Willkommen bei dieser Sonderausgabe unseres Community-Projektes Das spielen unsere User (kurz: "DU"), in der User von GamersGlobal diesmal Spiele vorstellen, deren Musik sie besonders bemerkenswert fanden.
Wer unsere regulären Galerien noch nicht kennt: hier stellen Mitglieder der Community monatlich in kurzen Beiträgen nennenswerte Spiele vor, die sie in diesem Monat gespielt haben. Auf Anregung von Thomas Schmitz haben wir diesesmal außer der Reihe eine Galerie zusammengestellt, die besonders interessante Spiele-Soundtracks vorstellt. Die Beiträge enthalten Links zu den Stücken, damit ihr sie gleich anhören könnt.
Wenn ihr bei den regulären Galerien teilnehmen möchtet, könnt ihr euch in diesem Forumsthread anmelden.
Das Adventure The Dig von LucasArts aus dem Jahr 1995 an sich ist schon ein tolles Spiel, welches auch heute noch gut spielbar und auf GOG und Steam erhältlich ist. Was aber das Besondere an diesem Spiel ist und die tolle Atmosphäre ausmacht, ist der fantastische Soundtrack. Komponiert wurde er von Michael Land, der auch schon die Musik zu The Secret of Monkey Island erstellt und bei Indiana Jones and the Fate of Atlantis mitgewirkt hat.
Die Musik kann grob in die Richtung Ambient, angereicht mit Wagnerischen Einflüssen bezeichnet werden. Neben einem Synthesizer und der Stimme von Emily Bezar kamen auch ein Cello und diverse Holzblasinstrumente zum Einsatz. Dies war auch das erste Spiel von LucasArts zu dem eine separate Soundtrack-CD erschienen ist. Um euch einen Eindruck von der Musik zu machen verweise ich auf die Stücke Mission to the Asteroid, Ghosts und A River Canyon, welche auch auf der CD enthalten sind.
Wenn ich etwas mit dem Spiel verbinde, dann ist es die atmosphärische Musik, welche ich auch heute noch regelmäßig höre. Gerade zum Entspannen oder auch als Einschlafhilfe (im positiven Sinne) ist die Musik bestens geeignet und meiner Meinung nach auch zeitlos und lädt zum Träumen ein.
Wenn man an Portal denkt, denkt man mit Sicherheit auch an Still Alive. Der im Abspann von Antagonistin GLaDOS (mit der Stimme von Ellen McLain) gesungene Song aus der Feder von Jonathan Coulton trug nicht unwesentlich zum Kultfaktor des kleinen Valve-Geniestreichs bei. Der Rest des Soundtracks bleibt weniger im Gedächtnis, handelt es sich doch eher um sphärische Klänge als um eingängige Melodien. In Teil 2 ist das ganz anders. Der Elektro-Soundtrack von Komponist Mike Morasky ging bei mir mächtig ins Ohr und trug zum fantastischen Gesamterlebnis bei. Das 64 Titel und weit über drei Stunden starke "Triple-Album" unter dem Titel "Songs To Test By" kann auf dieser Webseite runtergeladen werden, oder man lädt es über den Steam Store.
Die drei Teile folgen erkennbar der Story (der dritte enthält dazu die Musik des Coop-Modus), so wird der zweite von eher düsteren Stücken beherrscht, denn im Mittelteil des Spiels geht es in die verfallenen Überreste des "alten" Aperture. Auch im Spiel nur kurz angespielte Melodien, etwa der Sound, den man hört, wenn man von einer "Faith Plate" durch die Luft katapultiert wird, sind zu dreiminütigen Tracks ausgebaut, so dass man sich das Ganze wirklich wie ein Album anhören kann. Und das ist, trotz immer wiederkehrender Themen, stilistisch enorm abwechslungsreich. Zum Beispiel folgt auf die treibende Bosskampfmusik Bombs For Throwing At You die emotionale Abschiedsnummer Cara Mia Addio.
Mein Lieblingsstück kommt aber ganz zum Schluss, denn es stammt aus dem Abspann der Coop-Kampagne: Das äußerst tanzbare Robots FTW stelle ich mir gerne als ein Duett der beiden Roboter Atlas und P-Body vor. Ohne Lyrics, denn die geben ja im Spiel auch nur elektronische Laute von sich, statt zu sprechen.
FTL, das Spiel um ein einzelnes Raumschiff, das sich durch die Galaxis kämpft, hat nicht nur Charme, sondern macht spielerisch auch einiges richtig. Die besten Momente entstehen, wenn die Dinge gerade ein wenig (aber nicht zu sehr) schieflaufen: ein wichtiges System ist außer Funktion, Crewmitglieder sind verletzt, und es gibt Brände in einer Sektion. Dann hat man alle Hände voll zu tun, um Schlimmeres zu verhindern und den Kampf noch irgendwie zu gewinnen.
Leider gibt es auch Probleme. Die meisten gegnerischen Schiffe wären eigentlich übermächtig - hätten sie denn eine KI, die ihre Waffensysteme richtig einsetzen könnte. So bleibt nur die Hoffnung, dass keins davon einen tödlichen Zufallstreffer landet. Und das Zeitlimit gepaart mit dem Zufall sorgt dafür, dass man sich trotz Vorwissen oft nicht richtig auf weitere Begegnungen vorbereiten kann.
Und doch... hin und wieder höre ich anderswo eines der Musikstücke aus FTL, und es löst sofort den Wunsch aus, doch noch einmal eine Runde zu spielen. Schon der Titeltrack schafft es, die passende Weltraumatmosphäre zu erzeugen - mit seinen elektronischen Klängen wirkt es zuerst irgendwie einsam und geheimnisvoll, dann folgt eine muntere Melodie, die zum Losfliegen einlädt. Jedes weitere Stück (hier am Beispiel Mantis) kommt in zwei Varianten daher: eine ruhigere Entdecken-Version, und eine Kampf-Version mit etwas mehr Druck und Dramatik. Ein weiteres schönes Beispiel: Rockmen A und B.
Vor einigen Wochen war es wieder soweit, ich hörte irgendwo Milkyway und erlag der Versuchung, das Spiel erneut zu starten. Und siehe da, der Zufall war gnädig, und nach ein paar Stunden war es geschafft: das Flaggschiff der Rebellen war zerstört. Ein Erfolg, den ich ohne den Soundtrack von Ben Prunty nie erlebt hätte.
Labrador Nelson: Krakout / Nier - Automata / Quake / The Witcher 3 - Wild Hunt (PC)
Auf dem C64 wäre meine Liste epochaler Musiktitel unendlich lang. Darum hier nur stellvertretend die Musik von Krakout, die damals großen Einfluss auf mich hatte. Mit fünf unterschiedlichen Tracks kann man in der Tat schon von einem Soundtrack sprechen, der 1987 von einem meiner Lieblingskomponisten, Ben Daglish, möge seine Seele in Frieden ruhen, komponiert wurde. Der Sound passt perfekt zum Gameplay, verbreitet eine unfassbar gute Laune und sorgt immer wieder für die extra Portion Motivation, wenn es mal drauf ankommt.
Den Soundtrack von Nier - Automata aus 2017 kann ich nur als das herausragende Meisterwerk der letzten Jahre bezeichnen. Komponist Keiichi Okabe hat mit dieser unglaublich abwechslungsreichen Sammlung beeindruckender Musikstücke eine Dimension an Emotionalität geschaffen, die seinesgleichen sucht. Seine Musik hat die Seele dieses außergewöhnlichen Spiels genau erfasst und auf eine Ebene gehoben, die mich verzückt zurückließ.
Quake und sein Soundtrack bilden eine Einheit die selten ist in der Welt der Computerspiele. Die pure Bewunderung der gegenseitigen Arbeit führte zu dieser außergewöhnlichen Kooperation zwischen Trent Reznor (Nine Inch Nails) und id Software, die im Jahre 1996 sogar unentgeltlich zustande kam. Man merkt dieser schweren Industrial-Symphonie und ihrer dunklen Ambient-Substanz deutlich an, dass ihr ein tiefes Verständnis von Essenz, Raum, Pacing und Atmosphäre zugrundeliegt.
Die Musik von The Witcher 3 - Wild Hunt von 2015 gehört im Rahmen moderner RPGs mit zum Intensivsten, was ich in letzter Zeit gehört habe. Die Stücke unter der Leitung von Marcin Przybyłowicz erreichen durch die virtuose Wahl an Instrumenten und das Gespür für Authentizität eine immersive Tiefe, die mich im Innersten berührt und voll und ganz ergriffen hat.
