30 Jahre WWW - Eine Abrechnung

30 Jahre WWW - Eine Abrechnung User-Artikel

Du hast alles zerstört, du geiles Ding!

Joyleen / 10. August 2021 - 10:45 — vor 2 Jahren aktualisiert

Teaser

Das Internet hat viele Menschen reich gemacht und das Leben ebenso vieler bereichert – aber auch vieles zerstört. Begonnen hat alles am 6. August 1991 in der Schweiz.
Dieser Inhalt wäre ohne die Premium-User nicht finanzierbar. Doch wir brauchen dringend mehr Unterstützer: Hilf auch du mit!
Ob der Wissenschaftler Tim Berners-Lee ahnte, was er der Welt vermachte, als er an jenem Sommertag im Forschungszentrum CERN sein World Wide Web einem Fachpublikum vorstellte? Immerhin handelte es sich hier um eine der wichtigsten technischen Errungenschaften des 20. Jahrhunderts. Doch wie kann man vorher wissen, dass die simple Verknüpfung von Dokumenten über ein Netzwerk 30 Jahre später die Art, wie wir leben und kommunizieren, so sehr verändert hat, wie keine Erfindung der Menschheitsgeschichte zuvor? Die Entdeckung von Feuer, die Erfindung des Rads, des Buchdruckes, der Elektrizität, des Autos, der Kernspaltung und die Entwicklung des WWW und damit des Internets wie man es heute kennt: Wir sprechen hier von etwas Großem!

 
Das Web ist ein stinkender Moloch und wir baden darin!

Jede dieser Entdeckungen hat die Menschheit in ihrer Evolution ein Stück weitergebracht. Neben all den Vorzügen ging dies stets auch auf Kosten von Mensch, Tier, Umwelt und Verstand (Entwicklung und Einsetzen der Atombombe, Ausbeutung von Ressourcen zur Energiegewinnung, die Vervielfältigung von Hitlers "Mein Kampf", etc.). Beim World Wide Web ist das nicht anders.

In den ersten Jahren seines Bestehens, so wird gemunkelt, gab es mehr Websites mit pornografischen Inhalten als mit informellen. Schnell etablierten sich Tauschbörsen wie Napster, auf denen kulturelles Gut illegal verbreitet wurde und Künstler um die Früchte ihrer Arbeit gebracht wurden. Von Anfang an dabei: Viren, Würmer und Trojaner. Heute steht vor allem das Darknet für alle negativen Aspekte und Abscheulichkeiten, zu denen Menschen in der Lage sind, die uns Berners-Lees Erfindung eingebracht hat. Das Web ist ein stinkender Moloch und wir baden darin.
 
Und doch – ein jeder muss es eingestehen – überwiegen die Vorzüge. Ob das Web per se oder der ausbeuterische Kapitalismus von Amazon und Co. schuld am Innenstadt- und Kleinhändlersterben sind, ist Ansichtssache. Dass man zu jeder Zeit alles im Internet bekommt, was man sich nur vorstellen kann, ist ein Luxus, der zum Lebensstandard eines Teils der Weltbevölkerung geworden ist. Mit dem Aufkommen des Web 2.0, also den Blogs und vor allem Social-Media-Kanälen, können wir außerdem jedem Menschen mitteilen, wie lecker unser Frühstück war – inklusive Foto und einer bunten Emoji-Auswahl. Wir teilen, ganz im Sinne Berners-Lees, Informationen. Nur die Gefühle fehlen dabei. Die gibt es auch nicht bei Alexa oder Pornhub, sondern nur im realen Miteinander.

Niemand wird das Internet heute missen wollen. Die Jungen nicht, die mit ihm aufgewachsen sind und deren Mediennutzung sich fast ausschließlich auf das Web konzentriert, und die Alten nicht, die sich – wenn auch nur zaghaft – nach und nach den Vorteilen der bequemen Online-und-nie-allein-Welt geöffnet haben. Broker, eBay-Händler, GamersGlobal-User und corona-bedingte Heimarbeiter sowieso nicht, schließlich sind ganze nach wie vor florierende Wirtschaftszweige durch das Internet entstanden. Aber sicherlich auch nicht die Musiker und Plattenlabelinhaber, die nach der Goldgräberzeit in den 80ern und 90ern den Gürtel trotz Streaming- und Gema-Vergütung enger schnallen müssen (und stattdessen die Preise für Konzerttickets in teils absurde Höhen schrauben).

Ob Tim Berners-Lee damals, 1991, ahnte, welch bahnbrechende Erfindung er entwickelt hatte, weiß man nicht. Aber in seinem Buch "The Weaving" aus dem Jahr 1999 schreibt er von dem grenzenlosen Potenzial des Webs. Und dies noch vor der Entstehung von YouTube, Facebook und Twitter. Er sollte also recht behalten: Das Internet ist grenzenlos – in all seinen guten Seiten und all seinen hässlichen Seiten. Und wer weiß, was noch kommt...
 
Chronologie des Web
Bereits 1989 erschuf Tim Berners-Lee (Bild unten) am CERN bei Genf ein Hypertext-System, das am 12. März 1989 in Betrieb ging. Ziel war es, Forschungsergebnisse schnell und unkompliziert mit Kollegen austauschen zu können. Zunächst hieß das Web noch "Mesh" ( Geflecht), dann wurde mit den Begriffen "Mine of Information" (MOI) und "The Information Mine" (TIM) experimentiert. Der finale Begriff "World Wide Web" (WWW oder W3) war an den Ausdruck "World Wide Wireless" angelehnt, mit dem zu Beginn des 20. Jahrhunderts die neue Radiokommunikation bezeichnet wurde. Am 13. November ging mit info.cern.ch die erste Webseite der Welt online, die noch heute unter dieser Adresse (als Nachbildung) erreichbar ist.

Am besagten 6. August veröffentlichte Berners-Lee in der Newsgroup alt.hypertext schließlich sein Web-Konzept mit folgenden Worten: "Das World Wide Web ist eine großräumige Hypermedia-Initiative zur Informations-Beschaffung mit dem Ziel, den allgemeinen Zugang zu einer großen Sammlung von Dokumenten zu erlauben."

Zunächst waren auf den http-Seiten nur Textdarstellungen möglich, 1992 folgten integrierte Bilder. Am 30. April 1993 gab das Direktorium des CERN dann das World Wide Web kostenlos für die Öffentlichkeit frei. Heute gibt es mehr als 1,8 Milliarden Websites, pro Jahr kommen etwa 60 Millionen Seiten hinzu. Laut einer aktuellen Statistik des Digitalverbandes Bitkom sind mittlerweile 89 Prozent aller Deutschen ab 16 Jahren online.
Anzeige
Tim Berners-Lee, der Erfinder des WWW (Foto: Paul Clarke, CC BY-SA 4.0).
Joyleen 10. August 2021 - 10:45 — vor 2 Jahren aktualisiert
Telefon-Desinfizierer 13 Koop-Gamer - P - 1638 - 10. August 2021 - 9:52 #

Ich hätte mir das Internet ein paar Jahre früher gewünscht (bekam 1994/95 Zugang über die Universität). Als Wissensressource ist es so faszinierend. Noch heute gucke ich mir wissenschaftliche Vorträge jenseits meines Fachgebiets an und werde inspiriert. Z.B. zuletzt durch die Stanford Lectures von Robert Sapolsky über die Evolution menschlichen Verhaltens (auf Youtube).

Bluff Eversmoking (unregistriert) 10. August 2021 - 10:16 #

Mit dem Internet ist es wie mit Spielen: früher war alles besser. Soll heißen, als das Internet noch der anarchische Wurmfortsatz von Compuserve war. Auf den man von einem Client-Terminal in der Uni zugriff.

Mein erster zarter Kontakt war im Wintersemester 1993, der konkrete Anwendungsfall bestand aus einer 720kB-Quota auf dem FTP-Server des RHRZ der Uni Bonn. Den Speicherplatz hat man natürlich für pr0n genutzt, der im Blindflug vom FTP-Server einer finnischen Uni gesaugt wurde. 720kB entsprechen übrigens dem Speicherplatz einer 3,5"-DD-Diskette. Also dem Medium, mit dem man die Bildchen zur erstmaligen Sichtung dann nach Hause trug.

