Die Weitsicht kann sich, nun ja, sehen lassen. An jeder Ecke wartet ein Comic zum Einsammeln oder eine der vielen Nebenmissionen auf euch. Einziger Wermutstropfen: Die Stadt ist nur wenig bevölkert, GTA 4 ist voller.

Die nette Spinne aus der NachbarschaftWas ist bei einem Spiel mit einer offenen Welt besonders wichtig? Richtig, wie gut die Welt gefüllt ist. Das Grundprinzip haben die Jungs und Mädels hinter The Amazing Spiderman auf jeden Fall verstanden, denn es gibt zig unterschiedliche Nebenmissionen. Nachdem ihr relativ zeitnah zu Beginn des Spiels ein paar in der Stadt verteilte Antennen mit euren Spinnensendern angezapft habt, könnt ihr beim Polizeifunk mithören - und damit etliche Aufträge erhalten. Diese reichen vom Vereiteln von Überfällen bis hin zu Verfolgungsjagden durch die Straßen Manhattans, bei denen ihr die Windschutzscheibe des Verbrecherautos mit euren Netzen verkleben müsst. Oder ihr helft den Gesetzeshütern dabei, eine der Artenkreuzungen aufzuhalten, die die Bevölkerung attackieren. Oder ihr verhindert einen Bankraub. Habt ihr in der Hauptstory erst mal der kessen Reporterin Whitney Chang geholfen, könnt ihr für sie den Fotoassistenten spielen und Bilder für ihre Fernsehbeiträge knipsen. Apropos Reporter, da gibt es ja noch den Xtreme-Reporter in seinem Zeppelin, der euch einige “Aufträge” gibt. Bei einem dieser Aufträge springt Spidey automatisch durch die Häuserschluchten, während ihr eine mit einer Kamera ausgestattete Drone steuert und die Spinne im Fokus halten müsst. Dazu kommen in der Stadt verteilte Verletzte, die sich nichts sehnlicher wünschen als einen Besuch im Krankenhaus.

Erwähnt seien auch die unzähligen Comicseiten, die ihr überall einsammeln könnt, in Parks, auf Gebäuden, einfach in der Luft schwebend, auf Straßenlaternen und allerlei anderen Orten. Später dürft ihr die kompletten Ausgaben im Menüeintrag “Extras” sogar lesen, auch wenn wir das Schmökern am Fernseher nicht als sonderlich angenehm empfunden haben. Für Spiderman-Fans dennoch eine tolle Sache!

Oft müsst ihr in Nebenmissionen geheime Laboratorien infiltrieren und Daten aus Computern an euch bringen. Schade nur, dass die Missionen immer gleich ablaufen.

Das war die gute NachrichtKurzum, es gibt jede Menge zu tun. Das ist die gute Nachricht. Jetzt die schlechte: Die allermeisten Nebenmissionen sind nur wenig kreativ, die meisten gleichen sich wie ein Spinnenbein dem anderen. Bei den Verfolgungsjagden scheinen alle Verbrecher dasselbe Automodell zu nutzen. Das Durchsuchen geheimer Laboratorien ist nur beim ersten Mal nett, da die Innenlevels nicht nur gleich aussehen, sondern auch die gleichen Aufgaben beherbergen. Allgemein gibt es zu viele Wiederholungen. Was anfangs noch witzig ist, lasst ihr schon bald links liegen, sei es der 100. Comic auf dem Dach eines Hochhauses oder der 30. Zivilist, der in irgendeiner Nebenstraße ausgeraubt wird. Zumindest bringen die typischen Spiderman-Sprüche, die Peter immer wieder vom Stapel lässt, gelegentlich einen Schmunzler auf euer Gesicht. Ein Beispiel der besseren Sorte: “Was mache ich nur mit meinem Leben? Ich sollte studieren, mit Cheerleadern flirten und WoW spielen …”

Comicseiten, Kämpfe und Nebenmissionen. Wozu das alles? Natürlich für Erfahrungspunkte. Die erhaltet ihr für so ziemlich jede Aktion im Spiel und könnt sie im Anschluss in Upgrades investieren. Das Spiel unterscheidet dabei zwischen Technik- und Charakter-Upgrades. Zu den technischen Verbesserungen zählt beispielsweise die Stärke eures Netzes, womit ihr Gegner länger bewegungsunfähig machen könnt. Mit einer anderen Verbesserung verschießt ihr eure klebrigen Bänder schneller oder gebt ihnen mehr Elastizität, damit ihr die bösen Buben im wahrsten Sinne des Wortes herumschleudern könnt. Bei den Charakter-Upgrades hingegen schaltet ihr beispielsweise neue Kombi- und Tarnattacken frei, teilt mehr Schaden aus oder schwingt euch schneller durch die Stadt. Besonders umfangreich ist das System nicht und viele Verbesserungen werdet ihr zum Durchspielen nicht benötigen, aber es gibt dem Spiel etwas mehr Tiefe.

Wenn ihr als blau-roter Superheld durch die Stadt schwingt, könnt ihr nicht nur die schöne Aussicht genießen, sondern auch die butterweichen Animationen des Spinnenmannes.

