Final Fantasy 15: Theorien zum Ende des JRPGs

Final Fantasy 15: Theorien zum Ende des JRPGs User-Artikel

Verwirrendes Ende? Wir helfen euch!

Gilgaesch / 2. Februar 2017 - 19:10
Steckbrief
PCPS4XOne
JRPG
16
Square Enix
Square Enix
29.11.2016
Link
Amazon (€): 16,00 (PlayStation 4), 11,98 (Xbox One)

Teaser

Final Fantasy 15 hat vieles neu und auch vieles gut gemacht, doch das Storytelling ist durch das Aufteilen auf Anime-Serie, Film und Spiel etwas konfus. So ist es nicht verwunderlich, dass das Ende ebenso zu Verwirrungen führt. Dieser Artikel soll Abhilfe schaffen.
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Noch eine Anmerkung: Es geht in diesem Artikel um die Theorien zum Ende von Final Fantasy 15. Solltet ihr diesen Titel gerade spielen oder es noch vorhaben, so seid ihr aufgrund der 100%igen Spoilergefahr gut damit beraten, nicht weiter zu lesen!

Kurze Wiederholung der Geschichte

Zu Beginn sollten wir noch einmal kurz die  Geschichte von Final Fantasy 15 aufrollen, um zu verstehen, wie es zu den verschiedenen Theorien kommen kann. Am Anfang der Geschichte macht sich Noctis mit seinen Freunden Prompto, Ignis und Gladiolus auf den Weg zu seiner Hochzeit mit seiner Kindheitsfreundin Luna. Kurz darauf erhalten sie aber auch schon die Nachricht, dass ihre Heimat Insomnia von dem Imperium Nifelheim erobert wurde, Noctis Vater Regis tot sei und der Kristall, der ein sehr mächtiges Artefakt darstellt, in die Hände der Feinde gefallen ist. Man braucht allerdings auch den Ring der Lucis, um den Kristall nutzen zu können, dieser ist aber durch verschiedene Ereignisse bei Luna gelandet. Diese ist nicht nur die Verlobte von Noctis, sondern dazu noch eine Botin der Götter. So zieht sie aus, um diese zu wecken und davon zu überzeugen, Noctis ihren Segen zu geben, damit dieser sein Schicksal erfüllen kann.
Der Auftakt zum Ende, oder auch nicht?

Im Laufe der Geschichte stirbt Luna allerdings durch die Hand von Ardyn, einem wichtigen Politiker von Niefelheim. In der Hauptstadt des Imperiums erfahren die Freund von den wahren Absichten Ardyns. Er ist der Vorfahre von Noctis, der einst sein Reich von der Krankheit der Siecher, die Menschen in Monster verwandelten, befreien wollte. Er wurde dadurch nicht nur unsterblich, sondern auch als Monster verachtet. So wollte er die ewige Nacht heraufbeschwören, damit die lichtscheuen Siecher die Menschheit vernichten können und seine eigene Familie der Lucis vernichten. Ersteres schafft er auch, nachdem Noctis in den Kristall gezogen wurde, um den Pakt mit Bahamut schließen zu können. Dieser Pakt dauert allerdings zehn Jahre, wonach der gealterte Noctis mit seinen Freunden zu seiner Heimat aufbricht, um Ardyn zu vernichten und die ewige Nacht zu brechen. Dafür muss der auserwählte Noctis allerdings sein Leben lassen. Ab hier greifen die verschiedenen Theorien.

