Rüdiger Steidle 19. Juli 2021 - 22:15 — vor 2 Jahren aktualisiert
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Die Helden- und Armeefähigkeiten erlauben sehr unterschiedliche Spezialisierungen.
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Gelungenes Upgrade-System
Doch nicht nur das eintönige Design, auch einige andere Elemente sind bei Warhammer 40.000 - Battlesector eher gutes Mittelmaß: Der zu oft dahin plätschernde (stellenweise aber auch aufheizende Soundtrack), die detailarme grafische Präsentation, die zwar interessante, allerdings nur in englischsprachigen Dialogen erzählte Hintergrundgeschichte, die authentischen, aber genau deshalb auch langweiligen Charaktere, die reibungslose, wenngleich träge Steuerung.
Nur ein Spielbestandteil ragt heraus: das Upgrade-System. Und zwar schaltet ihr nach und nach bestimmte Vorteile oder auch gänzlich neue Fertigkeiten für eure Truppen frei. Es gibt vier Erfahrungsbäume mit jeweils einem Dutzend Einträgen, die sich gleich mehrfach verzweigen, und viel zu wenige Erfahrungspunkte. Ihr müsst euch also entscheiden, worin ihr investiert: Spendiert ihr eurer Infanterie mehr Reichweite und höhere Treffergenauigkeit oder lieber euren Fahr- und Flugzeugen? Rüstet ihr eher die Nah- oder die Fernkämpfer auf? Ihr könnt und solltet euch im Spielverlauf also auf bestimmte Taktiken und Boni spezialisieren. Das lädt mindestens zu einem zweiten Durchgang ein, zumal die Kampagne nicht übermäßig lang und der Schwierigkeitsgrad (auf Normal) nicht allzu hoch angesetzt ist.
Leider hatte ich im Testzeitraum keine Möglichkeit und keinen Partner, um mir den Mehrspielermodus anzusehen. Der erscheint mit nur einer Spielart auch nur begrenzt attraktiv, allerdings sind die dort spielbaren Tyraniden erfrischend anders ausgelegt als die Space Marines.
Autor: Rüdiger Steidle; Redaktion: Dennis Hilla (GamersGlobal)
Meinung: Rüdiger Steidle
Wer den Test studiert und auf die Wertung schaut, wird eine gewisse Diskrepanz feststellen. Auf der einen Seite beschwere ich mich über das mittelmäßige Missionsdesign, die schwache Grafik, den trägen Spielablauf … und dann trotzdem gute 7.0 Punkte? Ja, denn trotz seiner objektiven Schwächen trifft Battlesector einfach voll meinen Geschmack. Ich mag das mit Herzblut umgesetzte Warhammer-Szenario, das super-solide Taktikgerüst, das allgemeine Spielgefühl der Scharmützel, den besonders für ein Strategiespiel verschwenderischen Einsatz von Splattereffekten und zu guter Letzt die variantenreichen Upgrade-Möglichkeiten, die unterschiedliche Spezialisierungen erlauben. Dazu kommen der faire Schwierigkeitsgrad und die nicht allzu lange Kampagnendauer.
Wer ähnlich wie ich denkt, wird an Warhammer 40.000 - Battlesector auch genauso viel Spaß haben wie ich. Und wer es etwas ausgefeilter, polierter und aufwändiger mag, der lässt diesen Lizenztitel eben einfach aus und spielt beispielsweise Warhammer 40.000 - Mechanicus oder einen der vielen anderen Ableger.
Warhammer 40.000 – Battlesector PCXOnePS4
Einstieg/Bedienung
Drei kurze aussagekräftige Übungsmissionen
Schnell verständliches Spielprinzip
Klare Aufgabenbeschreibungen
Bedienung mit vielen Schnelltasten
Klobiges Interface
Steuerung und Spieltempo recht behäbig
Spieltiefe/Balance
Kampfmechanik nicht allzu komplex, aber variantenreich
Gut balanciertes Stein-Schere-Papier-Prinzip
Rund ein Dutzend Truppentypen pro Seite
Helden mit coolen Spezialfähigkeiten und Kommentaren
Verzweigter Forschungsbaum mit unterschiedlichen Ausrichtungen
Terrain hat einigen Einfluss auf Kampfablauf
Länge der Kampagne "genau richtig"
Nur zwei Fraktionen, davon nur eine im Solomodus spielbar
Ablauf der Einsätze ähnelt sich stark von Mission zu Mission
Doofe "Aufräumarbeiten" nach Erfüllung des Einsatzziels
Gegner erscheinen mitunter aus dem Nicht
Grafik/Technik
An sich abwechslungsreiche Umgebungen...
