Am 11.5.2019 zog es GG-User RoT wieder in die sächsische Metropole Leipzig zur 13. Langen Nacht der Computerspiele.
Die Reise traten neben ihm und anderen Computernarren auch viele RoT-weiß gekleidete Bürger an, die einem weiteren Großereignis in der Stadt beiwohnen wollten. Dabei handelte es sich zum einen um gehörnte Gestalten, die den Bullen vom ortsansässigen Rasenballsportverein die Treue hielten. Zum anderen handelte es sich um viele, vom in der Nähe der GG-Redaktion gelegenen Weißwurstäquator angereiste Schlachtenbummler, die ihrem Verein huldigen wollten. Letztere erhofften sich mit einem Sieg die Meisterschale nach Hause holen zu können. Erstere wiederum nutzten die Chance dem Rekordmeister in die Suppe zu spucken und die Meisterschaft spannend zu halten.
Im folgenden Bericht steht jedoch eher die digitale Spieleleidenschaft im Fokus.
Fast schon rituell startet RoT den Besuch in Leipzig mit einer Visite im Retro Games in Leipzig. Auf dem Weg im strömenden Regen dorthin stach ihm dieses Schild ins Auge. Einheimische behaupten, die Stadt habe die Schilder ob der Gefährlichkeit des Viertels...
... rund um die Eisenbahnstraße aufstellen lassen. Vor Ort konnte man zumindest bei Tageslicht nur reges Markttreiben mit allerhand orientalischen Waren beobachten. Doch die späte Ankunftszeit und der Regen drängten RoT dazu, sich lieber schleunigst dem Retro-Computergeschäft zuzuwenden. Dafür wurde auch die schmackhaft anmutende Lokalität "Damaskus" außen vor gelassen.
Am Retro-Games-Geschäft angekommen, setzte gleich etwas Ernüchterung ein. So war das Ladengeschäft bereits seit Januar aus dieser "gefährlichen Ecke" in die Mockauer Straße umgezogen. Nun war guter Rat teuer, denn ohne Navi im Auto beziehungsweise am intelligenten Telefon musste zunächst einmal die grobe Fahrtrichtung ausgemacht werden. Die Sonderöffnungszeit des Shops zur Langen Nacht der Computerspiele betrug zu diesem Zeitpunkt auch nur noch 30 Minuten.
Schnell war die nächste Straßenbahnhaltestelle aufgesucht. Dort hing zwar kein Stadtplan, aber glücklicherweise verkehrt dort die Straßenbahnlinie 1 in Richtung Mockau, die über einen Halt an der Mockauer Straße verfügt. So folgte RoT also dem verzweigten Schienennetz und fand den etwas versteckten neuen Retro-Store nun nach zweimaligem Absuchen der Mockauer Straße.
Nachdem eine große Traube von Menschen gerade zu Ladenschluss vermutlich auf dem Weg in die HTWK zur Langen Nacht der Computerspiele ihm die letzte Sicherheit gab, nun endlich richtig zu sein, musste er nun fürchten, sogleich wegen ebendieses Ladenschlusses nach draußen verwiesen zu werden. Doch die freundliche Ladenbesitzerin Jasmin Gerhardt hatte nichts gegen einen kleinen Rundgang, solange sie selbst noch am Packen für das oben genannte Event war.
Als RoT dann mit Gefolge am Veranstaltungsort der HTWK ankam herrschte noch emsiges Aufbautreiben. So fanden noch keine lückenlosen Taschenkontrollen statt und es wurden noch einige Vitrinen bestückt.
In dieser Vitrine wurden beispielsweise noch die Figuren drappiert, die sich für eine Schlacht mit einer schier übermächtigen Plüsch-Ratte wappneten.
Eine Etage tiefer tummelte sich ebenfalls eine Ratte als Endboss im Descent-Universum und wiederum darunter wurde eine Art Nashorn-Drachenhund mithilfe der Old-School-Rollenspiel-Fiebel bearbeitet.
In einer anderen Vitrine fanden sich "tierische" Spieleserien wie Freddy Fish und Spy Fox, welche einen knallig bunten Kontrast zu den vorher gezeigten dungeonlastigen Szenerien bot.
