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Hallo zusammen, hier ist Dennis Hilla von GamersGlobal mit dem Test zu The Lego Movie 2 Videogame. In TT Games neuestem Bauklotz-Abenteuer erwarten euch abermals keine großen Kopfnüsse, die Entwickler haben aber immerhin an ein paar Steinchen gedreht. Die Levels fallen nun deutlich offener aus und ihr habt nun Zugriff auf den aus Lego Worlds bekannten Editor. Ob die neuen Ideen für eine Baustein-Revolution reichen, verrate ich euch im Folgenden.

Die Story ist an den namensgebenden Film angelehnt. Emmet und seine Freunde Lucy, Batman, Eisenbart, Benny und Kitty leben in der aus Überresten der zerstörten Lego-Welt zusammengewürfelten Apokalypstadt. Als seine Freunde von der Duplo-Generalin Mayhem entführt werden, macht sich Emmet auf, sie zu retten. Die Geschichte, in deren Verlauf ihr mehrere Planeten besucht, wird ziemlich wirr und unspannend erzählt. Wenn ihr die Filmvorlage nicht kennt, dann wird es richtig schwer, ihr zu folgen – wobei sie mir sehr schnell auch einfach egal wurde.

Deutlich spannender fand ich da schon den Ansatz mit den offeneren Umgebungen. Die Hubwelten, wie sie aus beispielsweise Lego Die Unglaublichen bekannt sind, wurden abgeschafft. Dafür ist die Levelstruktur deutlich aufgebrochen worden, ihr folgt nun nicht mehr stur einem linearen Pfad zur nächsten Story-Mission.

Überall stehen nun Questgeber mit Nebenaufträgen für euch herum. Die fallen meist ziemlich simpel aus, sind aber immerhin abwechslungsreich. Hier sollt ihr ein Rennen gegen die Zeit gewinnen, dort will ein Raptor, dass ihr seine entlaufenen Jungen wieder einfangt. Als Belohnung winken die lila Meisterstücke, wenn ihr genug von ihnen gesammelt habt, öffnet sich das Portal ins nächste Level.

Allerdings wird es nie wirklich nötig, dass ihr Nebenaufträge erledigt, um den nächsten Planeten anzusteuern. Wenn ihr den Story-Missionen folgt und die Augen etwas offenhaltet, findet ihr genug Meisterstücke am Wegesrand, damit ihr direkt nach der Hauptmissionen weiterreisen dürft. So müsst ihr nie lange auf einem Planeten verharren, und auch die Spielzeit, die ihr zum Abschließen der Geschichte braucht, ist sehr kurzgehalten. Bereits nach 4 – 5 Stunden läuft die letzte Cutscene.

Allerdings habt ihr damit dann nur das Sistar-Universum abgeschlossen, im Erkunder-System warten weitere Blockplaneten auf euch. Wenn ihr euch in allen Welten austoben und jede Nebenmission erledigen wollt, ziehen noch einige Stunden mehr ins Land. Die Fülle an optionalen Aufgaben ist schön, motiviert aber nur bedingt. Denn ihr erhaltet durch sie nur Outfits, Bauobjekte und Relikte. In erster Linie dürften also Komplettionisten ihre Freude an der Abarbeitung aller Quests haben.

Aber jetzt erstmal eins nach dem anderen. Bauobjekte? Ganz genau, in The Lego Movie 2 Videogame nutzt ihr eine abgespeckte Version des Lego-World-Editors. Damit stampft ihr jederzeit neue Objekte aus dem Boden, die entsprechenden Blöcke vorausgesetzt. Fehlt euch eine Farbe, dann zerhaut ihr einfach ein passendes Umgebungsgebilde. Durch die neue Baumechanik sind auch die Umgebungsrätsel etwas komplizierter geworden. Seht ihr also eine Brücke, die sich nicht senken will, dann nutzt ihr ein Stromaggregat, um sie dazu zu bewegen. Blumen düngt ihr mit dem Sprinkler, woraufhin sie zu neuen Sprungplattformen heranwachsen.

Und auch mit im Laufe der Story verdienten Items löst ihr Rätsel. Eisenbarts dampfgetriebener Kopf betätigt sonst unbewegliche Schalter, über euren Farbpinsel streicht ihr das Haus von Green Lantern in Harmoniestadt. Zwar profitieren die Rätsel vom Editor, sie nutzen ihn aber nicht voll aus. Vermutlich wollten die Entwickler diesen Punkt simpel genug halten, um noch kindgerecht zu sein.

Auf dem Sandbox-Planeten – Achtung, Zungebrecher – Syspokalypstar dürft ihr eurem Baudrang freien Lauf lassen, hier gibt es nur wenige Missionen, dann könnt ihr nach eigenem Gusto Items, Gebäude und Fahrzeuge in der Umgebung platzieren. Auch der Shop findet sich hier. Bei ihm erwerbt ihr neue Bauten, Figuren oder öffnet Relikte. Diese Container, die ihr in Kisten oder als Geschenk von gefangenen Weltraumherzen findet, beinhalten ebenfalls neue Figuren, Objekte oder Fahrzeuge.

Technisch setzt TT Games mal wieder auf die angestaubte Lego-Engine. Zwar kann man der Optik einen gewissen Charme nicht absprechen, und auch der Klötzchenlook wird perfekt eingefangen. Es gibt aber immer wieder Tearing, Kameraprobleme und die Menüführung ist auch ziemlich umständlich. Hier müssen die Entwickler dringend einmal nacharbeiten. Schön ist aber, dass ihr auch das neue Abenteuer komplett im Zwei-Spieler-Splitscreen angehen könnt.

Einfach nur schade finde ich den mehr oder weniger kompletten Verzicht auf Sprachausgabe. Lucy erzählt als Stimme aus dem Off die Geschichte, sonst brabbeln alle Charaktere in Banjo-Kazooie-Manier vor sich hin. Dadurch geht ein Großteil des Charmes verloren, der die Lego-Spiele sonst auszeichnet. Und auch der Humor ist weniger referenziell auf die Vorlage als man es kennt.

Achtung, hier wird ein Fazit gebaut. The Lego Movie 2 Videogame gibt sich viel Mühe, an den bestehenden Klötzchen der Titel zu drehen. Die Kämpfe sind deutlich weniger und auch langsamer geworden, dafür gibt es nun aber drei große Bosse. Ob Lama-Giraffe oder Oktopus, witzig gestaltet sind sie und auch der smarte Einsatz des Editors in den Auseinandersetzungen mit den Endgegnern macht Spaß. Ganz allgemein bereichert die Baumechanik das Geschehen und bringt wie die offeneren Levels etwas frischen Wind.

Aber irgendwie hat TT Games noch nicht den ganz richtigen Weg gefunden, die neuen Mechaniken einzusetzen. Die weitläufigen Areale laden zwar zum Erkunden ein, bieten aber eher umspannende Belohnungen. Mir ist es letztlich egal, ob ich als Lucy, Giraffenmann oder Timmy der Hund durch die Levels renne. Auch die Rätsel auf Basis des Editors wirken mehr wie eine Pflichtübung, hier gibt es noch einiges an Potenzial. The Lego Movie 2 Videogame ist mit seinen neuen Ideen eine willkommene Abwechslung von den bisherigen Bauklotz-Spielen, um aber wirklich eine Revolution der Steine einzuläuten, müssen die Änderungen konsequenter und sinniger umgesetzt werden.