Wahrscheinliches Ende

Zunächst einmal ein naheliegendes Ende des Spiels. Noctis stirbt und die ewige Nacht ist gebrochen. Im Totenreich trifft er auf Luna, wo er sie schlussendlich nach einer langen Reise zur Frau nimmt. Vor dem Tod konnte Noctis seinen Freunden sogar noch mitteilen, wie viel sie ihm bedeutet haben. Für diese Theorie spricht einiges. Zunächst stirbt Noctis ganz offensichtlich am Ende des Spiels und so ist es sehr naheliegend, dass Noctis nun im Jenseits ist. Auch verabschiedet er sich von seinen Freunden, bevor er sich freiwillig opfert, was dafür spricht, dass sowohl er, als auch seine Freunde nicht davon ausgehen, dass er überlebt. Was ebenfalls für dieses Ende spricht ist die Tatsache, dass Luna in der letzten Sequenz ihr Hochzeitskleid trägt. Dieses müsste aber höchstwahrscheinlich schon lange nicht mehr existieren, sei es nun durch den Kampf gegen den Leviathan zerstört oder in der ewigen Nacht vernichtet.

Auch ist am Ende Noctis Vater zu hören, der gestorben war und somit dem
Antagonist Ardyn.
Ehepaar im Jenseits seinen Segen gibt. Gegen diese Theorie sprich allerdings, dass Regis eben nur zu hören und nicht zu sehen ist, was unlogisch ist, da er ebenfalls wie sein Sohn und Luna mit seinem Körper anwesend sein sollte. Was aber am meisten gegen dieses Ende spricht, ist, dass Ardyn mit diesem Ende gewonnen hätte. Ardyns Wunsch war es, die Blutlinie der Lucis zu beenden und somit seinen Hass endlich loszuwerden. Sollte Noctis wirklich gestorben sein, der der letzte der Lucis war, hätte Ardyn seinen Traum erfüllt.

Happy End

Dieses Ende ist das, was man von einem JRPG gewohnt ist. Das Böse ist besiegt und alle leben glücklich bis ans Lebensende. Doch was spricht für diese Version? Nunja, ehrlich gesagt nicht besonders viel, allerdings gibt es ein paar Hinweise. Allerdings sollte vorher geklärt werden, dass diese Version davon ausgeht, dass es Folgespiele geben wird, wie es auch schon bei anderen Final Fantasy-Spielen der Fall war.  Also, welche Argumente sprechen für diese Annahme?

Zum einen die Tatsache, dass in der Endsequenz von Final Fantasy 15 sowohl Luna als auch Noctis zu sehen sind. Doch ist hier Noctis vom Körper her so alt wie am Ende des Spiels und Luna so alt wie sie war, als sie gestorben ist. Wäre es, wie in der Theorie zuvor erklärt, eine traumähnliche Version des Himmels für Noctis, so hätte er selbst wahrscheinlich das äußerliche Alter, mit dem er Luna zuletzt gesehen hat, denn das war das Alter mit dem er ursprünglich heiraten wollte. Gegen diese Theorie steht jedoch, dass Noctis sich auch erst dann als König sah, nachdem er die ewige Nacht vernichten konnte, so wollte er als wahrer König im Jenseits sein. Andererseits ist Noctis' Vater während der Endsquenz nur zu hören und nicht zu sehen, als hätte er den beiden einen Brief geschrieben, was unter Umständen darauf hindeuten könnte, dass Noctis diesen Brief nach seiner und Lunas Wiedererweckung findet. Sollte es nämlich Noctis Traum sein oder das Jenseits, müsste der Vater auch dort sein, da auch dieser zweifelsohne gestorben ist. Natürlich bleibt hier die Frage offen, wie Noctis und Luna wieder zum Leben erweckt worden sind. Das kann noch nicht gesagt werden. Diese Informationen könnten in DLCs oder einem möglichen Nachfolger geklärt werden. Auch das Ardyn mit diesem Ende nicht gewonnen hätte, sprich für diese Theorie.

