... ist immer wieder einen Anblick wert, und damit Willkommen zu einer weiteren "Wir in XY"-Galerie hier auf GamersGlobal.de. Sie beginnt mit dem Dienstag, meinem ersten vollen Tag in San Francisco.
Um den zeitlichen Aufwand im Vergleich zu nächtelangen 50-70-Bilder-Orgien, etwa von der Tokyo Game Show, zurückzufahren und mehr Zeit dafür zu haben, vor Ort Videos zu schneiden, die dann stundenlang hochladen, um dann unverrichteter Dinge abzubrechen, beschränke ich mich dieses Mal auf jeweils so etwa 15 Bilder, zu denen wie üblich noch 5 Abo-Exklusivfotos kommen.
Bevor ich allerdings den Anblick oben genießen durfte (er ist allerdings schärfer aufgenommen, als meine Augen gestern oder heute ihre Umwelt auflösen können), musste ich erst mal vom Flughafen ins Hotel kommen. Insoweit habe ich oben gelogen, es handelt sich heute um die Beschreibung von Anreisetag 0 und Tag 1.
Die wahnsinnig aufregenden Fotos Marke "Jörg am Flughafen" und "Jörg im Flugzeug" erspare ich euch dieses Mal, dafür langweile ich euch mit einer Bahnfahrt.
Denn während ich früher immer mit Super Shuttle (Prinzip Sammelbus, der, wenn man Glück hat, wenig langsamer als ein Taxi ist zum maximal halben Preis, der aber auch, wenn man Pech hat, erst mal zehn andere Leute an zehn Stellen ablädt, bevor er zum eigenen Hotel fährt), gleich per Taxi oder, Gott behüte in San Francisco, auch mal mit dem Mietwagen anreiste, bin ich dieses Mal, überhaupt erst zum zweiten Mal, mit dem Bay Area Rapid Train gefahren, kurz BART.
Wieso ich diese Option nie so richtig genutzt habe, weiß ich nicht, zumal ich schon vor 20 Jahren, als ein gewisser Heinrich L. noch in Berkely wohnte, damit lustige Spritztouren machte.
Irgendwie haben es die Amis aber nicht so mit dem Öffentlichen Nahverkehr. Zwar ist BART unbestreitbar praktisch und, vom Geruch der immer wieder gerne mitfahrenden, sagen wir, nicht so auf Körperhygiene oder Nüchternheit am späten Nachmittag bedachten Menschen abgesehen, recht komfortabel und vor allem ziemlich günstig (man muss übrigens den Fahrpreis selbst herausfinden und auf 5 Cent genau bezahlen, statt wie bei uns das Ziel oder die Zonen anzugeben), aber der Ausblick...
Wenn man nicht gerade durch einen Tunnel fährt (wie 50% der Zeit) oder einen der unansehnlichen Vororte San Franciscos von oben betrachtet (etwa 10% der Zeit), sieht man auf Betonmauern und Stacheldraht, was Gedanken an Maginotlinie oder Atlantikwall evoziert. Aber dafür ist man für 8,95 Dollar innerhalb von 30 Minuten...
... direkt an *meinem* Hotel. Selbiges kannte ich schon von früher, war dieses Mal wiederum erstaunlich günstig über die GDC-Housing-Website zu bekommen, liegt 20 Meter neben der Powell Staiton und 25 Meter von der Market Street entfernt und wird den ganzen Tag über von (immer leeren) geparkten Polizeiautos bewacht. Was einen blonden Zeitgenossen nicht davon abhielt, sich ganz in der Nähe schreiend auf den Boden zu werfen, bevor er sich aufrappelte und schreiend weiterzog, also nicht vor Schmerz schreiend, sondern vor Wut. Wer mit solchen Szenen ein Problem hat oder generell mit (zumeist, aber nicht ausschließlich schwarzen) Obdachlosen, sollte eher nicht in eine US-Metropole reisen. Wer Spaß an Kontrasten hat der Marke "Luxus-Shopping-Dekadenz auf der einen Straßenseite und Papp-Betten auf der anderen", dagegen schon.
Bett ist ein gutes Stichpunkt, denn dorthin zog es mich am sehr späten Nachmittag und nach langer Anreise dann doch schon. Aber ganz so einfach war das nicht.
Ihr kennt sicher das Gefühl, gejetlagged und mit schwerem Koffer vor eurem gerade zugewiesenen Hotelzimmer zu stehen, und die Tür geht nicht auf. Kein Problem, geht man halt noch mal zum Aufzug, latscht zurück an die Rezeption, reiht sich erneut in die Wartereihe ein und bittet dann artig um neue Keycards.
Ein wenig schade, wenn dann auch das zweite Set nicht funktioniert und die Dame am Check-in auf meine Proteste hin felsenfest schwört, dass es beim dritten Versuch aber bestimmt klappen werde, sonst würde man die Haustechnik rufen. Noch schader, wenn dieselbe Dame beim Anblick des zehn Minuten später zum dritten Mal zurück zum Check in Desk stürmenden Gastes hastig reißaus nimmt, kein Witz, bevor dann, natürlich, die von der Kollegin abermals neu bespielte Karte funktioniert, sobald man von einem netten Security-Menschen begleitet wird, der einem mit der Karte helfen soll, oder die Tür aufbrechen, oder was auch immer.
