Gegenmittel und persönliche Erfahrungen

Cheating im PVP User-Artikel

Jac 12. Januar 2020 - 13:12 — vor 4 Jahren aktualisiert
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The Division 2 - PVP-Modus Gefecht
The Division 2: PVP-Modus "Gefecht".
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Was Spieler dagegen tun können

Zuallererst: Nicht selbst cheaten! Auch wenn der Ärger groß und der Wunsch nach Vergeltung oder "ausgleichender Gerechtigkeit" nachvollziehbar sind, bleibt es immer unmoralisch, unfair und befördert höchstens die – eigentlich verhassten – Cheat-Programmierer. Befindet sich ein Cheater im eigenen Umfeld, dann sollte sie oder er auch spüren, dass Betrug zu Konsequenzen führt und einen Vertrauensverlust darstellt. Betrügende Spieler müssen meiner Meinung nach ausnahmslos als Cheater gemeldet werden, wenn es eindeutig genug ist! Hierbei sollte möglichst objektiv bewertet werden, eine hohe Anzahl von Falschmeldungen hilft weder den ehrlichen Spielern noch den Herstellern.

Zu bestimmten Zeiten sind nach meiner persönlichen Erfahrung besonders viele Cheater unterwegs. Das ist regelmäßig der Fall, wenn neue Spielinhalte veröffentlicht werden. Es kann sich tatsächlich lohnen, für ein besseres Spielerlebnis einige Zeit zu warten. Das ist jedoch keine Pauschalaussage, bei einigen Spielen ist es leider genau umgekehrt und kann am Ende des Tages nur durch Ausprobieren verifiziert werden.
 

Persönliche Erfahrungen

In einem englischen Artikel auf thegamer.com (siehe Quellen) vom Februar 2018 steht folgender Satz über Playerunknown's Battlegrounds (PUBG):
"Drei Spieler in jeder Runde sind möglicherweise Cheater."
In einer Spielrunde von PUBG befinden sich maximal 100 Spieler, basierend auf dieser Annahme wäre es also gleichsam ein Cheater-Anteil von durchschnittlich etwa drei Prozent pro Runde. Hierbei wurden die Verkaufszahlen mit der Anzahl der gebannten Accounts in Relation gesetzt. Diese Einschätzung beziehungsweise Mutmaßung ist sicher vereinfachend und nicht zu 100 Prozent korrekt, spiegelt aber in etwa mein damaliges Bauchgefühl wider und erscheint mir somit nicht ganz unrealistisch. Trotz allem war es zu dieser Zeit auch möglich, mit einer im Team abgestimmten Taktik zu gewinnen. Heute gelingt es uns viel seltener, gleichzeitig sehe ich den Bann für von mir gemeldete Spieler nun praktisch täglich auf meinem Login-Screen in PUBG. Sind es daher noch mehr Betrüger geworden? Entweder das oder ich spiele erheblich schlechter als noch vor einem Jahr, wobei meine Abschussrate in anderen Shootern – zum Vergleich herangezogen – gegen eine persönliche Verschlechterung spricht.

In besonders schlechter Erinnerung habe ich einen Cheater als Mitglied eines meiner Zufallsteams in PUBG. Nachdem ich selbst gestorben war, habe ich die Zuschauer-Kamera aktiviert und ihm direkt zusehen können. Er sprang quasi wie ein Flummi durch die Gegend und hat mit seiner Kar98, einem Repetiergewehr, mitten im Sprung Headshots verteilt. Und das über Minuten! Leider gab es damals noch keine Möglichkeit, Spieler im eigenen Team über die Oberfläche zu melden, sodass ich ihm via integriertem Voice-Chat ein paar freundliche Worte zu seiner Armseligkeit übermittelte.

