In der vierten Mission des Spiels flüchten wir als Decepticon vor Omega Supreme, dem Wächter der Autobots. Dieser Kampf wird sich über zwei ganze Missionen und zwei Stunden Spielzeit ziehen! Den Ausgang verraten wir nicht.

Halo: Reach den Schneid abgekauft

Wer Höhenangst hat und nicht so gerne fliegt, kann als Autobot auch eher auf dem Boden der Tatsachen bleiben.

Beim Betrachten der Screenshots in diesem Artikel dürfte euch vielleicht bereits eine sprichwörtliche Eintönigkeit aufgefallen sein. Ja, Transformers - War for Cybertron ist nicht gerade ein farbenfrohes Spiel, aber es passt zur Unreal Engine 3 (die ja von Natur aus einen gewissen Metall-Look hat). Cybertron besitzt eben als reinrassige Maschinenwelt keine einladenden Grünflächen, keine Freizeitparks und erst recht keine Art-Deco-Architektur. Stattdessen habt ihr quasi durchgängig das Gefühl, euch durch sehr futuristisch anmutende Fabrikkomplexe zu kämpfen. Das hört sich jedoch vernichtender an, als es gemeint ist. Denn die verschiedenen Missionen wechseln oft genug das Tempo und die Location, um euch nicht zu langweilen. Und einige der dabei inszenierten Abschnitte sind Gold wert. Falls ihr schon immer den Traum hattet, von einer riesigen Kampfschnecke aufgefordert zu werden, auf ihren Rücken zu steigen, um euch dort an ein Geschütz mit nie versiegender Munition zu setzen und auf eurem Weg durch den Planetenkern Cybertrons Horden an Gegnern niederzumähen: Ihr werdet nicht länger davon träumen müssen.

Und jeder von euch, der seit der E3-Präsentation von Halo: Reach die Vorfreude aufgrund der dort eingebauten Weltraumschlachten schon gar nicht mehr im Zaum halten kann, könnte sich mit Transformers - WFC die Wartezeit durchaus ein wenig verkürzen. Denn zwei der zehn Missionen setzen einen deutlichen Fokus auf Flugabschnitte und Dogfights im Himmel über Cybertron. Damit, euch nur brachial auf den Gegner zu stürzen, werdet ihr aber wenig Erfolg haben. Geschicktes Wechseln zwischen euren Formen ist hier das A und O, denn so schnell ihr als Flieger auch sein mögt, so verwundbar seid ihr auch. Trifft euch eine Rakete mitten im Flug, erleidet ihr dabei beispielsweise deutlich mehr Schaden als in der Roboterform. Andere Missionen wiederum legen einen stärkeren Fokus auf kleine Rennabschnitte in eurer Wagenform. Auch das ist spaßig und abwechslungsreich, aber die Flugabschnitte sind unser klarer Favorit.

Blechschäden inklusive

Weit weniger spaßig hingegen: der Beginn der Kampagne. In die erste Mission werden wir sehr unvermittelt geschickt, ein Tutorial suchen wir vergebens. Hin und wieder nur erhalten wir den Hinweis, dass ein neuer Hinweis im Menü verfügbar sei. Dann müssen wir das Menü aufrufen, dort den Hinweistext aufrufen und uns durch bebilderte Texttafeln klicken. Wieso High Moon Studios diese Informationen im Menü versteckt haben, anstatt sie direkt im Spielgeschehen zu erklären, verstehen wir nicht. Aber es scheint ein Prinzip dahinter zu stecken. Denn auch die die Power-ups, die ihr im Spiel einsammeln könnt, werden nur in einem Untermenü erklärt. Das alles hemmt den Spielfluss zu Beginn ungemein, was umso ungeschickter ist, als diese erste Mission eh schon eher mau daher kommt. Die späteren Missionen haben uns zwar mit diesem enttäuschenden Anfang versöhnt, aber der eine oder andere Spieler mag das gar nicht mehr merken. Das aber wäre bitter schade!

Eher in die Kategorie der Blechschäden des Spiels ist auch die Gegner-KI einzuordnen. Die fordert euch durch ihre geballte Übermacht, wobei wir nicht von der Übermacht grauer Zellen oder Prozessoren sprechen. Ihr werdet schlicht in den Gefechten konstant in der Unterzahl sein. Durch diesen Kniff gelingt es Transformers - WFC auch, euch immer wieder zu fordern, obwohl die Gegner von Deckung scheinbar noch nie etwas gehört haben. Da ihr in den Gefechten aufgrund ihrer Größenordnung und der weiter oben bereits beschriebenen Transformierungsfähigkeiten aber kaum ausreichend Atem schnappen könnt, schadet dieses klar erkennbare KI-Manko dem Spielspaß kaum.

Wir wollen ehrlich sein: Über die an einem Fleck verharrenden Gegner waren wir teils sogar ganz froh! Denn dadurch konnten wir unter Zuhilfenahme des Scharfschützengewehrs mit Leichtigkeit gezielte Kopf- oder Kanzelschüsse setzen. Das geht zwar auch in Sniper - Ghost Warrior, aber das ist im Gegensatz zu den Transformers nicht von der USK ab 12 Jahren freigegeben. Treffen wir einen unserer Widersacher "voll ins Visier" (O-Ton unserer Transformers-Kameraden im Spiel), brennen seine Schaltkreise durch, die Funken sprühen, und innerhalb von Sekundenbruchteilen verabschiedet sich der eben noch so gefährliche Kontrahent in eine Blech-Supernova. Wir hielten das auch beim x-ten Mal noch für höchst befriedigend. Wenn Blech reden könnte, würde es jetzt wahrscheinlich mit der CSU koalieren und uns als seelenlose Killerspieler betiteln...

Das Tutorial ist in der Menüstruktur versteckt. Umständlich genug, und dennoch bleiben Fragen offen. Wofür das rechts zu sehende Item gut ist, das wir an versteckten Stellen abschießen können, wissen wir bis heute nicht.