Rollercoaster trifft Dark Souls

The Surge: A Walk in the Park Test

Benjamin Braun 5. Dezember 2017 - 18:33 — vor 6 Jahren aktualisiert
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Das Duell gegen "Carbon Cat" macht viel Spaß. Mehr als diesen einen Bosskampf gibt es in der Erweiterung zu The Surge aber nicht.
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Ein Boss, sie zu knechten

Richtig gut gefallen hat uns der Bossgegner von A Walk in the Park. Ja, der Singular ist beabsichtigt, es gibt wirklich nur diesen einen. Aber der hat es in sich! Gestatten: Carbon Cat!

Jene Karbonkatze nämlich schickte uns ziemlich oft über den Jordan, bis wir endlich kapiert hatten, wie man sie knacken kann. Ist das fiese Vieh in Phase 1 noch ein Katzenmaskottchen, das uns unter anderem mit Schrottteilen attackiert, verwandelt es sich in Phase 2 in ein riesiges Schrottmonster mit gigantischer Reichweite. Viel Spaß beim Legen! So schön der mehrphasige Bossfight aber auch geworden ist, mehr als dieser eine hätte es schon sein dürfen – zumal die fünf Bosse des Hauptspiels bereits kein üppiges Angebot darstellten.

Kurz ist das Vergnügen allerdings nicht unbedingt. Abhängig von der Stärke eures Charakters werdet ihr zwischen fünf und sechs Stunden für das neue Gebiet und damit das Addon A Walk in the Park zu The Surge benötigen. Bei dieser Angabe gehen wir davon aus, dass ihr mit einem "passenden" Spielstand antretet oder von vorn beginnt; overpowerte Helden dürften etwas schneller durch sein. Vorsichtigere Spieler (wer hat hier an Jörg Langer und sein Lets Play gedacht?), könnten aber auch länger brauchen.
Dieser neue Gegnertyp heißt zwar Big Buddy, aber mit einem Kumpel hat er nun wirklich nichts zu tun.
 

Mehr Dialoge, wenig Story

Alternativen zu The Surge

Aufgrund der spielmechanischen Ähnlichkeiten sollte das Dark-Fantasy-RPG Dark Souls 3 (im Test: Note 8.5) eure erste Alternative sein, aber auch Deck13s Lords of the Fallen (im Test: Note 7.5) ist empfehlenswert. Reizt euch eine Mischung aus historischem und Fantasy-Setting, kommt auch Nioh (im Test: Note 8.0) in Frage. Dürfen die Kämpfe besonders schnell sein und besitzt ihr eine PS4, muss es Bloodborne (im Test: Note 9.0) sein.
Deck13 hatte im Vorfeld angekündigt, dass man mit A Walk in the Park mehr in den Bereich Story investieren wolle. Das hat das Frankfurter Studio auf dem Papier auch getan: Im Saferoom von CREO World treffen wir auf Largo, der mit einem Helikopter abgestürzt ist und nun auf der Suche nach seinen verschollenen Teammitgliedern ist. Natürlich soll ihm Warren helfen. Wir erhalten dann auch weitere konkrete Zielvorgaben wie die Wiederherstellung der Stromversorgung und des Netzwerks. Gerade im Vergleich mit dem Hauptspiel gibt es im Zuge dessen deutlich mehr Dialoge sowie Kommunikation über Funk. Hinzu kommen eine ganze Reihe optionaler Audiologs, die, anders als im Hauptspiel, tatsächlich auch mal etwas Spannendes enthalten.

Dieses Mehr an Story (startet ihr ein komplett neues Spiel und reist früh in den Park, wird zwischendrin auch die schon bekannte Dr. Chavez in die Handlung eingebunden) macht sich allerdings kaum über das faktische Vorhandensein hinaus bemerkbar. Wir wollen zwar nicht ausdrücken, dass es kein Verlust für A Walk in the Park wäre, wenn es dieses Mehr an Story nicht gäbe. Aber ein großer Gewinn ist sie auch nicht, sondern letztlich bloß ein „nice to have“.