Aber die Aussage, das Internet sei ein "stinkender Moloch", stimmt so nicht. Es ist kein stinkender Moloch, es ist ein Ozean aus Scheiße.

Gucky 27 Spiele-Experte - - 78591 - 10. August 2021 - 10:15 #

Also ehrlich gesagt wäre für mich ein Abschalten des Internets gar nicht so schlimm. Was im Internet an Hass, Fakenews und Desinformation verbreitet wird, ist im Laufe der Jahre immer schlimmer geworden und hat inzwischen ein Ausmaß angenommen, was kaum noch (für mich) zu ertragen ist. Ich bin mir mittlerweile gar nicht mehr so sicher, ob da die Vorteile des Internets überwiegen. Ohne Internet leben die Menschen wieder mehr, indem sie zwangsweise wieder mehr Kontakte zueinander haben. Ich schreibe das Aufkommen dieser gräslichen Querdenker und AFD-Fuzzis auch verstärkt dem Internet zu.

Bluff Eversmoking (unregistriert) 10. August 2021 - 10:17 #

Dabei findet man groteske Idiotie im öffentlich-rechtlichen Rundfunk viel schneller und viel konzentrierter als im Internet.

Gucky 27 Spiele-Experte - - 78591 - 10. August 2021 - 11:02 #

Findest du, ich bin der Meinung das sich die Öffentlich-rechtlichen von den Privaten da nicht mehr viel unterscheiden.

Jürgen (unregistriert) 10. August 2021 - 14:41 #

Das sehe ich anders.

Bluff Eversmoking (unregistriert) 10. August 2021 - 15:25 #

Gestern abend hat mein Weib aus irgendeinem Grund kurz den Fernseher eigeschaltet - dabei hatte ich sie noch gewarnt, das zu tun. Im Geronto-ZDF war unmittelbar nach dem Einschalten eine wohlgenährte Polit-Tante zu sehen, die gerade die Worte "der Planet schwebt in Lebensgefahr" sprach.

Ich dachte, ich brech zusammen. Habe sofort den Raum verlassen und mich in den Garten begeben.

Jürgen (unregistriert) 10. August 2021 - 15:47 #

Und was genau war an dieser Aussage falscher als an den beliebigen nächsten 10 Tweets / Facebook-Nachrichten / Instagram-Bildchen? Mal abgesehen von der üblichen Verkürzung, dass dem Planeten egal ist, wenn er unbewohnbar wird?

TheRaffer 23 Langzeituser - P - 40160 - 10. August 2021 - 16:22 #

Ich schließe mich deiner Nachfrage an.

Bluff Eversmoking (unregistriert) 10. August 2021 - 16:32 #

Ok, einverstanden. Apokalyptisch-hysterischer Endzeit-Wahn ist unserem Teil der Welt nichts neues. Wir hatten schon vor Jahrhunderten die Flagellanten, wir haben die Heligen der letzen Tage, und was sonst noch alles. Bereuet, das Ende ist nah.

Drapondur 30 Pro-Gamer - - 161443 - 10. August 2021 - 16:38 #

Das Ende war schon...

Cura 16 Übertalent - P - 4664 - 11. August 2021 - 16:43 #

Mit dem Unterschied, dass „Weltuntergänge“ vor heiligen Zeiten Menschen mit Märchenbüchern in der Hand vorausgesagt haben und dass so eine Voraussage dieser Tage auf logischen Schlussfolgerungen und derzeitigem Wissensstand beruht

Bluff Eversmoking (unregistriert) 11. August 2021 - 17:00 #

Ich möchte niemanden von der Lust am Weltuntergang abhalten. Zumal wir alle wissen, wie sehr der Deutsche etwas Apokalyptisches braucht, gegen das er fest ankämpfen und anglauben kann.

Cura 16 Übertalent - P - 4664 - 12. August 2021 - 9:39 #

Die Dame, die Du mit "Der Planet schwebt in Lebensgefahr" zitiert hast und auf ganze Thread hier fußt, hat nichts von Weltuntergang gesagt. Du unterstellst danach in deinem nächsten Kommentar implizit ("apokalyptischer Endzeit-Wahn") der Dame, sie würde vom Weltuntergang fabulieren. Wie auch immer jetzt genau ein Weltuntergang aussehen soll, sei dahin gestellt, es fehlen diesbezüglich die Erfahrungswerte. Ein Weltuntergang im Wortsinn wird wohl erst in ein paar Milliarden Jahren zu erwarten sein.

Deswegen setzte ich das "Weltuntergang" in meinem Kommentar in Gänsefüßchen. Der Deutsche braucht in Sachen Sorge um das Klima an nichts glauben, schon gar nicht an Apokalyptisches im Wortsinne. Der Mensch, egal mit welchem Pass, kann sich aber darauf einstellen, sich selbst von diesem Planeten zu tilgen. Und darauf habe ich, auch mit dem Blick auf nachfolgende Generationen, keinen Bock. Exakt das, so unterstelle ich der "wohlgenährten Dame", wollte sie mit der blumigen Metapher sagen.

Q-Bert 25 Platin-Gamer - P - 56318 - 10. August 2021 - 17:00 #

Ich hatte mich gestern abend bei den ARD Tagesthemen noch viel mehr gewundert, dass Eckhard von Hirschhausen einen Meinungskommentar gesprochen hat. Und zwar nicht, wie man bei seiner Profession vermuten könnte, zur Corona-Pandemie, sondern zum Klimawandel.... oO

Betriebswirte entscheiden Medizinfragen. Ärzte die Klimafrage. Wir werden alle steeeerbäään! Ich finde ja, wir sollten auf Herbert hören: Kinder an die Macht!

Bluff Eversmoking (unregistriert) 10. August 2021 - 17:03 #

Jeder soll erzählen, was er will. Ich bin für absolute Meinungsfreiheit.

Es ist nur unerträglich, wenn das auf Kosten der Allgemeinheit geschieht, die das alimentieren muß.

Cura 16 Übertalent - P - 4664 - 11. August 2021 - 16:40 #

Du wirst es überleben.
So ist das nunmal in diesem Staat. Ich zahle auch für Dinge, die anderen wichtig sind und mich wie eine Wasserstandsmeldung interessieren. Aber halbwegs unabhängige, seriöse Berichterstattung ist mir persönlich 18€ Knips allemal wert.

-Stephan- 14 Komm-Experte - 2136 - 12. August 2021 - 13:08 #

Ich glaube er hat sein Überleben und Nichtüberleben glaube ich nicht in den Raum geworfen.

Im Prinzip stimme ich der Aussage durchaus zu. Nur sollte die zahlende Allgemeinheit dann auch entscheiden dürfen, wofür das Geld genutzt wird.

Der für mich größte Pluspunkt der Öffentlich Rechtlichen war bisher eben diese unabhängige, seriöse Berichtserstattung. Das gerade diese in vielen Magazininhalten inzwischen nicht mehr gegeben ist, sehe ich durchaus problematisch und da muss sich dringend was tun.

Und auch eine ARD oder ZDF sollte sich der heutigen Zeit anpassen und Prozesse optimieren. Ein Vollprogrogramm wird man alleine im sportlichen Bereich nicht mehr liefern können. Muss man auch nicht.

Aber gerade im journalistischen Bereich hat man sich meiner Meinung nach zu sehr anderen angepasst. Auch wenn ich eine Tagesschau oder das Heute Journal weiterhin sehr glaubwürdig halte, viele der Magazine sind inzwischen politisch beeinflusst. Und das darf nicht sein.

Jamison Wolf 19 Megatalent - P - 14067 - 12. August 2021 - 14:01 #

"Der für mich größte Pluspunkt der Öffentlich Rechtlichen war bisher eben diese unabhängige, seriöse Berichtserstattung."

Kann und konnte man das nicht schon immer in Frage stellen? Wie war das "Wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing"? Jeder hat eine Agenda.

