25 Jahre Amiga CD³²

25 Jahre Amiga CD³² User-Artikel

32 Bit, bevor es cool war

Akki / 27. Mai 2018 - 16:02 — vor 9 Wochen aktualisiert
Steckbrief
andere
Hardware
Konsole
Commodore
Commodore
17.09.1993

Teaser

Vor 25 Jahren unternahm der Heimcomputerhersteller Commodore einen letzten Versuch, sich dem drohenden Niedergang entgegenzustellen und entwarf dazu ein ungewöhnliches Gerät.
Dieser Inhalt wäre ohne die Premium-User nicht finanzierbar. Doch wir brauchen dringend mehr Unterstützer: Hilf auch du mit!
Bildverweis TitelbildEvan-Amos via Wikipedia, Public Domain.
Alle anderen Bilder: Wikipedia.org


Wir schreiben das Jahr 1993. Bill Clinton wird der 42. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, Die Ärzte feiern ihre Wiedervereinigung und der PC hat auf seinem Siegeszug von den Heimcomputern nur noch rauchende Trümmer zurückgelassen. Dies zeigt sich deutlich an dem schleppenden Absatz des im Vorjahr erschienenen Amiga 1200: Der Nachfolger des legendären Amiga 500 schaffte es nicht, Commodore in die Gewinnzone zurückzukatapultieren. So suchte das strauchelnde Unternehmen nun sein Heil auf dem Konsolenmarkt. Es war nicht der erste Versuch, aus der Heimcomputer-Ecke auszubrechen: Bereits 1991 hatte das Unternehmen mit dem CDTV (Commodore Dynamic Total Vision) Anlauf in Richtung Multimedia genommen, war jedoch wegen vielfältiger Probleme damit gescheitert.
Die Anschlüsse waren auf den Betrieb als Spielkonsole ausgelegt. Unter der linken Abdeckung steckt ein Erweiterungsport, den unter anderem das SX32 nutzte.

Bildverweis: Evan-Amos via Wikipedia, Public Domain.


Der neue Ansatz sah ein kompakteres, günstigeres Gerät speziell für Spieler vor. Den marktbeherrschenden 16-Bit-Konsolen Super NES und Mega Drive/Genesis wollte man geballte 32-Bit-Power entgegenstellen – lange vor der ersten PlayStation oder dem Sega Saturn. Für den ganz großen Wurf fehlte Commodore allerdings das Geld, also wurde bereits entwickelte Technik mit neuer kombiniert: Man nahm das Innenleben des Amiga 1200 samt Motorola-68020-Hauptprozessor und AGA-Chipset und packte es in ein kompaktes Gehäuse. Dazu kamen ein Double-Speed-CD-Laufwerk (Top-Loader) und ein knochenförmiger Controller von durchwachsener Qualität. Zum Speichern von Spielständen gab es sogar einen internen Speicher, der aber gerade mal 1 Kilobyte umfasste – mit einem einzigen Spielstand von UFO - Enemy Unknown war er beispielsweise bereits zu über 90 Prozent gefüllt.
 

Akiko to the rescue!

Das Highlight des CD32 (In Marketing-Schreibweise: CD³²) war allerdings ein selbst entwickelter Chip namens Akiko. Dieser sollte das größte Manko des Amiga ausbügeln: 3D-Grafik war auf dieser Architektur sehr schwer umzusetzen, was in der beginnenden Blütezeit der 3D-Shooter ein riesiges Problem darstellte. Akiko sollte also die Schleusen für PC-Konvertierungen öffnen, was jedoch misslang – nicht zuletzt, weil die Entwicklung auch mit dem Custom-Chip nach wie vor kein einfaches Unterfangen war – und der 68020 mit seinen 14 Mhz bereits ziemlich schwächlich. So erschienen primär Umsetzungen von Amiga-1200-Titeln, die mit Render-Intros, Sprachausgabe und CD-Musik aufgepeppt wurden. Titel, die das Potential der Konsole auch nur andeuteten, waren rar gesät. Einer davon war Microcosm von Psygnosis – ein Railshooter im Inneren eines menschlichen Körpers, der mit (seinerzeit) spektakulärer 3D-Grafik und treibender CD-Musik für offene Münder sorgte – allerdings auch in schönster Psygnosis-Tradition ein waschechter Blender war. Die Hintergrundgrafik wurde von CD gestreamt, ähnlich wie beim ebenfalls 1993 auf dem PC erschienenen Rebel Assault. Während Letzteres auf dem PC zum Kaufargument Nr. 1 für ein CD-Laufwerk avancierte, war Microcosm aufgrund schwachen Gameplays und fehlendem Star-Wars-Ambiente  lediglich ein Achtungserfolg vergönnt.
Die Hauptplatine des CD32. Die beiden Kondensatoren oben mittig sind die Sorgenkinder der Retro-Fans.