Nicht Amazing, aber hübschGrafisch präsentiert sich Spiderman zwar nicht “amazing”, aber ansehnlich. Wenn ihr bei Sonnenuntergang den Hudson River entlangschwingt und das Licht im Wasser und an den glasigen Hochhäusern reflektiert wird, ist das sogar wunderschön. Auch haben uns viele der geschmeidigen Animationen gefallen, etwa wenn Spidey einen riesigen Roboter auseinandernimmt, der Blechhaufen spektakulär explodiert und ihr lässig auf einem zweckentfremdeten Roboarm wie auf einem Skateboard über die Straße surft und krachend zum Stillstand kommt. Bei solchen Choreografien macht das Zusehen bei den meist automatisch ablaufenden Animationen richtig Laune. Dass Peters Anzug nach harten Kämpfen immer mehr Risse bekommt, ist ebenfalls ein schönes Feedback.

In anderen Momenten sieht The Amazing Spiderman jedoch ganz anders aus. Gerade die Gesichter der Figuren wirken seltsam steif und emotionslos; sogar euer Latexanzug scheint mehr Details zu haben als das Gesicht eurer Freundin Gwen. Neben den eben gelobten hübschen Animationen gibt es ebenso viele abgehackt wirkende. Diese bekommt man besonders häufig in den Zwischensequenzen zu sehen, etwa wenn Peter seine Gwen in den Arm nimmt. Diese Bewegungen sehen längst nicht so toll aus, wie das Durch-die-Häuserschluchten-schwingen. Die Innenlevels sind fast durchweg trist und einfallslos gestaltet. Im Freien präsentiert sich Amazing Spiderman deutlich hübscher, auch wenn Manhattan vom Fußgänger- und Autoaufkommen deutlich leerer ist, als man vermuten dürfte. Vielleicht hat die Bevölkerung auch nur Angst vor den vielen Verbrechern.

Gut, einige Kampfgeräusche klingen nicht ganz so brachial, wie sie aussehen. Dafür gefällt uns die deutsche Sprachausgabe die meiste Zeit gut, gerade die Stimme von Peter Parker passt sehr gut zur Spinne. Da freut man sich richtig, dass Spiderman und viele der Figuren, die er so trifft, oft etwas zu sagen haben! Schade nur, dass es mit der Lippensynchronität in der deutschen Version nicht mal ansatzweise geklappt hat. Und leider machen auch nicht alle Synchronsprecher so eine gute Figur wie der Held in blau und rot. Insgesamt ist den Entwicklern der Sound gelungen; insbesondere die Musikuntermalung ist stets passend und treibt das Geschehen gut voran.

Autor: Tim Gross / Redaktion: Jörg Langer (GamersGlobal)

The Amazin Spiderman

Getestet auf 360 7.0 Wertungsinfo Keine Besonderheiten. Fazit The Amazing Spiderman orientiert sich stark am hervorragenden Open-World-Spiel Batman: Arkham City. Doch obwohl es viele Elemente abkupfert, erreicht es nie die Qualität des Rocksteady-Titels. Die Kämpfe sind eingängig und spaßig, aber wenig herausfordernd. Die Story unterhält, ist aber vorhersehbar und schnell vorbei. Die große Welt bietet viele Inhalte, die sich aber oft wiederholen und nur selten begeistern. Ein ähnliches Bild zeigt sich auf der technischen Seite. Viele Animationen sind unglaublich geschmeidig und gekonnt in Szene gesetzt und unser Held samt Anzug wird detailliert dargestellt. Daneben gibt es leider genauso viele hackelige Animationen, emotionslose Gesichter und triste Innenlevels. Wenigstens kann die deutsche Sprachausgabe mit guter Qualität punkten. Bei allen Unzulänglichkeiten bietet euch das Spiel viele Freiheiten. Ihr könnt jede noch so kleine Ecke in Innen- und Außenlevels erreichen oder dürft auch ganze Gegnergruppen umschleichen. Und da die Story ganz gut ist, dürfen sich gerade Kinobesucher über einen gelungenen, wenn auch nicht atemberaubenden Epilog freuen. Ganz wichtig für Kinogänger: Schaut euch zuerst den Film an, den das Spiel gehörig spoilert!   Hardware/Zubehör Keine Besonderheiten.

Einstieg/Bedienung Prinzipiell gut umgesetzte Steuerung … Gelungenes Tutorial, das Steuerung gut erklärt Viele Tipps … auch wenn ihr Peter gelegentlich nicht ganz unter Kontrolle habt Gelegentliche Kameraprobleme Spieltiefe/Balance Große, offene Welt Viele Nebenmissionen Man fühlt sich wirklich wie Spiderman Unterhaltsame Geschichte Freischaltbare Extras, etwa Charakter-Biografien oder Comics Sehr fair verteilte Checkpoints Nebenmissionen nur mäßig spannend Viele Wiederholungen Durchweg zu einfach Wenig umfangreiches Kampf- und Upgradesystem Kurze Hauptstory Grafik/Technik Viele schöne Animationen Passender Grafikstil Hohe Weitsicht Schöne Lichtdarstellung Emotionslose Gesichter und einige steife Animationen Viele, teils lange Ladezeiten Eher zweckmäßige KI Sound/Sprache Teils gute deutsche Sprecher ... Passende Musikuntermalung. ... teils schlechte deutsche Sprecher Multiplayer Nicht vorhanden.

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Steckbrief Spider-Man [Serie] Genre: Action Untergenre: Open-World-Action USK: ab 12 freigegeben PEGI: 12 Entwickler: Beenox Studios Publisher: Activision Erscheinungsdatum: 28.06.2012 Offizielle Website: Link DS3DSPCPS3PSVitaWiiWiiUandere360

Screenshots Videos Spider-Man 2 – Hagens erste Stunde Uncut Special von Hagen Gehritz

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