User-Meinung

Die Gedanken sind frei User-Artikel

q 14. Mai 2012 - 11:19 — vor 11 Jahren zuletzt aktualisiert
In einer Zeit, in der weltweit "Piratenparteien" immer mehr an Kraft gewinnen und sich Künstler wie Sven Regener oder die Tatort-Autoren gegen "diese Diebe" wehren wollen, sind sowohl unter den Schaffenden als auch Konsumenten oft vollkommen falsche Vorstellungen bezüglich des Eigentums von Kunst verbreitet.
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Kunst-Schaffende und Kunst-Konsumenten scheinen gerade immer häufiger aufeinander zu prallen, meist  geht es dabei um Urheberrecht kontra Nutzungswirklichkeit. Vor allem der Anspruch, dass man in diesem Bereich etwas besitzen könnte, zeigt sehr deutlich, dass einige Personen nicht dazu in der Lage sind, materielle von immateriellen Gütern zu unterscheiden.

Was ist Kunst überhaupt?

Um dieses Verständnis überhaupt erlangen zu können, muss man sich bewusst werden, was das ist, an dem wir uns jeden Tag ergötzen. Wenn man sich einmal die Frage stellt, was ein Film, ein Lied oder ein Spiel überhaupt ist, sollte es schon Klick machen. Ein Film ist weder das Zelluloid, auf dem er gefilmt ist und ein Spiel ist genausowenig eine DVD, auf die die Programme gepresst oder gebrannt worden sind.

Es sind alles Informationen, Gedanken und Ideen. Bilder, Wörter und Töne. Es sind keine greifbaren Güter, die man weitergeben kann. Eigentum oder Besitz setzen jenes aber voraus. Die Annahme, dass man eine Geschichte mit dem Kauf eines Buches erwerben kann, ist somit vollkommen falsch. Das gekaufte Buch ist nicht die Geschichte, die sich darin befindet - es ist nur das Medium.

Die Macht der Kreativität

Man darf auch nicht den Fehler machen, alle Kreationen als Geschäft zu betrachten. Jeder Mensch ist kreativ. Jeder hat mal ein Bild gemalt oder sich einen Witz ausgedacht, für den er aber kein Geld bekommen hat. Und manche Menschen sind einfach gut darin, zum Beispiel Geschichten zu erzählen und sie tun das, weil sie es einfach gerne machen. Menschen haben schon Höhlenbilder gezeichnet und sich Geschichten am Lagerfeuer erzählt, als es so etwas wie Geld noch gar nicht gab.

James Rolfe, bekannt als Angry Video Game Nerd, dreht seit seiner Kindheit gerne Filme, weil er gerne kreativ ist und nichts lieber tun würde. Ihm geht es nicht darum, Geld zu verdienen und dann reich zu sein. Geld ist nicht nur für ihn ein reines Mittel zum Zweck, um seine Visionen einfacher verwirklichen zu können. Viele Musiker oder Schauspieler haben mehr Geld, als sie ausgeben können und hören trotzdem nicht auf, ihre Tätigkeit auszuüben. Valve-Mitgründer Gabe Newell ist bereits Milliardär und könnte bis zu seinem Lebensende in der Karibik Urlaub machen und Cocktails geniessen - das wäre ihm aber zu langweilig. Also arbeitet er einfach weiter, weil er gerne kreativ ist.

Wofür bezahlt man dann eigentlich?

Das "Problem" an Gedanken ist die Tatsache, dass sie verbreitet werden müssen, um von Punkt A nach Punkt B zu kommen. Solange jedoch noch keine funktionierende Direktübertragung zwischen zwei Gehirnen oder Telepathie existiert, muss man wie seit Tausenden von Jahren auf einen Mittelweg zurückgreifen. Der Gedanke wandert als elektrisches Signal zum Mund und wird über einen Laut ausgegeben und durch die Luft übertragen. Der Laut wird mit dem Ohr empfangen und dort wieder verarbeitet - in ein Signal, mit dem das Gehirn des Empfängers wieder etwas anfangen kann. Dabei wird das gesprochene Wort vom Senderhirn jedoch nicht gelöscht, sondern in das Empfängerhirn kopiert. Das menschliche Gehirn ist nichts anderes als eine große Festplatte - der neuronale Speicher übertrifft zudem gängige Datenträger spielend.

Dieses Prinzip ist bis heute unverändert geblieben. Das einzige, das sich mit den Jahren ergeben hat, waren neue Vertriebswege, um die starke Limitierung des gesprochenen Wortes aufzuheben. Mit dem Buchdruck ließen sich sich Gedanken, Gedichte, Sachtexte, Fabeln, Märchen und sonstige Geschichten in rasanter Geschwindigkeit in Massen verbreiten - ohne diese Möglichkeit hätte eine Person niemals soviele Menschen erreichen können. Das selbe gilt für Schallplatten und Zelluloid. Mit dem heutigen Internet kennt die Verbreitung theoretisch keine Grenzen mehr.

Und genau dafür zahlt man heute Geld. Spielehersteller sind dabei im Vergleich zu anderen Künstlern in der Verbreitung relativ stark begrenzt. Sie haben nur die Möglichkeit, die Datenmengen, die ihren Köpfen entspringen, entweder auf einem Datenträger oder direkt über das Internet von Punkt A nach Punkt B zu kopieren. Wenn man sagt, dass man ein Spiel im Laden kauft, ist das genau genommen nicht korrekt, da man ein Spiel nicht kaufen kann. Man erwirbt einzig und allein eine Spielerlaubnis und den Datenträger und bezahlt damit den Transport von Punkt A (Entwickler) zu Punkt B (Spieler). Das Spiel wechselt somit nie seinen Besitzer.

Im Grunde ist es nur eine Dienstleistung: Geht man ins Kino, bezahlt man den Regisseur samt Filmcrew für den Dreh des Films und für die Erlaubnis, ihn auch sehen (aber nicht mitschneiden) zu dürfen - nicht für den Film. Besucht man ein Konzert, bezahlt man die Band dafür, dass sie ihre Lieder live für das Publikum darbieten - nicht für die Musik. Geht man ins Theater, bezahlt man die Schauspieler dafür, dass sie eine Geschichte erzählen - nicht die Geschichte.

Bei Software ist es nichts anderes. Im Regelfall bezahlt man rückwirkend die Entwickler dafür, dass sie ein Spiel entwickelt haben und dass man es spielen darf. Im Fall von Kickstarter dreht man nun den Spiess um und bezahlt die Entwickler bereits vorher. Was man bekommt, ist eine Lizenz und eine Kopie von vielen Einsen und Nullen.

Die rechtliche Seite

Rechtlich gesehen werden in der EU Programme und damit natürlich auch Spiele bereits mit Kunst und Literatur gleichgesetzt. Von "Eigentum" wird auch dabei jedoch an keiner Stelle gesprochen.
Artikel 1 - Gegenstand des Schutzes (1) Gemäß den Bestimmungen dieser Richtlinie schützen die Mitgliedstaaten Computerprogramme urheberrechtlich als literarische Werke im Sinne der Berner Übereinkunft zum Schutze von Werken der Literatur und der Kunst. Im Sinne dieser Richtlinie umfasst der Begriff „Computerprogramm“ auch das Entwurfsmaterial zu ihrer Vorbereitung.
Freier Zugang für alle?

Hier stellt sich nun die Frage, warum nicht von Anfang an alle Spiele, Filme, Lieder und Programme frei für alle verfügbar sind. "Raubkopien" würde man damit im Keim ersticken - keiner könnte sich mehr an nicht lizenzierten Kopien bereichern, da der Markt dafür schlicht nicht mehr existieren würde. Filehoster wie Megaupload würde man damit aus der Grauzone heben und der Generalverdacht würde wegfallen. Sieht man von der aktuellen Gesetzgebung einmal ab, ist dies bereits ja längst der Fall. Alle Filme, Spiele, Lieder befinden sich frei in den Weiten des Internets.


Natürlich kann man dann die Frage stellen, wer dann überhaupt für sämtliche kreative Ergüsse zahlen sollte - wer gibt schon Geld aus, wenn er es nicht müsste? Diese Frage lässt sich jedoch leicht beantworten: Wir tun das bereits - zumindest die meisten von uns - und das auch relativ häufig. Doch warum tun wir das? Offensichtlich ist das so, weil wir dazu bereit sind und es uns das auch wert ist.


Gleichzeitig müssen wir uns einmal selbst fragen: Warum saugen wir uns nicht einfach alles aus dem Netz? Ich würde nur den allerwenigsten Konsumenten unterstellen, dass sie entweder Angst davor hätten, erwischt zu werden - oder zu doof sind, innerhalb von drei Sekunden über Google auf einschlägige Seiten zu gelangen.

Niemand kann dazu gezwungen werden, für einen Film oder ein Spiel zu bezahlen. Genauso wenig hat aber auch kein Künstler das Recht, mit seinen Werken Geld zu verdienen. Ich als Filmfreund konsumiere vielleicht auch mehr Filme und Serien als der Durchschnittsbürger und könnte mir problemlos noch mehr Filme kostenlos herunterladen, als ich überhaupt schauen könnte. Trotzdem kaufe ich mir ständig gerne DVDs. Warum? Weil ich die Künstler dahinter unterstützen möchte. Mit Spielen sieht es nicht anders aus.

Der Erfolg spricht für sich

Dass dies funktioniert, kann man längst von der aktuellen Situation ableiten. Dazu wird einmal der Film Avatar von James Cameron herangezogen. Sein 3D-Blockbuster entstand bei einem Budget von 237 Millionen Dollar. Niemand war dazu gezwungen, den Film im Kino später auf DVD/BD zu sehen. Laut Torrentfreak war er zudem der am häufigsten illegal kopierte Film des Jahres. Doch welchen Grund gibt es, diesen Zahlen überhaupt noch Beachtung zu schenken? Wenn man sich auf die nackten Werte bezieht, hat der Film so sehr überzeugt, dass einige Kinogänger mehrfach in die Lichtspielhäuser wanderten, um den Film sehen zu können. Am Ende standen dem Budget Einnahmen in Höhe von 2.782.275.172 Dollar gegenüber - mehr als das Zehnfache, wobei dort noch nicht einmal die Einnahmen für den Heimkinobereich mit eingerechnet sind.

Qualität setzt sich immer durch...

...würde man wohl in einer perfekten Welt sagen können. Leider ist dem nicht immer so. Unter Kennern ist das Action-Adventure Beyond Good & Evil von Ubisoft wegen seiner hohen Qualität sehr beliebt - finanziell war das Spiel jedoch ein Flop. So traurig es auch ist, muss man anerkennen, dass das Spiel am Markt vorbei zielte. Es war nicht genügend Leuten das Geld wert, um ihm einen Erfolg zu bescheren. Ein Kopierschutz hat daran nichts geändert. Eine Realität, mit der man sich abfinden muss.

Was ist aber, wenn es aber keinen Schöpfer mehr gibt, den man für sein Werk entlohnen könnte? Ohne zu tief in die Materie eintauchen zu wollen (international wird der Begriff Public Domain unterschiedlich verwendet), gibt es bereits öffentliche Werke. Ein Beispiel wäre unter anderem das Universum von Horror-Autor von H.P. Lovecraft mit dessen Cthulhu-Mythos. Jeder darf sich daran bedienen und sogar finanziell bereichern. So erschien 2005/2006 das Survivalspiel Call of Cthulhu: Dark Corners of the Earth und im Jahr 2010 das in Retrooptik gehaltene Rollenspiel Cthulhu Saves the World.

F2P als Lösung?