Bildverweis: Evan-Amos via Wikipedia, Public Domain.


Optik und Verarbeitung des CD32 wurden bereits bei seinem Erscheinen kritisiert, besonders die Schalter erweckten Assoziationen an Küchengeräte der 70er Jahre. Heutzutage noch ein funktionsfähiges CD32 aufzutreiben, ist schon ein Glücksfall: Nicht nur, weil das Gerät nicht lange im Handel war, sondern auch, weil die verbauten SMD-Kondensatoren minderwertig waren, teilweise sogar verpolt eingebaut wurden und somit die Geräte vorzeitig in die ewigen Jagdgründe schickten. Spezialisierte Händler bieten hierfür Reparaturkits oder gleich den großen Rundumservice gegen klingende Münzen an.
 

Hoffnungsträger der Amiga-Fangemeinde

Angesichts der aufgeführten Schwächen ist es heutzutage vielleicht nicht einfach nachzuvollziehen, welche Faszination vom CD32 ausging. Dazu muss man das Gerät im Kontext seiner Zeit betrachten: Leidgeprüften Amiga-Fans eröffnete das CD32 ganz neue Möglichkeiten, ohne das liebgewonnene Ökosystem verlassen zu müssen – und das in der vom Amiga gewohnten Zugänglichkeit. In einer Zeit, in der PC-Spieler sich mit den Tücken der Speicherverwaltung von MS-DOS herumärgern mussten und CD-ROM-Laufwerke teilweise über die Soundkarte angeschlossen wurden, keine Kleinigkeit. Außerdem gab es zwar bereits Konsolen mit CD-Technik  (PC-Engine/TurboGrafx), diese waren auf dem Europäischen Markt jedoch faktisch nicht existent und technisch nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Weiterhin konnte das CD32 mittels einer kostspieligen Erweiterung namens SX-32 zu einem vollwertigen Amiga 1200 aufgemotzt werden. Umgekehrt plante Commodore zur Familienzusammenführung, ein CD-Laufwerk mit eingebautem Akiko als Peripherie für den Amiga 1200 zu veröffentlichen. Das Gerät namens CD 1200 (in schmuckem Weiß) verließ jedoch nie das Prototypen-Stadium – das Aus für Commodore war gekommen.

So war dem System nicht einmal ein Jahr vergönnt – vom 25.9.1993 bis zur Insolvenz am 29.4.1994. Gemessen an dieser kurzen Zeitspanne war das Gerät in Großbritannien sogar ein formidabler Erfolg: Es gehörte dort 1993 zu den meistverkauften Konsolen – das letzte Aufbäumen des Giganten der Heimcomputer-Ära.
Anzeige
Mit Schulterbuttons und 6+1-Tasten war der Controller auf der Höhe der Zeit, die Präzision war jedoch leider etwas dürftig.