Warhammer-Look gekonnt eingefangen
...die aber alle gleich hässlich ausschauen
Detailarme Landschaft und Charaktermodelle
Automatische Spielkamera verheddert sich gelegentlich
Kein virtuelles Bemalen der Spielerarmee
Standbild-Zwischensequenzen
Sound/Sprache
Gute (englische) Sprachausgabe...
...allerdings wiederholen sich die Einheitenkommentare schnell
Faerwynn
20 Gold-Gamer - P - 20280 - 20. Juli 2021 - 0:04 #
Das werde ich auf jeden Fall spielen, auch wenn sie wie so oft davon ausgehen, dass man die Loyalisten spielen will... meh. Hoffe da kommt noch Nachschub.
Jörg Langer
Chefredakteur - P - 469822 - 20. Juli 2021 - 10:02 #
Du kannst auf PC auch die Konsolen-Controller anschließen :-) Multiformat-Spiele unterstützen diese dann in 99% der Fälle auch, und er entspricht dann der Bedienung der Konsolenversion, bis auf gerätespezifische Funktionen wie "Share". Ich vermute mal, es fehlt dir einfach ein Controller, als eingefleischtem PC-Maus-Tastatur-Spieler?
Rüdiger Steidle
Freier Redakteur - P - 17268 - 20. Juli 2021 - 11:05 #
Nö, ich habe einen Xbox-(One)-Controller, den ich aber wirklich nur in Ausnahmefällen wie GTA nutze, weil ich üblicherweise Gamepads für die schlechteste mir zur Verfügung stehende Steuerungsart halte. Für PC-typische Spiele nutze ich lieber Maus und Tastatur oder einen Joystick (für Sims), für Arcade-Titel habe ich einen Arcade-Stick. Mit modernen Gamepads komme ich einfach nicht klar, was auch bedeutet, dass Xbox und Playstation praktisch ungenutzt im Wohnzimmer einstauben. :-/
Ich kann aber bei künftigen Tests das Ding gerne mal anschließen, um zumindest ein paar Befehle durchzuprobieren.
Danke für den Test. Die Schwächen sehe ich teilweise positiv. Ein weniger komplexes Strategiespiel ist manchmal auch sehr entspannend und unterhaltsam. Ist eben immer auch Geschmackssache. Hauptsache es ist gut ausbalanciert. Und das scheint ja der Fall zu sein.
Frage an Rüdiger: Wie genau ist der Splatter denn umgesetzt? Zufällig, oder realistisch angepasst an die eingesetzte Waffe? Und wie häufig? Bei Jagged Alliance 2 gab es ja für Kopfschüsse und Treffer in den Oberkörper selten, aber hin und wieder etwas splatterige Animationen. Das ist natürlich kein Kaufkriterium, aber wenn es schon so ein Feature gibt, ist natürlich die Frage, wie sie es einsetzen. Ich ähhhh frage für einen Freund (^_^;)
Und natürlich auch von mir ein Danke für den Test. Hab schon lange kein Strategie-/Taktikspiel mehr gespielt, unter anderem wartet seit dem Launch dieser verknappte X-COM Ableger in der Steam-Bibliothek auf mich. Aber zumindest Neugier hat dein Test geweckt.
Rüdiger Steidle
Freier Redakteur - P - 17268 - 21. Juli 2021 - 8:11 #
Also für ein Strategiespiel ist Battlesector in der Tat außergewöhnlich blutig. Allerdings ist zum einen die Grafik nicht wahnsinnig detailliert, zum anderen spielt man üblicherweise in einer relativ weit herausgezoomten Perspektive, sodass das Gemetzel nicht zu sehr in den Vordergrund rückt. Eine Ausnahme ist der Gegnerzug, da dieser von einer automatischen Kamera in Szene gesetzt wird (lässt sich auch deaktivieren). Ich bin selbst kein allzu großer Fan von grafischer Gewalt in Spielen. Tatsächlich sind mir viele jüngere Shooter wirklich zu brutal. Wobei ich weniger ein Problem mit Bluteffekten habe, dafür umso mehr, wenn sich die Gegner zu menschlich verhalten - irgendwann setzt bei mir einfach eine Gewalthemmung ein. Aber zurück zu Battlesector: Die Effekte sind in gewissen Grenzen schon den Waffen angepasst, allerdings richten gerade die Waffen der Space Marines einige Verwüstung an, egal ob das jetzt Bolzenkanonen, Kettenschwerter oder Plasmagewehre sind. Es geht jetzt aber nicht so weit, dass da physikalisch exakt Körperteile abgetrennt werden, es spratzt und platzt eben, und am Ende bleibt ein großer Blutfleck neben einer kaum erkennbaren Leiche. Für Tyrannieden-Spieler wird vermutlich weniger geboten, weil die Space Marines eben alle in Panzeranzügen stecken.
