15:40 #

auf PS4 ;) Danke aber für den Hinweis. :)

Larnak 22 Motivator - 37541 - 7. April 2020 - 15:01 #

Ich finde ehrlich gesagt, dass diesen Ruf vor allem die Presse aufgebaut hat, oder auch die Menschen, die das Spiel gar nicht spielen. Am Anfang hat die Serie quasi niemand gekannt, es war eine winzige Nische und die Entwickler haben sich kaum Hoffnung auf einen großen Durchbruch gemacht. Entsprechend gab es auch keine nennenswerte PR, die polarisiert haben könnte (wie Necromanus schreibt) – Das war einfach das Spiel, was die Entwickler machen wollten.

Der Erfolg kam durch die Begeisterung der Spieler samt Mund-zu-Mund-Propaganda, und für die ist der Schwierigkeitsgrad in der Regel nur Mittel zum Zweck dafür, warum sie das Spiel so lieben. Nachdem Dark Souls dann aber zum Phänomen wurde, hat die Presse das Narrativ vom furchtbar schweren Spiel natürlich dankbar benutzt, weil es leicht verständlich ist und zum Aufhänger taugt. Seitdem walzt sie es bei jedem From-Software-Spiel unnachgiebig aus. In Diskussionen sind es dann auch primär Nichtspieler, die Kommentare wie "ach, das ist mir eh zu schwer" schreiben. Es gibt da draußen Haufenweise Sidescroller oder anderweitig fordernge Geschicklichkeitsspiele, die sehr viel schwerer sind als Dark Souls, viel höhere Anforderungen an Timing und exakte Bedienung stellen, und viel weniger Möglichkeiten bieten, mit Stellen umzugehen, an denen man nicht klarkommt. Bei den meisten davon wird ein "durchaus knackiger" (Formulierung ähnlich) Schwierigkeitsgrad vielleicht mal irgendwo in einem Nebensatz eines Tests erwähnt und das war's.

Dark Souls wird in der Diskussion einfach sein Erfolg zum Verhängnis, weil viele Menschen den Eindruck haben, das müsse nun für sie ja auch zugänglich werden – während es das in der Masse der Fälle längst ist, sie aber einfach nicht die Lust haben, es so zu spielen, wie es alle anderen tun, was aber gleichzeitig notwendig ist, um die Begeisterung zu verstehen.

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 75314 - 7. April 2020 - 15:43 #

Dem stimme ich zu. Mein Vater und ich gehörten auch mal zur Fraktion "Das ist mir eh zu schwer". Dann doch mal ausprobiert und viel Spaß gehabt. Es sind keine leichten Spiele, aber auch nicht frustrierend fordernd, sondern eher motivierend fordernd.

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105026 - 7. April 2020 - 17:57 #

Mir war es trotzdem zu schwer. :)

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 75314 - 7. April 2020 - 19:44 #

Hast es dann aber immerhin ausprobiert. ;)

Harry67 20 Gold-Gamer - - 24304 - 7. April 2020 - 16:46 #

Sehe ich ganz genau so. Zuerst ins Klischee gepresst, dann wird Mittelmaß gefordert. Egal ob Film oder Spiel - es ist eigentlich immer derselbe Ablauf.

Larnak 22 Motivator - 37541 - 7. April 2020 - 17:18 #

Ich mach mir ein Kreuz im Kalender :D

Harry67 20 Gold-Gamer - - 24304 - 7. April 2020 - 18:40 #

Haha, ja, mach mal ;)

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 266425 - 5. April 2020 - 18:02 #

Nun, in der Sternenküche ist es aber umgekehrt. Da geht man wegen den Künsten des Kochs hin und stellt nichts in Frage, sondern genießt einfach. Es wäre ein Affront, eigene Ansprüche oder Änderungswünsche zu äußern. So sehe ich das auch bei From Software. :)

Despair 17 Shapeshifter - 7556 - 6. April 2020 - 12:02 #

Die Frage ist nur, ob Dark Souls wirklich Sternenküchen-Niveau erreicht. Ich finde nicht, dafür hat es zuviele Ecken und Kanten, z. B. bei Steuerung und Menüführung. Sternenküche sollte auch handwerklich überzeugen. From Software sehe ich eher als exzentrische Köche, die auf ihren Rezepten beharren, auch wenn diese dann nicht jedem munden. Ein bisschen wie Piranha Bytes, um dezent wieder zum Thema Gothic zurückzukommen... :D

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 6. April 2020 - 12:37 #

Da es in Japan als ehrrührig gegenüber dem Koch gilt, daß Gericht zu ändern, kann man die Analogie schon durchgehen lassen. Ich würde es eher wie am heimischen Essenstisch regeln: Es wird gegessen was auf den Tisch kommt. Wer meckert ist solange mit Kochen dran, bis er zu Kreuze kriecht oder der Nächste meckert.

Tasmanius 21 AAA-Gamer - - 28807 - 6. April 2020 - 14:25 #

Das ist nicht die Frage, da es die Argumentation nicht beeinflusst.

Despair 17 Shapeshifter - 7556 - 6. April 2020 - 15:25 #

Sehe ich anders. Wenn einem ein ohnehin schon schweres Spiel wegen Technik- oder Designmacken zusätzlich Knüppel zwischen die Beine wirft, darf man das auch ankreiden. Ich glaube nämlich nicht, dass z. B. in der Luft steckende Pfeile zu From Softwares Vision gehören.

Tasmanius 21 AAA-Gamer - - 28807 - 7. April 2020 - 13:31 #

Das hat doch überhaupt nichts damit zu tun. Mal völlig losgelöst von Dark Souls: ein "Künstler" darf doch eine künstlerische Vision seines Werks umsetzen. Vollkommen wurscht, ob das Werk oder der Künstler von auch nur einer Menschenseele als Kunst anerkannt wird. Das Schaffen eines Werks steht doch immer vor der Klassifizierung als Kunstwerk (falls es so etwas überhaupt gibt).
Zurück zu DS: Hidetaka Miyazaki (nehme ich mal als Repräsentant des Künstlers) darf eine künstlerische Vision für sein Spiel haben und die so umsetzen, wie er möchte, egal ob du oder ich oder sonst wer das Spiel hinterher für ein Kunstwerk hält.

