Hallo und willkommen zu der bereits vierten „Jörg auf der TGS“-GaleriePlus. Das „Plus“ bedeutet, dies für Neueinsteiger, dass ich euch nicht einfach ein paar Fotos von meiner Reise zur Tokyo Game Show 2016 hinknalle, sondern diese auch liebevoll betexte. Für Premiumkunden gibt’s außerdem an jedem Tag fünf Exklusivfotos.
Wie bei der Spendenaktion zur TGS-2016-Reise beschrieben, wird es fünf solche Galerien geben, von meiner (heutigen) Ankunft in Tokio bis zum Vorabend meiner Abreise, also Sonntag. Und, wie ihr als Neueinsteiger ebenfalls merken werdet: Die Galerie+ dreht sich nicht vorrangig um die TGS, sondern um das ganze Drumherum sowie meine Erkundung Tokios. Zu letzterer wird es dann Ende September/Anfang Oktober auch noch eine Video-Reportage geben – für alle, die gespendet haben.
Aber nun geht’s los. Das erste Bild ist nur minimal nachbereitet, die starke Blaufärbung kommt durch die auf halbtransparent gestellten Spezialfenster des Dreamliner 787, in dem ich sitze. Doch nicht nur ist der Dreamliner ein relativ besonderes Passagierflugzeug, ich saß auch noch in einem ganz besonderen Dreamliner. Ein klitzekleiner Hinweis ist der gelbe Balken auf dem Flügel, die Auflösung folgt in einigen Bildern.
Aber beginnen wir die Reise doch am Flughafen: 45 Minuten vorher habe ich in der Redaktion Tschüs gesagt, nun befinde ich mich bereits auf dem kilometerlangen Marsch vom Parkhaus zum Terminal 2. Ich hätte vielleicht noch mal checken sollen, wieso das Parken per „Urlaubsspecial“ so günstig ist, und wo genau „direkt am Terminal“ das P8 liegt (Insidertipp: Wenn schon P8, dann parkt in West, nicht wie ich in Ost...). Der Marsch wirkt nach einem völlig stressfreien Tag überhaupt nicht schweißtreibend, zumal...
... ich schweres Gepäck dabeihabe. Ein richtiger Koffer, ein Handgepäckkoffer (da kommen später die Mitbringsel rein für die Top-Spender) sowie meinen prallgefüllten Rucksack. Musste übrigens nichts extra zahlen fürs 2. Gepäckstück, netter Mensch am Schalter (gute Besserung für den „Tennisarm“!).
Bin übrigens so ein richtig ausgebuffter Reiseprofi: Bei der Sicherheitskontrolle fiel mir im letzten Moment noch meine metallene Gürtelschnalle ein, die ich, Weltreisender der ich bin, mit einem lässigen Fingerschnippen vom Gürtel abmachen kann, um sie dann lässig noch aufs Band zu werfen. Dann steige ich in den Nacktscanner, und siehe da: Mein (Eingeweihte können es bestätigen) auch als Mordinstrument theoretisch tauglicher fetter Schlüsselbund hing noch an meiner Hose. Da gaben mir die netten Münchner Sicherheitsleute gleich mal ihre besondere Zuwendung.
Bei all der Leibesvisitationsaaufregung habe ich schon wieder vergessen, zu welchem Gate ich eigentlich muss. Moment, japanische Sprachfetzen, Pilotenuniformen... folgen wir denen doch einfach mal!
Jubel, richtig geraten. Die ANA-Piloten schlendern übrigens dermaßen sorglos und leicht staksig durch die Gänge, dass ich hoffe, dass sie nur extrem von sich überzeugt sind, Swagger-Cowboys und so. Und nicht einfach hundemüde.
Hier ist die Auflösung, siehe "Boarding Pass"-Plastikkarte, die im Flugzeug auf einem Tablett überreicht wurde.