In einem gewissen Rahmen werden diverse Spiele bereits frei zur Verfügung gestellt. Team Fortress 2 oder auch Dota 2 von Valve lassen sich ohne Gegenleistung spielen, ohne dass man dafür mit spielerischen Einbußen rechen müsste. Nicht ganz umsonst kennzeichnet Valve ihre Charaktervorstellungsfilme wie Meet the Heavy mit einem süffisanten Copyright LOLOLOL. An dieser Stelle müsste man eigentlich die Frage stellen, wofür man in anderen Multiplayertiteln überhaupt zahlen sollte. Alles, was Valve letztendlich tut, ist die Erfindung/Entwicklung eines Spielprinzips samt Spielumgebung, in der sich andere mit- und gegeneinander messen können. Wem gehört aber Fußball? Konrad Koch hat ihn vielleicht vor geraumer Zeit in Deutschland etabliert, ihn aber nicht erfunden. Wer würde aber von Kindern Geld verlangen, wenn sie auf dem Bolzplatz einfach nur ein paar Tore schießen wollen?

Um jedoch Fußball spielen zu können, braucht man eine Ausrüstung. Handschuhe für den Torwart, Fussballschuhe, Trikots und natürlich auch Bälle. Das Äquivalent dazu wären im eSport-Bereich PC-Mäuse, Tastaturen, Computer etc. Zudem gibt es kosmetische Gegenstände zur Individualisierung. Niemand ist gezwungen, Items zu kaufen - trotzdem lassen sich Spiele damit finanzieren. Genauso wenig ist ein Fussballfan dazu gezwungen, sich Tassen, Schals oder sonstige Fanartikel zu kaufen - trotzdem ist dies ein lukrativer Markt.

Ist der Kunde endlich König?


Langsam ändert sich auf allen Seiten das Bewusstsein - auch bei den Anbietern. So ziemlich jeder dürfte die unsäglichen Werbespots zum Thema Raubkopien kennen, mit denen Kinobesucher und DVD-Käufer belästigt wurden und Strafe angedroht bekommen haben. Vor einer kleinen Weile legte ich jedoch eine frisch erworbene DVD in das Laufwerk und was bekam ich an dieser Stelle statt einer Gefängnisdrohung vorgesetzt?

Eine riesige knallige und unübersehbare Nachricht, in der man sich bei mir als Käufer für den Kauf und die Unterstützung bedankt. Warum nicht gleich so? Wann wurde euch überhaupt zuletzt einmal für den Kauf eines Produkts gedankt? Der Aufwand könnte doch kaum geringer und der psychologische Effekt kaum grösser sein.

Wer gibt mir 50 Cent?

Nun habe ich mir viele Gedanken gemacht und einige Stunden mit dem Tippen und ein wenig Recherche verbracht - dennoch bekomme ich hierfür keine Gegenleistung. Ich stelle euch meine Gedanken frei zur Verfügung. Sie wurden bereits kostenfrei in eure Köpfe kopiert und dort verarbeitet. Sie gehören euch trotzdem nicht. Jörg Langer bekommt für seine Redaktion rund um GamersGlobal für die geschaltete Werbung und die Abonnenten ein wenig Geld. Ansonsten wäre GamersGlobal nicht rentabel, könnte nicht existieren und mir würde eine Plattform für meine Publikationen fehlen. Würdet ihr mir für diese Arbeit trotzdem Geld geben? Wenn ja, warum? Wenn nein, warum nicht? Denkt mal darüber nach. Und danke fürs Lesen.
q 14. Mai 2012 - 11:19 — vor 11 Jahren zuletzt aktualisiert
q 17 Shapeshifter - 6811 - 14. Mai 2012 - 11:35 #

Ein Tag nach dem Tippen kam übrigens noch diese Meldung...

http://www.golem.de/news/dvd-und-blu-ray-neue-fbi-urheberrechtswarnungen-dauern-20-sekunden-1205-91741.html

Vollidioten :/

Und an dieser Stelle noch ein dank an MachineryJoe für ein wenig Hilfe.

Kenner der Episoden 20 Gold-Gamer - 22195 - 14. Mai 2012 - 11:48 #

Diese Nachricht habe ich auch schon gelesen - dazu passt diese Kolumne:
http://www.golem.de/news/imho-bitte-aufwachen-hollywood-1205-91744.html
_
Da zeigt sich tatsächlich das vollkommen schiefe und realitätsverzerte Weltbild der Flmindustrie; die Idee, den KÄUFER eines Films nachträglich mit Warnhinweisen/Strafandrohungen zu belästigen, welche die Nutzer einer gerippten Kopie niemals zu Gesicht bekommen. Super Plan!^^

Makariel 19 Megatalent - P - 18310 - 14. Mai 2012 - 14:07 #

Ich wär ehrlich gespannt ob diese lächerlichen Warnungen und diese unsäglichen "du würdest keine Handtasche stehlen"-Werbespots mehr geschafft hätten als Kunden zu verärgern.

Klar würde ich keine Handtasche oder ein Auto stehlen, aber in welcher Parallelwelt leben manche in der content-industrie das sie denken Handtaschen- bzw. Autodiebstahl und kopieren von Musik wären dasselbe?

Zum Glück gibt es einige Künstler die sich offen gegen diese unsäglichen Kampagnen äußern, wie z.B. Stephen Fry:
http://www.bbc.co.uk/blogs/technology/2009/07/fry_on_copyright.html

Sein Talk zu dem Thema ist auf iTunes (und sicher auf auf irgend einem torrent ;-)) zu finden und hörenswert.

Sp00kyFox (unregistriert) 14. Mai 2012 - 20:10 #

diese vergleiche sind ohnehin das allerdümmste was es in dieser ganzen diskussion gibt. wenn ich autos kopieren könnte, aber hallo.. natürlich würde ich die runterladen. wenn materie praktisch kostenfrei kopiert werden könnte, wäre das mit so das beste und revolutionärste was der menscheit passieren könnte.
also ja.. "If I could download cars, I would!"

MachineryJoe 18 Doppel-Voter - 9259 - 15. Mai 2012 - 11:05 #

Der Gedanke ist gar nicht so weltfremd, denn es wird ja bereits erfolgreich mit 3d-Druckern gearbeitet. Und wenn diese in der Zukunft verschiedenste Materialien synthetisieren können, könnten viele Produkte selbst im Wohnzimmer hergestellt werden. Vermutlich nicht gleich ein Auto, aber Besteck, Geschirr, Spielzeuge, vielleicht sogar einfache Lebensmittel.

Sollte das mal existieren, werden Baupläne verkauft und nicht weit danach schwarz kopiert. Viele Branchen würden sich komplett ändern, wegsterben und Arbeitsplätze verloren gehen. Aber gleichzeitig könnte man diverse Produkte sehr billig selbst herstellen, wenn man sich den Drucker und die Druckmaterialien leisten kann.

Cohen 16 Übertalent - 5024 - 14. Mai 2012 - 20:09 #

Bei den UK-DVDs und -Blu-rays gibt es zwei Extreme... einmal den freundlichen "Thank You"-Spot und dann diesen hier: http://www.youtube.com/watch?v=wssfl22Hhp4

Inti 15 Kenner - 3340 - 14. Mai 2012 - 11:40 #

Buchdruck ließen sich sich Gedanken
.
nun den Spiess um
.
häufigten illegal kopierte Film

Baran 12 Trollwächter - 826 - 15. Mai 2012 - 11:56 #

Hat dich der Grass gebissen? :suspekt:

MachineryJoe 18 Doppel-Voter - 9259 - 15. Mai 2012 - 12:05 #

:) Das war auch mein erster Gedanke.

Aber eigentlich hat er nur Fehler im Artikel zur Korrektur genannt. Sicher wäre eine kurze zweckbestimmende Anmerkung am Anfang verständlicher gewesen.

Gorny1 16 Übertalent - 4991 - 14. Mai 2012 - 12:27 #

Sehr schöner Artikel!
Einen Dank habe ich allerdings noch nie auf einer DVD gesehen ^^, aber zumindest wird einem fast immer gedankt, wenn man was im Internet kauft, am Ende nach Abschluss der Zahlung.

Anonymous (unregistriert) 14. Mai 2012 - 12:36 #

Auch woanders: "Herzlichen Dank, dass sie sich für ein Produkt von xy entschieden haben", "Herzlich willkommen bei xy" ... nur die Filmindustrie dreht da völlig durch und beleidigt ihre Kunden. Weder Musik noch Spiele noch sonstwo geht man so mit seinem Kunden um. Man stelle sich mal vor, man geht in ein Geschäft und muss sich jedes mal am Eingang 20 Sekunden Diebstahl-Warnung zwangs-reinziehen - direkt nachdem man mit 5 min Werbprospekt-Zwangsdurchblättern bedrängt wurde. Mal sehen, wie schnell die ihre Kunden los sein würden. Aber beim Film, egal ob Kino oder Scheibe, ist das normal und wird sogar von staatlicher Seite forciert. Zum Glück werden neue Filme immer uninteressanter.

Wie ist das eigentlich bei Film-Downloads (iTunes, Maxdome o.ä.)?

q 17 Shapeshifter - 6811 - 14. Mai 2012 - 12:41 #

Ja, wenn ich bei Steam was kaufe, steht am Ende auch immer ein "Thank you for your purchase". Stimmt schon, aber selbst da finde ich es viel mehr formal und nicht persönlich, dieses "Thank You" wirkt auf mich vollkommen anders. Ist vielleicht sehr subjektiv, aber in meinen Augen liegen da Welten zwischen.

Fred DM (unregistriert) 14. Mai 2012 - 12:43 #

also bei spielen ist es doch seit jahren wenn nicht seit jahrzehnten üblich, dass einem der hersteller im vorwort des handbuchs für den kauf dankt und einem viel spass mit dem spiel wünscht.

viel persönlicher finde ich so eine "Thank You"-einblendung bei filmen gar nicht.

Christoph Vent 30 Pro-Gamer - 175320 - 14. Mai 2012 - 13:34 #

"Wie ist das eigentlich bei Film-Downloads (iTunes, Maxdome o.ä.)?"
Die wenigen Filme, die ich bisher über iTunes geliehen hatte, starteten sofort mit den Studio-Einspielern, lästige Raubkopiererwarnungen gab es nicht.

Anonymous (unregistriert) 14. Mai 2012 - 12:31 #

Na du würfelst ja einiges ordentlich durcheinander, rührst gut um und keiner weiß am Ende, was du eigentlich sagen wolltest :-)

Nur ein paar Dinge, die mir zwischendurch aufgefallen sind, die du aber an komplett anderer Stelle schon wieder in einen anderen Kontext gesetzt hast. Aber ich sag's trotzdem:

1. Wir bezahlen nicht (nur) für das Medium und den Transport der Gedanken, sondern vor allem für den Nutzen und die Erstellung der Gedanken. Wenn Künstler und Kreativen (Unterschied!) nicht von ihrer Kunst/Produkt leben können, müssen sie etwas anderes tun um Geld zu verdienen. Wir leben in einer Wohlstandsgesellschaft, in der wir uns leisten wollen, dass Schauspieler und andere Kreative die höchstbezahltesten und angesehensten (Zeitschriften, Klatsch, Tratsch) Berufe haben. Und das nur zu unserer Unterhaltung. Vor 100 Jahren noch waren Künstler auf die alleinige Gunst ihrer Sponsoren (Könige bspw.) angewiesen. Heutzutage zahlen wir gerne für Unterhaltung.

2. Kunst befriedigt per Definition keine Notwendigkeit (ich arbeite noch an der Formulierung). Bsp: Jörg Langer ist kein Künstler, sondern ein Autor/Journalist, weil ein Produkt erschafft, dass einen Zweck erfüllt. Ein Maler, der "sinnlose" Bilder malt, erschafft Kunst. Ein Designer, der eine Website gestaltet oder ein Illustrator, der Bilder für Zeitungen erstellt, sind keine Künstler. Oder eine Skulptur ist Kunst, wohingegen ein Wohnzimmer-Accessoire ist ein Gebrauchsgegenstand, obwohl es in privaten Räumen vielleicht den gleichen Zweck erfüllt. Vor dem Gesetz und in Amtssprache sind natürlich alle gleich/ähnlich.

