Vor dem Hintergrund der alljährlichen Top- und Flop-Listen stellten euch zum Anfang des Jahres 2016 einige unser User erstmals ihre 2015er Spiele-Überraschungen, -Enttäuschungen und -Highlights sowie einen Ausblick auf die seinerzeit kommenden zwölf Monate vor.
Für das zurückliegende Jahr beziehungsweise das vor uns liegende Spielejahr 2017 wiederholen wir dieses Community-Projekt, auf das wir in den letzten Wochen mittels News und Forumsthread aufmerksam gemacht hatten. Wie auch schon bei der ersten Ausgabe dieses Vorhabens, beginnen wir auch diesmal mit den Überraschungen der User, denen voraussichtlich am Donnerstag, Samstag/Sonnabend und Montag die weiteren Plus-Galerien folgen werden.
Wichtig ist, dass wir uns bei den Rückblicken bewusst nicht nur auf jene Spiele beschränkt haben, die im Jahr 2016 veröffentlicht wurden. Stattdessen haben wir das Projekt um Titel erweitert, die in diesem Zeitraum tatsächlich gespielt wurden, wodurch auch ältere Produkte genannt werden konnten.
Überraschung 2016 von GG-User Lencer – Infested Planet
Lencer mag es rundenweise, wurde für Infested Planet aber gerne hektisch.
Infested Planet kreiert in simpler Draufsicht-Grafik ein wahres Echtzeit-Feuerwerk. Der Basenbau ist rudimentär, die benötigte Energie zum Bauen von Soldaten und Gebäuden ist streng limitiert und mehr noch: Man ist gezwungen, den Gegner anzugreifen, um durch die Einnahme von Nestern zusätzliche Energie zu erhalten. Campen ist nutzlos. Der Gegner spawnt in Wellen ununterbrochen. Ständig muss man seine Truppen in Bewegung halten und gleichzeitig seine Stützpunkte verteidigen. Die Soldaten werden nicht produziert (die Zahl ist sowieso sehr begrenzt), sie spawnen eine Zeit nach ihrem Tod in der nächstgelegenen Basis. Verschiedene Waffen, Verteidigungstürme oder mobile Auto-Heal-Stationen sorgen für viele taktische Möglichkeiten.
Die Kampagne ist nicht sehr lang, aber doch abwechslungsreich und mit zahlreichen Bonusmissionen gespickt. Danach können im Skirmisch Mode Karten in verschiedenen Schwierigkeitsgraden bezwungen werden. Oder man generiert über unzählige Parameter gleich eine Custom Skirmisch Map, die dann ganz den persönlichen Bedürfnissen entspricht. Infested Planet war bis zur letzten Mission ein großer Spaß. Ausgerechnet den Finalkampf hab ich selbst im x-ten Anlauf nicht geschafft. Aber bei so viel Spielspaß ist das ein wahrlich verschmerzbarer Fleck auf meiner Gamer-Weste.
Weitere Überraschungen waren die wunderbare Mad TV-Adaption Empire TV Tycoon und der ziemlich dreiste Zelda-Clon Oceanhorn - Monster of Uncharted Seas, die mir zahlreiche schöne Spielstunden bescherten.
Überraschung 2016 von GG-User Der Marian – Darkest Dungeon
Darkest Dungeon hat mich in 2016 besonders mit seiner immersiven Spielmechanik, dem Stress, überrascht. Im Kern bringt das Spiel zunächst einige traditionelle Roguelike-Standards mit. Seien es zufallsgenerierte Dungeons, der permanente Tod von Spielercharakteren und das Plündern von Schätzen, um bessere Ausrüstung zu erhalten. Offensichtliche Eigenheiten sind die seitliche 2D-Perspektive und die rundenbasierte Kontrolle einer Party aus bis zu vier Helden.
Auch wenn ich Fan des breiteren Roguelike-Genres bin, und Darkest Dungeon nach Release recht gute Kritken erhielt, war ich doch zunächst etwas skeptisch. Zum Glück legte ich es mir dann im Laufe des Jahres doch noch zu und war schnell gefesselt vom spannenden Spielkonzept. Was mich dabei besonders reizt ist, wie eingangs schon erwähnt, die Spielmechanik des sich über die Erkundung der Verliese aufbauenden Stress der Spielercharaktere und seine Auswirkungen. So wird eine zum Setting passende, drückende Atmosphäre aufgebaut, die mich gut mit der Verzweiflung der Charaktere in ihrer ausweglosen Situation mitfühlen lässt.
Dies macht den Titel neben seiner wirklich guten Präsentation und vielen anderen Kleinigkeiten zu einem meiner meistgespielten Spiele in 2016 und bringt mich immer mal wieder in die dunklen Verliese zurück – auch wenn eine gewiss mühselige Fleißarbeit zum Aufleveln der Charaktere immer mal wieder etwas auf meine Motivation drückt.
Platz 1: The Witness (PS4). Was für ein unglaublich cleveres und genial designtes Spiel! Die Art und Weise, wie die Rätsel und Puzzles im Spiel präsentiert und in die Welt eingebunden werden, hat mich wirklich umgehauen. Mir ist schon lange kein Spiel mehr untergekommen, bei dem die einzelnen Aspekte so perfekt aufeinander abgestimmt sind. Und dann sieht es auch noch wirklich hübsch aus.
Dass es ein reines Puzzlespiel ist und dem Spieler Story oder Hintergründe nicht direkt ins Gesicht hält ist für mich persönlich eher ein Pluspunkt und erinnert mich ein wenig an die Professor Layton-Spiele vom (3)DS, die zwar eine Geschichte haben, aber bei keiner Gelegenheit einen Hehl daraus machen, um was es hier wirklich geht: Die Rätsel.
Platz 2: Salt & Sanctuary (PS4). Die Entwickler versuchen gar nicht erst zu verbergen, dass sie grosse Souls-Fans sind, sondern kopieren einfach die Souls-Spiele, verschieben das Ganze in 2D, reichern es ein wenig mit Metroidvania-Elementen an und stimmen es dann mit ihren eigenen Ideen ab. Fertig ist ein wirklich nettes, kleines Spiel, das fast an seine großen Vorbilder herankommt und eine willkommene Zwischenmahlzeit für jeden Souls-Spieler sein dürfte.
Platz 3: Picross (3DS). Ach hätte ich doch nur schon vorher gewusst, dass diese großartigen Picross-Puzzlespiele existieren, ich hätte mich sicher durch so einige davon über die Jahre gespielt! Doch wie gut, dass ich sie dieses Jahr für mich entdeckt habe.
Überraschung 2016 von GG-User crux – Modded Minecraft (FTB Crackpack)
Minecraft – für diejenigen, die es noch nicht kennen – ist ein Spiel, in dem man mit der Faust auf Bäume einschlägt, um Holz zu erhalten. Die Entwickler hatten die Voraussicht, dass dies auf Dauer langweilig werden könnte, und fügten noch viele weitere Spielelemente hinzu: Monster, Viehzucht, Redstone-Logik, Eisenbahnsysteme und einiges andere mehr. Es ist das ultimative gameplay-orientierte Spiel: fast alles, was man in der Spielwelt vorfindet, ist interaktiv.