Vor etwa eineinhalb Jahren spielte ich ab und an mit zwei Personen in Gruppen, die plötzlich – beide zur selben Zeit – neue Steam-Accounts hatten. Meine Recherche auf den alten Accounts erklärte schnell den Grund dafür: Sie wurden aufgrund der Nutzung von Cheat-Programmen gebannt. Beide haben einen mittleren zweistelligen Betrag für den Cheat bezahlt, den sie nur circa zwei Wochen nutzen konnten, bevor sie entdeckt wurden. Zusätzlich haben sie mit einem nicht mehr makellosen Steam-Account, dem Neukauf des Spiels und dem Gesichtsverlust bei ihren Mitspielern bezahlt. War es das wert? Zudem befinden sich beide nicht mehr auf meiner Freundesliste. Auch das ist meines Erachtens ein wichtiger Ansatz, Cheater zu ächten.

Cheating habe ich in allen MMOs und Online-Shootern selbst erlebt, von Unverwundbarkeit bis zu minutenlangen Headshot-Orgien über hunderte Meter Entfernung. Ich spiele trotzdem immer noch sehr gerne MMOs und Shooter und werde das auch weiterhin tun, eventuell aber im nächsten Jahr auf die Playstation 5 wechseln. Das sorgt zwar nicht für einen wasserdichten Schutz, allerdings sind der Aufwand und das Risiko für Cheater bei einem geschlossenen System aus Hard- und Software wesentlich höher. Das Angebot an Cheat-Tools ist daher deutlich geringer als auf meinem geliebten PC. Das ist ein wesentlicher Grund, der mich auf solche Gedanken kommen lässt. Gegen Cheats, die den Netzwerkverkehr mithilfe externer Hardware mitlesen oder manipulieren, hilft das jedoch alleinig auch nicht. Hier sind klar die Spieleentwickler und Plattformbetreiber in der Pflicht, die Daten auf ihrem Weg bestmöglich zu schützen.

Quelle(n):
Wikipedia-Eintrag zu Anti-Cheat-Tools
Artikel auf thegamer.com zu gebannten PUBG-Spielern (englisch)
Artikel auf netzwelt.de zu virenverseuchten Fortnite-Cheats
Artikel auf mein-mmo.de zu Epics Klage gegen einen 14-jährigen Cheater
Artikel auf pcgameshardware.de zum PUBG Radar
 
Playerunknown's Battlegrounds - Feedback beim Bann eines gemeldeten Cheaters
Playerunknown's Battlegrounds: Feedback beim Bann eines gemeldeten Cheaters.
Jac 12. Januar 2020 - 13:12 — vor 4 Jahren aktualisiert
Jonas S. 21 AAA-Gamer - P - 25071 - 12. Januar 2020 - 12:21 #

"Trotz allem war es zu dieser Zeit auch möglich, mit einer im Team abgestimmten Taktik zu gewinnen. Heute gelingt es uns viel seltener, gleichzeitig sehe ich den Bann für von mir gemeldete Spieler nun praktisch täglich auf meinem Login-Screen in PUBG."

Mir geht es da eher andersrum. Während für mich früher Chicken eine Rarirät waren, sind sie heute viel öfter der Fall. Allerdings spiele ich auch seit knapp einem Jahr mit fast denselben Leuten.

Vielen Dank für diesen User-Artikel.

LRod 19 Megatalent - - 18643 - 12. Januar 2020 - 12:21 #

Spannend, danke dafür!

Entscheidend ist in der Tat, dass die Hersteller da auf dem laufenden bleiben und insbesondere (bei erwiesenen Fällen) eine Null-Toleranz-Politik fahren und nicht mit nur mehrmaligen Verwarnungen und Kurzzeit-Bans arbeiten.

Harry67 20 Gold-Gamer - - 24322 - 12. Januar 2020 - 12:24 #

Danke für den schönen Artikel. Leider gibt es nur eins: Hart durchgreifen.

Danywilde 30 Pro-Gamer - P - 163008 - 12. Januar 2020 - 12:29 #

Du beleuchtest einen Gamingaspekt, der mir total fremd ist. Danke dafür!