3. Kunst, Unterhaltung und Kreativität (zusammengefasst: "Kunst") sind meiner Meinung nach kein Allgemeingut, was jederzeit frei zugänglich sein muss. Kunst ist ein Luxusgut, was nicht lebensnotwendig ist oder zwangsläufig gesellschaftsdienlich ist. Anders sieht es bei der Wissenschaft. Deren Ergebnisse und Forschung sollte öffentlich zugänglich und frei nutzbar sein. Dazu gehört auch Pharma und Informatik, wo es viele (weiche) Patente gibt. Deshalb sollte auch kein Künstler gezwungen werden, seine Arbeit sozialistisch kostenlos zu verteilen und von Anteilen zu leben. Jeder Künstler soll selbst entscheiden, was er mit seinem Werk macht. Also auch ohne GEMA. Auf der anderen Seite sollte niemand gezwungen werden, für den Über-Konsum anderer zu zahlen. Ich denke auch, dass eine Kulturflatrate den Wert der Kunst mindert und Kunst so verramscht wird.

q 17 Shapeshifter - 6811 - 14. Mai 2012 - 12:38 #

Jau, ich hatte eigentlich noch viel mehr Gedanken und hab auch einiges erstmal gestrichen... Übergänge waren da nicht unbedingt leicht x)

Aber dank für den Kommentar. Von einer Kulturflatrate halte ich übrigens auch nichts.

MachineryJoe 18 Doppel-Voter - 9259 - 14. Mai 2012 - 12:51 #

Guter Kommentar, an dem man auch sieht, wie komplex das Thema eigentlich ist und das es sich gerade in unseren Kreisen gerne wichtiger nimmt, als es vermutlich ist.

Theryn (unregistriert) 14. Mai 2012 - 15:04 #

Hallo zusammen!

Vorweg: Das Thema ist natürlich sehr interessant, aber es lässt sich sehr kontrovers diskutieren. Gerade wenn man über "luftige" Dinge, die man also nicht anfassen kann, diskutiert, verschwimmt auch sehr schnell das Objektive mit der eigenen Wertigkeit, die man einer solchen Sache beimisst.

@ Anonymous

Ohne Partei für oder gegen den Artikel ergreifen zu wollen, möchte ich gerne auf Deine Aussagen eingehen, sie ergänzen und Dir stellenweise widersprechen:

Was Du in Deinem ersten Punkt anbringst ist richtig, allerdings würde ich hier ganz klar zwischen den Kunstschaffenden und den Kunstvertreibenden unterscheiden, selbst wenn das bisweilen deckungsgleich ist. Der Unterschied ist die Intention hinter dem Handeln der jeweiligen Person und der Umgang mit dem geistigen Erzeugnis.

Der Kunstschaffende "produziert" seine Kunst, weil es ihm ein Bedürfnis ist. Er erschafft sie auch, ohne dass man ihn dafür bezahlt. Je nach Kunstform benötigt man allerdings das Handwerkszeug (gemeint ist das Wissen, die Technik, das handwerkliche Vermögen) und das Material, um seine kreativen Erzeugnisse überhaupt realisieren zu können. Daraus ergibt sich bereits zwingend, dass irgendwo das Geld herkommen muss, um alles bezahlen zu können, was der Kunstschaffende benötigt. Dazu gehört sein Lebensunterhalt, das Material und auch die anderen Menschen, die seine Kunst erst möglich machen.

Die Kunstvertreibenden hingegen bedienen sich des marktwirtschaftlichen Instrumentariums, um Kunsterzeugnisse zu verbreiten. Die Intention dahinter ist, mit der Kunst möglichst viel Geld zu verdienen. Die Gefahr dabei ist, dass Kunsterzeugnisse auf einen rein monetären Wert reduziert werden.

Eine weitere Schwierigkeit bei dem Thema ist, dass Kunst und Unterhaltung synonym füreinander verwendet werden. Unterhaltung kann einen berechtigten künstlerischen Anspruch haben, muss sie aber nicht, weil sie in erster Linie unterhalten will. Kunst hingegen kann unterhalten, muss sie aber nicht, weil sie einen übergeordneten Anspruch hat und das Unterhaltungselement in diesem Fall lediglich diesem übergeordneten Anspruch dient.

Warum reite ich da so drauf herum? Ich möchte Dir ganz vehement widersprechen, wenn Du sagst, dass Kunst keine Notwendigkeit hat und Kunst kein Allgemeingut wäre.

Zum einen ist die Frage, ob Kunst notwendig ist, mühsam, denn wenn Du den Menschen auf ein Lebewesen reduzierst, das fressen, schlafen, sich fortpflanzen können und in der Lage sein muss, zu überleben, dann können wir uns alles schenken, was sich darauf nicht beschränken lässt. Offenbar ist es aber doch so, dass sich das Wesen Mensch auf das, was notwendig ist, nicht beschränken lässt (das geht übrigens zahlreichen Tierarten nicht anders).
Man könnte auch anders argumentieren und sagen, Kommunikation und Interaktion mit artverwandten Wesen gehört ebenso zu den Lebensnotwendigkeiten. Ich denke, man muss, wenn man von Notwendigkeiten spricht, ganz klar zwischen Leben und Überleben unterscheiden.

Zum anderen kann ich Deine Aussage, Kunst sei kein Allgemeingut, nur bedingt teilen. Was Kunst im eigentlichen Sinn des Wortes mit Sicherheit nicht ist, ist ein Luxusgut. Kunsterzeugnisse werden, wie letztens eindrucksvoll bei Edvard Munchs "Der Schrei" unter Beweis gestellt, bisweilen wie Luxusgüter behandelt. Sie allerdings allein darauf zu reduzieren, geht vollkommen an der Sache vorbei.
Kunsterzeugnisse sind Spiegel. Sie reflektieren einen Teil der Realität, gefiltert durch die Wahrnehmung, den Erfahrungshorizont und die Gefühlswelt des Künstlers. Dieser gefilterte Blick auf die Realität (was sie ist, was sie sein könnte, wie sie sein sollte, wie sie nicht sein sollte usw.) ist das, was Kunst so wertvoll und meiner Meinung nach zu einem Allgemeingut macht.
Der Künstler selbst wird durch seine Umwelt geprägt. Und diese Umwelt sind wir alle. Unsere Gesellschaft und unsere Kultur sind die Basis, aus der heraus ein Kunstschaffender überhaupt seine Form der Kunst begründen kann. Durch seine Reflexion nimmt er aber entscheidenden Anteil daran, dass wir Wahrheiten, besonders die, die wir uns selbst geschaffen haben, anders wahrnehmen und hinterfragen. Aus meiner Sicht ergibt sich daraus ein gesellschaftlich notwendiges Wechselspiel, das nicht zuletzt zur Ausprägung und Erhaltung einer eigenen Kultur führt.
Daraus ergeben sich aber auch wechselseitige Verantwortlichkeiten. Wir sollten zusehen, dass es unseren Künstlern gutgeht. Die Künstler selbst haben eine Rolle in unserer Gesellschaft, der sie gerecht werden sollten.

Egal, wie man zu dem Thema "Schutz geistigen Eigentums" steht, sollte man meiner Meinung nach wenigstens in Erwägung ziehen, ob Kunst im Speziellen per definitionem nicht mit Konsum und den Interessen der Marktwirtschaft unvereinbar ist.

Auf bald!

Theryn

q 17 Shapeshifter - 6811 - 14. Mai 2012 - 15:13 #

Wundervoll gesagt. Wirklich.

"Daraus ergeben sich aber auch wechselseitige Verantwortlichkeiten. Wir sollten zusehen, dass es unseren Künstlern gutgeht. Die Künstler selbst haben eine Rolle in unserer Gesellschaft, der sie gerecht werden sollten."

Genau das kann man nicht oft genug sagen.

Anonymous (unregistriert) 14. Mai 2012 - 17:37 #

Da hast du mir jetzt gar nicht widersprochen. Kunst ist natürlich ein Allgemeingut der Gesellschaft. Aber nur im übertragenen Sinne. Natürlich ist ein Goethe, Mozart, Deutschland sucht den Superstar ... ist natürlich Teil unserer Gesellschaft, unserer Kultur und damit Allgemeingut. Man schaue sich ja nur mal an, was in Museen und Bibliotheken gesammelt wird und der Allgemeinheit zugänglich gemacht wird. ABER: Ein Gemälde oder ein Skulptur kann nicht der Allgemeinheit gehören, im Sinne von alle besitzen es. Ein Künstler aus unserer Gesellschaft kann sein Kunstwerk öffentlich frei zugänglich machen, es ins Museum/Galerien hängen oder es einem Privatmann vermachen. Es ist seine Entscheidung - und das Urheberrecht liegt immer noch beim Künstler selbst (anderes Thema). Und genauso gut kann Valve ihr Team Fortress 2 als Vollpreis-, Budget oder F2P-Titel veröffentlichen.

Und 'Kunst ist ein Luxusgut', sollte auch bildlich verstanden werden. "Luxusgut" als etwas, das zum Überleben nicht notwendig ist. Frag' mal ein paar hungernde Somalier, ob sie lieber was zu essen oder einen Film haben wollen - sowas in der Richtung meine ich. Natürlich ist Kunst als Identität und Reife für eine Nation auch sehr wichtig. Aber ein somalischer Künstler macht anders Kunst, als bspw. amerikanische Schauspieler. Er macht vielleicht mehr Straßenkunst, versucht Statements zu setzen, Dinge anzusprechen oder Sachen zu verarbeiten ... aus einem eigenen Bedürfnis heraus und sicherlich ohne Geld. Die somalische Nation braucht zwar Kunst, kann sie sich aber nicht in der Form leisten, wie wir.

Und mit 'Notwendigkeit' meine ich einfach, dass es keine Auftrag gibt - auch nicht ganz richtig, weil es Auftragsarbeiten gibt, aber lies dir mal den kompletten 2. Absatz durch! Ich meine, ein Gemälde ist was anderes, als eine Illustration in einer Zeitung. Eine Skulptur ist was anderes, als Haus von Rem Koolhaas. Ja, Maler, Illustrator, Bildhauer und Architekt kann man als Künstler bezeichnen, aber die einen machen Kunst, die anderen Gebrauchsgegenstände im weiteren Sinne. Gebrauchsgegenstände haben eine gewisse "Notwendigkeit", anders als reine Kunst.

Und um Kunst zu machen, braucht man gar nichts. Kein Wissen, kein Handwerk, kein Können. Kunst kommt NICHT von Können. "Kunst liegt im Auge des Betrachters" ist wahrer. Wenn Beuys auf den Tisch kackt, dann ist das Kunst, egal ob du das toll findest oder nicht. Ich sag mit Absicht "Wenn BEUYS ...", weil es auf den Kontext ankommt. Kunst gehört immer in einen Kontext.

Balberoy 11 Forenversteher - 814 - 14. Mai 2012 - 12:46 #

Kino.to war nicht nur deshalb so groß.

Die Anbieter sind nicht in der Lage
- zu einem angemessen Preis
- in der richtigen Menge
- am richtigen Ort

zu liefern.

Kino.to hatte alte Serien und Filme,
sowie englische Dubs/Subs.

Ich als Kunde fühle mich veralbert,
ich muss alles mit mieser deutscher Syncro 1 Jahr nach Amerika
sehen und ne DVD oder Blue Ray collection kostet 60€.

Das steht in keinem Verhältnis mehr.
Die Wurzel des Übels sind Macht und Geldgier bei den
Lizenzen-Besitzern.
Sowie ein total verlatetes Lizenzgesetz!

Kino.to war auch nicht umsonst, Firmen haben Geld gezahlt für
die Werbung auf dieser Seite.
Und die Mediatheken hier ind Deutschland sind alle ein mieser WITZ.

Schaut euch doch nur mal Maxxdome an, die haben gerade mal 10 Folgen
NCIS auf Lager, der Rest? Pustekuchen.