Manche Erweiterungen für Minecraft waren mir seit einiger Zeit schon geläufig, aber es blieben Zweifel, ob man diese wirklich spielen muss. TerraFirmaCraft, eine Art Frühzivilisationssimulator, sieht sehr interessant, aber auch mühsam aus. In Sky Factory quasi aus dem Nichts eine vollautomatisierte Basis zu erschaffen ist auch ein interessantes Konzept – aber eine leere Welt kann man leider nicht erkunden.
Als Experiment installierte ich eines Tages einfach ein großes Modpack, das kein besonderes Thema vorweist, sondern einfach dasselbe tut, wie schon Minecraft selbst: es stellt Spielelemente bereit und überläßt es ganz dem Spieler, was er damit tut. Das Überraschende war, wie viel Spaß es bereitet. Möchte ich mit Thaumcraft eine Alchemie-Fabrik bauen oder einen Atomreaktor im Keller mit Big Reactors? Oder vielleicht Bienen züchten mit Forestry? Ich könnte mir auch mit RFTools eigene Dimensionen konstruieren, oder vielleicht rette ich heute mal ein Dorf vor der Ausbreitung einer auf magische Weise verdorbenen Landschaft.
Die Möglichkeiten sind fast unbegrenzt, und dank der Automatisierungswerkzeuge geht das Spiel ein wenig in Richtung eines Fabriksimulators wie Factorio. Allerdings nur, wenn man es so will: das Gute an Minecraft ist schließlich, dass es dem Spieler nicht vorschreibt, wie er Spaß haben muss.
Als Hitman seinerzeit als Episodenkonzept angekündigt wurde, konnte ich mir darunter nicht allzuviel vorstellen. Alle zwei Monate erscheint ein Kapitel? Kostenpflichtig oder im Zuge des Season Passes? Meinen die das ernst bei Eidos? Und ich sollte vorher schon bezahlen, ohne zu wissen, was ich denn bekommen würde und vor allem in welchem Umfang? Obwohl Fan der Serie, ich mochte auch Absolution, war mir schon etwas mulmig zumute, als ich den „Kaufen“-Button im Store drückte und so die 60 Euro freigab. Die ersten Inhalte ließen auch nicht lange auf sich warten und was soll ich sagen, Hitman hatte mich von der ersten Minute an fest im Griff. Die Atmosphäre der Übungsmission übertrug sich sofort auf mich und erzeugte sofort das Gefühl früherer Teile in mir, die mich dazu brachten, eine Mission wieder und wieder zu spielen, alle möglichen Exekutionen und Unfälle zu fingieren und am besten unbemerkt den Auftrag zu erledigen. Im Anzug, versteht sich.
Das Komische war jedoch, nachdem ich mit allem durch war, das ich freispielen konnte, hat es mir auch erstmal gereicht und ich konnte mich in Ruhe anderen Titeln widmen, bis die nächste Episode erschien. So entstand überhaupt kein Druck, Hitman durchspielen und somit den Kauf rechtfertigen zu müssen. Das war für mich die Überraschung des Jahres und ich freu mich jetzt schon auf die zweite Staffel, die ich genauso gemütlich und häppchenweise angehen werde. Für mich ging das Konzept erfreulicherweise auf und ich denke, dass die Vorgehensweise richtungsweisend in der Spielbranche sein kann, in der immer mehr Spiele auf dem Berg der Schande vergammeln, weil der Softwarenachschub nicht abebbt und wir ja doch wieder zu neuen Titeln greifen, anstatt die vorhandenen erstmal abzuarbeiten.
Überraschung 2016 von GG-User Rohrkrepierer – Virginia
Virginia wollte erst nicht zu Rohrkrepierer sprechen.
Ich wollte ja nicht auf den Hypezug zu Virginia aufspringen. Ich wollte skeptisch sein. Zu Beginn gelang mir das auch sehr gut. Es war sperrig, zäh, langweilig und inkonsequent gestaltet. Es schien ein Indieblender typischer Machart zu sein. Ein schwaches Spiel, im Deckmäntelchen der Kunst. Damit gegen jedwede Art der Kritik im Vorhinein abgesichert.
Nun, nach dem sechsten Durchgang, mag ich von den subtilen, hypnotischen Wellen Virginias geblendet sein. Doch ist es ein absolut faszinierendes Experiment, das mir nach langem Nachdenken nur in der Form des Videospiels möglich scheint.
Virginia entfaltet seine Faszination dabei nicht nach einem, zwei oder zehn Durchgängen. Es bringt eine weitere Ebene zurück ins Videospiel, die es früher auch immer wieder einmal gab und die man heute mehr und mehr den Fernsehserien moderner Prägung zuschreiben möchte.
Die soziale Auseinandersetzung und Diskussion des Erlebten und seine Deutung. Kaum hatte ich es zum ersten Mal fertig erlebt, rief ich einen Freund an, ich müsse mit ihm über dieses Spiel sprechen. In seinem Profil konnte ich seine Auseinandersetzung mit Virginia verfolgen. Ich musste eine Stunde warten, bis auch er es beendet hatte. Sein Redebedarf veranlasste ihn sofort dazu, mich zurückzurufen. Wir unterhielten uns zwei Stunden über dieses Werk. Dann wurde es still. Wir waren uns beide einig, es gleich noch einmal starten zu wollen. Nun mit den eben erworbenen, neuen Sichtweisen. Das wiederholte sich. Drei mal.
Viel wird diskutiert über Spielzeit. Die Zeit, die einen ein Spiel im Nachhinein noch beschäftigen kann, ist natürlich sehr subjektiv. Doch durfte ich 2016 mit keinem anderen Programm so intensiv meine Zeit auch fern des Bildschirms verbringen, wie mit Virginia.
Überraschung 2016 von GG-User Olphas – Titanfall 2
Beim ersten Titanfall dachte ich mir noch, dass es mir gefallen könnte, wenn es denn eine Solo-Kampagne hätte. Der Multiplayer interessiert mich eigentlich gar nicht. Anscheinend haben sich auch die Entwickler von Respawn Entertainment gedacht, dass Titanfall eigentlich gut geeignet für eine Story ist. Für die Fortsetzung haben sie eine Kampagne mitgeliefert, über die man dann auch schnell viel Gutes hörte. Also hab ich mir das mal angeschaut.