Bildverweis: Evan-Amos via Wikipedia, Public Domain.
Akki 27. Mai 2018 - 16:02 — vor 9 Wochen aktualisiert
Admiral Anger 27 Spiele-Experte - P - 83414 - 27. Mai 2018 - 12:21 #

Schöner Artikel! Der Controller sieht aus, als wäre bei der Entwicklung die Skizze durcheinander geraten. Mit den "Griffen" unten wäre er irgendwie schicker. ;)

TheRaffer 23 Langzeituser - P - 40297 - 27. Mai 2018 - 12:21 #

Schöner Artikel, danke!
Ich muss gestehen, dass ich bis zu diesem Zeitpunkt von dem Gerät noch nichts gehört habe. :P

Maverick 34 GG-Veteran - - 1329386 - 27. Mai 2018 - 12:34 #

Interessanter Artikel, liest sich kurzweilig. :)

1993 daddelte ich noch am Amiga 500 und war bereits am Sparen für meinen allerersten PC, den ich mir noch im gleichen Jahr zugelegt habe, einen damals "pfeilschnellen" Intel DX2-66. ;)

zombi 18 Doppel-Voter - - 12038 - 27. Mai 2018 - 13:25 #

Für Wing Commander 3 ?:–)

Maverick 34 GG-Veteran - - 1329386 - 27. Mai 2018 - 13:28 #

Primär waren als Ultima-Fan Ultima Underworld und Ultima 7 - The Black Gate dafür verantwortlich (als ich die auf dem PC eines Bekannten erstmals selbst angespielt habe, war es um mich geschehen *g*), wobei natürlich auch X-Wing und WC3 bei mir landeten. ;)

Claus 31 Gamer-Veteran - - 421615 - 27. Mai 2018 - 13:30 #

Ne, kann nicht sein. Privateer war ja erst 1994 auf dem Markt.
Das war das Jahr, wo ich mir meinen ersten PC gekauft hatte (486er DX33 mhz). Vor dem nochmals teureren 486er DX66 war ich da noch zurückgeschreckt.

Deathsnake 20 Gold-Gamer - 22556 - 27. Mai 2018 - 13:49 #

Nein, Privateer kam Ende September 1993. 1994 kam die CD-Rom Version mit Addon und erweiterter Sprachausgabe - in der Disk Version mit Speech Pack wurden nur die Inflight Texte gesprochen. Auf den Station die Missionen waren alles Texte und da gabs auch keine deutsche Version.
https://de.wikipedia.org/wiki/Wing_Commander:_Privateer

McTi. (unregistriert) 27. Mai 2018 - 12:49 #

Schöner Artikel mit sehr gutem Kontext der Zeit!
Die beiden mittigen Kondensatoren im Foto sind aber keine SMD-Kondensatoren, wie im Text beschrieben.

Akki 17 Shapeshifter - 8730 - 27. Mai 2018 - 12:58 #

Es gab mehrere Revisionen des Mainboards, nur die Rev.3 ist von dem Bestückungsfehler betroffen.

McTi. (unregistriert) 27. Mai 2018 - 19:56 #

Ok.
Ich war generell verwundert: Für die Zeit und Consumer-Elektronik sieht die Baugruppe wirklich sehr gut aus. Elkos in SMD sind nicht mal heute bei vielen Standard.
Nur von EMV hatten die damals keine Ahnung, sonst hätten sie die beiden Oszillatoren bestimmt anders platziert.
Trotzdem: schön.

Hyperbolic 21 AAA-Gamer - P - 25232 - 27. Mai 2018 - 20:11 #

Commodore waren so ziemlich die ersten die bei ihren letzten Systemen (A1200, A4000, CD32) auf SMD gesetzt haben. Hat für uns heute nur den Nachteil das die Modelle heute alle neue Kondensatoren brauchen da die Produktionsweise damals noch nicht ganz ausgereift war.

xan 18 Doppel-Voter - P - 11650 - 27. Mai 2018 - 12:55 #

Gut geschriebener Artikel, besonders da dieser Amiga an mir völlig vorbei gegangen ist. Vielleicht bin ich dafür auch zu jung :D Finde das Controllerdesign gar nicht so~ abwegig, wenn ich den mit dem N64-Controller vergleiche.

