Erstmals gänzlich uncut in Deutschland machen wir in 4K Jagd auf widerliche Nazi-Zombies. Die Vielfalt ist groß, denn die Macher von Sniper Elite liefern mehr als einen Koop-Shooter von der Stange.
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Alle Screenshots und Videoszenen stammen von GamersGlobal
Nazis ihre Grenzen aufzuweisen ist nicht nur in der realen Welt möglich – wenn auch gerade dort anscheinend notwendiger denn je! In Zombie Army 4 - Dead War geht es aber natürlich nicht etwa um den Kampf gegen Neonazis. Im Spiel von Sniper Elite-Macher Rebellion liefern wir uns Third-Person-Schlachten gegen untote Nazi-Schergen inmitten des Zweiten Weltkriegs. Die Story ist hanebüchen, spielt im gleichsam solo wie auch im Online-Koop spielbaren Actionspiel aber am Ende eh keine nennenswerte Rolle.
Zugegeben, wer etwas anderes erwartet hat, dem sind wohl die ersten drei Teile von Zombie Army kein Begriff. Während die ersten beiden Spiele ursprünglich auf den Namen Nazi Zombie Army hörten und Standalone-Erweiterungen für Sniper Elite V2 waren, war der dritte Ableger nur im Paket der Zombie Army Trilogy enthalten. Die Prämisse hat sich aber nicht verändert. Gegen Ende des zweiten Weltkriegs lässt Adolf Hitler durch okkulte Rituale eine Armee von Untoten auferstehen, denen ihr als Spieler Einhalt gebieten müsst. Das Gameplay ist auf Koop ausgelegt, bis zu vier Nazi-Jäger dürfen gleichzeitig auf die verwesenden Faschisten losgehen.
Nun steht mit Zombie Army 4 - Dead War ein neuer Teil der nicht unbedingt bierernsten Reihe in den Startlöchern. Ich habe mich für euch durch die Kampagne gekämpft und mich ausführlich auf den Karten des Horde-Modus mit dem vergammelten braunen Pack auseinandergesetzt. Weshalb der Zombie-Shooter trotz Innovationsarmut überzeugt, erfahrt ihr in meinem Test.
Neue Perks gibt es vornehmlich durch Stufenaufstiege und kleine Challenges. Rüstet ihr "Schwergewicht" aus, richtet ihr mit dicken MGs und anderen schweren Waffen mehr Schaden gegen die anrückenden Feindmassen an.
Abwechslungsreiches Gamedesign
Horde-Shooter gab es in den vergangenen Jahren reichlich. Rebellion liefert zwar einen in weiten Teilen klassischen, aber keineswegs eintönigen Vertreter des Genres ab. Zum einen wirkt die Kampagne nie wie ein aus den Horde-Karten erstelltes Abbild. Klar werdet ihr ständig in Massenschlachten verwickelt, müsst über einen bestimmten Zeitraum hinweg Punkte halten und einfach nur den Ansturm überleben. Zum anderen aber etabliert Rebellion eine Levelstruktur, die weit mehr zu bieten hat. Klar, abseits etlicher Bonusareale, in denen ihr unter anderem Upgrade-Tools oder auch regelmäßig ein "Eiskaltes Händchen" wie bei der Adams Family findet, gibt es in den linear angelegten Levels keinen Freiraum wie in einem Open-World-Game. Bis der Abspann läuft, dürft ihr als Solist übrigens mit etwa 20 Stunden rechnen, im Koop dürften auch 15 reichen.
Allein die Einsatzgebiete, die euch in die Lagunen-Stadt Venedig, nach Mailand oder einen ehemaligen Zoo in Kroatien führen, bilden jedoch eine große Vielfalt ab. Doch nicht nur die Settings an sich glänzen durch Abwechslung, auch die Einsatzziele zeigen eine hohe Varianz. Neben typischen Abwehr-Schlachten müsst ihr immer wieder mal bestimmte Objekte wie Zahnräder für einen Mechanismus in der Umgebung zusammentragen. Dank des unterschiedlichen Aufbaus der Levels ändern sich auch die Anforderungen an euch. In fabrikähnlichen Anlagen erwarten euch Close-Quarter-Kämpfe. An anderen Stellen habt ihr deutlich mehr Raum, um normale Zombies, gepanzerte Gegner, explosive Selbstmord-Zombies oder auch die ganz dicken Brocken mit fettem MG oder tödlicher Kreissäge zur Strecke zu bringen. Natürlich gibt es auch Abschnitte, in denen ihr zum Scharfschützengewehr greifen müsst.