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 7. April 2020 - 14:48 #

Hmm Nein. Die Absicht des Erschaffers ist für das Werk immer unerheblich. Der Macher hat zwar das Recht, das Werk nach eigenen Gutdünken auszugestalten, aber am Ende steht das Werk immer für sich alleine. Dies ist schon deswegen wichtig, weil das Werk durch Fehler des Künstlers eine eigene Brillanz entwickeln kann. Gleichzeitig gilt für jedes Werk allerdings auch ein Mindestmaß an Qualitätanforderungen.

Tasmanius 21 AAA-Gamer - - 28807 - 7. April 2020 - 14:55 #

Du widersprichst nicht meiner Aussage und bestätigst sogar meinen wichtigsten Punkt ("Der Macher hat zwar das Recht, das Werk nach eigenen Gutdünken auszugestalten"). Danke!

"Die Absicht des Erschaffers ist für das Werk immer unerheblich." Bloß weil Jochen Gebauer das immer sagt, ist es nicht universell richtig, nur so am Rande.

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 7. April 2020 - 15:14 #

Nein da Du den Schaffensakt stärker Gewichtes als das Endprodukt.

Ab und zu sagt auch ein Jochen Gebauer etwas richtiges. Aber ja es gibt da ein paar Denkschulen mehr, aber daraus löst dann keine die entsprechenden Problematiken, wenn der Erschaffer und das Produkt nicht getrennt werden.

Tasmanius 21 AAA-Gamer - - 28807 - 7. April 2020 - 18:09 #

Ok, bei der "Absicht des Erschaffers" kann ich ein Stück weit mitgehen. Aber auch nicht völlig. Wer bei der Analyse von Bachs h-Moll Messe oder dessen Motetten Bachs "Absichten" außen vor lässt, der verliert doch eine ganze MEnge an interessanten Aspekten. Das ändert aber _nichts_ daran, dass diese Werke auch als Kunstwerke losgelöst vom Schöpfer existieren.
Anderes Beispiel: Die Musik von Robert Schumann steht auch losgelöst vom Komponisten als Kunst da. Aber wer die Lebensumstände/Epoche/Interessen/Geisteshaltung etc. Schumanns mitberücksichtigt, bekommt ein stark bereichertes Bild dessen Werks. Man kann und darf diese Dinge natürlich weglassen, aber wozu? Sie bereichern nur.

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 8. April 2020 - 12:02 #

Nur sind eben viele Teile davon schon Teil des Werks an sich. Du schaust Dir keine antiken Abwandlungen der Aphrodite von Knidos an und denkst: Meine Gummipuppe ist da schon geiler.

Ich nehme einmal ein Werk, welches den Absichten des "Künstlers" und eventuell sogar seinen eigenen völlig zu widerläuft: Adolfs Hitlers "Mein Kampf". Es gibt aus meiner Sicht keinen besseren Beweis wie unnütz, verkorks und widersprüchlich diese Ideologie ist. Wenn ich aber versuche alles so zu kon­tex­tu­a­li­sie­ren wie Hitler es positiv besetzt meine, verliert das Werk sicherlich diese Bedeutung und wird seiner Tabuisierung gerecht.

Tasmanius 21 AAA-Gamer - - 28807 - 8. April 2020 - 12:11 #

Sorry, kein Plan was du meinst, bzw. meine Aussage widerlegst.

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 8. April 2020 - 13:19 #

Zu einem Werk gehören immer die äußeren Umstände seiner Zeit. Wenn Du anfängst den Künstler mit hineinzulegen (wie seines Geisteshaltung oder Lebensumstände) kann es das Werk bereichern, aber es kann das Werk auch immens verändern.

Tasmanius 21 AAA-Gamer - - 28807 - 8. April 2020 - 13:26 #

Und das ist jetzt schlecht weil warum genau? Man gewinnt nur Aspekte hinzu und verliert dadurch _nichts_. Keine Betrachtungsweise macht die andere ungültig!
Deine Aussage: Man muss Künstler und Werk IMMER trennen.
Ich habe zwei Gegenbeispiele gebracht, wo eines gereicht hätte. Damit ist dein "immer" widerlegt.

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 8. April 2020 - 14:20 #

In Deinen Beispielen gewinnt das Werk eben nichts dazu, weil sie schon Teil des Werkes ist. Die Wirkung ist eher, daß der Rezipient durch entsprechendes Wissen das Werk besser versteht. Wenn der Rezipient aber anfängt mit dem Wissen über den Künstler, seinen Motivationen usw. das Werk zu lesen, sieht er leicht Dinge, welche nicht im Werk sind.

Wenn meine Ansicht letztlich ebenso richtig oder falsch wie Deine. Nicht umsonst gibt es diese Diskussion schon seit ein paar tausend Jahren.

Tasmanius 21 AAA-Gamer - - 28807 - 8. April 2020 - 17:42 #

"In Deinen Beispielen gewinnt das Werk eben nichts dazu..." - hab ich auch nicht geschrieben, ich sprach vom Bild des Werkes, das sich der Rezipient bildet.
"weil sie schon Teil des Werkes ist..." Das musst du näher erklären, wenn du diese, in meinem Beispiel genannten Dinge, als Teil des Werkes siehst, dann würde mich mal interessieren, wann diese Dinge _nicht_ Teil des Werkes sind.
Oder wir belassen es einfach dabei. Hat mit dem hervorragenden Userartikel von Herrn Nelson eh nix mehr zu tun.

