Meistens hilfreiche KI-Begleiter, passiver Multiplayer

In Ashen seid ihr in Begleitung unterschiedlicher NPCs unterwegs, wobei euch jeweils nur einer zur selben Zeit folgt. Um das Action-Rollenspiel allein anzugehen – und somit auch die Herausforderung zu steigern –, könnt ihr diese Möglichkeit jedoch auch deaktivieren.

Bei den Begleitern handelt es sich um Personen, auf die ihr in der Welt trefft beziehungsweise die ihr rettet und die anschließend eurer kleinen Dorfgemeinschaft beitreten. Jede dieser Figuren bietet euch mehrere, aufeinander aufbauende Quests an, die als „Reise“ bezeichnet sind. In der Regel müsst ihr andere Charaktere finden und sie entweder befreien oder gegen sie kämpfen, bei anderen Quests ist das Ziel zum Beispiel, erforderliche Handwerksmaterialien wiederzubeschaffen.

Je mehr (Neben-)Aufgaben ihr erfolgreich abschließt, umso mehr neue/bessere Gegenstände werden für die Herstellung und den Handel freigeschaltet. So könnt ihr zum Beispiel jene Trinkflasche verbessern, mit der ihr eure Lebenspunkte wiederherstellt, stärkere Speere anfertigen oder auf Laternen zurückgreifen, die eine deutlich höhere Leuchtkraft aufweisen, was vor allem in den späteren Dungeons nützlich ist. Außerdem erhöhen sich Ausdauer und Gesundheit, wenn ihr euch nach dem Abschluss eines Auftrags beim Questgeber einfindet. Weiter steigern lassen sich diese Werte auch, indem ihr Federn findet, die in der Welt verteilt sind.

Die kurzen Monologe der Questgeber sind allesamt in Englisch vertont und werden als deutsche Untertitel angezeigt. Soweit ich es beurteilen kann, ist die Qualität der Sprecher zwar gut, gleichzeitig ist mein Eindruck aber auch, dass das Gesprochene etwas eintönig und „spannungsarm“ klingt.

Das KI-Begleitersystem – eines der wichtigsten Features von Ashen – funktioniert in der Regel gut: Eure Gefährten sind schnell zur Stelle, wenn ihr sie als Kletterhilfe benötigt, zudem teilen sie ordentlich Schaden aus und nehmen rechtzeitig Heiltränke zu sich. Doch hin und wieder gibt es auch Situationen, in denen euer Mitstreiter oder eure Mitstreiterin zu schnell vorprescht. Die Folge sind vor allem Stürze von Brücken und Treppen, die zum Tod führen. Besonders in den ausgedehnten Dungeons ist das ärgerlich, da es schwierig sein kann, diese allein zu bewältigen – sowohl den Weg zum jeweiligen Boss betreffend als auch den Kampf gegen selbigen. Allerdings kehren die Begleiter zu euch zurück, was jedoch ein paar Minuten in Anspruch nimmt, da sie nicht „einfach so“ erscheinen, sondern sich meinem Eindruck nach zu Fuß zu euch durchschlagen.

Welcher Begleiter euch zur Seite steht, könnt ihr beeinflussen, indem ihr sie oder ihn im Menü als Questgeber auswählt. Allerdings besteht dafür keine Notwendigkeit, da sich die NPCs in ihren kämpferischen Fähigkeiten nicht unterscheiden. Keinen Einfluss habt ihr darauf, welche Waffen beziehungsweise Gegenstände die KI-Kämpfer nutzen. Während eurer gemeinsamen Reisen sind die Begleiter außerdem stumm und auch nicht ansprechbar.

Sehr hilfreich ist es, dass ihr euch gegenseitig wiederbeleben könnt, falls euer Gefährte beziehungsweise ihr selbst in einem Kampf das Zeitliche segnet. Nutzen könnt ihr diese Option allerdings nur einmal – solltet ihr zum Beispiel kurz darauf abermals sterben, wacht ihr am letzten Wegpunkt wieder auf, die weitestgehend fair in der Welt verteilt sind.

