Total War: Three Kingdoms

Total War: Three Kingdoms Test+

Des Strategie-Kaisers neue Seidenkleider

Rüdiger Steidle / 16. Mai 2019 - 16:00 — vor 4 Jahren aktualisiert

Teaser

Auch falls euch "Altes China" als Szenario nicht stark interessiert, lohnt sich der Blick auf Testvideo und Text (der weitere Details nennt): An Reichsverwaltung und Diplomatie hat CA viel verbessert.
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Alle Screenshots und Videoszenen stammen von GamersGlobal

Wer in den beinahe 20 Jahren seit ihrer Premiere noch keinen Teil der Total War-Reihe von Creative Assembly gespielt hat und deshalb zunächst die grundlegenden Spielregeln kennenlernen möchte, der schaut am besten unser dazugehöriges Testvideo oder hört die Podcast-Variante, die natürlich beide auch auf die Besonderheiten des neuen Teils eingehen. Dieser stellt wiederum eine komplexe Mischung aus Reichs- und Armeeverwaltung auf der einen und ausgefeilten 3D-Echtzeitschlachten auf der anderen Seite dar.

Dieser schriftliche Text geht stärker in die Tiefe, was Neuerungen sowie Änderungen gegenüber vergangenen Serienfolgen anbelangt. Unter anderem spüren wir den Punkten nach, die Creative Assembly selbst auf ihrer Website und auch im Handbuch anpreist, angefangen beim Szenario.
 

Wer war noch mal Liu Bei?

Three Kingdoms ist keineswegs Creative Assemblys erster Ausflug nach Asien. Tatsächlich war ja bereits die allererste Folge, Shogun, im mittelalterlichen Japan angesiedelt. Aber Three Kingdoms ist der erste Total-War-Teil, der im antiken China spielt. Dort bricht im zweiten Jahrhundert unserer Zeitrechnung das lange dominierende Han-Imperium zusammen und damit ein erbitterter Kampf um die Nachfolge aus. Das ist auch das Spielziel: Zum einzigen legitimen (sprich: übrigbleibenden...) Kaiser aufzusteigen und China zu vereinigen.

In China gehört die „Zeit der drei Reiche“ zu den großen Volkssagen. Auch dem einen oder anderen Spieleveteranen wird diese Periode beispielsweise aus Klassikern wie KOEIs langlebiger Rundenstrategie-Serie Romance of the three Kingdoms oder aus der Schnetzelreihe Dynasty Warriors bekannt sein. Bei den meisten westlichen Gelegenheitsstrategen dürften aber Namen wie Cao Cao, Guan Yu oder Zhang Jiao nur Schulterzucken auslösen. Das kann durchaus ein Hindernis sein, ins Spiel zu finden, zumal sich viele Namen auch noch stark ähneln. Es gibt auch mehr Fraktionen als früher, und obendrein spielen die zahlreichen Charaktere wichtigere Rollen.

Für den Anfang genügt es aber zu wissen, dass man als Spieler eben einer dieser vielen Parteien vorsteht und sich daran macht, das zersplitterte Reich wieder zu einen und schließlich eine neue kaiserliche Dynastie zu gründen. Wie üblich, stehen mehrere große Fraktionen zur Auswahl samt einer (sehr ungefähren) Angabe, wie schwer sie in der Startphase zu spielen sind.
Die Kavallerie dominiert das Schlachtfeld – vor allem, weil sich die KI oft mit schnellen Flankenmanövern austricksen lässt.
 

Anspruchsvolle Engine

Das technische Grundgerüst der Total-War-Serie haben die Entwickler für Three Kingdoms laut eigener Aussage weitestgehend neu gebaut. Einträge im offiziellen Blog beschäftigen sich mit Grafikeffekten, 3D-Modellen und Details. Zu spüren ist das durchaus: Die Systemanforderungen sind im Vergleich zu den direkten Vorgängern noch einmal gestiegen. Auf unserem Haupt-Testrechner (Ryzen 2700X, Geforce GTX1070) lief der Titel mit den voreingestellten Ultra-Settings in 1080er-Auflösung nicht konstant mit 60 Frames pro Sekunde. Bei schnellen Kameraschwenks knickte die Bildwiederholrate im Schlachtgetümmel zwischenzeitlich etwas ein. Der Strategiemodus läuft aber weiterhin rund. Von 4K kann man jedem abraten, der keine Hochleistungsmaschine unterm Schreibtisch stehen hat.

Zu sehen ist von den Renovierungsarbeiten etwas weniger. Hier und da sind uns etwas hübschere Wetter- oder Lichteffekte aufgefallen. Vor allem die variantenreicheren Animationen werten die Optik auf: Die Zweikämpfe der Helden, die im Geschichte-Modus (der aber der englische "Romance"-Modus ist, also der weniger historische) mitten auf dem Schlachtfeld stattfinden, sind absolut filmreif.

Andere Spielteile wie die etwas detailarmen 3D-Objekte auf der Übersichtskarte erhalten weniger Beifall von uns. Alles in allem hat der der jüngste Total-War-Part trotzdem Chancen auf die Schönheitskrone im Strategiegenre – die nötige Prozessor-Power unter der Computerhaube vorausgesetzt, und das wunderschöne Anno 1800 mitgerechnet.  Die offiziellen Systemanforderungen (siehe Hardware-Info im Wertungskasten) halten wir übrigens für stark untertrieben.
Die Diplomatie wurde ausgebaut, und das Verhalten der Verhandlungspartner besser nachvollziehbar, da der "Wert" jedes Angebot-Bestandteils exakt aufgeschlüsselt wird. Vor allem aber kommt es zu deutlich weniger idiotischen Entscheidungen der KI.
 

Größerer Verhandlungstisch

Zu den wichtigsten Verbesserungen gehört die überarbeitete und ausgebaute Diplomatie. In der Tat eröffnen sich uns nun wesentlich mehr Möglichkeiten in den Verhandlungen mit unseren Computermitspielern. Wir dürfen Waren handeln, Tributzahlungen fordern, Vasallen unterwerfen, Heiratspläne schmieden, lose Bündnisse knüpfen und feste Allianzen schmieden, Militärzugänge gewähren und mehr. Weil wir dabei stets den Wert aller einzelnen Verhandlungspunkte (also etwa: zehn Runden lang 50 Gold = 3.0, seltenes Schwert = 4.1) angezeigt bekommen und außerdem sehen, welchen Ruf wir genießen, wie unser Partner uns gegenüber eingestellt ist und welche Persönlichkeit er hat, sind die Angebote und Entscheidungen der KI besser nachzuvollziehen als früher.

