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Hallo zusammen, hier ist Dennis Hilla von GamersGobal und im Folgenden stelle ich euch Super Smash Bros. Ultimate für die Switch vor. In Nintendos kunterbuntem Fighting Game gilt es abermals, euch mit einem Potpourri von Charakteren aus der Welt der Videospiele gegenseitig mal so richtig zu verdreschen. Das Kämpferfeld wurde gehörig aufgestockt, zudem gibt es nun einen Abenteuer-Modus für Einzelspieler – wie gut der neue Serienteil geworden ist verrate ich im Test.

Das Grundprinzip der Reihe bleibt auch im sechsten Ableger gleich. Im Gegensatz zur Prügelspiel-Konkurrenz müsst ihr die Lebensleiste eurer Gegner nicht auf null bringen, sondern die Schadensprozente durch saftige Schläge und Spezialattacken möglichst flott hochtreiben. Denn das Ziel lautet, die anderen Charaktere von der Stage zu schmeißen und je höher ihr Zähler ist, umso weiter fliegen sie.

Serientypisch ist das Kernstück der „Smash“-Modus. In diesem tretet ihr gegen eure Freunde, beziehungsweise echte Mitspieler, an. Wahlweise tummeln sich bis zu acht Kämpfer in einer Arena. Allerdings sei hier gesagt, dass ein klassisch großes Kämpferfeld von vier Recken bereits vollkommen ausreicht und den Bildschirm zur Genüge mit grellen Effekten füllt. Solltet ihr nicht genug echte Spieler haben, dann könnt ihr auch KI-Gegner zuschalten – das bringt aber nur halb so viel Spaß.

Denn wie bereits seine Vorgänger ist auch Super Smash Bros. Ultimate im Couch-Multiplayer ein wahrer Spaßgarant. Das liegt nicht zuletzt am Spielprinzip, das dem Konzept „leicht zu lernen, schwer zu meistern“ folgt. Bereits nach einer halben Stunde Eingewöhnungszeit kann man erste Siege einfahren. Ein wichtiger Faktor hierfür ist aber natürlich, einen für sich geeigneten Charakter zu finden.

So gut wie jeder Recke hat ein eigenes Moveset samt Spezialattacken. Ihr schlagt entweder per Standard-Angriff in die vier Himmelsrichtungen, auf Wahl könnt ihr eure Attacken auch aufladen. Die Spezialmanöver sind auch richtungsabhängig und auf den jeweiligen Charakter zugeschnitten. So verschießt Link Pfeile, Kirby saugt Gegner ein und übernimmt ihre Kräfte, Solid Snake feuert Raketen ab und fliegt per Fulton davon und die Inklinge walzen mit dem Tintenroller alles in ihrem Weg Befindliche nieder. Und auch die besonders imposanten Ultra-Smashs sind wieder mit von der Partie.

Das Kämpferfeld umfasst in Super Smash Bros. Ultimate über 70 Charaktere, darunter viele bekannte Gesichter und einige Neuzugänge. So sind die bereits seit dem ersten Teil der Reihe auf dem Nintendo 64 bekannten Recken Link, Mario, Pikachu und Kirby ebenso mit von der Partie wie die Frischlinge King K. Rool oder Simon Belmont.

Eine der eher größeren Ablenkungen: Plötzlich verdeckt ein Nintendog den halben Bildschirm.

Zu Beginn steht euch jedoch traditionell nur eine kleine Auswahl an Kämpfern zur Verfügung. Neue Mitstreiter schaltet ihr entweder in den Singleplayer-Modi frei, oder indem ihr einfach Smash-Matches spielt. Nach einem Sieg über den neuen Herausforderer steht er im Charaktermenü bereit.

Anpassen dürft ihr eure Smash-Partien auf vielfältige Art und Weise. So legt ihr fest, ob nach Ablauf einer bestimmten Zeit der Spieler mit den meisten heruntergeworfenen Gegnern gewinnt oder ob jeder Mitstreiter mit einer bestimmten Anzahl Leben startet. Aber auch Varianten, in denen ihr ganz genre-typisch einfach die Prozente eurer Feinde auf null dreschen müsst, stehen zur Auswahl.