Das war früher auch ned Besser nur das es keine Alternativen (als auch Alternative-Fakten (Danke Mr. Trump)) gab um das überhaupt abzuchecken, wenn man nicht gerade wirklich im FF wusste wovon die sprechen. Nen Stückweit Propaganda ist da immer mit drin. Heute hat man zumindest die Chance selber tiefer nachzubohren.

Ich bin mit Rias und SFB aufgewachsen, erst Jahrzehnte später ist mir bewusst geworden wie manipulativ das da abläuft.

Die Denke Ost = Böse, West = Gut ist so tief verankert ...

Was ich gerne hätte: Ne Weltweite Nachrichtensperre zu bestimmten Uhrzeiten, damit die ganzen News-Beschleuniger wegsterben und nicht jede Twitter Nachricht, die von 3 Leuten geteilt wurde als "SONDERBERICHT" verkauft.

But, well, Kind ist nich nur in den Brunnen gefallen, das liegt auf dem Boden des Ozean und ist angekettet. ;)

Cura 16 Übertalent - P - 4664 - 13. August 2021 - 15:19 #

Wir entscheiden bereits mit unserer Stimme an der Wahlurne. Denn der Rundfunkstaatsvertrag regelt auch inhaltliche Eckpunkte. Zwar nicht, was Mittwoch 22.15 gesendet wird, aber eben das grosse Ganze. Wie anders als so sollte denn eine Mitbestimmung aussehen? Knapp 60 Millionen verschiedene Geschmäcker, Wünsche und Abneigungen unter einen Hut bringen? Wie soll das funktionieren?

Claus 31 Gamer-Veteran - - 421383 - 14. August 2021 - 19:10 #

Es funktioniert so, dass der Journalist das berichten sollte, was ist.
Er sollte das, was ist, aber nicht interpretieren oder in sein Weltbild ein-"framen".
Nicht in einer Nachrichtensendung, besser auch nicht in einem politischen Magazin.
Historisch waren immer die die besten, welchen ihren Finger in offene Wunden legten. Egal wo diese zu finden waren.
Das ist leider im öffentlich-rechtlichen Rundfunk so heute nicht mehr klar erkennbar. Sicher, nicht nur dort. Auch Print ist da leider nicht mehr das, was es mal war.
Am deutlichsten merke ich das persönlich beim Spiegel.
Klar, der war immer eher auf der sozialdemokratischen Seite, und der Herr Augstein hatte auch ein persönliches Problem mit dem Christentum.
Aber ansonsten war das sehr häufig ein Stein, über den alle Welt fiel, wenn er sich denen mit einem kritischen Blick in den Weg stellte.
Jetzt ist das ein reines Meinungsblatt, und die vorherschende Meinung ist sehr eindimensional.
Ist aber ein Thema, über das man hier nicht diskutieren sollte.
Weil es nicht zum Thema gehört, und via Comment-Zeilen dazu auch zu rein gar nichts führt, und da nehme ich meine Zeilen hier durchaus mit rein, in diese Bewertung.

Q-Bert 25 Platin-Gamer - P - 56318 - 15. August 2021 - 2:16 #

Das Schlimmste ist ja mMn gar nicht das Framing, sondern die Doppelmoral. Der Spiegel und sogar die Tagesschau dürfen ja Pro-NATO, linksgrün und wasweißich sein, solange dabei unverrückbare Standards (Wertmaßstäbe) gelten.

Es ist nicht okay, wenn ein "Machthaber" in anderen Ländern politische Gegner umbringt. Das gilt für Putin, wenn er Doppelagenten mit Novitchok vergiftet - aber dann gilt das bitte auch für die USA, wenn sie iranische Wissenschaftler per Dronenmord killt.

Es ist nicht okay, wenn man politische Gegner unter fadenscheinigen Gründen in Haft nimmt. Das gilt für Nawalny, aber bitte auch für Julian Assange.

Es ist nicht okay, Menschen anderen Glaubens ohne Anklage, ohne Rechtsbeistand jahrelang in Lager zu stecken. Das gilt für China/Uiguren, aber bitte auch in Abu Ghraib und Guantanamo.

Es ist nicht okay, wenn verdeckte Militäroperationen stattfinden, um eine Regimechange zu bewirken. Das gilt in der Ost-Ukraine, aber dann bitte auch bei US-Waffenlieferungen an Daesh/AlQuida in Syrien.

Es ist nicht okay, systemkritische Journalisten aus dem Verkehr zu ziehen. Das gilt für Lukaschenkow, wenn er Linienmaschinen zur Landung zwingt, aber es gilt f*cking erst Recht, wenn Kashoggi in der Saudi-Arabischen Botschaft zerstückelt wird!

Ich bin als West-Berliner in einer Schwarz-Weiß-Welt von Gut und Böse aufgewachsen. Den Konflikt von Ost vs. West hab ich als Wettbewerb der Systeme empfunden, wo wir der ganzen Welt beweisen wollten, dass wir "besser" sind. Und dazu gehörte, zuerst die Dreckhaufen vor der eigenen Haustür wegzumachen, bevor wir mit dem Finger auf den Nachbarn zeigen.

Inzwischen lebe ich aber in einer Welt, wo der Zweck scheinbar alle Mittel heiligt - wir machen die gleiche Scheiße wie die Unrechsregime, nur natürlich aus "guten Gründen". Und Spiegel, Tagesschau & Co. sind wunderbar darin, jedes Fehlverhalten der anderen hochdramatisch zu präsentieren und gleichzeitig unser eigenes zu relativieren.

Mag sein, dass es auch früher schon so war und ich es nur nicht mitbekommen habe. Aber inzwischen finde ich diese Doppelstandards sehr belastend.

Harry67 20 Gold-Gamer - - 24146 - 15. August 2021 - 8:57 #

Es gab früher klarere Feindbilder, mit denen sich doppelte Standards kaschieren ließen. Und es gab gleichzeitig mehr kulturelle Abgrenzung, die eine Art Laissez Faire begünstigten. BK Schmidt hat z.B. oft die These vertreten, dass es uns aufgund der kulturellen Unterschiede gar nicht zustünde die Menschenrechtspolitik in China oder anderen Kulturkreisen zu beurteilen etc.

Aber der Zweck hat sicher da schon alle Mittel geheiligt.

Wir haben früher viel weniger mitbekommen, mussten "Archipel Gulag" oder Bücher von Scholl-Latour lesen und heute kriegen wir soviel mit, dass man dann auch nur noch mit den Schultern zucken kann und ein Einmarsch in die Ukraine nicht viel aufsehenerregender ist als ein thailandischer König mit Dauerresidenz in Oberbayern. Oder schlechtes Wasser in Lichtenberg. Oder ein paar hundert neue chinesische Atomraketen.

thoohl 20 Gold-Gamer - - 22734 - 10. August 2021 - 17:18 #

Wir können gern die Musik hören.
Ich warte auf den Tag, an dem zu einem Thema X wirkliche Experten aus Wissenschaft und zB Industrie zu Wort kommen, gerne auch kontroverse Meinungen, und diese dann von unseren TV Sternchen und auch Politikern dann moderiert werden. Und nein, ich meine keine Talkshows.

Jürgen (unregistriert) 10. August 2021 - 18:15 #

Sein aktuelles Buch behandelt das Klima-Thema sehr ausführlich.

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83702 - 11. August 2021 - 10:14 #

Inwiefern entscheidet er irgendwas, wenn er einen Kommentar abgibt?

Q-Bert 25 Platin-Gamer - P - 56318 - 11. August 2021 - 12:03 #

Tut er nicht.
Wir werden nicht alle sterbääään.
Kinder nicht an die Macht.