In der Vitrine nebenan wurde sich thematisch dem 3D-Druck gewidmet. Je nach Verfahren kommen unterschiedlich beschaffene Strukturen aus den Printern. In diesem Fall eine formschöne, modisch-elegante, vasenartige Kreation in schmuckem Rot. Dieses und die folgenden Exponate würden sich vortrefflich für die Echtwelt-Loot-Beiträge einiger GG-User in unserem gleichnamigen Community-Projekt eignen.
Nicht nur einzelne technische Ersatzteile lassen sich mit den 3D-Drucken herstellen. Wie ihr hier sehen könnt, ist es auch nicht unvorstellbar, Familienfotos in 3D-Modelle zu verwandeln. Diese könnten dann beispielsweise anstelle eines Fotos im Rahmen stehend als 3D-Druck auch Briefe und ähnliches beschweren. Wie das Verfahren in diesem Fall bei der Reiterin oder dem Hund war, entzieht sich der Kenntnis des Autors.
Auch solche Raumgleiter aus dem 3D-Printer kann die ein oder andere Raumschiffsammlung erweitern. Eine Kompatibilität mit dem Hangar-Modul aus Star Citizen ist aber vermutlich auszuschließen.
Als ich mich dann an den Vitrinen vorbei geschleust hatte, betrat ich die fast noch leere Mensa der HTWK. Dort befand sich neben der Verköstigung zu „Studentenpreisen“ wie immer auch der Bereich der Brettspiele. Die Vereine Würfelpech und Spielraum Leipzig stellen dort freundlicherweise stets ihre überwiegend analogen, zunehmend auch Mischformen aus analogem Spiel und digitaler App, zur Verfügung. Da ich mit meiner Begleitung der ersten Spielgruppe für 5-Minute-Dungeon beitreten konnte, hatten wir auch ausgiebig Regeleinführung und Betreuung durch einen kompetenten Vereinsspieler.
Wie der Name des Spiels schon sagt, zieht ihr mittels eigenem, wählbaren Charakter, einem Stapel Karten, flinken Fingern und einem wachen Kopf für 5 Minuten in ein Dungeon. Dort begegnen euch abhängig von Spieleranzahl und gewähltem Schwierigkeitsgrad ein Haufen Gegner.
Zum Großteil sind es einfache Gegner verschiedenster Gruppierungen und einige Zwischenbosse bis ihr schlussendlich zum Endboss gelangt. Die begrenzte Zeit und Anzahl der eigenen Karten fordern gute Kommunikation, da ihr alle gleichzeitig den Gegnern zu Leibe rückt. Die Gefahr, dass die Party gleiche Angriffskarten in den Kampf schmeißt und somit verschwendet, ist groß. Wie schon erwähnt, dürft ihr euch dabei natürlich keine langen Diskussionen erlauben, da einem die Zeit permanent im Nacken sitzt. Klingelt der Timer und der Endboss ist noch nicht erledigt, verliert ihr das Spiel. Dementsprechend werden die Karten zünftig auf den Tisch geschmissen und hektisch gekämpft.
Uns gelang es mehrmals nicht, den einfachsten Endgegner zu erledigen. Wir waren aber immer knapp dran und gehen davon aus, dass dieser mit einiger Übung und guter Kooperation zu meistern ist. Da das Spiel mit Vor- und Nachbereitung nur circa 10 Minuten in Anspruch nimmt, wird sich Besitzern des Spiels immer wieder die Gelegenheit bieten den Weg ins Dungeon zu wagen.
Erheblich länger braucht man allein schon für den Einstieg in wesentlich komplexere Tabletops wie das World of Warcraft-Brettspiel. Dieser Klassiker ist nach meinen Beobachtungen bis jetzt immer dabei gewesen und wird fachkundig erklärt. Als Besucher der Langen Nacht der Computerspiele kann man auch in den Genuss einiger Spielzüge kommen, wenn man sich ins Regelwerk eingefriemelt hat und einige Gleichgesinnte gewinnt.
Ganz akkurat und in den Regeln sicher noch komplexer geht es in diesem Spiel zu. Zu sehen sind Zinn-Figuren aus dem Tabletop-Game Infinity der spanischen Firma Corvus Belli. Explosions- und Bewegungsradien werden hier im Zweifelsfall üblicherweise mit dem Maßband ergründet. Leider sieht man an diesen Tischen meist keine Spielepartien. Obwohl es die aufwändig gestalteten Spielflächen durchaus verdient hätten, mehr bespielt und von Schaulustigen bewundert zu werden.
