Jetzt habe ich schon 55 Fotos an zwei Tagen veröffentlicht in diesem Reisetagebuch, und die eigentliche Messe hat noch nicht mal begonnen. Das wird heute anders! Ich nehme euch in diesem 3. Teil von "Jörg in Tokio" mit auf die TGS, zeige euch Metaebenen-Babes-Bilder und andere haarsträubende Fotodokumente, die tiefe Einblicke in die japanische Seele erlauben (oder auch nicht). Und ich mache meine Androhung war, euch auch heute wieder mit einem seltsamen Gadget meines Luxusblick-Hotelzimmmers zu konfrontieren (und ich habe noch Material für drei weitere Tage!).
Was. Ist. Das. Liegt hier unschuldig auf dem Schreibtisch herum, sieht nach Augentropfen aus. Aber bei den Japanern weiß man ja nie, ob ein Sushi-Stück nicht aus Wachs oder Plastik ist (es gibt da einen eigenen Gewerbezweig für, da jedes Restaurant den Gästen in spe in einer Vitrine am Eingang zeigen will, wie das Essen aussieht, das es innen gibt) oder doch ein USB-Stick, beschließe ich, sicherheitshalber ...
... die beigelegte Anleitung zu lesen. Ich hoffe, ich habe die englische Seite fotografiert, damit auch ihr euch Kleinode wie "Outbreak Factors" oder "please be prohibited from accidental ingestions of the small lid" selbst erarbeiten könnt. Jedenfalls gerate ich ins Stutzen: "Please drink directly" einerseits, aber "Please apply to your skin before lotions" andererseits? Kann man damit auch Warzen wegmachen?
Ihr kennt mich als Tapfersten unter den Tapferen, und nichts geht über einen Selbstversuch. Also streng nach Anleitung den Verschluss abgedreht, ohne diesen irrtümlicherweise zu verdauen, und rein mit dem Zeug. Schmeckt wie Wasser. Und, wollt ihr und alle Menschen auf der Welt jetzt natürlich wissen, hat's was gebracht?
Urteilt selbst. // Für Nicht-Abonnenten ist hier leider Schluss, aber dabei geht's doch jetzt erst los! Wollt ihr wirklich die nächsten 31 Einträge des heutigen Reisetagebuchs verpassen, prallgefüllt mit Wissenswertem, Metaebenen-Babes-Zeugs und vielem mehr? Nein, das wollt ihr nicht, weshalb ich euch ein Probeabo für nur 99 Cent empfehlen möchte, Link siehe rechts oben im Webseiten-Kopf. Mit einem Abo lädt übrigens auch die Seite nicht für jedes Bild neu...
Die Makuhari Messe (schreibt sich wirklich so) liegt nicht gerade Downtown in Tokio, genau genommen liegt sie in einer anderen Präfektur, Chiba, was die unangenehme Begleiterscheinung hat, dass 90% aller Zugroutenfinde-Apps im zumindest deutschen App Store nicht bis zur Messe finden. Ich aber nutzte trains.jp, die ist text only und findet die schnellste Verbindung, fertig, auch nach Chiba.
Einmal mehr erlebe ich die typischen Tokioter Berufstätigen-Menschenmassen (sorry, alle Fotos waren böse verwackelt), während ich mehrere Kilometer zum richtigen Bahnsteig laufe. Links fährt der Zug 2 Minuten früher los, aber rechts habe ich das Wort "Rapid" erspäht: Damit bin ich in 37 statt 53 Minuten in der richtigen Station Kaihiri-Makuhari. Danach muss ich nur den Messe-Menschenmassen folgen.
Und angekommen! Und zwar pünktlich zur Öffnung der Messe. In einer halben Stunde startet die Keynote, zu der ich möchte. Doch vor dem "International Press with preattained registration"-Schalter ist eine Schlange, die mir zu lang ist, zumal ...
... ich danach in diese Schlange müsste, die hinter mir übrigens noch weiter geht. Aber zum Glück habe ich mich schon letzte Woche mit japanischer Adresse (wusstet ihr schon, dass GamersGlobal eine Zweigstelle direkt bei der Tokyo Station hat?) bei irgend so einem Branchenverband angemeldet, sodass ich ganz ohne Presseschildchen eine ...
Hier seht ihr mich mit forschem Blick, vor allem aber mit kleinem Kopfhörer am Ohr: Die Simultan-Übersetzung hat begonnen. Das ist auch gut so, denn selbst der Brite und Sony-C.E.-Chef Andrew House spricht auf Japanisch. Doof ist nur, dass die Übersetzung offensichtlich per Infrarot übertragen wird: Sobald auch nur eine Ecke meines Jackets über den Empfänger gerät, bricht der Ton ab. Dass ich die ganze Keynote über nicht wirklich verstehe, was die Leute vor mir da so erzählen, liegt allerdings nicht an der Übertragungsqualität. Und auch nicht an meinem körperlichen Zustand. Obwohl ...
... es nach der Keynote gegen 11:40 endlich Zeit für mein Frühstück wird. Ich entscheide mich für etwas, das verpackt ausgesehen hat wie ein Baguette, das sich dann aber als Bockwurst entpuppt. Wobei, erinnert ihr euch an den Baumkuchen von gestern? Irgendwie haben die Japaner ein Talent dafür, Speisen zwar im Aussehen täuschend echt nachzuempfinden, sie dann aber in Konsistenz und Geschmack völlig neu zu interpretieren.