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83702 - 11. August 2021 - 12:17 #

Beim Thema Klimawandel wäre "Kiner an die Macht" vielleicht sogar zielführend. Obwohl, Greta ist ja inzwischen volljährig. ;-)

Q-Bert 25 Platin-Gamer - P - 56318 - 11. August 2021 - 12:31 #

Ich glaube, bei einer Kinderpartei mit 50+% Kinderquote würden sich einige diskriminiert fühlen. -.-

Pomme 17 Shapeshifter - P - 8612 - 10. August 2021 - 22:23 #

Die "wohlgenährte Polittante" war die deutsche Umweltministerin. Wenn die einen solchen Satz sagt, hat er Relevanz. Kann man sich natürlich darüber aufregen, aber achje, das ist eine Aufgabe des ÖRR auch sowas von der deutschen Regierung zu verbreiten. was sagt diese Entscheidungsträgerin zum Bericht des Weltklimarates. Zur Meinungsbildung. Auch dafür zahlen wir den Beitrag. Interessiert mich das? Nö. Ist es wichtig? Jo.

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36071 - 11. August 2021 - 6:59 #

Vor Problemen wegzulaufen war schon immer eine gute Taktik. ;-)

Die Erkenntnis ist jetzt auch nicht so neu, wobei nicht der Planet in Gefahr ist, sondern die Menschheit.

Cura 16 Übertalent - P - 4664 - 11. August 2021 - 16:45 #

Wenn das ein ausgemergelter Hungerhaken gesagt hätte, wärst du im Wohnzimmer geblieben?

Bluff Eversmoking (unregistriert) 11. August 2021 - 17:05 #

Nein, beim Geschwafel bundesdeutscher Politiker schalte ich sofort ab. Unabhängig vom Thema.

Harry67 20 Gold-Gamer - - 24146 - 11. August 2021 - 18:37 #

Kann ich teilweise sogar nachvollziehen. Mittlerweile gehen mir die ganzen Lindners, Weidels, Mützenichs und sonstige Wadenbeißer auch ziemlich auf den Senkel. Dennoch schaue ich in die Bundestagsdebatten und teilweise auch die Parteitage schon genauer rein. Letztlich geht es ja um Themen bei denen niemand die Weisheit mit Löffeln gefressen hat - auch wenn gefühlt jeder zweite so tut.

Mir wollte letztens eine Chemielaborantin erzählen, dass Drosten keine Ahnung hat und sie "als Wissenschaftlerin" das beurteilen kann. Die wirkte auf mich dann tatsächlich etwas abgeschaltet.

Tasmanius 21 AAA-Gamer - - 28771 - 11. August 2021 - 18:50 #

Ich frage mich ja, wie man das beurteilen will, wenn man "sofort abschält", sich also gar nicht anhört, was die Politiker*innen zu sagen haben. Auch in der Politik gibt es Menschen, vor allem in der zweiten und dritten Reihe, die echt was auf dem Kasten haben. Dass ein Lindner oder gar eine Weidel nicht dazu gehören, ist klar.

Harry67 20 Gold-Gamer - - 24146 - 11. August 2021 - 19:07 #

Der Trick dabei ist wohl, dass man so gar nicht erst in die Lage kommt zu merken,dass man etwas womöglich gar nicht beurteilen kann.

malkovic (unregistriert) 11. August 2021 - 10:44 #

Es gibt ja schon einige Gegenrede zu diesem ... naja Statement da oben, ich will trotzdem noch was darauf sagen: Ich halte einen öffentlich rechtlicher Rundfunk für elementar für die Wissens- und (politische) Meinungsbildung, auch wenn ich mit ARD/ZDF keineswegs zufrieden bin (zu parteinah, zu regierungs-zahm, ein indiskutables Gehaltsgefüge, ein übler Berg an Pensionsverpflichtungen, da und dort scheinbar Selbstbedienungsmentalität). Trotzdem wäre eine Abschaffung verheerend ...

Maestro84 19 Megatalent - - 18338 - 10. August 2021 - 11:59 #

Ich könnte mittlerweile auch mit einer Abschaltung leben. In vielen Teilen ermüdet mich das moderne Internet nur noch.

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 10. August 2021 - 12:16 #

Kannst Du tun, aber um die AfD auf zu greifen: Politikwissenschaftler prophezeiten schon in den 80 - igern das eine wählbare (heißt nicht offensichtlich als Nazis erkennbare Partei) rechte Partei um die 20% erreichen würde. Auch die APO oder CASTOR - Gegner haben damals kein Internet benötigt um sich zu oranisieren oder sich auszutauschen.

Ja es gibt jede Menge an Hass und Desinformation, aber der Unterschied ist eher, daß die Leute dies im Internet eher kundtuen als im Alltag, aber unterschwellig ist es dort nicht anders.

Gucky 27 Spiele-Experte - - 78591 - 10. August 2021 - 12:42 #

Naja, für mich hinkt da der Vergleich etwas. Die Aussage über eine rechte Partei, die vor allem der CDU und FDP Stimmen abgraben könnte, hörte man quasi schon immer. Ich finde aber, dass der Vergleich mit APO und CASTOR hinkt, da diese beiden Interessenvertretungen ihr Ziele überwiegend leidenschaftlich und mit voller Überzeugung verfolgen. Bei der AFD überwiegen die Trotz- und Protestwähler, von denen viele das eigene Parteiprogramm gar nicht richtig kennen, weil es sie nicht interessiert. Um wieder auf das Internet zu kommen. Solche Typen wie die von der AFD sind früher in der Kneipe immer belächelt worden. Durch das Internet haben diese überwiegend prolligen Typen eine Plattform gefunden, bei denen sie sich wiederfinden können. Viele AFD-Wähler haben ja keine richtigen Hobbys oder soziales Engagement usw. und hängen stattdessen viel im Internet ab. Naja, ist halt meine Meinung :).

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 10. August 2021 - 22:40 #

Ich lese zwar immer wieder die These der Trotz - und Protestwähler, aber die Beweisführung ist bestenfalls eine Variante von "Was den sonst?". Mein Eindruck und in Deckung die Aussage und ein paar Umfragen ist, daß die meisten schon genau wissen, welche Gestalten sie für die richtige Zukunft für Deutschland halten.
Ich würde auch in Zweifel ziehen, daß die meisten Wähler noch ein Parteiprogramm oder auch nur Wahlprogramm gelesen haben, sondern sich durch die Wahlkampagen "informieren". Mein einziges Indiz dafür sind aber das fehlen dieser Unterlagen bei den hießigen Veranstaltungen seit 2 Bundestagswahlen.

Q-Bert 25 Platin-Gamer - P - 56318 - 10. August 2021 - 12:56 #

Anders als die Propagandainstrumente der Vergangenheit, sprich: Zeitung, Radio, TV, funktioniert das Internet doch in beide Richtungen. Es gibt nicht nur Sender & Empfänger, sondern Du entscheidest, welche Informationen du wann, wie, wo lesen willst und welche nicht. Und du kannst sogar jederzeit auch selbst zum Sender werden. Ich glaube, dass diese offenen Mechanismen totalitäre Strukturen eher behindern als begünstigen.

Der Preis eines offenen Systems ist, dass da auch immer Dinge passieren, die du dort nicht haben willst. Aber das ist kein Nachteil, im Gegenteil: Es ist der große, große Vorteil - denn irgendwann, irgendwo, irgendwie kann jeder von uns über Nacht zum "Querdenker" mutieren.

Wir Gamer standen bereits auf der Abschussliste, als Politik und Medien einen Großangriff auf die "gewaltbereiten Killerspieler" gestartet haben. Hätte es da nur Zeitung, Radio, TV gegeben, wer weiß, ob die Politik mit dem Schwachsinn nicht sogar durchgekommen wäre.

Sogar ganz Deutschland war plötzlich auf der "Achse des Bösen", zusammen mit Nordkorea, Iran und Irak, weil Joschka Fischer nicht in den Krieg ziehen wollten. Auch dank Internet, Wikileaks & Co, wissen wir, dass George Double-U ein Lügner ist.

