Call of Cthulhu

Call of Cthulhu User-Artikel

Dark Corners of the Earth

CharlieDerRunkle / 1. November 2021 - 11:15 — vor 2 Jahren aktualisiert

Teaser

Als der Privatdetektiv Jack Walters 1915 das Anwesen eines mysteriösen Kultes betritt, ahnt er noch nicht, dass er damit Geheimnissen auf die Spur kommt, die besser im Verborgenen geblieben wären…
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Wir Menschen fürchten uns vor den Dingen, die uns unheimlich sind und nicht in unsere Welt passen. Gespenster, Untote in unterschiedlichen Stadien der Verwesung und Monster aller Art jagen uns einen Schauer über den Rücken. Wir feiern diese Dinge in der Walpurgisnacht und vor allem an Halloween und nehmen ihnen somit ihren Schrecken. Doch es gibt noch eine andere Angst, eine subtile, vor Dingen, von denen wir nichts wissen, weil sie verborgen sind. Und es auch besser bleiben sollten. Treten sie dennoch zutage, bedeuten sie den Untergang jener, die sie erblicken.

Mit letzterem beschäftigen sich die meisten Geschichten von H.P. Lovecraft, dem Schöpfer des berühmt-berüchtigten Cthulhu-Mythos. Und da gerade erst Halloween war, werde ich euch mit Call of Cthulhu - Dark Corners of the Earth ein Spiel vorstellen, das auf dem Lovecraft-Universum basiert und sehr gruselig ist – im positiven, aber auch im negativen Sinne… Und wie man sich denken kann, heißt es wieder mal: Achtung! Spoiler-Alarm!
 

Es beginnt in Boston

Jack Walters wird am 6. September 1915 zu einem Haus gerufen, das von einer merkwürdigen Sekte bewohnt wird. Die Polizei hat das Gelände umstellt und Jack kontaktiert, da die Bewohner nur mit ihm verhandeln wollen. Da sie bewaffnet sind, geht die Polizei zunächst darauf ein. Allerdings kommt es dennoch zur Schießerei, Jack kann sich ins Haus retten, wo er feststellen muss, dass diese Leute ihn schon seit einiger Zeit beobachtet hatten. Zudem gibt es überall Tote, die entweder mit Gift Selbstmord begangen haben oder im Kugelhagel der Polizei starben. In einem Keller findet Jack weitere Leichen, die auf unheimliche Experimente hinweisen. In einem anderen Raum befindet sich eine Art Portal. Jack öffnet es, womit das Schicksal seinen Lauf nimmt… Von da an kann er sich an nichts erinnern.

Einiges weist darauf hin, dass er sechs Jahre lang die Welt bereist hat, aber es scheint, als wäre es nicht er selbst gewesen, der da in seinem Körper steckte. Vor Jacks geistigem Auge wabern immer wieder Erinnerungsfetzen an eine merkwürdige Stadt auf, die definitiv weder von Menschen erbaut noch von ihnen bewohnt wurde. Irgendwann ist Jacks Geist zurück, für ihn sind nur fünf Monate seit der Sache in Boston vergangen.
In einem Keller findet ein grausiges Experiment statt.
 

Der Schatten über Innsmouth

6. Februar 1922. Jack sitzt in seinem Büro und bekommt einen Anruf. Ein Klient hatte ihm zuvor ein Paket zukommen lassen und möchte, dass er in dem kleinen Küstenort Innsmouth den verschwundenen Brian Burnham sucht. Jack nimmt widerwillig an und bricht auf. Mit dem Bus fährt er in den Ort, über den die Leute munkeln, dass es da nicht mit rechten Dingen zugehe. Die Menschen in Arkham und den anderen Orten in Neu-England meiden Innsmouth, und das wohl aus gutem Grund. Im Ort angekommen, befragt Jack die Leute, die jedoch vorgeben, den Vermissten nicht zu kennen. Was merkwürdig ist, da er einen der wenigen Läden im Ort führte. Als Auswärtiger ist Brian wohl einigen Geheimnissen zu nahe gekommen, wie Jack feststellen muss.

Alles deutet darauf hin, dass der seltsame Esoterische Orden von Dagon etwas damit zu tun haben muss. In einem Hinterhof trifft er auf den alten Zadok Allen, der in seiner Jugend etwas so furchtbares gesehen haben muss, dass er seitdem seinen Verstand mit Alkohol vernebelt, um nicht dem Wahnsinn anheim zu fallen. Im Austausch für eine Flasche Schnaps erzählt er Jack so Einiges und gibt ihm Hinweise. Er wird das später mit seinem Leben bezahlen.
 