Ich hatte aber nicht damit gerechnet, wie gut es tatsächlich geworden ist. Die Levels in Titanfall 2 sind sehr abwechslungsreich und auch wenn sie grundsätzlich linear sind, sind sie so gut gebaut, dass sie sich nicht wie Schläuche anfühlen. Dazu haben viele Levels noch einen besonderen Kniff, der das Ganze noch abwechslungsreicher macht. Vor allem Effect and Cause ist sehr erinnerungswürdig, aber Titanfall 2 ist voll von tollen, coolen Momenten und ich hatte eigentlich nie das Gefühl, dass es sich irgendwo zieht. Dazu kommt natürlich noch, dass es sich einfach gut spielt. Egal, ob man zu Fuß und mit erstaunlicher Mobilität unterwegs ist, oder in seinem Titanen BT sitzt – das passt einfach. Die Story an sich ist jetzt nicht besonders herausstechend, aber die Beziehung zwischen Cooper, den man spielt, und dem Titanen BT ist schon klasse gemacht.
Alles in allem also eine echte Überraschung. Schade, dass es so untergegangen ist. Das hat es nicht verdient.
Eine weitere Überraschung dieses Jahr war für mich Firewatch. Das hatte ich gar nicht auf dem Schirm und es hat mich dann aber vor allem über die tollen Dialoge sehr begeistert. Der dritte Platz geht an Shadow Tactics, in das ich bisher leider nur reingespielt habe. Dass man sowas heutzutage noch mal zu spielen kriegt! Und dann auch noch so gut gemacht! Toll!
Überraschung 2016 von GG-User Lyhawk – The Static Speaks My Name
Da ich recht viel über Spiele lese und höre und daher in der Regel nicht auf gut Glück einen Titel erwerbe, überraschen mich meine Anschaffungen äußerst selten. Das schaffen schon eher kleine kostenlose Spielexperimente, deren Namen ich über Empfehlungen von Freunden oder Artikel aufschnappe, wie Moirai oder eben The Static Speaks My Name.
Es ist ein kurzes Spiel von etwa zehn Minuten Umfang in sehr kruder Unity-Optik, dessen minimale Gestaltung auf einen bestimmten Effekt abzielt. Wie in einer guten Kurzgeschichte ist jedes Element wichtig für das Ganze und so ist es auch schwer, über das Spiel zu schreiben, ohne zu viel vorweg zu nehmen. Das sei gesagt: Aus der Gattung der Wandersimulatoren beziehungsweise narrative experience präsentiert sich eine mehr angedeutete als erzählte Handlung.
Der Spieler schlüpft in die Haut eines gewissen Jakob und erlebt einen Tag in seinem Leben. Die Wohnung des Mannes und dessen Tagesablauf erlauben Vermutungen über seine Geschichte, die sich aber letztendlich dem Verstehen entzieht und dadurch fasziniert. The Static Speaks My Name zieht mich nach wie vor in seinen Bann. So habe ich das Spiel noch einmal durchlebt, als ich eigentlich nur den obigen Schnappschuss aufnehmen wollte.
Ein Kollege sagte zu mir, wir sollten unbedingt mal online zusammen Koop zocken. Ich sagte, hui! Denn eigentlich bin ich nicht begeistert. Meine letzten Online-Koop-Erfahrungen liegen gefühlt etwa fünf Jahre zurück, seitdem meine guten Freunde aus familiären Gründen aufhörten zu zocken. Halo, Resistance, Burnout Paradise, Motorstorm und so weiter wurden damals mit Begeisterung zu zweit oder zu dritt bewältigt. Ich hätte nicht gedacht, dass diese Begeisterung nochmal zurückkehren würde.
Also machte ich mich daran, für die PS3 ein möglichst billiges Spiel zu besorgen, damit man wenigstens keine Kosten hat. Zuerst probierten wir DC Universe Online aus. Das war vielleicht langweilig und hässlich. Trotzdem steckten wir einige Stunden rein. Mein Kollege leider noch mehr, bis ich ihm meine Enttäuschung berichtete. Dann versuchten wir es mit Final Fantasy 14, wieder ein MMO. Das sah echt so gut aus und alles war schön. Bis auf den Kostenfaktor. Mindestens 12 Euro pro Monat, bei der wenigen Zeit die wir gemeinsam online verbringen konnten, schien uns zu teuer.
Und dann erinnerte ich mich an die Destiny-Beta vor über zwei Jahren. Destiny ist unser Schicksal, denn für die Version mit beiden Erweiterungen und dem König der Besessenen, bezahlten wir nur jeweils 22 Euro. Wir trafen uns während des Urlaubs 2–3 Mal pro Woche online und spielten die Story-Missionen im 2er Koop. Nach dem Urlaub wird sich das leider auf 1–2 Mal pro Monat beschränken, da bin ich schon froh, dass keine regelmäßigen Kosten auf uns zukommen werden. Wir bestaunen die Grafik, wir tauschen uns über Gegnerstrategien aus, wir rufen uns gegenseitig zu, wenn wir wieder einen Ghost oder eine Schatzkiste gefunden haben. Ich hätte nicht gedacht, dass ich mit einem Kollegen und einem MMO so viel Spaß haben könnte. Danke Destiny!
Meine Überraschung im Jahr 2016 war der Early-Access-Titel Rimworld (zum Indie-Check), das den Titel „Highlight 2016“ im Endspurt nur knapp verpasst.
In Rimworld übernehme ich die Kontrolle über einen oder mehrere auf einem fremden Planeten gestrandete Menschen oder aber Einheimische und habe zwei Ziele: Überleben und dem Planeten entkommen. Die charmante Optik verbirgt eine Fülle an bereits im Early-Access sehr gut funktionierenden Mechaniken. Ich muss Häuser bauen, kann mich in Berge vorarbeiten, Gefahren drohen von anderen Lebewesen des Planeten oder aber aus dem All, muss wie in Siedler oder Anno Produktionsketten hochziehen und die Ergebnisse auch sinnvoll einlagern. Also etwa die Waffen nicht im Regen rosten lassen oder verderbliche Ware in einen Kühlraum packen.
Die unfreiwilligen Kolonisten haben Zugänge, etwa durch Schiffbrüchige oder liebevoll im Gefängnis resozialisierte Banditen, aber auch Abgänge. Sei es durch Krankheiten oder den Tod im Kampf. Das ist besonders bei liebgewonnenen (jeder Charakter hat eigene Merkmale und Verhaltensmuster) oder sehr guten (der einzige Mediziner, der beste Baumeister – die Figuren haben zahlreiche Skills) Protagonisten der Fall.
Dabei scheut das Spiel nicht, wahnwitzige Optionen zu bieten, die man so nicht aller Tage findet: Wie wäre es etwa, Leute gefangen zu nehmen, ihre Organe zu entnehmen und sie dann gewinnbringend zu verhökern? Was sich nicht veräußern lässt, kann verspeist werden.
Im neuesten Update, das ich im Januar ausprobieren werde, wird auch das Reisen auf der Planetenoberfläche möglich. Entwickler Tynan Sylvester hat das Ziel, nur Mechaniken einzubauen, die funktionieren und das Spiel sinnvoll erweitern. Und das gelingt ihm. Ich freue mich jedenfalls auf viele weitere Spielstunden in Rimworld.