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 266425 - 7. April 2020 - 15:23 #

Was vollkommen richtig ist, ist dass das Werk "am Ende immer für sich alleine" steht. Das ist das Prinzip der Ästhetik. Im Grunde sollte man Künstler nie wirklich nach ihrem Werk befragen, weil sie das meist eh nicht wollen, sie ihren Ausdruck über das Kunstwerk finden und es unter Umständen ziemlich ernüchtern kann. Dass aber die "Absicht des Erschaffers" immer unerheblich sei, stimmt eigentlich nur im Zusammenhang einer Rezension, denn da sollte das Endprodukt sprechen und nicht die Intention. Ansonsten ist die Absicht ein Grundbestandteil der künstlerischen Wahrnehmung. Ein sogenanntes "Midestmaß" oder einen Mindeststandard an Qualitätsanforderung gibt es in der Kunst hingegen gar nicht. Diese Ansicht ist geradezu verquer. Es widerspricht den Grundsätzen der Ästhetik und des künstlerischen Ausdrucks.

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 7. April 2020 - 16:24 #

Verquerte Ansicht sind ja bei mir nichts Neues.

Es gibt da zwei grobe Richtungen:
Entweder gibt es die Absicht des Erstellers Kunst zu erschaffen. Dann gäbe es keine Kunst ohne diese Absicht und es stellt sich die Frage, ob ich diesen Text in einer künstlerischen Absicht schreibe.
Oder es werden Mindestanforderungen gestellt, mit der Kunst auch ohne Absicht erschaffen werden kann und nicht jedes Geschreibsel von geistig umnachteten Schweinen Kunst sein könnte.

Beides hat seine ganz eigenen Probleme und Fallstricke.

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 266425 - 7. April 2020 - 20:28 #

Hast du mich gerade "geistig umnachtetes Schwein" genannt? ^^ Jetzt gibts volles Pfund aufs Maul! ;)

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 8. April 2020 - 9:44 #

Wem der Stuefel passt, aber Deine Mutter treibts mit Ziegen.

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105026 - 8. April 2020 - 10:21 #

Was ist denn ein Stuefel? Das Kind eines Stuhles, der es mit nem Stiefel trieb?

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 266425 - 8. April 2020 - 14:33 #

^^

Necromanus 20 Gold-Gamer - - 23096 - 7. April 2020 - 11:36 #

Danke, das habe ich mir auch gedacht. Hatte nur nicht vor die Anhänger hier weiter anzustacheln und habe deswegen nichts mehr dazu gesagt :-)

Larnak 22 Motivator - 37541 - 7. April 2020 - 15:03 #

Das alles als PR-Sprech zu diskreditieren finde ich unredlich. From Software hat die Spiele schon so gemacht, lange bevor sich nennenswerte Mengen an Menschen überhaupt dafür interessiert haben, und niemand damit gerechnet hat, dass das außerhalb einer winzigen Nische je irgendjemanden interessieren würde. Der Druck kommt doch hier von den Leuten, die vehement fordern, dass es doch bitte auch einen Easy-Modus geben soll, was natürlich dann auch zu Gegenreaktionen führt, und zu Menschen, die sich mal in Ruhe Gedanken darüber machen, warum das eigentlich wichtig ist, dass es den nicht gibt. Ohne Anlass wäre das vermutlich gar nicht passiert, weil die entsprechenden Fans darüber normal gar nicht nachdenken würden – sie vermissen ja nichts.

Necromanus 20 Gold-Gamer - - 23096 - 7. April 2020 - 19:11 #

Ich sehe hier gerade nur die verträumte Indie-Argumentation. Die Heiligsprechung des Entwicklers. Ich habe btw. so einige Probleme mit diesen Aussagen der Entwickler wollte es so. Zum Einen ist das nicht das Werk eines einzelnen sondern ein Team hat das Entwickelt. Zum Anderen findet sich scheinbar niemand der einen Teil des Team interviewt (oder ich habe es zumindest bei einer flüchtigen Suche nicht gefunden) und die Aussage bestätigt. Abgesehen davon werden sie dann vermutlich immer noch ein PR-Team im Hintergrund haben und genau eingetrichtert bekommen haben, was sie zu sagen hätten. Es wäre äußerst naiv zu glauben, dass die nur ihren Traum leben. Die edlen Schöpfer müssen, wie alle anderen auch, Geld verdienen. Das machen sie also mit einem gewissen Kalkül. Die werden nicht etwas (er)schaffen mit der Vermutung dass es nur für eine Nische bestimmt ist und ihnen nicht den Unterhalt sichert.

Ich muss zumindest in Sachen DS auch vehement widersprechen. Die Berichterstattung und auch Werbung dass es ein hartes Spiel sei, habe ich bereits deutlich vor Release gehört. Mein Trauzeuge schwärmte mir aufgrund dieser Berichterstattung vor wie dringend er sich das Spiel kaufen will, sobald es erschienen sei. Für mich persönlich war das zunächst eher abschreckend. Ich habe erst Jahre später den Versuch gewagt...

Larnak 22 Motivator - 37541 - 7. April 2020 - 19:48 #

Nur weil da schon PR gemacht wurde, wie natürlich jede halbwegs sinnvolle Firma PR macht, heißt das noch lange nicht, dass alles, was sich Menschen später zu der Frage überlegt haben, ob man nun Schwierigkeitsgrade einführen soll, auf deren Mist gewachsen sei.

Durch die "verträumte Indie-Argumentation" fühle ich mich angegriffen, herzlichen Glückwunsch. Aber deine Sicht, die nur das Kalkül der eiskalten Entwickler sieht, ist natürlich sehr viel richtiger? Klar, Leute gehen in die Spielebranche, weil sie reich werden wollen und auf nichts als auf das Geld schauen. Noch dazu zu einem kleinen, damals vollkommen unbekannten Entwickler Namens "From Software". Und dann machen sie ein, aus damaliger Sicht, totales Nischenprodukt, voll am Mainstream vorbei, obwohl sie das eigentlich gar nicht so wollen? Und dann kommt, ganz aus Versehen, ein Meisterwerk dabei raus?
Dass aus DER Perspektive alles andere wie verträumte Indie-Argumentation aussieht, glaub ich dir sogar.