Seit meinen ersten Computerspielen in den späten 80ern (Frogger-Klone und Schach) hat sich viel getan. Nicht nur grafisch und spielerisch, sondern auch musikalisch haben die Spiele große Schritte gemacht. Dabei sollte man aber nicht vergessen, dass einige Musiker selbst auf dem quäkenden PC Speaker eingängige Melodien erschaffen konnten. Besonders hervorgetan hat sich dabei LucasArts: Selbst auf einem PC ohne Soundkarte klang Monkey Island grandios, vom Main Theme bis zu LeChuck's Theme. Diese untermalten das Karibik-Gefühl mit derart eingängigen Melodien, dass ich diese auch 25 Jahre später noch im Ohr habe.
Subtil dazu beigetragen hat die von LucasArts ab Monkey Island 2 eingesetzte iMUSE-Technik, die für sanfte Übergänge zwischen verschiedenen Musikstücken sorgte und die bis dato üblichen harten Brüche bei einem Wechsel der Szene vermied oder in X-Wing dafür sorgte, dass beim Auftauchen von Sternzerstörern sanfte Weltraumklänge flüssig auf den Imperial March wechselten. Das durften sie bei mir dann auch schon auf der brandneuen Soundblaster 16, die mir über mehrere PC-Generationen treue Dienste leistete. Und nur wenige Jahre später, bei X-Wing vs. TIE Fighter, wurde ein Teil der Spiele-CD bereits als Audio-CD genutzt, wodurch die Musik orchestral wie im Kino wirkte.
Mit Full Throttle und Grim Fandango glänzte LucasArts erneut: Während erstes auf eigens für das Spiel eingespielte Rockmusik setzte, verband die Musik von letzterem die Themen des Spiels, die mexikanische Welt der Toten und die Jazz-Szene der südlichen USA, zu einem Soundtrack, der sich bis heute angenehm vom orchestralen Einheitsbrei vieler Titel absetzt.
Nicht nur der starken Spiele wegen kann man das Ende von LucasArts bedauern, auch musikalisch war das Studio in seiner Hochzeit ganz vorne mit dabei.
Ich gebe zu, Brütal Legend ist kein spielerischer Meilenstein, den Tim Schafer im Oktober 2009 veröffentlichte. Dennoch blieb mir das Spiel lange Zeit im Gedächtnis. Und das nicht aufgrund des super Tower-Defend-Modus, der mir irgendwann zuwider wurde und mich das Spiel abbrechen ließ, sondern aufgrund des Metal-Soundtracks, der seinerzeit einzigartig war und es bis heute in meinen Augen ist.
Insgesamt 107 handverlesene Songs von 75 Bands wurden von Schafer und Music Director Emily Ridgway rausgesucht, um später im Spiel zu landen. Dabei gestaltete sich das Unterfangen mitunter schwierig, da einige Bands schon gar nicht mehr existierten und so einzelne Bandmitglieder kontaktiert werden mussten, um die nötigen Rechte zu bekommen. Aber es hat sich gelohnt. Am Ende krachten Black Sabbath, Manowar, Motörhead, Skid Row, Rob Zombie, Marilyn Manson, Whitesnake, Tenacious D, Kiss, Running Wild, Mötley Crüe und weiß der Teufel was noch für Bands aus den Boxen des TVs, während man mit Eddie Riggs, gespielt von Jack Black, auf dem Hot Rod durch das Spiel heizte und zwischendurch immer wieder auf einige der Metalgötter traf. Unvergessen bleiben hier Ozzy Osbourne als Wächter des Metal und natürlich Lemmy Kilmister als Kill Master.
Ich bekomme heute noch Gänsehaut, wenn ich mir den perfekt ausgewählten und auf das Spiel abgestimmten Soundtrack reinziehe. Von daher nochmal ein ganz großes Lob an
Tim Schafer, der ein wirklich gutes Händchen bewiesen hat.
Als die Idee für diese Galerie aufkam, sind mir gleich eine Menge Spiele in den Sinn gekommen. Ein guter Soundtrack ist für mich in Spielen immer wichtig und trägt enorm zur Atmosphäre bei. Zwei Spiele waren mir neben den üblichen Verdächtigen sofort wieder sehr präsent. Und deren Musik möchte ich euch heute vorstellen.
Den Anfang macht ein ungewöhnliches Spiel, das vielleicht nicht so viele Leute kennen. Und das ist Superbrothers - Sword & Sworcery EP. Wenn ich ehrlich bin, kann ich mich gar nicht mehr so recht daran erinnern, um was es bei Superbrothers ging. Ich vermute, dass das eigentlich auch nicht so wichtig ist. Es ist eher eins dieser "Der Weg ist das Ziel"-Spiele. Was mir aber sehr im Gedächtnis geblieben ist, ist die Atmosphäre bei dieser Reise. Die kommt zum einen durch die eigenwillige, aber tolle Pixeloptik, aber vor allem auch durch einen phänomenalen Soundtrack von Jim Guthrie. Wenn man zu Klängen wie Lone Star durch die Welt streift, dann bekommt das eine ganz eigene Stimmung. Zu The Ballad of the Space Babies oder auch Dark Flute wird die Reise unter dem Nachthimmel gleich viel traumartiger. Hier ist der Soundtrack die Reise. Und er funktioniert auch ohne das Spiel super. Zumindest, wenn man die Reise damit verbinden kann.
Als zweites möchte ich noch Bastion erwähnen. Einer der besten Spielesoundtracks aller Zeiten, meiner Meinung nach. Funktioniert im Spiel genauso gut wie außerhalb. Besonderer Anspieltip für eine sehr emotionale Szene im Spiel ist Mother, I'm here (Zulf's Theme). Aber auch Spike in a Rail und Terminal March sind gute Titel um ein Gefühl für den tollen Soundtrack von Darren Korb zu bekommen, der einen durch das Spiel begleitet. Zusätzlich zum stets präsenten Erzähler schafft der einfach eine Atmosphäre, die sich mir eingebrannt hat.
Chris Hülsbeck vorzustellen, hieße Eulen nach Athen tragen – man denke nur an Turrican. Doch ich möchte an dieser Stelle Apidya vorstellen, dessen Soundtrack nicht nur durch seine stilistische Abwechslung punktet, sondern auch eines von seinen besten Stücken beinhaltet.
Alles beginnt mit dem Titelstück: Heroische Orchesterklänge driften nach kurzer Zeit ins Düstere ab, während das Intro die Machenschaften des Bösewichts offenbart. Während wir uns im ersten Level als Wespe durch sonnendurchflutete Wiesen ballern, umschmeichelt War At Meadows Edge mit einer schönen Melodie unser Ohr, die eine positive Grundstimmung verbreitet.
In der zweiten Welt läuft The Pond im Hintergrund. Ein entspanntes Stück mit dem Flair der 80er Jahre, das im Kontrast zum schweißtreibenden Spielgeschehen steht. Das Thema der Musik würde auch als Titelmelodie einer damaligen Fernsehserie nicht deplatziert wirken. Weiter geht es in der Kanalisation, wo bei Sewers Blast die Drums erst von Synth-Bässen unterstützt werden, ehe die für Hülsbeck typischen harmonischen Akkorde Einzug halten. Nächster Halt ist eine futuristische Maschinenwelt: Mit reichlich Sägezahn unterlegt, werden die Sounds von "James Brown is Dead" aufgegriffen, die perfekt zum Spielgeschehen passen - das Stück könnte man ohne Bedenken auf einem Oldschool-Techno Event spielen.
Das absolute Highlight, eins von Hülsbecks besten Stücken, läuft während den Credits. Da kein Soundkanal mehr für Effekte freigehalten werden muss und der Amiga außer einem Textscroller nichts zu tun hat, schöpft der Meister aus den Vollen. Mit einer wunderschönen euphorischen Melodie, einem adäquaten Arrangement und einer Soundqualität die ihresgleichen sucht, für mich eines der besten Stücke auf dem Amiga überhaupt.
Gerade in den letzten Jahren gab es eine Menge Spiele mit herausragenden Soundtracks, aber ich muss an dieser Stelle einfach ein paar Klassiker würdigen – und ich glaube noch nie ist es mir bei einer DU-Galerie so schwer gefallen, mich für eine Auswahl zu entscheiden, denn ich bin ein großer Fan von Musik in Spielen.