RoT 21 AAA-Gamer - P - 26257 - 12. Januar 2020 - 12:33 #

toller artikel!

GeneralGonzo 14 Komm-Experte - 2355 - 12. Januar 2020 - 13:10 #

Hmm, sowas ist zum Glück in League of Legends unbekannt!

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105050 - 12. Januar 2020 - 13:12 #

Klasse Artikel, hab mich schon oft gefragt wie so etwas funktioniert.
Um mal meinen GG Satz zu zitiern: "Mögen allen Online cheatern die finger abfaulen!"

Jac 19 Megatalent - P - 15595 - 12. Januar 2020 - 13:16 #

"Finger abfaulen" finde ich auch gut ;)

Unregistrierbar 18 Doppel-Voter - 10829 - 12. Januar 2020 - 15:12 #

Sehr schwach war die Reaktion eines F2P-Anbieters, der bei einem Online-Aufbau-F2P-Spiel einen ganzen Clan beim Cheaten erwischt, aber nur kurzzeitig gesperrt hatte. Die ganzen Accounts und dazugehörigen Spieler hätten dauerhaft gesperrt werden müssen, aber das wäre ja ein finanzieller Verlust für den Anbieter gewesen. Diese zweifelhafte Haltung hatte aber gute Auswirkungen auf mich, denn danach war F2P für mich erledigt und so richtig klar war mir jetzt nicht, wer der größere Betrüger war: die Cheater oder der F2P-Anbieter.

Goremageddon 16 Übertalent - 4035 - 12. Januar 2020 - 13:38 #

Interessanter Artikel und guter Artikel! Danke dafür.

Obwohl ich recht oft PVP in diversen Spielen spiele und das seit fast 2 Jahrzehnten sind mir insgesamt keine 20 Cheater begegnet (bei denen es 100% sicher war das sie wirklich betrügen. Entweder ich habe einfach sehr viel Glück oder habe einen schlechten Blick dafür und bemerke es nicht. Letzteres glaube ich eher nicht.

Vor einigen Jahren gab es, sofern ich mich richtig erinnere, mal Berichte über die professionelle Cheat-Branche in denen u.A. recherchiert wurde das Urheber von ausgeklügelter Betrugssoftware nicht selten zuvor beim entsprechenden Entwickler beschäftigt waren und ohne Insiderwissen auch nicht in der Lage gewesen wären Programme zu entwickeln die langfristig unentdeckt bleiben. Stand glaube ich im Zusammenhang mit Battlefield4 damals. Der erste Titel bei dem mir wirklich bewusst geworden ist wie komplex und Teils fast schon genial da getrickst wird, vom handwerklichen her. Auch Abo-Cheats kannte ich bis dato nicht. Es wurde ebenfalls erwähnt das es schon schwer bis unmöglich sei "Massensowftware" , also Cheats die von vielen genutzt werden zu erkennen es aber auch noch einen Anteil an Betrügern gibt die sich ihre Cheat-Tools einzeln anfertigen lassen bzw in Auftrag geben und dafür durchaus vierstellige Beträge zahlen.

Für einen Insider sicherlich ein gutes Beigeschäft vor allem falls die Stimmung beim Entwickler eh schon schlecht ist oder aber der Fortbestand des Studios nicht gesichert etc.
Ich finde leider den Artikel gerade nicht wieder. Falls ich ihn noch finde trage ich den Link nach. Das hätte noch gut in den Artikel einfließen können.

LRod 19 Megatalent - - 18643 - 12. Januar 2020 - 13:41 #

Auf einer technisch-abstrakten Ebene ist das in der Tat schon äußerst spannend.

