Subnautica - Below Zero

Subnautica - Below Zero Test

Überleben, Craften, Eistauchen

Rüdiger Steidle / 17. Mai 2021 - 16:48 — vor 2 Jahren aktualisiert

Teaser

Die Fortsetzung des Survival-Hits von 2018 entführt euch abermals auf den Wasserplaneten 4546B. Ihr werdet viel craften, erkunden und entdecken, aber auch eine stärker im Fokus stehende Story erleben.
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Alle Screenshots stammen von GamersGlobal

Auch wenn das Survival-Spiel Below Zero nicht direkt an die Story von Subnautica anknüpft, teilt es die Spielwelt des Vorgängers: den geheimnisvollen, größtenteils von Wasser bedeckten Himmelskörper 4546B. Kennern des ersten Teils wird also manches bekannt vorkommen. Viele der Fische, Pflanzen und Strukturen haben die Macher kurzerhand recycelt. Weil ihr aber diesmal in einer anderen, wesentlich kälteren Region des Planeten landet (oder genauer: abermals notlandet), fühlt sich die Umgebung zwar vertraut, aber doch erfrischend neu an.

Der Anlass eurer Stippvisite ist allerdings kein erfreulicher. In der Rolle der Xenobiologin Robin Ayou begebt ihr euch auf die Suche nach eurer verschwundenen Schwester Sam. Die war Teil eines Forschungsteams der zwielichtigen Alterra Corporation, das die Polarregion des Planeten erkunden sollte. Robin mag es einfach nicht glauben, dass Sam auf dem Ozeanplaneten einfach verschollen sein soll – und so lässt sie sich kurzerhand von einem vorbeifliegenden Frachter dort absetzen.

Natürlich geht wieder alles schief und ihr schmiert mit eurem Landungsboot von einem Meteoritenschauer getroffen ab. Überraschenderweise geht euer Fallschirm diesmal nicht im Meer, sondern über einem verschneiten Landstück nieder. Dort ist es allerdings so bibbernd kalt, dass ihr schon in den ersten Spielminuten zu erfrieren droht. Neben Durst, Hunger, Atemluft und Gesundheit ist eure Körperwärme ein neuer Überlebensfaktor, den ihr im Subnautica-Nachfolger im Auge behalten müsst. Entscheidend wird die Temperatur vor allem an der Oberfläche des Planeten. Von der dürft ihr diesmal wesentlich größere Gebiete erkunden als im Original.

Glücklicherweise findet ihr an einigen Stellen exotische Pflanzen oder Thermalquellen, an denen ihr euch aufwärmen könnt. Habt ihr euch aus der Eiswüste befreit und eure im Wasser schwimmende Rettungskapsel gefunden, gilt eure Hauptsorge anfangs dem nackten Überleben: Ihr braucht Nahrung, Wasser und jede Menge Rohstoffe, um Ausrüstung und Werkzeuge zu fertigen, die euer Dasein leichter machen. Ganz wie im Vorgänger also.
Aller Anfang ist schwer: Eure Rettungskapsel und ein Haufen Schwimmcontainer sind zu Beginn der einzige Aufbewahrungsort für eure Habseligkeiten.
 

Aufbauspiel unter Wasser

Glücklicherweise befindet sich an Bord eurer Basis ein Replikator, der Baupläne für Schwimmflossen, eine Sauerstoffflasche, ein Survival-Messer und andere Ausrüstungsgegenstände gespeichert hat. Weitere Blaupausen schaltet ihr frei, indem ihr Fundstücke in der Umgebung mit eurem Scanner abtastet. Euer Tabletcomputer speichert alle wichtigen Infos und bietet mit der Zeit zu praktisch jeder interessanten Entdeckung einen umfangreichen Eintrag. Die nötigen Zutaten für die Werkzeugrezepte müsst ihr in der Spielwelt aufspüren: Seetang liefert Fasern für Webstoffe und Schmieröl, Gesteinsknollen bergen Erze wie Kupfer, Gold oder Blei, aus Korallen lassen sich Kunststoffe gewinnen. So erweitert ihr Schritt für Schritt euren Aktionsradius. Nach einiger Zeit könnt ihr tiefer tauchen, schneller schwimmen und euch gegen manche allzu aufdringlichen Kreaturen zur Wehr setzen. Davon scheint es nicht ganz so viele zu geben wie im ersten Teil.