1. Fallout. Die eigentliche Welt der Fallout-Spiele ist ja für sich genommen schon interessant, aber die Musik perfektionert das Fallout-Erlebnis erst. Dabei ist es egal ob in Teil 1+2 der großartige Soundtrack von Mark Morgan spielt (kostenlos und legal als Vault Archives erhältlich) oder die Radiosender in den späteren Teilen. Im trostlosen Wasteland einem Supermutanten in VATS-Zeitlupe den Kopf wegzuschießen während im Radio "What a Wonderful World" von Louis Armstrong läuft ist vermutlich eine der grandiosesten Spielerfahrungen die ich je hatte.
2. Deus Ex. Viel zur Atmosphäre trägt auch der Soundtrack von Alexander Brandon in Deus Ex bei. Das fängt bei der Titelmusik an, geht beim UNATCO Theme und dem Schleichen mit Opponent Within im Ohr weiter bis zu den engen Gassen von Hong Kong.
3. Final Fantasy 6. Der Soundtrack von Nobuo Uematsu ist praktisch Genre-definierend und besitzt das in meinen Augen beste Battle Theme der alten Final-Fantasy-Teile. Hinzu kommt das melancholische Terra's Theme beim Reisen über die Weltkarte, Kefka's Theme bei Begegnungen mit dem gleichermaßen hervorragenden wie irrsinnigen Gegenspieler Kefka und die epische Musik aus dem finalen Showdown, Dancing Mad. Wobei, im Grunde könnte ich jetzt auch noch das Thema jedes einzelnen Charakters aufzählen, denn diese sind alle großartig.
Musik in Spielen (wie auch in Filmen) ist für mich eine wichtige Komponente. Besonders schlimm ist es, wenn der Soundtrack dir die Gefühle zukleistert, wie das so mancher Hollywood-Blockbuster gerne macht. Clever eingesetzt verstärkt Musik hingegen die Stimmung.
Ein Spiel, bei dem der Score genau das bei mir bewirkt hat, ist das kleine, im RPG-Maker erstellte Spiel Rakuen von Laura Shigihara (letztes Jahr mein Geheimtipp bei den Spielen des Jahres 2017). Shigihara ist eigentlich "nur" für Spielemusik zuständig, hat aber mit Rakuen eine Geschichte von einem kleinen Jungen in einem Krankenhaus geschrieben und "verspielt". Als dem Jungen von einem Dieb sein Buch Rakuen gestohlen wird, macht er sich auf die Suche und entdeckt Zugänge zu einer Parallelwelt, in der seltsamerweise die Patienten aus dem Krankenhaus als süße Leebles leben, für die ihr Aufgaben erfüllen müsst, die dann Auswirkungen auf die Realwelt haben.
52 Stücke hat der Soundtrack bei Spotify. Einige mit Gesang, andere wiederum ohne. Wenn ich Favoriten nenne, dann sind das These Grey Walls, das als Hintergrundthema im Krankenhaus läuft und die Tristesse wunderbar darstellt, bevor es in diesem prägnanten Thema mündet, das mich seltsamerweise immer ein wenig an The Way of the Exploding Fist erinnert und das einmal gehört nicht mehr aus dem Ohr geht (und in Tiny Planets wieder auftaucht). Das Titelstück The Keepers, diesmal sogar mit Gesang, ist wundervoll zart arrangiert. Und Kaasan e ist eine Ode an die Mutter, die dem Jungen immer aus Rakuen vorliest. Und ja, sie singt auch immer wieder ein Schlaflied vor. Mom Broken ist so eines, mit zuckersüßem Anfang und dann, nach 17 von nur 25 Sekunden, ein Akkord, der da nicht hingehört, eine Stimme, die bricht, ein Kloß im Hals bei der Sängerin als auch beim Hörer.
rammmses: Silent Hill 2, Dead Space, Gears of War 2 (Xbox 360)
Wenn ich an Musik in Videospielen denke, gibt es eigentlich 3 Kategorien, die ich unterscheiden würde.
1. Epische Soundtracks mit Ohrwurm-Qualität
Als Beispiel wähle ich hier die Musik von Gears of War 2. Der orchestrale Soundtrack stammt von Hollywood-Komponist Steve Jablonsky, der unter anderem auch für die Musik der Transformers-Filme und anderer Michael-Bay-Blockbuster verantwortlich ist. So merkt man dem Spiel sofort an, dass hier wirkliche Profis am Werk waren, und ich habe damals sofort die Lautstärke der Soundeffekte zugunsten der treibenden Musik reduziert.
2. Musik, die man kaum bewusst wahrnimmt
Hier handelt es sich meist um Ambient-Soundtracks, die zwar keine einprägsamen Melodien enthalten, aber das Geschehen perfekt untermalen. Da fällt mir in erster Linie Dead Space ein, dessen famoser Soundtrack stark an Alien erinnert und sich perfekt ins Sounddesign einfügt. Aber auch Last of Us hat fantastische Ambient-Stücke, die unter Mitwirkung von Oscar-Preisträger Gustavo Santaolalla entstanden.
3. Eigens komponierte Lieder
Schließlich gibt es auch Spiele, die Musik sehr vordergründig einsetzen und ihr viel Raum geben, wie es etwa in Filmen aus den 70er Jahren üblich war. Das ist sehr selten und mein Favorit ist klar Silent Hill 2. Während sich ein großer Teil des Soundtracks auch in die zweite Kategorie ordnen lässt, gibt es auch einige Stücke, die ganz spezifisch für einen bestimmten Moment im Spiel komponiert wurden und bis heute im Gedächtnis bleiben.
1986 erschien das vielleicht grottigste Game der 8-Bit Ära: ZOIDS. Das Robo-Dino-Gemetzel war schlicht unspielbar. Ich habe es nie geschafft, nur einen einzigen der Gegner zu killen! Dabei hatte ich sogar die Original-Anleitung... öhm... mitkopiert.
Dass ZOIDS trotzdem von Fans geliebt wurde, lag an der Musik von Rob Hubbard, dem Jean-Michel Jarre der Chiptunes. Nur wenige konnten aus den 3 piepsigen Stimmen des SID-Chips einen so satten, unverkennbaren Sound rausholen. Ikonischen Titel wie Commandos, Monty on the Run, Crazy Comets und International Karate+ definieren bis heute die Fallhöhe auf dem C64!
ZOIDS sticht aus dem Hubbard'schen Gesamtwerk heraus. Es ist kein actiongeladenes Stück mit hektischen Tremoli und Stakkati, wie es auf dem Brotkasten sonst üblich war. Um einen mehrstimmen Akkord mit nur einer Tonspur zu erzeugen, wurden Töne schnell hintereinander abgespielt - der typische Chipsound. Mit ZOIDS hat Rob Hubbard aber etwas Einzigartiges erschaffen! Einen perfekten Chiptune, der nicht (so furchtbar) nach Chiptune klingt.
Im Interview mit Happy Computer 7/86 sagt Rob "meine absoluten Lieblinge sind Monty on the Run und ZOIDS". Welch Ironie, denn viel später habe ich entdeckt, dass Hubbard den Song nie selbst komponiert hat - es ist ein Plagiat! Geklaut! Von Larry Fast, Pionier der elektronischen Musik, bekannt unter dem Pseudonym Synergy. Im Original von 1979 heißt der Song Ancestors. Später wurde Hubbard mal gefragt, ob er deshalb ein schlechtes Gewissen habe. Seine Antwort: "Nein, warum? Das war damals halt so!". Japp, raubkopiert haben wir doch alle.
Als ich im Herbst 1999 das Gebiet Talanzaar in Appeals Action-Adventure Outcast betrete, erlebe ich den beeindruckendsten Gänsehaut-Moment meines noch jungen Spieledaseins - der bis heute anhält. Startet jetzt das Youtube-Video, lasst es im Hintergrund laufen, lest weiter und ihr werdet an der richtigen Stelle wissen was ich meine.
In Erinnerung bleibt Outcast vielen wohl wegen der filmischen Inszenierung und der ebenso filmischen Musikuntermalung. Dafür wurde der bis dato nur Insidern bekannte US-Komponist Lennie Moore engagiert, der gemeinsam mit dem Moskauer Sinfonie-Orchester einen exotisch-esoterischen Soundtrack entwarf.