Jac 19 Megatalent - P - 15595 - 12. Januar 2020 - 13:42 #

Das klingt auch spannend, war mir selbst bisher wiederum unbekannt. Denkbar ist das für mich schon, besonders bei "enttäuschten Ex-Angestellten".

malkovic (unregistriert) 12. Januar 2020 - 14:33 #

Interessanter Artikel zu einem mir fremden Thema. Als Weitgehend-Solo-Zocker hab ich für mich schon da und dort mal gecheatet, meist mache ich das bei einer zweiten Spielrunde (z.B. bei Skyrim). Online aber scheint das ja ein echtes Problem zu sein. Was sich Leute da wegen eines faulen Siegs in einem Spiel für einen Aufwand machen, ist schon krass.

CptnKewl 21 AAA-Gamer - 26647 - 12. Januar 2020 - 16:06 #

die hersteller können in letzter Zeit weniger machen.
Da immer mehr Cheats in den Kernelmode gehen, wo die normalen Games nicht rankommen wird es schwieriger "gute" Cheater zu erkennen.

Klar gegen "to obvious" kann Machine Learning und Co gut vorgehen. Aber es wird IMMER cheater im MP geben.

marshel87 17 Shapeshifter - 6583 - 12. Januar 2020 - 16:47 #

Wie bei allein kriminellen und illegalen aktivitäten kann ich den Anreiz der Betrüger nicht nachvollziehen... für ein wenig "Ruhm", weil sie ja sooo gut sind, schaden sie allen Mitspielern und dem Entwickler und auch der Branche. Ohne Betrüger könnte man die genutzten Ressourcen so viel besser für bessere Inhalte verwenden :(

Hoelscher33 14 Komm-Experte - 2040 - 12. Januar 2020 - 18:09 #

... und die Frage ist ja, wie viel 'Ruhm' einem das selbst tatsächlich bringt bzw. wie lange und ob es überhaupt zur eigenen Befriedigung führt.

Mir würde das z.B. rein gar nichts geben, weil es eben nicht ehrlich war und ich selbst ja weiß, dass der Verlierer vielleicht sogar besser war. Die Motivation dieser Leute verstehe ich also überhaupt nicht. Das ist was anderes, wenn es um Geld geht, und dann ist Cheating wie Doping im Sport.

Aber für 2 Minutes of fame, von dem ich weiß, dass er mir nicht gebührt - komisches Belohnungszentrum haben diese Leute im Schädel...

Q-Bert 25 Platin-Gamer - P - 56363 - 12. Januar 2020 - 21:46 #

Ja, ich gebe es zu. Verdammt! Ich habe bei Ultima Online 1997 ein Makroprogramm genutzt, um stundenlang im Wald Holz zu hacken und STR zu leveln, während ich gar nicht am PC saß. Hat mich aber 500 DM an Telefonrechnung jeden Monat gekostet, also eigentlich war das Pay-2-Win :)

Und ich hab mir mit Lego MindStorm einen Roboter gebaut, der auf meinem iPhone bei einem Grindingspiel stundenlang Felder in derselben Reihenfolge antippt. Aber das zählt eigentlich auch nicht, weil da gab es kein echtes PvP.

Schöner und spannender Artikel! Ich spiele fast nichts mehr online und wenn Multiplayer, dann nur mit Freunden auf separaten Servern oder im LAN, wenn das Spiel diese Möglichkeiten noch anbietet. Trotzdem interessant zu lesen!

Jac 19 Megatalent - P - 15595 - 12. Januar 2020 - 21:59 #

Wenn es keinem anderen Spieler den Spaß verdirbt, finde ich persönlich z.B. Makros nicht zwingend unfair. Im PVP bin ich da aber ganz klar der Meinung, dass Fairness vorgehen muss und jedweder Cheat sanktioniert werden sollte.
Ob die von Dir genannten Beispiele erlaubt waren, beurteile ich hier nicht ;)

Leider sind LAN-Partys in meinem Umfeld kein Thema und wären ja auch nur sporadisch zu organisieren, daher liegt mein Fokus klar auf dem Online-Wettkampf. Aber ich kann das gut verstehen, im Freundeskreis macht alles mehr Spaß!