Necromanus 20 Gold-Gamer - - 23096 - 7. April 2020 - 19:51 #

Dich anzugreifen ist und war nicht meine Absicht. Du bedienst aber gerade bereitwillig das Klischee. Zu deiner These das From Software völlig unbekannt war empfehle ich dir mal nur Wikipedia zu öffnen. Ich zitiere: "Das Unternehmen wurde am 1. November 1986 von Naotoshi Zin als Entwickler von Businessanwendungen für den PC gegründet, bevor das Unternehmen mit der Veröffentlichung des selbstentwickelten Computer-Rollenspiels King’s Field 1994 in die Computerspielbranche einstieg." Man könnte also schlussfolgern, dass ein Unternehmen (Softwareentwickler) vermutlich nicht unerfahren und erfolglos war bis 2011 DS erschien. Vor allem da vorher u.a. Demon’s Souls welches extrem gute Kritiken erhielt.

Ich kann meine Argumentation wenigstens mit Fakten und nicht mit Gefühlen untermauern. Das vermisse ich hier gerade etwas, deswegen auch der Vorwurf der "verträumten Indie-Argumentation"

Larnak 22 Motivator - 37541 - 7. April 2020 - 20:09 #

Klar, jetzt bin ich plötzlich das wandelnde Indie-Träumer Klischee. Wohlgemerkt nur deshalb, weil ich hier keine gigantische PR-Inszenierung sehe. Was für ein Unsinn! Da kannst du mich auch direkt beleidigen, wenn du mich provozieren möchtest. Wobei, nichts anderes hast du ja gerade gemacht.

"Gegründet 86 -> kein unbekanntes Studio" – und dann erzählst du, du würdest deine "Argumentation", die daraus besteht, zu behaupten, dass die Verteidiger des einen Schwierigkeitsgrads der PR alles nachplappern würden, hier gerade mit Fakten und nicht mit Gefühlen untermauern? Da fallen mir nicht mal Worte ein, um zu beschreiben, wie wenig Sinn das macht. Und wenn du mir "Heiligsprechung des Entwicklers" unterstellst, ohne dass ich auch nur *irgendetwas* geschrieben hätte, dass darauf hindeutet, dass hier irgendjemand angehimmelt würde, kommt dir das wahrscheinlich auch noch wie ein berechtigter Vorwurf vor?! Das ist doch kein Diskussionsniveau!

Demon's Souls hat gute Kritiken bekommen, ist aber eben am Mainstream noch ziemlich vorbeigeschlittert und da im Wesentlichen unbekannt. Deswegen reden ja heute alle nur von Dark Souls: Weil Dark Souls den Durchbruch geschafft hat, der Demon's Souls verwehrt blieb.

Necromanus 20 Gold-Gamer - - 23096 - 7. April 2020 - 20:28 #

Okay, ein letzter Versuch. Mir ist es um ehrlich zu sein zu blöd, wenn der Diskussionspartner keine Lust hat zu lesen was ich schreibe. Ich habe geschrieben " Du bedienst aber gerade bereitwillig das Klischee". Du machst daraus "ich bin das wandelnde... Klischee". Wenn du dann auch noch die Güte hättest un den besagten Wikipedia Artikel liest, würdest du feststellen dass das Studio nicht unbekannt ist und war.
Ja Demon's Souls war weniger erfolgreich als Dark Souls aber es war erfolgreich. Wir haben auch nicht vom Durchbruch in den Mainstream gesprochen. Da müssten wir uns auch einigen von welchen Ländern wir sprechen. Sprachliche Stilmittel nutzt du um dich beleidigt zu fühlen (Übertreibungen wie "Heiligsprechungen...". Was du an meiner Argumentation nicht verstehen willst, erschließt sich mir nicht. Du beharrst auf dem Standpunkt: Alle sind böse die was anderes behaupten als ich. Begründung-> Fehlanzeige

Erwarte keine weitere Antwort, wenn du dir nicht vorher Mühe gibst.

Larnak 22 Motivator - 37541 - 12. April 2020 - 17:13 #

"Mir ist es um ehrlich zu sein zu blöd, wenn der Diskussionspartner keine Lust hat zu lesen was ich schreibe."
Dann sind wir ja wenigstens bei dem Thema jetzt endlich auf der selben Ebene. Großartig!

Mühe vermisse ich zuerst mal bei dir, wenn es darum geht, andere Positionen zu verstehen. Immerhin bist du hier derjenige, der anderen irgendwelche absurden Parteilichkeiten unterstellt, und in dem Rahmen dann Argumentation so zu verstehen versuchst, dass sie plötzlich keinen Sinn mehr ergeben. Mein Maßstab ist die ganze Zeit der Massenmarkt, ganz offensichtlich, eben weil ja nur so meine Argumentation Sinn ergibt. Du könntest dir und mir also einfach mal den Gefallen tun, diesen Maßstab an meine Kommentare anzulegen, und nicht spitzfindig irgendwie darauf herumzureiten, dass Demon's Souls ja kein Misserfolg war – das ist überhaupt nicht relevant für das, was ich gesagt habe.

Also: Ja, sorry dass ich emotional reagiere, nachdem ich mir so einen Unsinn durchlesen musste, und dann nicht mehr 100% akkurat und sachlich mit deinem Klischee-Vorwurf umgegangen bin – Während du gleichzeitig dich selbst davon freisprichst, dass ähnlich gelagerte, aber unprovizierte und gezielt meine Person diskreditierende Übertreibungen deinerseits in irgendeiner Weise problematisch wären. Und nein, diese Entschuldigung ist natürlich nicht ernst gemeint.

Das einzige, was mir aufrichtig Leid tut, ist, dass ich, nachdem ich deine vorherigen Kommentare gelesen habe, der Meinung sein konnte, es wäre sinnvoll, in die Diskussion mit dir mit einem sachlichen Anliegen einzusteigen. Ich hätte tatsächlich wissen müssen, dass es nach deinen abstrusen PR-Thesen und der Art, wie du sie benutzt hast, um pauschal alle mit anderer Ansicht zu diskreditieren (so viel zu "Alle sind böse die was anderes behaupten als ich", übrigens), keinen Sinn habe würde, auf einer sachlichen Basis darüber zu reden.