Die Gewaltdarstellung ist für den Spielspaß gar nicht so wichtig. Was aber nicht heißt, dass Rebellion an Pixelblut spart.
Vernachlässigbare Schwächen
In meiner Testfassung, die ziemlich wahrscheinlich noch mit einem Day-One-Patch aufgewertet werden wird, ergaben sich trotz der langen Vorlaufzeit eher wenige Probleme. Im Koop gab es hier und dort (abhängig von den Mitspielern) noch Schwächen bei der Netzwerkglättung. Zudem hatte ich in der überwiegend auf Xbox One X gespielten Fassung in späteren Akten für meinen Geschmack ab und an zu große Schwierigkeiten mit dem Schwierigkeitsgrad. Der ist auf "leicht" (zudem könnt ihr die Gegnermengen manuell anpassen) an sich nicht überfordernd, selbiges gilt für den mittleren der drei Stufen, zwischen denen ihr frei wechseln dürft. Allerdings gibt es Spitzen, die mich in Einzelfällen an den Rand des Wahnsinns brachten. Sie waren schlicht zu schwer und passten nicht zum restlichen Erlebnis. Da halfen die unzähligen taktischen Optionen, Gesundheitsregeneration durch spezielle Nahkampfkills und Ähnliches nur noch begrenzt.
Das klingt allerdings schlimmer, als es ist und betrifft in erster Linie Solo-Spieler. Wenn ihr im Koop unterwegs seid, werdet ihr in der Regel deutlich leichter durchkommen. Nur mit unaufmerksamen Mitspielern kann es aufgrund des stets aktiven Friendly Fire mitunter nervig werden. Der größte Schwachpunkt ist aber weder der unausgeglichene Schwierigkeitsgrad, noch ist es die in Teilen angestaubt wirkende Grafik (trotz 4K-Support!), sondern die Gamepad-Steuerung. Die Eingabe ist allgemein leicht hakelig, regelmäßig bleibe ich an Umgebungsobjekten hängen. Das dürfte in der PC-Fassung höchstens zum Teil besser sein. Gravierende Änderungen zu meiner Testfassung via Patch erwarte ich nicht. Das gute, wenn auch insgesamt nicht überragende Spielerlebnis, stören die noch vorhandenen Schwächen jedoch allenfalls geringfügig.
In Zombie Army 4 trefft ihr nicht nur auf Zombie-Soldaten, sondern auch auf Zombie-Panzer.
Auch in Deutschland ungeschnitten
Bis vor ein paar Jahren wäre es wohl undenkbar gewesen, dass auch hierzulande Videospiele ungekürzt ihren Weg in den Handel finden, in denen Hakenkreuze und andere verfassungsfeindliche Symbole auftauchen. Zombie Army 4 erscheint für PC, PS4 und Xbox One auch für teutonische Spieleenthusiasten ohne inhaltliche Schnitte. Ihr müsst also nicht zu einer Importfassung greifen, um in den Genuss einer unzensierten Version zu kommen. Womöglich bin ich derjenige dem ihr danken solltet, gab ich doch im Rahmen der E3 2019 den Entwicklern den entscheidenden Hinweis, dass dies nun möglich ist.
Das gilt aber nicht bloß für die an sich verzichtbare Nazisymbolik, sondern auch für die Gewaltdarstellung allgemein. Beim Einsatz von Karabinern, MGs, Handgranaten und anderen Kampfutensilien lösen sich die Nazi-Gegner gerne mal in ihre Einzelteile auf. Abgetrennte Köpfe sind da eher noch harmlos, wenn regelmäßig auch ganze Leiber blutig zerbersten. Oben drauf kommt die aus Sniper Elite bekannte Killcam, wobei ihr die Darstellung der in Zeitlupe und Röntgenansicht dargestellten Tötungsszenen individuell anpassen und sogar komplett ausschalten könnt. Überhaupt könnt ihr in den Optionen (nahezu) alles selbst definieren, ob es nun um Gegneranzahl oder den Schwierigkeitsgrad allgemein geht.
Autor: Benjamin Braun, Redaktion: Dennis Hilla (GamersGlobal)
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Meinung: Benjamin Braun
Es gäbe einige Kleinigkeiten, an denen ich in Zombie Army 4 rummäkeln könnte, allen voran die etwas hakelige Steuerung per Gamepad. Aber auch der Schwierigkeitsgrad könnte ausgewogener und besser auf den Solobetrieb abgestimmt sein. Denn wer wie ich überwiegend allein unterwegs ist, wird in manchen Situationen unverhältnismäßig stark im Vergleich zur Koop-Variante gefordert. Abseits dessen liefert Rebellion exakt das, was man nach der Zombie Army Trilogy erwarten durfte: ein blutiges, vielseitiges und abwechslungsreiches Actionspiel, das auch über die Kampagne hinaus motiviert.