Autor: Benjamin Braun, Redaktion: Jörg Langer (GamersGlobal)

 

Meinung: Benjamin Braun

The Surge war schon im Hauptspiel weit mehr als ein Dark-Souls-Klon. Das Setting ist genauso eigenständig wie etliche Teile der cleveren Spielmechanik. Daran ändert sich auch mit A Walk in the Park nichts. Tatsächlich hebt die Erweiterung The Surge sogar noch deutlicher vom japanischen Vorbild ab: Mit dem Freizeitpark integriert Deck13 eine spezielle Form von Humor, die dem Hauptspiel fehlt. Wenn ich wild gewordene Freizeitpark-Angestellte mit gigantischen Donuts auf dem Kopf umniete oder im Bosskampf ein Katzenmaskottchen mit dem Drang zum Töten niederstrecke, bringt das einfach eine frische Note ins Spiel. Ich finde es jedenfalls lustig, wenn es bei einem Angestellten mit einer großen Getränkedose als Kopf zischt, bevor er angreift, er nach der Attacke ein Bäuerchen macht oder er bei seinem Ableben klingt, wie eben eine Weißblechdose klingt, die auf den Boden fällt.

Der Umfang geht mit circa vier bis sechs Stunden in Ordnung, wobei die Spielzeit sehr stark davon abhängt, wie stark euer Charakter bereits aufgelevelt ist. Ein paar neue Gegnertypen wie die Big Buddys, freischaltbare Ausrüstungssets und so weiter gibt es ebenfalls. Schön hätte ich es jedoch gefunden, wenn es mehr als nur den einen großen (und guten!) Bosskampf am Ende der Erweiterung gegeben hätte. Es gibt sonst nur noch einen stärkeren „normalen“ Gegner, den nur äußerst Gutwillige als Bosskampf durchgehen lassen würden.

Enttäuscht sein könnte allerdings, wer sich nach den Andeutungen von Deck13, etwa in unserer Video-Show Hauptmenü, auf mehr Story gefreut hat. Verglichen mit dem Rest des Spiels stimmt es zwar, dass es mehr Dialoge gibt – tatsächlich sind sogar ein paar der Audiologs (unter anderem von Warrens Mutter) gar nicht mal unspannend. Letztlich aber ist das alles nur Beiwerk, das sich weder positiv noch negativ auf den Spielspaß auswirkt.

Unterm Strich bekommt ihr mit A Walk in the Park eine solide Erweiterung in einem außergewöhnlichen neuen Gebiet, die man als Fan des Hauptspiels ohne Bedenken anschaffen kann – die man aber auch nicht unbedingt haben muss.
 
The Surge: A Walk in the Park XOne
Einstieg/Bedienung
  • Gute, präzise Gamepad-Steuerung
  • Übersichtliche Menüs
  • Orientierung fällt deutlich leichter als in den bisherigen Gebieten
  • Maus-Tastatur-Bedienung auf PC dem Gamepad klar unterlegen
Spieltiefe/Balance
  • Toller Bosskampf ...
  • Mehr Story ...
  • Neues Gebiet setzt frische Akzente
  • Gute Interpretation der "Schwer, aber fair"-Formel von Dark Souls
  • Motivierende Charakterentwicklung
  • Ansprechendes, duellartiges Kampfsystem
  • Viele neue Waffen und Ausrüstungsteile
  • Schlaues Abtrennungs-Feature
  • Leveldesign mit vielen Abkürzungen
  • ... der allerdings der einzige des Addons ist
  • ... die aber dennoch bloß Beiwerk bleibt
  • Weiterhin KI-Mängel
Grafik/Technik
  • Schöne, detaillierte Grafik
  • Gute Charakteranimationen
  • Scharfe Texturen, stilvolles Artdesign
  • Erfreulich niedrige Hardware-Anforderungen
  • Mäßige Charaktermimik
  • Spielphysik mit Fehlern
  • Kameraprobleme
Sound/Sprache
  • Sehr gute deutsche Sprecher
  • Passende Soundeffekte
  • Stimmungsvoller Soundtrack
  • Multilingual
  • Gelegentliche Soundaussetzer
Multiplayer