Die Auswahl der Spiele, die von den beiden Vereinen in der Mensa präsentiert werden, lässt sich im wahrsten Sinne des Wortes sehen. Rein optisch macht so ein Aufbau schon was her. Das Repertoire der Vereine in deren Räumen ist sicherlich noch beeindruckender. Bei genügend Mitspielern und einem freien regelkundigen Spielleiter können alle diese Spiele auf Anfrage angespielt werden.
GG-User RoT hatte heimlich sein eigenes, in der GG-Wochenverlosung gewonnenes World of Tanks-Brettspiel dabei. In Absprache mit den Vereinen konnte das Spiel mit aufs Display. Leider klappte ein angestrebtes Unboxing-Video mit einem YouTuber aus zeitlichen Gründen nicht. So wanderte das Spiel nach der Veranstaltung unausgepackt und unbespielt wieder zurück in die Hände von RoT. Die aufmerksame Security am Ausgang wollte schließlich und richtigerweise noch sicherstellen, dass ich mir das Spiel nicht einfach so und illegalerweise geschnappt hatte. Es bedurfte also noch einer kurzen Rücksprache mit den Verantwortlichen aus den Vereinen. So wurde sichergestellt, dass sich das Spiel in meinem rechtmäßigen Besitz befand.
In den weiteren Gängen und Etagen der Leipziger Hochschule wurden wieder viele Spielekonsolen und Spiele zum Anspielen geboten. Hier siegt gerade Donkey Kong in Nintendos Koop-Klassiker Mario Kart. Den Klassikerstatus hält das Spiel nicht zu unrecht, denn die Partien sind stets kurzweilig und ziehen Jung und Alt in ihren Bann.
Den üblicherweise zugezogenen blasig, blutigen Daumen, wie man ihn zumindest von älteren Controllern kennt, seht ihr hier auf dem Bild nicht.
Ein Begleiter von RoT hatte sich diese Verletzung im Vorfeld bereits bei der Gartenarbeit zugezogen. Und zwar keine Gartenarbeit im Sinne von Minecraft, Stardew Valley, Harvest Moon oder anderen virtuellen Gartenarbeiten, sondern bei jener Art, mit derer Ernte man sich selbst und andere mit analogem Obst und Gemüse versorgt.
Ob die blutigen Daumen in Zeiten von Analogsticks, wie hier auf dem Playstation-Controller und voranschreitender Entwicklung der Gamepads überhaupt noch auftreten, entzieht sich der Kenntnis des Verfassers. Gebt dazu gerne Feedback in den Kommentaren.
Mit Ridge Racer Type 4 konnte man ein für damalige Verhältnisse technisch anspruchsvolles Rennspiel auf der Playstation (1) daddeln. Beim kurzen Anspielen kam dabei erst spät das Immersionsgefühl. Nach einer Weile war das Auge aber an die relativ groben Bilder gewöhnt und der Spielspaß stieg. Einzig die langen Storypassagen zwischendrin, die stets einzeln weggeklickt werden wollten, störten den Spielfluss.
Eine schöne Video-Reportage zur Ridge Racer-Serie könnt ihr euch im Retro Snippet #116 von GG-User Scorp.ius anschauen. Dort werden auch die speziellen Controller, welche Namco eigens zur Serie entwarf, unter die Lupe genommen.
Auch dieses Jahr steuerte René Meyer exotische Exponate aus seiner hauseigenen Retro-Sammlung bei. Im Folgenden sollen hier einige Exponate gezeigt werden.
Zum Beispiel dieser Schneider Joyce Plus. Der 8-Bit-Rechner aus der Mitte der 1980er Jahre wartete mit einem, im typischen Grünstich gehaltenen, Jump&Run-Puzzler namens Head Over Heels auf.