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 75314 - 7. April 2020 - 19:49 #

Meinst du mit DS Dark Souls oder Demon's Souls? Mit Demon's Souls hat sich From Software ja schon so ein bisschen den Ruf aufgebaut, natürlich noch in kleineren Kreisen. Und zu Dark Souls gab es natürlich Previews, da ist klar, dass du auch vor Release schon so eine Berichterstattung mitbekommen hattest. Denn die Redakteure fanden das Spiel in den Previews schwer und haben davon erzählt. Schau dir doch einfach als ein Beispiel die Preview hier auf GG an. ;)

TheRaffer 23 Langzeituser - P - 40294 - 4. April 2020 - 17:13 #

Das musste offenbar mal raus. :)
Liest sich aber gut. Zu dem Teaser selber kann ich nichts sagen. Ich habe die Demo den Leuten überlassen, die schon das Original zu schätzen wussten. ;)

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105026 - 4. April 2020 - 17:30 #

Lustig. Mehr nicht. Mir ist schleierhaft, wie du aus einem Teaser, der nur eine grobe Richtung vorgibt, zudem komplett auf Feedback Ala: "Wollt ihr das so oder nicht? " setzt, also noch nichts in Stein meisselt, so ein Fazit hervorzaubert, Marke "Die haben nix kapiert". Zudem hatte ich zum Beispiel gut Spaß damit, und kann deine Kritikpunkte nicht nachvollziehen. Speziell öde Quest en hatte auch das Original genug. Da hat wohl jemand die rosa Brille auf. Lustigerweise findest du wieder meinen größten Kritikpunkt gut, nämlich das Kampfsystem. Das fand ich Mega Panne. Wäre für mich ein "Nein, danke" Grund. Und natürlich sollte deutsch gesprochen werden. Ansonsten würde ich das Remake, wenn es so daherkäme kaufen.

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 266425 - 4. April 2020 - 19:45 #

Bereits die grobe Richtung fand ich total daneben und das "nicht in Stein gemeißelt" erwähne ich ja explizit. Und das ich die rosa Brille aufhabe, das muss ja wohl nicht extra erwähnt werden. ;) Das Kampfsystem finde ich eben nicht so gut, nur die Idee, ich finde es hier, wie ich schreibe, dilettantisch umgesetzt. Aber wie gesagt, jedem seine Meinung. :)

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 6. April 2020 - 10:48 #

Es ist am Ende des Tages halt eine Trailer - Analyse. Wie weit der Teaser etwas über das Endprodukt aussagt, werden wir noch sehen.

MachineryJoe 18 Doppel-Voter - 9259 - 4. April 2020 - 18:36 #

"Outcast - Second Contact" habe ich aber sehr gerne gespielt und den Original-Charme sofort wieder erlebt. Da waren aber auch keine neuen Dialoge, kein komplett neues Steuerungskonzept und auch keine neuen Kisten mit Pfeilen drauf enthalten. Es war aus meiner Sicht das gewohnte Spiel in hübsch.

RoT 21 AAA-Gamer - P - 26097 - 4. April 2020 - 22:37 #

Dann muss ich meine Goblin-Beeren eben wieder woanders sammeln ;)

Danywilde 30 Pro-Gamer - P - 163008 - 4. April 2020 - 23:37 #

Immer raus damit, Ernst!

Ich habe damals Gothic nicht gespielt und auch das Remake macht mich nicht an.

Harry67 20 Gold-Gamer - - 24304 - 5. April 2020 - 9:26 #

Eine 95 prozentige Zustimmungsrate zum Projekt? Die haben doch alle Gothic gar nicht verstanden! ;)

Nein, nichts für ungut: Ich bin Gothic Banause und fand noch nie was besonders Glaubwürdiges oder besonders Ansprechendes in dem ganzen Stoff. Das zieht sich durch bis in Elex, bei dem ich mich ebenfalls am immerselben offensichtlichen Strickmuster reibe. Mag sein, dass die Illusion bei anderen besser funktioniert und andere Spiele besser in der Lage sind mir eine tragfähige Illusion zu vermitteln.

Die Demo habe ich ja eher als Technikprototypen verstanden und sie hat mich in ihrem generischen Charakter nicht unbedingt umgehauen. Ich würde aber vermuten, dass der ganze Rest in einem qualvoll detaillierten spirituellen Austausch mit einer strengen Fancommunity ausgearbeitet und umgesetzt werden wird. Dann wäre dies ein erster Schritt, den man allerdings auch als solchen hätte verstehen können.

Harald Fränkel Freier Redakteur - P - 13774 - 5. April 2020 - 9:57 #

Kurioserweise wollte ich dieses Thema in meiner April-Kolumne behandeln, hab mich dann im Arbeitsprozess kurzfristig umentschieden. Vielleicht schieb ich es mit einem anderen Ansatz im Mai nach, es scheint die Gemüter sehr zu erregen, was ich natürlich sehr interessant finde. ;)

Necromanus 20 Gold-Gamer - - 23096 - 5. April 2020 - 13:34 #

Ich würde mich freuen sowas von dir zu lesen.

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 266425 - 5. April 2020 - 18:04 #

Oh, das würde mich aber auch sehr interessieren. Tolle Idee! Und ja, ich finds auch gut, dass das Thema zu polarisieren scheint. Davon bin ich auch mehr oder weniger ausgegangen. :)

JensJuchzer 21 AAA-Gamer - P - 28203 - 6. April 2020 - 10:21 #

Da bin ich ja gespannt. Labrador hat das ja gut aus seiner Sicht dargelegt :)

bsinned 17 Shapeshifter - 8200 - 5. April 2020 - 10:04 #

Ich hab den Playable Teaser nicht selbst gespielt, sondern mir ein Let´s Play dazu angeschaut.
Da gab es leider absolut nichts zu sehen, was ich heute noch dringend spielen möchte. Aber für mich war die Sache mit Gothic auch spätestens nach dem dritten Teil durch und mit allem danach, ob nun Risen oder Elex, konnte man mich nimmer locken.