Habe ich die Japaner, also alle und jeden, gerade indirekt gerügt? Dann möchte ich sie sofort auch loben: Bei aller Liebe zu kompliziertesten, unnötigsten Erklärungen sind sie in vielen organisatorischen Dingen erstaunlich effizient. So kommt jeder Spielefan über die TGS-Website problemlos zu den Business-Veranstaltungen und kann sich dafür eintragen (übrigens, indem er dann eine Ware für 0 Yen in einen 08/15-Onlineshop-Einkaufswagen legt).
Wieso macht das dann kein japanischer Spielefan? Erstens, weil sich das nicht gehört, und zweitens, weil man ja nur am Donnerstag und Freitag auf die Messe kommt, wenn man in der Branche ist. 2. Beispiel, siehe Foto: Wo man für die E3 umständlichste Prozeduren inklusive Fotoschießen und Co. erleidet, bevor man nach Stunden endlich seinen Presseausweis hat, bekommt man hier einfach eine nummerierte Karte und legt seine Visitenkarte drauf -- fertig ist der Presseausweis! Aber dann kann ich den doch jedem x-beliebigen Menschen geben, damit der am nächsten Tag als Journalist auf die TGS kann? Nee, denn am 2. Tag muss man den alten Ausweis abgeben, erneut seinen Pass zeigen und erhält dann einen neuen. Schon clever, oder?
Die TGS ist flächenmäßig etwas größer als die Gamescom, allerdings nur, wenn man bei der Gamescom ausschließlich den Businessbereich zählt. Will heißen: Sie ist deutlich kleiner, nur ganz wenige Hersteller haben Riesenstände, wie man das von GC oder E3 kennt. Aber auch an den kleinen Ständen wird viel geboten, hier etwa ein Live Acting zwischen zwei Monstern und einem eingesperrten Mädchen auf der "Bühne", die herzerweichend schreit und klagt. Vielleicht mache ich morgen mal ein Video für euch davon!
Das hier sind nicht etwa AMD-Mitarbeiter, sondern dankbare Fachbesucher, die sich ein AMD-Cape abgeholt haben und nun als Werbeträger stolz über die Gänge schreiten.
Für die Japaner ist GTA 5 augenscheinlich noch brandheiß (es erscheint hier erst Mitte Oktober), ich habe dieses Foto aber aus einem anderen Grund ausgewählt. Stichwort "Hasenohren". Seht ihr es?
... sehe ich das größte Hotel am Platze und dahinter die Tokioter Bucht. Sogar einen Sandstrand gibt es dahinter (normalerweise sind die Strände in der Tokyo Bay eher grau-braun und grobkörnig). In dem Hotel war ich übrigens auch schon mal zu Gast bei der Tokyo Game Show, mir fällt nur der Name nicht mehr ein. Die Zimmer dort sind halb so groß wie mein aktuelles kleines Zimmer, ich bekam damals den Koffer nicht unter.
Ganz alltägliche Situation: Ihr hastet als männlicher Businessbesucher mit eurem Baby durch das an die Messe angrenzende Konferenzzentrum. Da ihr viel trinkt, um die 30 Grad und 90% Luftfeuchtigkeit draußen zu überleben, und viel esst, um die langen Distanzen körperlich zu schaffen, müsst ihr euch natürlich auch mal erleichtern.
Nur, wohin so lange mit dem Balg? Draußen vor der Tür absetzen? Macht man nicht so gerne, wer weiß, wo der Racker dann wieder hinrobbt. Zusammen mit dem Jacket am Türhaken aufhängen? Wer weiß, ob das hält! Auf den Boden legen? Zu unhygienisch. Doch die Japaner denken an alles: Einfach den schräg gegenüber der Kloschüssel befindlichen Babysitz runterklappen, und Klein-Business-Baby darf Papa beim Geschäft zusehen.
... oder bei Square Enix (und einigen anderen) extra Stände verkaufen direkt auf der Messe lebenswichtige Figuren. Wobei, hier bei den Sqenex-Toys könnte ich auch schwach werden!
Wieder ein Out-of-Messe-Termin, dieses Mal sehe ich mir mit zwei Kollegen Crimson Dragon an, das Xbox-360-Spiel, bei dem die Entwickler während der E3 2012 abends im Hotel erfahren haben, das es doch nicht erscheint, sondern ein (Download-) Launchtitel für die Xbox One wird. Hier nicht zu sehen ist die Simulatanübersetzerin, wir haben wieder Knöpfe im Ohr. Seltsam ist nur, dass die Dame direkt hinter mir sitzt, sodass man sich den ganzen Funksender-Kram eigentlich sparen könnte.
Nie wurde drastischer auf die Gefahr durch Hitzeschläge aufmerksam gemacht als mit diesem ohnmächtig gewordenen Schild. Oder las das letzte Opfer den Hinweis zu spät und fiel prompt vornüber?
Aber jetzt zu den versprochenen Babes-Bildern "der anderen Art". Denn in Wahrheit fotografiere ich gar nicht so gerne junge japanische Frauen, die kaum etwas anhaben, sondern lieber Messebesucher, die junge japanische Frauen fotografieren, die kaum etwas anhaben. Isch voll meta, Alda!
Wie sie miteinander kokettieren! Links das Messebabe, das lockend mit dem Prospekt wedelt, rechts der Starfotograf, der voll mitgeht und gerade beginnt, so etwas wie eine Beziehung zu ihr aufzu... -- Mist, hat er nur geträumt.
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