Ashen verfügt des Weiteren über einen sogenannten passiven Mehrspielermodus, in dem ein menschlicher Spieler als Begleiter fungiert. Das Besondere hierbei ist, dass ihr euch weder per Headset noch per getippter Nachrichten austauschen könnt und somit ausschließlich auf die wenigen Gesten zurückgreifen müsst, die das Spiel für diesen Zweck bietet. Außerdem ist nicht sofort ersichtlich, ob es sich um einen echten Mitspieler oder doch einen KI-Begleiter handelt, da es keine Spielernamen oder sonstige Hinweise gibt.

Diese Art des gemeinsamen Spielens mag einen gewissen Reiz ausüben, sie erfordert jedoch aufgrund der fehlenden Kommunikation auch Geduld. Ob menschliche Mitstreiter eurem Spiel beitreten dürfen, könnt ihr in den Optionen ein- beziehungsweise ausschalten.

Über den simpel gehaltenen Upgrade-Bildschirm könnt ihr die Werte eurer Waffen verbessern, sofern ihr über die benötigten Ressourcen verfügt.

 

Waffen verbessern, Talismane herstellen

Unverzichtbar ist es, eure Waffe(n) zu verstärken, da es nicht lange dauert, bis die Gegner zäher werden. Grundsätzlich könnt ihr mithilfe unterschiedlicher Ressourcen nur den Schaden der Einhand- und Zweihandwaffen erhöhen, zudem erhaltet ihr im Laufe des Spiels Zugriff auf bessere Speer-Varianten, die sowohl im Nahkampf genutzt als auch geworfen werden können. Fernkampfwaffen wie Bögen oder Armbrüste existieren nicht, auch die wenigen Schilde und Rüstungen – letztere bestehen aus einem Element – können nicht verbessert werden.

Hilfreich sind darüber hinaus die Talismane, von denen ihr im Laufe des Spiels immer neue Varianten herstellen könnt. Mehrere dieser Gegenstände könnt ihr gleichzeitig tragen und somit zum Beispiel den Verbrauch der Ausdauer während des Rennens reduzieren, eure Lebenspunkte oder die Ausdauerregeneration erhöhen und so weiter. Darüber hinaus gibt es besondere Artefakte, die am Kopf getragen werden und die euch teils mächtige Eigenschaften verleihen.

Im Kampf stehen euch ein leichter und ein schwerer (aufgeladener) Angriff zur Verfügung, hinzu kommen das wichtige Ausweichen und das Blocken (sofern ihr einen Schild tragt). Jede Aktion kostet Ausdauer, sodass ihr vor allem in Scharmützeln mit mehreren Widersachern und in den Bosskämpfen auf diese achten müsst. Ohne genügend Ausdauer bewegt ihr euch langsamer, wodurch ihr zur leichten Beute werdet. Wenn erforderlich, könnt ihr in den Kämpfen Verbrauchsgegenstände nutzen, um Ausdauer und Lebenspunkte zurückzugewinnen.

Die Anzahl der zu erlangenden Gegenstände (Waffen, Schilde) hält sich in engen Grenzen, zudem sind deren Unterschiede eher marginal. Im Detail untersucht habe ich es nicht, bin aber mit jeder Waffe gut zurechtgekommen, sodass es letztlich eine Frage des Geschmacks sein dürfte, welche Einhand- oder Zweihandwaffe ihr nutzt respektive ob ihr einen Schild einsetzt.

Grundsätzlich sind folgende Kombinationen möglich: Einhandwaffe plus Schild, Einhandwaffe plus Laterne, Zweihandwaffe sowie Speer (im Nahkampf oder geworfen). Das schnelle Wechseln zwischen diesen Zusammenstellungen klappt mit dem Gamepad problemlos.

Kein Bildfehler: Ohne das Licht der Laterne ist es vor allem in den Dungeons stellenweise stockdunkel, was meistens sehr gut zum jeweiligen Schauplatz passt.