Überraschung 2016 von GG-User BruderSamedi – Deponia Doomsday
Am 25.2.2016 kündigt Daedalic das Erscheinen eines vierten Teils der abgeschlossen geglaubten Deponia-Trilogie für weniger als eine Woche später an. Und noch dazu erscheint es zuerst als Beilage in der CBS, die es für ein Drittel des später aufgerufenen Einzelpreises am Kiosk gab.
Zugegeben, damit endet eigentlich die Überraschung schon, denn das Spiel selbst empfand ich zwar durchaus als gut, allerdings hat die Deponia-Reihe in der Vergangenheit bereits höhere Maßstäbe gesetzt; dabei denke ich beispielsweise an „Janosch den Plan erklären“ oder auch das Ende des drittel Teils. Selbst für deponianische Verhältnisse wurde mir der neue Teil nun etwas zu abgedreht und echte Höhepunkte habe ich hier vermisst.
Überraschung 2016 von GG-User rammmses – Call of Duty - Infinite Warfare
Ein Call of Duty als Überraschung? Ja, ist der rammmses denn noch bei Trost? Ja, und zwar, weil mir der neuste Ableger überraschend gut gefallen hat. Dazu muss ich sagen, dass ich mir traditionell jedes Jahr das neue Call of Duty für zwei Abende ausleihe und die Kampagne durchspiele – für ein paar Euro Leihgebühr. Der Multiplayer hat mich in der Reihe nie interessiert, da zu hektisch und klein angelegt. Aber so ein paar Stunden ordentliche Krawall-Action, dafür bin ich immer zu haben. Nutzt sich das Konzept aber beim nun dreizehnten(!) Teil im jährlichen Rhytmus nicht langsam ab?
Nun ist Infinite Warfare auch schon der vierte Teil in Folge mit Zukunftsszenario, aber dieses Mal geht es in die ferne Zukunft, komplett mit Weltraumgefechten. Der Clou dabei ist, dass die Kampagne völlig ohne sichtbare Ladezeiten auskommt und quasi in Echtzeit spielt. Man erfüllt also eine Bodenmission, steigt in ein Raumschiff, fliegt nahtlos ins All, zerstört ein Trägerschiff, landet auf dem eigenen Träger, steigt aus und läuft auf die Kommandobrücke, auf der man die nächste Mission auswählt und läuft wieder zum Schiff, um nahtlos zur Mission zu starten.
Jeder Aspekt davon ist detailverliebt inszeniert, die Gesichtsanimationen sogar State of the Art. Ein Star Citizen erhält für ähnliche Sequenzen Standing Ovations. Aber klar, da ist alles ja (angeblich) dynamisch, während es bei Call of Duty natürlich viel Illusion ist, aber es funktioniert einfach, da einem nie direkt die Kontrolle genommen wird und einen das Spiel relativ subtil auf dem Weg hält und mit Kleinigkeiten wie einem eigenen Büro samt E-Mail, TV mit Nachrichtensendungen und Missionsauswahl gut vorgaukelt, tatsächlich ein Kommandant zu sein, wenn man sich darauf einlässt. Das hat mich insgesamt überraschend mitgerissen.
Überraschung 2016 von GG-User John of Gaunt – Titan Quest - Anniversary Edition
Meine Überraschung des Jahres 2016 war ein Spiel, das schon einige Jahre auf dem Buckel hat, dieses Jahr jedoch mit einer Anniversary Edition gesegnet wurde und mich so voll in seinen Bann zog. Die Rede ist von Titan Quest, einem klassischen Action-Rollenspiel im Stil von Diablo und Co, das ursprünglich 2006 erschienen ist, sich jedoch auch heute nicht zu verstecken braucht. Klar, taufrisch ist es in mancher Hinsicht nicht mehr, Relic und THQ Nordic ließen das Spiel abgesehen von Balancing-, KI- und Fehlerverbesserungen quasi unangetastet. Vor allem was die Bedienung angeht muss man daher mit mancher Hakeligkeit leben, auch können etwa Zaubereffekte und deren Wuchtigkeit nicht mit aktuellen Genrevertretern mithalten. Punkten können dafür weiterhin die absolut stilsichere Optik, die Gestaltung der Welt und, natürlich am wichtigsten, der Spaß. Wilde Monsterschnetzelei geht wohldosiert einfach immer.
Und noch ein weiterer Titel konnte mich im vergangenen Jahr überraschen. Von The Division hatte ich nach der gemischten Presse zu Release nicht viel erwartet und daher auch keinen Kauf in Erwägung gezogen. Rund um den Release des Updates 1.4 im Herbst ergab sich dann die Gelegenheit, günstig ins Spiel reinzuschauen, und dieser Versuch hat sich wirklich gelohnt. Unterhaltsames Gameplay in einem technisch und stilistisch toll gestalteten New York hat mir im Koop bislang viel Freude bereitet. Die von Ubisoft gepriesene Story in drei Erzählsträngen zieht mich nicht wirklich in ihren Bann (sehr schön dagegen: kleine Erzählungen über Bürger New Yorks in aufgezeichneten Telefonaten, sogenannten Echos, und anderes), aber bei einem Diablo nicht ganz unähnlichen Spiel kann ich damit leben und erfreue mich einfach an der toll funktionierenden Shootermechanik und dem Ausrüsten meines Charakters.
Überraschung 2016 von GG-User ganga – The Order 1886
The Order 1886 hatte ich schon länger auf meinem persönlichem Spieleradar. Das lag insbesondere an dem interessanten Setting mit Ordensrittern in London. Doch nach durchschnittlichen Tests hatte ich den PS4-exklusiven Titel aus den Augen verloren. Als ich nun vor kurzem die Gelegenheit hatte den Actiontitel zum Budgetpreis nachzuholen, war ich mehr als positiv überrascht!
Zugegeben, die Story gewinnt keinen Preis für tiefgehende Erzählungen. Aber sie unterhält gut und ist vor allen Dingen stimmungsvoll inszeniert. Dazu tragen die für ein Actionspiel schon sehr zahlreichen Zwischensequenzen maßgeblich bei, die manchmal schon etwas zu viel des Guten sind. Die Action kann voll überzeugen, gut haben mir auch die Waffentypen gefallen. Anstatt 20 verschiedener Maschinengewehre wie in manch einem Call of Duty, gibt es hier nur eine Handvoll Waffen, die sich dafür vom Spielstil unterscheiden. Lediglich die obligatorischen Schleichlevel hätte man sich auch schenken können, so richtig schien mir das Gameplay damit nicht zu harmonieren.
Ganz so kurz wie damals befürchtet war The Order 1886 dann am Ende auch gar nicht. Das liegt zum Teil aber auch daran, dass mir das Spiel gerne sein Tempo aufzwingt. In vielen Passagen ohne Action darf ich nicht sprinten, etwa wenn ich ein Labor durchsuche oder auf dem Weg zur nächsten Zwischensequenz bin. Das möchte ich als Spieler dann doch bitte selbst entscheiden können!