Wenn wir beispielsweise einen Kriegsgegner um Frieden anflehen, dieser aber gar nicht gut auf uns zu sprechen ist, weil wir schon die letzten beiden Abmachungen gebrochen haben, müssen wir ihm wesentlich mehr bieten als nur ein paar Goldstücke, damit er sich abermals auf ein Angebot einlässt. Umgekehrt haben uns auch überlegene Gegner ab und zu den Frieden angeboten und zwar mit Angeboten, die zwar hart waren, aber irgendwo nachvollziehbar. Von den völlig hanebüchenen Vorstellungen der KI in etwa Empire Total War (oder aktuell auch Civilization 6) ist Three Kingdoms jedenfalls weit entfernt.

Die Fraktionsspezialisierungen machen sich weniger deutlich bemerkbar, sind aber durchaus vorhanden. Der General Cao Cao beispielsweise ist ein echter Verhandlungsmeister und kann deshalb diplomatische Verträge zu seinen Gunsten beeinflussen (in der Praxis bedeutet das bessere Angebote und leichtere Abschlüsse). Sein charismatischer Rivale Sun Jian kann dafür mehr Truppen unterhalten, weil er seinen Soldaten weniger Sold zahlen muss. Und der Räuberhauptmann Zhang Yan darf seine Streitmacht in Wäldern verbergen und gegnerischen Armeen dort tödliche Fallen stellen.

Vergleichbare Unterschiede zwischen den beteiligten Parteien gab es freilich bereits in früheren Total-War-Teilen, genau wie das Stein-Schere-Papier-Prinzip, das die verschiedenen Truppentypen und Generäle gegeneinander ausbalanciert. Das altbekannte Konzept hat jetzt nur einen werbeträchtigen Namen bekommen: Wu Xing. Neuer Wein in alten Schläuchen. Und an die Fraktions- und Truppentyp-Varianz der beiden Total War Warhammer-Teile kommt Three Kingdoms nicht mal ansatzweise heran.
Helden können einander zum Duell herausfordern. Der Computergegner nimmt clevererweise nicht an, wenn er stark unterlegen ist.
 

Generals-Casting

Von den Anführern und der stärkeren Bindung zu ihren Truppen war in der Entwicklungsphase von Three Kingdoms häufig die Rede. Und tatsächlich bringt Creative Assembly damit frischen Wind ins Spiel. Im Geschichtemodus besitzen die Fürsten und Generäle legendäre Fähigkeiten, und mischen quasi als Superhelden im Alleingang ganze Gegnerformationen auf. Außerdem können sie Rivalen zu epischen Duellen herausfordern, die beide Streithähne dann, unbehelligt vom übrigen Kampfgeschehen, austragen. Ein Sieg im Clinch entscheidet zwar nicht die ganze Schlacht, steigert aber die Moral der Verbündeten – und malt außerdem in der Nahansicht oft filmreife Szenen.

Wer auf solche Phantasieelemente keinen Wert legt, wählt den historischen Aufzeichnungsspielmodus, in dem die Anführer als gewöhnliche Offiziere auftreten. Das erhöht nebenbei den Schwierigkeitsgrad etwas: Zum einen steigern keine Superhelden die eigenen Reihen, zum anderen spielt die Ermüdung der Truppen eine größere Rolle, man kann dann also auch die Kavallerie nicht so leicht quer übers Schlachtfeld und wieder zurück beordern.
 
Eine fortgeschrittene Fraktion: Die Bedürfnisse ("höherer Rang am Hof", "nichts zu tun") eurer Getreuen solltet ihr ernst nehmen.
 

RPG-Elemente und Gefolgschaft

Kleine Rollenspielanteile gibt es in beiden Spielmodi. So gewinnen Truppen und Spielcharaktere im Lauf der Zeit an Erfahrung, lernen neue Kommandos und Fähigkeiten und die Helden können obendrein mit Gegenständen und Gefolgsleuten ausgestattet werden.

Auf jeden Fall sind die Helden stärker an ihre Untergebenen gebunden. Jeder Anführer kann bis zu sechs Abteilungen befehligen, die dauerhaft an ihn gebunden bleiben und sogar mit zwei Runden Zeitverzögerung von alleine wiedererstehen, wenn sie im Kampf ausgelöscht werden. Allerdings füllen sie sich dann, ebenso wie neu rekrutierte Verbände, erst über mehrere Runden bis zur Sollstärke auf. Wenn ihr später Einheitentypen durch mittlerweile (durch erforschte Reformen und neue Gebäude) zugängliche ersetzen wollt, die besser sind, müsst ihr dazu einen Kerntrupp entlassen und verliert auch dessen Erfahrungsstufe.

Ein Heer wird von bis zu drei Offizieren nebst Gefolge gebildet, von denen einer zum Oberkommandierenden bestimmt wird. Es sind auch Schlachten mit zwei kompletten Armeen auf jeder Seite möglich, also mit alles in allem 2 x 3 x 7 = 42 Verbänden. Im Idealfall sollten die Fähigkeiten des Generals auf die Waffengattungen abgestimmt sein – der eine verschafft Reitern Vorteile, der andere Bogenschützen, der dritte Nahkämpfern. In der Praxis hat man aber selten freie Auswahl, weil außerdem darauf zu achten ist, dass die Kommandeure sich untereinander vertragen (sonst desertieren sie im schlimmsten Fall und nehmen ihre Schützlinge mit) und nicht zu viel Sold verlangen.

Tatsächlich sind das Anheuern und Unterhalt der Streitkräfte in Three Kingdoms so kostspielig, dass sich selbst größere Reiche selten mehr als eine Handvoll gut ausgestatteter Kampfgruppen leisten können. Außerdem hängt die Zahl der maximal möglichen Armeen zum größeren Teil am Rang des Fraktionsführers (der vom Adligen irgendwann zum Kaiser werden kann) und zum kleineren an Reformen und Spezialfähigkeiten. Zu Beginn hat man also wirklich nur eine einzige Armee. 

Diese Regeln gelten zum Glück auch für die Computergegner, mit einem sehr angenehmen Nebeneffekt: Die nervigen Mini-Armeen, die in vergangenen Serienteilen herumirrten oder im Hinterland marodierten, treten bei Three Kingdoms kaum in Erscheinung. Zumal selbst abgelegene Dörfer einigermaßen wehrhafte Garnisonen aufstellen, mit denen man sich dann gegen zumindest schwächere Armeen verteidigen kann.
Selbst kleine Anwesen und Dörfer sind relativ gut durch Abwehranlagen geschützt. Vor dem Sturm sollte man deshalb die Garnison aushungern.
 