Nicht vorhanden
 
7.0
Userwertung8.3
Hardware-Info
Minimum: Win 7, FX-8320/ i5-4690K, 8 GB RAM, Radeon R7 360/ GeForce GTX 560 Ti, 15 GB HDD
Maximum: Win 10, FX-8370/ i7-3820, 16 GB RAM, Radeon RX 480/ GeForce GTX 970, 15 GB HDD
 
Eingabegeräte
  • Maus/Tastatur
  • Gamepad
  • Lenkrad
  • Anderes
Virtual Reality
  • Oculus Rift
  • HTC Vive
  • Playstation VR
  • Anderes
Kopierschutz
  • Steam
  • uPlay
  • Origin
  • Hersteller-Kontoanbindung
  • Ständige Internetverbindung
  • Internetverbindung beim Start
Benjamin Braun 5. Dezember 2017 - 18:33 — vor 6 Jahren aktualisiert
Jörg Langer Chefredakteur - P - 468613 - 5. Dezember 2017 - 18:33 #

Viel Spaß beim Lesen!

Aladan 25 Platin-Gamer - P - 57121 - 5. Dezember 2017 - 18:51 #

Mal schauen, wann ich dazu komme. Wird aber auf jeden Fall gespielt.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 468613 - 5. Dezember 2017 - 18:52 #

Nichts anderes habe ich von dir erwartet :-)

Aladan 25 Platin-Gamer - P - 57121 - 5. Dezember 2017 - 18:52 #

Ich bin so durchschaubar. :-(

Jonas S. 21 AAA-Gamer - P - 25057 - 5. Dezember 2017 - 19:02 #

Die Spiele, die du nicht spielst, kann man an einer Hand abzählen. :D

Aladan 25 Platin-Gamer - P - 57121 - 5. Dezember 2017 - 19:07 #

Letztendlich sind das gar nicht so viel. Sind ja fast nur die großen Spiele in meinen Genres. Viele Strategiespiele oder Shooter fasse ich ja z. B. gar nicht an.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 468613 - 5. Dezember 2017 - 19:03 #

Ach, an Strategic Command zum Beispiel traut er sich bestimmt nicht dran... und von diesen Spielen kann ich einige aufzählen :-)

Aladan 25 Platin-Gamer - P - 57121 - 5. Dezember 2017 - 19:08 #

Gar nicht mein Zeug. Da reicht mir Total War Warhammer 2. Ist geht bei mir gerade noch. :-)

Cpt. Metal 17 Shapeshifter - P - 8378 - 5. Dezember 2017 - 19:01 #

Na Jörg, wird das Let's play dazu ein Mystery-Goal? ;)

Sciron 20 Gold-Gamer - 24181 - 5. Dezember 2017 - 19:12 #

Hätte ich im Prinzip Interesse dran. Allerdings klingt "...lässt euch Deck13 den zweiten Teil des Parks erst zu einem späteren Zeitpunkt erkunden." eher nicht so pralle. Ich habe das Hauptspiel bereits komplett durch und deshalb nur einen unangefangenen New Game Plus-Spielstand. Wollte wegen dem DLC eigentlich nicht nochmal einen Großteil des Hauptspiels durchackern. Das soll ja wohl ein Witz sein.

Extrapanzer 17 Shapeshifter - P - 7447 - 5. Dezember 2017 - 19:47 #

Vielleicht vertue ich mich gerade furchtbar, aber konnte man beim Laden des Spielstandes bei The Surge nicht angeben, in welchem Durchlauf man abgesetzt werden will?
(Ansonsten habe ich NG+ auch nur bis zum ersten Boss gespielt, könnte also auch erst mal nur in den ersten Teil des Parks).

Sciron 20 Gold-Gamer - 24181 - 5. Dezember 2017 - 20:19 #

Ich hab nochmal unmenschlichste Mühen auf mich genommen und selbst nachgesehen (Zum Glück war die Disc noch im Laufwerk, sonst wär's echt zuviel verlangt gewesen). Ich kann nur "Continue" wählen, womit eben mein NG+ Durchgang beginnen würde oder "New Game".