Wenn Hass, Fakenews und Desinformation unerträglich werden, einfach mal Detoxen, abschalten, Kanal wechseln. Aber das Internet soll schon bleiben, auch möglichst frei, denn wer weiss, wofür wir es irgendwann noch mal dringend brauchen :]

thoohl 20 Gold-Gamer - - 22734 - 10. August 2021 - 13:05 #

"dass diese offenen Mechanismen totalitäre Strukturen eher behindern als begünstigen" ... deswegen vernimmt man in regelmäßigen Abständen ja auch, dass die verschiedenen Regime und Regierungen das Internet abschalten und oder einschränken bzw behindern wollen.... welches ein höchst aktuelles Thema wäre.

Gucky 27 Spiele-Experte - - 78591 - 10. August 2021 - 15:06 #

Ich stimme dir teilweise zu, gebe aber zu bedenken das durch das Internet und die Algorithmen du immer wieder auf den gleichen Infokrempel aufmerksam gemacht wirst, den du auch lesen willst. Das offene System funktioniert nur dann, wenn du aufgeklärt genug bist, um die Mechanismen zu verstehen.

thoohl 20 Gold-Gamer - - 22734 - 10. August 2021 - 15:10 #

Du meinst Instagram ist nicht das wahre Leben? Sag soetwas nicht...

Q-Bert 25 Platin-Gamer - P - 56318 - 10. August 2021 - 17:30 #

Hmm, da tue ich mich etwas schwer mit der Aussage. Die wahre, treibende Kraft ist mMn gar nicht mangelnde Aufklärung, sondern es sind Bequemlichkeit und die Suche nach Bestätigung. Wenn man sich in dicht geschlossenen Reihen Gleichgesinnter wähnt, vielleicht sogar in der Mehrheit und damit "automatisch auf der richtigen Seite", dann lebt es sich doch sehr bequem in der Filterblase.

Der Schritt raus aus der Bubble ist nun aber wirklich keine Kunst. Es reicht, einfach mal direkt "die Gegenseite" anzusurfen. Noch wird niemand von einem Algorithmus auf ARD Faktencheck oder Volksverpetzer umgeleitet, wenn er deutsch.rt.com oder kenfm.de eingibt. Und auch die Querdenker kennen sicher alle die Internetadresse des Spiegel oder der Zeit. Man muss nur wollen.

Gucky 27 Spiele-Experte - - 78591 - 10. August 2021 - 18:52 #

Naja, ich kenne Akademiker, die im sechsstelligen Bereich verdienen und in Sozialen Netzwerken durch irgendwelche rechtsgerichteten Aussagen hochschrauben. Die sollten es eigentlich besser wissen. Aber das Web 2.0 ist so aufgebaut, dass es dein Nutzungsverhalten analysiert und dir Newsvorschläge generiert, die dich interesieren könnten. Somit wird die Berichterstattung einseitig, da sich der unreflektierte Leser bestätigt fühlt. Und gneua die wollen nicht auf Spiegel oder Zeit. Im oberen Abschnitt hast du vollkommen recht.

RoT 21 AAA-Gamer - P - 25659 - 10. August 2021 - 19:21 #

Leider war bei und durch Fischer die Büchse der Pandorra schon 4 Jahre vorher aufgegangen.

Jamison Wolf 19 Megatalent - P - 14067 - 11. August 2021 - 10:24 #

Das Internet zeigt uns am Ende doch nur wie andere Menschen denken oder so vorgeben. Sprich, das Internet hat weder den Hass noch die Fakes erfunden. Du siehst es da nur besser, vor allem, wenn man falsch abbiegt.

Das Web hat aber auch Leben gerettet, Menschen gehör verschafft die sonst im Leben keine Stimme gehabt hätten. Gab Künstlern und Kreativen einen Raum sich auszutoben. Gab den Einsiedlern und Abgehängten die Chance die anderen Einsiedlern und abgehängten zu finden und eine Gemeinschaft zu bilden.

Was das "schlimmer" angeht ... ich weiss nicht. Ist das so? Oder ist halt einfach nur mehr los da, weil mehr Menschen dabei sind. Es gab auch schon zu Anfangs-iNet-Zeiten Hass und Gängelei, da wurde aber halt noch nicht die Scheinwerfer draufgehalten.

Die Welt ist halt schneller geworden, das kann einen Überfordern. Und wenn man zu tief in den Abgrund schaut, schaut der Abgrund irgendwann zurück.

Würden wir auch ohne Internet funktionieren? Klar. Gab ja mal eine Zeit ohne. Will man das? Ich glaube nicht. ;)

MicBass 21 AAA-Gamer - P - 28911 - 11. August 2021 - 12:33 #

Ich glaube das Internet verstärkt einfach die Extreme, in dem Sinne dass es sie Lauter macht. Wie am Verstärker, die Höhen und Tiefen werden aufgedreht und die Mitten runtergeregelt. Dadurch wird die schreiende Minderheit viel lauter und bekommt mehr Aufmerksamkeit als ihr zusteht. Wie aktuell bei den Corona-Regeln gut sichtbar, die eine Mehrheit gut oder noch nicht streng genug findet. Aber die plärren eben nicht auf irgendwelchen Egoistendemos rum oder kommentieren das Internet voll und stehen demnach auch nicht so im Fokus. Ich denke da muss man mit der Zeit einfach auch das Ignorieren und schreien lassen lernen, wie bei trotzigen Kindern.

Jamison Wolf 19 Megatalent - P - 14067 - 11. August 2021 - 14:54 #

Ich vergleich das gerne mit ner Bar oder Kneipe.

Früher gingen die Leuts dahin (also Pre Smarttech-Zeitalter) und haben da mit Hinz und Kunz palavert. Da waren die ähnliche Parolen am Start aber die zwei Spinner an der Theke hat man einfach weg ignoriert oder man hat ne andere Klitsche gesucht die der eigenen Filterbubble entspricht (dann war man selber der Spinner und andere gingen).

Nur das jetzt in der "Kneipe" so ca. 3 Milliarden Leute drin sind und es gibt nur die eine Kneipe - ok das Darknet ist dann wohl nen Underground Club.

Was das Extreme angeht - ja sicherlich, aber das ist Analog auch nicht anders, dass die laute Minderheit mehr Krach macht. Im gegensatz dazu schaffen es aber nicht die sensibleren Geister zueinander zu finden. Im Netz geht das - wäre dann in meiner Analogie wohl ein Séparé. :)

TL;DR: Wo viele Menschen, da gibts immer Stunk.

MicBass 21 AAA-Gamer - P - 28911 - 13. August 2021 - 8:23 #

Sind wir dann hier auf GG schon im Séparée? ;)

SnarkMarf 18 Doppel-Voter - 9815 - 10. August 2021 - 10:26 #

Schande. Wenn du 30 Jahre Internet liest und dann alles, jedoch nicht "1991" erwartest.
Jetzt im Ernst ... das sind doch keine 30 Jahre, das sind doch erst ... PAUSE .... "Schluchz".

Dennoch, danke für den Artikel :-)

Drapondur 30 Pro-Gamer - - 161443 - 10. August 2021 - 10:53 #

Das Internet ist ein Werkzeug des Teufels...

Desotho 18 Doppel-Voter - 9363 - 10. August 2021 - 11:20 #

Für die wahren Gefühle bleiben die 0190er Nummern.

thoohl 20 Gold-Gamer - - 22734 - 10. August 2021 - 11:20 #

Ich glaub ich verstehe die Intention des Artikels nicht, sorry....

Goremageddon 16 Übertalent - 4034 - 10. August 2021 - 11:51 #

Schöner Artikel, danke dafür!

Der Aussage:

"Heute steht vor allem das Darknet für alle negativen Aspekte und Abscheulichkeiten, zu denen Menschen in der Lage sind.."

muss ich allerdings widersprechen. Für mich und viele Andere steht das Deepweb vor allem für eines: Freiheit. Natürlich gibt es, wie im Clearweb auch, Schattenseiten aber in erster Linie ist es der Inbegriff des freien Internets und ein Segen für die Menschheit.

thoohl 20 Gold-Gamer - - 22734 - 10. August 2021 - 12:01 #

Grundsätzlich lese ich die Artikel auch gern.
Du schreibst es nochmal konkret auf, wo ich zB die Intention nicht verstehe...
Ich kann die Klassifizierung des Netzes, "Darknets" in gut und böse auch nicht ganz nachvollziehen. Das würden Leute in zB einer ehemaligen britischen Kronkolonie nochmal ganz anders sehen. Aktuell machen mir die Bestrebungen das "Clearnet" durchzukommerzialisieren, durchzumonetarisieren zumindest hier in unserem EU-Raum irgendwie ungute Gefühle...