LRod 19 Megatalent - - 18643 - 13. Januar 2020 - 11:19 #

Sehe ich auch so. Das Hilzhacken in UO oder das Fischen in WoW sind so Dinge, die sind so stupide Lebenszeitkiller und gleichzeitig beeinträchtigen sie niemanden. Da kann man wenig gegen sagen.

Nur im PvP ist das ein absolutes Tabu.

PS: Für einen WoW-Charakter, mit dem ich Kürschnern und Lederverabeitung gelernt habe, hatte ich mir auch ein schönes Macro geschrieben, das mit jedem von toten Tieren gesammelten Lederstück eine weitere Zeile aus diesem Simpsons-Klassiker in die nähere Umgebung gesungen hat:
https://youtu.be/TyWVaZsUQjc
Hat mir ein paar witzige Kommentare eingebracht :-)

Cupcake Knight 18 Doppel-Voter - 11032 - 14. Januar 2020 - 1:27 #

Ich muss dabei ans TACO von GW2 denken, wobei das kein Cheat ist und nur in PVE nutzbar/hilfreich. Hilft aber dabei einige Rätsel zu lösen.

ArenaNet hat damit auch kein Problem.

Necromanus 20 Gold-Gamer - - 23096 - 19. Januar 2020 - 13:23 #

Die Geschichte mit den Makros kommt mir entfernt bekannt vor *hust*

Inzwischen mag ich PVP gerade wegen den Cheatern gar nicht mehr. Das verdirbt einem alles. Co op gern, aber am liebsten mit befreundeten Spielern. MMOs eingeschränkt, auch da am liebsten nur mit einem erlesenen Kreis an Spielern. Randoms nerven mich schnell. Bei Survivel-Spielen wie Conan, nutze ich daher auch primär eigene Server :-)

TheRaffer 23 Langzeituser - P - 40316 - 20. Januar 2020 - 17:15 #

DU warst also dieser Holzfäller, der da immer sinnlos im Wald rumstand! ;)

Bei Ultima Online hätte ich mir auch so ein Makro gewünscht, um entspannt Erz abzubauen. Aber ich bin standhaft geblieben...

TSH-Lightning 26 Spiele-Kenner - - 65104 - 12. Januar 2020 - 22:18 #

Interessanter Einblick. Ganz früher hab ich auf dem Clanserver gespielt und die Cheater 1 x nett gebeten es zu lassen oder zu verschwinden; hat natürlich keiner gemacht. Dann sind sie geflogen mit IP Sperre oder ich hab das Passwort auf den eigentlich offenen Server gesetzt.

In jüngerer Zeit hatte ich nur in Destiny auf der PS4 Cheater gesehen. Sie laggten so sehr, dass man sie nicht treffen konnte. Die haben sich wohl einen "Lagg-Switch" gebaut oder sich selbst mit einem Tool "selbst geDDoS".

AlexCartman 20 Gold-Gamer - 22087 - 12. Januar 2020 - 22:58 #

Deswegen spiele ich online nur noch Koop. Schöner Artikel, vielen Dank!

zfpru 18 Doppel-Voter - 10896 - 13. Januar 2020 - 0:33 #

Das sind die selben Leute, die ihren Kaffee mit der Schere aufmachen.

De Vloek 15 Kenner - 3300 - 13. Januar 2020 - 4:23 #

Da ist sogar was dran. Hab vor ein paar Jahren mal ne Reportage über Cheater gelesen (glaub auf pcgamer.com, finde ich leider grad nicht wieder), der Autor war undercover in der Cheater-Szene unterwegs und hat die Leute nach den Beweggründen gefragt. Viele haben behauptet, sie wären körperlich behindert, und könnten daher nur mit Cheats mithalten.