Müsste wohl also echt nochmal den Großteil erneut durchzocken. Das finde ich ehrlich gesagt ein ziemlich beschissenes DLC-Design. Der Entwickler kann ja wohl davon ausgehen, dass potentielle Käufer des DLC das Hauptspiel bereits abgeschlossen haben. Es wird kaum einer da sitzen und sagen "UUhhh, jetzt besieg ich den finalen Boss lieber nicht, vielleicht brauch ich den Spielstand noch für DLC-Gebiete." Extrafein wenn's eben nur einen einzigen Spielstand gibt, der permanent autosavet.

Sowas machen andere Entwickler deutlich eleganter. Jetzt werd ich mir den Kram direkt sparen. So ein Blödsinn muss echt nicht sein.

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 75006 - 5. Dezember 2017 - 20:21 #

Haben sie sich halt vom Vorbild abgeschaut. ;)

Sciron 20 Gold-Gamer - 24181 - 5. Dezember 2017 - 21:19 #

Kann ich da nicht für jeden DLC beurteilen. Zumindest in Bloodborne musste man für The Old Hunters auch erstmal den Affen machen um ins neue Gebiet zu kommen. Ohne Guide hätte ich nichtmal gewusst welche Schritte dafür notwendig sind.

Makariel 19 Megatalent - P - 18310 - 5. Dezember 2017 - 22:49 #

Old Hunter war da doch harmlos gegen den Artorias DLC von Dark Souls. Da hatten einige selbst mit Guide noch Probleme das zu finden :D

Jadiger 16 Übertalent - 5509 - 6. Dezember 2017 - 0:05 #

In Dark Souls war das genauso bescheuert um den letzten DLC zu spielen musste ich das ganze noch mal durchspielen. Wie es besser geht hat Nioh gezeigt und für DS3 hab ich das gerade noch so gemacht, aber bei the Surge noch mal durchspielen da sage ich nein.

Jac 19 Megatalent - P - 15595 - 6. Dezember 2017 - 9:18 #

Ich war eigentlich interessiert an dem DLC, aber das hält mich auch eher davon ab. Das Hauptspiel habe ich 2x durchgespielt, aber keinen "halbfertigen" Spielstand vorliegen.
Etwa die Hälfte des Hauptspiels dann noch ein drittes Mal spielen? Im Moment habe ich jedenfalls keine Lust dazu, vielleicht später einmal.

Extrapanzer 17 Shapeshifter - P - 7447 - 6. Dezember 2017 - 15:46 #

Ich bin meine "durchgespielt"-Listen für 2016 und 2017 durchgegangen und weiß immer noch nicht, welches Spiel ich da mit The Surge verwechsele. Kann natürlich auch sein, dass das so eine einmalige Abfrage war, die danach nicht mehr auftaucht.

Cpt. Metal 17 Shapeshifter - P - 8378 - 5. Dezember 2017 - 19:14 #

Noch eine Anmerkung zum "Untertitel" der Überschrift...müsste das nicht "Lords Of The Fallen" heißen?

Crazycommander 15 Kenner - 3024 - 5. Dezember 2017 - 20:19 #

Yeah! Genau der richtige Snack, um sich in einer Pause des epischen Weihnachts-Urlaubs-Spiels abzureagieren.

Wuslon 20 Gold-Gamer - - 21562 - 5. Dezember 2017 - 21:32 #

Gekauft!

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36175 - 6. Dezember 2017 - 8:40 #

4-6 Stunden macht wie viele Folgen Let's Plays auf GG? ;-)

Jörg Langer Chefredakteur - P - 468613 - 6. Dezember 2017 - 10:10 #

5-7 Folgen, ausgehend von der Durchschnittslänge. Ich vermute aber, du meisnt das irgendwie anders...?

PeterS72 16 Übertalent - 4827 - 6. Dezember 2017 - 10:23 #

Da kann ich nicht widerstehen. The Surge hat mich sehr gut unterhalten und ich packe es immer noch gerne mal wieder aus für eine Runde zwischendurch.

Brauche bald Urlaub, momentan habe ich so einige Add-Ons zu spielen (Horizons, The Surge, Nioh...). Schön, daß meine persönlichen Spielehighlights des Jahres alle versorgt wurden.