In Deckung gehen? Brauchen unsere Überlebenden nicht. Frontalangriff heißt die Devise! Wird schon schiefgehen...

Taktik ja, aber nicht auf Commandos-Level

Steht das Team fest, kann es auch schon losgehen mit der Mission. Obwohl riesig und großräumig, sind die Levels im Kern sehr linear aufgebaut. Euer Ziel erwartet euch am Ende in Form eines Kanaldeckels, der euch sicher zurück in den sicheren Bunker befördert -- meist mit einem weiteren Überlebenden oder zumindest mehr Munition und Waffen im Gepäck. In typischer Echtzeittaktik-Manier geben wir unseren Leuten entweder einzeln Befehle, oder lassen sie als Gruppe durch die Zombies pflügen. Auch die Direktanwahl per Hotkey ist möglich, um im Eifer des Gefechts schnell den richtigen Charakter auszuwählen. Dank eines optionalen Pause-Modus dürft ihr euch aber auch jederzeit eine ruhige Minute gönnen und den gesamten Level genauer in Augenschein nehmen. Zombies sind jedoch nur im näheren Umkreis zu erkennen; und in Häuser könnt ihr erst hineinsehen, wenn sich ein Charakter darin aufhält.

Wir können einen Rahmen um alle Zombies in der Nähe ziehen. Dann verteidigen sich unsere Mannen automatisch.

Im Vergleich zu der Commandos-Serie sind unsere taktischen Möglichkeiten stark begrenzt. Bedienung von Hebeln und anderen "Hotspots", Gehen oder Rennen, Angreifen oder Verteidigen -- das sind auch schon alle Optionen. Zwar können wir verstehen, dass die Überlebenden überwiegend keine militärische Ausbildung genossen haben und deshalb nicht über den Asphalt robben. Dennoch hätten wir uns vor allem gewünscht, dass sie sich in Deckung begegeben können.

Das bedeutet aber nicht, dass Taktik keine Rolle spiele. Im Gegenteil: Charaktereigenschaften, Waffenwahl, die örtlichen Gegebenheiten und natürlich auch die Zahl der nahenden Zombies haben teils massive Auswirkungen auf das weitere Vorgehen. Wer sich nicht die Zeit nimmt, sich auf die jeweilige Situation einzustellen, wird vornehmlich den Ladebildschirm betrachten. Speziell der Ausdauerwert ist wichtig: Es bringt nichts, wenn ihr mit Mike in eine Horde Untoter rennt, er aber dann nicht mehr genug Puste übrig hat, um den Baseball-Schläger zu schwingen. Anders als die Kettensäge schleudert der Baseball den angreifenden Zombie zu Boden, was uns wiederum wertvolle Sekunden verschafft, um ihm gefahrlos den Rest zu geben.

Egoistische Kameraden

Eine unserer beliebtesten Taktiken während des Tests: zwei Charaktere mit Nahkampfwaffen hinter einer Tür platzieren, bis ein dritter als Lockvogel die Zombies zu ihnen bringt. Ziehen wir einen Rahmen um die ankommenden Zombies, halten die beiden Türsteher automatisch ihre Position und schlagen auf alles in Reichweite ein. Sehr ärgerlich hingegen: Geben wir diesen Befehl nicht explizit, lassen sie sich stattdessen von den Zombies munter und ohne Gegenwehr verspeisen.

Oder wir locken die Untoten durch einen engen Durchgang und lassen Bo mit dem Scharfschützengewehr loslegen. Dessen Kugeln sind besonders durchschlagskräftig und hauen mitunter ein ganzes Dutzend Gegner aus den Latschen, bevor sie uns überhaupt gefährlich werden können. Gefährlicher als die Zombies sind in solchen Situationen aber die eigenen Mannen, womit wir bei unserem zweiten wesentlichen Kritikpunkt an Trapped Dead wären: Mit einer Schusswaffe in der Hand und einem Angriffsbefehl schießen sie sofort munter drauflos, auch wenn sie den Gegner von ihrer Position aus gar nicht treffen können. Und auch, wenn ein Teammitglied in ihrer Schussbahn steht! Letzteres passiert durch Aussetzer in der Wegfindung zudem zu häufig. Wegpunkte vorgeben ist nicht möglich.

Unser Tipp: Gebt Leuten mit Knarren nur gezielt Angriffsbefehle und legt stattdessen Hinterhalte für die Zombies. Nicht nur die in jedem Level zu findenden Fallen wie herabfallende Kronleuchter oder ein feuerspeiendes Triebwerk sind dafür geeignet. Auch die erwähnten Blutkonserven oder verwundete Team-Kameraden lassen sich zu diesem Zweck missbrauchen.

Am Eingang zum Klamottengeschäft türmen sich die toten Zombies -- dank unserer erfoglreichen Türsteher-Taktik.