Früher haben Leute Videokassetten verliehen oder kopiert,
heute saugen die Leute. Komisch, damals gabs auch nen Aufschrei,
dass bald nixmehr Rentabel ist und die Lobbyisten haben wie wild
Geld in die Politiker reingepustet, genau wie heute.

Komisch, ich kann mich nicht daran erinnern, dass es keine Filme
oder Musik mehr gibt seit den alten Tapes.

Das war aber nur Punkt Nummer 1.

Ein andere Aspekt ist das Einkommensverhältnis.
Immer weniger haben immer mehr,
immer mehr haben immer weniger.

Hier ist ein klassischer Massenproduktionsmarkt
immer weniger ertragreich, da die Kosten überproportional sinken
müssten um mit den immer weiter sinkenden Einkommen und der
Inflation mitzuziehen.

"Weniger Menschen mit einem mittleren Einkommen,
bei steigenden Preisen = teurer werdende Endprodukte!"

Da die Politik weltweit von Lobbies regiert wird, was leider kein
Witz ist..., wird sich an dieser Grundaussage auch nichts ändern.

btw, fand ich Kino.to klasse, ich konnte sowas wie Alfred j. Kwak
nochmal sehen und zwar "alle" Folgen! Legal ohne Flohmarkt ist sowas
doch garnicht mehr möglich!
Als zweites Beispiel Serien die ich nicht schaun kann, weil ich
arbeiten muss etc..., Mediathek? Ne gabs, gibts nicht. Wo kann ich die
sonst sehen?

Ich bin ja bereit Werbung zu sehen, was bei einer Internet Plattform sogar hhargenau auf mich zu geschnitten werden kann, ergo wäre Werbung für die Unternehmen teurer aber auch BESSER.

Es gäbe Möglichkeiten den Markt besser zu versorgen, aber die
dicken Bonzen haben Angst um ihre Macht!
Das schon angesprochene verlatetete Lizensystem tut sein übriges.

Anonymous (unregistriert) 14. Mai 2012 - 13:04 #

Ich würde die Problemwurzel nur beim veralteten Lizenzrecht sehen. Denn letztlich sind alle Unternehmen wirtschaftlich getrieben und wollen verkaufen. Warum sie gerade uns Deutschen so wenig verkaufen wollen, kann ich nicht begreifen. Dienste, wie Spotify, Youtube, Netflix oder Hulu kämpfen in Europa aber immer mit einem kranken, veralteten und unrealistischen Lizenzsystem. Und selbst die Rechteinhaber finden das Kacke (Sony vs. GEMA).

Und Videokassetten tauschen ist ja mit P2P-Kopien kaum zu vergleichen. Eher mit Account-Bindungs-DRM. Wenn ich im kleinen, privaten Rahmen meine Musik, Filme und Spiele verleihe, sollte das kein Problem sein. Und dass ich die Medien auf den von mir gewünschten Geräten konsumieren kann, sollte auch frei wählbar sein. Aber ob ich meine DVD an zwei Freunde weitergebe oder an 100.000 Unbekannte ist schon eine andere Dimension. So einfach ist das nicht. Trotzdem darf die Antwort auf die Raubkopierer nicht sein, den legalen Käufer (=Kunde) zu verarschen. Und das passiert zur Zeit aber. Vor einiger Zeit waren es noch die Raubkopierer, seit kurzem sind es die Gebrauchtkäufer. Tolle Welt.

Interessant dabei ist aber, dass wir alle eine Kopierpauschale auf CDs, DVDs, Festplatten, Drucker, Scanner usw. bezahlen, was uns eigentlich erlauben sollte, einfach Medien zu kopieren. Wir haben dafür bereits bezahlt. Oder andersherum: Ich möchte für das Recht nicht mehr bezahlen, wenn ich nichts kopieren kann. Sollen die sich auswürfeln, was sie wollen.

blobblond 20 Gold-Gamer - P - 24478 - 14. Mai 2012 - 13:36 #

"Die Anbieter sind nicht in der Lage
- zu einem angemessen Preis"

Ok was ist den in deinen Augen ein "angemessener" Preis?
5€?10€?15€?20€?25€? usw.
Ist dein "angemessener" auch in anderen Augen ein "angemessener" Preis?

"ich muss alles mit mieser deutscher Syncro"
Ist eher geschmacksache

"und ne DVD oder Blue Ray collection kostet 60€."
Welche Staffel dort http://tinyurl.com/btkdzut kostet 60€?

"Ein andere Aspekt ist das Einkommensverhältnis.
Immer weniger haben immer mehr,"

"btw, fand ich Kino.to klasse, ich konnte sowas wie Alfred j. Kwak
nochmal sehen und zwar "alle" Folgen! Legal ohne Flohmarkt ist sowas
doch garnicht mehr möglich!"

http://www.amazon.de/Alfred-J-Kwak-DVD-Episoden/dp/B00005OB5F/ref=sr_1_3?ie=UTF8&qid=1336993637&sr=8-3

Nennt man Jammern auf hohen Niveau
Und dein rest ist Linkes geschwätz nur um eine Ausrede zu haben warum kopiert.

"Als zweites Beispiel Serien die ich nicht schaun kann, weil ich
arbeiten muss etc..., Mediathek? Ne gabs, gibts nicht."

festplattenrecorder bzw. videorekoder gib/gab es nie?

Balberoy 11 Forenversteher - 814 - 14. Mai 2012 - 14:07 #

-Also angemessen:
Im Fernesehen "muss" ich Werbung sehen!
Auf ner Streamingseite könnte das genauso gezahlt werden.
www.Southpark.de nur so als Beispiel.
Es ist möglich, nur nicht gewollt!

-Staffeln:
Okay, da hattest du Recht.
Aber aktuelle Staffeln kosten immernoch 40€ auffwärts.
Warum the Walking Dead aber so günstig ist, KP.
Zum Verglech zahle ich nichts im Fernsehn.

-Alfred:
Hast du dir den Preis mal angesehen?
3 Folgen 20€? Es gibt glaub ich 60 Folgen...
Und dann gibts meistens nichtmal alle Folgen.
Gerade bei älteren Serien ist das öfters der Fall.
Das nenne ich als Beispiel "NICHT ANGEMESSEN"
oder klarer "DIE HAM WOHL DER ARSCH OFFEN!!!"

Linkes Geschwätz wäre, wenn ich es frei fordern würde,
ohne Werbung oder eine Gebühr um Werbung zu verhindern.

Im Internet gibt es sehr viele legale Beispiele
wie sowas funktionieren kann.

Meine Argumentation beruht rein auf wirtschaftlichen Fakten.
Links ist für dich vermutlich auch jemand der KITA Plätze
ausbauen will. Und unsere tolle Familienministerin hast du
vermutlich auch lieb. Diese dumme Nuss mit ihren 20 Hausmädchen,
die sich um nix kümmern muss und ihren Job toll mit ihrer
Rolle als "Mutter" vereinbaren kann.

Schön wenn du ein reiches Muttersöhnchen bist, keine Kinder hast
und es dir finanziell klasse geht.

Ich kann leider nix davon in meiner Vita verbuchen und da sind 40€
für ne Staffel sehr viel Geld. Und 20€ für 3 Episoden sind der pure
Wahnsinn!

Und so wie mir geht es vielen.
Ohne eine tragende Mittelschicht sind sone Preise nichtmehr lange
haltbar. Da die Mittelschicht aber wegbricht, brechen auch die
Absätze immermehr ein.

Das hat aber nix mit der Zahlungsbereitschaft zu tun, sondern mit
dem können.

Ich schätze, dass minimum 50% der Kopierer entweder kopieren
können oder es garnicht leisten können!
Eher noch mehr.

Das ist Realität.

blobblond 20 Gold-Gamer - P - 24478 - 14. Mai 2012 - 14:31 #

"Meine Argumentation beruht rein auf wirtschaftlichen Fakten."

Ja ne ist klar
Deine Argumentationen beruhen eher auf beleidigungen.
"Diese dumme Nuss mit ihren 20 Hausmädchen,"
"Schön wenn du ein reiches Muttersöhnchen bist"
"aber die dicken Bonzen"
"Die Wurzel des Übels sind Macht und Geldgier"
"die Lobbyisten haben wie wild
Geld in die Politiker reingepustet, genau wie heute."
"Da die Politik weltweit von Lobbies regiert wird, was leider kein
Witz ist"
Diese Argumentationen hört man oft von den Linken,keine wirtschaftlichen Fakten sondern Linkesgeschwätzs

Makariel 19 Megatalent - P - 18310 - 14. Mai 2012 - 14:39 #

Lass mich raten, jeder der nicht 100% deiner Meinung ist, ist automatisch ein "linker"?

I diesem Sinne, das inoffizielle Motto der CSU: rechts von uns ist nur die Wand, Prost!

Balberoy 11 Forenversteher - 814 - 14. Mai 2012 - 15:59 #

Danke, Makariel.

Und BTW studiere ich Wirtschaft und bin gelernter Einzelhandelskaufmann,
musste und muss mich mit der Materie auseinandersetzen.

Preise sind heutzutage auch kein Beweis mehr ob etwas qualitativ gut oder schlecht ist, es gibt bspweise Versuche, wo bewiesen wurde,
dass Alkohol der günstig verkauft wurde, als minderwertig
eingestuft wird. Verkauft man denselben Alkohol teuer, war er
plötzlich ne dicke fette Marke.

Es ist ein Fakt, dass in Amerika nur Afugrund der Waffenlobby
die Gesetze nicht geändert werden.

Die Hotelsteuer hier in Deutschland...

In Großbritannien wurde auch bewiesen, durch Videoaufnahmen,
dass man sich politische Macht kaufen kann...

Das sind Fakten, nur wird darüber selten berichtet.
Bzw. das Thema kaum angeschnitten.

Oder schauen wir uns die "herdprämie" an, das ist auch nur
Lobbyarbeit. Auch wenn diese von einer Partei ausgeht.
Machtspielchen...

Und dass generell "99%" der Bevölkerung immer ärmer wird.
Währen "1%" immer reicher wird ist auch Fakt und statistisch
bewiesen.

Das ist nicht links oder rechts, sondern Faktum.
Bewiesen, daraus sollte man einfach Schlüsse ziehen.
Nicht mehr, nicht weniger tue ich.

Anonymous (unregistriert) 14. Mai 2012 - 17:53 #

Naja, aber bloß weil du nicht bereit bist, für etwas, deiner Meinung nach, zu viel Geld zu bezahlen, heißt es doch noch lange nicht, dass du es dir kostenlos nehmen darfst. Wenn mir ein Angebot nicht gefällt, nehme ich es nicht an. So einfach!

Wieso brauchst du zwanghaft alle Folgen von dem dämlichen Kwak (wie alt bist du eigentlich?)? Wieso brauchst du unbedingt The Walking Dead? Unkontrollierter Konsum, Freundchen! Darum geht es bei Raubkopierern immer: Mehr haben wollen, als man sich leisten kann und dann nach allen möglichen Ausreden suchen, warum das völlig OK ist, was man da tut. AUSREDEN! Schau nicht so viel Fernsehen! Sammel' nicht jeden Scheiß! Und zock' nicht jeden Rotz! Das ist es übrigens auch, was ich mit geringer Wertschätzung meine, wenn etwas kostenlos zur Verfügung steht. Man nimmt alles und setzt sich nicht richtig damit auseinander, sondern haut es bei erstbester Gelegenheit in die Ecke.

Tr1nity 28 Party-Gamer - P - 110370 - 14. Mai 2012 - 17:58 #

Ich sag's dir jetzt zum letzten Mal: Wenn du hier diskutieren willst, schön und gut. Aber mäßige dich in deinem Ton, der Wortwahl und gehe dein Gegenüber nicht immer so an. Reg dich woanders ab.