Spielbare Geschichte

Blicken wir noch mal auf die offizielle Neuerungenliste. Ah, da stehen ja noch "Charaktere und Story". Letztere wird vor allem über Aufträge in Textbildschirmen, teilweise aber auch schönen Zwischensequenzen erzählt. Bei den größeren Fraktionen sind die wichtigsten Kapitel der Geschichte vorgeschrieben, bei den kleineren werden sie vor allem automatisch generiert. So oder so erzählt Three Kingdoms die Sage der drei Königreiche natürlich nicht exakt nach. Die Aufgabe des Spiels ist ja gerade, die Geschichte erlebbar und auch veränderbar zu machen. Wer sich nicht an den vorgegebenen Pfad halten möchte, muss das auch nicht.

Beispielsweise hatten wir als Liú Bèi (der historisch einen Teil des Han-Kaiserreichs weiterführte und im Spiel Han-Städte assimilieren statt erobern kann, wenn er will) relativ früh eine Entscheidung zu treffen, ob wir dem mächtigen Cao Cao oder einem Nachbarn helfen. Wir entschlossen uns zu letzterem, was später (nicht geskriptet!) zu einem Krieg mit Cao Cao führte. Als vorher der Nachbar starb, setzte er uns aufgrund unserer früheren Entscheidung zum Erben ein, sprich: Unvermittelt verdoppelte sich unser Reichsgebiet. "Unvermittelt" ist dabei aber wörtlich zu nehmen: Bevor uns Total War Three Kingdoms dieses "kleine unwichtige Detail" erklärte, forderte es uns auf, "unseren verstorbenen Anführer" zu ersetzen, was für leichte Panikattacken sorgte. Wir mussten ja denken, unser eigener Fraktionsführer wäre gemeint!

Die vielen hundert Spielcharaktere kommen nicht nur als Heerführer zum Einsatz. Sie verwalten beispielsweise auch Provinzen (und steigern dann Steuereinkünfte oder Ernteerträge), bekleiden wichtige Posten in eurem Hofstaat (wo sie ebenfalls Boni bringen) oder spionieren für euch eure Rivalen aus (wo sie dann im Rang aufsteigen und Sabotage begehen können – bis hin zum Überlaufen einer Armee). Auch sie steigen im Rang und erhalten von euch neue Fähigkeiten zugewiesen.
 
Einzig und allein beim sprichwörtlichen Forschungsbaum (auch wenn er "Reformen" heißt) blendet Three Kingdoms die China-Karte aus. Es kostet Zeit, sich in die Reformen und ihre Auswirkungen einzuarbeiten.


Multiplayer-KampagneVon uns nicht ausgetestet, aber dennoch erwähnenswert ist der geänderte Multiplayer-Modus. Wie schon in einigen früheren Serienteilen könnt ihr nicht nur Schlachten gegen menschliche Adversarien schlagen, sondern als zwei unterschiedliche Fraktionen an der Kampagne teilnehmen. Dafür müsst ihr genügend Zeit (und wir reden nicht von Stunden, sondern Tagen) mitbringen.

Als Neuerung ändern sich die Ziele je nach eurer Spielweise: Spielt ihr gegeneinander, müsst ihr dieselben Siegbedingungen für eure Fraktion wie im Solomodus erfüllen, also als letzter Kaiser übrigbleiben. Schließt ihr allerdings im Spiel die speziell dem Mehrspielermodus vorbehaltene Allianz "Gemeinsames Mandat", arbeitet ihr zwar offiziell auf eine geteilte Regentschaft hin. Gleichzeitig reicht es jedoch, dass einer besiegt wird, damit die Partie für beide Spieler verloren geht. Wir würden außerdem vermuten, dass ihr nach Gründung der Allianz einen Diplomatie-Malus bei den KI-Fraktionen erhaltet...

Autor und Haupttester: Rüdiger Steidle
Redaktion und zweiter Tester: Jörg Langer (GamersGlobal)


 
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Meinung: Rüdiger Steidle

Spielerisch gefällt mir Total War - Three Kingdoms richtig gut. Das liegt zum großen Teil an eher unscheinbaren Details, die sich Neulingen vielleicht nicht sofort erschließen, über die sich aber viele Veteranen freuen werden.

Dass beispielsweise die Konfliktparteien nun (aufgrund der Kopplung der Armeezahl an die Rangstufe) tendenziell wenige, aber starke Armeen ins Gefecht führen, sorgt für epischere Schlachten und weniger nervige Verfolgungsjagden quer durchs eigene Gebiet. Dass in diplomatischen Verhandlungen der Wert der Vertragspunkte präzise aufgeschlüsselt wird, macht das Verhalten der Computerfürsten nachvollziehbarer.

Und dass mir Three Kingdoms die Wahl lässt, ob ich lieber die historisch korrekte oder die romantische Kampagnenvariante spielen will, ist gut! Und vor allem auch, dass ich weitgehend freie Hand habe, ob ich der Hintergrundgeschichte folgen oder meinen eigenen Weg gehen möchte.

Three Kingdoms gehört dennoch nicht zu meinen liebsten Total War-Folgen, und das liegt allein am Szenario: Ich kann persönlich mit der chinesischen Geschichte im Allgemeinen und dieser chaotischen Periode im Besonderen leider einfach wenig anfangen. Es gibt zu viele Charaktere, die ich nicht kenne, zu viele Namen, die ich wirklich nicht auseinanderhalten kann. Es gibt zu viele Parteien und Fraktionen mit zu vielen Interessen und verwirrenden Beziehungen: Habe ich die Legitimität von X anerkannt? Ist Y ein Vasall von Z? Es ist mir absolut klar, dass das eine Frage meines persönlichen Geschmacks ist und Total War - Three Kingdoms objektiv gesehen richtig gut. Wer mit Chinas turbulenter Vergangenheit mehr anfangen kann als ich, darf auf meine etwas geringere Wertung als bei Total War Warhammer 2 gerne noch was draufschlagen.

Wenn ich mir für potentielle Nachfolger etwas wünschen darf, dann wirklich tiefgreifende Änderungen an der Spielmechanik, ähnlich wie Creative Assembly nun die Grafik-Engine neu aufgebaut hat. Ich hätte etwa gerne einen stärkeren Computergegner, realistischere Schlachten mit weniger festen Formationen und eine Neukonzeption des aus meiner Sicht mittlerweile überkomplizierten, überladenen Provinzen-Systems.

