Location, Finanzierung, Ticketing

Vampiro: Du hast es angesprochen, ihr habt eine Halle angemietet. Die CitCon findet im Kasino 1 der Jahrhunderthalle in Frankfurt statt. Wie kam es zur Wahl der Jahrhunderthalle? Hat es damit zu tun, dass Foundry 42 in Frankfurt sitzt oder was waren die Überlegungen?

Michael: Ja, das ist natürlich ein Grund, dass Foundry 42 dort sitzt und schon vorher auch ein Kontakt mit Brian Chambers [Anmerkung: Studiochef von Foundry 42] da war. Es gibt Leute, die ihn kennen, denn es gibt ja auch immer diese Events wo man dort aufkreuzen kann. Daher kennen ein paar Leute ihn und auch andere von Foundry 42. Das war sicher einer der Hauptgründe. Warum es auf die Halle gekommen ist? Es gibt so viele Veranstaltungshallen, du musst aber genau die eine passende finden, die für deine Zwecke einfach alles mitbringt, sei es Catering, die Größe, die technischen Voraussetzungen, wir werden zum Beispiel streamen, Bühne, Sound und so weiter. Da war halt einfach die Jahrhunderthalle number one. Wir haben uns das nicht leicht gemacht. Wir haben lange überlegt und auch viele Hallen angeschaut und auch angeschrieben und auch Angebote eingeholt, es muss ja auch mit dem Preis einigermaßen zusammenpassen, und dann natürlich mit dem Support, den du dort hast. Und da hat die Jahrhunderthalle einfach ganz klar herausgestochen aus den ganzen Mitbewerbern.

Vampiro: Du hast auch die Finanzierung angesprochen. Ihr seid da ja auch sehr transparent in den FAQ [auf der Website]. Die Kosten liegen bei gut 11.000 Euro [11.358,28] und knapp 13.000 Euro [nach Steuern; 12.748,74) würden reinkommen, wenn alle Tickets verkauft werden. Wie ist denn die Kalkulation zustande gekommen hinsichtlich der Teilnehmerzahl? Es gibt insgesamt 500 Tickets, wie sind da die Planungen im Vorfeld gelaufen? Es gab ja zwar schon Community-Events, aber noch keinen vergleichbaren Event dieser Größenordnung.

Es ist zu einem noch ambitionierteren Projekt geworden als geplant.

Michael: Naja, wenn man sich die Community und vor allem die deutschsprachige Community anschaut, wie engagiert die sind, wie groß die vor allem auch sind, dann kann man sich ungefähr ausrechnen, wieviele Leute ungefähr bei so einem Event kommen werden. Wenn man es dann in natürlich noch in einer großen Stadt macht, dann ist die Wahrscheinlichkeit natürlich noch größer. 500 ist eigentlich eher klein. Wir hätten am liebsten noch größer ansetzen wollen aber haben uns dann nach reiflicher Überlegung und Analyse – wir haben uns angeschaut, was bei anderen Events geht, wieviele Leute kommen da ungefähr, was wird dort geboten, was werden wir bieten – geschätzt, womit wir ungefähr an Teilnehmern rechnen können. Da haben wir so zwischen 300 und 500 geschätzt und haben dann mal für 500 Leute angesetzt. Und man muss auch sagen, die Milestones oder die Dinge, die wir vorbereitet haben, sind natürlich mit dem Ticketverkauf gewachsen. Wenn wir wesentlich weniger Tickets verkauft hätten, dann wäre wahrscheinlich auch das Event etwas schmaler ausgefallen, von den Dingen, von den Giveaways die es gibt, den ganzen Goodies, von CIG selbst. Aber dadurch, dass das Ganze relativ gut eingeschlagen ist und es relativ schnell gegangen ist mit den Ticketverkäufen, weil ja schon das Start-Lineup sehr gut war von den Punkten, die eben an dem Abend präsentiert werden, ist es natürlich noch zu einem noch sehr viel ambitionierteren Projekt geworden, als es eigentlich geplant war. Es war sowieso als sehr ambitioniertes Projekt geplant. Ich würde sagen, 500 ist nicht schlecht für ein Fan-Event.

Vampiro: Noch sind ja ein paar Tickets verfügbar auf der Website. Wie zufrieden seid ihr bislang mit dem Vorverkauf?

Michael: An und für sich geht der gut. Wie gesagt, wir haben so zwischen 300 und 500 erwartet, wir sind jetzt gut über dem Mittel, das wir uns da gesteckt haben. Ich denke, wenn am Sonntag der Stream [der CitizenCon von CIG in den USA] über die Bühne geht und die Leute im deutschsprachigen Raum es spätestens am Montag angeschaut haben werden, dann wird es wahrscheinlich nochmal etwas anziehen mit den Ticketverkäufen.

Vampiro: Die Finanzierung, da musstet ihr, du hast es gesagt, sozusagen in Vorleistung treten, irgendjemand muss haften. Seid ihr oder ist da jemand ein großes persönliches Risiko eingegangen oder wie habt ihr das Risiko verteilt?

Michael: Ja, das ist schon ein ziemlich großes persönliches Risiko gewesen weil das

Tacryll von Phoenix Interstellar ist ein ziemlich großes persönliches Risiko eingegangen.

wirklich eine Person ist, der eine Firma hat, der sowas macht, das ist der Tacryll von Phoenix Interstellar, wofür wir ihm auch unendlich dankbar sind. Den Magen musst du mal haben, um das zu schultern. Weil wenn das total in die Hose geht, dann bleibst du halt drauf sitzen. Wir hätten ihn natürlich nicht drauf sitzen lassen, wir hätten schon irgendeine Lösung gefunden, dann hätten wir halt zusammengelegt oder irgendwas anderes gemacht. Aber es war schon ein recht großes Risiko. Aber wie gesagt, wir haben versucht, es vorher schon so gut wie möglich einzuschätzen, wie es ungefähr ausgehen wird, auch von den Ausgaben her, also auch, was wir den Besuchern [der CitCon] mitgeben. Die Leute werden nicht mit leeren Händen nach Hause gehen.