Action-Fans kann ich den Third-Person-Shooter nur wärmstens empfehlen. Und in Zeiten eines immer weiter wachsenden Spielestapels der Schande macht sich doch ein ein eher kurzes Spiel mal ganz gut.
Überraschung 2016 von GG-User Makariel – „Assetto Corsa Porsche Pack“-DLC
Gleich zwei Überraschungen gab es dieses Jahr für mich. Die erste zur E3 mit der Ankündigung, dass Assetto Corsa die Porsche-Lizenz erhalten hatte. Inzwischen wurde bekannt, dass auch iRacing Porsche bekommen wird. Nach Jahrzehnten des Electronic-Arts-Würgegriffs, was die offizielle Porsche-Lizenz angeht, ist es für Simracing-Fans ein Fest der Freude, endlich wieder offizielle Porsches in waschechten Racing Sims zu erleben.
Hitman hat mich aber fast noch mehr überrascht. Ich bin leider sehr spät dazugestoßen, zu groß war die Skepsis nach Hitman - Absolution und Kane & Lynch was Entwickler IO angeht. Aber der Mörder-Simulator 2016 hat meiner Ansicht nach alles richtig gemacht. Anstatt sich durch eine mäßig interessante Story zu hangeln, hat man in Hitman Season 1 schön große und abwechslungsreiche Karten, die zum mörderischen Experimentieren einladen. Ich hab schon fast vergessen, dass es Absolution je gegeben hat. Ich warte gespannt auf Season 2!
Überraschung 2016 von GG-User Ganon – Spider-Man Unlimited
Schon lange war ich auf der Suche nach einem guten neuen Spider-Man-Spiel. Doch auf dem PC gab es schon lange nichts Erwähnenswertes mehr und die auf der E3 angekündigte neue Umsetzung soll PS4-exklusiv werden. Fündig wurde ich dann ausgerechnet auf dem Smartphone.
Spider-Man Unlimited wird vom Entwickler Gameloft als „erster Runner mit Story“ bezeichnet. Tatsächlich besteht das Gameplay darin, dass Spidey in recht schicker 3D-Cel-Shading-Grafik automatisch geradeaus läuft und der Spieler ihn durch Wischbewegungen Hindernissen ausweichen, Gegner weghauen und Zeug einsammeln lässt. Meistens sind das ominöse Ampullen. Diese kann man zwischen den Endlos-Levels für diverse Dinge ausgeben und da es ein F2P-Spiel ist, gibt es natürlich auch eine Echtgeldwährung namens Iso-8. In der Story bekommt es der Wandkrabbler mal wieder mit den Sinister Six zu tun. Die Schurken haben sich mit ihren Doppelgängern aus verschiedenen Dimensionen verbündet. Doch auch Spidey kann auf ein Dimensionsportal zugreifen, so dass man diverse Varianten des Helden sammelt und auflevelt. In den Story-Abschnitten erfüllt man sogar kleine Missionsziele, bevor es auf Highscore-Jagd geht. Manchmal schwingt man sich auch durch die Häuserschluchten, klettert Außenwände hoch oder bekämpft Bosse, was aber immer gleich abläuft.
Ich will sicher nicht behaupten, dass Unlimited ein Topspiel sei. Es setzt auf typische F2P-Mechanismen, treibt einen immer zum Weiterspielen, schränkt die kostenlose Spielzeit aber gleichzeitig ein. Im Grunde ist es auch recht repetitiv. Aber für die eine oder andere Runde zwischendurch macht es immer wieder Spaß, auch ohne zu zahlen. Das gilt natürlich insbesondere für Spidey-Fans, denn die Aufmachung ist mit coolen Animationen und guter Sprachausgabe sehr atmosphärisch.
Doom als Überraschungsspiel des Jahres? Diese Wahl hat mehrere Gründe: Zum einen das Fehlen überraschender Top-Titel in 2016. Entweder hatte ich die guten Titel schon länger erwartet (Tyranny) oder es waren Fortsetzungen bekannter Reihen (Total War - Warhammer) oder – wenn sie von kleinen Studios kamen – fand ich sie gut, aber nicht Spiel-des-Jahres-gut (Battlefleet Gothic - Armada, Caravan oder auch die Skyrim-Mod Enderal haben mich gut unterhalten).
Doom hatte ich dagegen gar nicht auf dem Schirm. Teil 1 und 2 habe ich in Schulzeiten viel und gerne gespielt, aber meine Shooter-Begeisterung hat generell etwas nachgelassen. Doom 3 war auch eher lahm und so hatte ich weder die Entwicklung verfolgt, noch mich vom Hype anstecken lassen. Dann kamen die ersten begeisterten Reviews und irgendwann musste ich auch zuschlagen. Und es hat sich gelohnt!
Das Spiel ging vorbei, ohne dass auch nur ein Mal Langeweile aufkam. Dabei verzichtet es auf so viele Features, die bei modernen Shootern und teils auch in anderen Genres zum Standard gehören: Es gibt kein Autoheal, Stealth-Mode oder Schleichen (also keine Belohnung für langsames Spielen oder Abwarten), keine Ablenkung durch Open World und Nebenquests, keine endlos langen Dialogsequenzen, bei denen man insbesondere bei Shootern meist völlig passiv abwarten muss. Es gibt zwar Waffenverbesserungen, für die man aber nicht grinden muss. Dafür gibt es schnelle Action, angemessen schlaue Gegner und cool designte Levels.
Doom stellt viele Grundlagen des modernen Spieledesigns in Frage (Stichwort „Ubisoft-Formel“) und beweist, dass weniger mehr sein kann (auch wenn man sich angesichts der fehlenden Solo-DLCs fragen kann, ob das Zufall war). Das habe ich so nicht kommen sehen. Daher ist Doom für mich die positive Überraschung 2016!
Überraschung 2016 von GG-User mrkhfloppy – 7 Wonders Duel
Die Überraschung des Jahres sollte im Café Extrablatt in Wuppertal ihren Anfang nehmen. Zwischen Kaffee und Cola tobte dort der erbitterte Wettstreit zweier (GamersGlobal-)Stadtstaaten um Ressourcen, Wissen und Macht. Das Aufeinandertreffen fand jedoch nicht auf den gewohnten digitalen Schlachtfeldern, sondern physisch greifbar in Form des Kartenspiels 7 Wonders Duel statt. Der kleine Bruder des analogen Klassikers 7 Wonders erschien bereits 2015, aber im Herbst dieses Jahres hielten die antiken Götter Einzug in die epische Schlacht. Die Pantheon-Erweiterung rundet das Spiel aus der Feder von Antoine Bauza und Bruno Cathala grandios ab, das ich bis zu jenem Nachmittag im Bergischen Land nicht kannte.