Meinung: Jörg Langer

Ich habe in die bisherigen 13 Serienteile von Total War eine sehr deutlich vierstellige Stundenzahl gesteckt. Doch der 14. hat mich mit seiner Fülle von ähnlich klingenden Parteien und Helden dennoch verwirrt. Und mit einem Interface, wie es überladener kaum sein könnte. Zumal es immer über die Karte geblendet wird. Mit der Zeit lernte ich die Vorzüge der Infofülle zwar zu schätzen; Einsteiger aber dürften hoffnungslos überfordert werden.

Ich spielte den "historischen" Modus, also ohne Superhelden, und freute mich an Neuerungen wie den fest zum General gehörenden Einheiten (die ich aber im Kampf weiterhin frei gruppieren darf). Gut auch, dass ich nun neben Gold auch auf Nahrung und Kriegsvorräte achten muss; letztere simulieren den in Feindesland knappen oder ganz fehlenden Nachschub. Vieles ist auch optional: Klar kann ich mich reinsteigern und jedem General die perfekten "Unterstützungen" (Gegenstände, Waffen, Assistent) zuordnen, aber es geht auch mit weniger Kleinklein.

Die für mich größte Verbesserung ist die Diplomatie: Wer sich die Mühe macht, sich ins Beziehungsgeflecht der Fraktionen und Allianzen hineinzuwursteln, wird die Mehrzahl der Angebote, Aktionen und Reaktionen der KI als sinnvoll empfinden. Das klingt für Uneingeweihte trivial, ist aber in Wahrheit etwas, an dem die meisten Strategiespiele (inklusive aller Total-War-Serienteile mit partieller Ausnahme des diplomatisch eingeschränkten Total War Warhammer) krachend scheitern. Nicht, dass es keine Logik-Ausfälle gäbe, aber sie sind viel seltener als früher.

Überhaupt ist der Strategiemodus noch mal gehaltvoller geworden. Selbst wenn man die Echtzeitschlachten (die ich im Gegensatz zu Rüdiger als KI-technisch leicht verbessert empfinde) ignoriert, erhält man genug Spiel fürs Geld. 

Auf der Negativ-Seite stehen das überladene Interface, die doch sehr ähnlichen Kriegsparteien und der große Fleiß, der zur Eroberung Chinas nötig ist. Wer wirklich effektiv spielen will, sollte sich zu jedem Rundenbeginn durch die teils zwei Dutzend Nachrichten klicken und diese auch wirklich lesen. 

Summa summarum schätze ich Total War Three Kingdoms etwas stärker ein als der Haupttester, auch wenn es sicher noch einige Patches brauchen wird, um völlig rund zu laufen. Beim wichtigsten Punkt stimme ich Rüdiger zu: Ein gewisses Interesse am Alten China müsst ihr schon mitbringen!
 
Total War - Three Kingdoms PC
Einstieg/Bedienung
  • Aussagekräftiges Tutorial...
  • Nützliche Tooltips und Hilfsbildschirme
  • Gut gemachte Youtube-Lehrvideos (aus dem Spiel heraus verlinkt)
  • Knappes, aber brauchbares PDF-Handbuch
  • Sehr nützliche Schnellzugriffstasten für fast alle Funktionen
  • Geniale Pausen- und Tempo-Regelung in den Schlachten
  • … das aber viele Feinheiten auslässt
  • Interface ist ziemlich überfrachtet
  • Schaltflächen teils gut versteckt
  • Berater-Tipps haben oft nichts mit der aktuellen Spielsituation zu tun
Spieltiefe/Balance
  • Epische Schlachten mit taktischer Tiefe
  • Umfangreicher Strategiemodus mit verschiedenen Herangehensweisen
  • Ausgefeilte, nachvollziehbare Diplomatie
  • Motivationsfördernde RPG-Elemente
  • Kleine, aber feine Unterschiede zwischen den Fraktionen
  • Variantenreiche Verwaltungspolitik
  • Spannende Spionage (Auswirkungen waren im Test aber gering)
  • Freie Story-Entwicklung
  • Setting gut eingefangen
  • Sehr umfangreiche Kampagne (200+ Runden) mit Wiederspiel-Wert
  • Zwei Spielmodi: "Geschichte" (Romance) und "Aufzeichnungen" (historisch)
  • Belagerungsschlachten waren schon mal spannender aufbereitet
  • Durch die vielen Parteien teils extrem verworrene Bündnisse und Konflikte
  • Die schiere Masse an Charakteren und Parteien ist beinahe erschlagend
  • Truppentyp-Vielfalt sowohl "auf dem Papier" als auch tatsächlich deutlich geringer als bei Rome 2 oder Total War Warhammer 1/2.
Grafik/Technik
  • Abwechslungsreiche Schlachtfelder
  • Detaillierte Übersichtskarte (solange man nicht allzu weit rein zoomt)
  • Sehr schicke Licht- und Wettereffekte (Nebel sieht toll aus und versperrt Sicht)
  • Spektakuläre Heldenduelle (nur Romance-Modus)
  • Variantenreiche Einheitenanimationen (die aber immer noch teils haken)
  • Kleine Bugs in der Spiellogik und teils Technik (Grafikfehler, Crashes)
  • Deutsche Übersetzung lässt daran zweifeln, dass die Übersetzer sich im Strategiegenre oder Szenario auskennen
Sound/Sprache
  • Hervorragende Synchronisation
  • Sehr viele Einheitenmeldungen (die aber teils etwas über-enthusiastisch sind)
  • Filmreifer, abwechslungsreicher Soundtrack
 
Multiplayer

Nicht getestet; Beschreibung am Ende des Texts.
 
8.0
Userwertung8.9
Mikrotransaktionen
Hardware-Info
Minimum: Win7 64Bit, Core 2 Duo 3 GHz, Geforce GTX 650/Radeon 7850, 4 GB RAM
Maximum: Win7 64Bit, i5-6600/Ryzen 5 2600X, Geforce GTX 1080/R9 Fury X, 8 GB RAM
 
Eingabegeräte
  • Maus/Tastatur
  • Gamepad
  • Lenkrad
  • Anderes
Virtual Reality
  • Oculus Rift
  • HTC Vive
  • Playstation VR
  • Anderes
Kopierschutz
  • Steam
  • uPlay
  • Origin
  • Hersteller-Kontoanbindung
  • Ständige Internetverbindung
  • Internetverbindung beim Start
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Rüdiger Steidle 16. Mai 2019 - 16:00 — vor 4 Jahren aktualisiert
Jörg Langer Chefredakteur - P - 457718 - 16. Mai 2019 - 15:52 #

Viel Spaß beim Lesen und Ansehen!