Gibt ja auch diverse Rockgruppen, die ihre eigenen Jets haben (und teils selbst fliegen!), bei Hillary Clintons vor wenigen Tagen eingeweihter Maschine steht „Stronger together“ drauf, und auf Donald Trumps luxuriösen Privatjet, mit dem er sich jeden Abend von der harten Wahlkampftour in sein eigenes Bett bringen lässt, steht, na was dachtet ihr wohl, „TRUMP“. Und ANA hat eben drei offizielle Star-Wars-Lizenzflugzeuge. Eines davon, und in dem sitze ich, ist die „R2D2“-Ausgabe.
Und das „Theme“ ging durchaus noch weiter: So gab’s statt der üblichen Fahrstuhlmusik bekannte Star-Wars-Titelmelodien, und am Ende der meisten Durchsagen kam noch ein kleines Nachsatz-Düdelditü von R2D2. Wirklich süß, und für mich eine echte Überraschung, hab das mit dem Special-Jet erst beim Einsteigen kapiert, als ich gleich mal...
...Yoda in den Arm nehmen durfte. Auf freundliche Nachfrage meinerseits natürlich, denn wenn jeder erst mal Yoda abknutschte, würde sich das Einsteigen doch sehr verzögern.
Sie wollte auch mal, und dann wollte ich mal nicht so sein. Oder war es vielleicht andersrum? Genau: Dieses Foto ist ein Hinweis, dass ich hier zwar nichts als die von mir subjektiv empfundene Wahrheit schreibe, aber die Fotos öfters aus dramaturgischen Gründen zeitlich nicht 100% korekt anordne. Mann, das war jetzt aber metaebenenmäßig.
... und schwuppdiwupp, war der Flug rum. Oder so ähnlich.
Es musst wohl an meinem bereits mitgebrachten Jetlag (6 Stunden) gelegen haben, oder der relativen Beinfreiheit (vorne in einem Economy-Abteil, mehr als ausreichende, aber eben nicht superlange Körpergröße. Ich bin nicht klein) oder dem fantastischen Schnäppchen-Nackenpolster, das mir eine findige Verkäuferin am Samstag am Washingtoner Flughafen verkauft hat („Only for you: 20 Dollars!“): Ich konnte tatsächlich einige Stunden schlafen! Da tue ich mich sonst schwer mit.
Hallo, Haneda International Airport! Im Gegensatz zur Wettervorhersage („Regen bei 26 Grad Celsius von Mittwoch bis Montag“) war es nur bewölkt. Das lässt hoffen.
Beim Aussteigen sah ich erstmals einen nennenswerten Teil der Star-Wars-Bemalung, und musste noch mal an das extreme Schlendern der Piloten am Münchner Flughafen zurückdenken: Ist der im Fenster zu sehende Pilot weggenickt? Oder sucht er nur nach was?
Der Flug landete pünktlich, und in Rekordzeit war ich durch a) den Einwanderungscheck (ich laufe schnell), b) die Gepäckausgabe (der nette Mensch in München hatte mir Priority-Sticker drangeklebt) und c) durch den Zoll (vollbeladener Gaijin? Interessiert niemanden).
Beim Busticket-Kauf – der Bus ist, von einem unbezahlbaren Taxi abgesehen, der bequemste und schnellste Weg, um von Haneda zur Makuhari Messe zu kommen, kostet 10 Euro oder so –, gab es dann etwas Verwirrung.
Ich: „The next Bus to Kaihinmakuhari, please“
Er: „Next bus is at 4:30“
Ich, auf die Uhr blickend, 3:23 sehend: „Is that really the next bus?“
Er: „Next bus, yes!“
Ich, vermutend, dass Er mich für einen doofen Touri hält, der eine Stunde braucht, um den Busbahnhof zu finden: „I know where I need to go, it’s just five minutes! Is there really no bus that's leaving sooner?“
Die Auflösung: Meine Uhr zeigte selbstverständlich noch Washingtoner Zeit (13 Stunden Zeitdifferenz), also 3:23 statt 4:23. Da es kein "am" auf der Uhr gab, ging ich von 15:23 Ortszeit aus, was ungefähr hinkam. Es war aber 16:23, der Bus fuhr also bereits wenige Minuten später. Hab ihn trotzdem noch bekommen, siehe Beweisfoto. Okay, wenn mein Flugzeug um 15:40 landet, kann es nicht 15:23 sein, 40 Minuten später, aber sooo gut geschlafen habe ich dann auch wieder nicht.