Nach Jahren der Abstinenz von Brett- und Kartenspielen weckten die bunten, im realistischen Stil gehaltenen Zeichnungen von Miguel Coimbra sofort mein Interesse. Vor dem geistigen Auge entstanden Paläste, Akademien, Schmieden und Kasernen, die mein Gegenüber und ich abwechselnd errichteten. Das Regelwerk war schnell erklärt und dank durchdachter Piktogramme auf den Karten schnell in die Praxis umgesetzt. Im Prinzip errichtet man je Runde – die entsprechenden Ressourcen vorausgesetzt – ein Gebäude oder opfert es für die Errichtung eines der namensgebenden Weltwunder. Diese wirtschaften massig Gold und Siegpunkte in die Staatskasse, gewähren permanente Boni oder lassen Gebäude des Gegners zu Staub verfallen. Noch mächtiger sind nur Götterkarten, die ganze Partien ins Gegenteil verkehren können.
7 Wonders Duel ist einfach wie elegant und hält doch zahlreiche Strategien für die drei Siegbedingungen parat. An jenem Nachmittag im Café durfte ich das Spiel als Geschenk behalten und bringe es seitdem regelmäßig bei Freunden und Familie auf den Tisch.
Ähnlich wie bei den Enttäuschungen fehlte bei mir dieses Jahr die große Überraschung, die meisten Spiele fielen doch so aus wie ich es erwartet hatte.
So dachte ich auch bei der Kampagne von Titanfall 2: im Gegensatz zum Vorgänger gibt es auch etwas für Solisten. Da das Team bei Respawn hauptsächlich aus ehemaligen Call of Duty-Entwicklern besteht, hatte ich nicht viel mehr als eine Reihe von Hollywood-Bombast und Action-Klischees erwartet. Mit Mechs. Das ist auch alles drin, aber es ist noch nicht alles: Ok, mit Platforming aus der Ego-Prespektive hatte ich noch gerechnet, auch Bosskämpfe mit und gegen anderen Titanen. Aber mit Rätseleinlagen, die das Bewegungssystem gekonnt nutzen, hatte ich nicht gerechnet. Und wie kreativ das Leveldesign ist: wo besucht man ansonsten eine Fabrik für komplett eingerichtete Häuser und entkommt, indem man an den vertikal hängenden Häusern sich nach oben durch kämpft? Das Zeitreiselevel hat mich nicht so geflasht, allein schon, weil es sehr ähnlich zu Singularity ist. Sehr gut umgesetzt, aber nicht so neu wie es andere wahrscheinlich empfunden haben. Dass die Story nur solide ist hatte ich erwartet, positiv ist, dass sie mit übermäßigem Pathos spart.
Der Multiplayer ist dagegen eher wie erwartet, das Twitch-Shooter-Gameplay, was nicht mein Favorit ist, kombiniert mit dem schnellen und flüssigen Movement und natürlich die Titanen als Highlight. Leider ist hier das Leveldesign nicht so ausgegoren, es fehlt vor allem an Vertikalität – es hat schon seinen Grund, warum mit Angel City die beliebteste Map des Vorgängers sehr zeitnah ins Spiel gebracht wurde. Was sie sich hätten sparen können ist die ausufernde Freischalteritis mit spielerisch relevanten Inhalten. Trotzdem: für einige Stunden und eine Partie zwischendurch geht es immer.
Überraschung 2016 von GG-User Sciron – Enter The Gungeon
Vor einiger Zeit entfachte The Binding of Isaac bei mir das große Feuer für Rogue-likes, in denen man sich immer tiefer durch zufallsgenerierte Dungeons kämpfen muss, um letztlich mit einer guten Portion Glück und Geschicklichkeit zu einem erfolgreichen Abschluss zu kommen. Das in 2016 erschienene Enter the Gungeon passte da genau in mein Beuteschema, obwohl ich es gar nicht groß auf der Rechnung hatte, sondern mehr zufällig bei einem PS4-Sale darüber stolperte.
Der Name das Spiels kommt nicht von ungefähr. Mit fast 200 verschiedenen Waffen geht man auf die Jagd nach den diversen Pixelgegnern. Neben eher gewöhnlichen Schießprügeln wie Pistolen, Schroftflinten oder Gewehren, gibt es skurrile Eigenentwicklungen wie zum Beispiel eine riesige Feuerameise, die bei jedem Nachladen den Schussmodus ändert und so abwechselnd Öl und brennende Projektile verschießt, mit denen sich die gebildeten Öllachen zu einem wahren Feuerinferno entzünden lassen. Auch ikonische Waffen aus Filmen wie Star Wars, Alien oder auch Spielen wie Dead Space, dessen Plasma Cutter einen Gastauftritt bekam, können im Laufe der Dungeonhatz gefunden werden.
Genretypisch lassen sich bei jedem Durchgang immer weitere Waffen, Abkürzungen, Items, Bosse und Charaktere freischalten. Bis ich den wirklich allerletzten Endgegner besiegt hatte, sind dutzende Stunden vergangen. Die Motivation dafür blieb konstant hoch. Trotz oftmal kniffliger Situationen, selbst wenn die Bullet Hell komplett ausbricht, wird das Spiel nie wirklich unfair und durch geschickten Einsatz der Ausweichrolle lässt sich auch der größte Schaden vermeiden.
Wenn alles gut läuft, erscheint noch 2016 das kostenlose „Supply Drop Update“, das den Umfang nochmal deutlich erhöhen wird. Spätestens dann werde ich mich wieder in den Gungeon stürzen.
Überraschung 2016 von GG-User Labrador Nelson – Aragami, No Man's Sky, Shadow Tactics - Blades of the Shogun
Aragami ist ein Arcade-Schleicher, den ich erst gar nicht auf dem Schirm hatte, hat sich wohl im Schatten getarnt, höhö. Mich hat das wunderschöne Setting im alten Japan, das schlichte und doch atmosphärische Artdesign und vor allem meine Bereitschaft, mich dort öfter aufzuhalten, überrascht. Mit nur wenigen Worten werde ich als beschworener Rachegeist von einem Mädchen durch die Welt gelotst, die mich durch ein Ritual erst ins Dasein brachte. Für die Mission, mich an den Mördern ihrer Familie zu rächen, habe ich nur eine Nacht Zeit. Licht ist mein Feind, Schatten mein Verbündeter. Daraus schöpfe ich Kraft, baue meine Schattenmagie aus und meuchle mich durch den feindlichen Klan. Überraschend spirituell.
Mich hat No Man's Sky ebenfalls überrascht, weder positiv noch negativ, einfach vom Gameplay her, da ich mir durch den Mega-Hype vor Release nicht wirklich vorstellen konnte, was mich da erwartet. Ich hatte meinen Spaß mit dem Spiel, genoss die Ruhe, den tollen Sound, besuchte zig Welten, sammelte Material, staunte über die zufälligen Assets der riesigen Spielwelt und war dem Titel wohlgesonnen. Irgendwann stellte sich aber ein Gefühl der Monotonie ein. Ich denke, ich werde zum Titel aber auch wieder zurückkehren, jetzt wo die Entwickler mit neuem Content am Start sind. Schließlich hat das Spiel großes Potenzial.