Jedes der Spielgebiete, die sich in Vegetation, Klima und Bewohnern voneinander unterschieden, bekam seine eigene Melodie, die zugleich mit dem Leitmotiv des Spiels verflochten wurde. So auch das Gebiet Talanzaar, das einer Stadt des mittleren Orients nachempfunden wurde. Um die Atmosphäre der riesigen Wüstenstadt möglichst authentisch akustisch einzufangen, setzte Moore auf typisch orientalische Instrumente. So beginnt das Talanzaar-Thema mit einer Duduk, einer armenischen Flöte und einer Tombak, einer persischen Handtrommel.
Und nun komme ich zu dem eingangs erwähnten Gänsehautmoment. Ich stapfe in der Rolle des Cutter Slade in die Stadt von Talanzaar, eine eingängige orientalische Melodie beginnt. Um mir einen Überblick zu verschaffen, erklimme ich das erste höhere Gebäude. Und als ich dort oben stehe, die Lens-Flare-Strahlen der Wüstensonne über den Basaren erstrahlen und mich die Größe und Architektur dieser Stadt sprachlos machen, setzt das Talanzaar-Thema nach genau zwei Minuten zum orchestralen Crescendo an und schafft eine Bild-Ton-Atmosphäre, wie ich sie vorher nie und nachher selten wieder erlebt habe.
Ja, leider aber so, dass man dadurch die Galerie verlässt.
Absprung in einen separaten Tab oder in ein zweites Fenster wäre etwas schicker, und ein Abspielknopf die Königskrone. Gleiches gilt für eine alternative Youtube-Playlist.
ChrisL
30 Pro-Gamer - P - 199512 - 8. Dezember 2018 - 23:27 #
So einfach ist das nicht. :)
Wird das Ziel bei einem Klick auf den Link autmatisch in einem neuem Tab geladen, nimmst du Usern die Möglichkeit, den Link im gleichen Tab öffnen zu lassen. Oder anders: Man kann nicht mehr selbst entscheiden, ob ein Link in einem neuen Tab oder eben nicht angezeigt werden soll, weil es von vornherein ausgeschlossen wurde. Die jetzige Variante finde ich daher optimal.
Mir ging es darum, dass ich es schön empfunden hätte, wenn man beim Lesen der interessanten Texte und beim Betrachten der Bilder den jeweiligen Titel hätte abspielen können.
Mein Schade war aber nicht als Kritik an die Ersteller der Beiträge gedacht gewesen. Dass das so mit der GG Software nicht geht, hat mit dem Empfinden ja nichts zu tun.
Verlinkt sind die Tracks, wenn auch nicht einheitlich an einer Stelle, sondern je nach Beitrag im Fließtext eingestreut.
Aber auch hier: das soll keine Kritik an den Texten oder den dort gesetzten Links sein.
Ich habe mir selber schon oft gedacht, dass ich beispielsweise an Steckbriefen auch gerne einzelne Tracks eines Spieles finden würde, beispielsweise so, wie auf Amazon zu einer CD die einzelnen Stücke noch aufgelistet werden. Fände ich persönlich nett, wenn man neben den Daten oder beim Betrachten der Screenshots oder einfach nur zum Hören der Musik direkt selbige abspielen könnte.
rammmses
22 Motivator - P - 32639 - 8. Dezember 2018 - 15:38 #
Brütal Legend war in der Hinsicht super, zumal da auch eine Reihe unbekannter aber sehr guter Bands dabei waren. Schade, dass das Spiel dann ein RTS geworden ist, statt bei der Action zu bleiben. Habe ich daher nie zu Ende gespielt.
Mal ganz ehrlich: Das Gefiepe der uralten C64- und Amiga-"Musik" kann man einfach nur mit der rosaroten Retrobrille gut finden. Eben, weil man persönlich damit etwas verbindet. Objektiv betrachtet tut das einfach nur weh, während Stücke im modernen Gewand jenseits des Midi-Sounds vielleicht nicht jedem gefallen mögen, aber zumindest noch hörbar sind.
Labrador Nelson
31 Gamer-Veteran - P - 266509 - 8. Dezember 2018 - 15:56 #
Sorry, aber der SID Sound hat sich so sehr in meine Großhirnrinde eingebrannt, dass ich es einfach nur wunderschön finde und die Varianz der "Instrumente" für die damalige Zeit heute noch beeindruckend ist. Außerdem zeigen die zahlreichen öffentlichen und privaten Partys weltweit, auch mit jungem Publikum, dass Chiptunes, C64, Amiga und GBA-Sounds und Neukompositionen, sowie Dancetracks und Gigs voll im Trend liegen und durchaus noch hörbar sind. :)
crux
17 Shapeshifter - P - 8900 - 8. Dezember 2018 - 16:52 #
Sakrileg!
Aber die Galerie zeigt schon, dass Geschmaecker sehr weit auseinanderliegen koennen. Selbst wenn man sich auf Komponisten wie Hubbard oder Huelsbeck einigen koennte...
Und jetzt muss ich es noch einmal fiepen lasen: https://soundcloud.com/www-digitalista-de/romeo-knight-enigma-gun
Nostalgie und rosarote Brille ist doch Kernbestandteil bzw. Voraussetzung bei dieser Galerie, denn ansonsten dürfte man ja kaum Titel älter als 10 Jahre nennen.
Ja, die Auswahl ist groß: First Samurai, Lotus Turbo Challenge 2, Amberstar und noch viele, viele mehr. Da aber das Turrican 2 Main-Theme bei mir am öftesten davon in der Playlist landete in den letzten Jahren, die Entscheidung. :)
Nett, da hast du direkt mal deine subjektive Meinung als angeblich objektiv dargestellt.
Aus dem SID "gefiepe" ist z.B. das Genre Chiptune entstanden. Ja, zugegeben, ein Nerd-Ding. Doch die Szene ist immer noch aktiv auch Leute ohne entsprechenden C64-Hintergrund haben Spaß daran. Nicht zuletzt gibt es für DAWs diverse SID-VSTs, deren Klänge auch in modernen Songs auftauchen.
In frühen Technotagen sind auch viele Produktionen mit dem Amiga entstanden (Hardsequenzer, Neophyte, Nasenbluten), die von vielen Leuten betanzt worden sind, die nix mit Computerspielen zu tun hatten. Auch hier gilt: Klar, Geschmackssache. Aber nicht objektiv schlecht.
Der SID ist IMO auch ein faszinierendes Langzeitexperiment, was man mit über 30 Jahren Erfahrung und Talent mit diesem dreistimmigen Synthesizer so anstellen kann - und wie vielfältig das klingt. Die Beispiele stammen allerdings nicht aus Spielen.
Hyperbolic
21 AAA-Gamer - P - 25234 - 8. Dezember 2018 - 19:38 #
Der Amiga war so rückständig das damals angesagte Gruppen wie Bomb The Bass die Musik für Spiele komponiert haben: Xenon 2 https://www.youtube.com/watch?v=2w-tiRnac2k
Soviel ich weiß, haben sie Tim Simenon damals gefragt, ob sie das (bereits vorhandene Stück) nutzen dürfen. Umgesetzt hat es dann David Whittaker. Damals hatten ja mehr Spiele von den Bitmaps Songs bekannter Künstler (z.B. Magic Pockets).
Da gibts auf AmigaRemix nen genialen Remix von:
http://www.amigaremix.com/listen/3140/HurryKn%20-%20Xenon%202%20-%20Megablast%20(2017%20Oldschool%20Mix).mp3
Der ist einfach der Hammer- genau wie das Original.
Q-Bert
25 Platin-Gamer - P - 56357 - 8. Dezember 2018 - 23:42 #
Das gilt genauso für die 320x200 Pixel Grafik (16 Farben) oder den Begrenzungen, die durch die nur effektiv nutzbaren 48 Kilobyte RAM möglich waren. Wenn man das mit den heutigen Mitteln vergleicht, mag das nach nix aussehen/nach nix klingen.
Aber es gab damals ein paar ganz wenige Künstler, die aus diesen engen Grenzen sooo viel mehr rausgeholt haben als alle ANDEREN, die es versucht haben. So wie im Mittelalter ganz viele Leute auf Marmorblöcken rumgehackt haben, aber nur Michelangelo hat den David erschaffen.
Das Herausstechen aus der belanglosen Masse macht die Werke bis heute so herausragend.