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 10. August 2021 - 12:21 #

Ich würde sagen, hier wird mit den Tropus gearbeitet. Wenn ich 10 beliebige Menschen frage, was das "Darknet" ist, erhalte ich wahrscheinlich zehnmal eine Antwort im Sinne von: "Wo die ganzen Kriminellen sind". Ist ja bei der Unterwelt nicht anders.

thoohl 20 Gold-Gamer - - 22734 - 10. August 2021 - 12:52 #

Deswegen ja meine Nachfrage nach der Intention....

Q-Bert 25 Platin-Gamer - P - 56318 - 10. August 2021 - 13:04 #

Bitcoin-Besitzer sind ja auch alle Geldwäscher und Erpresser, SUV-Fahrer sind Schuld am Klimawandel, Querdenker sind alles rechtslastige Uninformierte und das Darknet ist eben da, wo die Verbrechen im Internet passieren. Ist der Feind bekannt, hat der Tag Struktur.

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 99864 - 10. August 2021 - 13:42 #

Endlich sagt es mal einer. Das wird man ja wohl noch tun dürfen!

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83702 - 11. August 2021 - 10:17 #

Stimmt doch alles, worauf willst du hinaus? ;P

Q-Bert 25 Platin-Gamer - P - 56318 - 11. August 2021 - 12:18 #

Darauf, dass alle Gamer verpickelte, killerspielende Amokläufer sind und die Scheiterhaufen für uns nicht weg sind, sondern nur kurz zur Seite geräumt.

Gucky 27 Spiele-Experte - - 78591 - 11. August 2021 - 12:58 #

Mist, und ich dachte ich hätte diese Phase bereits hinter mir ;).

MicBass 21 AAA-Gamer - P - 28911 - 11. August 2021 - 12:23 #

Er sieht es doch auch so, hat es nur nochmal schön zusammengefasst. ;) Querdenker könnte man sonst noch Nazihippies nennen, eine hübsche Mischung aus verwöhnt-naiv und für ihren Egoismus über Leichen gehend.

Q-Bert 25 Platin-Gamer - P - 56318 - 11. August 2021 - 12:35 #

Eine kühne Verschwörungstheorie :)

Jamison Wolf 19 Megatalent - P - 14067 - 11. August 2021 - 14:58 #

Ah, Godwin's law.

Ich behalte mir die Nazikeule lieber für einzelne Individuen auf oder die sich auch als Gruppe davon angesprochen fühlen. Ansonsten trifft man wieder einen falschen und der fühlt sich bestärkt, das die anderen ALLE ganz schlimm sind und sich auf garkeinen Dialog mehr einlässt.

Was nicht heissen soll, dass ich das, was ich da bisher gesehen habe von dennen, eher den Namen Querspinner vedient hätte.

Tasmanius 21 AAA-Gamer - - 28771 - 11. August 2021 - 18:50 #

Ich nenne sie ja liebevoll "Leerdenker".

Gucky 27 Spiele-Experte - - 78591 - 13. August 2021 - 6:51 #

Schöner Begriff, den merke ich mir :).

Q-Bert 25 Platin-Gamer - P - 56318 - 15. August 2021 - 1:17 #

Da ich heute mal wieder Besuch von so einem "Leerdenker" hatte, hab ich ihn aus Interesse mal gefragt: "Sach mal, die Leute nennen dich Covidiot, Wissenschaftsleugner, Virusschleuder, Pandemietreiber, Ungeimpfter, Impfverweigerer, Risikogruppenmörder, Rechtsesotheriker, Reichsbürger und Nazihippie... wie nennst du eigentlich die anderen?" Seine Antwort: "Mitmenschen".

MicBass 21 AAA-Gamer - P - 28911 - 15. August 2021 - 8:05 #

Aaawwww... *Taschentuch rauskram* *Träne wegwisch*

Jac 19 Megatalent - P - 15595 - 10. August 2021 - 15:08 #

Es gibt viel Licht und Schatten im WWW, das ist auf jeden Fall so. Ob die Vorteile alle Nachteile aufwiegen?
Ich hätte mir durchaus auch andere Infrastrukturen vorstellen können, die eventuell weniger Probleme generiert hätten, dafür aber natürlich auch nicht so frei aufgestellt gewesen wären. Die ursprünglich "geschlossenen" Netzwerke wie BTX, AOL, MSN usw. waren nicht per se schlechte Ansätze. Wenn man sich deren mögliche Evolution über die Jahrzehnte vorstellt, hätte es auch damit ganz gut gehen können.
Die Gefahren im Netz sind nicht unerheblich, das ist nun der Preis der Freiheit und den bezahlen wir letztlich alle irgendwo mit (Datenschutz, schlechte Informationsqualität, Schadsoftware etc). Aber sei es drum, ich bin ja kein Internetgegner und es ist auch so, dass es heute praktisch alternativlos ist.

thoohl 20 Gold-Gamer - - 22734 - 10. August 2021 - 15:26 #

"schlechte Informationsqualität", hier hatte ich mal irgendwo aufgeschnappt, dass die vermeintliche Informationsfülle derart oberflächlich ist und auch gefiltert, dass es eher zu einer Verblödung beiträgt und zB nicht geeignet ist, zB für wissenschaftliches, fachliches Recherchieren und Arbeiten. <-- war mal ein interessanter Ansatz...

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 10. August 2021 - 17:43 #

Kommt darauf an, wie man es sieht. Ein Nachrichtartikel, auf sagen wir ist der Tagesschau, ist halt wie früher nur ein Startpunkt. Wikipedia ist halt nicht nur etwas für ein schnelles Grundverständnis und für eine Stichwort suche.

Harry67 20 Gold-Gamer - - 24146 - 10. August 2021 - 17:54 #

Ungefilterte Informationsfülle trägt - wie man gut bei allen möglichen Studieninterpretationen seheh kann - oft auch nicht wirklich zum Wissenserwerb bei.

Harry67 20 Gold-Gamer - - 24146 - 10. August 2021 - 18:55 #

Eine solche Umwälzung ist ähnlich schwierig zu bewerten wie das Ende einer Eiszeit. Oder ein Meteoriteneinschlag ...

Das Internet ist nicht Thema, sondern gibt die Themen vor. Und die globale Stammesgesellschaft halte ich erstmal für gesetzt.

MicBass 21 AAA-Gamer - P - 28911 - 10. August 2021 - 18:15 #

Danke für den Artikel, schon Wahnsinn was wir hier als Generation Null Historisches miterleben. Allerdings finde ich das Internet in all seiner Komplexität und mit all seinen Facetten ist nichts, was sich für eine einfache "gut...böse" Bewertung eignet. Das greift dann doch zu kurz, wie beim Thema Darknet schon angemerkt.

Robokopp 19 Megatalent - - 18978 - 10. August 2021 - 21:49 #

Ich habe mir zum Release der Shareware Version von Quake Mitte 1996 ein 28.8k Modem (das waren sagenhafte 28,8 kbit pro Sekunde) gekauft, einen Compuserve Account angelegt und über Nacht von einer Compuserve Seite die knappen 7 MB heruntergeladen. Das war mein Einstieg ins Internet.

Anfangs habe ich mich primär auf den verschiedenen Compuserve Seiten und einer Art virtuellen 2D-Chatumgebung namens Worlds Away herumgetrieben. Das World Wide Web habe ich eher ignoriert. Die Internet Nutzung war auch hauptsächlich auf Abende am Wochenende beschränkt. Denn Flatrates gab es damals nicht und für jede Minute Verbindungsdauer musste bezahlt werden. Und zwar an die Telekom und an Compuserve.