Bluff Eversmoking (unregistriert) 27. Mai 2018 - 13:07 #

Zwischen dem CD32- und dem N64-Controller liegen viele, viele Design-, Qualitäts- und Ergonomie-Evolutionsstufen.

xan 18 Doppel-Voter - P - 11650 - 27. Mai 2018 - 15:20 #

Das möchte ich auch gar nicht verhehlen. Aber die Grundidee finde ich nicht abwegig.

Admiral Anger 27 Spiele-Experte - P - 83414 - 27. Mai 2018 - 15:23 #

Also ich kann da beim besten Willen keine Ähnlichkeiten erkennen.

xan 18 Doppel-Voter - P - 11650 - 27. Mai 2018 - 16:47 #

Sehe da halt zwei Hörnchen wo der N64 drei hätte, hätte ja auch noch den Steuerstick, den der Amiga nicht hat. Diese ausgeprägten Griffhörner sind für mich das verbindende Element.

Admiral Anger 27 Spiele-Experte - P - 83414 - 27. Mai 2018 - 17:03 #

Ich sehe da am ehesten noch einen Dualshock, der auf dem Kopf liegt. ;)

Bluff Eversmoking (unregistriert) 27. Mai 2018 - 13:02 #

Ein 14MHz-68020 in einer Zeit, als ein 386DX/40 das untere, und ein 486DX2/66 das obere Ende der Doom-tauglichen Gaming-Hardware-Skala darstellte, und bereits die ersten Berichte über den Pentium herauskamen.

Das ist so, als würde man 2018 ein WAP-fähiges GSM-Handy mit einem 32x24-Pixel-Monochrom-Display veröffentlichen, für nur €159. Auf geradezu absurde Weise zum Scheitern verurteilt.

Akki 17 Shapeshifter - 8730 - 27. Mai 2018 - 13:09 #

Jein. der 68020 war sehr schwach, aber man kann ihn nicht 1:1 mit den PC-Taktraten vergleichen. Denk dran, die PS1 kam außerhalb Japans erst zwei Jahre später und taktete mit 33 MHz. Ein 68030 wäre durchaus konkurrenzfähig gewesen.

Bluff Eversmoking (unregistriert) 27. Mai 2018 - 13:18 #

Naja, da kommen ja noch Local-Bus-, und kurze Zeit später auch PCI-Graphik hinzu. ET4000, S3 Trio 64 etc. Bei der PC-Hardware ging es ja damals Schlag auf Schlag: Super-VGA, Soundblaster AWE32, Quad-Speed-CD-ROMS, bald 8MB RAM, DX4/100, P75, P90. Man kam mit dem Aufrüsten ja kaum hinterher, wer hätte da noch einen Amiga gekauft?

Und als dann die Playstation im Herbst 1995 in Europa erschien, war sie in Bezug auf den PC auch schon ein wenig veraltet und mit ihrer Low-Res-3D-Graphik auch ziemlich häßlich in der Anmutung.

Akki 17 Shapeshifter - 8730 - 27. Mai 2018 - 13:25 #

Alles korrekt, aber dem Erfolg der PlayStation hat das alles nicht geschadet, wie wir heute wissen.

Claus 31 Gamer-Veteran - - 421615 - 27. Mai 2018 - 13:33 #

Man hätte AMIGA gekauft, wenn die ebenfalls modular aufgebaute Rechner angeboten hätten. Denn alles, was eine Amiga konnte, lernte der PC trotz mehr Leistung erst Jahre später. Das war die Hölle Spiele nicht wegen genügend "freien" Speicher spielen zu können, Abstürze und Fehlfunktionen wegen bereits belegter IRQs und ähnlichen ertragen zu müssen.

Bluff Eversmoking (unregistriert) 27. Mai 2018 - 13:42 #

Paperlapapp, das gute™ MS-DOS hatte doch den sagenhaften MEMMAKER! Mit ein bißchen Feintuning an CONFIG.SYS und AUTOEXEC.BAT und zwei oder drei DOS-Profilen bekam man jedes Spiel zum Laufen.