Alles in allem wirkt die Spielwelt etwas weniger bedrohlich, was auch daran liegen mag, dass viele Biester bereits aus dem ersten Teil bekannt sind. Wer freilich nicht aufpasst, stirbt auch in Below Zero manchen Bildschirmtod. Das bedeutet allerdings nur im Hardcore-Modus das endgültige Aus. In einer normalen Survival-Partie kehrt man beim Ableben nur leicht gerupft zur Basis zurück, allerdings fehlen euch die gesammelten Rohstoffe, was den Tod sehr ärgerlich macht. Im freien Spiel muss man sich um Hunger und Durst keine Sorgen machen und im Kreativmodus kann man sogar gefahrlos drauflos craften – dann allerdings ohne Story-Fortschritte.

Seine Geschichte erzählt Below Zero genau wie Part 1 primär über Funksprüche, E-Mails und Tagebucheinträge. Immer wieder stoßt ihr auf Überreste vorangegangener Expeditionen und lernt Stück für Stück, was dem Forscherteam wirklich zugestoßen ist. Teils plaudert das Alterra-Team ganz ungezwungen über die Arbeit oder Privates, teils berichten sie von unerklärlichen Phänomenen und Widerständen im System. Die passend gecasteten Sprecher reden Englisch, die schriftlichen Texte sind aber lobenswert sauber ins Deutsche übertragen. Allgemein legen die Entwickler von Unknown Worlds mehr Wert darauf, euch in die Welt zu ziehen. Beispielsweise spricht auch eure Hauptcharakterin nun gelegentlich. An bestimmten Schlüsselstellen oder einfach mit fortschreitender Spieldauer werden außerdem kurze Engine-Zwischensequenzen und Ereignisse ausgelöst, die die Spannung steigern.

Ohne allzu große Spoiler: Ihr seid auf 4546B nicht ganz so allein, wie es zunächst den Anschein hat – und ihr stöbert auch bald schon Artefakte der mysteriösen Alien-Zivilisation auf, die bereits im Vorgänger in Erscheinung getreten ist.
Euer Tabletcomputer ist euer wichtigster Begleiter. Hier werden Infos zur Spielwelt, Baupläne und Story-Einträge gespeichert.
 

Von der Tauchbasis zum Forschungsboot

Eure Rettungskapsel reicht als Ausgangslager für eure Erkundungsausflüge bald nicht mehr aus. Vor allem das geringe Fassungsvermögen des dortigen Aufbewahrungsfachs hindert euer Fortkommen. Von den anfangs herstellbaren schwimmenden Truhen rate ich euch ab, auch wenn sie sinnvoll klingen mögen: Sie sind einfach zu klein und nervtötend fitzelig im Umgang. Die nächsten beiden Großprojekte sind also folgerichtig eine größere Basis und ein Tauchboot, um längere Touren unternehmen zu können und mehr Ressourcen zu bunkern. Geeignete Baupläne findet ihr, wenn ihr auf eigene Faust die Wasserwelt durchstöbert oder euch an der Story entlang hangelt. Das notwendige Material zu beschaffen, ist freilich aufwendiger und kostet viele Spielstunden – auch Below Zero ist nichts für Ungeduldige.

Das ultimative Ziel ist ein sich weitgehend selbst versorgendes Hauptquartier, das beispielsweise mithilfe von Bioreaktoren automatisch Batterien lädt. Außerdem könnt ihr in eurer neuen Behausung in Aquarien Speisefische züchten, Wasser filtern und sogar eine Anlegestelle für euer U-Boot errichten.
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An den Thermolilien könnt ihr euch in der Eiswüste aufwärmen.
Jörg Langer Chefredakteur - P - 469805 - 17. Mai 2021 - 17:07 #

Viel Spaß!

BOP 15 Kenner - P - 3920 - 17. Mai 2021 - 17:28 #

Danke für den schönen Test :)

Das Gurke 16 Übertalent - P - 4243 - 17. Mai 2021 - 17:46 #

Hach, fehlender Autosave ist echt immer unschön. Wenn ich unerwartet Spielfortschritt verliere verbleibt das Spiel meistens nicht auf der Platte. Gibt es denn einen Quicksave den man hämmern kann?

Rüdiger Steidle Freier Redakteur - P - 17268 - 17. Mai 2021 - 17:51 #

Nein, aber Speichern dauert nur wenige Sekunden. Und wie beschrieben: Der Bildschirmtod ist in Subnautica nicht das Aus. Für ein Survival Game ist es gerade zu vorbildlich einsteigerfreundlich und gnädig.

Q-Bert 25 Platin-Gamer - P - 56362 - 17. Mai 2021 - 17:50 #

Ich möchte kein Eisbär sein, im kalten Polar.
Aber trotzdem Danke für den tollen Test!

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469805 - 17. Mai 2021 - 17:55 #

Aber: Alles wär' so klar!