Lacerator 16 Übertalent - 5303 - 5. April 2020 - 11:48 #

Deine Kritik am Gothic Playable Teaser verstehe ich, aber was genau hast du gegen Outcast - Second Contact?

In dieser Form würde ich mir einige Remakes (auch das von Gothic) wünschen. Ein neues, einigermaßen modernes Grafikgewand. Der Rest bleibt unangetastet. So kann man es spielen ohne Augenkrebs zu bekommen und spürt trotzdem vollständig den Charme des Originals. Ich habe es so endlich nochmal durchgespielt und viel nostalgische Freude dabei gehabt.

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 75314 - 5. April 2020 - 14:55 #

Und ich hab einfach so viel Freude mit Outcast - Second Contact gehabt, hab das Original nämlich nie gespielt. :)

maddccat 19 Megatalent - 14116 - 5. April 2020 - 17:41 #

Bei der Erwähnung von Outcast - Second Contact hab ich mich auch gefragt, was das soll...

Viel mehr müsste ein Gothic Remake für mich nicht bieten.

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105026 - 5. April 2020 - 18:04 #

Sehe ich genauso.

De Vloek 15 Kenner - 3300 - 5. April 2020 - 18:23 #

"Hätten die Entwickler die Aufnahmezeiten im Tonstudio doch lieber ins Bugfixing gesteckt."

Lahmer Witz oder schlicht keine Ahnung wie Spiele entwickelt werden? Nagut, vielleicht weisst du mehr als ich und die Programmierer sind auch gleichzeitig die Sprecher, dann hab ich nix gesagt ;)

Ansonsten ganz amüsant geschriebener Artikel. Die meisten Kritikpunkte kann ich durchaus nachvollziehen. Den Anfangsabschnitt so umzugestalten geht mal garnicht, damit wäre für mich das ganze schon gestorben.

Zum Glück habe ich keinerlei Erwartungshaltung die enttäuscht werden könnte. Ich habe Gothic geliebt, aber das ist lange her. Ich brauche weder ein Remaster noch ein Remake. Wenn ich die Story nochmal erleben will schaue ich mir "Gothic - Der Film" an.

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 266425 - 5. April 2020 - 18:42 #

Ja, ein lahmer Witz. Was soll ich sagen? :)

De Vloek 15 Kenner - 3300 - 6. April 2020 - 8:46 #

Keine Sorge, war der einzige! Gute Arbeit, gerne mehr solcher Verrisse :)

Mazrim_Taim 16 Übertalent - 4088 - 6. April 2020 - 10:04 #

Test / Meinung finde ich gut geschrieben.

Den Teaser hatte ich mir erst gar nicht angetan
a.) als ich hörte das Piranha Bytes damit nichts zu tun haben &
b.) als ich die ersten Videos sah.

Ich hätte mich über eine HD Version (Grafik & Sound) gefreut aber hier haben die anscheind wirklich vor ein Remake abzuliefern.

Baumkuchen 18 Doppel-Voter - 11357 - 6. April 2020 - 10:06 #

Der Rant hat ja fast schon Star Wars-Fan-Niveau ;)

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 266425 - 6. April 2020 - 10:24 #

Fast? ^^

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83896 - 6. April 2020 - 16:22 #

Korrektur: Scheiss => Scheiß

So, das musste ich loswerden, bevor ich den Artikel lese. :-)

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 266425 - 6. April 2020 - 19:33 #

*check :)

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83896 - 8. April 2020 - 8:09 #

Danke. Schöner Rant. ;-)

Ich bin noch auf "Aussenwelt" und "weiss" gestoßen. An anderer Stelle sind beide Wörter richtig geschrieben. :-)

Tasmanius 21 AAA-Gamer - - 28807 - 8. April 2020 - 8:27 #

Den Artikel fand ich auch super :D

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 266425 - 8. April 2020 - 14:37 #

*check 2

Benjamin Braun Freier Redakteur - 440299 - 6. April 2020 - 18:53 #

Ich lese es später mal komplett, muss gerade noch ein paar andere Dinge erledigen. Aber allein für Überschrift und Teaser gibt's schon mal Kudos.

rammmses 22 Motivator - P - 32634 - 6. April 2020 - 22:01 #

Das Geschäftsmodell von THQ Nordic besteht doch darin, billig alte Marken zu kaufen und noch billiger drittklassische Studios ranzusetzen, um maximal passable Spiele (Metascore 60er) in kurzer Zeit zu produziere, die dann auch nicht viel verkaufen müssen, um Gewinm zu machen und über die Masse geht's schon. Das ist ein krasser Gegenentwurf zum typischen AAA Publisher mit sehr wenigen, aber teuren Titeln. Mal schauen, ob ihr "B-Ware" Modell auf Dauer funktioniert, aber dass es Gothic nun genauso geht wie Darksiders, Comanche, Jagged Alliance, Aquanox und co ist wenig überraschend.

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 266425 - 6. April 2020 - 22:44 #

Darksiders 3 inmitten dieser Aufzählung ist doch ein ganz gutes Spiel geworden. Aber im großen und ganzen magst du recht haben.