Angriff der Fischwesen

Den Leuten in Innsmouth ist der Privatschnüffler ein Dorn im Auge, sodass sie ihm eine Falle stellen. Jack muss im Gilman-Hotel übernachten, da der Bus angeblich eine Panne hat. In der Nacht bekommt er Besuch von einigen Männern, die bewaffnet sind und Jagd auf ihn machen, doch Jack entkommt durch die Kanalisation. In der Polizeistation des Ortes findet er den vermissten Brian und befreit ihn. Zusammen entkommen sie aus Innsmouth, allerdings überlebt nur Jack die Flucht. FBI-Agenten retten ihn. Ab da an hat ihn ein gewisser J. Edgar Hoover in der Hand und zwingt ihn, für sich zu arbeiten.
Ein Shoggoth.

Das FBI hat schon seit einiger Zeit Interesse an den Vorgängen in Innsmouth. Jack wird gezwungen, die Marsh-Raffinerie mit ihnen zu stürmen. Dort kommt es zu entsetzlichen Todesfällen unter den FBI-Agenten. Jack schafft es, einem Shoggothen, einer unbeschreiblich grausigen Kreatur aus einer anderen Welt, zu entkommen. Am Ende wird für den Sturm auf die Stadt grünes Licht gegeben. Durch einen alten Schmugglertunnel gelangt Jack schließlich in den Tempel des Esoterischen Ordens von Dagon. Nachdem er sich da durchgekämpft hat, muss er das Ritual beenden, durch das der Orden vor den Angreifern geschützt wird. Als er das geschafft hat, folgt er dem Anführer des Kultes, Robert Marsh. Dann bricht der Boden ein, er stürzt ins Meer.
 

Eine Seefahrt, die ist lustig…

...wenn man nicht gerade von den Tiefen Wesen angegriffen wird. Kurz nachdem Jack von einem Schiff der Küstenwache aus dem Meer gerettet wird, greifen diese kaum noch menschlichen Fischwesen an. Die Mannschaft wird nach und nach massakriert, am Ende muss Jack alleine gegen Dagon kämpfen, einem gigantischen Ungeheuer des Meeres. Er besiegt Dagon, endet aber erneut im Meer. Jack wird am Teufelsriff angespült, dem eigentlichen Ziel des Schiffes. Dort soll der Kult Menschenopfer dargebracht haben. Über das Teufelsriff gelangt Jack in eine unterirdische Stadt, dem Hauptsitz des Kultes. Dieser Ort wird von einer magischen Barriere beschützt, dessen Quelle Jack finden muss. Derweil torpediert ein U-Boot der Navy erfolglos den Schutzschild.

Jack muss sich durch eine uralte Passage kämpfen, in denen er sich mit einer außerirdischen Energiewaffe gegen riesige fliegende Polypen wehren muss. Am Ende gelangt er in den Tempel der Hydra, die er nach einem kurzen Kampf tötet. Die Barriere zerbricht und durch einen Torpedotreffer beginnt die unterirdische Stadt einzustürzen. Jack entkommt gerade so durch ein merkwürdiges Portal, das ihn zurück in den Sitz des Esoterischen Ordens von Dagon befördert, der mittlerweile unter der Kontrolle der Regierungstruppen steht. Die Welt ist gerettet. Oder auch nicht.
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Wir kämpfen gegen Dagon.
 
Jimmy 13 Koop-Gamer - 1433 - 1. November 2021 - 11:03 #

Toll geschrieben, danke dafür. Ich hab das spiel damals auf der Xbox gespielt habs aber nie beendet.
Über die Jahre hab ich mich immer daran gerieben und bin der Meinung das dass Spiel endlich mal zu Ende gespielt werden sollte.
ich fand die Atmosphäre der heruntergekommenen Hafenstadt sehr gut eingefangen, ständig fühlt man sich beobachtet und hat das Gefühl das man gleich aus einer dunklen ecke heraus angefallen wird.
Ich bin nie weit gekommen, bei der Flucht aus dem Hotel habe ich meinen Meister gefunden. Ich muss mal schauen ob das Spiel unter den AK Spielen für Xbox ist denn wie gesagt, diese (wohl beste) Lovecraft Versoftung wäre es wert gespielt zu werden.

CharlieDerRunkle 17 Shapeshifter - 7284 - 1. November 2021 - 11:49 #

kleiner Hinweis: Meines Wissens ist die XBOX-Version zensiert, die PC-Version ist es nicht... wo auch immer da die Logik ist ^^

Arno Nühm 18 Doppel-Voter - 9327 - 1. November 2021 - 17:57 #

Schöner Artikel. Da bekommt man gleich wieder Lust, das Spiel mal wieder rauszukramen.
Läuft das auf aktuellen Win10-Systemen?

CharlieDerRunkle 17 Shapeshifter - 7284 - 1. November 2021 - 18:02 #

auf Windows 7 64 Bit definitiv, wie es unter Windows 10 aussieht, weiß ich nicht, laut gog aber ja... ist gerade im Angebot^^

Arno Nühm 18 Doppel-Voter - 9327 - 1. November 2021 - 18:09 #

Danke für den Hinweis mit GoG.
Werde da gleich mal vorbei schauen :-)

/Edit:
Ach siehste Mal, lt. gog:
WOrks on: Windows (7, 8, 10, 11)

marpieters84 15 Kenner - 2838 - 1. November 2021 - 18:22 #

Ich habe das Spiel damals sehr genossen. Klar war es technisch bei Release schon stark veraltet, aber es war ein ganz neuer Ansatz (für mich). Am Ende wurde es was Geballer-lastig (habe mich vll auch dumm angestellt).Aber eine tolle Atmosphäre.