Mein erstes Spiel, dass ich online gespielt habe, war Duke Nukem 3D. Dazu musste ich mich direkt auf einem Server in Stuttgart einwählen. Dank hohem Ping und viel Lag war das allerdings nicht besonders spaßig.
Erst ab 1998 hatten wir schließlich einen ISDN Zugang mit super schnellen 64 kbit pro Sekunde. Damit waren dann auch Online Spiele wie Ultima Online oder Diablo übers Battle.net möglich. So richtig ins Online Gaming eingestiegen bin ich aber erst Anfang 2000 mit dem MMORPG Everquest. Dieser tollen Onlinewelt bin ich vier Jahre treu geblieben und hatte mit einer tollen Gilde auch immer viel Spaß.

Dank Everquest und den Freundschaften die innerhalb der Gilde entstanden sind, habe ich schließlich 2004 in München erfolgreich Fuß gefasst und auch dank Internet meine heutige Frau kennen gelernt. Das Internet hat für mich also bisher nur positive Effekte und ich möchte es heutzutage auch nicht missen.

Harry67 20 Gold-Gamer - - 24146 - 10. August 2021 - 21:55 #

Da hat sich schon einiges geändert. Die meisten RL Freundschaften meiner Kinder entstanden übers Online-Spielen und sind über ganz D verteilt.
Als meine Tochter dann ihr erstes RL Treffen irgendwo in der Pampa hatte, wurde es mir schon anders. Zum Glück ging es den Eltern dort ähnlich ;)

Robokopp 19 Megatalent - - 18978 - 10. August 2021 - 22:52 #

Unsere ersten RL-Treffen der Everquest Gilde in 2002/2003 waren fantastisch. In einem privaten Garten haben wir über lange Wochenenden gezeltet und gegrillt. Das haben wir in den Folgejahren auch immer wieder mindestens zweimal im Jahr gemacht. Das war ein tolle Gemeinschaft. Da kamen Leute aus Berlin, Hamburg, Hannover, München, Frankfurt, Österreich und der Schweiz zusammen.
Ein Großteil der Gildenmitglieder von damals trifft sich auch heute noch einmal im Jahr in einer Jugendherberge. Mittlerweile sind wir zwar alle alte Männer und Frauen und spielen kaum noch Online Spiele aber die Freundschaften und der Zusammenhalt bestehen auch heute noch. Ohne das Internet und Everquest hätten wir uns nie gefunden.

Harry67 20 Gold-Gamer - - 24146 - 11. August 2021 - 8:44 #

Da seid Ihr ja richtige Pioniere. Schon eine sehr interessante Entwicklung.

The Real Maulwurfn 17 Shapeshifter - P - 8090 - 11. August 2021 - 5:53 #

Kein WWW, kein UO, ich traurig.

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36071 - 11. August 2021 - 7:05 #

Ich hab im Herbst 2000 während eines Schülerpraktikums das erste Mal aktiv das Internet genutzt. Ging um die erste Präsentation des Nintendo Gamecube in Japan.

EvilNobody 15 Kenner - 3141 - 11. August 2021 - 7:43 #

Gibt es eigentlich einen Unterschied zwischen Darknet und Deepweb?

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 11. August 2021 - 12:31 #

Ja aber ich bin mir nicht sicher, ob ich es schaffe den Unterschied richtig zu erklären:

Das Deepweb umfasst alles was nicht von Suchmaschinen durchsucht wird und macht etwa 90% des Internets aus. Beispielsweise die ganzen Datenbanken, Server und Ablagen von Firmen oder Privaten. Wir gehen als beispielsweise auf die Cleanwebseite von Netflix, schauen einen Film und dieser kommt von einem Deepwebstreaming - Server auf das Wiedergabegerät. Auch wenn es zwischenmenschliche Kommunikation gibt, ist ihr Anteil relativ gering.

Das Darknet ist ein Teil des Deepwebs, aber hier überwiegt die zwischenmenschliche Kommunikation. Wie in der sinnbildlichen kriminellen Unterwelt ist es soweit rechtsfrei und ethikfrei wie der entsprechende Splitter es zulässt. Folglich gibt es hier aufeinigen Seiten allerlei Illegales. Neben den Kram an den jeder denkt (Waffen, Drogen, Kinderpornos) gibt es (Über -) Lebenshilfe für Terroristen / Freiheitskämpfer, Verräter / Whistleblower usw., während wieder woanders erörtert wird, warum Spiel xyz so toll ist.

Harry67 20 Gold-Gamer - - 24146 - 11. August 2021 - 13:28 #

Ist denn jetzt hinter der GG Paywall schon bißchen Deep Net? Oder wirds da schon Dark?

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 11. August 2021 - 13:56 #

Wäre die spannendere Frage nicht wie es mit WhatsApp, Teams und Konsorten aussieht?

Klassischerweise würde man Inhalte hinter Paywalls ins Deepweb einordnen.

Harry67 20 Gold-Gamer - - 24146 - 11. August 2021 - 14:27 #

Klar. Ich genoss nur kurz das Flair des Ruchlosen auf dieser Website;)

Wobei hier dann wohl die Suchmaschinenindizierung alles wieder relativiert ;)

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 11. August 2021 - 15:36 #

Es gibt zwar Möglichkeiten die Paywall zu umgehen (oder als Betreiber die Crawler einfach hindurch zu lassen), aber da ich nicht weiß, wie GG es handhabt...

EvilNobody 15 Kenner - 3141 - 11. August 2021 - 23:40 #

Danke für die Erklärung, ich glaube ich hab kapiert wie du es meinst. :)

euph 30 Pro-Gamer - P - 129878 - 11. August 2021 - 8:28 #

Meine ersten Kontakte mit dem WWW hatte ich 1995, in einem Internet-Cafe. Da war ich mit einem Kumpel und war fasziniert von den vielen Sachen, die man dort finden konnte. Nach meinem späten Zivildienst und dem Auszug Zuhause habe ich mir dann selbst 1997 einen Anschluss geholt und damit wohl so fast alles mitgemacht. Die Anfangszeit war schon toll, als sich irgendwie auch keiner um Rechte im WWW gekümmert hat. Heute mag ich das Netz zwar nicht missen, man kann viele gute Sachen damit machen - es hat aber auch so seine Schattenseiten, die mir überhaupt nicht gefallen.

Player One 16 Übertalent - 4429 - 11. August 2021 - 9:00 #

Schöner Artikel, danke. Privat möchte ich das Internet nicht mehr missen, im Job fühle ich mich aber heutzutage von der täglichen Informationsflut erschlagen. Früher habe ich über die älteren Kollegen geschmunzelt, die mit neuen Medien und Technologien haderten, heute kann ich sie verstehen. Im Job fluchen wir gerade fast alle über das uns aufgezwungene MS TEAMS und den ganzen Cloud-Zwang.

Selo 13 Koop-Gamer - 1783 - 11. August 2021 - 11:16 #

Wobei ich die Erfahrung gemacht habe, dass ältere Kollegen (zwischen 30 und 45) mit neuen PC-Programmen wie MS Teams etc. oft besser klarkommen als die 18- bis 25-Jährigen, die in ihrer Freizeit nur sehr selten am PC sitzen und eher Smartphones und Tablets gewohnt sind.

Despair 17 Shapeshifter - 7556 - 11. August 2021 - 10:31 #

Ich mag das Internet zwar auch nicht mehr missen, aber es ist schon erschreckend, wie abhängig man inzwischen davon geworden ist. Das wurde mir so richtig bewusst, als meine Fritzbox zu den Ahnen geritten ist und ich einige Tage ohne Netz verbringen musste. Kein Surfen, keine E-Mails, keine Online-Spiele, Spielelauncher nur im Offline-Modus, kein Streaming, keine neuen Bücher auf dem E-Bookreader, nichtmal mehr Festnetz-Telefon - da fühlt man sich augenblicklich in die Steinzeit zurückgebombt.^^

Harry67 20 Gold-Gamer - - 24146 - 11. August 2021 - 10:42 #

Ha, das hatte ich auch, als ich meine Eltern letzte Woche auf dem fränkischen Land besuchte. Ein Bauteil im Hausanschluss hatte plötzlich den Geist aufgegeben. 3 Tage kein Internet und nicht nur das: Das Kaff liegt auch noch im Mobil-Funkloch - wir konnten nicht mal das Handy als Access-Point nutzen.
Zum Mails abrufen mussten wir Mittags auf den nächsten Hügel ...