Mit diesem französischen Super Cassette Vision aus der ersten Hälfte der 1980er Jahre gestaltete sich die Steuerung nach meinem Gefühl sehr schwierig. Den Hinweis, welche Seite des Controllers oben ist, konnte man tatsächlich gebrauchen. Schnelles Schießen und und gutes Ausweichen sind beim Space Invaders-ähnlichen Spiel Astro Wars 2 - Battle in Galaxy von erheblicher Bedeutung. Der Controller/Joystick musste zweihändig bedient werden und haftete nicht besonders gut auf dem Untergrund. Entsprechend verkrampft musste das Ding sowohl irgendwie fixiert, als auch mit schnellen Fingerbewegungen zum Schuss animiert werden, mit der anderen Hand musste der Raumgleiter den angreifenden Alien-Kaskaden ausweichen.
Auch viele mehr oder weniger unabhängige Spieleentwickler zeigten spielbare Versionen ihrer Software.
Hier im Bild seht ihr die Alpha-Version des Sammelkartenspiels Rugon. Es setzt auf ähnliche Mechaniken, wie beispielsweise Hearthstone, bietet laut Aussagen von Glaucus Games in der Leipziger Volkszeitung aber mehr strategische und taktische Optionen.
Zum Spiel ist auch ein gleichnamiges Buch im Umlauf, welches euch auf 176 farbigen Seiten die Welt und Charaktere von Rugon näherbringt. Ihr könnt auch via Discord mit den Entwicklern in Kontakt treten und euch laut Website dort auch einen Steamkey für das Spiel sichern.
Eine für Fussballfreunde interessante Randnotiz ist, dass einer der Söhne des Fußballveteranen Olaf Marschall an der Entwicklung beteiligt ist.
Ein weiteres interessantes Indie-Projekt war Buccaneers von Christian Schlager.
Es handelt sich dabei um ein Piraten-Actionspiel, welches wohl einige Anleihen an Sid Meier's Pirates! hat. Ihr steuert dabei via Split-Screen mit bis zu drei Mitspielern ein Piraten-Segelschiff samt Bewaffnung. Andere KI-Gegner oder eben menschliche Gegner werden am besten mit voller Breitseite angegriffen. Die aus Baumaterial, Gold et cetera bestehende Beute will möglichst schnell eingesammelt werden. Mit dem eingesammelten Material könnt ihr bei Landgängen auf Inseln Gebäude hochziehen.
Schlager entwickelt das Spiel quasi en passant während seiner Bahnpendelzeit zur Arbeit. Die Ideen und die QA zum Spiel holt sich der Entwickler von Googoobachoo-Games Inhouse. So steht er im ständigen Feedbackprozess mit seiner Tochter, die auch auf der Langen Nacht der Computerspiele mit Schätzen in Form von Süsskram für vorbeiziehende Korsaren aufwartete.
Zum Abhängen und für die Fingerentspannung war dieses Jahr eigens ein AFK-Raum eingerichtet. Dort wurden Getränke angeboten und Besucher konnten Musikalischen Beiträgen in gechillter Atmosphäre beiwohnen. Also sozusagen noch etwas passiveres AFK als das AFK unten bei den Brettspielern. Mich selbst zog es zum Zeitpunkt des Fotos nicht in den AFK-Raum und so blieb ich dann eher AFAFK-R.
Mit verschiedenen ferngesteuerten Fahrzeugen konnte man einen kleinen Testlauf machen. Am Tisch hinterm Parcours saßen diejenigen, die sich mit der Programmierung der RC-Geräte besser auskannten. Ich meine es ging auch um Autonomes Fahren und Erkennen von Strecken und Schildern, ganz sicher bin ich mir aber nicht mehr.
Auf dem Sega Master System wurde mit Alex Kidd in Miracle World ein weiterer Klassiker zum Anspielen geboten. Ob Kidd in der hier gezeigten Version am Levelende tatsächlich einen Onigri verspeist hätte oder nicht, konnte an diesem Tag nicht verifiziert werden.
Das Lalalab hatte einen Raum auf der Veranstaltung, der sich nicht nur vordergründig mit "schnödem Zocken" beschäftigte. Viel mehr wollte der Begriff Computerspiele hier etwas umfassender betrachtet werden. Also eben ein wenig mehr drumherum, über den Tellerrand. Auch wurden hier Wege und Möglichkeiten gezeigt, mit denen man noch etwas abseits der ausgetretenen AAA-Spielideen-Pfade wandeln konnte. Es waren Steuerungsmechanismen durch Pusten oder gegenseitiges Händchenhalten, Streicheln, Trommeln und ähnlichem auszulösen. So konnte beispielsweise zum Mond geflogen, ein romantisches Rennen bestritten oder ein Segeltörn manövriert werden.