De Vloek 15 Kenner - 3300 - 13. Januar 2020 - 4:14 #

Als Arma2/DayZ Server-Admin sind mir eine MENGE Cheater begegnet über die Jahre, die Bann-Liste ist lang. Da war alles dabei vom simplen Item-Spawning über alle Spieler ins Meer teleporten bis zu auf der kompletten Karte Artilleriefeuer niederegnen lassen.
Die wirklich guten Cheater erwischt man natürlich nicht so einfach, die Schlauen machen das sehr subtil. Da hilft auch oft keine Anti-Cheat-Software mehr, die Hacker sind immer einen Schritt vorraus.

Der Wettbewerb zwischen Cheat-Devs und Anticheat-Devs ist hart, es gab sogar Gerüchte dass bestimmte Leute auf beiden Seiten Kasse gemacht haben. So ne Art korrupte Polizei. Wer weiss ob da was dran ist, aber ich kann mir schon vorstellen dass gewiefte, angeblich "gute" Hacker ihre Backdoors verhökern.

Erst letztens habe ich einen Cheater über nen Bekannten beim Grim Dawn-spielen kennengelernt. Der hatte schon diverse VAC Bans bei Steam wie sich später rausstellte. Jedenfalls hat er nach nichtmal einer Woche schon Cheat-Tools benutzt um seinen Charakter zu pimpen.
Keine Ahnung vom Spiel und auch keine Lust sich reinzufuchsen, aber direkt den krassesten Endgame-Charakter haben wollen. Ein Möchtegern-Gamer mit High-End-PC, viel Bling-Zubehör aber null Plan was er da überhaupt tut. Hab ihm das natürlich gesagt, schwupps war er weg. Ändern wird sich sein Verhalten aber nicht, das war schon notorisch beim dem Typen.

yankman 17 Shapeshifter - P - 7439 - 13. Januar 2020 - 11:03 #

Definitiv Cheater zu treffen ist mir bisher nur in Dark Souls 2, einem speziellen Rennspiel und GTA Online passiert. Ansonsten argwöhne ich häufiger, ob der eigenen Unfähigkeit, aber das gibt sich nach einer Weile wieder :),

TheLastToKnow 30 Pro-Gamer - - 125267 - 13. Januar 2020 - 11:11 #

Online-Cheater wird es wohl leider immer geben...
Man sollte in dem Zusammenhang auch nicht vergessen, dass es hier um viel Kohle geht. Mal abgesehen von den kostenpflichtigen Trainern ist das Farmen von Gold für MMOs oder z. B. auch Coins bei Fifa ein sehr lukratives Geschäft!
Bei Fifa habe ich mal etwas recherchiert. Es werden sowohl die Trading-Bots "vermietet", mit denen man einfach gesagt durch günstig Spieler kaufen und teurer verkaufen automatisiert Coins generiert, als auch die Coins an sich. Findet man zuhauf bei Key Resellern wie z. B. MMOGA & Co.

Mr. Tchijf 17 Shapeshifter - - 6438 - 13. Januar 2020 - 16:30 #

Danke für den Artikel. Mittlerweile sind die Mechanismen ja wesentlich ausgereifter als zu meiner aktiven "Zocker-Zeit" bei den Ego-Shootern. Damals bei RTCW gab es auch einige Cheater, die dann irgendwann glücklicherweise entlarvt wurden, bzw. deren CheatBot-Dingens.

Ich habe (aus Neugier) auch mal so ein Ding ausprobiert und kann nur sagen, dass es einfach gar keinen Spaß macht. Das Ding hatte ein Auto-Aiming und gab nur Headshots ab. Ich weiß wirklich nicht, was den Leuten an so einer Spielweise Spaß macht.

CFG-Tweaking allerdings gehörte damals schon zum guten Ton unter den Top-Spielern. Weiß nicht, ob das heute überhaupt noch möglich ist.

TheRaffer 23 Langzeituser - P - 40316 - 20. Januar 2020 - 17:17 #

Cool, danke für den Artikel. Ich habe soeben eine Menge übers „Cheaten“ gelernt! Kaum zu glauben wieviel Aufwand da inzwischen drin steckt...
Aber es bekräftigt mich darin weiterhin nur solo vor mich hin zu zocken :)