De Vloek
15 Kenner - 3300 - 9. Dezember 2018 - 5:43 #
Das hat nix mit Retrobrille zu tun, entweder man mag den Klang eines Instruments oder nicht. Gibt auch Leute, die nicht mit schottischen Traditionen aufgewachsen sind und trotzdem Dudelsack mögen, und umgekehrt. Das gilt genauso für Chiptunes.
Die Soundchips im C64 und Amiga sind einfach nur ganz normale Musikinstrumente, ähnlich wie Duduk oder Tombak, nur etwas wohlklingender ;)
euph
30 Pro-Gamer - P - 130123 - 10. Dezember 2018 - 9:25 #
Du bist nicht alleine. Meine Frau, die keinerlei Bezug zu Computer- und Videospielen hat, kann das besondere in der C64- und Amiga-Musik auch nicht erkennen. Das macht aber auch nichts, nicht jeder muss alles gut finden. Höre hier gerade den neuen Turrican-Soundtrack von Chris Hülsbeck und bin begeistert. Wenn mein Kollege aber wieder mit irgendwelchem Opernkram ankommt, geht es mir, wie dir mit Chip-Musik. Das kann man nur mit der Klassikbrille gut finden ;-)
Q-Bert
25 Platin-Gamer - P - 56357 - 10. Dezember 2018 - 14:13 #
Gerade bei C64, aber auch noch Amiga, muss man trennen zwischen "Komposition" und "technischer Umsetzung".
Ich kann gut nachvollziehen, dass manchen Leuten beim Gequietsche, Gezische und Gekratze vom C64 die Ohren bluten. Das "schön" zu finden, da muss man wohl wirklich mit dem Atari VCS aufgewachesen sein, was ja NOCH viel schlimmer war, so dass man im Vergleich dazu begeistert war über die Soundqualität von ZehView und A500. Das gleiche kann man aber auch von Kraftwerk sagen, als die mit den ersten Sythesizern rumexperimentiert haben.
Chris Hülsbeck zeigt doch aber, was die Kompositionen von damals im Kern taugen. Von seinem Erstlinkgswerk "Shades" gibt es diverse, moderne Fassungen - und das steht in nichts hinter anderen ikonischen Tracks von Vangelis, Jean-Michael Jarre zurück! Sein Turrican-Soundtrack, eingespielt mit Symphonieorchester, ist epochal.
Deswegen hab ich ja zu den C64 Originalen auch moderne Fassungen verlinkt - und sorry, das kann man wunderbar hören! Man muss es nicht mögen, aber hörbar ist es absolut.
Da grätsche ich mal rein. Der Atari VCS war von den Sound-Fähigkeiten nicht mal in der Lage, Noten genau zu treffen. Da einen Vergleich mit dem C64 zu ziehen, ist schon abenteuerlich.
Beim SID gab es mehrere Etappen bei der technischen Ausnutzung. Von der Anfangszeit über Rob Hubbard oder Maniacs of Noise in den kommerziellen Tagen der Plattform - das war noch lange nicht Schluss. Ich weiß nicht, ob du dir das etwas weiter oben gepostete Soundbeispiel von LMAN angehört hast - das ist ein Standard-C64, der das abspielt.
Seit etwa 10 Jahren gibt es einen außergewöhnlichen Qualitätsschub bei Soundroutinen am C64 - das auf mehreren Ebenen. Angefangen hatte es 2008 mit Routinen, welche Samples über alle Stimmen in 8Bit-Tiefe abspielen konnten. Etwa zur gleichen Zeit entstand ein Konverter, um Amiga- oder PC-MODS mit einem C64 abspielen zu können, bei Bedarf mehrere Stimmen interpoliert auf einen Kanal. Die Technik ging weiter, 2010 veröffentlichte der Demoscener Mahoney eine Methode, Samples nachträglich zu filtern. 2014 ging das plötzlich über alle Stimmen hinweg, die Sample-Qualität hatte sich derweil auf 44.1kHz eingependelt. So schwer das zu fassen ist - das kann z.B. der Amiga in der Form nicht.
Q-Bert
25 Platin-Gamer - P - 56357 - 10. Dezember 2018 - 19:41 #
Dass anno 2018 der C64 etwas besser klingt als 1988... geschenkt. Das ist für mich kein Grund für die Faszination für Chiptunes.
Ich hatte einen VCS. Gerade durch den Vergleich mit dem C64 kann ich wunderbar erklären, warum ich den C64 Sound aus den 80er mochte und bis heute mag - einfach weil es so viel besser war als das, was vorher da war. Und der Amiga war noch besser, die erste Soundblaster 24 wieder besser usw... Jede Evolutionsstufe haben wir abgefeiert, Stichwort Assembly.
Heute liefert mein PC THX-Sourround - das Thema ist ausentwickelt. Die Erfahrung, dass Musik in Computerspielen neben der "kompositorischen" auch eine "technische" Komponente hat, werden junge Leute daher heute nicht mehr machen (können)! Und somit auch nur schwer nachvollziehen können, was der Reiz dabei war.
Dagegen spricht aber meiner Einschätzung nach, dass sich junge Menschen auf Chiptune-Events tummeln und dazu tanzen. Ich war auf ein paar solchen Veranstaltungen, bei denen DJs höchstens Mitte 20 mit Gameboys hantieren und der Raum war voll mit ähnlich jungem Publikum. Chip-Klänge werden auch in der zeitgenössischer Musik eingearbeitet. So wie ich das erlebe, hat sich die Klang-Ästhetik von Chiptunes über die Zeit etabliert.
Nebenbei bemerkt hast du die Pixelgrafik angemerkt. Unabhängig davon, dass es auch heute eine stabile und nicht mal kleine Szene darum gibt, aber weißt du, dass der Großteil der Artists aus der Indie-Games-Ecke blutjung ist? Das war für mich eine ziemliche Überraschung, als die ersten Pixelart-Gruppen auf Facebook aufkamen. Ich kannte das bis dahin von Plattformen wie Pixeljoint, dass Leute unter 30 die Ausnahme sind. In den FB-Gruppen ist es praktisch umgekehrt. Auch erstaunlich viele Leute aus Latein-Amerika. Dort spielen allerdings Restriktionen eine untergeordnete Rolle, es geht hauptsächlich um den Stil.
Das sehe ich teilweise anders. Ich höre gerne den Super Marcato Bros. Podcast, in dem auch viel frühe Musik gespielt wird, zu der ich weder vom Spiel noch der Konsole her Bezug habe. Da ist vieles dabei, das ich nicht gut finde, aber es gibt auch wunderbare Edelsteinchen dazwischen.
Labrador Nelson
31 Gamer-Veteran - P - 266509 - 8. Dezember 2018 - 15:51 #
Das Projekt ist so klasse, dass wir es unbedingt wiederholen müssen! Das Thema ist ja unerschöpflich groß und lässt uns einige Plus Galerien füllen. Was meint ihr? Könnte auch fast regelmäßig erscheinen. Muss ja nicht monatlich sein aber pro Quartal oder zweimal im Jahr? Jedenfalls Danke an alle Beteiligten und natürlich crux und ChrisL für die Orga! :)
Wie schon in der Einleitung geschrieben, ich hatte vermutlich noch nie solche Probleme mich in einer dieser Galerien auf ein paar Spiele zu begrenzen bzw. zu entscheiden. Da hätte man noch so viele nennen können, darunter natürlich auch viele moderne denn gerade in den letzten paar Jahren gab es auch wieder ganz fantastische Soundtracks (Octopath Traveler, Persona 5, Nier Automata, Xenoblade Chronicles 2 und wie sie alle heißen).
Kleine Bitte, falls möglich: Könnte Ihr bei meinem Beitrag nachträglich den Titel auch noch ändern zu "Fallout, Deus Ex, Final Fantasy 6"? Aber auch nicht schlimm falls das nicht mehr geht.
crux
17 Shapeshifter - P - 8900 - 9. Dezember 2018 - 0:41 #
Ich habe noch einen "Bearbeiten"-Knopf, aber ich weiss nicht, ob das dann als Update wieder nach oben gezogen wird und ob jemand etwas dagegen hat. Von daher lasse ich es vielleicht am besten aus Vorsicht?
Sehr schöne Galerie. Jetzt werde ich mich mal durch die Beiträge durchhören. Aber ich weiß genau, dass ich erstmal bei Krakout und ZOIDS hängenbleibe ;)
Thomas Schmitz
Freier Redakteur - P - 14354 - 8. Dezember 2018 - 21:35 #
Hier sind ein paar wirklich tolle Sachen drin. Freut mich, noch mal in die Musik zu "The Dig" und "Outcast" reinzuhören. Mehr später...