So viel zum Thema "5G ist nicht an jeder Milchkanne notwendig" ;)

Selo 13 Koop-Gamer - 1783 - 11. August 2021 - 11:22 #

Bin recht froh, dass ich die Anfänge und Entwicklung des Internets noch miterlebt habe und nicht mit dem aktuellen Internet aufgewachsen bin. Leider hat sich der Umgangston deutlich verschlechtert seitdem fast jeder Bürger im Netz ist. In den sozialen Medien sind Beleidigungen an der Tagesordnung, das war in Internetforen, die leider nicht mehr en vogue sind, eher die Ausnahme als die Regel. Schade, dass manche Seiten wie die Gamepro ihr Forum schon komplett abgeschaltet haben und die gesamte Community auf die Kommentarfunktion ausgelagert haben.

MicBass 21 AAA-Gamer - P - 28911 - 11. August 2021 - 12:17 #

"Bin recht froh, dass ich die Anfänge und Entwicklung des Internets noch miterlebt habe und nicht mit dem aktuellen Internet aufgewachsen bin." Oh Mann, ich auch. Pubertät war schon so schwer genug, wenn ich dann noch mit Sozialmediengruppendruck hätte hantieren müssen, nee danke.

Jamison Wolf 19 Megatalent - P - 14067 - 11. August 2021 - 15:04 #

Ich bin ja auch Baujahr 71 und hab mit Dataphone angefangen (so mit Hörer in Gerät pressen) eigene Mailbox etc.

Ich wäre schon gerne mit dem ganzen Smartzeug aufgewachsen. Ob ich dann allerdings in der IT arbeiten würde wie heute - kein Plan. ;)

Ansonsten haben manche Aussagen hier so den Vibe des:

„Die heutige Jugend ist von Grund auf verdorben, sie ist böse, gottlos und faul. Sie wird niemals so sein wie die Jugend vorher, und es wird ihr niemals gelingen, unsere Kultur zu erhalten“ (Watzlawick, 1992, ca. 1000 v. Chr., Babylonische Tontafel).

Sehts einfach ein, ihr seid alt (und Wandlungsunfähig) und gehört zum establishment. ;)

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 11. August 2021 - 15:41 #

Moment! Ich habe in meinem Leben noch nie zweimal mit derselben gepennt, also gehöre ich auch nicht zum Establishment!

euph 30 Pro-Gamer - P - 129878 - 11. August 2021 - 16:02 #

Also im WWW ist nicht nur die Jugend verdorben :-)

AlexCartman 20 Gold-Gamer - 22087 - 11. August 2021 - 21:18 #

Ich habe Ende der 80er mit einem 14400er-Modem im Zerberus-Netz angefangen. Etwas später kam Compuserve dazu. Während meiner BW-Zeit habe ich in Wuppertal die halbe Redaktion der Amiga DOS kennen gelernt, unter anderem Oliver Wagner, und bin über dessen Pointprogramm im Usenet unterwegs gewesen. Richtig www ging auf dem Amiga aber erst 1996 mit AWeb.

ntf 14 Komm-Experte - P - 2537 - 12. August 2021 - 4:24 #

Eine kleine Empfehlung zu diesem Thema:

Lo and Behold von Werner Herzog:
https://www.youtube.com/watch?v=Zc1tZ8JsZvg

Jürgen (unregistriert) 12. August 2021 - 18:37 #

Ich verstehe die Überschrift nicht. Was für eine Abrechnung?

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 12. August 2021 - 18:55 #

Hast Du den Momoca mit der Zerstörung nicht gehört?

zombi 18 Doppel-Voter - 12034 - 13. August 2021 - 7:57 #

War das erste mal im Netz im Oktober 93 im Uni Rechenzentrum....war verrücktes Gefühl...hatte aber schon Ende der 80ziger mit Akkustikkoppler auf Mailboxen in den USA mich umgeschaut..irgendwie 8 Dollar pro Minute Telefongebühr..lol

Currypuff 13 Koop-Gamer - P - 1434 - 13. August 2021 - 11:30 #

„ mehr Websites mit pornografischen Inhalten als mit informellen.“
Pornos sind zwar tatsächlich zumeist nicht informell, sondern häufig stark formelbehaftet, aber der geeignetere Begriff für die Gegenüberstellung wäre meines Erachtens trotzdem „informativen“. ;)

AlexCartman 20 Gold-Gamer - 22087 - 13. August 2021 - 17:11 #

Informativ können Pornos aber auch sein.

TheRaffer 23 Langzeituser - P - 40160 - 13. August 2021 - 18:47 #

Männerbildungsfernsehen?

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83702 - 13. August 2021 - 19:04 #

Die weibliche Anatomie wird oft sehr detailliert dargestellt. Das ist schon quasi edukativ.

AlexCartman 20 Gold-Gamer - 22087 - 13. August 2021 - 19:50 #

Und natürlich gibt's auch Techniktipps.

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 13. August 2021 - 19:54 #

Aber zählt dies bei den ganzem Geschummel?

TheRaffer 23 Langzeituser - P - 40160 - 13. August 2021 - 20:19 #

Wir machen ja auch trotz Doping immer noch olympische Spiele ;)

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 15. August 2021 - 9:35 #

Ihr vielleicht. Ich hatte schon bei den Bundesjugendspielen verabschiedet. ;-p

MicBass 21 AAA-Gamer - P - 28911 - 15. August 2021 - 10:48 #

Mit Sieger- oder Ehrenurkunde? ;)

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 15. August 2021 - 12:00 #

Wenn schon mit der "Buzzi Buzzi es soll sich doch niemand schlecht fühlen oder deswegen gehänselt werden" - Teilnehmerurkunde.

MicBass 21 AAA-Gamer - P - 28911 - 15. August 2021 - 12:25 #

Gabs die wirklich bei euch??

Drapondur 30 Pro-Gamer - - 161443 - 15. August 2021 - 12:59 #

Bei uns gab es die nicht (NRW). Hab es auch nur einmal geschafft, eine Siegerurkunde zu ergattern. Und was machen die Deppen? Verschreiben sich beim Namen. Da schafft man es einmal und dann so etwas. Ein Jugendtraumata...

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 74930 - 15. August 2021 - 13:16 #

Bei uns, auch NRW, gabs Teilnehmerurkunden. Da ging keiner ohne ne Urkunde weg. :D

Drapondur 30 Pro-Gamer - - 161443 - 15. August 2021 - 13:42 #

Dann war das nach meiner Zeit. Wir wurden noch traumatisiert und stigmatisiert nach Hause geschickt.

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 15. August 2021 - 14:05 #

Dafür wurdet ihr aber nicht noch zusätzlich von einem Schriftstück verhöhnt.

TheRaffer 23 Langzeituser - P - 40160 - 16. August 2021 - 11:29 #

Ich habe auch nie eine bekommen, wenn es dich tröstet. Weder Sieger, noch Teilnehmer.

Aber Verschreiben ist dann schon echt fies!

Q-Bert 25 Platin-Gamer - P - 56318 - 15. August 2021 - 18:50 #

Für die erfolgreiche Teilnahme an den Bundesjugendspielen verleihen wir

DRAPUNDOR

als Anerkennung diese Urkunde.

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 15. August 2021 - 13:37 #

In Schleswig - Holstein Anfang der 1990 - iger hatte es mich noch in den letzten Jahren erwischt.

Q-Bert 25 Platin-Gamer - P - 56318 - 15. August 2021 - 1:19 #

Ja, aber die sind wie die Do-it-yourself Anleitungen aus dem 90ern... in der Theorie ganz toll, aber wenn man es dann wirklich mal selbst probiert, klappt davon gar nichts! ^^