Die gesammelten Erfahrungen hatten ja auch einen Mehrwert für die Ausbildung des Charakters eines jungen Menschen: man lernte zu leiden, ohne zu klagen.

Claus 31 Gamer-Veteran - - 421615 - 27. Mai 2018 - 19:44 #

Sehr schön!
:D ;)

Audhumbla 20 Gold-Gamer - - 21675 - 15. Februar 2024 - 15:20 #

Das war uns doch damals alles egal, es ging um die Spiele, die ab 93,94 nur noch auf PC erschienen. Ich habe damals auch meinen Amiga gegen einen PC (486DX40) getauscht. Wie die meisten hier wahrscheinlich. Dann kam Cyrix...

Mantarus 18 Doppel-Voter - 10404 - 27. Mai 2018 - 13:59 #

Akkulaufzeit 1 Jahr und quasi unzerstörbar?

Wo kann ich es bestellen?

amenon 17 Shapeshifter - 7271 - 27. Mai 2018 - 13:25 #

Schöner Artikel. Bin immer wieder begeistert, wenn hier ein wenig Artenvielfalt bei den Artikeln herrscht.

Claus 31 Gamer-Veteran - - 421615 - 27. Mai 2018 - 13:36 #

Schöner Artikel, danke dafür!

Falls du den statt mit Microcosm mit dem Steckbrief zum CD32 verknüpfen willst:

http://www.gamersglobal.de/spiel/137633/cd32

ChrisL 30 Pro-Gamer - P - 199512 - 27. Mai 2018 - 13:41 #

Oh, danke für den Hinweis!

Akki 17 Shapeshifter - 8730 - 27. Mai 2018 - 13:45 #

Oh, danke für den Stecki :) Zum Ändern von Verlinkungen fehlen mir allerdings die Rechte.
EDIT: Da hat der ChrisL schon zugeschlagen!

Player One 16 Übertalent - 4429 - 27. Mai 2018 - 14:36 #

Schöner Artikel, hatte das Teil mal auf einer Messe gesehen und fand es schon damals veraltet.

Sonyboy 14 Komm-Experte - 2109 - 27. Mai 2018 - 14:41 #

Das CD32 war leider schon überaltet als es auf dem Markt kam. Der Amiga 1200 war nicht erfolgreich, weil Commodore kaum Geld für Werbung hatte. Zuviele Fehler wurden in der Vergangenheit aus der Chefetage gemacht.
Ich kann mich noch gut an die Reaktion, in der Spielepresse, der Spielehersteller erinnern.
Sie meinten das CD32 hätte zu wenig Power. Sie waren meist unzufrieden und mußten mit dem leben was das CD32 eben nur bieten würde.
Hoffnungsträger der Amiga-Fangemeinde ??? Nein das sehe ich anders.
Von meiner Seite und wir waren einige Amigabesitzer. Ich kenne kein einzigen Amigafan, der das CD32 als Hoffungsträger gesehen hat.
Danke für deinen Artikel. Daumenhoch!

partykiller 17 Shapeshifter - 7408 - 18. November 2022 - 18:36 #

Man hat sich gefreut, dass eine neue Hardware erschien, aber wusste auch, dass man damit das Ruder nicht würde rumreißen können. Ich habe dsa Gerät noch daheim rumstehen, weiß aber nicht, ob es noch funktioniert. Microcosm war quasi "Die Reise ins Ich" bzw. "Die fantastische Reise", nur als Computerspiel. Aber die Firmen waren auf die neue Konsole nicht gut verbereitet, daher war sie n icht gut versorgt, zum Teil bekam sie lieblose Disk to CD KOn vertierungen ohne Audiotrakcs oder FMV Sequenzen, da wurde der Inhalt von vier Disketten rüberkopiert auf eine CD, dann konnte man es CD Version nennen.

joker0222 29 Meinungsführer - 114715 - 27. Mai 2018 - 16:04 #

Interessanter Artikel. Von dem Gerät hatte ich nie zuvor gehört.

hex00 18 Doppel-Voter - 10171 - 27. Mai 2018 - 16:29 #

Einen Amiga CD32 hate ich nie, nur die Disk-Variante. :-) Und die waren toll!

euph 30 Pro-Gamer - P - 130107 - 27. Mai 2018 - 16:32 #

Schöner Artikel, danke dafür.