Anonymous (unregistriert) 14. Mai 2012 - 13:13 #

" Genauso wenig hat aber auch kein Künstler das Recht, mit seinen Werken Geld zu verdienen"
Äh wat?
Was soll eigentlich immer so ein Schwachsinn. Wie können Menschen das eigentlich ernst meinen, dass alles "frei erhätlich" sein soll?
WTF? Ich mein, weiss gar nicht, was man zu so viel Dummheit überhaupt noch sagen soll.

q 17 Shapeshifter - 6811 - 14. Mai 2012 - 13:18 #

Na dann verlang ich von dir jetzt 5€ fürs Lesen, wenn dus mir nicht gibst, ruf ich die Polizei :)

Linksgamer (unregistriert) 14. Mai 2012 - 14:56 #

Sollte das jetzt ein Konter sein? Nur mal fragen, weil Sinn ergibt der Satz für mich nicht... Wie so vieles in dem Artikel.

Das von Anonymous zitierte Zitat hingegen ist ein schönes Beispiel für die Arroganz, mit der eine gewisse Partei jetzt nach einigen Gewinnen (mit Rückenwind von interessierter Seite in den Medien) meint, die Welt mal eben schnell neu ordnen zu können. Nein, falsch: Nicht neu zu ordnen, sondern Wirklichkeit alles so zu lassen, wie es derzeit ist ("ist ja eh schon alles im Netz" usw.). Dieses Bewahrertum wird dann mit einiger Aggressivität als "Neue Zeit" verkauft, der Künstler, der seine Miete und notgedrungen private (also sauteure) Krankenkasse (kenne selbst solche Leute) bezahlen möchte wird zum "Dinosaurier" gestempelt, der eben Pech habe.

Bei sowas kann es einem als Kulturinteressiertem schon hochkommen. Anfangs ging es noch gegen Konzerne, die z.B. Musik wie Wurst verkaufen, Industrie eben, und kein Interesse an Kultur haben. Da war ich sofort dabei, auch wenn viele gerne übersehen, dass die Musiker, die ohne Plattenfirma im Netz erfolgreich verkaufen, immer genau solche sind, die vor 10 Jahren ihren Namen mit der Werbemacht eines Majorlabels gemacht haben, was natürlich dann ziemlich verlogen ist...

Inzwischen schießt die ganze Sache aber völlig übers Ziel hinaus. Anstatt dafür zu werben, den Künstler ohne Zwischeninstanz direkt zu bezahlen (was im Artikel ja via Kickstarter auch anklingt, aber überhaupt nicht richtig in Beziehung zu anderen Aussagen gesetzt wird), wird inzwischen völlig offen gefordert, dass alle Verfasser von Texten, Musik usw. gefälligst am Hungertuch zu nagen haben - es sei denn, sie sind groß genug für Live-Veranstaltungen mit extrem hohen Eintrittpreisen (oder sollen solche nun auch umsonst sein?). Also kommerzielle Auslese in Reinform. Toller "Fortschritt".

Es sind eben die verqueren, ahnungslosen und reichlich arroganten Vorstellungen von Studenten mit viel Zeit, dass wie sie jeder mal nebenbei ein bisschen was zusammentippt/spielt/denkt, und schon sind Journalisten/Musiker/Künstler überflüssig. Glücklicherweise gibt es nun langsam eine Gegenbewegung, und zwar jenseits von "Copy Kills Music" und anderen Aktionen, die die Profite der Industrie sichern sollten.

q 17 Shapeshifter - 6811 - 14. Mai 2012 - 15:01 #

"wird inzwischen völlig offen gefordert, dass alle Verfasser von Texten, Musik usw. gefälligst am Hungertuch zu nagen haben"

Sorry, aber das ist, mit Verlaub, absoluter Schwachsinn. Niemand soll am Hungertuch nagen. Wo das liest, ist mir zweifelhaft. Ist doch genauso dämlich wie die Behauptung, dass die Piraten das Urheberrecht abschaffen wollen.

Linksgamer (unregistriert) 14. Mai 2012 - 15:13 #

Ohne das Recht, mit ihren Werken Geld zu verdienen, wo bekommen sie denn selbiges her?

Was hätten wir wohl für eine/n Journalismus/Kultur/Musik/Kunst, wenn in den letzten 500 Jahren niemand davon hätte leben können? Neue Zeit? Klingt doch eher nach düsterem Mittelalter. Noch mehr schlechter Journalismus, noch angepasstere Kunst ist z.B. genau das, was manche Politiker wünschen (auch hier sind die Piraten mal wieder die nützlichen Idioten der vermeintlich anderen Seite).

Und hier noch aktuell eine ganz tolle Aktion der Arroganzfraktion:

"Im Namen der Bewegung Anonymous stellten Unbekannte eine Liste mit Adressen und Telefonnummern von Künstlern ins Netz, die zuvor einen Aufruf mit der Überschrift "Wir sind die Urheber!" veröffentlicht hatten.

Die Adressliste wurde bei der Datentauschplattform Pastebin veröffentlicht. Sie enthält als Einleitung den relativ knappen Kommentar: "fuck your copyright blah blah blah, Homepage: http://www.wir-sind-die-urheber.de (U MAD?).""

http://www.zeit.de/digital/internet/2012-05/urheber-aufruf-buerger

Scherz oder nicht, Blödheit kennt wirklich keine Grenzen.

q 17 Shapeshifter - 6811 - 14. Mai 2012 - 15:16 #

"Ohne das Recht, mit ihren Werken Geld zu verdienen, wo bekommen sie denn selbiges her?"

Von daher, wo es bereits herkommt! Leute gehen bereits ins Kino, Leut gehen bereits auf Konzerte, Leute kaufen bereits Musikalben! Ist das nur so schwer? Eine Zahlungsbereitschaft ist da, vollkommen freiwillig.

Gegenfrage: Entwickel du mal ein Spiel, von dem du wirklich überzeugt bist und stecke da viel Schweiss und Blut rein. Am Ende gefällt es aber niemandem. Keiner will es kaufen und alles war umsonst. Was ist dann? Von wem willst du das Geld dafür fordern? Und genau das kannst du nicht, du hast kein Recht darauf, von mir dafür Geld zu verlangen.

Anonymous (unregistriert) 14. Mai 2012 - 15:42 #

Nenne mal einen einzigen Grund, wieso man das Urheberrecht abschaffen sollte (Piratenslang: "ändern", indem man den Kern des Urheberrechts streicht).

q 17 Shapeshifter - 6811 - 14. Mai 2012 - 15:48 #

Es gibt keinen und das fordert hier auch keiner.

Linksgamer (unregistriert) 15. Mai 2012 - 14:54 #

Ich hätte es ja generell begrüßt, wenn Du auf mehr als immer nur einen meiner Punkte eingegangen wärst. So wirkt die Verteidigung mehr als nur etwas schwach.

1) Du willst also ausschließlich Werke (um mal Journalismus/Kunst/Kultur/Musik alles zusammenzufassen), die sich gut verkaufen. Das erinnert mich irgendwie an CDU oder CSU. Die haben immer schon gefordert, in städtischen Theatern den ganzen experimentellen (und kritischen) Kram zu lassen, "wo doch eh keiner hingeht", und statt dessen nur massentaugliche, erbauliche Stücke zu spielen, die sich rechnen. Ein weiteres schönes Beispiel dafür, wie die krude Piratenromantik völlig nach hinten losgeht.

2) Woher sollen Urheber das Geld nehmen, von dem sie leben, bis sie ihr Werk fertig haben? Ich kenne selbst z.B. einen Musiker, der vor 10 Jahren einen Deal mit Sony hatte, mit durchaus guter, alternativer Musik, kein Mainstream-Mist. Heute bleibt ihm nur, ein neues Album mit Müh und Not via Pledgemusic zu finanzieren. Irgendwas muss er ja essen, Miete zahlen usw., während er daran arbeitet. Problem: Bei solchen Kickstarter-Sachen haben im Grunde nur Namen eine Chance, die ihre Bekanntheit aus einer Zeit haben, wo sie noch von großen Firmen beworben wurden. Anders lassen sich Werke aber nicht machen. Ein Album zu schreiben, ein Spiel zu entwickeln, fundierte journalistische Artikel zu schreiben, das geht nicht mit ein paar Flatter-Cent pro Woche. Am Ende gewinnt so vor allem die Massenware, siehe oben. Es gibt keine 100000 Minecrafts.

3) Wie stellt ein Pirat eigentlich sicher, dass er einen patentfreien Computer benutzt? Es kann doch nicht sein, dass er seine Thesen auf einem Gerät verbreitet, dass nur existiert, weil Menschen Ideen hatten und sich diese evtl. sogar schützen ließen, dadurch dann ihren Lebensunterhalt während der Weiterentwicklung finanzieren konnten usw. Auch ist es für Piraten wichtig, ausschließlich Musik zu hören, die frei von Urheberrechten ist. Eigentlich müsste man mal die NowPlaying-Einträge überprüfen, ob da auch nichts Falsches dabei ist... - Wenn ich fies wäre, würde ich ja die These aufstellen, dass die Piraten vor allem aus unkreativen und ideenlosen Menschen bestehen, die gerne freien, schmarotzenden Zugriff auf die jahrzehntelangen Leistungen anderer hätten.

Ich bin der letzte, der Medienkonzerne verteidigt - aber genau das haben die Piraten ja geschafft: 4000 Künstler müssen sich nun zwangsweise mit "Verwertern" solidarisieren - obwohl auch sie sicher nicht Fans von DSDS-Musik sind, und solche Musik ist natürlich wiederum das, was die Konzerne interessiert. Andererseits wäre genau das natürlich die Musik, die eh übrig bliebe, wenn es nach den Piraten geht. Denn nur bei sowas käme garantiert genügend Geld zusammen, das alle Beteiligten davon leben können.

Zitat: "Gegenfrage: Entwickel du mal ein Spiel, von dem du wirklich überzeugt bist und stecke da viel Schweiss und Blut rein. Am Ende gefällt es aber niemandem. Keiner will es kaufen und alles war umsonst. Was ist dann? Von wem willst du das Geld dafür fordern? Und genau das kannst du nicht, du hast kein Recht darauf, von mir dafür Geld zu verlangen."

Mal ganz abgesehen davon, dass das alles schon sehr nach der berühmten "demokratischen Entscheidung am Kiosk" (BILD-Argument) riecht, wäre mir völlig neu, dass in der jetzigen Situation irgendjemand gezwungen wird, Spiele zu kaufen, die ihm nicht gefallen. Aber davon abgesehen schließt sich der Kreis: Wie ich eingangs erwähnte, klingt das ganz nach Spießbürgern, die den Kulturetat gerne für Komödien statt für experimentelles Theater verwendet sehen wollen. Ich meine, klar: Kulturförderung müsst Ihr dann ja abschaffen, auch da werden ja Künstler bezahlt, ohne dass sie sich am Markt behauptet haben - die tolle Welt der Piraten...

Age 20 Gold-Gamer - 20836 - 15. Mai 2012 - 16:26 #

Woher zur Hölle kommt das Anspruchsrecht bei Künstlern von ihrer Kunst leben können zu müssen?! Ich muss mich als "normaler Mensch" auch nach dem Markt und dem Bedarf richten und kann vielleicht nicht mit dem Geld verdienen, was ich gerne machen würde!

Und was sollen deine hirnrissigen Vergleiche, du brabbelst hier auch nur wieder Vorurteile hin. Wo steht, dass Piraten das Urheberrecht abschaffen wollen? WO?!

Wenn ihr ganzen Besserwisser ja mal die Zeit, die ihr zum Schreiben dieses Schwachsinns aufwendet mal aufwenden würdet um euch zu informieren.

q 17 Shapeshifter - 6811 - 15. Mai 2012 - 17:37 #

Dass du mal für mich sprechen könntest - Wunder geschehen immer wieder :D

Linksgamer (unregistriert) 16. Mai 2012 - 15:09 #

"Woher zur Hölle kommt das Anspruchsrecht bei Künstlern von ihrer Kunst leben können zu müssen?! Ich muss mich als "normaler Mensch" auch nach dem Markt und dem Bedarf richten und kann vielleicht nicht mit dem Geld verdienen, was ich gerne machen würde!"