Solltet ihr einmal keine echten Mitspieler zur Verfügung haben, dann könnt ihr auch online eure Kräfte messen. Das geht schnell und unkompliziert und ihr dürft auch hier die Parameter für eure Matches einstellen. Im Test hatte ich nur höchst selten Verbindungsabbrüche, und wenn auch nur vor Spielbeitritt. Jedoch muss ich anmerken, dass die Online-Schlagabtäusche nur einen Bruchteil des Spaßes bringen, den gemeinsame Runden vor einem Bildschirm heraufbeschwören.

Überraschend gut gelungen ist Nintendo auf den ersten Blick der Geister-Abenteuer genannte Solomodus. In diesem müsst ihr als Kirby die Welt retten, da die Licht-Essenz Kyra alle Kämpfer der Welt in Geister verwandelt hat – bis auf die rosa Knutschkugel eben. Um euer Ziel zu erreichen flitzt ihr über Pfade auf einer Oberwelt, mit dem Ziel das böse Wesen zu stellen.

Euch stellen sich jedoch zahlreiche Geister in den Weg, gekennzeichnet durch schwebende, mehrfarbige Bälle. Erst wenn ihr den dahinter verborgenen Gegner besiegt dürft ihr weiterziehen. Immer wieder tretet ihr auch gegen die bösen Körper von Kirbys ehemaligen Freunden an. Habt ihr diesen die Leviten gelesen dürft ihr die Welt fortan auch in ihrer Haut retten, dazu stehen sie auch in allen anderen Modi zur Verfügung.

Mit jedem Sieg den ihr einfahrt verdient ihr euch Primär- und Subgeister. Diese Gesellen rüstet ihr im entsprechenden Menü aus und sie gewähren euch unterschiedliche passive Boni. So erleidet ihr beispielsweise weniger Schaden durch Nahkampfwaffen oder startet mit einer Bombe in der Hand. Sie liegen in den vier Typen Angriff, Abwehr, Griff und Neutral vor, je nachdem welchen Typ der Geist eures Gegners innehat erhaltet ihr weitere Vorteile. Im Wissensbaum rüstet ihr mit Lernjuwelen, die ihr durch gewonnene Kämpfe verdient, euren Charakter auf. Beispielsweise erhöht ihr seinen Schadens- oder Verteidigungswert oder verstärkt seine Spezialtechniken.

Besonders gut gefallen haben mir die unterschiedlichen Prämissen in den Geisterkämpfen. Mal durfte ich beispielsweise die untere Plattform nicht betreten, da sie voll Gift war, in einer anderen Auseinandersetzung rief sich der Gegner immer wieder Hilfe, besiegen musste ich aber nur den Hauptfeind. Außerdem ist das Geister-Abenteuer selbst im niedrigsten der drei wählbaren Schwierigkeitsgrade durchaus nicht einfach, aber meistens angenehm fordernd.

Der Geistermodus ist eine nette Ergänzung für Solisten, allerdings muss ich sagen, dass er sich schnell abnutzt. Denn auch wenn die Kämpfe durch die Unterstützungsgeister eine nette taktische Komponente erfahren und die Oberwelt hier und da kleine Geheimnisse bietet ist die Spielvariante am Ende doch nur eine plumpe Aneinanderreihung von Matches gegen die KI.

Als zweite Singleplayermöglichkeit bietet Super Smash Bros. Ultimate den klassischen Modus. In diesem tretet ihr nacheinander gegen Feinde an und stellt euch am Ende einem großen Boss. Neu ist, dass jeder Charakter seinen eigenen Pfad hat, mit passenden Gegnern und einem entsprechenden Obermotz. Mit jedem erfolgreichen Kampf steigt zudem die Schwierigkeit etwas an.

Wenn ihr also als Samus spielt, müsst ihr euch Ridley oder der dunklen Samus stellen, während Simon Belmont am Ende Dracula bekämpft. Besonders cool fand ich, dass die Bosse oftmals bestimmte Taktiken erfordern. Der gerade erwähnte Lord der Vampire ist beispielsweise nur am Kopf verwundbar – ein netter Wink in Richtung Castlevania.

Nintendo hat sich zwar richtig Mühe gegeben, den klassischen Modus durch die unterschiedlichen Pfade und Bosse aufzuwerten und das ist auch gelungen. Allerdings ist und bleibt er eben eine simple und schnell ermüdende Abfolge von Kämpfen gegen Computergegner, mit dem großen Hintergedanken, neue Charaktere freizuschalten.