Feldarzt 13 Koop-Gamer - P - 1311 - 17. Mai 2021 - 18:11 #

Eines der wenigen Spiele für die ich mein VR-Headset rausholen würde, da ich Teil eins nach dem Update nicht nochmal wiederkäuen wollte. Und dann keine VR-Unterstützung...?
Naja, womöglich liefert unknown worlds entertainment ja noch nach.

PraetorCreech 18 Doppel-Voter - P - 12881 - 18. Mai 2021 - 10:38 #

Ich habe den ersten Teil nicht sehr weit gespielt, dafür habe ich viel Zeit in VR im Startgebiet verbracht und diese tolle Flora und Fauna genossen. Ja, die fehlende VR Unterstützung ist wirklich schade. Mich würde der stärkere Story-fokus schon ansprechen, aber schon wenn ich den ersten Teil mal ohne VR gespielt habe (weil ich keinen Bock hatte wieder hinter den Rechner zu kriechen um die Brille anzuschließen), hatte ich durchgehend das Gefühl hier fehlt was. Ich fürchte, diesen Hintergedanken hätte ich bei dem Spiel hier durchgehend.

Feldarzt 13 Koop-Gamer - P - 1311 - 18. Mai 2021 - 17:30 #

Na dann geht es uns gleich. Ich wollte für VR nicht nochmal das gleiche Spiel aufrollen. Es dürfte da draußen ne Mod geben, die VR bei below zero ermöglicht. Aber da gehöre ich zu den Konservativen und warte auf native Unterstützung ;)

Arno Nühm 18 Doppel-Voter - 9327 - 17. Mai 2021 - 18:17 #

Zum negativen Punkt "Etwas seltsamer Akzent der Sprachassistentin" - ich glaube das soll ein Joke sein. Ich würde den Akzent als indisch bezeichnen. Und... nunja... Techsupport (gerade in den USA) wird ja gerne mal als in Indien angesiedelt verordnet.

Ansonsten sehr schöner Test - ich freue mich schon auf viele Spielstunden in Below Zero :-)

Rüdiger Steidle Freier Redakteur - P - 17268 - 17. Mai 2021 - 18:41 #

Das war tatsächlich auch meine Vermutung, allerdings hätte das schon ein gewisses G'schmäckle.

Alain 24 Trolljäger - P - 47345 - 17. Mai 2021 - 18:55 #

Und ich hab gerade das erste mal das original Subnautica im GamePass angetestet...

Rüdiger Steidle Freier Redakteur - P - 17268 - 17. Mai 2021 - 19:27 #

Und? Schon abgesoffen? ;-)

Vampiro Freier Redakteur - - 121640 - 17. Mai 2021 - 19:31 #

Ich habs da auch getestet. War nicht so meins.

Maryn 15 Kenner - - 3914 - 17. Mai 2021 - 21:38 #

Ich bin gerade noch mit den letzten Aufgaben des ersten Teils beschäftigt (zumindest denke ich das).

Dass der neue Teil in vielen Teilen ähnlich ausfällt, überrascht mich - insbesondere, dass man tatsächlich wieder denselben Planeten besucht.
Dennoch werde ich mir den neuen Teil auf die Liste setzen - wenn auch aufgrund der Ähnlichkeit mit ein, zwei Jahren Pause dazwischen!

Der erste Teil bietet ja viel Spiel für einen niedrigen Preis - daher für mich nachvollziehbar, dass die Entwickler einiges wiederverwerten.
Teuer ist ja auch der neue Teil erfreulicherweise ebenfalls wieder nicht.

Moriarty1779 19 Megatalent - - 17151 - 18. Mai 2021 - 6:12 #

...und es kommt erfreulicherweise direkt für die Konsolen mit raus - bei Teil 1 war ich early adopter auf Steam, hatte zu der Zeit aber nur meinen Mac. Da musste ich das ganze dann mehr schlecht als recht mit niedrigsten Settings spielen, bis es irgendwann auf der Xbox erschien.

bluemax71 18 Doppel-Voter - - 10015 - 18. Mai 2021 - 8:37 #

Den ersten Teil fand ich klasse. Die Unterwasserwelten waren einfach nur faszinierend. Das einzige was mich da sehr nervte, ich bin irgendwann nicht weiter gekommen weil ich eine kleine Höhle nicht gefunden habe. Da mußte ich dann tatsächlich ein You Tube Video bemühen. Der Hinweis auf die Höhle war für mich einfach nicht klar genug und ich habe Stunden gesucht und gesucht. Freue mich schon sehr auf den neuen Teil.
Das mit der Bahn kann ich mir gerade nicht so richtig vorstellen. Muss man da erst Schienen legen oder wie funktionert das? Hört sich sehr aufwendig an.