Und das findest Du links? Für mich klingt das für eine Mischung aus FDP zu ihren besten Zeiten plus CDU/CSU-Kleingartenspießbürgertum. Gleichzeitig klingt auch eine ganze Menge Frust und Neid durch (mieser Job wahrscheinlich, leider falsche Partei, um daran was zu ändern).

Wenn's nach Dir geht, gäbe es außerhalb des von der Industrie hergestellten Mainstreams überhaupt keine Kultur mehr, weil jeder nur um's Überleben kämpft in dem Bereich, wo der Raubtierkapitalismus gerade Verwendung für ihn hat.

Aber Moment mal - sind die "Piraten" nicht gleichzeitig für's Bedingungslose Grundeinkommen...? Wie passt denn das zum Sozialdarwinismus, oder gilt der nur für die blöden Künstler? ;)

Kennst Du eigentlich das Zitat hier: "Wenn ich das Wort Kultur höre, entsichere ich meinen Revolver."

Und natürlich kennst Du keinen einzigen Künstler/Musiker o.ä., der Dir mal die Sichtweise erläutern könnte. Wird sich auch nicht ändern, denn die werden nun alle einen großen Bogen um Dich (und die gesamte Partei) machen, wie man ja sieht.

Die "Piraten" haben es geschafft, daß sich selbst Künstler, die die Industrie oder die GEMA gar nicht mögen, mit den "Verwertern" solidarisieren müssen. Geht also völlig nach hinten los, wie alles bei den Piraten. Aber das habe ich oben schon geschrieben, verständlicherweise ohne Reaktion. ;)

Age 20 Gold-Gamer - 20836 - 16. Mai 2012 - 16:23 #

Du bist echt ein Spaßbold mit sehr verschobenen Bild der Realität und offensichtlichem Drang deinen kruden Theorien und völlig sinnfreien Schlußfolgerungen, ohne auch nur den geringsten Bedarf dich mit der Thematik zu beschäftigen, zu postulieren. Deswegen spare ich mir auch viele Zeichen, da es vergebene Liebesmüh wäre.

Abschließend für dein einfaches Weltbild: Alle Mitglieder und Anhänger der Linken sind Kommunisten. m(

MachineryJoe 18 Doppel-Voter - 9259 - 16. Mai 2012 - 19:10 #

Ich möchte hier mal, ganz im Gegenteil zu Age, anmerken, dass Du sehr valide Punkte gemacht hast.

Ich sehe das genauso. Warum sollen künstlerische Produkte anders als nicht-künstlerische Produkte am Markt betrachtet werden? Warum sollen Künstler schlechter als andere "Schaffende" oder "Produzierende" dastehen? Warum müssen sie extra behandelt werden?

Kunst kann genauso Käufer finden, ein handgeschnitztes Möbelstück kann genauso wie die Massenware von IKEA einen Markt finden. Und ich bin froh, dass es so etwas noch gibt.

Und die Idee, eine Kulturflatrate einzuführen, wäre ähnlich dem Gedanken, eine Lebensmittelflatrate zu fordern. Ob das albern oder genial ist, überlasse ich der Fantasie der Anderen.

Das Problem der Künstler digitaler Produkte ist ja nicht die Kunst oder der Markt, sondern illegale Beschaffungswege. Und hier ist der entscheidende Unterschied zu anderen materiellen Produkten. Hier geht es also gar nicht um den "bösen" Künstler, der sich bereichern will, sondern um die fehlende Materie, die Probleme aufwirft.

q 17 Shapeshifter - 6811 - 16. Mai 2012 - 19:57 #

Das einzige Problem sehe ich eigentlich im Bewusstsein. Auf allen Seiten.

Keine Ahnung... man sollte einfach mal die Leute im Laden direkt fragen. Jetzt gerade zum Start von Diablo III standen die Leute im Laden ewig an, weil sie dazu bereit waren, 40-50€ hinzulegen. Warum ändert sich das Bewusstsein/die Bereitschaft dafür, wenn man sagen würde, dass es direkt kostenfrei bereitgestellt wird?

Man muss doch nur mal klarmachen, wie kurzsichtig das wäre. Wenn ich nichts zahle, kommt nichts nach. Wenn ich will, dass mir mein Lieblingsregisseur in Zukunft weitere Geschichten erzählt, muss ich ihm das Geld geben, damit er das auch weiterhin machen kann.

Wie ist es denn bei Schnäppchenjägern? Ich find es zu einer gewissen Grenze auch vollkommen verständlich, wenn man auch auf den Preis achtet, aber wo führt das denn hin? Auf der einen Seite will man so wenig Geld wie möglich ausgeben, aber auf der anderen Seite will man für seine eigene Arbeit gut/besser bezahlt werden. Das stört mich ungemein. Hauptsache ICH gebe wenig Geld aus - von anderen aber verlangen, dass sie spendabler sind.

Darum stören mich illegale Downloads im Grunde auch garnicht, auch wenn es paradox klingen mag. Es muss einfach eine Bereitschaft kommen, für das, was wir geniessen, auch bezahlen zu wollen. Die Leute müssen angesprochen werden, damit sie sich selbst hinterfragen. Mit Gängelei ist doch auch keiner zufrieden und aufhalten kann man das illegale Kopieren sowieso nicht. Warum noch gegen Windmühlen ankämpfen? Es ändert nichts.

MachineryJoe 18 Doppel-Voter - 9259 - 16. Mai 2012 - 23:09 #

Du weißt ja sicherlich, dass ich da im Allgemeinen mit Dir übereinstimme.

Aber das Bewusstsein zu verändern ist eben eine Aufgabe, die hier nicht gelingen wird. Das hat verschiedene Gründe. Natürlich kann man versuchen, bei einigen Leuten, dieses Wertegefühl zu erzeugen, aber das kann man nicht erzwingen, das müssen Menschen sich selbst erarbeiten, sie müssen die Wertschöpfungskette kennengelernt haben, um den darin steckenden Wert zu bemessen. Viele junge Menschen glauben noch, selber bessere Produkte erzeugen zu können, weil sie die Komplexität des Ganzen überhaupt noch nicht einsehen können. Wir können es ihnen gar nicht übel nehmen, dass sie solche Dinge gering schätzen, da sie doch so billig und so einfach zu haben sind.

Diablo 3 scheint ja bisher ohne illegale Kopien auf den Markt gekommen zu sein und es wird vielleicht noch eine Weile so bleiben. Und ich vermute stark, dass das zum finanziellen Erfolg beitragen wird. Ich sehe das hier nicht emotional, ich habe das Spiel nicht einmal gekauft. Ich habe nur Studien gelesen, wo ein Spiele-Launch als finanziell erfolgreicher eingestuft wurde, wenn in den ersten 1-2 Wochen keine illegale Kopie erscheint.

q 17 Shapeshifter - 6811 - 16. Mai 2012 - 23:54 #

Ich find das zum einen ungeheuer faszinierend und ungeheuer traurig. Ich kann mich in dieses "wenn ichs nicht illegal kopieren kann, kauf ichs halt" nichtmal ansatzweise hineinversetzen.

Age 20 Gold-Gamer - 20836 - 16. Mai 2012 - 21:01 #

Ja genau, sein haltloses Geblubber über die Piraten ist total valide. m( Das erklärst du mir dann noch, nä.

MachineryJoe 18 Doppel-Voter - 9259 - 16. Mai 2012 - 23:02 #

Ich weiß nicht, wo Du das rausgelesen hast. Ich habe geschrieben, dass er valide Punkte hatte, nicht dass alles, was er geschrieben hat, valide ist. Aus der Parteien-Diskussion habe ich mich bewusst rausgehalten und werde das auch weiter tun und Dir eine Erklärung schuldig bleiben müssen.

partykiller 17 Shapeshifter - 7410 - 16. Mai 2012 - 16:24 #

Ich denke, es war damit gemeint: "Es gibt kein Recht auf Umsatz oder Gewinn!". Denn sonst könnte man es ja auch einklagen.
Wenn es gefällt und die Leute dafür zahlen, gut.
Wenn nicht, dann war es eben Pech, ist aber nicht einklagbar.
Wenn es natürlich Leistungen sind, die üblicherweise vergütet werden, dann besteht natürlich auch ein Anspruch.

bolle 17 Shapeshifter - 7789 - 14. Mai 2012 - 13:37 #

Total guter Artikel, ich seh das genauso. Vor 200 Jahren waren Künstler immer arme Schlucker, die ihre Werke für ein kleines Taschengeld dargeboten haben, und habens trotzdem gemacht, weil sie Künstler sein wollten.

Plötzlich steckt eine ganze Industrie dahinter, denen es nur um die $ und € geht. Die waren vielleicht noch nötig, bevor es das Internet gab, mittlerweile müssen die sich aber nen anderen Job suchen.

Den Künstlern geb ich weiterhin gerne Geld. Kickstarter, Paypal und co machens möglich :)

Linksgamer (unregistriert) 15. Mai 2012 - 14:57 #

Wie viel Zeit investierst Du denn täglich in die Suche nach unterstützenswerten Künstlern?

Tchibo 13 Koop-Gamer - 1450 - 14. Mai 2012 - 14:59 #

Immer wieder schön so etwas zu lesen.
Ich habe dich mal mit meinen Kudos bezahlt.

Danke

M1thos (unregistriert) 14. Mai 2012 - 15:40 #

Der Artikel ist toll, aber ich finde GG sollte politisch neutral bleiben.

q 17 Shapeshifter - 6811 - 14. Mai 2012 - 15:41 #

Ist ja nur ein User-Geschreibe und nicht von der GG-Redaktion :> Hier darf man auch gerne eine Gegenstimme äussern.

MachineryJoe 18 Doppel-Voter - 9259 - 14. Mai 2012 - 15:52 #

Kannst Du das mal bitte näher erläutern, inwieweit das politische Bezüge hat? Im Grunde ist das eine Lesermeinung, die über Kunst und Unterhaltung nachdenkt, versucht, objektiv zu sein und aufzeigt, das sogar der juristische Konsens mit ihm übereinstimmt.

M1thos (unregistriert) 14. Mai 2012 - 16:04 #

Ich bin kein Jurist, aber den rechtlichen Konsens stellt er doch gar nicht dar oder? oO

MachineryJoe 18 Doppel-Voter - 9259 - 14. Mai 2012 - 17:00 #

Zugegeben, es wird nur am Rande erwähnt, aber sogar mit einem Link belegt:

http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2009:111:0016:0022:DE:PDF

Hier wirst Du genau das finden, was q mit seinen Worten schildert, nur in Juristendeutsch.

M1thos (unregistriert) 14. Mai 2012 - 17:06 #

Da heißt es aber:

"[...]Die nicht erlaubte Vervielfältigung, Übersetzung, Bearbei­
tung oder Änderung der Codeform einer Kopie eines
Computerprogramms stellt eine Verletzung der Aus­
schließlichkeitsrechte des Urhebers dar. Es können jedoch
Situationen eintreten, in denen eine solche Vervielfälti­
gung des Codes und der Übersetzung der Codeform un­
erlässlich ist, um die Informationen zu erhalten, die für
die Interoperabilität eines unabhängig geschaffenen Pro­
gramms mit anderen Programmen notwendig sind. Folg­
lich ist davon auszugehen, dass nur in diesen begrenzten
Fällen eine Vervielfältigung und Übersetzung seitens oder
im Namen einer zur Verwendung einer Kopie des Pro­
gramms berechtigten Person rechtmäßig ist [...]"

Ergo doch pro Urheberrecht, kontra "Gedanken sind frei" im Internet.

MachineryJoe 18 Doppel-Voter - 9259 - 14. Mai 2012 - 17:24 #

Ja, da hast Du Recht. Deswegen müssen wir hier zwischen Medium und Gedanken trennen, was q meiner Meinung nach gemacht hat. Die Gedanken, die Kunst, das Spiel werden ja nicht nur über die DVD sondern auch über den Programmcode transportiert. Wobei der Programmcode zwar ein Teil der Kunst sein kann, aber vorher künstlerisch geformt werden muss. Er bleibt am Ende aber auch das Medium.