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 75314 - 6. April 2020 - 23:02 #

Und ich glaub, Desperados 3 wird auch keine B-Ware. Aber Ausnahmen bestätigen ja die Regel. :D

Benjamin Braun Freier Redakteur - 440299 - 7. April 2020 - 13:48 #

Wohl wahr. Aber abseits dessen, dass ich die B-Ware-These nur begrenzt teile (weniger, weil sie nicht an sich zutrifft, sondern eher, weil auch große Publisher regelmäßig zumindest spielerisch oder erzählerisch nur teils Überzeugendes bringen), dürfte Desperados 3 (innerhalb seines Genres!) vor allem deshalb nicht in die Kategorie fallen, da Mimimi zuletzt ja definitiv überzeugen konnte und trotz ihres offenbar vorhandenen Könnens (und per se teurem Sitz in München ;)) im Zweifel auch noch billiger ist, als irgendein völlig unbekanntes spanisches Studio, das sich auf einmal einer Neuauflage von Gothic 1 annehmen soll. Und nee, habe das ja schon an anderer Stelle gesagt, mich hat der Playable Teaser kein bisschen überzeugt, da er vom Geist und der Atmosphäre des Originals so gar nichts hat. Deshalb, Artikel lese ich noch, geht es mir im Zweifel ziemlich ähnlich wie Labrador Nelson.

rammmses 22 Motivator - P - 32634 - 7. April 2020 - 14:06 #

Man darf auch nicht vergessen, dass Gothic ein "ur-deutsches" Spiel ist, wenn man das so sagen kann, nicht nur inhaltlich, sondern auch dass es außerhalb von Deutschland kaum jemanden interessierte und auch wesentlich schlechter ankam. In diesem Sinne völlig unverständlich, da ein spanisches Studio ranzusetzen (ja, Spielestudios sind meist international, aber ich gehe mal nicht davon aus, dass da hauptsächlich Leute aus'm Ruhrgebiet dran sitzen).

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 7. April 2020 - 14:57 #

Die Staaten des ehemaligen Ostblocks werden sich nicht gerade darüber freuen, daß Du sie zu Deutschland zählst.

Gothic hat sich auch im Osten ziemlich gut verkauft. Stimmungsmäßig hat es eine gewisse Nähe zum ersten Witcher, welches sich ebenfalls außerhalb dieser Sphären wenig Lob bekam.

Benjamin Braun Freier Redakteur - 440299 - 7. April 2020 - 18:17 #

Eben, und außer bei irgendwelchen Selbstläufern ist es immer so, dass Spiele in verschiedenen Territorien unterschiedlich laufen. Es geht aber dabei, auch wenn das für Entwickler und Publisher besser wäre, ja nicht nur um Verkäufe, sondern auch darum, wie ein Spiel bei den Leuten im jeweiligen Land ankommt.

Ich mag die Amis ja, also im persönlichen Umgang, und das meine ich gleichsam bezogen auf den Anzuträger und auf den bedauernswert vor sich hinsiechenden Obdachlosen etwa auf den Straßen LAs. Denn die sind vielleicht alle aus unserer Sicht oberflächlich, aber in einem Maße freundlich, wie ich mir das für das Personal meines Supermarkts um die Ecke wünschen würde. Aber was die Spielepresse betrifft, schneiden Titel aus dem Ausland eigentlich immer und teils erheblich schlechter ab. Wobei "Ausland" nur zutrifft, wenn kein nordamerikanisches Studio oder Publisher irgendwie beteiligt ist oder es um ein Land geht, das die Amis nicht wirklich kennen [siehe Remedy aus Finnland oder Studios aus Skandinavien mit Ami-Publisher als Besitzer oder im Rücken wie Dice oder Avalanche).

Geh mal 15 bis 20 Jahre zurück. Da konnte Ubisoft noch so Großartiges auf den Weg bringen, die Amis haben es deutlich schlechter bewertet, oft gar verrissen. Sind keine Amis, also können die nichts. Das ist inzwischen anders, liegt aber im Zweifel vor allem daran, dass Ubisoft mit seinen Marken mittlerweile mächtig was reißt (und inzwischen viel in Kanada produziert), was bei deutschen Spielestudios aktuell nur in der Nische erreichbar zu sein scheint. Factor 5 war für ein deutsches Studio seinerzeit nur so erfolgreich, weil "niemand" wusste, dass die in Deutschland sitzen. Damit will ich keineswegs an deren Können zweifeln, natürlich hatte Factor 5 es drauf. Aber die Aufträge gab es eben, weil die Publisher das wussten. Die Ami-Spielpresse hätte größtenteils einem deutschen Studio rein gar nichts zugetraut und deren Spiele tendenziell immer schlechter bewertet als Produkte von Westwood oder id Software.

Internationale deutsche Bands wie etwa Alphaville, auch wenn sie sich später teils haben breitschlagen lassen, wollten in den 80ern selbst in deutschen Musiksendungen auf Englisch interviewt werden, weil sie Angst hatten, dass ihre wirklich Herkunft negative Auswirkungen auf die Verkaufszahlen in Übersee haben könnte. Ich meine, natürlich ist das heute generell nicht mehr so extrem, aber in der Rezeption in Nordamerika spielt das bei Titeln, die nicht in den USA oder Kanada produziert wurden und die weder Triple-A noch (der heilige Gral) in die Indie-Sparte fallen, immer noch eine große Rolle. Da wird man wertungstechnisch schnell hart abgewatscht, wenn man nicht bestimmte Voraussetzungen erfüllt, die mit dem Spiel selbst meist überhaupt nichts zu tun haben. Kann man bestreiten, ist aber so. Und dabei verleugne ich keineswegs, dass gerade auch die Spiele von Piranha Bytes, vor allem Gothic 1 und 3, aufgrund der vielen Bugs zurecht schlechte Karten hatten. Nur lies dir die US-Reviews mal durch. Die hacken meist auf Pseudo-Scheiß rum, nicht auf den Bugs.

rammmses 22 Motivator - P - 32634 - 7. April 2020 - 13:58 #

Habe es nicht gespielt, aber so im allgemeinen Tenor ziehe ich Metacritic ran und da hat Teil 3 69 im Schnitt, Teil 1 82. Und so wie ich das in Review-Videos gesehen habe, ist das auch kein AAA-Spiel mehr gewesen.