Hier gibt es nicht einfach eine stumpfe Solokampagne auf erweiterten Horde-Karten, sondern einen richtigen Storymodus, in dem ich einmal quer durch Europa gejagt werde. Es geht nach Venedig, ich besuche einen Zoo in Kroatien und weitere Städte, Dörfer, Wälder und auch Forschungsanlagen. Hinzu kommen die zahlreichen Zombiearten, die Rebellion geschickt so auf die einzelnen Akte verteilt, dass selbst nach mehreren Stunden im Spiel noch neue hinzu kommen. Dass die Story an sich letztlich Beiwerk ist, schadet dem Spielerlebnis nicht. Und wer hat auch was anderes in einem Titel erwartet, den man vollständig im Koop-Modus spielen kann?
Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich Zombie Army 4 im Horde-Modus privat noch groß fortsetzen werde, was aber in erster Linie an meiner begrenzten Zeit liegt. Mir persönlich macht die Spielvariante aber deutlich mehr Spaß als ihr Pendant in Gears of War. Während dort für mich schnell die Luft raus war, hätte ich bei Zombie Army 4 definitiv jetzt noch große Lust drauf. Besonders aber die Kampagne hat mir ziemlich gut gefallen und ist auch der Hauptgrund für meine Kaufempfehlung.
Zombie Army 4 - Dead War XOne
Einstieg/Bedienung
Gutes Tutorial
Im Wesentlichen eingängige Steuerung
Schwierigkeitsgrad und Gegnermengen anpassbar
Hakelige Eingabe via Gamepad
Man bleibt immer wieder an Umgebungsobjekten hängen
Spieltiefe/Balance
Umfangreiche Kampagne (15-20 Stunden)
Motivierendes Challenge- und Upgradesystem
Große Vielfalt an Feindtypen (auch Panzer!)
Üppiges, anpassbares Waffenarsenal
Wuchtig-blutiges Kampfsystem
Fordernder, separater Hordemodus
Trotz Geballer kommen taktische Elemente nicht zu kurz
Im Solobetrieb an einzelnen Stellen zu knackig
Spielerisch insgesamt sehr konservativ
Story absolut vernachlässigbar
Grafik/Technik
Flüssige Darstellung
Gute Effekte
Allgemein ansehnliche Beleuchtung
Umgebungstexturen eher schwach
Sound/Sprache
Überwiegend sehr gute Soundeffekte
Passender Soundtrack
Solide englische Sprecher
Keine deutsche Sprachausgabe
Multiplayer
Komfortables Matchmaking
Allgemein deutlich leichter (aber nie zu einfach) als im Solobetrieb
Benjamin Braun
Freier Redakteur - 430325 - 5. Februar 2020 - 9:25 #
Mich würde ja mal interessieren, ob eventuell sogar ich Rebellion ein wenig Zusatzaufwand erspart habe. Hatte einen der Entwickler letztes Jahr auf der E3 darauf aufmerksam gemacht, dass sich diesbezüglich in Deutschland was bewegt und sie diesbezüglich mal bei der USK anklopfen könnten. Nicht wichtig, würde mich einfach interessieren, ob ich der erste war, der ihnen davon erzählt hat. Der Entwickler schien jedenfalls überrascht, hat aber auch nicht weiter nachgefragt oder so. War ihm persönlich womöglich auch einfach ziemlich egal. ;)
Die haben krasse Hautprobleme diese AfD Typen in dem Spiel. Ich glaube ich habe mal wieder Lust auf so ein Gemetzel. Wo ist der Sale wenn ich ihn brauche??
Benjamin Braun
Freier Redakteur - 430325 - 12. Februar 2020 - 13:12 #
Kommt drauf an. Neben dem Schwierigkeitsgrad kann man auch die Gegnermenge in mehreren Stufen anpassen. Aber abseits dessen gibt es tatsächlich einzelne Szenen, die allein gespielt haarig werden können und auch auf "leicht" nicht leicht sind. Das stört halt im Vergleich zum Gros des Spiels, das auch auf normal den wenigsten Probleme im Solobetrieb bereiten sollte. Ob diese einzelnen Situationen sehr knifflig werden können, hängt aber auch von anderen Faktoren ab. Wenn man einen "zweiten Versuch" bereits verbraucht hat, weil man sich halt mal besonders blöd angestellt hat, ist das in den wirklich kritischen Situationen halt schon ein gravierender Nachteil. Eine der kritischen Szenen hätte ich mit der zweiten Chance wohl auch im zweiten oder dritten, womöglich gar gleich im ersten Anlauf geschafft. So habe ich erst mal, keine Ahnung, 15 Fehlversuche oder so gehabt. Das war eine Szene knapp nach der Hälfte der Kampagne. Davor war ich im gesamten Spiel höchstens fünfmal draufgegangen, halt auch meistens durch Dummheiten.