Truffe 17 Shapeshifter - - 6725 - 16. Mai 2019 - 16:19 #

Sehr schöner Test. Das Spiel hört sich schon sehr interessant an, vielleicht geben ich dem Spiel eine Chance.

Player One 16 Übertalent - 4429 - 16. Mai 2019 - 16:49 #

Off Topic; um mich auf das Spiel einzustimmen, wollte ich den Roman "die drei Reiche" lesen, den es jetzt auch auf deutsch gibt. Kennt jemand das Buch? Man soll etwas schwer hinein kommen aber dann ist es wohl sehr empfehlenswert. Allerdings kosten beide Bände zusammen 99€.

Rüdiger Steidle Freier Redakteur - P - 16009 - 16. Mai 2019 - 17:31 #

Auf Englisch gibt es die jahrhundertealte Geschichte billig bis gratis (Kindle-Version: 1,49 Euro). Die deutsche Übersetzung scheint wohl laut Wikipedia tatsächlich neu zu sein (2017), da gab es bislang wohl nur eine unvollständige Übertragung. Das wäre mir aber den Wahnsinnspreis von 99 Steinen nicht wert, da würde ich mich auf Englisch verlegen.

(Sorry, das beantwortet die ursprüngliche Frage nicht, ich wollte nur auf die Möglichkeit des günstigeren Kaufs einer Fremdsprachenfassung hinweisen.)

Player One 16 Übertalent - 4429 - 16. Mai 2019 - 18:33 #

Danke für den Tipp, Rüdiger, aber mein Englisch ist so was von eingerostet, das wird wohl nichts. Die deutsche Version gibt es auch als Ebook, habe ich beim Googeln heraus gefunden aber dabei handelt es sich um eine illegale Version und aus dem Alter bin ich raus. Vielleicht investiere ich die 99€ und verkaufe die Bücher anschließend wieder. Man soll allerdings am Anfang ziemlich Mühe mit den vielen chinesischen Namen haben, die für unsereins sehr ähnlich klingen. Mal drüber schlafen.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 457718 - 16. Mai 2019 - 18:34 #

>>Man soll allerdings am Anfang ziemlich Mühe mit den vielen chinesischen Namen haben, die für unsereins sehr ähnlich klingen. <<

Also zumindest in diesem Punkt scheint sich das Computerspiel als sehr authentisch zu erweisen :-)

Player One 16 Übertalent - 4429 - 16. Mai 2019 - 19:11 #

Aufgrund Rüdigers Tipp habe ich mir mal das Namensglossar der engl. Kindleversion des Buches angeschaut; um Gottes Willen.

LRod 19 Megatalent - - 15745 - 16. Mai 2019 - 19:19 #

Es gibt eine knapp 10 Jahre alte, sehr gute Verfilmung dazu. Vielleicht fängst du damit an ;-)

Larnak 22 Motivator - 37538 - 16. Mai 2019 - 19:50 #

Aber die klingen doch nicht nur gleich, die sehen doch auch noch alle gleich aus!!1 ;P

Player One 16 Übertalent - 4429 - 16. Mai 2019 - 22:26 #

Danke für den Tipp.

LRod 19 Megatalent - - 15745 - 16. Mai 2019 - 23:08 #

Gerne, habe nochmal geschaut, der hier müsste das sein:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Three_Kingdoms_%E2%80%93_Der_Krieg_der_drei_K%C3%B6nigreiche

Player One 16 Übertalent - 4429 - 17. Mai 2019 - 6:37 #

Gleich mal gebraucht bei Medimops geschnappt. Das Werk ist ab 18.
;-D

LRod 19 Megatalent - - 15745 - 17. Mai 2019 - 22:22 #

Viel Spaß damit! Muss den auch mal wieder anschauen, bevor ich mich in das Spiel stürze.

Kaschbar01 11 Forenversteher - 623 - 16. Mai 2019 - 17:17 #

gut und übersichtlich.

Danywilde 30 Pro-Gamer - P - 154185 - 16. Mai 2019 - 17:22 #

Ein sehr guter und informativer Test, danke dafür!

doom-o-matic 17 Shapeshifter - P - 8547 - 16. Mai 2019 - 17:45 #

Hatte schon damals meine Abi-Arbeit in Geschichte ueber die Zeit der drei Reiche geschrieben.... duerfte also perfekt passen fuer mich ;-)

Larnak 22 Motivator - 37538 - 16. Mai 2019 - 18:34 #

Das riecht nach einem Realitaetscheck-Userartikel :D

doom-o-matic 17 Shapeshifter - P - 8547 - 16. Mai 2019 - 19:21 #

Die Schule ist schon viel zu lange her ;-)

Dukuu 15 Kenner - 3473 - 16. Mai 2019 - 18:53 #

Vielleicht sollte jmd. ne Mod schreiben und die Namen in Hugo, Laura, Ralph ändern. Ansonsten weckt das hier mein Interesse. Grundsätzlich mag ich das Setting und auch Strategiespiele. Sieht halt reichlich kompliziert aus. Hab auch noch kein Total War gespielt bislang. Mal gucken, falls ich im Jahresurlaub Lust auf sowas komplexes habe, ist das hier jedenfalls ein guter Kandidat.

LRod 19 Megatalent - - 15745 - 16. Mai 2019 - 19:24 #

Vielen Dank für den Test. Ich mag das alte China ja, und Total War ebenfalls, insofern werde ich da auf jeden Fall in den nächsten Monaten mal reinschauen (noch drückt aber der PoS zu sehr, gerade Rage 2 angefangen :-) ).

Slaytanic 25 Platin-Gamer - - 61308 - 16. Mai 2019 - 19:27 #

Das Interesse hat der Test schon geweckt, leider liegen die letzten 3 Teile schon auf dem PoS.

Jürgen 27 Spiele-Experte - P - 76832 - 17. Mai 2019 - 18:31 #

Dann schadet der vierte Teil ja auch nichts ;)

Slaytanic 25 Platin-Gamer - - 61308 - 17. Mai 2019 - 18:47 #

Ich wollte/sollte aber vorher wenigstens in eines der Tota War Teil reinschauen. :)

Jürgen 27 Spiele-Experte - P - 76832 - 18. Mai 2019 - 11:00 #

Welche Teile hast Du denn?