Benjamin Braun Freier Redakteur - 440299 - 7. April 2020 - 18:29 #

Ich bin gerade bei dieser Pünktchenlinie nicht gant sicher, aber du wirst von Darksiders sprechen. Das hat in dem Fall viel mit dem zu tun, was ich eben in einem anderem Kommentar geschrieben hatte. Es ist zwar ein Ami-Studio, aber ein eurpäischer Publisher. Wenn du mich fragst, passt der Wertungsabstand bei Metacritic zwischen Teil 1 und 2. Allerdings ist im Schnitt beides zu niedrig bewertet. Und was die Triple-A-Geschichte betrifft: Ich glaube nicht, dass das Budget von Darksiders 1 höher war. Und ich spreche von Produktionskosten, nicht davon, was THQ zusätzlich ins Marketing investiert hat. Vergleich die Spiele in puncto Produktqualität. Da nehmen sich beide Spiele wenig. Darksiders 1 ist bei mir auf der 360 jedenfalls deutlich häufiger abgeschmiert, Freezes, Bugs bei der Benutzung von Aufzügen usw., als Darlsiders 3. Aber halt THQ und in dem Fall auch noch mit Joe Madureira dabei. Die Comic-Liebe der Amis darf man da nicht unterschätzen.

rammmses 22 Motivator - P - 32634 - 7. April 2020 - 20:33 #

Der Vergleich hinkt weil zwischen Darksiders 1 und 3 AAA-Budgets und Erwartungen explodiert sind, da wäre zum Beispiel dss neue God of War der Vergleich gewesen.

Benjamin Braun Freier Redakteur - 440299 - 8. April 2020 - 2:17 #

Wer hat denn gesagt, dass ich nicht berücksichtige, was man bei einem Spiel von Anfang 2010 und einem aus dem Jahr 2018 jeweils als Triple-A bezeichnen könnte? Ich meine, ich kenne das jeweilige Budget nicht, habe auch nichts anderes behauptet. Ich sehe aber nicht, wo Darksiders 1 je Triple A gewesen wäre. Dass Darksiders 3 mit, meiner Einschätzung nach, ähnlich hohen Produktionskosten wie Teil 1 in dessen Veröffentlichungsjahr eine vergleichsweise günstigere Produktion war als Darksiders 1 in dessen Release-Jahr, mag sein. Aber da schätze ich den Abstand auch im Vergleich zwischen einer Produktion von 2010 und einer von 2018 nicht allzu groß ein. Denn es geht ja nicht um die Qualität, die am Ende dabei rauskommt. Dass Darksiders 3 insgesamt ein schwächeres Spiel war als das erste Darksiders, darüber müssen wir nicht diskutieren.

Abseits dessen: Ab wann ist denn überhaupt etwas eine "Triple-A"-Produktion? Und wenn wir das jüngste God of War als Maßstab nehmen, welche anderen Spiele, die in etwa zur selben Zeit in Produktion waren, kann man diesen Status dann überhaupt noch zuerkennen? Und welches Spiel nehmen wir denn für das Jahr 2010 als Maßstab für eine Triple-A-Produktion, Red Dead Redemption? Ich glaube, bei dessen Budget gäbe es unter anderen Spielen desselben Jahres auch nicht allzu viele, die da auch nur annähernd mithalten können.

BobaHotFett 14 Komm-Experte - 1845 - 7. April 2020 - 15:41 #

War doch nur ein Versuch. Sie wollten einschätzen wie die Spieler und Fans reagieren.
Ist doch noch nicht mal eine Alpha.
Damit auf das fertige Spiel zu schließen ist doch Quatsch.
Das Tema hat zum Beispiel schon verlautbaren lassen, dass ein großer Kritikpunkt der Fans, die zu bunte Spielwelt, schon bei ihnen ankam.

Die wollten doch nur etwas vorfühlen.

Ist aber wie immer bei solchen Dingen, die alten Fans haben immer was zu maulen. Egal ob gerechtfertigt oder nicht. Kann ich bis zu einem gewissen grad auch nachvollziehen.

Also von mir aus können sie das Ding ruhig machen.

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 266425 - 7. April 2020 - 18:02 #

Ja, von dir aus. Das sei dir ungenommen. Außerdem schliesse ich explizit NICHT auf das fertige Spiel. Merkt man, wenn man den Artikel liest. ;) Vorfühlen heisst aber auch, eine gewisse Richtung vorgeben oder interpretieren. Und bereits das ist mMn mißglückt.

Benjamin Braun Freier Redakteur - 440299 - 11. April 2020 - 21:02 #

Ich hatte den Artikel übrigens vor zwei Tagen oder so dann auch endlich mal in Gänze gelesen. Meine Kudos (darf ja mit Stufe 30 5 geben) waren absolut gerechtfertigt. Würde mehr geben, wenn ich könnte. Ganz allgemein: Ja, es mag noch nicht alles in Stein gemeißelt sein, und diese (ja, so sehe ich das) Pseudo-Beteiligung der Spieler durch ihr Feedback mag noch manches ändern. Aber dieser Artikel nicht bloß Ausdruck des Entsetzens eines Fans. Auch unabhängig davon ist das kein vielversprechender Entwurf, sondern ein kläglicher Versuch, den Mainstream anzusprechen. Falls das okay ist, leite ich mal einen Link an THQ Nordic weiter. Denn der Artikel bringt eben auch das sehr gut und nicht "bloß" die (berechtigten) Sorgen von uns Gothic-Fans zum Ausdruck.

rammmses 22 Motivator - P - 32634 - 11. April 2020 - 22:47 #

Da freut sich THQ Nordic bestimmt ;)

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 266425 - 11. April 2020 - 22:48 #

Ja, von mir aus gern. :) Ich stehe zu meiner Meinung und das dürfen die auch gerne lesen. Ich habs ja auch versucht zu begründen und nicht nur meinen Emotionen freien Lauf gelassen. ;)

schwertmeister2000 17 Shapeshifter - - 7404 - 12. April 2020 - 0:43 #

Danke für diesen Artikel, du sprichst mir aus der Seele!
Ich hoffe PB liest den Artikel auch und fast sich ans Herz und die machen einen eigenen Remaster von Gothic 1 und 2 ...bitte !

JensJuchzer 21 AAA-Gamer - P - 28203 - 6. August 2023 - 13:35 #

was ist denn daraus geworden?

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 266425 - 6. August 2023 - 15:31 #

Wird immer noch in Spanien entwickelt und soll angeblich 2024 erscheinen.