Machine Mind präsentierte mit Lighttaker einen im stark überzogenen Comic-Pixel-Mix gehaltenes, actionlastiges Prügelspiel. Die eigene Beschreibung des Spiels der Leipziger Entwickler lässt sich frei ungefähr so übersetzen:
Lighttaker ist ein Spiel. Und Gamer spielen es, weil sie es mögen Games zu spielen. Und sie lieben Waffen und Fast-Food und die Vorstellung so stark und attraktiv zu sein, wie Gunnar. Nicht nur einsame Nerds. Also hab Spaß!
Ähnlich dem Rainbow-Arts-Klon von Super Mario Land seinerzeit, The Great Giana Sisters, konnten Besucher in der HTWK diese nicht ganz saubere Version des Plattform-Klassikers auf dem C64 bewundern und anspielen. Während man dort am Brotkasten saß, vermischten sich die Marioklänge aus dem Brotkasten mit der musikalischen Untermalung der Veranstaltung durch Radio Parallax.
Wer diese Konsole heute im neuen Zustand erwerben will, kann dafür aktuell über 1000 Euro berappen. Gebraucht bekommt man so ein Neo Geo CD derzeit für um die 240 Euro. Die CD-Versionen wurden 1994 eingeführt um eine breitere Käuferschicht anzusprechen. Die CDs konnten wesentlich günstiger produziert und angeboten werden als die hauseigenen Module , die eigentlich nicht für den Heimkonsolenmarkt bestimmt waren.
Mit Pixel Bot Extreme war eine junge Dame an diesem Abend wohl längere Zeit beschäftigt. Während wir nebenan bei Bucaneers daddelten, vergnügte sie sich mit dem Knacken von Highscrores respektive des Endbosses im Machwerk der Leipziger Entwickler von Play Heart.
Die Spielidee für diesen Dresdner Technikimport auf die Lange Nacht der Computerspiele ist sehr alt. Auf Basis des Pong-Games wurden auf diesem Arduino-Nano-System verschiedene Varianten besagten Spiels für zwei Personen aufgespielt. So konnten Besucher an diesem System zusätzlich an eine Tennis-, Squash- und Fußballversion Hand anlegen. Neben den neuen Boards und Platinen kam auch ein 3D-Drucker zum Fertigen der Gehäuse und Buchsen zum Einsatz. Somit war das Ganze ein schönes Eigenbau-Projekt der Dresdner Amiga-Szene. Im dortigen Forum könnt ihr euch bei Interesse über genauere Details zu diesem zwei-Mann-Pong-Projekt informieren.
Auch in diesem Jahr boten die Roboter-Fußballer des Nao Team Leipzig der HTWK in der Heimarena unter dem Dach des Hauptgebäudes spannende Duelle um das kleine, runde Leder (aus Plastik). Am ulkigsten sind dabei dann aber meist die Momente, in denen sich Homo Sapiens den kleinen Technikwundern überlegen fühlt. Drehungen um die eigene Achse, plumpe Zusammenstöße, ungeschickte aufstehversuche seien als Beispiele dafür genannt. Die Tatsache, dass die Roboter menschliche Bodyguards haben, welche für die technische Unversehrtheit bei Stürzen auf die neuralgischen Punkte der Halb-Androiden durch geschicktes Abfangen verhindern, gibt uns die vermeintliche Sicherheit, noch überlegen zu sein.
Immer wieder warteten die Räume mit kleinen Deko-Details auf. Hier ganz Analog eine neo-impressionistische Szene aus dem typischen Arbeitsleben der japanischen Klempnerzunft. Ihr seht dabei den Shūshin koyō (終身雇用) Klempner Mario bei der äußerst loyalen Erfüllung seiner Dienstpflicht. Vom Kollegen unterstützt werden die Prämien eingesammelt und vor der stacheligen Konkurrenz in Sicherheit gebracht. Begleitet wird dieses Handwerksspektakel hin und wieder von cheerleadenden, sowie prähistorischen Zaungästen.