Naja, aber dann war ich endlich im Zimmer und hatte erst mal genug (die Fotos stammen übrigens von heute, ich sah noch wesentlich fertiger aus beim Einchecken).
Mein erster Weg führte mich heute, also Dienstag, morgen erst mal in einen der Luxustempel, die Bloomingdale Mall (oder wie immer sie heißt) in der Market Street. Das ist die mit den goldlackierten Geländern an den kurvigen Rolltreppen. Vielleicht habe ich schon mal in einem früheren Jörg-in-San-Francisco verraten, wieso ich da rein bin, aber wenn nicht, erfahrt ihr es als Abonnenten in den heutigen Bonusbildern.
Das Moscone Center liegt immer noch da, wo es immer liegt, und bietet immer noch genau so wenig ein gescheites Fotomotiv für "GDC", wie immer, was daran liegt, dass es sich auf drei einzelne Gebäude erstreckt (North, South und West Hall) und zwischendurch eine mehrspurige Straße verläuft.
Drinnen dann die mittelgroße Verwirrung, weil, während ich anreiste, den Veranstaltern aufgefallen war, dass das Thema VR dieses Jahr irgendwie besonders beliebt ist, weswegen es wohl am Montag massive Überfüllungen gab bei jeglichen VR-Themen, sodass diese ab Dienstag mit langweiligen Alte-Welt-Vorträgen tauschten, womit ein guter Teil meiner Terminplanung nicht mehr so ganz zutraf. Also die Termine schon, nur nicht mehr der Ort dieser Termine.
Zum Glück fanden drei meiner Termine heute im St. Regis-Hotel statt, unweit der Messe. Natürlich nicht direkt hintereinander, das wäre zu einfach, aber egal. Bei einem traf ich diesen netten Herren, der mir Hearts of Iron 4 vorstellte. Den Namen müsste ich nachschlagen, das wäre zu viel Arbeit am frühen Morgen kurz nach Mitternacht, aber er ist der Designer der Spiel-KI und hatte seine helle Freude, die intrikaten Feinheiten derselben vorzustellen. Bis er dann einen Fallschirmjägertrupp von Leipzig aus Warschau angreifen ließ zum Auftakt des Zweiten Weltkriegs, und der sofort die polnische Hauptstadt einnahm. Die war nämlich unverteidigt geblieben...
War ihm wirklich peinlich, siehe Foto, und ich will hier kein falsches Bild erzeugen: Er war sehr kompetent und nahm den Lapsus sportlich.
San Francisco ist wirklich anders als die meisten US-Metropolen. Dass es eine Art S-Bahn-System gibt, habt ihr ja schon eingangs gelesen, aber dass es tatsächlich Fahrräder zum Leihen gibt, so nach dem "Schalt mich per App frei"-Prinzip: Das muss Besucher aus anderen Landesteilen stark verunsichern.
Kreativdirektor Matt Corba zeigte mir King's Quest Episode 3. Was für ein gutherziges Spiel! Hat mit (wieder) so etwa 2 bis 2,5 Stunden Spielzeit für eine Episodenspiel-Episode eine löbliche Spielzeit, und dreht sich um die Brautsuche von König Graham (Teil 4 wird sich dann um dessen Rolle als Vater drehen, Teil 5 das Old Age unseres Helden begleiten).
Um 17:30 hatte ich einen Vortrag im Kalender, den ich mir vor allem aus Eigeninteresse ansehen wollte. Da war ich aber nicht allein, und obwohl ich um 17:00 Uhr schon da war, durfte ich mich hinten in eine sekündlich wachsende Schlange einreihen.
... Vortrag dreier Mitarbeiter von ILMXLab-Mitarbeiter. Das ist die Experimentier- und VR-Schmiede von Lucasfilm, und natürlich war der Vortrag mit diversen Beispielen und Render-Szenen garniert, unter anderem aus dem neuesten Star Wars-Film.
Obiges VR-taugliches Modell des Millenium Falcon besteht, um mal ein Detail aus dem Vortrag herauszugreifen, aus einer Million Dreiecken, 150 4K-Texturen und 150 Meshes. Klingt nach viel? Dasselbe Modell in Lucasfilm-Industrial-Light-and-Magic-Qualität bringt es auf 4 Millionen Polygone, 750 8K-Texturen und 14.000 Meshes.
Im heutigen Video "Jörg auf der GDC" zeige ich übrigens einige abgefilmte Szenen, und vielleicht mache ich auch noch eine längere News zum Vortrag.
Ich spiele hier einen Originalautomaten des Atari-Star-Wars, und zwar das Ding mit X-Wing-Steuerknüppel und Vektorgrafik. Hab's bis Level 3 geschafft, immerhin! Im kommenden Retro Gamer werden wir das Ding näher vorstellen, die Spieleinlage habe ich Paradox zu verdanken, die es mit anderen Spielgeräten zu ihrer Partie aufgestellt haben.
Eigentlich wollte ich mich dort aber nur mit Roland Austinat treffen, den ich zu einem Video überredete, das ebenfalls heute erscheinen sollte, zu Playstation VR. Damit endet die heutige Galerie+, außer, ihr seid Abonnenten, dann gibt's noch die Luxustempel-Aufklärung.
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