Trauriges Ende

Das traurige Ende ähnelt der ersten hier genannten Version sehr, so stirbt Noctis und heiratet im Tod Luna. Nur hier ist es so, dass nicht nur Noctis gestorben ist, sondern auch seine Gefährten. Diese sollen bei der Verteidigung des Thronsaals ihr Leben gegen die Siecher gelassen haben. Deswegen können sie auch neben Noctis im Totenreich erscheinen, da sie ebenfalls aus dem Leben geschieden sind. Auch würde dann das Gespräch am Lagerfeuer nicht vor der Stadt stattfinden, sondern im Jenseits. Dort findet Noctis den Mut, seinen Freunden zu sagen, wie wichtig sie für ihn waren. Hierfür sprechen ein paar Einzelheiten. Zum einen die Lage des letzten Lagerfeuers. Es handelt sich hier nicht um ein Refugium, sondern um die Anhöhe vor der Stadt. Wenn man der Logik  des Spiels folgt, müssten sie dort fortwährend von Siechern angegriffen werden und somit wäre zelten undenkbar. Wäre es allerdings bereits im Reich der Toten ist es gleich wo sie lagern. Es spricht nichts wirklich gegen diese Theorie, allerdings auch nur wenig dafür. Was aber dagegen spricht ist das: Wenn die Gefährten gestorben sind, warum sind sie nicht auch bei der Hochzeit im Jenseits anwesend und sogar noch nicht einmal zu hören, wie etwa der Vater?

Zum Schluss muss noch angemerkt werden, dass die einzelnen Theorien sich nicht zwangsläufig gegenseitig ausschließen müssen. So kann das Happy End durchaus auch nach dem traurigen Ende stattfinden, doch das kann nicht mit Sicherheit gesagt werden. Diese Art von Spekulation lässt sich nicht belegen und wird aus diesem Grund nicht aufgeführt.

Zu hoffen ist aber, dass Square Enix in nicht allzu ferner Zeit diese Kontroverse entweder mithilfe von Download-Erweiterungen oder einer vollwertigen Fortsetzung der Geschichte auflöst. 
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Die Freunde halten zusammen bis zum Schluss.
Gilgaesch 2. Februar 2017 - 19:10
Aladan 25 Platin-Gamer - P - 57121 - 2. Februar 2017 - 18:11 #

Rein vom Ende gesehen gehe ich davon aus, dass es einfach das Happy End für die Welt und das Ende der Auserwählten der Götter ist. Denn Ardyn war ja der designierte König damals und er wurde vom Kristall abgelehnt, denn die Götter haben ihn betrogen und er hat durch das Heilen der Krankheit zu viel Bosheit in sich aufgenommen (Was ja seine Aufgabe war als Auserwählter der Götter).

Im letzten Kampf sieht Ardyn nur, was er sehen will, als er Noct betrachtet. Auch Luna ist zu diesem Zeitpunkt nicht anwesend, denn ihre Heilungskraft, die auch Ardyns ist, wurde schon zuvor auf ihn gewirkt (Leviathan Kampf).

Das Nachleben spielt in FFXV ja eh eine große Rolle. Ich frage mich eher, wo dieses Nachleben stattfindet. Die Ebene, auf der Noct Ardyn letztendlich vernichtet hat, sah aus wie der Kristall. Alles unförmig und ein ansich leerer Raum. Das Nachleben nach dem Abspann hat aber eine feste Form, ähnlich wie ein Traum.

Und die erste After Credit Sequenz findet direkt vor dem Ende statt, da bin ich mir sicher.

Gilgaesch 13 Koop-Gamer - 1268 - 2. Februar 2017 - 21:06 #

Würde Ardyn dann überhaupt Gladiolus, Ignis und Prompto vor sich sehen, die wahren für ihn ja eher unwichtig, oder? Also würde er sie auch nicht vor sich sehen.

Ich denke das Nachleben dort ist das was man selbst dort erwartet. Wenn man davon ausgeht, dass Noctis am ende dort ist. So ist Ardyns Nachleben im Kristall den er sich immer ersehnt hat, wie Noctis immer Luna heiraten wollte.