Kleiner Schnappschuss aus dem Bus heraus: Täusche ich mich, oder schlägt sich der wartende Taxifahrer (die haben hier alle Anzüge an) mal eben schnell ins nicht sehr dichte Gebüsch?
Und noch so eine kleine Beobachtung: Es gibt in Japan süße Minivans und noch süßere Miniautos, die irgendwie wie normale Lieferwagen und Kleinautos aussehen, aber deutlich schmaler, kleiner (und ich vermute: schlechter motorisiert) sind. Ich gehe der Sache mal auf den Grund in einer der nächsten Folgen.
Nach knapp einer Stunde ist der Bus auch schon in Chiba angekommen, und ich laufe den letzten Kilometer zum Hotel, wobei ich mich nicht von den mannigfaltigen Vergnügungen am Wegesrand ablenken lasse.
Im diesjährigen Hotel angekommen, werde ich umsorgt wie der große, riesenhändige, superwichtige Konzernlenker, der ich nunmal bin in meinen Gedanken. Doch worüber streiten sich diese beiden Hotelangestellten?
Natürlich darüber, wer mit auf mein Foto darf! Im Ernst, ich konnte die Damen nicht davon abhalten, mich von der Rezeption bis zum Zimmer zu begleiten, mir zu erklären, was eine Tür, was eine Klimaanlage und was ein Fenster ist. Ihr seht schon: Ich bin dieses Mal in einem etwas luxuriöseren Hotel untergekommen als vor einem Jahr.
Ihr werdet mich dieses Jahr auch nicht über die geringe Zimmergröße lästern hören: Begehbarer Kofferschrank, Bad, in dem man sich zumindest umdrehen kann, so etwas wie ein Flur und ein wirklich ausreichend großes Zimmer – alles bestens.
Dabei kosten mich die drei Tage in Chiba (danach ziehe ich nach Tokio um, um mich vollzeit um Galerie+ und vor allem das schon erwähnte Reportagevideo zu kümmern), direkt neben der Messe, nur unwesentlich mehr als letztes Jahr in ...
... diesem Hotel. Allerdings war in diesem so ziemlich alles inklusive (zumindest bei meiner Buchung), also Frühstück (Natto!), Schwimmbad (nie genutzt!) und sonstiges. Wohingegen im jetzigen...
Das nicht-inbegriffene Frühstück würde knapp 20 beziehungsweise 30 Kosten (wobei das bei 4-Sterne-Hotels durchaus normal ist, in Manhattan gibt's dafür nur einen Platz am Kinder-Frühstücksbuffet).
Sogar der selbst mit heißem Wasser aufzugießende Kaffee kostet über 3 Euro. Also das nehme ich dem Hotel ja schon irgendwie übel! Wo gibt's denn sowas?
So, dann erst mal kurz ausgeruht, nach doch recht langer Anreise. Solltet ihr dies lesen können, habe ich es trotz doppelten Jetlags geschafft, die Galerie+ noch am Mittwochabend fertigzustellen, Donnerstag und Freitag geht es dann auf die Messe. Bis morgen!
Wenn ihr allerdings Premium-Nutzer von GamersGlobal seid (und/oder Spender bei der TGS2016-Aktion), geht es noch weiter. Ihr erfahrt, was mir aufs Hotelzimmer geliefert wurde, ihr seht ein für mich unerklärliches Fotodokument über eine Raum-Zeit-Anomalie (jetzt mal ohne Witz!) und natürlich, was ich im Hotelzimmer zu Abend gegessen habe. Ohne dieses Wissen können Premium-User einfach nicht weiterleben!
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