Slaytanic 25 Platin-Gamer - - 61308 - 18. Mai 2019 - 14:23 #

Installiert sind Total War Warhammer 1 und 2 und Total War Saga: Thrones of Brittania. Eingeschweisst liegt noch Total War: Rome II - Collector's Edition rum. Und bei den alten Teilen ohne Steam weiss ich jetzt nicht mehr welche ich da noch habe. ;)

Jürgen 27 Spiele-Experte - P - 76832 - 20. Mai 2019 - 7:11 #

Ah, okay. Davon kenne ich nur Warhammer 1 und Rome 2.

rammmses 22 Motivator - P - 31651 - 16. Mai 2019 - 19:53 #

Ist die Grafik wirklich so schlecht oder sind das im Video niedrige Details? Da gibt es ja nichtmal Schatten und alles flackert.

Aladan 25 Platin-Gamer - P - 56633 - 16. Mai 2019 - 19:57 #

Hier ein Vergleich https://www.youtube.com/watch?v=p7RLFhf5V74

Rüdiger Steidle Freier Redakteur - P - 16009 - 16. Mai 2019 - 20:54 #

Die Detailstufe habe ich fürs Video von Ultra auch Hoch runtergedreht, um ein paar mehr Frames rauszuquetschen. (War es aber nicht wirklich wert.) Bitte immer daran denken, dass wir, um die Grafik in Szene zu setzen besonders nah ans Geschehen heran fahren - weit näher, als man das realistischerweise tun würde.

rammmses 22 Motivator - P - 31651 - 16. Mai 2019 - 21:03 #

Ok, danke, dann ist ist das echt hässlich bzw hat sich in den letzten Jahren bei der Reihe nichts getan.

Aladan 25 Platin-Gamer - P - 56633 - 16. Mai 2019 - 22:46 #

Nicht wirklich. Total War Warhammer 1 und 2 sind immer noch mit Abstand die grafisch detailliertesten Strategie Spiele da draußen. Sind aber auch echt Hardware Fresser.

B1ixX0r 16 Übertalent - P - 5598 - 16. Mai 2019 - 19:57 #

2 Daumen hoch weil Rüdiger nicht "Schina" sagt :-P

Rüdiger Steidle Freier Redakteur - P - 16009 - 16. Mai 2019 - 20:55 #

Es heißt ja auch nicht Schina, sondern China oder Kina. Es heißt ja auch nicht Schemie oder Schristian. ;)

Larnak 22 Motivator - 37538 - 16. Mai 2019 - 21:17 #

Kina ist mindestens 4 mal so schlimm wie Schina :O

Rüdiger Steidle Freier Redakteur - P - 16009 - 16. Mai 2019 - 21:50 #

Nein, Kina oder Kemie ist die süddeutsche, österreichische und (glaube ich) schweizerdeutsche Aussprache, ganz offiziell.

LRod 19 Megatalent - - 15745 - 16. Mai 2019 - 23:10 #

Für norddeutsche Ohren ist das dennoch eher .. ungewohnt ;-)

Larnak 22 Motivator - 37538 - 17. Mai 2019 - 12:38 #

Ja, eben!

(Ich bin ein bisschen verwirrt, dass du das scheinbar als ernsthafte Erklaerung meinst, nachdem du damit begonnen hast, die Sch-Aussprache als falsch hinzustellen)

Rüdiger Steidle Freier Redakteur - P - 16009 - 17. Mai 2019 - 14:00 #

Ich fürchte, wir haben uns missverstanden. Ich weiß leider nicht, was du mir sagen möchtest.

Larnak 22 Motivator - 37538 - 17. Mai 2019 - 14:55 #

Ihr habt einen Scherz mit "Schina" gemacht, ich habe das mit "Kina" umgedreht. Dann hast du mir erklaert, dass Kina eine normale Aussprache in Sueddeutschland ist. Das war mir klar, habe ich aber fuer den Scherz ausgeblendet, so wie ihr ausgeblendet habt, dass "Schina" eine normale Aussprache in Norddeutschland ist. Daher war ich nun verwirrt, warum du mir anscheinend ernst gemeint erklaerst, wo man "Kina" sagt, offenbar annehmend, ich wuesste das nicht, obwohl ich doch nur bei eurer Albernheit mitgemacht habe.

Das "Ja, eben!" war eine Fortsetzung des Scherzes, mit dem ich auddruecken wollte, dass die Erklaerung, dass "Kina" eine sueddeutsche Aussprache ist, hinreichender Beleg dafuer ist, dass es mindestens 4x so schlimm ist wie "Schina".

Rüdiger Steidle Freier Redakteur - P - 16009 - 17. Mai 2019 - 18:32 #

Danke für die Erklärung, aber mein ursprünglicher Beitrag war tatsächlich nicht völlig scherzhaft gemeint. Kina ist tatsächlich eine "erlaubte" Aussprache, laut Duden: https://www.duden.de/rechtschreibung/China

Schina eben nicht, das ist einfach nur falsch. :-p
Oder falch? ;-)

Larnak 22 Motivator - 37538 - 17. Mai 2019 - 19:33 #

Seit wann erlaubt oder verbietet der Duden Aussprachen? :P

https://de.wiktionary.org/wiki/China

Falk!

Maestro84 19 Megatalent - - 17771 - 18. Mai 2019 - 9:29 #

Ihr habt euch von Preußen kaufen lassen, also muss es auch Schina heißen. Sowas nennt man auch Integration in die Mehrheitsgellschaft und darauf pocht man gerade in Bayern doch auch sonst ständig. 148 Jahre sollten da bald mal ausreichen.

LRod 19 Megatalent - - 15745 - 18. Mai 2019 - 11:32 #

Bei uns im Norden heißt es aber auch nicht Schina, sondern China. Schina ist hier nicht Mehrheitsgesellschaft ;-)

Jürgen 27 Spiele-Experte - P - 76832 - 17. Mai 2019 - 18:34 #

Ich bin Schwabe und verwehre mich gegen die Aussage, dass Kina die süddeutsche Aussprache sei! Jawohl!

Amonamarth 16 Übertalent - P - 4475 - 21. Mai 2019 - 9:06 #

Interessant.Als Ösi hab ich mich schon öfters über dieses Schiiinaa gewundert.

Ganon 27 Spiele-Experte - - 77818 - 21. Mai 2019 - 9:29 #

Worte wie Kina oder Kemie gehören zu diesen merkwürdigen Auswüchsen grausamer süddeutscher Dialekte...
Nördlich des Weißwurstäquators ist das verpönt. Wie kommt man denn auf die Idee, CH wie K auszusprechen?