Am Selfie-Automaten konnten Besucher ihrem Bedürfnis nach Mitteilung an nicht direkt anwesende Menschen frönen. Meiner Meinung nach ist das soziale Erlebnis mit Menschen zum Anfassen vor Ort natürlich vorzuziehen. Eine andere schöne Variante erlebtes mit vielen bekannten und unbekannten interessierten Menschen zu teilen ist natürlich auch das Verfassen eines Bildberichts auf GamersGlobal.
Mit der 3DO-Konsole, die schon ab 1993 auf die CD-Technologie setzt, konntet ihr The Need For Speed anspielen. Der Titel glänzte mit seinerzeit schicker Grafik. Somit hat die bis heute erfolgreiche Spiele-Serie auf dieser Konsole ihren Anfang gemacht. Einige genauere Infos könnt ihr der abgelichteten Infokarte entnehmen.
Eine lange Zeit hielt sich die Truppe um RoT auch an einem 386er DX mit 16 MHz auf, auf dem sich die knuffigen Lemminge wagemutig in jedwedes Szenario werfen ließen und dem Spielerteam bedingungslos vertrauten. Das ein ums andere Mal mussten wir die Lemminge doch in zu großer Zahl in die Abgründe stürzen lassen. Mit optimierter Taktik und aus dem Langzeitgedächtnis hervorgekramten Spielewissen aus den 1990ern, verhalfen wir den possierlichen Wesen letztendlich doch immer zu einer sicheren Passage in das nächste Level.
Wie damals üblich, gab es (meines Wissens nach) aus Speicherplatzmangel oft die Variante, seinen Spielfortschritt mittels Codes nach jedem Level via Zettel und Bleistift zu sichern. So sammelte sich zu den Games aus dieser Zeit, neben handschriftlich angefertigter Dungeon-Karten, Textfragmenten mit wichtigen Begriffen für die Parser in einigen Rollenspielen, handgefertigter Code-Tabellen und Passwortsammlungen für nicht ganz rechtmäßig auf dem Schulhof erworbene Spiele auch immer ein Stapel an Zetteln mit Level-Codes für Games wie Lemmings. Wer also ein bisschen schummeln will, kann mit dem abgebildeten Code von Lemmings bereits in Level 22 loslegen. Aber es macht doch sicher mehr Spaß, sich selbst bis dorthin vorzuackern. Trotzdem gibt es für ganz cheatwütige Gamer die kompletten Level-Codes im Lemmings-Archive.
Auch wenn die Lange Nacht der Computerspiele nicht im Ansatz an die Größe der Kölner Computerspielemesse Gamescom herankommt, sollen hiermit alle Interessierten ermutigt werden, den Weg nach Leipzig zu bestreiten. Auch in diesem Jahr hatte RoT wieder nicht alle Programmpunkte geschafft, da an jeder Ecke Überraschungen aufwarteten, an denen gerne verweilt wurde. Dieses Jahr kam er zum Beispiel zu keinem der interessanten Vorträge. Wie in dieser Galerie ersichtlich, könnt ihr dort auch als Hobby-Bastler oder Entwickler einen Stand ausrichten. In der GG-Community (zur Anmeldung) gibt es mit Sicherheit große Potentiale, die auch auf der Langen Nacht gewürdigt werden könnten. Auch wenn wir als GG-Community selbst dort etwas auf die Beine stellen wollen, würde uns sicher Raum dafür geboten.
Der Termin für die 14. Lange Nacht der Computerspiele, der 9.5.2020 ist daher schon wieder fest im Terminkalender vorgemerkt. Einige der GG-User werden sicherlich ebenfalls wieder vor Ort sein.
104 Kudos
Danywilde
30 Pro-Gamer - P - 163008 - 11. August 2019 - 17:32 #
Toller Bericht, es hat sich fast so gelesen, als ob ich selbst da gewesen wäre.
Jonas S.
21 AAA-Gamer - P - 25071 - 11. August 2019 - 18:32 #
Habe es dieses Jahr wieder vorgehabt, aber leider kam mir was dazwischen.