Oh, so eine ausführliche Antwort, Danke! Mir ging es darum, ob man ständig die gleiche Blutwolke-mit-Gulasch-Animation sieht, was recht schnell langweilig werden kann, wenn die Kamera zu nah dran ist. Wenn man eh weiter rausgezoomt spielt ist es relativ Wurscht, da geht es nur um ein optisches Trefferfeedback, und da ist (viel) Blut eindeutiger als ein bisschen Staub oder sowas. Infested Planet hat das sehr schön gemacht, meiner Meinung nach.
Und ja, unnötig übertriebene Gewalt ist auch nicht meins, diese ganzen Glory Kills bei dem neuen Doom finde ich sowas von bescheuert... Realistisches Trefferfeedback bei Shootern und taktischen Squad-Spielen wie Jagged Alliance oder Fallout finde ich dagegen gut, weil man Gegner gezielt handlungsunfähig machen kann. Aber Battlesector spielt dafür vermutlich auch in einem zu großen Maßstab, und dann ist die Einheit halt entweder noch aktiv und wehrt sich oder tot und weg. Keine Zeit für Feinheiten ;)
Das die Menschen in ihren Blechdosen auch unter Beschuss und beim Ableben heile bleiben finde ich aber konsequent und richtig. Ist auch besser für die Moral der eigenen Truppen ;)
Viel Spaß beim Lesen!
Danke, da werde ich als Fan wohl mal wieder zuschlagen. Ein X.X reicht mir dafür ;)
Spoiler :)
Stimmt, vergessen :( Jetzt darf ich auch nicht mehr editieren.
So richtig zeitgemäß ist dieses verbergen der Wertung aber auch nicht mehr, oder?
Naja, ich freue mich drauf, und das kommt Donnerstag sogar auf GoG.
Edit: Habe gestern kurz reingespielt und es macht schon Spaß :)
Schöner Test, ich freue mich schon drauf.
Das werde ich auf jeden Fall spielen, auch wenn sie wie so oft davon ausgehen, dass man die Loyalisten spielen will... meh. Hoffe da kommt noch Nachschub.
danke für den Test
Da kann ich mich nur anschliessen ! Ich freue mich auf das Erscheinen und werde zuschlagen - ich liebe Rundenstrategie und Warhammer (40k) :D
Danke für den Test, klingt doch recht interessant. Da es auch auf Xbox kommt, konntet ihr die Controller-Steuerung ausprobieren?
Nein, hab's auf dem PC getestet. Aber mir ist zumindest aufgefallen, dass sich die Steuerung Controller-kompatibel "anfühlt", wenn das Sinn macht.
Du kannst auf PC auch die Konsolen-Controller anschließen :-) Multiformat-Spiele unterstützen diese dann in 99% der Fälle auch, und er entspricht dann der Bedienung der Konsolenversion, bis auf gerätespezifische Funktionen wie "Share". Ich vermute mal, es fehlt dir einfach ein Controller, als eingefleischtem PC-Maus-Tastatur-Spieler?
Nö, ich habe einen Xbox-(One)-Controller, den ich aber wirklich nur in Ausnahmefällen wie GTA nutze, weil ich üblicherweise Gamepads für die schlechteste mir zur Verfügung stehende Steuerungsart halte. Für PC-typische Spiele nutze ich lieber Maus und Tastatur oder einen Joystick (für Sims), für Arcade-Titel habe ich einen Arcade-Stick. Mit modernen Gamepads komme ich einfach nicht klar, was auch bedeutet, dass Xbox und Playstation praktisch ungenutzt im Wohnzimmer einstauben. :-/
Ich kann aber bei künftigen Tests das Ding gerne mal anschließen, um zumindest ein paar Befehle durchzuprobieren.
Letzteres wäre klasse – umgekehrt muss man die jungen Kollegen im Büro übrigens zwingen, PC-Spiele auch mal mit Maus&Tastatur auszuprobieren...
Die jungen, unerfahrenen Kollegen, wer hat sie nicht?! :-)
Danke für den Test. Die Schwächen sehe ich teilweise positiv. Ein weniger komplexes Strategiespiel ist manchmal auch sehr entspannend und unterhaltsam. Ist eben immer auch Geschmackssache. Hauptsache es ist gut ausbalanciert. Und das scheint ja der Fall zu sein.