Wenn ein Künstler in einen Stein eine Skulptur schlägt, ist der Stein Teil der Kunst, aber eigentlich doch nur das Medium, welches das Werk transportiert. Der Künstler hätte es ja auch in Holz schnitzen können. Die Kunst ist allein das Werk, die Leistung, die der Künstler gebracht hat.

PCEumel 13 Koop-Gamer - 1436 - 14. Mai 2012 - 16:25 #

Huch, einen Moment lang war ich verwirrt und der Meinung im Spiegel.de Kommentarforum gelandet zu sein. ^^

Epic Fail X 18 Doppel-Voter - P - 10462 - 14. Mai 2012 - 17:03 #

Sorry, q, ich kann mit deinen Artikeln nur wenig anfangen.
Der Anfang bis einschließlich "die rechtliche Seite" ist gar nicht mal übel. Zwar trivial, aber recht gut geschrieben und, da immer noch viele mit diesbezüglich verqueren Ideen durch die Welt laufen, definitiv mit Daseinsberechtigung.
Dann wird es aber wild. Die meisten Absätze kann ich noch mit Ach und Krach nachvollziehen, wenn ich sie auch nicht teile, aber:
1) Der Erfolg von Avatar hat sicher viele Gründe. Der Hauptgrund ist mMn aber, dass eben 99,9% der illegal Downloadenden kein 3D-Heimkino besitzen. Wer in den vollen Genuss des Films kommen will, MUSS zähneknirschend an der Kinokasse Geld rausrücken.
2) Qualität setzt sich immer durch...
Was will mir dieser Absatz sagen? Das Scheitern von BGE ist ein spannendes Thema. Gründe gibt es einige. Könnte man fast einen Artikel drüber schreiben.
Dass man sich in der Cthulhuwelt frei bedienen darf, dürfte nicht zuletzt daran liegen, dass Lovecraft seit 1937 tot und somit der Urheberrechtsschutz erloschen ist.
Wie dem auch sei: Ich sehe keinen Zusammenhang zum restlichen Text.

q 17 Shapeshifter - 6811 - 14. Mai 2012 - 17:09 #

Es haben neben Avatar auch viele andere Film und natürlich auch Spiele Erfolg - auch wenn es illegale Kopien gibt, darum soll es gehen. Es gibt einen Markt, der wird bedient und Leute sind zahlungswillig.

Beyond Good & Evil soll zeigen, wie es nunmal funktioniert. Wenn das Spiel floppt, kann man dagegen nichts unternehmen. Oder fällt dir eine Gegenmassnahme dazu ein?

vetterka 12 Trollwächter - 942 - 14. Mai 2012 - 18:41 #

Ein gutes Spiel machen?

q 17 Shapeshifter - 6811 - 14. Mai 2012 - 18:47 #

Kaum jemand wird dir sagen, dass BG&E ein schlechtes Spiel war. Ich find es auch hervorragend und hatte sehr viel Spass damit. Das Setting ist aber nunmal sehr speziell und schreckt viele Leute ab. Das ist sehr schade, aber so war es nunmal.

Es gibt auch sehr viele Filme, die mir sehr gut gefallen haben und die auch bei Kritikern gut ankamen - finanziell aber einfach nicht sehr ertragreich waren.

vetterka 12 Trollwächter - 942 - 14. Mai 2012 - 21:56 #

Wenn das Setting abschreckend ist, ist das Spiel nicht gut.
Zum Rest: So what willkommen am Markt.

q 17 Shapeshifter - 6811 - 14. Mai 2012 - 22:04 #

Und wieso ist das Spiel nicht gut? Es fanden doch viele toll. Nur nicht genug. Als ob man das Objektiv bestimmen könnte... also wirklich. So ein Blödsinn.

Sag das auch mal Fans von Firefly, dass "ihre" Serie schlecht war, weil sie nach 14 Folgen abgesetzt wurde. Die jagen dich mit Fackeln und Mistgabeln.

MachineryJoe 18 Doppel-Voter - 9259 - 15. Mai 2012 - 11:00 #

Dann ist es nicht schlecht, es ist nur nicht massenkompatibel. So etwas passiert mit Kunst z.B. ständig. Theater wird staatlich gefördert, damit es überlebt, weil die Massen lieber ins Kino gehen.

Über Förderungen mit Steuergeldern kann man sich trefflich streiten, aber das heißt noch lange nicht, dass Theater zum Beispiel handwerklich schlecht gemacht ist, nur weil die Mehrheit diese Arbeit nicht zu schätzen weiß.

Billige und sehr einfach strukturierte IKEA-Möbel sind massentauglich, aber sind deswegen handgefertigte und mit Schnitzereien versehen Möbel weniger wert? Ganz im Gegenteil, sie sind sowohl ästhetisch, künstlerisch als auch von der Verwendung der natürlichen Rohstoffe modernen Produkten überlegen. Dennoch gibt es nicht mehr in jedem Stadtviertel einen Schreiner, sondern riesige Weltkonzerne, die solche Produkte herstellen.

Hier muss der Konsument mal kritisch nachfragen: Entweder wir sind alle ärmer als früher, haben weniger Kunstverständnis, geiziger, weniger anspruchsvoll oder haben durch den fehlenden Kontakt zu solchen handwerklichen Arbeiten kein Gefühl mehr für dessen Wert.

Ähnlich entwickelt sich die Einstellung der Kids gegenüber digitalen Produkten, wenn sie diese nur noch illegal konsumieren und selbst niemals jemandem bei dessen Herstellung über die Schulter geschaut haben.

Age 20 Gold-Gamer - 20836 - 14. Mai 2012 - 17:26 #

Erwartungsgemäß sehr auf der Metaebene gehalten. Allerdings kauft man mMn trotzdem eine Kopie aber natürlich nicht den Gedanken. ;) Auf Medien kopierte "Ideen" sind eben in irgendeiner Weise materiell greifbar. Ansonsten sind die Gedanken natürlich frei und ich finde den absolutistischen Anspruch von Populärkünstlern einen Haufen Geld mit ihrer "Kunst" verdienen zu müssen, schlicht lächerlich. Die Leute sollen für ihre Tätigkeit bezahlt werden und davon leben können, wie jeder andere auch.

Anonymous (unregistriert) 14. Mai 2012 - 17:41 #

Was für blöde Penner, diese Künstler, mit ihrer Arbeit das Geld verdienen zu wollen, das der freie Markt für sie hergibt. Die sollen keinen Cent mehr verdienen als ich!

q 17 Shapeshifter - 6811 - 14. Mai 2012 - 17:42 #

Du hast es nicht verstanden :>

Anonymous (unregistriert) 14. Mai 2012 - 18:09 #

Sondern?

q 17 Shapeshifter - 6811 - 14. Mai 2012 - 18:14 #

Niemand beschwert sich darüber, dass Künstler etwas verdienen. Das sollen sie doch auch. Die wenigsten wollen alles kostenlos haben. Und das hab ich auch geschrieben... ich muss nichts bezahlen. Ich musste mir noch nie einen Film oder ein Spiel kaufen - trotzdem hab ichs getan. Hast du das getan? Wenn ja, warum?

Weryx 19 Megatalent - 15436 - 14. Mai 2012 - 19:41 #

Sehe ich ähnlich, ich würd das ein oder andere gern kaufen nur ist es mir zu TEUER! Die meisten normalen Serien sind die Preise vollkommen ok! 1Staffel a ca. 20 folgen für 15-30 Euro(Je nach alter)! Wenn ich aber dann die kosten von diversen Animes sehe krieg ichs kotzen!

Age 20 Gold-Gamer - 20836 - 14. Mai 2012 - 18:19 #

Hier geht's lang: http://www.gamersglobal.de/news/50171/langer-laestert-lesekompetenz

Anonymous (unregistriert) 14. Mai 2012 - 18:32 #

"Die Leute sollen für ihre Tätigkeit bezahlt werden und davon leben können, wie jeder andere auch."

Verdienst du den nicht genug, um davon leben zu können? Wenn nein, dann beißt sich das aber mit "wie jeder andere auch". Bist du zufällig Pirat? Die sind ja nicht für ihre Geisteskraft bekannt.

MachineryJoe 18 Doppel-Voter - 9259 - 14. Mai 2012 - 18:09 #

Wenn Du das rechtlich hier noch mal nachlesen willst:

http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2009:111:0016:0022:DE:PDF

Teilweise hast Du da nämlich Recht, Du besitzt tatsächlich eine Kopie und hast gewisse Rechte. Aber gleichzeitig gibt es Bedingungen für diese Kopie, z.B. in welcher Art und Weise man weitere Kopien davon erzeugen darf. Somit ist es zwar materiell greifbar, rechtlich wird es aber anders, als ein materielles Produkt behandelt.

Argh! (unregistriert) 14. Mai 2012 - 18:15 #

Wer an einer ethischen Betrachtung des Urheberrechts interessiert ist sollte sich mal die Arbeit "Imaginäres Eigentum: Naturrechtliche Kritik am geistigen 'Eigentum'" durchlesen. Ist Online frei verfügbar wenn man google anschmeißt.

vetterka 12 Trollwächter - 942 - 14. Mai 2012 - 18:47 #

Ich sehe in dem Artikel einige Schwächen:

Zunächst einmal sind die Ideen u.ä. an ihr jeweiliges Medium gebunden. Die geschichte des Fausts gab es vorher schon: Sie wurde viel überliefert mehrmals aufgeschrieben, verfilmt vertont und was weiß ich.

Das gekaufte Buch ist zwar das Medium, jedoch macht das niederschreiben ohne das Medium keinen Sinn. Nur in dem medium kann ich Stilfiguren entwicklen und mich entsprechend dem Medium ausdrücken.

Sorry aber "jeder ist kreativ" stimmt zwar, ABER hier wird der Begriff der Schöfungs-/Schaffenshöhe eben gern vergessen. Der AVGN steckt mehr Arbeit, Ideen etc. in seine Videos als irgendwelche leute mit ihren Katzenvideos.

Im Faust steckt auch mehr als in "Rosen sind rot..."

Der gedachte Verteibswege von computerspielen wird dann ausnahmsweise mal richtig skizziert.

Ein Künstler hat jedes recht Geld zu verlangen. Er kann ja schauen ob es jemand zahlt. Die formulierung hinkt auch hier. Nicht der Künstler hat kein recht, sondern ich muss nicht für alles bezahlen.

Der Schluß ist nur noch wirr. Ich zahle, ich zahle nicht. Keiner zahlt, alle zahlen (nicht)... Geht dies, geht das etc.

Btw.: den Bolzplatz für die Kinder zahlen übrigens alle die Steuern entrichten.

Ist halt echt bloß Schülerzeitungsgedöns ohne irgendwelches belastbares

q 17 Shapeshifter - 6811 - 14. Mai 2012 - 18:50 #

"Sorry aber "jeder ist kreativ" stimmt zwar, ABER hier wird der Begriff der Schöfungs-/Schaffenshöhe eben gern vergessen. Der AVGN steckt mehr Arbeit, Ideen etc. in seine Videos als irgendwelche leute mit ihren Katzenvideos.

Im Faust steckt auch mehr als in "Rosen sind rot..." "

Das ist ja auch vollkommen wertfrei ;)

"Ein Künstler hat jedes recht Geld zu verlangen. Er kann ja schauen ob es jemand zahlt. Die formulierung hinkt auch hier. Nicht der Künstler hat kein recht, sondern ich muss nicht für alles bezahlen."

Womit ist das Recht denn begründet? Hast du das Recht, von mir Geld für ein Werk von dir zu verlangen, wenn ich das garnicht haben möchte? Und ich hab selbst geschrieben, dass auch ich nicht alles bezahlen muss.