Hyperbolic 21 AAA-Gamer - P - 25232 - 27. Mai 2018 - 17:03 #

So ein Zufall das ich gestern auf der HomeCon 49 in Hanau meinen Amiga CD 32 dabei hatte und sogar eben noch eine Runde Canon Fodder darauf gezockt bevor ich diesen Artikel entdeckt habe. ;-)
In einem Satz hätte auch das FMV Modul von Commodore erwähnt werden können.

Drapondur 30 Pro-Gamer - - 161744 - 27. Mai 2018 - 17:14 #

Schöner Artikel! :)

v3to (unregistriert) 27. Mai 2018 - 17:20 #

Die Konsole hatte ich damals komplett ignoriert. Es war die Zeit, als sich Spielekonsolen in Europa populär wurden, weil Computerspiele durch PC bzw Amiga 1200 mit Erweiterungen wie Festplatte oder Turbokarte sich zum richtig teuren Hobby entwickelten. Auch in meinem Freundeskreis hieß es bis auf wenige Ausnahmen entweder-oder.

Commodore wollte quasi in einen Markt, wo der Amiga keine Rolle spielt. Neben Mega Drive und Super Nintendo empfand ich das CD32 eigentlich nicht mal veraltet, sondern mit 700DM schlichtweg zu teuer. Da war die Konsole auch nicht alleine, auch das Mega CD, welches ein halbes Jahr früher für 500DM auf dem Markt kam, tat sich sehr schwer.

Tatsächlich war auch das geringe Interesse der Maschine gegenüber interessant. Wenn man sich den einseitigen Artikel in der ASM zur Ankündigung des CD32 durchliest, scheint das Marketing vom Start weg ein Griff ins Klo gewesen zu sein. Das CD32 wurde wie ein Nachfolger des glücklosen CDTV begriffen, diesmal würde laut Commodore alles besser und die Konsole würde sogar mit Spiel ausgeliefert, dessen Namen man aus Urheberrechtsgründen nicht nennen dürfe. Bitte was?
In der Power Play gab es ein paar Monate später ebenfalls einen einseitigen Artikel, welcher der Konsole durchaus zugesteht, neben der aktuellen Konkurrenzkonsolen technisch gut dazustehen, dafür lässt man sich gehörig über den Designmissgriff aus und der Artikel ist durchsetzt von zynischen Formulierungen (passt allerdings auch zum Konfrontationskurs seitens PowerPlay und Amiga Community in dem Jahr).

Akki 17 Shapeshifter - 8730 - 27. Mai 2018 - 18:49 #

Ja, die Wende der PowerPlay vom Multisystem-Magazin zu PC-only war schon ziemlich schäbig eingefädelt. Ich erinnere mich auch noch an eine Leserumfrage in diesem Jahr: "Sind Videospiele tot?"

Sothi 13 Koop-Gamer - 1652 - 27. Mai 2018 - 18:21 #

Ich halte ja den Amiga 500 für das tollste Stück Hardware auf Gottes Erden und gehörte wahrscheinlich zu der absoluten Minderheit jener, die jede Menge Amiga-Originale im Schrank stehen hatten (ja, sogar Lionheart -- ich hatte Thalions Ruf erhört ;), aber das CD32 war (obwohl ich den Amiga 1200 geil fand) für mich so ein richtig billiges Stück Konsolenhardware. Optisch und haptisch auf Grabbeltisch-Niveau und technisch, naja, auch seiner Zeit irgendwie hinterher hinkend.

Schöner Artikel, trotzdem!

v3to (unregistriert) 27. Mai 2018 - 18:37 #

Noch jemand, der Lionheart gekauft hatte :) Handshake.