Edit: "FTL" ist ja auch toll! Und "Superbrothers". Bei "Deus Ex" werden auch Erinnerungen wach - hatte ich gar nicht mehr im Kopf. Natürlich "The Last of Us", die beiden "Silent Hill 2"-Stücke gefallen. Die Story zu "Zoids" auch. Labrador Nelson macht es einem aber insgesamt schwer. Da wären einzelne Stücke vielleicht spannender gewesen als etwa der sechsstündige Komplett-Soundtrack zu "Nier" (das Reinhören klang aber traumhaft - ich muss das Spiel doch mal kaufen!).
Es gäbe natürlich noch mehr Stücke. "Commandos" von Ron Hubbard etwa. Oder natürlich die Tristram-Musik aus "Diablo".
Wow. Krakout. Jahrzehnte lang nicht dran gedacht, ein paar Takte gehört und schon war es wieder total präsent.
Ich hör mich so nach und nach durch die Beiträge und bin noch lang nicht durch, aber das war echt eine tolle Idee für eine Galerie. Danke an alle Mitmacher, an Thomas für die Idee und an ChrisL und crux für die Umsetzung :)
Wie mir die Kampfmusik von Witcher 3 schon im dritten Kampf auf den Senkel gegangen ist :D
Jedenfalls wird Musik meist zu wenig beachtet und besprochen. Deswegen: super Gallerie!
Q-Bert
25 Platin-Gamer - P - 56357 - 9. Dezember 2018 - 21:02 #
So, endlich alle Beiträge gelesen + gehört.
*edit*
jupp, anscheinend geht es nur mir so, dass Steffis Outcast Beitrag die Emotionen im Spiel am besten eingefangen hat :[ Amiga und C64 for the win! :)
Schöne Galerie! Bei Gelegenheit mal in die Stücke reinhören. Manches kenne ich nur vom Namen her.
Edit: Habe mich jetzt mal durchgehört. Da waren ein paar tolle und epische Stücke dabei. Direkt mal ein paar Links gesetzt. :)
TheRaffer
23 Langzeituser - P - 40298 - 20. Dezember 2018 - 23:59 #
Tolle Galerie und interessantes Thema. Habe gerade ernsthaft das erste Mal darüber nachgedacht, welchen Einfluss die Musik von Deus Ex auf meine Begeisterung für dieses Spiel hat. Denke ich muss nochmal spielen und genauer hinhören :)
Nette Idee.
Schade, dass es dazu keinen dazugehörenden Soundtrack zu hören gibt.
Die Musik ist doch per Link eingebunden?
Ja, leider aber so, dass man dadurch die Galerie verlässt.
Absprung in einen separaten Tab oder in ein zweites Fenster wäre etwas schicker, und ein Abspielknopf die Königskrone. Gleiches gilt für eine alternative Youtube-Playlist.
Link als neuen Tab öffnen? Aber ja, ideal ist es nicht, eine Playlist könnte man machen ja.
Rechte Maustaste - in neuem Tab öffnen. Dann verlässt du gar nix.
Echt jetzt?
So einfach ist das nicht. :)
Wird das Ziel bei einem Klick auf den Link autmatisch in einem neuem Tab geladen, nimmst du Usern die Möglichkeit, den Link im gleichen Tab öffnen zu lassen. Oder anders: Man kann nicht mehr selbst entscheiden, ob ein Link in einem neuen Tab oder eben nicht angezeigt werden soll, weil es von vornherein ausgeschlossen wurde. Die jetzige Variante finde ich daher optimal.
Dann eben STRG+LM :)
Ich nehme immer die mittlere Maustaste...
Die Sounds sind doch in allen Beiträgen verlinkt. Oder habe ich dich falsch verstanden?
Mir ging es darum, dass ich es schön empfunden hätte, wenn man beim Lesen der interessanten Texte und beim Betrachten der Bilder den jeweiligen Titel hätte abspielen können.
Mein Schade war aber nicht als Kritik an die Ersteller der Beiträge gedacht gewesen. Dass das so mit der GG Software nicht geht, hat mit dem Empfinden ja nichts zu tun.
Verlinkt sind die Tracks, wenn auch nicht einheitlich an einer Stelle, sondern je nach Beitrag im Fließtext eingestreut.
Aber auch hier: das soll keine Kritik an den Texten oder den dort gesetzten Links sein.
Ich habe mir selber schon oft gedacht, dass ich beispielsweise an Steckbriefen auch gerne einzelne Tracks eines Spieles finden würde, beispielsweise so, wie auf Amazon zu einer CD die einzelnen Stücke noch aufgelistet werden. Fände ich persönlich nett, wenn man neben den Daten oder beim Betrachten der Screenshots oder einfach nur zum Hören der Musik direkt selbige abspielen könnte.
Wie gesagt, Link in neuem Tab öffnen, du schon kannst du die Musik hören, während du weiterliest.
Ja, das ist unstrittig, wenn auch nicht das, was ich gemeint habe.
Schade, dass ich von dem Projekt nichts mitbekommen hab. Hätte mich sonst auch beteiligt...
Das war auch mein Gedanke...Hotline Miami fehlt definitiv!
Ich habe darüber nachgedacht, wollte aber eher ältere Titel nennen. Generell eine super schwere Wahl.
Miami Disco von Perturbator ist aber auch ein saugeiles Stück ;-)
Ja. da hätte ich auch einiges beizutragen gehabt, vielleicht beim hoffentlich nächsten Mal!
Danke für Krakout, jetzt hab ich es wieder im Ohr :-)
Brütal Legend war in der Hinsicht super, zumal da auch eine Reihe unbekannter aber sehr guter Bands dabei waren. Schade, dass das Spiel dann ein RTS geworden ist, statt bei der Action zu bleiben. Habe ich daher nie zu Ende gespielt.
Ich auch nicht!
Mal ganz ehrlich: Das Gefiepe der uralten C64- und Amiga-"Musik" kann man einfach nur mit der rosaroten Retrobrille gut finden. Eben, weil man persönlich damit etwas verbindet. Objektiv betrachtet tut das einfach nur weh, während Stücke im modernen Gewand jenseits des Midi-Sounds vielleicht nicht jedem gefallen mögen, aber zumindest noch hörbar sind.
Sorry, aber der SID Sound hat sich so sehr in meine Großhirnrinde eingebrannt, dass ich es einfach nur wunderschön finde und die Varianz der "Instrumente" für die damalige Zeit heute noch beeindruckend ist. Außerdem zeigen die zahlreichen öffentlichen und privaten Partys weltweit, auch mit jungem Publikum, dass Chiptunes, C64, Amiga und GBA-Sounds und Neukompositionen, sowie Dancetracks und Gigs voll im Trend liegen und durchaus noch hörbar sind. :)
Wenn du Amiga Musik für Gefiepe hälst, hast du offensichtlich noch nie ebensolche gehört.
Und das hat nichts mit rosaroter Brille zu tun.
https://www.youtube.com/watch?v=sfMyv9Fi4c0&index=2&list=PLiJs4SEJ9DOzT4gjCa-XT_PV5EEszLUd_
Das "fiept" in meinen Ohren auch heute noch sehr angenehm.^^
Ach, wie schöööön! :)
Sakrileg!
Aber die Galerie zeigt schon, dass Geschmaecker sehr weit auseinanderliegen koennen. Selbst wenn man sich auf Komponisten wie Hubbard oder Huelsbeck einigen koennte...
Und jetzt muss ich es noch einmal fiepen lasen: https://soundcloud.com/www-digitalista-de/romeo-knight-enigma-gun
Nostalgie und rosarote Brille ist doch Kernbestandteil bzw. Voraussetzung bei dieser Galerie, denn ansonsten dürfte man ja kaum Titel älter als 10 Jahre nennen.
Ähm was? Sehe ich nicht so, mein persönlicher A500 Ohrwurm: https://www.youtube.com/watch?v=ZffXCFTDY_c&playnext=1&list=PL8749F34EFBA07455
Mein Amiga 500-Highlight, das höre ich mir auch heute noch regelmäßig an: https://www.youtube.com/watch?v=Fvha_2hAzq0
Auf dem Amiga könnte ich mich beim besten Willen nicht auf einen Soundtrack oder gar nur einen Track beschränken. So viele Meisterwerke...