Aufmerksam wurde ich lustigerweise dadurch, dass dieselben Entwickler "Simon the Sorcerer" gemacht hatten.

COFzDeep 23 Langzeituser - - 41400 - 1. November 2021 - 18:51 #

Danke für den Artikel! Hab das Spiel leider nie gespielt, auch wenn ich es damals schon durchaus interessant fand. Bin aber erst in den letzten 2-3 Jahren zumindest etwas mehr in das Werk von Lovecraft eingetaucht, und würde mir dann doch eher eines der neueren Spiele gönnen. Auch wenn die alle ebenfalls wohl nicht ganz perfekt sind, aber zumindest grafisch etwas moderner ;) vielleicht suche ich mir mal ein Let's Play von Call of Cthulhu...

Tasmanius 21 AAA-Gamer - - 28803 - 1. November 2021 - 21:37 #

Da bekommt man ja richtig Lust auf das Spiel, toll beschrieben! Wie ist denn der Schwierigkeitsgrad ungefähr, kann man da leicht durchkommen (wenn einem die Steuerung nicht im Weg steht) oder wird es oft frustig? Und ist das Spiel so dunkel, oder liegt das an den Screenshots?

CharlieDerRunkle 17 Shapeshifter - 7284 - 1. November 2021 - 21:46 #

ja, das Spiel ist relativ dunkel, aber es geht... was den Schwierigkeitsgrad angeht - also ein Spaziergang ist es nicht, man muss wie beschrieben an einigen Stellen schon wissen, was zu tun ist... gibt aber Let's Plays, die einem helfen können

Admiral Anger 27 Spiele-Experte - P - 83412 - 1. November 2021 - 21:48 #

Meine Lieblingsgeschichte von Lovecraft ist immer noch die "Musik des Erich Zann" - ein Geiger, der jede Nacht bis zur Erschöpfung spielen muss, damit der Wahnsinn nicht über die Welt hineinbricht...
Gibt es lustigerweise auch als Spiel, wenn auch ganz anders:
https://yzcroshaw.itch.io/the-life-of-erich-zann

CharlieDerRunkle 17 Shapeshifter - 7284 - 1. November 2021 - 21:53 #

Oh ja, das stimmt^^ das Spiel kannte ich noch gar nicht ^^

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 75314 - 2. November 2021 - 0:25 #

Was Lovecraft zum Hören angeht: Es gibt auch noch die Hörspiel-Reihe "Gruselkabinett", in der so einige Folgen auf Lovecraft-Geschichten basieren. Find die Hörspiele gut gemacht, zufälligerweise hör ich momentan aus der Reihe das zweiteilige Hörspiel zu "Schatten über Innsmouth", weswegen mir jetzt beim Lesen einiges bekannt vorkam. :D Ich hör es über Amazon Music, gibts aber sicher auch bei Spotify etc.

CharlieDerRunkle 17 Shapeshifter - 7284 - 2. November 2021 - 0:37 #

Kenn ich, ist tatsächlich gut gemacht, aber hält sich nicht immer so ganz an die Vorlage^^

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 75314 - 2. November 2021 - 0:50 #

Da ich die Vorlagen nicht kenne (jedenfalls bei den Lovecraft-Geschichten), merk ich das nicht. ;) Und ein bisschen Freiheit muss bei der Übertragung von einem Medium auf ein anderes erlaubt sein. ;)

CharlieDerRunkle 17 Shapeshifter - 7284 - 2. November 2021 - 0:54 #

Da widerspreche ich von ganzem Herzen, aber kann jeder sehen, wie er will ^^

SupArai 25 Platin-Gamer - - 61471 - 2. November 2021 - 18:15 #

Danke für den kleinen Einblick in's Lovecraft-Universum. Habe mit dem Herrn bislang nichts am Hut. Keine Ahnung, Horror in der Literatur hat mich auch noch nie gereizt - außer in der Jugendzeit und als Heranwachsender, da habe ich recht viel von Stephen King gelesen.

Das Spiel hört sich jetzt auch nicht nach einem gelungenen Einstieg an. ;-)
So olle Kamellen möchte ich mir auch nicht mehr antun. Zum einen wegen der Optik und zudem bin ich froh, dass Spiele heutzutage mehr Komfort und Zugänglichkeit bieten.

TheRaffer 23 Langzeituser - P - 40290 - 4. November 2021 - 21:39 #

Guter Artikel, finde ich. :)
Ich bin nie tief in Lovecrafts Welt eingestiegen, aber was ich davon kenne, ist herrlicher Grusel :)