Shadow Tactics war für mich nicht wirklich eine Überraschung, schließlich habe ich die Entwicklung genau verfolgt. Die positive Überraschung war für mich zum Jahresende eher die Tatsache, dass ein solch brilliantes Spiel à la Commandos in diesem Genre und Setting aus deutschen Landen kommen kann, tolle Kritiken erhält und womöglich auch erfolgreich sein kann. Ich stehe erst am Anfang, werde aber sicher noch viel Zeit mit den Klingen des Shogun verbringen.
Das waren die Überraschungen von einigen der GamersGlobal-User, die das (Spiele-)Jahr 2016 für diese bereitgehalten hatte. Wie eingangs erwähnt, folgen die zweite und dritte Galerie Plus, deren Beiträge im Rahmen des Community-Projekts gesammelt wurden, aller Voraussicht nach am kommenden Donnerstag respektive Samstag. Den Abschluss macht am nächsten Montag der Ausblick auf das Spielejahr 2017.
Das betrübt mich, Dich nicht zufriedenstellen zu können. Wenn es Dich tröstet, ich dachte zu Anfang tatsächlich es sei ein sprichwörtlicher Rohrkrepierer. Doch dann die passend zum Thema geschehene Überraschung. Es ist ein wirklich tolles Programm, das aber sicher nicht jedem gefallen muß.
rammmses
22 Motivator - P - 31651 - 11. Januar 2017 - 8:06 #
Finde es auch gut, dass es solche polarisierenden Spiele gibt, die sich was trauen. Hat hier für mich leider nicht funktioniert. Aber der Soundtrack war schon fantastisch.
crux
17 Shapeshifter - P - 8132 - 10. Januar 2017 - 20:31 #
Einen weiteren Titel, der mich echt ueberrascht hat, kann ich noch nennen: Life is Strange. An meiner Auswahl in der Galerie kann man schon sehen, dass ich tendenziell eher auf Gameplay als auf passive Unterhaltung stehe, und ich hatte mir kurz zuvor ein Telltale-Machwerk besorgt und nach einer Episode geschworen: nie wieder. Bei LiS war das Risiko, dass es den gleichen Effekt auf mich haben wuerde, aber es hatte gute Kritiken und die erste Episode war kostenlos - und es hat mich tatsaechlich gepackt. Es ist sicher kein klassisches Adventure, und auch hier wirken manche Dinge, die man tut, wie Beschaeftigungstherapie. Aber die Story ist interessant, und obwohl der Fokus sehr auf Erzaehlung liegt, schafft es LiS doch, mich als Spieler irgendwie einzubinden. Es liegt spielerisch vielleicht nur eine Stufe hoeher als Telltale, aber das hat fuer mich schon gereicht.
Ach ja, Infested Planet. Bin da auch schon relativ weit gekommen, wollte aber dann erstmal mit den Nebenmissionen ein bisschen Geld/Punkte sammeln um ein paar Sachen freizuschalten. So langsam wurde es doch recht knifflig. Eigentlich hab ich so eine Grundstrategie, mit der ich mich immer durchzubeissen versuche, aber die zuletzt gespielte Mission wollte und wollte sich einfach nicht schaffen lassen, bis ich dann einfach die meisten Upgrades wieder verkauft habe, dafür noch ein paar neue Soldaten reingeholt hab und dann einfach schnellstmöglich durchmarschiert bin. War sehr riskant, war sehr knapp, war sehr sehr befriedigend am Ende... :) tolles Spiel!
PS: Danke natürlich an ChrisL und alle Beteiligten für die schöne Galerie :)
Bruno Lawrie
21 AAA-Gamer - P+ - 30546 - 10. Januar 2017 - 23:11 #
Titanfall 2 kann ich auch nur unterschreiben. Ich hoffe, es kommt noch zu späten Ehren.
Ich hab über die Feiertage Tests von vermeintlich weniger interessanten Spielen gelesen und bin da erst auf Titanfall 2 aufmerksam geworden. Da's gerade im Origin-Xmas-Sale war, hab ich es mir gegönnt.
Für mich der beste Egoshooter dieses Jahr! Sogar die Mech-Steuerung, die ich in Shootern eigentlich gar nicht mag, fühlt sich hier super an. Und das Spiel hat mal wirklich kreative Ideen, sicher der originellste Shooter der letzten Jahre.
Auch ohne Mech fühlt man sich recht mächtig, das Gefühl fehlte mir bei den Shootern der letzten zehn Jahre meistens. Titanfall 2 ist da etwa wie "Wolfenstein - The New Order".
Und optisch sieht es auch toll aus, an dem Spiel passt so ziemlich alles. Sogar die deutsche Synchronisation.
Sven Gellersen
23 Langzeituser - P++ - 43300 - 11. Januar 2017 - 10:39 #
Ach, verdammt. Wieder einmal verpasst, rechtzeitig was für die Galerien zu schreiben.
Meine Liste an Spielen, die ich 2016 gespielt habe, ist recht überschaubar und bietet eigentlich keine Überraschungen für mich. Es gab einige Spiele, die mich herausragend gut unterhalten haben (Uncharted 4, The Witcher 3: Blood and Wine), aber das war keine Überraschung, sondern bei den Titeln erwartet.
Am Ehesten hat mich noch das nicht mehr ganz taufrische "Battlefield Hardline" überrascht. Das war mein Erstkontakt mit einem BF- / CoD-Shooter und ich habe mich so gut unterhalten gefühlt, wie ich es nicht gedacht hätte. Und besonders überrascht hat mich bei dem Titel, dass die stealth-geeigneten Gebiete zahlreich vorhanden waren. Außer wenigen story-bezogenen Shoot-Outs gab es eigentlich nie Stellen, an denen ich gezwungen war, mich durchzuballern. Das hätte ich bei einem Titel dieser Reihe nicht erwartet und hat mir sehr gut gefallen, da ich lieber schleiche anstatt offensiv vorzugehen.
ganga
20 Gold-Gamer - P - 22775 - 11. Januar 2017 - 11:13 #
Schöne Galerie, ich glaub ich muss wirklich mal noch Hitman nachholen. Kann man da auf der PS 4 eigentlich speichern oder gibt es wieder so einen Score wie bei Absolution?
Eine interessante Auswahl, wenn mir auch gut die Hälfte der Titel nichts sagt. Aber hey: Es gibt eine Anniversary-Auflage von Titan Quest? :-) ...aber vermutlich nur für PC (?)...
Super! Gleich mal stöbern. Schon mal vorab, auch für die kommenden Galerien: Besten Dank an ChrisL für die Organisation :)
EDIT: So, durch. Sehr schön geworden. Und mit dem Extrablatt kam sogar die alte Heimat vor. Da war ich ja ewig nicht :D
Geh mal wieder hin. Die Currywurst ist ok und genug Platz für Duel war auch.