Woldeus 15 Kenner - 3169 - 21. Mai 2019 - 13:37 #

das ch=sch entstand wohl aus falsch angewandten romanischen aussprachsversuchen ;)

bsp. italienisch ce=tsche, che= ke. dazu die weichere preußische aussprache und es entsteht 'schina'. naja, meine these dazu ;D

Tasmanius 21 AAA-Gamer - - 28198 - 21. Mai 2019 - 14:05 #

Was ist mit Namen wie Christian oder Christoph oder Jesus Christus?

Ganon 27 Spiele-Experte - - 77818 - 22. Mai 2019 - 9:03 #

Das sind natürlich Sonderfälle, da ist ja immer ein R nach dem CH. ;-)

Jörg Langer Chefredakteur - P - 457718 - 22. Mai 2019 - 9:16 #

Chiemsee, Chemie, Choleriker, Chlor, Charisma...

Larnak 22 Motivator - 37538 - 22. Mai 2019 - 10:25 #

Da ist manchmal auch ein R im Wort!

Ganon 27 Spiele-Experte - - 77818 - 22. Mai 2019 - 13:12 #

Chemie wird eben nicht so ausgesprochen, sagte ich doch schon. Und der Chiemsee liegt ja im Süden, da hat sich das eben so eingebürgert, ist ja klar. Der Rest, hm... na gut, da fällt mir keine Ausrede mehr ein. :/

Michl 16 Übertalent - 4299 - 24. Mai 2019 - 9:09 #

Dazu sage ich nur: owned!!1! :D

paschalis 31 Gamer-Veteran - - 318521 - 16. Mai 2019 - 19:59 #

Zwei Tests in einem, vorbildlich ;-)

TheRaffer 22 Motivator - - 37414 - 16. Mai 2019 - 21:16 #

Okay, wie findet man als Neueinsteiger da rein, wenn man keinen Jörg Langer hat, der eine Woche neben einem sitzt? *schock*

Rüdiger Steidle Freier Redakteur - P - 16009 - 16. Mai 2019 - 21:49 #

Am besten zunächst einen der älteren Teile spielen. Der grundlegende Aufbau ist über die Jahre recht ähnlich geblieben. Das hat den Vorteil, dass man für relativ wenig Geld schauen kann, ob das Spielprinzip einem zusagt und nicht gleich 60 Euro in den Ausguss kippt, falls es doch nicht gefällt. Und dann einfach sich Stück für Stück vorantasten. Ich fange eigentlich bei jedem TW-Teil mehrfach neu an, weil ich ständig dazu lerne und optimiere.

TheRaffer 22 Motivator - - 37414 - 17. Mai 2019 - 5:41 #

Guter Einwand mit den älteren Teilen, danke :)
Okay, bei Strategie mehrere Anläufe zu brauchen ist ja eigentlich normal. Aber das hier scheint wirklich ein hartes Komplexitätsmonster zu sein.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 457718 - 17. Mai 2019 - 8:12 #

Du solltest aus meiner Sicht nicht weiter zurückgehen als Shogun 2, das zudem der letzte Teil mit dem Einzelstadt-System ist. Shogun 2 funktionierte aufgrund des gebirgigen Terrains (die KI kann sich kaum verlaufen) ziemlich gut, außerdem gab es erstmals die „Reichsteilung“, um das Endgame spannender zu gestalten. Rome 2 führte dann das Provinzsystem (Stadt plus ein bis drei Nebensiedlungen) ein, das man erst mal kapieren muss. DievDiplomatie klappt eigentlich erst seit Warhammer 2 halbwegs gut (in WH1 ist sie von Haus aus eingeschränkt). Finger weg von Empire :-)

TheRaffer 22 Motivator - - 37414 - 19. Mai 2019 - 16:43 #

Danke für die Information. Dann schaue ich mal, ob ich da nicht was auftreiben kann. Ist ja bald wieder Sale :)

Larnak 22 Motivator - 37538 - 17. Mai 2019 - 12:42 #

Ist meiner Meinung nach nicht so schlimm, wie es aussieht. Die Total-War-Serie ist unterm Strich immer noch recht gradlinig: Wirtschaft bauen, Armee bauen, und druff :P

Player One 16 Übertalent - 4429 - 17. Mai 2019 - 14:25 #

Bisher habe ich auch immer relativ schnell aufgegeben aber Three Kingdoms spricht mich doch sehr an. Ich bringe mich gerade durch das Anschauen einiger Lets Plays in Form, um dann zum Release durchzustarten. Vorher teste ich nochmal Shogun 2 an, das liegt schon länger auf der Platte.

Larnak 22 Motivator - 37538 - 16. Mai 2019 - 21:26 #

die Pfeilregen sehen sehr merkwürdig aus, muss ich sagen :o

Sokar 22 Motivator - - 35767 - 16. Mai 2019 - 22:22 #

wie, ein Strategiespiel und kein Test vom Chef-Strategen? Rüdiger ist natürlich auch ein fähiger Stratege, aber eben kein Jörg Langer ;) Hat immerhin für einen Meinungskasten gereicht.
Ansonsten glaube ich dass das im Westen nicht so vertraute Setting dem Spiel das Genick brechen wird, so gut es auch sein mag.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 457718 - 17. Mai 2019 - 0:12 #

Hinter dem „immerhin zum Meinungskasten gereicht“ stecken 20 Stunden Spielzeit, intensiver Austausch mit Rüdiger, mehrere von mir geschriebene Absätze im Test plus das Redigieren desselben.

Harry67 20 Gold-Gamer - - 22990 - 16. Mai 2019 - 22:56 #

Sehr schöner Test von Rüdiger. Ich kann mir sogar vorstellen, dass mir das Szenario Spaß machen könnte.

Necromanus 19 Megatalent - - 17835 - 17. Mai 2019 - 6:54 #

Total War kommt für mich erst dann wieder in Frage wenn sie eine Einsteigerfreundlichkeit wie Stellaris bieten. Habe mich mehrfach an den Warhammer Teilen versucht. Einsteigerunfreundlicher geht es einfach nicht...

Jörg Langer Chefredakteur - P - 457718 - 17. Mai 2019 - 8:25 #

Gerade Warhammer 2 nimmt dich doch ziemlich an der Hand in den ersten Zügen, wenn du das „Einführung“-Kästchen bei der Fraktionswahl angetickert lässt? Und keine Scheu davor, auf leicht/leicht (Kampagne/Schlachten) zu spielen!