Toxe (unregistriert) 2. Februar 2017 - 18:09 #

Ich lese den Artikel dann in ein paar Monaten oder Jahren, wenn ich FF 15 dann auch irgendwann mal gespielt habe. Als nächstes steht erstmal FF 6 an. ;-)

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469794 - 2. Februar 2017 - 19:07 #

Du solltest den vermutlich ins Englische und Japanische übersetzen und Square-Enix anbieten :-)

Jingizu 14 Komm-Experte - 1930 - 3. Februar 2017 - 7:34 #

Die letzten beiden Kapitel und das verworrene Ende haben mich stark enttäuscht, meine Motivation auf DLC's die Klarheit schaffen sollen ist deshalb eher gering.

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45113 - 3. Februar 2017 - 10:54 #

Ehrlich gesagt, bin ich über die reine Möglichkeit verschiedener Interpretationsmöglichkeiten zum Ende von FFXV ziemlich überrascht, weil sich das Ende für mich recht deutlich zeigte.
Zunächst einmal bin ich keinesfalls davon überzeugt, dass Noctis (und ggf. seine Gefährten) am Ende gestorben ist. Dass Luna tot sei, wird auch an keiner Stelle des Spieles zweifelsfrei erklärt, denn Luna war nach dem Kampf gegen Leviathan in Altissia schlichtweg spurlos verschwunden. Die "Traumsequenz" direkt nach dem Kampf auf der Blumenwiese kann hier auch einfach als Metapher für die Unerreichbarkeit Lunas für Noctis stehen.
Auch der finale Schlag gegen Ardyn findet nicht im Jenseits statt, sondern ganz offensichtlich im Inneren des Kristalls, denn die Umgebung ist die Gleiche. Das wiederum legt auch nicht den nachfolgenden Tod Noctis' nahe, denn zuvor ist er ja auch wieder lebend aus dem Kristall gekommen nach seinem Pakt mit Bahamut. Ein ähnliches Finale gab es im Übrigen auch schon in Final Fantasy VII - auch dort fand der finale Schlag gegen Sephiroth in einem "leeren Raum schwebend" statt, aber auch hier war Cloud nach wie vor lebendig. Ich sehe das Finale von FFXV daher als einen weiteren Fan-Service für Kenner der Serie.
Die letzte Sequenz am Lagerfeuer findet meiner Ansicht nach nach dem Finale und somit dem Ende der Siecher statt, weswegen die vier Freunde auch gefahrlos außerhalb eines Refugiums zelten können.
Und die Hochzeit mit Luna letztendlich: Noctis ist da nicht einfach wieder jünger geworden, sondern der hat einfach nur seinen Bart wieder abrasiert, den er ja scheinbar nur hatte, weil er jahrelang auf der Mirage-Insel war. Abgesehen vom Bart gab es keinerlei optische Anzeichen der Alterung von Noctis, keine faltigere Haut oder so, die plötzlich wieder verschwunden wäre. Die Stimme von Regis wiederum ist reine Dramaturgie - wie oft hat man schon in Videospielen und Filmen die Stimmen toter Vertrauter gehört, die noch weise Sprüche von sich gegeben haben? Trotzdem waren die Protagonisten der Spiele / Filme nicht tot. Außerdem besteht für den Auserwählten König ja auch im Diesseits die Möglichkeit, Kontakt mit den vergangenen Königen aufzunehmen.

Also wie gesagt: Für mich war das alles eigentlich recht eindeutig und kaum interpretierbar. Dennoch haben die hier dargelegten Theorien durchaus eine gewisse Daseinsberechtigung, ich kann mit meiner Ansicht über das Ende von FFXV ja auch völlig falsch liegen.

almay 13 Koop-Gamer - 1474 - 3. Februar 2017 - 18:01 #

Ha, nach lesen des Titels habe ich einen Artikel erwartet in welchem mit FF15 als Kronzeugen erklaert werden soll, warum das Genre der JRPGs dem Aussterben entgegentaumelt.

Da bin ich mal gespannt wie er das rechtfertigt dachte ich mir noch...

:)