Bin ich also nicht allein damit vom tätowierten Glatzkopf überrascht worden zu sein ;)
Bei mir auch taucht er in einer anderen Galerie auf. ;)
Definitiv nicht!
Schön ist's geworden. Bei den Enttäuschungen wird's dann wohl etwas kontroverser zugehen ;).
Schöne Galerie mit interessanten Titeln. Danke!
Schönen Dank für die Galerie.
Habe mich zuerst gefreut, dass noch jemand findet, dass Virginia ein absoluter Rohrkrepierer ist, aber das war wohl doch anders gemeint^^
Das betrübt mich, Dich nicht zufriedenstellen zu können. Wenn es Dich tröstet, ich dachte zu Anfang tatsächlich es sei ein sprichwörtlicher Rohrkrepierer. Doch dann die passend zum Thema geschehene Überraschung. Es ist ein wirklich tolles Programm, das aber sicher nicht jedem gefallen muß.
Finde es auch gut, dass es solche polarisierenden Spiele gibt, die sich was trauen. Hat hier für mich leider nicht funktioniert. Aber der Soundtrack war schon fantastisch.
Einen weiteren Titel, der mich echt ueberrascht hat, kann ich noch nennen: Life is Strange. An meiner Auswahl in der Galerie kann man schon sehen, dass ich tendenziell eher auf Gameplay als auf passive Unterhaltung stehe, und ich hatte mir kurz zuvor ein Telltale-Machwerk besorgt und nach einer Episode geschworen: nie wieder. Bei LiS war das Risiko, dass es den gleichen Effekt auf mich haben wuerde, aber es hatte gute Kritiken und die erste Episode war kostenlos - und es hat mich tatsaechlich gepackt. Es ist sicher kein klassisches Adventure, und auch hier wirken manche Dinge, die man tut, wie Beschaeftigungstherapie. Aber die Story ist interessant, und obwohl der Fokus sehr auf Erzaehlung liegt, schafft es LiS doch, mich als Spieler irgendwie einzubinden. Es liegt spielerisch vielleicht nur eine Stufe hoeher als Telltale, aber das hat fuer mich schon gereicht.
Ja Life is Strange hat mir letztes Jahr auch sehr gut gefallen, auch wenn es mich erst ab der dritten Episode so richtig hatte.
Super, vielen Dank an alle Beteiligten!
Hui, so viele Teilnehmer :o Stark :)
Ach ja, Infested Planet. Bin da auch schon relativ weit gekommen, wollte aber dann erstmal mit den Nebenmissionen ein bisschen Geld/Punkte sammeln um ein paar Sachen freizuschalten. So langsam wurde es doch recht knifflig. Eigentlich hab ich so eine Grundstrategie, mit der ich mich immer durchzubeissen versuche, aber die zuletzt gespielte Mission wollte und wollte sich einfach nicht schaffen lassen, bis ich dann einfach die meisten Upgrades wieder verkauft habe, dafür noch ein paar neue Soldaten reingeholt hab und dann einfach schnellstmöglich durchmarschiert bin. War sehr riskant, war sehr knapp, war sehr sehr befriedigend am Ende... :) tolles Spiel!
PS: Danke natürlich an ChrisL und alle Beteiligten für die schöne Galerie :)
Man muss definitiv während der Mission auch mal einen Teil der Gebäude durch Soldaten oder Geschütztürme ersetzen.
Musste ich bis jetzt, glaube ich, tatsächlich erst einmal. Davor hat immer der koordinierte Einsatz des Helikopters und der Raketenwerfer geholfen ;)
Sehr schöne Liste, freue mich auf die weiteren Einträge :-)
Ah ein weiterer Destiny-Spieler! /internethighfive
/Yay! Highfive!
Dito. Auf der One.
Echt geil die Galerie! So manche Überraschung hat mich echt überrascht... :)
Klasse und sehr interessant. Danke sehr!
Titanfall 2 kann ich auch nur unterschreiben. Ich hoffe, es kommt noch zu späten Ehren.
Ich hab über die Feiertage Tests von vermeintlich weniger interessanten Spielen gelesen und bin da erst auf Titanfall 2 aufmerksam geworden. Da's gerade im Origin-Xmas-Sale war, hab ich es mir gegönnt.
Für mich der beste Egoshooter dieses Jahr! Sogar die Mech-Steuerung, die ich in Shootern eigentlich gar nicht mag, fühlt sich hier super an. Und das Spiel hat mal wirklich kreative Ideen, sicher der originellste Shooter der letzten Jahre.
Auch ohne Mech fühlt man sich recht mächtig, das Gefühl fehlte mir bei den Shootern der letzten zehn Jahre meistens. Titanfall 2 ist da etwa wie "Wolfenstein - The New Order".
Und optisch sieht es auch toll aus, an dem Spiel passt so ziemlich alles. Sogar die deutsche Synchronisation.
Wirklich tolle Galerie, da muss ich meine Mit-Autoren mal loben. ;-)
Nur eine kurze Frage: Was ist Twitch-Shooter-Gameplay?
Ach, verdammt. Wieder einmal verpasst, rechtzeitig was für die Galerien zu schreiben.
Meine Liste an Spielen, die ich 2016 gespielt habe, ist recht überschaubar und bietet eigentlich keine Überraschungen für mich. Es gab einige Spiele, die mich herausragend gut unterhalten haben (Uncharted 4, The Witcher 3: Blood and Wine), aber das war keine Überraschung, sondern bei den Titeln erwartet.
Am Ehesten hat mich noch das nicht mehr ganz taufrische "Battlefield Hardline" überrascht. Das war mein Erstkontakt mit einem BF- / CoD-Shooter und ich habe mich so gut unterhalten gefühlt, wie ich es nicht gedacht hätte. Und besonders überrascht hat mich bei dem Titel, dass die stealth-geeigneten Gebiete zahlreich vorhanden waren. Außer wenigen story-bezogenen Shoot-Outs gab es eigentlich nie Stellen, an denen ich gezwungen war, mich durchzuballern. Das hätte ich bei einem Titel dieser Reihe nicht erwartet und hat mir sehr gut gefallen, da ich lieber schleiche anstatt offensiv vorzugehen.
Schöne Galerie, ich glaub ich muss wirklich mal noch Hitman nachholen. Kann man da auf der PS 4 eigentlich speichern oder gibt es wieder so einen Score wie bei Absolution?
Komplett freies Speichern.
Ah super, danke für die Info!
Schöne und informative Galerie!
Eine interessante Auswahl, wenn mir auch gut die Hälfte der Titel nichts sagt. Aber hey: Es gibt eine Anniversary-Auflage von Titan Quest? :-) ...aber vermutlich nur für PC (?)...
Schöner Auftakt, der ein paar Titel beinhaltet, die auch bei mir noch auf der Kaufliste stehen, allen voran Enter the Gungeon und Darkest Dungeon.
Nachdem Titanfall 2 hier so gut weggekommen ist, hab ich es mir jetzt mal für kleines Geld gekauft :)
Preparing for Titanfall!