Hyperbolic 21 AAA-Gamer - P - 25232 - 27. Mai 2018 - 18:51 #

Habe es auch gekauft und die tiefschwarze Box steht immer noch bei mir im Regal.

advfreak 22 Motivator - - 32081 - 27. Mai 2018 - 18:32 #

Ich wollte mir neulich das CD32 kaufen wegen "Mag!!", bis ich drauf gekommen bin das für das Game auf ebay 300,- € über den Tisch gehen. %)

Nivek242 33 AAA-Veteran - P - 899026 - 27. Mai 2018 - 18:52 #

Mein Amiga 1000 verstaubt im Keller, müsste ihn mal wieder zum Leben erwecken. Habe aber keine Ahnung was mit der Kickstartdiskette passiert ist, ohne sie komme ich ja nicht weit.

Marulez 16 Übertalent - 4682 - 27. Mai 2018 - 19:08 #

Danke für den klasse Artikel

HAL9000 14 Komm-Experte - 2673 - 27. Mai 2018 - 19:10 #

Hab sogar noch irgendwo einen raumstehen. Für mich so ziemlich die schlechteste Konsole der Ära. Der Controller ist auch leider so unhandlich wie er aussieht. Gut geschriebener Artikel.

Hermann Nasenweier 21 AAA-Gamer - P - 26390 - 27. Mai 2018 - 21:11 #

Ich mag das CD32 sehr. Habs zwar auch erst viel später gekauft, aber das lag eher am fehlenden Geld und dass ich schon einen hochgepimpten 1200er hatte.

Vor allem Worms spiele ich regelmässig darauf mit Kollegen. Schade dass das Teil keine richtige Chance bekommen hat.

Slaytanic 25 Platin-Gamer - - 62062 - 27. Mai 2018 - 21:57 #

Wieder ein sehr lesenswerter User-Artikel, herzlichen Dank von meiner Seite aus dafür.

Argumon 14 Komm-Experte - 1914 - 27. Mai 2018 - 22:46 #

Danke für die Sonntags Retro-Lektüre. IMHO der wichtigste Punkt:
"Titel, die das Potential der Konsole auch nur andeuteten, waren rar gesät". Während für die schwächeren japanischen Konsolen spitzen-Spiele erschienen, gab es einfach keine wirklichen Kaufgründe für das CD32. Das haben so einige Anbieter falsch gemacht, z.B. auch Atari mit dem Jaguar.

_XoXo_ (unregistriert) 28. Mai 2018 - 5:21 #

Sehr sehr schöner Artikel. Besten Dank.

Maddino 18 Doppel-Voter - 10766 - 28. Mai 2018 - 7:06 #

Meines liegt immer noch daheim. Irgendwann muss ich mal testen, ob es noch läuft.

andreas1806 17 Shapeshifter - 8196 - 28. Mai 2018 - 8:35 #

Toller Bericht. Dankeschön !

-Stephan- 14 Komm-Experte - 2137 - 28. Mai 2018 - 8:38 #

Danke für den Artikel :) Ich hab das CD32, obwohl ich seinerzeit großer Amiga Fan war, wie auch das CD-TV nur am Rande erlebt. In der Power Play, die ich seinerzeit gelesen habe, gabs mal mindestens einen kurzen Bericht hierzu: http://www.kultboy.com/pic/25/

Problem, es gab ne wirklich Software, der einen Umstieg gerechtfertig hätte. Meist waren es ja nur 1:1 Umsetzungen, das Medium wurde nie richtig ausgenutzt. Schade drum, denn grundsätzlich wars keine schlechte Sache zu der Zeit.

Bluff Eversmoking (unregistriert) 28. Mai 2018 - 9:37 #

Die Einschätzung im "Lohnt sich sich?"-Kasten sagt im Grunde ja schon alles.