Viel Spaß beim Hören/Schauen/Lesen!
Ist da nen Fastforward oder warum bewegt sich der Charakter so hässlich/lächerlich/schlecht/ruckartig?!
Gleich mal in 4k geschaut :)
Oha, gar nicht mal so schlecht.
Hab auf 5.0-7.0 von 10 getippt.
Irgendwie ließt sich "GamersGlobal hat Zombie Army 4 - Dead Wars im Test: Motivierender Nazi-Koop-Shooter ... hochgeladen." ziemlich seltsam xD
Mmmhhh, da ist was dran. Vielleicht sollte man auf Zombie-Shooter ausweichen...
Und dann noch von Herrn Braun.... ;)
In der Tat. Weiß auch nicht so recht was ich davon halten soll....
Einfach lachen, hilft ja meistens und ist gesund. ;P
Das klingt seltsam, aber ich habe gerade keinen Schimmer, wo so etwas in der Art stand. Abseits dessen: shit happens!
Danke für den Test und die HD-Version :).
Sollte ich mir mal ansehen, sieht unterhaltsam aus.
Macht Rebellion eigentlich noch etwas anderes als Coop Shooter?
Yup! Power Metal!
Edit: ....und Uhren!
Liest sich echt gut. Vllt mal ein Auge drauf werfen
Mit wieviel Spielern kann man im Koop antreten? Oder habe ich das überlesen?
Habe ich das jetzt richtig verstanden, das Spiel zeigt auch in Deutschland Hakenkreuze?
Jawoll.
Mich würde ja mal interessieren, ob eventuell sogar ich Rebellion ein wenig Zusatzaufwand erspart habe. Hatte einen der Entwickler letztes Jahr auf der E3 darauf aufmerksam gemacht, dass sich diesbezüglich in Deutschland was bewegt und sie diesbezüglich mal bei der USK anklopfen könnten. Nicht wichtig, würde mich einfach interessieren, ob ich der erste war, der ihnen davon erzählt hat. Der Entwickler schien jedenfalls überrascht, hat aber auch nicht weiter nachgefragt oder so. War ihm persönlich womöglich auch einfach ziemlich egal. ;)
Scheint ein solides Stück Software geworden zu sein. Als Koop—Shooter aber leider an meinem Bedarf vorbei ;)
Die haben krasse Hautprobleme diese AfD Typen in dem Spiel. Ich glaube ich habe mal wieder Lust auf so ein Gemetzel. Wo ist der Sale wenn ich ihn brauche??
Schwierigkeitsgrad anpassbar - an einigen Stellen Solo zu knackig
Auch, wenn man auf dem einfachsten Schwierigkeitsgrad spielt?
Liegt wahrscheinlich im Auge des Betrachters. ;)
Kommt drauf an. Neben dem Schwierigkeitsgrad kann man auch die Gegnermenge in mehreren Stufen anpassen. Aber abseits dessen gibt es tatsächlich einzelne Szenen, die allein gespielt haarig werden können und auch auf "leicht" nicht leicht sind. Das stört halt im Vergleich zum Gros des Spiels, das auch auf normal den wenigsten Probleme im Solobetrieb bereiten sollte. Ob diese einzelnen Situationen sehr knifflig werden können, hängt aber auch von anderen Faktoren ab. Wenn man einen "zweiten Versuch" bereits verbraucht hat, weil man sich halt mal besonders blöd angestellt hat, ist das in den wirklich kritischen Situationen halt schon ein gravierender Nachteil. Eine der kritischen Szenen hätte ich mit der zweiten Chance wohl auch im zweiten oder dritten, womöglich gar gleich im ersten Anlauf geschafft. So habe ich erst mal, keine Ahnung, 15 Fehlversuche oder so gehabt. Das war eine Szene knapp nach der Hälfte der Kampagne. Davor war ich im gesamten Spiel höchstens fünfmal draufgegangen, halt auch meistens durch Dummheiten.
Sieht nach einem heißen "demnächst im Gamepass"-Kandidaten aus. Dann schaue ich sicher mal rein. Kaufen muss ich das aber ganz sicher nicht.
Macht im Coop unfassbar viel Spaß, hätte ich nie gedacht