Rüdiger Steidle Freier Redakteur - P - 17268 - 18. Mai 2021 - 12:59 #

Nein, die Seebahn ist kein Schienenzug. Das wurde das Wort "Seatruck" missverständlich übersetzt (die meisten Texte sind sehr gut ins Deutsche übertragen). Man kann sie sich eher wie einen Sattelzug vorstellen, der sich um mehrere Anhänger erweitern lässt. Sie braucht keine Gleise. Im Prinzip verhält sich die Seebahn wie eines der U-Boote aus dem ersten Teil.

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83926 - 28. Mai 2021 - 13:36 #

Ich hab im Test die ganze Zeit Seilbahn gelesen. Aber ist dann doch was anderes. ;-)

Faerwynn 20 Gold-Gamer - P - 20280 - 18. Mai 2021 - 9:20 #

Mich hält zur Zeit nur Monster Hunter davon ab. Und vielleicht die Überlegung den ersten Teil noch mal zu spielen, als ich den gespielt habe war die Story noch nicht komplett und ich würde sie noch mal ganz erleben wollen. :) Eins meiner liebsten Spiele überhaupt.

Robokopp 19 Megatalent - - 18986 - 18. Mai 2021 - 14:02 #

An dem Erkunden der Unterwasserwelten von Subnautica hatte ich viel Spaß und das Craften und Upgraden meiner Unterwasserstation und der verschiedenen U-Boote hat mich immer motiviert. Den Hunger und Durst habe ich aber ausgestellt. Ich mag Survivalspiele auch nur, wenn ich nicht zu viel grinden muss, um Baumaterialien zu sammeln. Da hatte Subnautica die perfekte Balance für meinen Geschmack.
Mit Below Zero werde ich bestimmt auch wieder viel Spaß haben.

zfpru 18 Doppel-Voter - 10896 - 18. Mai 2021 - 19:30 #

Der Titel spricht für Qualität.

Arno Nühm 18 Doppel-Voter - 9327 - 19. Mai 2021 - 9:21 #

Ich hatte seinerzeit im Early Access mal so rd. 5 Stunden reingeschnuppert und hatte jede Menge Spaß.
Das einzige, was mir nicht gefiel, waren die SeaMonkeys, die dir Items stiebitzen. Das war etwas nervig.
Aber insgesamt ein sehr guter Eindruck.
Und wenn ich mir Rüdigers Test durchlese, scheint das in der Release-Version noch besser geworden zu sein. Ich freue mich drauf, wenn ich endlich die Zeit finde, Below Zero zu spielen :-)

Rüdiger Steidle Freier Redakteur - P - 17268 - 19. Mai 2021 - 9:34 #

Die Seeaffen schnappen sich meines Wissens nach nur Gegenstände, die man gerade in der Hand hält. Da ich praktisch immer mit freien Händen schwimme, abgesehen von gelegentlichem Einsatz des Tauchtorpedos, fand ich das Verhalten eher drollig als lästig. Außerdem kann man sich die Items ja mit geringem Aufwand wieder zurückholen.

yankman 17 Shapeshifter - P - 7439 - 19. Mai 2021 - 10:43 #

Seit einiger Zeit schenken mir die Monkeys nur noch Dinge und klauen nicht mehr. Ich vermute das hängt damit zusammen, das sich Alan integriert hat.

rammmses 22 Motivator - P - 32644 - 19. Mai 2021 - 11:55 #

Habe es schon mit einigen Vertretern dieses Genres versucht, aber irgendwie komme ich da nicht ran. Am ehesten fand ich noch The Forest interessant, aber sobald es zu "sandboxig" wird, bin ich raus. Grundsätzlich klingt auch das hier interessant, aber das artet alles so schnell in Arbeit aus.

Sgt. Nukem 17 Shapeshifter - - 6293 - 24. Mai 2021 - 14:57 #

"Allerdings kann auf manchen betagteren Systemen ein Problem auftreten, dass es schon beim ersten Subnautica gab: Der PC einer redaktionsnahen Quelle überhitzt beim Unterwasser-Siedeln regelmäßig, was sogar zur Notabschaltung führen kann, aber nicht muss."

Das ist aber in meinen Augen ein Hardware-Problem: Die (Be-)Lüftung muss so ausgelegt sein, daß ein PC auch unter Vollast nicht einfach abschmiert.
Mag sein, daß sie ressourcenschonender hätten programmieren können, aber eine "Notabschaltung" oder ein BSOD ist ein Hardware-Problem. Das darf nicht passieren, auch wenn die CPU und GPU je 100% ausgelastet werden.