Abgesehen von den genannten großen Modi dürft ihr natürlich auch wieder in den Trainingsraum, um euch in einer nicht-bedrohlichen Umgebung mit neuen Charakteren einzuspielen. Außerdem haut ihr im Multi-Smash Horden an Gegnern weg oder erstellt euren eigenen Mii-Kämpfer. Alles nette Elemente, aber wie gesagt: das Herzstück ist und bleibt auch bei Ultimate der Smash-Modus.

Bei dem Endboss Dracula hilft nur eine Methode: Immer schön auf den Kopf draufschlagen!

Technisch ist Super Smash Bros. Ultimate richtig gut gelungen. Die kunterbunten Arenen sind schön detailreich, sei es nun das aus dem N64-Original bekannte Schloss Hyrule oder das an Super Mario Odyssey angelehnte New Donk City – inklusive des kitschigen Songs von Pauline, der im Hintergrund läuft. Auch die Charaktermodelle kommen mit geschmeidigen Animationen und teilweise zum Brüllen komischen Gesichtsgrimassen daher, besonders wenn sie einen Schlag einstecken mussten. Außerdem konnte ich keinerlei Ruckler, selbst bei bildschirmfüllenden Effekten, feststellen.

Bei der Frage, ob ihr Smash Bros. Ultimate auf dem Fernseher oder im Tablet-Modus spielen solltet, kann ich nur zur Variante auf dem großen Bildschirm raten. Zwar ist das kleine Switch-Display grundsätzlich scharf genug und auch die Größe ist einigermaßen ausreichend. Bei mehreren gleichzeitigen Spezialattacken geht aber bereits auf 50 Zoll die Übersicht flöten, ihr könnt euch also denken, wie es auf einem 6-Zoll-Bildschirm aussieht. Die Akkulaufzeit ist mit drei bis vier Stunden jedoch für Switch-Verhältnisse sehr anständig.

Kommen wir damit zu meinem Fazit. Naturgemäß habe ich nicht viel von den Singleplayer-Modi von Super Smash Bros. Ultimate erwartet. Zu belanglos waren sie in den letzten Serienablegern, zu sehr ist das Spielprinzip auf saftige Mehrspielerkeilereien ausgelegt. Der Geister-Modus hat mich in dieser Hinsicht ein kleines bisschen überrascht, durch den sehr seichten Rollenspielanteil hat er schon fast so etwas wie Tiefgang. Doch spätestens, wenn ich ein festes Geistersetup habe um die Gegnertypen zu kontern wird schnell klar, dass auch dieser Modus am Ende wie die klassische Variante ist: eine simple Aneinanderkettung von Kämpfen, die ich nur absolviere, um neue Charaktere für die Mehrspielerpartien freizuschalten.

Denke ich hingegen an den Multiplayer, dann wird mir ganz warm ums Herz. Sicher, das umfangreiche Kämpferfeld kann etwas überfordern, und die Arenen schwanken stellenweise in ihrer Qualität. Hat man aber ein paar Mitspieler, genügend Controller und eine bequeme Couch zur Verfügung, dann ist auch Super Smash Bros. Ultimate ein Freudenpaket ohnegleichen. Selbst weitestgehend unerfahrene Spieler haben schnell erste Erfolgserlebnisse und manche Situationen könnte man sich nicht besser ausdenken.

Wenn ich beispielsweise eine geschlagene Minute lang dem Smash-Ball hinterherrenne, nur um anschließend die Spezialttacke, die ich mir für jemand ganz besonderen aufgehoben hatte, in den Sand zu setzen und direkt im Anschluss von eben ihm erledigt werde, dann ist das zwar frustrierend ohnegleichen aber eben auch extrem witzig. An meinem All-time-Favourite Super Smash. Bros Melee kommt Ultimate zwar auch nicht vorbei, ist aber ein würdiger Nachfolger mit dem Potenzial, viele spaßige Mehrspieler-Partien zu liefern.

Um jedoch eine klare Abgrenzung zu schaffen, habe ich zwei Noten für Super Smash Bros. Ultimate zu vergeben. Für Einzelspieler, egal in welchem Modus, vergebe ich eine 6.5. Die Multiplayer-Note hingegen beträgt eine verdiente 9.0.