Lass dich da nicht von Elitisten im Internet (EiI) beeindrucken, die natürlich auf „Legendär“ noch unterfordert sind. Ich spiele nur selten auf schwer/schwer, meistens auf schwer/normal, aktuell beim Test von Three Kingdoms auf normal/normal – und fand es weder in der Kampagne noch in den Schlachten zu leicht. Im Zweifel einfach mal eine andere Fraktion nehmen und nicht zu viel auf die angegebene Anfangsschwierigkeit geben; die kann schon durch die Ereignisse der ersten paar Runden nicht mehr zutreffen.

Die wichtigsten beiden Tipps von mir: Am Anfang die Schlachten manuell schlagen (weniger Verluste, dadurch schnellere Ausbreitung) und nicht zu viele Truppen rekrutieren: Alle Truppentypen kosten binnen ca. vier Runden im Unterhalt soviel wie eine Neurekrutierung desselben Truppentyps. Nach Schlachten lohnt es sich oft, Einheiten ohne gewonnene Erfahrungsstufen zusammenzulegen oder aufzulösen und später neu zu rekrutieren. Durch zwischenzeitlich erlangte Forschung/Gebäude/Generalsfähigkeiten haben die neuen Einheiten dann nicht selten sogar einen höheren Erfahrungslevel (oder bessere Waffen/Rüstung, je nach Serienteil) als alte. Das so gesparte Geld steckst du in den Ausbau deiner Wirtschaft.

timb-o-mat 16 Übertalent - P - 5354 - 17. Mai 2019 - 9:21 #

Da geht's mir wie Rüdiger, dieses Namenswirrwarr schreckt mich ziemlich ab. Wenn ich bei einem Total War nichts mit Namen/Fraktionen abfangen kann, fehlt mir die Immersion. Ich werde also bei diesem Teil passen und hole vielleicht lieber noch Thrones of Britannia nach.

vgamer85 21 AAA-Gamer - - 30087 - 17. Mai 2019 - 11:47 #

Same here. Ich sollte mal wieder Empire Total War spielen. Mein Lieblings-Total War neben Medieval 2. Thrones of Britannia sollte ich mal nachholen. Nach Rome 2 Total War kein Total War mehr gekauft.

timb-o-mat 16 Übertalent - P - 5354 - 17. Mai 2019 - 16:20 #

Mir hat in den letzten Jahren Warhammer am besten gefallen. Falls du mit Fantasy was anfangen kannst, würde ich dir das empfehlen :)

Jörg Langer Chefredakteur - P - 457718 - 17. Mai 2019 - 13:33 #

Mir fällt gerade auf, dass wir ein Detail im Test nicht genannt haben, das für Kenner nicht uninteressant sein könnte: Die Autoresolve-Prognose (also ob und was für ein Sieg oder ob und was für eine Niederlage herauskommen wird, wenn man eine Schlacht ausrechnen lässt) hat keine Zufallskomponente mehr: Exakt das passiert. Also mehrmals neu laden und neu auswürfeln bringt nichts mehr :-)

Brunzel 19 Megatalent - P - 14646 - 17. Mai 2019 - 17:38 #

Spiel ist überhaupt nicht mein Genre und interessiert mich daher auch nicht, aber ich muss mich trotzdem kurz einschalten: Mir gefällt es sehr gut, das es anscheinend wieder mehr Text in den Tests zu lesen gibt. Zwar leider nicht mehr in der Fülle, die es hier früher gab, aber trotzdem, ich finde es klasse, hoffe ihr behaltet das bei.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 457718 - 17. Mai 2019 - 17:43 #

Danke für das Feedback, und zu den Texten: Das liegt immer auch am jeweiligen Autor und insbesondere Spiel. Bei einem Strategietitel oder aufwändigen Open-World-Titel gibt's einfach mehr zu erklären als z.B. bei einem Shooter.

Harry67 20 Gold-Gamer - - 22990 - 18. Mai 2019 - 10:23 #

Das scheint mir ein sehr intelligenter Mittelweg zu sein. Mich freut es auch.

Ganon 27 Spiele-Experte - - 77818 - 18. Mai 2019 - 13:19 #

Ist die Geschichte der drei Reiche wirklich so viel komplizierter als die Sengoku Jidai aus den Shogun-Teilen? Da scheinen ja weniger Leute Probleme mit zu haben. ;-)

Btw: "Neuer Wein in alten Schläuchen."
Wurde da das Sprichwort absichtlich umgedreht oder ist das ein Fehler?

paschalis 31 Gamer-Veteran - - 318521 - 18. Mai 2019 - 15:17 #

Neuer Schlauch in alten Weinen ^^

Harry67 20 Gold-Gamer - - 22990 - 18. Mai 2019 - 16:01 #

Passt schon so. Bezieht sich darauf dass neuer Wein auch neue Schläuche braucht, weil er in Alten schneller umkippt.

Rüdiger Steidle Freier Redakteur - P - 16009 - 18. Mai 2019 - 19:42 #

Das war tatsächlich Absicht. Bezieht sich darauf, dass man versucht hat, ein eigentlich altbekanntes Spielprinzip mit neuem Inhalt zu füllen. Aber jetzt, wo du es erwähnst: Wahrscheinlich funktioniert die ursprüngliche Variante des Sprichworts besser.

Harry67 20 Gold-Gamer - - 22990 - 18. Mai 2019 - 21:31 #

Die ursprüngliche biblische Variante ist die mit den alten Schläuchen. ;)

Ganon 27 Spiele-Experte - - 77818 - 19. Mai 2019 - 0:23 #

Hat mich irritiert, weil du von einem alten Feature mit neuem Namen schreibst. Also alter Wein in neuen Schläuchen. War mir nicht sicher, ob ich das falsch verstanden hatte.

Desotho 17 Shapeshifter - P - 8503 - 20. Mai 2019 - 22:37 #

Total War war total wirr

Stonecutter 22 Motivator - P - 31702 - 23. Mai 2019 - 16:34 #

Das ist auch mein erster Spieleindruck, Total Wirrwarr. ;)

Michl 16 Übertalent - 4299 - 24. Mai 2019 - 9:06 #

Schöner Test.
Das Interface sieht ja mal anders aus, interessant.
Aber das Szenario mhh...
Ich hatte richtig Bock auf Shogun 2 aber gepackt hats mich irgendwie nie. Zumindest kann man die romantische Komponente ausschalten, mit der würde ichs sicher nicht spielen. So werd ichs irgendwann nicht mehr aushalten un kaufen :D

Labrador Nelson 30 Pro-Gamer - - 238478 - 1. März 2020 - 18:59 #

Danke für den schönen Test.