Sehr interessant ist aber auch ein Hardware-Feature, das in dem Artikel genannt wird, und das mir völlig entgangen ist: die Konsole bietet alle technisch minderwertigen Monitor-Anschlüsse (Antenne, Composite), doch RGB gibt's nicht. Man kann nur ahnen, wie gruselig das Bild aussieht, wenn man nicht auf S-Video als Notnagel zurückgreifen kann.

v3to (unregistriert) 28. Mai 2018 - 12:04 #

Nun ja. Konsolen und RGB war damals nicht selbstverständlich, an handelsüblichen Fernsehern damals auch nicht. Das Mega Drive hatte RGB, wenn sich denn ein passendes Kabel auftreiben ließ (bzw einen passenden Bildschirm. Mehr als Schwarzweiß bekam ich auf meinem Monitor auch nicht zu sehen), das SNES konnte damit gar nicht aufwarten.

Abseits davon weiß ich nicht, ob ausgerechnet die PowerPlay zu der Zeit hinsichtlich Amiga noch eine sachliche Quelle war. Spätestens seit der bissigen Leserbrief-Diskussion um die Amiga-Version von Wing Commander war an sich kein Artikel mehr frei von Seitenhieben, dass die Technik überaltert sei bzw das System kurz vor dem Tod. Speziell dieser Artikel zum CD32 strotzt nur so vor zynischen Formulierungen im Fließtext.

Bluff Eversmoking (unregistriert) 28. Mai 2018 - 14:09 #

Das SNES hat sehr wohl von Haus aus RGB. Der N64 hatte das dann nicht mehr.

Die Powerplay habe ich 1993 schon gar nicht mehr gelesen, da war ich bereits PC-Player-Abonnent.

v3to (unregistriert) 28. Mai 2018 - 14:22 #

Oh, da hat mich der späte Einstieg bei Nintendo verwirrt.

Moriarty1779 19 Megatalent - - 17151 - 28. Mai 2018 - 8:57 #

Sehr schöner Artikel, vielen Dank!
Das CD32 hatte ich damals ebenfalls wirklich nur am Rande mitbekommen, weil es mal ein paar Berichte in der Videogames gab.

Flammuss 21 AAA-Gamer - 28815 - 28. Mai 2018 - 9:15 #

Das CD32 hat mich nie gereizt. Dafür fehlte einfach die Software.
Da hab ich schon eher zu dem 3do rüber geschiehlt, Need for Speed fand ich einfach nur beeindruckend.

Deepstar 16 Übertalent - 4924 - 28. Mai 2018 - 14:46 #

Das war doch ein ziemliches Quatschsystem...

Die wollten aus einem normalen Amiga viel mehr machen, als es eigentlich war.
Eigentlich war der CDTV im Konzept die deutlich bessere Idee... verpackte die aber leider auch in einer viel zu schwachen Hardware.

Aber Commodore hat sich da doch ziemlich in was verrannt gehabt.

yeahralfi 16 Übertalent - P - 5797 - 28. Mai 2018 - 16:02 #

Lieber Akki,

ich liebe Artikel zu Retro-Hardware und deshalb von mir vielen Dank für diesen schönen Beitrag hier!

Rhadamant 17 Shapeshifter - 6784 - 28. Mai 2018 - 17:58 #

Sehr schöner Artikel. Hatte damals noch den 2000er mit nachträglich verbauter HDD. Das hat bis zum ersten 386er PC gut funktioniert- daher ist der CD32 komplett an mir vorbeigegangen!

AlexCartman 20 Gold-Gamer - 22087 - 7. Juni 2018 - 21:03 #

Sehr schöner Artikel. Ich hatte zu dem Zeitpunkt meinen A2000 (so meine ich) schon gegen einen A4000 eingetauscht, da kam das CD32 einfach zu spät. :)

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 266441 - 13. Januar 2019 - 23:03 #

Danke für den netten Blick zurück! Das war das Jahr direkt nach meinem Abi...verrückte Zeit! ;)

Akki 17 Shapeshifter - 8730 - 13. Januar 2019 - 23:19 #

Na gerne doch ;) Ich habe da gerade angefangen, Punkte für die Quali zu sammeln. Ahem.