Das Retro Games umgezogen ist, hätte ich dir auch sagen können. :P
Du kannst dich ja das nächste mal vorab bei mir melden und wir können uns dort treffen, oder auch bei Retro Games. :)
RoT
21 AAA-Gamer - P - 26259 - 11. August 2019 - 21:30 #
klar, können wir anpeilen, allerdings bin ich auch meist mit 2-3 Kindern unterwegs, die ziehts dann meist an spielbare Rechner, während Papa eher noch ne Runde Quasseln will ;)
Admiral Anger
27 Spiele-Experte - P - 83416 - 12. August 2019 - 20:04 #
Ich finde es ja immer noch eine Frechheit, dass RG wegen der gestiegenen Mieten umziehen musste, nur dass dafür dann nebenan das x-te Spielcafé eröffnen kann. Früher lag der Laden noch praktisch auf dem Weg, muss den "Umweg" echt mal wieder in Kauf nehmen.
Admiral Anger
27 Spiele-Experte - P - 83416 - 12. August 2019 - 15:38 #
Danke für die Einblicke. War vor ein paar Jahren mal dort und fand es richtig gut. Beim letzten Bild hast du dich glaube ich vertan: Da steht 9.9. statt 9.5.2020. :)
Toller Bericht, es hat sich fast so gelesen, als ob ich selbst da gewesen wäre.
Danke!
Klasse Galerie, schönen Dank für den Einblick in die lange Nacht.
Schöner Bericht! War sehr interessant.
Habe es dieses Jahr wieder vorgehabt, aber leider kam mir was dazwischen.
Das Retro Games umgezogen ist, hätte ich dir auch sagen können. :P
Du kannst dich ja das nächste mal vorab bei mir melden und wir können uns dort treffen, oder auch bei Retro Games. :)
klar, können wir anpeilen, allerdings bin ich auch meist mit 2-3 Kindern unterwegs, die ziehts dann meist an spielbare Rechner, während Papa eher noch ne Runde Quasseln will ;)
Ich finde es ja immer noch eine Frechheit, dass RG wegen der gestiegenen Mieten umziehen musste, nur dass dafür dann nebenan das x-te Spielcafé eröffnen kann. Früher lag der Laden noch praktisch auf dem Weg, muss den "Umweg" echt mal wieder in Kauf nehmen.
Ja, sehr schade. Bei mir lag er auch auf dem Weg. Seit dem Umzug war ich noch nicht wieder da.
Da ist sie ja, eine tolle Galerie! Danke für den schön geschriebenen Einblick in die 13.Lange Nacht der Computerspiele, RoT. Kudos! :-)
Toller Bericht, ein dank dafür.
Sehr schöne Galerie. Vielen Dank dafür
Danke sehr! Schöne Eindrücke!
Vielen Dank für das bisherige Feedback :)
Sorry an alle die ich damit so lange in der Matrix geqält habe ;)
Aber wenigstens hab ichs noch vor Jörgs GDC Doku geschafft :P
Aber nur ganz knapp ;)
wirklich knapp ;)
Dann war die eingelegte Nachtschicht ja nicht umsonst. ;-)
Nachtschicht: *aufdenchefübertrag* ;)
Klasse Bericht, vielen Dank
Schade dass man kaum Menschen auf den Fotos sieht. Mich hätte das Publikum dort interessiert. Trotzdem ein paar lustige Bilder dabei!
Das Publikum ist bunt gemischt. Von den ganz kleinen bis zu 60-70 Jahren alles vertreten. ;)
hin und wieder laufen auch ein paar Cosplayer rum
War augenscheinlich wieder ein lustiges Event. Danke für die Galerie, RoT.
Danke für die schöne Galerie.
Coole Galerie, war interessant.
Tolle, schön betextete Galerie. :-)
Danke für die Einblicke. War vor ein paar Jahren mal dort und fand es richtig gut. Beim letzten Bild hast du dich glaube ich vertan: Da steht 9.9. statt 9.5.2020. :)
danke ist gefixt :D
Schöne und ausführliche Galerie. Vielen Dank!
Hero Quest - das war großartig und liegt hier immer noch rum samt aller EU-Erweiterungen (leider ohne die 2 US-only).
Sehr interessante Galerie. Vielen Dank dafür.
Schöne Galerie. Vielen Dank für die Einblicke und die Bilder von der Hardware.
Sehr schöne und unterhaltsame Galerie!
Vielen Danke für diese coole Galerie. Da kann man anscheinend echt was erleben :)
Dieses Waffen verboten Schild