Anonymous (unregistriert) 14. Mai 2012 - 19:01 #

"Hast du das Recht, von mir Geld für ein Werk von dir zu verlangen, wenn ich das garnicht haben möchte?"
Nein, natürlich nicht. Wer behauptet das? Und welcher Künstler verlangt das bitte? He?

MachineryJoe 18 Doppel-Voter - 9259 - 14. Mai 2012 - 19:07 #

Kurz nachgedacht und die Frage erübrigt sich: Mit GEZ und öffentlichem Fernsehen und Radio gibt es doch schon so etwas. Ich bezahle hier eine monatliche Gebühr, obwohl mir der Großteil des Angebots nicht gefällt. Eine Kulturflatrate, die gerne von Schwarzkopierern ins Gespräch gebracht wird, hätte ähnliche Auswirkungen.

vetterka 12 Trollwächter - 942 - 14. Mai 2012 - 22:20 #

Die Verbreitung von "Kultur" ist nur ein Auftrag der öffentlich-rechtlichen Sender. Viel wichtiger ist die unabhängige Berichterstattung. Und die ist verhältnismäßig ok. Siehe Italien, wo BungBunga Berlusconi, die halbe TV Landschaft gehört, oder USA wo FOX den größten Mist verbreitet.

Anonymous (unregistriert) 14. Mai 2012 - 22:50 #

Dennoch sollten bspw die ARD Tatort-Autoren, die sich in ihrer gewinnorientierten Verwertungsgesellschaft offen für die Beschneidung von Bürgerrechten zur Überwachung und VDS zur noch stärkeren Verfolgung von Urheberrechtsbrüchen aussprechen, ihrer staatsvertraglichen Mediensubvention enthoben werden.

Die hätten sicherlich keine Schwierigkeiten stattlichen Profit zu machen, eine freie Preisgestaltung würde ich denen sogar gönnen, wenn sie in einem funktionierenden Pay-per-View Verfahren wirklich um ihre Zuschauer konkurrieren müssten. So wie es jetzt ist nutzen sie Gelder für Freie Medien um eine Überwachungsprivilegiengesellschaft durchzuboxen.

Die GEZ war sicher nicht gedacht diesen Leuten eine Position zu ermöglichen, in der sie ihre Einnahmen zur Förderung von ACTA und ähnliche Gesetzesentwürfe ausnutzen konnten. ISPs zu Hilfspolizisten zu machen und ua. die politische Ausrichtung und intime Details zum Privatleben jedes Bürgers als verwertbare und monetierbare Dreingabe geschenkt zu bekommen, war sicher nicht der Zweck. Wir sollten uns wohl bewusst machen, das diese Leute nicht unbedingt notwendige Methoden zur Wahrung ihrer Rechte lobbyieren - denn diese gibt es bereits - sondern das sie trotz bereits ausgedehnten Methodenkatalog nun eine ungekannte, unglaublich teure und invasive Überwachung und eine Kriminaliserung im Strafrecht gutheissen, die so weder gebraucht noch gerechtfertigt werden kann. Sogar auf Kosten unserer medizinischen Versorgung mit der Verfolgung von Generika.

Hollywood/MPAA/RIAA verwendet die Erlöse aus ihren Verkäufen, um SOPA/PIPA/ACTA/IPRED zu Lasten der Bevölkerung zu erzwingen, untergraben sogar die Souveränität von Schweden, Niederlande, Spanien, Kanada, Neuseeland, Australien, Indonesien, Frankreich, wo sie nachgewiesenermaßen drakonischere Urheberechtsgesetze als selbst im eigenen Land erwirkt haben. Wir-sind-die-Urheber ist nur ein weiterer Versuch ein altes Medienmonopol sogar noch weiter auszudehnen. Die ARD Medienverwertungsgesellschaft ist unser Äquivalent, die GEMA sogar deren geduldeter Konkurrent. Wer Profit auf Kosten unserer Rechte machen will, soll das ohne Monopol schaffen. Gegen nachteilige Monopole gab es doch irgend eine Regellung?

vetterka 12 Trollwächter - 942 - 14. Mai 2012 - 22:17 #

Nein das ist keine Einstellungssache: Es ist so. Allein Umfang, Thematik, Art und weise unterscheiden diese beiden Gedichte sehr voneinander. es ist wie der AVGN und die veruckelten Homevideos.

Was das bezahlen angeht fehlt mir dein Kontext:
Ich kann sogar dafür Geld verlangen, wenn mich am Bahnhof jemand nach der Uhrzeit fragt. Es ist seine Sache ob er zahlt (oder auf die Uhr oben am Gleis schaut).
Ich habe dafür ja wie ein Künstler Investitionskosten (die Uhr / Künstler: Farben, Papier, PC, Marmor, whatever...) und Opportunitätskosten (in der Zeit in der ich auf die Uhr schaue kann ich etwas gewinnbringenderes machen/ Künstler Stunde um Stunde am malen, drehen, programmieren, klopfen). warum Zeit die wertvollste Resource ist, überlasse ich Johnny Cash in "Satisfied Mind" zu sagen.
Und wenn du dir die Antwort schon selbst gegeben hast dann brauchst du die Frage nicht aufwerfen.

MachineryJoe 18 Doppel-Voter - 9259 - 14. Mai 2012 - 18:54 #

Deine Gedanken sind gar nicht mal so abwegig, aber warum sind sie gepaart mit Beleidigungen, wie "Schülerzeitungsgedöns"? Dadurch wird Dein sonst recht interessanter Kommentar stark abgewertet.

Natürlich passen Vergleiche, wie der Fußball nicht 100-prozentig. Aber ich fand ihn gar nicht so schlecht, es gibt weitaus schlechtere Vergleiche. Denn hier wird in der Tat ein Spiel transportiert, das als Idee zwar frei ist, aber dessen reale Umsetzung kommerziell genutzt werden kann.

vetterka 12 Trollwächter - 942 - 14. Mai 2012 - 18:57 #

jo sorry, wollte fertig werden... Nach dem Training mehr davon.

bolle 17 Shapeshifter - 7789 - 14. Mai 2012 - 19:27 #

Aus gegebenem Anlass:

http://wir-sind-die-buerger.de/

Flugtier 10 Kommunikator - 466 - 14. Mai 2012 - 20:15 #

Diese User-Meinung hätte so auch fast von mir stammen können. Als ich darüber mit Bekannten und Familie redete, bekam ich sogar die gleichen Reaktionen :)

Guldan 17 Shapeshifter - 8554 - 15. Mai 2012 - 15:14 #

Ich stimme auch weitehsgehend zu schöner Artikel hat sich super gelesen und war klasse aufgebaut :)

Anonymous (unregistriert) 16. Mai 2012 - 14:42 #

Das Menschliche Gehirn mag ja vieles sein, aber die Gemeinsamkeiten mit einer Festplatte sind genau so zahlreich wie die Gemeinsamkeiten mit einem Teller Grütze ... abgesehen von dieser hoch simplifizierten und zurechtgebogenen Aussage, die den Punkt den du anstrebst ja auch in gewisser Weise tatsächlich trifft und zwar ganz unabhängig ob der korrekten Darstellung, war das alles so ganz intressant

Hinkelbob 13 Koop-Gamer - 1234 - 16. Mai 2012 - 15:28 #

Das Thema wird hier heiß diskutiert, und zu meiner Freude auch sehr produktiv. Nun möchte auch ich meinen Senf dazu geben. In vielen Kommentaren wurden Künstler als Kreative Menschen bezeichnet, die in erster Linie ihre Kunst veröffentlichen wollen. Desweiteren entnehme ich dem Artikel, dass Künstler für ihre Werke kein Geld verdienen sollten "Genauso wenig hat aber auch kein Künstler das Recht, mit seinen Werken Geld zu verdienen.". Hier bin ich anderer Meinung. Wenn ein Künstler etwas "herstellt" z.B. Musik, ein Spiel, ein Bild oder auch einen Film, dann hat er meiner Meinung nach sehr wohl das Recht Geld dafür zu verlangen, wenn dritte sich dieses geistigen Eigentums bedienen wollen. Schließlich handelt es sich um seine Gedanken, seine Kreation, seine Idee. Meiner Meinung nach handelt es sich dann wieder um ein Produkt, für das man aber, wie du sehr schön in deinem Artikel geschrieben hast, nur ein Nutzungsrecht erwirbt.

Was ich eigentlich sagen möchte ist also, dass ein, oder mehrere Künstler, doch sehr wohl das Recht haben für ihr/ihre Werk/e Geld zu verlangen und die Allgemeinheit/Gesellschaft sie nicht zwingen sollte diese umsonst zur Verfügung zu stellen.

q 17 Shapeshifter - 6811 - 16. Mai 2012 - 16:17 #

Vielleicht hab ich mich ungünstig ausgedrückt, aber natürlich sollen Künstler Geld verdienen. Und sie haben auch das Recht, Geld mit ihrer Kunst zu machen - sie sollten es nur nicht verlangen. Bei dem offenen Brief der Tatortautoren war es aber so: die sagen "Hey, wir sind Autoren, also bezahlt uns!" und das ist einfach dreist. Und wir "müssen" die bezahlen. Ich unterstütze Künstler, die ich mag, sehr sehr gerne - und das freiwillig. Eine Selektion der Kunst, die ich fördern möchte, existiert dabei nicht... und genau das wollen die Verwerter noch stärker forcieren.

Und wegen dem "Zwang", alles kostenlos zur Verfügung zu stellen... das ist keine Forderung, nur eine Empfehlung :>

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 266629 - 16. Mai 2012 - 15:40 #

Habs gern nochmal gelesen^^

q 17 Shapeshifter - 6811 - 19. Mai 2012 - 20:33 #

Ka-ching!
http://derstandard.at/1336697200071/Studie-BitTorrent-Downloads-erhoehen-Verkaufszahlen-von-Musikalben

Moriarty1779 19 Megatalent - - 17151 - 16. Juli 2012 - 21:54 #

Meiner Meinung nach scheitert das ganze am Unvermögen der meisten Leute, an einem bestimmten Punkt umzudenken.

Du legst richtig dar, dass wir z.B. eine Band dafür bezahlen, dass sie live für uns spielt. Da sich dies in der "analogen", nicht reproduzierbaren Realität abspielt, ist jedem Kind völlig klar, dass, wenn man _nicht_ für die Band bezahlt, diese auch _nicht_ für einen spielt. Hier stimmt das Prinzip Leistung<-->Gegenleistung noch, ebenso beim Theater- oder Kinobesuch. Keine Zahlung = keine Eintrittskarte = kein Konzert/Film/Schauspiel...

In der digitalen Welt ist es aber so, dass wir auch beim Nicht-Zahlen eine bequeme Möglichkeit finden, die Leistung dennoch in Anspruch zu nehmen. So bequem, dass die Hürde, dies zu tun, quasi nicht existent ist.

Natürlich können wir auch in der analogen Welt "über den Zaun klettern", um das Konzert zu sehen - das erfordert aber Fitness oder zumindest Cleverness, hat also Hürden, die die meisten Leute nicht in der Lage sind zu stemmen.

In der digitalen Welt sind diese weitaus geringer - so dass der Grundtrieb des Menschen, nämlich die eigene Vorteilnahme, in den Vordergrund rückt.

Wenn auch hier das Bewusstsein entsteht, dass eben nur mit Leistung eine Gegenleistung zu erstehen ist, dann wird dies plötzlich auch wieder vermehrt gemacht. Siehe Steam oder App-Store. Da wird dann auch plötzlich wieder Geld ausgegeben - Steam zu Hacken ist eben zu schwer.

Beispiele, wo von Konsumenten freiwillig gezahlt wird - siehe GamersGlobal - sind meiner Meinung nach Ausnahmen, die auf einem sehr speziellen und stark involviertem Nutzerkreis basieren. Als Nutzer fühlt man sich mit den anderen "in einem Boot", und ist eher bereit, auch mal was zu geben. Bei Massengütern wird dies sicher nicht für den Großteil der Nutzer zutreffen...