Erscheint das am 22. nur für den PC, oder auch für die Konsolen? Der Xbox Store ist da gerade leider nicht sehr hilfreich.
Hmm, den eigentlich sehr zuverlässigen Steckbriefen nach erstmal nur für PC und vermutlich später für Konsolen:
https://www.gamersglobal.de/spiel/191111/warhammer-40000-battlesector
Danke! Selbst auf der Herstellerseite findet man keine Informationen. Bin gespannt wann es umgesetzt wird.
Diese Vorstellung eines spielbaren Starship Troopers ist schon nett… :)
Frage an Rüdiger: Wie genau ist der Splatter denn umgesetzt? Zufällig, oder realistisch angepasst an die eingesetzte Waffe? Und wie häufig? Bei Jagged Alliance 2 gab es ja für Kopfschüsse und Treffer in den Oberkörper selten, aber hin und wieder etwas splatterige Animationen. Das ist natürlich kein Kaufkriterium, aber wenn es schon so ein Feature gibt, ist natürlich die Frage, wie sie es einsetzen. Ich ähhhh frage für einen Freund (^_^;)
Und natürlich auch von mir ein Danke für den Test. Hab schon lange kein Strategie-/Taktikspiel mehr gespielt, unter anderem wartet seit dem Launch dieser verknappte X-COM Ableger in der Steam-Bibliothek auf mich. Aber zumindest Neugier hat dein Test geweckt.
Also für ein Strategiespiel ist Battlesector in der Tat außergewöhnlich blutig. Allerdings ist zum einen die Grafik nicht wahnsinnig detailliert, zum anderen spielt man üblicherweise in einer relativ weit herausgezoomten Perspektive, sodass das Gemetzel nicht zu sehr in den Vordergrund rückt. Eine Ausnahme ist der Gegnerzug, da dieser von einer automatischen Kamera in Szene gesetzt wird (lässt sich auch deaktivieren). Ich bin selbst kein allzu großer Fan von grafischer Gewalt in Spielen. Tatsächlich sind mir viele jüngere Shooter wirklich zu brutal. Wobei ich weniger ein Problem mit Bluteffekten habe, dafür umso mehr, wenn sich die Gegner zu menschlich verhalten - irgendwann setzt bei mir einfach eine Gewalthemmung ein. Aber zurück zu Battlesector: Die Effekte sind in gewissen Grenzen schon den Waffen angepasst, allerdings richten gerade die Waffen der Space Marines einige Verwüstung an, egal ob das jetzt Bolzenkanonen, Kettenschwerter oder Plasmagewehre sind. Es geht jetzt aber nicht so weit, dass da physikalisch exakt Körperteile abgetrennt werden, es spratzt und platzt eben, und am Ende bleibt ein großer Blutfleck neben einer kaum erkennbaren Leiche. Für Tyrannieden-Spieler wird vermutlich weniger geboten, weil die Space Marines eben alle in Panzeranzügen stecken.
Oh, so eine ausführliche Antwort, Danke! Mir ging es darum, ob man ständig die gleiche Blutwolke-mit-Gulasch-Animation sieht, was recht schnell langweilig werden kann, wenn die Kamera zu nah dran ist. Wenn man eh weiter rausgezoomt spielt ist es relativ Wurscht, da geht es nur um ein optisches Trefferfeedback, und da ist (viel) Blut eindeutiger als ein bisschen Staub oder sowas. Infested Planet hat das sehr schön gemacht, meiner Meinung nach.
Und ja, unnötig übertriebene Gewalt ist auch nicht meins, diese ganzen Glory Kills bei dem neuen Doom finde ich sowas von bescheuert... Realistisches Trefferfeedback bei Shootern und taktischen Squad-Spielen wie Jagged Alliance oder Fallout finde ich dagegen gut, weil man Gegner gezielt handlungsunfähig machen kann. Aber Battlesector spielt dafür vermutlich auch in einem zu großen Maßstab, und dann ist die Einheit halt entweder noch aktiv und wehrt sich oder tot und weg. Keine Zeit für Feinheiten ;)
Das die Menschen in ihren Blechdosen auch unter Beschuss und beim Ableben heile bleiben finde ich aber konsequent und richtig. Ist auch besser für die Moral der eigenen Truppen ;)
Ah, endlich mal ein neues Warhammer-Spiel, die Lizenz hatbja wirklich lange brach gelegen.
Und endlich mal eines, bei dem sogar ich den Namen verstehe :-D.
Danke für den Test, das Spiel kommt auf meine Wunschliste.