Ja, die Auswahl ist groß: First Samurai, Lotus Turbo Challenge 2, Amberstar und noch viele, viele mehr. Da aber das Turrican 2 Main-Theme bei mir am öftesten davon in der Playlist landete in den letzten Jahren, die Entscheidung. :)
Ach, ihr habt ja alle keine Ahnung... so muss das sein :
https://youtu.be/t5G3-qG76ho
.... Nein, im Ernst : Das sind wirklich tolle Stücke dabei!
Nett, da hast du direkt mal deine subjektive Meinung als angeblich objektiv dargestellt.
Aus dem SID "gefiepe" ist z.B. das Genre Chiptune entstanden. Ja, zugegeben, ein Nerd-Ding. Doch die Szene ist immer noch aktiv auch Leute ohne entsprechenden C64-Hintergrund haben Spaß daran. Nicht zuletzt gibt es für DAWs diverse SID-VSTs, deren Klänge auch in modernen Songs auftauchen.
In frühen Technotagen sind auch viele Produktionen mit dem Amiga entstanden (Hardsequenzer, Neophyte, Nasenbluten), die von vielen Leuten betanzt worden sind, die nix mit Computerspielen zu tun hatten. Auch hier gilt: Klar, Geschmackssache. Aber nicht objektiv schlecht.
In dem Zusammenhang muss man noch E-De Cologne erwähnen, der ist Anfang der 90er mitsamt Amiga 500 durch die halbe Welt getourt :)
Der SID ist IMO auch ein faszinierendes Langzeitexperiment, was man mit über 30 Jahren Erfahrung und Talent mit diesem dreistimmigen Synthesizer so anstellen kann - und wie vielfältig das klingt. Die Beispiele stammen allerdings nicht aus Spielen.
LMAN - Mo's Techno Logy
https://www.youtube.com/watch?v=HY1dTUTcBXI
Jeff - Evolver
https://www.youtube.com/watch?v=lBJUKuwy0VM
Geir Tjelta - Artillery
https://www.youtube.com/watch?v=_G4B98bgPJ4
Jason Page - Eleventh
https://www.youtube.com/watch?v=Qv-3CZ8kt_w
Multistyle Labs - Modern Love Classics (Musik-Disk, mal durch die Tracks klicken)
https://www.youtube.com/watch?v=6EXtvnT79uo
Die Stücke von LMAN sind ja der Hammer. Das ist absolut faszinierend.
Der Amiga war so rückständig das damals angesagte Gruppen wie Bomb The Bass die Musik für Spiele komponiert haben: Xenon 2 https://www.youtube.com/watch?v=2w-tiRnac2k
Soviel ich weiß, haben sie Tim Simenon damals gefragt, ob sie das (bereits vorhandene Stück) nutzen dürfen. Umgesetzt hat es dann David Whittaker. Damals hatten ja mehr Spiele von den Bitmaps Songs bekannter Künstler (z.B. Magic Pockets).
So hatte ich es auch in Erinnerung. Und das Stueck gibt's noch: https://www.amazon.de/Megablast-Hip-Hop-Precinct-Mix/dp/B004B3PXKE/
Xenon 2 war bei mir auch auf der Liste der moeglichen Nennungen...
Da gibts auf AmigaRemix nen genialen Remix von:
http://www.amigaremix.com/listen/3140/HurryKn%20-%20Xenon%202%20-%20Megablast%20(2017%20Oldschool%20Mix).mp3
Der ist einfach der Hammer- genau wie das Original.
Das gilt genauso für die 320x200 Pixel Grafik (16 Farben) oder den Begrenzungen, die durch die nur effektiv nutzbaren 48 Kilobyte RAM möglich waren. Wenn man das mit den heutigen Mitteln vergleicht, mag das nach nix aussehen/nach nix klingen.
Aber es gab damals ein paar ganz wenige Künstler, die aus diesen engen Grenzen sooo viel mehr rausgeholt haben als alle ANDEREN, die es versucht haben. So wie im Mittelalter ganz viele Leute auf Marmorblöcken rumgehackt haben, aber nur Michelangelo hat den David erschaffen.
Das Herausstechen aus der belanglosen Masse macht die Werke bis heute so herausragend.
Pixelart vergleiche ich auch ganz gerne mit Mosaik. Sobald es um Pixelart auf 8Bit-Maschinen geht, Mosaik gepaart mit Sudoku.
Ich denk da immer an "Mini Steck", falls das noch einer kennt :)
*hand heb* Kenn ich. :)
Jep... oder Bügelperlen.
Das hat nix mit Retrobrille zu tun, entweder man mag den Klang eines Instruments oder nicht. Gibt auch Leute, die nicht mit schottischen Traditionen aufgewachsen sind und trotzdem Dudelsack mögen, und umgekehrt. Das gilt genauso für Chiptunes.
Die Soundchips im C64 und Amiga sind einfach nur ganz normale Musikinstrumente, ähnlich wie Duduk oder Tombak, nur etwas wohlklingender ;)
Du bist nicht alleine. Meine Frau, die keinerlei Bezug zu Computer- und Videospielen hat, kann das besondere in der C64- und Amiga-Musik auch nicht erkennen. Das macht aber auch nichts, nicht jeder muss alles gut finden. Höre hier gerade den neuen Turrican-Soundtrack von Chris Hülsbeck und bin begeistert. Wenn mein Kollege aber wieder mit irgendwelchem Opernkram ankommt, geht es mir, wie dir mit Chip-Musik. Das kann man nur mit der Klassikbrille gut finden ;-)
Gerade bei C64, aber auch noch Amiga, muss man trennen zwischen "Komposition" und "technischer Umsetzung".
Ich kann gut nachvollziehen, dass manchen Leuten beim Gequietsche, Gezische und Gekratze vom C64 die Ohren bluten. Das "schön" zu finden, da muss man wohl wirklich mit dem Atari VCS aufgewachesen sein, was ja NOCH viel schlimmer war, so dass man im Vergleich dazu begeistert war über die Soundqualität von ZehView und A500. Das gleiche kann man aber auch von Kraftwerk sagen, als die mit den ersten Sythesizern rumexperimentiert haben.
Chris Hülsbeck zeigt doch aber, was die Kompositionen von damals im Kern taugen. Von seinem Erstlinkgswerk "Shades" gibt es diverse, moderne Fassungen - und das steht in nichts hinter anderen ikonischen Tracks von Vangelis, Jean-Michael Jarre zurück! Sein Turrican-Soundtrack, eingespielt mit Symphonieorchester, ist epochal.
Deswegen hab ich ja zu den C64 Originalen auch moderne Fassungen verlinkt - und sorry, das kann man wunderbar hören! Man muss es nicht mögen, aber hörbar ist es absolut.
Da grätsche ich mal rein. Der Atari VCS war von den Sound-Fähigkeiten nicht mal in der Lage, Noten genau zu treffen. Da einen Vergleich mit dem C64 zu ziehen, ist schon abenteuerlich.
Beim SID gab es mehrere Etappen bei der technischen Ausnutzung. Von der Anfangszeit über Rob Hubbard oder Maniacs of Noise in den kommerziellen Tagen der Plattform - das war noch lange nicht Schluss. Ich weiß nicht, ob du dir das etwas weiter oben gepostete Soundbeispiel von LMAN angehört hast - das ist ein Standard-C64, der das abspielt.
Seit etwa 10 Jahren gibt es einen außergewöhnlichen Qualitätsschub bei Soundroutinen am C64 - das auf mehreren Ebenen. Angefangen hatte es 2008 mit Routinen, welche Samples über alle Stimmen in 8Bit-Tiefe abspielen konnten. Etwa zur gleichen Zeit entstand ein Konverter, um Amiga- oder PC-MODS mit einem C64 abspielen zu können, bei Bedarf mehrere Stimmen interpoliert auf einen Kanal. Die Technik ging weiter, 2010 veröffentlichte der Demoscener Mahoney eine Methode, Samples nachträglich zu filtern. 2014 ging das plötzlich über alle Stimmen hinweg, die Sample-Qualität hatte sich derweil auf 44.1kHz eingependelt. So schwer das zu fassen ist - das kann z.B. der Amiga in der Form nicht.
Dass anno 2018 der C64 etwas besser klingt als 1988... geschenkt. Das ist für mich kein Grund für die Faszination für Chiptunes.
Ich hatte einen VCS. Gerade durch den Vergleich mit dem C64 kann ich wunderbar erklären, warum ich den C64 Sound aus den 80er mochte und bis heute mag - einfach weil es so viel besser war als das, was vorher da war. Und der Amiga war noch besser, die erste Soundblaster 24 wieder besser usw... Jede Evolutionsstufe haben wir abgefeiert, Stichwort Assembly.
Heute liefert mein PC THX-Sourround - das Thema ist ausentwickelt. Die Erfahrung, dass Musik in Computerspielen neben der "kompositorischen" auch eine "technische" Komponente hat, werden junge Leute daher heute nicht mehr machen (können)! Und somit auch nur schwer nachvollziehen können, was der Reiz dabei war.
Dagegen spricht aber meiner Einschätzung nach, dass sich junge Menschen auf Chiptune-Events tummeln und dazu tanzen. Ich war auf ein paar solchen Veranstaltungen, bei denen DJs höchstens Mitte 20 mit Gameboys hantieren und der Raum war voll mit ähnlich jungem Publikum. Chip-Klänge werden auch in der zeitgenössischer Musik eingearbeitet. So wie ich das erlebe, hat sich die Klang-Ästhetik von Chiptunes über die Zeit etabliert.
Nebenbei bemerkt hast du die Pixelgrafik angemerkt. Unabhängig davon, dass es auch heute eine stabile und nicht mal kleine Szene darum gibt, aber weißt du, dass der Großteil der Artists aus der Indie-Games-Ecke blutjung ist? Das war für mich eine ziemliche Überraschung, als die ersten Pixelart-Gruppen auf Facebook aufkamen. Ich kannte das bis dahin von Plattformen wie Pixeljoint, dass Leute unter 30 die Ausnahme sind. In den FB-Gruppen ist es praktisch umgekehrt. Auch erstaunlich viele Leute aus Latein-Amerika. Dort spielen allerdings Restriktionen eine untergeordnete Rolle, es geht hauptsächlich um den Stil.
Das sehe ich teilweise anders. Ich höre gerne den Super Marcato Bros. Podcast, in dem auch viel frühe Musik gespielt wird, zu der ich weder vom Spiel noch der Konsole her Bezug habe. Da ist vieles dabei, das ich nicht gut finde, aber es gibt auch wunderbare Edelsteinchen dazwischen.
Das Projekt ist so klasse, dass wir es unbedingt wiederholen müssen! Das Thema ist ja unerschöpflich groß und lässt uns einige Plus Galerien füllen. Was meint ihr? Könnte auch fast regelmäßig erscheinen. Muss ja nicht monatlich sein aber pro Quartal oder zweimal im Jahr? Jedenfalls Danke an alle Beteiligten und natürlich crux und ChrisL für die Orga! :)
Unterschrieben.
Erstmal abwarten, ob das wirklich interessiert/geklickt wird. ;)
Da weiter oben schon einige geschrieben haben, dass sie gerne teilgenommen hätten, aber nichts von dem Projekt mitbekommen hatten: Ja, dafür!
Tolles Projekt. Danke an alle Beteiligten!
Schönen Dank für die interessante Galerie.
Cool, FTL! natürlich, klasse! Apidya und Silent Hill sind klar Highlights! Tja, Zoids, was soll man da noch sagen! :)
Sehr geil! Musik in Spielen oder Musik beim spielen ist/war mir immer schon wichtig!
Sehr schöne Galerie. The Dig war einfach wunderschön, da hat für mich alles gepasst.
Wie schon in der Einleitung geschrieben, ich hatte vermutlich noch nie solche Probleme mich in einer dieser Galerien auf ein paar Spiele zu begrenzen bzw. zu entscheiden. Da hätte man noch so viele nennen können, darunter natürlich auch viele moderne denn gerade in den letzten paar Jahren gab es auch wieder ganz fantastische Soundtracks (Octopath Traveler, Persona 5, Nier Automata, Xenoblade Chronicles 2 und wie sie alle heißen).
Kleine Bitte, falls möglich: Könnte Ihr bei meinem Beitrag nachträglich den Titel auch noch ändern zu "Fallout, Deus Ex, Final Fantasy 6"? Aber auch nicht schlimm falls das nicht mehr geht.
Das stimmt, allein C&C Red Alert 2 nicht dabei, nein nein :D
Der "Deus Ex"-Flashback war sehr schön. Ein echter Alexander Brandon halt. Der hatte ja viele richtig gute Sachen gemacht, z.B. Unreal.
Ich habe noch einen "Bearbeiten"-Knopf, aber ich weiss nicht, ob das dann als Update wieder nach oben gezogen wird und ob jemand etwas dagegen hat. Von daher lasse ich es vielleicht am besten aus Vorsicht?
Die Galerie dürfte nicht hochgezogen werden, wenn du sie nach dem Bearbeiten nur speicherst (anders wäre es beim Off- und wieder Online-Schalten).
Sehr schöne Gallerie! The Digs Musik finde ich auch sehr beruhigend. Ach da krieg ich gleich wieder Lust.
Wir könnten ja auch mal das Gegenteil, die schlimmste Musik machen. Erinnert sich noch jemand an SimCity 2000? :D
Das hatte Musik?
Ich hab dich gewarnt ;) https://m.youtube.com/watch?v=of1Di7W50VU
Sehr schöne Galerie. Jetzt werde ich mich mal durch die Beiträge durchhören. Aber ich weiß genau, dass ich erstmal bei Krakout und ZOIDS hängenbleibe ;)
Schöne Spezial-Galerie. Habe meinen eingeplanten Beitrag leider etwas verschwitzt, dann halt bei der nächsten. :-)
Für mich sind die ganzen alten SID C64 Musikstücke einfach am schönsten.
Mit der Musik sind so viele schöne Erinnerungen verbunden, die 80er eben.
Hier sind ein paar wirklich tolle Sachen drin. Freut mich, noch mal in die Musik zu "The Dig" und "Outcast" reinzuhören. Mehr später...
Edit: "FTL" ist ja auch toll! Und "Superbrothers". Bei "Deus Ex" werden auch Erinnerungen wach - hatte ich gar nicht mehr im Kopf. Natürlich "The Last of Us", die beiden "Silent Hill 2"-Stücke gefallen. Die Story zu "Zoids" auch. Labrador Nelson macht es einem aber insgesamt schwer. Da wären einzelne Stücke vielleicht spannender gewesen als etwa der sechsstündige Komplett-Soundtrack zu "Nier" (das Reinhören klang aber traumhaft - ich muss das Spiel doch mal kaufen!).
Es gäbe natürlich noch mehr Stücke. "Commandos" von Ron Hubbard etwa. Oder natürlich die Tristram-Musik aus "Diablo".
Wow. Krakout. Jahrzehnte lang nicht dran gedacht, ein paar Takte gehört und schon war es wieder total präsent.
Ich hör mich so nach und nach durch die Beiträge und bin noch lang nicht durch, aber das war echt eine tolle Idee für eine Galerie. Danke an alle Mitmacher, an Thomas für die Idee und an ChrisL und crux für die Umsetzung :)
Wie mir die Kampfmusik von Witcher 3 schon im dritten Kampf auf den Senkel gegangen ist :D
Jedenfalls wird Musik meist zu wenig beachtet und besprochen. Deswegen: super Gallerie!
Zu Portal 2 fiele mir noch eine Ergaenzung ein. Ist zwar ein Fan-Video, aber es passt gut in die Jahreszeit.
https://www.youtube.com/watch?v=J0NXY89WsxY
So, endlich alle Beiträge gelesen + gehört.
*edit*
jupp, anscheinend geht es nur mir so, dass Steffis Outcast Beitrag die Emotionen im Spiel am besten eingefangen hat :[ Amiga und C64 for the win! :)
Danke für die Erinnerung an Rakuen. Build a little world with me - aua, aua.
Schöne Galerie! Bei Gelegenheit mal in die Stücke reinhören. Manches kenne ich nur vom Namen her.
Edit: Habe mich jetzt mal durchgehört. Da waren ein paar tolle und epische Stücke dabei. Direkt mal ein paar Links gesetzt. :)
Tolle Galerie und interessantes Thema. Habe gerade ernsthaft das erste Mal darüber nachgedacht, welchen Einfluss die Musik von Deus Ex auf meine Begeisterung für dieses Spiel hat. Denke ich muss nochmal spielen und genauer hinhören :)